HOCHSAUERLANDKREIS DER LANDRAT

Hochsauerlandkreis  Der Landrat  59870 Verwaltungsgebäude Am Rothaarsteig 1, 59929 An alle stationären Organisationseinheit Soziales /WTG-Aufsicht/Betreuung Pflege- und Eingliederungshilfeeinrichtungen Sachbearbeiter/in Regine Clement sowie Wohngemeinschaften Telefondurchwahl 0291 94-3442 Telefax 02961 94-26112 E-Mail regine.clement @hochsauerlandkreis.de Zimmer-Nr. 510 Aktenzeichen 52/3- WTG-Aufsicht Datum 13. März 2020

Allgemeinverfügung des Hochsauerlandkreises:

Besuchseinschränkungen für vollstationäre Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe, in denen besonders schutzbedürftige Personen leben sowie für an- bieterverantwortete Wohngemeinschaften im Sinne des § 24 Abs. 3-5 Wohn- und Teilha- begesetz (WTG)

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit weise ich Sie aufgrund eines Erlasses des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und So- ziales des Landes NRW vom heutigen Tage an, diese Allgemeinverfügung bekanntzumachen und deutlich sichtbar im Eingangsbereich Ihrer Einrichtung auszuhängen.

 Besuche sind ab sofort auf das Notwendigste zu beschränken; je Bewohnerin / je Be- wohner im Regelfall eine Person je Tag. Die Besuche sollen max. eine Stunde dauern. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind von der Einrichtung über persönliche Schutz- maßnahmen zu unterweisen und haben diese einzuhalten.  Gemeinschaftsaktivitäten mit Externen sind ab sofort untersagt.  Besuche haben nur noch auf dem Zimmer stattzufinden, nicht mehr in Gemeinschafts- räumen.  Die Zugänge in die Einrichtung sind zu minimieren. Es soll eine Besucher- und Mitarbei- terregistrierung mittels Register eingeführt werden. Die Erfassung stellt ein wichtiges In- strument für die Ermittlung von Kontaktpersonen zum Nachweis van Infektionsketten dar.  Personen, die sich innerhalb der letzten 14 Tage in einem Risikogebiet oder einem be- sonders betroffenen Gebiet entsprechend der jeweils aktuellen Festlegung durch das Robert-Koch-lnstitut (RKI) (https://www.rki.de/DE/Content/lnfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete.html) aufgehalten haben, dürfen für einen Zeitraum von 14 Tagen seit Rückkehr aus einem dieser Gebiete diese Einrichtungen nicht betreten.

Kreissitz Steinstraße 27, Meschede Kernzeiten Bankverbindung Gläubiger-ID: DE27ZZZ00000024994 Telefon (0291) 94 - 0 Mo.-Do. 8.30 - 12.00 Uhr Sparkasse Hochsauerland IBAN: DE64 4165 1770 0000 0001 90 BIC: WELADED1HSL Telefax 94 - 11 40 Mo., Mi., Do. 14.00 - 15.30 Uhr Sparkasse Meschede IBAN: DE77 4645 1012 0000 0000 18 BIC: WELADED1MES www.hochsauerlandkreis.de Di. 14.00 - 17.00 Uhr Sparkasse - IBAN: DE40 4665 0005 0001 0073 27 BIC: WELADED1ARN E-Mail: [email protected] Fr. 8.30 - 13.00 Uhr Postbank IBAN: DE95 4401 0046 0001 1784 67 BIC: PBNKDEFF De-Mail: [email protected] E-Post: [email protected] - 2 -

 Kontaktpersonen der Kategorien 1 und 2 (https://www.rki.de/DE/Content/lnfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Kontaktperson/Manage ment_Download.pdf?_blob=publicationFile), dürfen diese Einrichtungen nicht betreten.  Es können Ausnahmen für nahestehende Personen (z.B. im Rahmen der Sterbebeglei- tung) im Einzelfall unter Auflagen zugelassen werden.

Diese Einschränkungen gelten zunächst bis zum 19.04.2020. Rechtsgrundlage für die zu tref- fenden Maßnahmen sind die §§ 28 Abs. 1 Satz 2 IfSG und 14 Abs. 1 OBG.

Begründung: Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 hat sich in kurzer Zeit weltweit verbreitet. Auch in Deutschland und insbesondere in Nordrhein-Westfalen gibt es inzwischen zahlreiche Infektio- nen. Vor dem Hintergrund drastisch steigender Infektionszahlen in den vergangenen Tagen und der weiterhin dynamischen Entwicklung der SARS-CoV-2 Infektionen ist es erforderlich, weitere kontaktreduzierende Maßnahmen zur Beeinflussung - insbesondere Verzögerung – der Aus- breitungsdynamik zu ergreifen und Infektionsketten zu unterbrechen. Durch den vorherrschen- den Übertragungsweg van SARS-CoV-2 (Tröpfchen) z.B. durch Husten, Niesen oder teils mild erkrankte oder auch asymptomatisch infizierte Personen kann es leicht zu Übertragungen von Mensch-zu-Mensch kommen. Dabei gehen viele bestätigte Fälle der Erkrankung COVID-19 zurück auf Kontakte mit Rückkehrern von Reisen aus Risikogebieten und besonders betroffe- nen Gebieten.

Zu den erforderlichen kontaktreduzierenden Maßnahmen gehört bei Einrichtungen, in denen Personen leben, die durch Alter, Vorerkrankung oder Behinderung einem besonderen Risiko durch das Corona-Virus ausgesetzt sind, auch eine Beschränkung der Ausbreitung auf der Grundlage von § 28 IfSG. Hierzu gehören insbesondere Pflegeeinrichtungen, Wohngemein- schaften für pflegebedürftige oder behinderte Menschen und Einrichtungen der Eingliederungs- hilfe, in denen besonders schutzbedürftige Personen leben.

Im Sinne einer Härtefallregelung ist es jedoch erforderlich, dass Ausnahmen für besondere Ein- zelfälle zugelassen werden. Dabei ist zu prüfen, durch welche Auflagen das Infektionsrisiko maximal reduziert werden kann.

Die sofortige Vollziehung ist angeordnet.

Rechtsbehelfsbelehrung: Gegen diese Allgemeinverfügung kann innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe Klage erho- ben werden. Die Klage ist schriftlich oder zur Niederschrift beim Verwaltungsgericht Arnsberg zu erheben.

Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag gez. Kraft