Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres

Erich-Schlesinger-Straße 35 18059

Managementplan für das FFH-Gebiet DE 2341-302

Malchiner See und Umgebung

Dieses Projekt wurde gefördert aus Mitteln des Eu- ropäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwick- lung des ländlichen Raumes

und mit Mitteln aus dem Haushalt des Ministeri- ums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucher- schutz Mecklenburg-Vorpommern finanziert.

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Impressum

Auftraggeber: Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg Erich-Schlesinger-Straße 35 18059 Rostock Telefon: 0381 33167 0 www.stalu-mittleres-mecklenburg.de E-Mail: [email protected]

Auftragnehmer/Bearbeitung: biota – Institut für ökologische Dr. Volker Thiele Forschung und Planung GmbH Dipl.-Ing. Anne Respondek Dipl. Ing. Stephan Renz Nebelring 15 Dipl.-Biologe Jens Niederstraßer 18246 Bützow Dipl.-Biologe Claaß Melis Dipl.-Biologin Sonja Heemann

Dipl.-Landschaftsökologin Nina Malkomes Dipl.-Biologe André Koch M. Sc. Diana Sonnenburg

Grünspektrum-Landschaftsökologie Dr. Volker Meitzner Dipl.-Biologin Silke Damm Ihlenfelder Str. 5 Dipl.-Biologin Gesine Schmidt 17034

Rostock, November 2014

FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung ...... 1 I. Teil Grundlagen ...... 5 I.1 Allgemeine Gebietsbeschreibung ...... 5 I.1.1 Grundlagen...... 5 I.1.1.1 Größe und Lage des FFH-Gebiets ...... 5 I.1.1.2 Klimatische Verhältnisse ...... 5 I.1.1.3 Geologie und Wasserhaushalt ...... 5 I.1.1.4 Heutige potentielle natürliche Vegetation ...... 8 I.1.1.5 Nutzungsgeschichte ...... 9 I.1.2 Aktueller Zustand, Landnutzungen, Tourismus- und Erholungsnutzungen ...... 9 I.1.3 Schutzgebiete ...... 14 I.1.3.1 Naturschutzgebiete ...... 14 I.1.3.2 Landschaftsschutzgebiete ...... 15 I.1.3.3 Übersicht über die vorkommenden gesetzlich geschützten Biotope (§ 20- Biotope NatSchAG M-V) als FFH-Lebensraumtypen ...... 16 I.2 Bedeutung des Gebietes für das europäische Netz Natura 2000 ...... 18 I.2.1 Gemeldete und erfasste Lebensraumtypen des Anhangs I und Arten des Anhangs II FFH-RL/ Vogelarten nach VS-RL ...... 18 I.2.2 Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Lebensraumtypen und Arten für das europäische Netz Natura 2000 ...... 22 I.2.3 Arten nach Anhang IV FFH-Richtlinie ...... 23 I.3 Erhaltungszustand der signifikanten LRT und der Habitate der Arten/ maßgebliche Bestandteile ...... 25 I.3.1 Lebensraumtypen (LRT) des Anhangs I ...... 25 I.3.2 Arten des Anhangs II ...... 33 I.3.3 Vogelarten nach Vogelschutz-Richtlinie ...... 54 I.3.4 Weitere maßgebliche Bestandteile ...... 58 I.4 Zusammenfassende Bewertung des Gebietes ...... 61 I.4.1 Schutzzweck ...... 61 I.4.2 Defizitanalyse ...... 61 I.4.3 Funktionsbezogene Erhaltungsziele ...... 67 II. Teil Konsensorientierte Umsetzung der Maßnahmen: Erarbeitung unter Berücksichtigung sozioökonomischer Belange ...... 78 II.1 Bewertung der vorhandenen und geplanten Nutzungen ...... 78 II.1.1 Verträgliche Landnutzungen ...... 78 II.1.2 Verträgliche Tourismus- und Erholungsnutzungen und Erschließungen ...... 80

I FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

II.1.3 Verträgliche gewerbliche Nutzungen und Infrastruktureinrichtungen ...... 80 II.1.4 Unverträgliche Nutzungen ...... 80 II.1.5 Geplante Maßnahmen und Nutzungen ...... 81 II.1.5.1 Verträgliche Planungen ...... 81 II.1.5.2 Planungen im Einzelfall auf Verträglichkeit zu prüfen ...... 82 II.2 Maßnahmen ...... 86 II.2.1 Festlegung der erforderlichen Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen ...... 86 II.2.2 Festlegung von vorrangigen und wünschenswerten Entwicklungsmaßnahmen ...... 112 II.3 Instrumente zur Umsetzung der Maßnahmen ...... 115 II.3.1 Cross Compliance-Bestimmungen ...... 117 II.3.2 Finanzierungsinstrumente zur Umsetzung der Maßnahmenvorschläge ...... 117 II.4 Kosten und Finanzierung der Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen ...... 117 Literatur und Quellenverzeichnis ...... 121

II FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Abkürzungsverzeichnis

BNatSchG Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz) BVP Bewirtschaftungsvorplanung EHZ Erhaltungszustand EU Europäische Union FFH-RL Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Pflanzen und Tiere (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) FGSK Fließgewässerstrukturgütekartierung hpnV Heutige potentielle natürliche Vegetation LANA Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung LAWA Länderarbeitsgemeinschaft Wasser LUNG Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie LFG Landesamt für Forsten und Großschutzgebiete LRT Lebensraumtyp (nach Anhang I der FFH-Richtlinie) * = prioritärer Lebens- raumtyp LU Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MP Managementplan NatSchAG M-V Gesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Ausführung des Bundesna- turschutzgesetzes (Naturschutzausführungsgesetz) NSG Naturschutzgebiet NSG-VO Naturschutzgebiets-Verordnung SDB Standarddatenbogen SPA Special Protected Area, Schutzgebiet nach VS-RL StALU Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt StAUN Staatliches Amt für Umwelt und Natur STI Standorttypieindex (Bewertungsverfahren der Gewässerqualität aufgrund biolo- gischem, chemischem und morphologischen Zustand (Sohle, Ufer und Aue) sowie Auswirkungen anthropogener Einflüsse) VSGLVO M-V Landesverordnung über die Europäischen Vogelschutzgebiete in M-V VS-RL Richtlinie über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (EU- Vogelschutzrichtlinie) WBV Wasser- und Bodenverband WHG Wasserhaushaltsgesetz WRRL Richtlinie zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemein- schaft im Bereich der Wasserpolitik (Wasserrahmenrichtlinie)

III

FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Zusammenfassung

Durch das Land Mecklenburg-Vorpommern wurde das FFH-Gebiet DE 2341-302 „Malchiner See und Umgebung“ mit einer Größe von 3.460 ha als besonderes Schutzgebiet im Sinne der FFH- Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.05.1992) vorgeschlagen und von der EU- Kommission in die Liste der Gebiete mit gemeinschaftlicher Bedeutung aufgenommen. Das Ge- biet wird nahezu vollständig vom Europäischen Vogelschutzgebiet (SPA) DE 2242-401 „Meck- lenburger Schweiz und Kummerower See“ überlagert, dass sich vor allem nördlich des FFH- Gebietes erstreckt (vgl. Karte 1 b). Nach Artikel 6 Absatz 1 der FFH-Richtlinie (FFH-RL) sind durch die Mitgliedsstaaten für die be- sonderen Schutzgebiete die nötigen Erhaltungsmaßnahmen rechtlicher, administrativer oder vertraglicher Art festzulegen, die den ökologischen Erfordernissen der natürlichen Lebensraum- typen (LRT) nach Anhang I und der Arten nach Anhang II entsprechen, die in den Gebieten vor- kommen. In eigens aufgestellten Managementplänen sind die Erhaltungsmaßnahmen gegebe- nenfalls darzustellen. Unter intensiver Beteiligung von AnwohnerInnen, NutzerInnen und EigentümerInnen wird ein Managementplan für das Gebiet aufgestellt. Er soll dazu beitragen, die Naturschutzanforderun- gen möglichst im Konsens mit den AkteurInnen vor Ort zu erfüllen. Im Rahmen der Meldung 2004 an die Europäische Kommission wurden im SDB für das FFH- Gebiet neun Lebensraumtypen gemäß Anhang I der FFH-RL sowie 11 Arten des Anhangs II der FFH-RL gemeldet. Im Zuge der Kartierung konnten im Jahr 2012 alle fünf Offenlandlebensraum- typen bestätigt werden. Bei den übrigen handelt es sich um Waldlebensraumtypen, die von der Landesforstanstalt bearbeitet wurden. Ergebnisse liegen im Fachbeitrag für den Teilbereich Wald vor (LU, 2010). Die Bewertung der Erhaltungszustände (EHZ) der LRT ist, gegenüber der im Standarddatenbo- gen (SDB) angegebenen, positiver ausgefallen, mit Ausnahme des LRT 7220. Der LRT 3150 lässt sich grundsätzlich in Kleingewässer (< 2 ha), Gewässer < 50 ha und Gewässer > 50 ha einteilen. Von den insgesamt 61 als LRT ausgewiesenen Kleingewässern konnten nur 36 bestä- tigt werden. Ihr EHZ ist als ungünstig („C“) eingestuft worden. Der EHZ des Dahmer und des Malchiner Sees („C“) konnte bestätigt werden. Die EHZ des überwiegenden Teils der Gewäs- serabschnitte, die dem LRT 3260 zugeordnet wurden, sind als hervorragend eingestuft und so- mit besser als im SDB bewertet worden. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass die bereits durchgeführte bzw. geplante ökologische Sanierung von Abschnitten der Zuflüsse zum Malchiner See dazu führen wird, dass weitere Fließabschnitte in Zukunft eine lebensraumtypi- sche Ausprägung entwickeln. Auch die Beurteilung des LRT 6210 fällt im Rahmen der erneuten Kartierung positiver aus. Jedoch erfordern auftretende Verbuschungen und Degradation lebens- raumtypischer Pflanzengesellschaften sowie eine Zunahme des Anteils von Störzeigern drin- gende Pflegemaßnahmen, um eine Entwicklung in einen schlechteren Erhaltungszustand auf- zuhalten. Bei der Erfassung des kleinflächig ausgeprägten LRT 7220 konnten zwei, südwestlich des NSG „Hellgrunds“, ausgewiesene Kalktuffquellen nicht erkannt werden. Auf den Flächen, die in schmaler Ausdehnung entlang eines naturnahen Fließgewässerabschnittes lokalisiert wurden, zwar Quellbereiche, aber keine typische Artenausstattung oder Kalkausfällung erkennbar. Der EHZ der noch vorhandenen LRT-Flächen wurde nur noch als ungenügend („C“) eingestuft, obwohl eine der beiden Flächen noch als gut („B“) eingestuft wurde. Der EHZ, der als LRT 7230 ausgewiesenen Niedermoorfläche des NSG „Kalk-Zwischenmoor Wendischhagen“, konnte ebenfalls positiver und mit hervorragend eingestuft werden. Die Fläche weist praktisch keine Beeinträchtigungen und eine Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars auf. Eine große Anzahl der dort vorkommenden Pflanzenarten sind nach der Roten Liste M-V ge- fährdet.

1 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Zu den im Jahr 2012 kartierten Arten des Anhangs II der FFH-RL im FFH Gebiet gehören Win- delschnecken, Steinbeißer, Kammmolch und Rotbauchunke. Vorkommen der Schmalen Win- delschnecke (Vertigo angustoir) konnten im FFH Gebiet an geeigneten Standorten nachgewie- sen werden. Der gute Erhaltungszustand des SDB konnte bestätigt werden. Die, durch zahlrei- che Funde im FFH-Gebiet nachgewiesene Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana), ist etwas flächiger im FFH-Gebiet verbreitet. Der EHZ der Art konnte bei der neuen Kartierung mit hervorragend („A“) und so deutlich positiver beurteilt werden. Vorkommen des Steinbeißers (Cobitis taenia) im FFH-Gebiet konnten 2012 ebenfalls nachgewiesen werden. Zur Bewertung der Art sind ergänzend Ergebnisse aus weiteren Kartierungen (BIOTA, 2010b/c und 2012a/b/c), die auch die Zuflüsse zum Malchiner See berücksichtigen, mit einbezogen worden. Der im SDB vergebene gute EHZ konnte bestätigt werden. Bei den Untersuchungen wurde zusätzlich einma- lig ein Exemplar des Bitterlings (Rhodeus sericeus amarus) nachgewiesen, der durch wiederhol- te Befischung nicht bestätigt werden konnte. Die 2012 durchgeführten Kartierungen des Kammmolchs (Triturus cristatus) und der Rotbauchunke (Bombina bombina) sind ebenfalls durch vorliegende Daten ergänzt und die neuen Ergebnisse konsolidiert worden. Defizite treten bei dem überwiegenden Teil der Gewässerhabitate durch die intensive Nutzung bis zum Biotop- rand bzw. des Nährstoffeintrags und bei einigen in Form von Gehölzaufwuchs auf. Der EHZ ist mit mittel bis schlecht („C“) eingestuft und somit schlechter als im SDB beurteilt worden. Eine reelle Verschlechterung des EHZ gegenüber der Meldung im SDB ist nicht plausibel. Es ist eher davon auszugehen, dass bereits im SDB ein mittlerer bis schlechter („C“) EHZ dieser Arten plausibel gewesen wäre. Der Eremit (Osmoderma eremita) wurde auf Grundlage bereits vor- handener Daten (BARTH et al., 2009) bearbeitet. Hierbei sind keine Veränderungen zum SDB bezüglich der Bewertung des EHZ zu verzeichnen gewesen. Ebenfalls ergaben sich keine Ver- schlechterungen für die Habitate des Fischotters (Lutra lutra, EHZ „B“) und Bibers (Castor fiber, EHZ „B“). Das untersuchte FFH-Gebiet „Malchiner See“ ist nur ein Teil des SPA-Gebietes „Mecklenburgi- sche Schweiz und Kummerower See“ (DE 2242-401). Die im SDB für das SPA-Gebiet gemelde- ten Brut- und Rastvögel sowie deren EHZ beziehen sich auf das gesamte SPA-Gebiet. Unter- schiede zu den EHZ, die 2012 festgelegt wurden, sind somit meist auf die Diskrepanz zwischen FFH- und SPA-Gebiet zurück zu führen. Darüber hinaus sind Rückschlüsse auf den EHZ der Vogelarten im gesamten SPA-Gebiet aufgrund der innerhalb des FFH-Gebietes erhobenen Da- ten nicht zulässig. Insgesamt konnten auf Grundlage des SDB für 21 Brutvögel und fünf Rastvö- gel Habitate innerhalb des FFH-Gebietes abgegrenzt werden. Da der Malchiner See sowie einige seiner Zuflüsse zu den berichtpflichtigen Gewässern ent- sprechend der WRRL gehören, obliegt die Maßnahmenplanung zur Reduzierung von Nährstoff- einträgen in diese, hauptsächlich der Wasserwirtschaftverwaltung. Zur Verringerung der hohen stofflichen Belastung und der damit einhergehenden Wassertrübung und Artenarmut des Malchiner Sees wird in diesem Rahmen eine Reduzierung der Einträge durch die Zuflüsse in- nerhalb des gesamten Einzugsgebietes verfolgt (BIOPLAN 2003). Dafür ist u.a. eine Sanierung der Zuflüsse vorgesehen, die teilweise bereits umgesetzt wurde. Sämtliche weitere, in der Be- wirtschaftungsvorplanung festgelegten, Maßnahmen zur Nährstoffreduzierung, dienen ebenfalls zur Verbesserung des Sees als Lebensraumtyp im Sinne der Ziele der Managementplanung. Im Rahmen des limnologischen Gutachtens (BIOPLAN 2003) wurden zusätzlich zu den in der BVP festgelegten Maßnahmen zur Verringerung des Nährstoffeintrages in den Malchiner See, An- pflanzungen auf besonders durch Wind- und Wassererosion gefährdeten Ackerflächen gefor- dert. Außerdem wird dort die Reduzierung von Nährstoffeinträgen durch die Neuregulierung des Abwasserkonzeptes im EZG gefordert, die ebenso als Entwicklungsmaßnahme für den Malchiner See in den Managementplan aufgenommen wurde. Darüber hinaus wurde im Rah- men der Managementplanung festgelegt, dass auf eine Intensivierung der momentanen Nut- zungen verzichtet werden soll. Dies soll vor allem die Ungestörtheit verschiedener Fischarten wie Bitterling, Steinbeißer sowie Vogelarten, die sowohl an die offene Wasserfläche des Sees,

2 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ als auch an dessen Röhrichte gebunden sind, sichern. In der im Malchiner See stattfindenden Reusenfischerei, sollen, sobald technische Lösungen entwickelt wurden, Modelle Anwendung finden, die sowohl den Fischotter nicht gefährden als auch den Fang nicht beeinträchtigt. Um Nährstoffeinträge in auch nicht WRRL-relevante Fließgewässer des LRT 3260 und Kleinge- wässer des LRT 3150 im FFH-Gebiet zu verringern, sind bereits vorhandene Pufferstrukturen zu angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzungen zwingend zu erhalten oder zu ergänzen. Auch für andere Standorte, wie Vorkommen der Kalktuffquellen (LRT 7220) und ein Kalk-Trockenrasen (LRT 6210), werden die Anlagen von Pufferstrukturen zur Reduzierung des Nährstoffeintrags gefordert. Um den Zustand des LRT 7220 zu entwickeln, ist, zusätzlich zur Pufferstruktur, ein Monitoring zur Quellschüttung sowie zur Vegetationsentwicklung empfehlenswert. Dies soll als Grundlage für eine Maßnahmenplanung zur Verbesserung des Erhaltungszustandes des LRT dienen. Eine ebenfalls zusätzliche Analyse ist für die Ableitung von Maßnahmen für den Erhalt und die Verbesserung von Kleingewässern des LRT 3150 im FFH-Gebiet notwendig. Eine Großteil der Kleingewässer sind stark eingetiefte Hohlformen innerhalb von Ackerflächen mit großflächig entwickelter Ufer- und Verlandungsvegetation. Um ihrer Gefährdung durch absinkende Wasser- spiegellagen, die mit einer zunehmenden Eutrophierung und Verbuschung einhergeht, entgegen zu wirken, soll eine möglichst großräumige Analyse von Grundwasserlagen, Niederschlags-, Verdunstungs- und Abflussverhältnissen vorgenommen werden. Darüber hinaus empfiehlt es sich einige Gewässer von dem Anschluss an das landwirtschaftliche Dränsystem zu trennen. Bei angrenzender Beweidung sind die Kleingewässer zusätzlich auszuzäunen. Angrenzende extensive Nutzungen sollen weiter geführt werden. Um den Habitatansprüchen der Rotbauchun- ke gerecht zu werden, sollen besonnte, vegetationsreiche, fischfreie Flachgewässer mit starker jahreszeitlicher Wasserstandsdynamik erhalten bleiben. Dafür sind gelegentlich Entbuschungen an Kleingewässern notwendig, denn bei den Kleingewässern im FFH-Gebiet sind sinkende Wasserspiegellagen, die gleichzeitig mit einem verstärkten Wachstum der Ufervegetation und einer zunehmenden Verschattung einhergehen, zu beobachten. Die Angelnutzung am „Dröbel“, einem Kleingewässer bei Basedow, soll auch weiterhin möglich sein. Um den natürlichen bzw. naturnahen Zustand des LRT 3260 im FFH-Gebiet zu sichern, ist die Gewässerstruktur auf diesen Abschnitten zu belassen. Ferner ist die Beibehaltung der momen- tanen Grünlandnutzung auf angrenzenden Landwirtschafsflächen, die teilweise auch zu den po- tenziellen Habitaten von Schwarzmilan und Rotmilan gehören, bedeutsam. Entlang der Fließ- gewässer bergen einige Durchlässige, die für den Fischotter nicht passierbar sind, Gefahrenstel- len, die zu beseitigen sind. Zur Sicherung des Erhaltungszustandes des Bachneunauges und Steinbeißers, sind ebenfalls alle Maßnahmen zur Sicherung der naturnahen Fließgewässer- struktur, zur Reduzierung von Stoffeinträgen aus der Landwirtschaft (Anlage Gewässerrandstrei- fen) und zur Sicherung der ökologischen Durchgängigkeit auf entsprechenden Abschnitten, ziel- führend. Die angedachte Sanierung eines Abschnittes des Neuhofer Baches wurde ebenso als FFH-relevante Maßnahme in den Plan integriert. Einige der LRT und FFH-relevanten Arten erfordern eine regelmäßige Mahd und Pflege. So soll- te, um die Population des Kriechenden Scheiberichs zu etablieren, eine regelmäßige, an die An- sprüche der Art angepasste Grünlandnutzung auf der entsprechenden Fläche vorgenommen werden. Für die im Kalkzwischenmoor Wendischhagen gelegene Fläche des LRT 7230 ist die vorhandene Flächenpflege ebenfalls durch Mahd zu pflegen. Diese Erhaltungsmaßnahme dient auch dem Erhalt des dortigen Vorkommens des Sumpf-Glanzkrautes. Für den Kalk- Trockenrasen bei Basedow (LRT 6210) ist angepasstes kontinuierliches Pflegekonzept (Mahd mit Wurzelrodung oder Beweidung) zu entwickeln. Zur Sicherung des Erhaltungszustandes der Windelschnecke im FFH-Gebiet, ist vor allem der Erhalt der vorhandenen Bodenfeuchte bedeutsam. Des Weiteren sollten keine Nutzungsände- rungen auf den Habitatflächen erfolgen.

3 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Die Maßnahmenplanung für den Eremiten entstand auf Grundlage eines gesonderten Fachbei- trages (BARTH et al. 2009). Sie umfasst die Ausweisung und den Schutz der besiedelten Brut- bäume sowie der erhobenen Potenzialbäume. Dies dient ebenso dem Erhalt der Habitatqualität für Schwarzmilan, Rotmilan, Seeadler, Mittelspecht und Zwergschnäpper im FFH-Gebiet, die alt- und totholzreichen Wälder benötigen. Für den langfristen Erhalt von potenziellen Brutbäumen ist eine nachhaltige Ausweisung von Potentialbäumen notwendig. Dafür sind einzelne Bäume ge- eigneter Baumarten in geringen Entfernungen zu vorhandenen Brutbäumen anzupflanzen, ggf. freizuschneiden und zu sichern.

4 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

I. Teil Grundlagen

I.1 Allgemeine Gebietsbeschreibung I.1.1 Grundlagen I.1.1.1 Größe und Lage des FFH-Gebiets Das 3.460 ha große FFH-Gebiet "Malchiner See und Umgebung“ (DE 2341-302) liegt in der Re- gion „“, zwischen den Ortschaften und Malchin im Norden sowie der kleineren Ortschaft im Süden. Entsprechend der Naturräumlichen Gliederung des Landes Mecklenburg-Vorpommern (LUNG M-V, 2007) lässt sich das Gebiet in einen nördli- chen, fast das gesamte Gebiet umfassenden Bereich, und einen kleineren südlichen Bereich teilen: Der nördliche Teil gehört zur Großlandschaft „Oberes Peenegebiet“, die zentral in der sich von West nach Ost durch Mecklenburg-Vorpommern ziehenden Landschaftszone „Rückenland der Mecklenburgischen Seenplatte“ liegt. Der Malchiner See sowie angrenzende südlich und nörd- lich gelegene Bereiche bilden die Landschaftseinheit „Teterower und Malchiner Becken“, wäh- rend einzelne Flächen am westlichen und östlichen Rand des FFH-Gebietes in das „kuppige Peenegebiet mit Mecklenburger Schweiz“ hineinreichen (LUNG M-V, 2007). Die südlichen Ausläufer des FFH-Gebiets reichen in die Landschaftszone „Höhenrücken der Mecklenburgischen Seenplatte“. Sie werden der Landschaftszone „Großseenland mit Müritz-, Kölpin- und Fleesensee“ und der weiter gefassten Großlandschaft „Mecklenburger Seenland- schaft“ zugeordnet (LUNG M-V, 2011). Das Gebiet befindet sich größtenteils im Landkreis Rostock im Zuständigkeitsbereich des Amts „Mecklenburger Schweiz“ mit den Gemeinden und . Nordwestlich und süd- lich reichen Flächen des FFH Gebietes in den Landkreis „Mecklenburger Seenplatte“. Südlich liegen Flächen im Verwaltungsgebiet des Amts „Seenlandschaft-Waren“ mit den Gemeinden , und Moltzow, nordwestlich im Verwaltungsgebiet des Amts „Malchin am Kummerower See“ mit den Gemeinden Malchin und Basedow. I.1.1.2 Klimatische Verhältnisse Das östliche Ufer des Malchiner Sees stellt die Grenze zwischen dem Großklimabereich „Meck- lenburger Klima“, welches noch wesentlich durch die Ostsee geprägt ist, und dem stärker konti- nental beeinflussten „Neubrandenburger Klima“ dar. Somit liegt das FFH-Gebiet in einem klima- tischen Übergangsbereich. Wesentliche Auswirkungen auf das Klima im Untersuchungsgebiet haben Höhenzüge der „Mecklenburgischen Schweiz“, die eine Wetterscheide bilden und auf de- ren trockeneren Seite das FFH-Gebiet liegt. Die hohen Grundwasserstände der Niederungsbe- reiche im Malchiner Becken und die Wasserfläche des Malchiner Sees haben ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die klimatischen Verhältnisse. Sie bedingen im Untersuchungsgebiet eine hohe Verdunstung. Das führt zu einer vermehrten Nebel- und Taubildung. Die Luftfeuchtig- keit in Seenähe kann in den Monaten November/Dezember auf bis zu 98% ansteigen. Darüber hinaus führen diese Bedingungen zu niedrigeren Julitemperaturen sowie später einsetzenden Früh- und länger andauernden Spätfrösten. Die Jahresmitteltemperatur im FFH-Gebiet liegt bei 8 ºC. Zu hohen Windgeschwindigkeiten kommt es im Untersuchungsgebiet alljährlich im Früh- jahr und Herbst, wobei die Hauptwindrichtung West ist. Die durchschnittliche jährliche Nieder- schlagsmenge liegt zwischen 560 mm und 600 mm (LFG, 2005). I.1.1.3 Geologie und Wasserhaushalt Geologie

5 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Die geologischen Verhältnisse im FFH-Gebiet sind überwiegend durch holozäne mineralische und organische Bildungen im Malchiner Becken bestimmt. Prägend sind, außer der freien Was- serfläche des Malchiner Sees, Vermoorungen, die sich nördlich und südlich des Sees in den Niederungen ausgebildet haben. Im Übergang vom Becken zu den Hügelketten der Grundmo- ränen nehmen Sedimente des Pleistozäns zu und formen sandige Hochflächen mit einem be- wegten Relief. Bildungen der Endmoräne aus Geschiebelehm bzw. –mergel sind im nördlichen Bereich vereinzelt vorzufinden und im südlichen Bereich weit verbreitet (GOK 100). Wasserhaushalt und Gewässer Da die unmittelbar südlich des FFH-Gebietes verlaufende Pommersche Hauptendmoräne die Hauptwasserscheide zwischen Nord- und Ostsee bildet, entwässern die Teilgebiete des FFH- Gebietes in nördliche Richtung, d.h. hauptsächlich in das Malchiner Becken und nur zum klei- nen Teil in die Ostpeene. Prägende Gewässer im FFH-Gebiet sind der Malchiner See, seine Zuflüsse und der Dahmer Kanal – sein Abfluss in Richtung Kummerower See. Zu den Zuflüssen gehören der Ziddorfer Mühlenbach, die Westpeene, der Dahmer Mühlenbach und der Lupen- bach. Zur Belastung der Gewässer im FFH-Gebiet kommt es hauptsächlich durch Einleitungen aus Kläranlagen und Einträge von Nähr- und Schadstoffen aus der Landwirtschaft (LFG 2005). Entwässerungsgräben Zu den Fließgewässern im FFH-Gebiet zählen außerdem Gräben, die im Rahmen von Maß- nahmen zur Hydromelioration errichtet wurden. Besonders in den Niederungsflächen südlich des Malchiner Sees, die ursprünglich durch einen hohen Grundwasserstand und häufige Über- flutung geprägt sind, wurden zahlreiche Gräben angelegt. Zum überwiegenden Teil münden die Gräben in die als natürliche Vorflut fungierenden Bäche, die schließlich in den Malchiner See fließen. Eine Ausnahme sind Gräben bei Basedow, die zum Einzugsgebiet der Ostpeene zählen und in diese Richtung entwässern. Die umfassenden Entwässerungsmaßnahmen beeinflussen den Wasserhaushalt des gesamten FFH-Gebietes und führen unter anderem zur Sackung und Degradierung der Niedermoorflächen. Bis zur Jahrtausendwende wurden die Gewässer im FFH- Gebiet zur Regulierung der Entwässerungsleistung mit hydrotechnischen Bauwerken, wie z.B. Stauen, Durchlässen und Sohlbauwerken versehen. Zur Erhaltung ihrer hydraulischen Funktion wurden umfangreiche Unterhaltungsmaßnahmen (Grundräumung, Krautungen, Böschungs- mahd, Holzungen etc.) festgelegt und nach standardisierten Methoden durchgeführt. WRRL relevante Gewässer Die Bewertungen des ökologischen und chemischen Zustandes und die Festsetzung von Ent- wicklungszielen für Gewässer im FFH-Gebiet sowie eine Umsetzung erster Maßnahmen erfolg- ten auf der Grundlage der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Die im Jahr 2000 in Kraft getre- tene Richtlinie schuf einen gemeinsamen Ordnungsrahmen zur Entwicklung der Gewässer in der europäischen Gemeinschaft. In ihr ist das Ziel formuliert, die Gewässer sowie die angren- zenden Landlebensräume bis 2015, spätestens bis 2027, in einen Zustand zu entwickeln, der nur gering von einem naturnahen bzw. natürlichen Zustand abweicht. Gemäß Artikel 3 der WRRL gehören die Gewässer des FFH-Gebietes zur Flussgebietseinheit /. Als WRRL relevante Gewässer wurden im FFH-Gebiet der Malchiner See, der Ziddorfer Mühlen- bach, die Westpeene, der Dahmer Mühlenbach und der Lupenbach sowie drei weitere Fließge- wässer eingestuft. Zu ihnen zählt der in Carlshof beginnende und in den Malchiner See mün- dende Stammbach, der vom Ulrichshuser See kommende und nördlich von Rothenmoor in den Malchiner See mündende Burgtalbach und ein bei Basedow beginnender Graben, der in die Ostpeene mündet. Malchiner See: Der Malchiner See ist ein Flachsee mit einer mittleren Tiefe von 2,5 m und einer Gesamtfläche von 13,8 km². Seine tiefste Stelle liegt mit 6,8 m im östlichen Seebereich. Mit einer Länge von

6 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

9 km und einer Breite von nur 2 km erstreckt er sich vom südlichen Rand des Malchiner Be- ckens länglich in den Norden. Neben den südlich des Sees entspringenden Bächen Westpeene, Ziddorfer Mühlenbach und Lupenbach, die die Hauptzuflüsse des Sees bilden, speist er sich aus dem Zufluss von kalkhaltigem Grundwasser aus den südlichen Moränengebieten. Das oberirdi- sche Einzugsgebiet des Sees umfasst ca. 216 km². Der Malchiner See entwässert durch den Dahmer Kanal in Richtung Norden zum Kummerower See. Der Bau des Dahmer Kanals Ende des 19 Jh. führte zu einer Wasserspiegelabsenkung von etwa 2,5 m und somit zum Trockenfal- len großer Uferbereiche. Es entstanden große Seeterrassen, auf denen sich überwiegend Bruchwälder ausbildeten. Die Entstehung des aktiven Riffs im Bereich des Weißen Berges öst- lich von Bülow und des Kalk-Zwischenmoores bei Wendischhagen, sind ebenfalls auf diesen Prozess zurückzuführen. Fließgewässer: Zu den prägenden Landschaftselementen des FFH-Gebietes gehören neben dem Malchiner See die Bäche, die am Rand der Stauchmoräne der Mecklenburgischen Schweiz, sowie im süd- lichen Moränenkomplex entspringen. Im südlichen Bereich des FFH-Gebiets formten schnellflie- ßende Abschnitte, wie die des Lupenbachs und Hellbachs, über die Zeit bis zu 30m tiefe Erosi- onstäler. In ihrem weiteren Verlauf durch die Niederung und in Richtung Einmündung in den Malchiner See verlieren sie an Gefälle und Fließgeschwindigkeit. Die Bäche der Talrandzone haben vergleichsweise kleine oberflächige Einzugsgebiete und sind teilweise Grundwasserge- speist. Im Rahmen der WRRL erfolgte bzw. soll die ökologische Sanierung von im FFH-Gebiet liegenden Abschnitten des Ziddorfer Mühlenbachs, der Westpeene, des Dahmer Mühlenbachs sowie des Lupenbachs erfolgen. Weitere Maßnahmen sind am Stammbach und Burgtalbach geplant. Im Rahmen der ökologischen Sanierung wird eine biologische Voruntersuchung der Fließgewässerabschnitte und der angrenzenden Bereiche vorgenommen. So werden bei der Maßnahmenplanung auch die Schutzbelange der Arten des Anhangs II der FFH-RL berücksich- tigt. Eine grobe Zusammenfassung des Gewässerzustandes, des Planungsstandes, der Defizite und notwendigen Maßnahmen für den Ziddorfer Mühlenbach, die Westpeene und den Dahmer Mühlenbach sind Tabelle 1 zu entnehmen. Aufgrund des guten Zustands des Lupenbachs sind in diesem Bereich keine weiteren Maßnahmen vorgesehen. Durch die naturnähere Gestaltung der Fließgewässerabschnitte, Laufverlängerungen und die Schaffung von Vernässungsbereichen wird ebenfalls ein Beitrag zur Verbesserung des Wasserhaushalts der Niederungen sowie der Wasserqualität des Malchiner Sees geleistet. Die Funktion der Bäche als Vorflut, soll durch die Entwicklung einer natürlichen Gewässerdynamik gewährleistet werden, ohne dass regelmäßige Unterhaltungsmaßnahen zukünftig notwendig sind.

Tabelle 1: Übersicht über Renaturierungsmaßnahmen

Ziddorfer Mühlenbach (BIOTA 2010a)

Planungsgebiet - Fließabschnitt ab B108 bis Einmündung in Malchiner See Fließgewässertypisierung - bei Ziddorf (ca. 500 m) gefällereiches Fließgewässer der (STI-Typ / LAWA-Typ) / Bio- Moränenbildungen (LAWA-Typ 16) logische Voruntersuchung - unterhalb liegende Fließstrecken gefällearmes Fließgewässer der Moorniederungen (LAWA-Typ 11) Natura2000 relevante Arten - potenziell geeigneter Wanderkorridor des Bibers und Fischot- ters, Bibervorkommen im Mündungsbereich - Vorkommen der Bauchigen Windelschnecke (Ziddorf und Mün- dungsbereich) - Vorkommen von Steinbeißer und Bachneunauge Stand der Planung - Ausführungsplanung 2010

7 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Ziddorfer Mühlenbach (BIOTA 2010a)

- Bauvorhaben 2010 abgeschlossen - Biologische Effizienzkontrolle 2012 abgeschlossen Westpeene (BIOTA 2010a)

Planungsgebiet - Fließabschnitt ab B108 bis Einmündung in Malchiner See Fließgewässertypisierung - gefällearmes Fließgewässer der Moorniederungen (LAWA-Typ (STI-Typ / LAWA-Typ) / Bio- 11) logische Voruntersuchung Natura2000 relevante Arten - potenziell geeigneter Wanderkorridor des Bibers - potenziell geeignetes Habitat des Fischotters - Vorkommen von Bachneunaugen Stand der Planung - Ausführungsplanung 2011 - Bauvorhaben 2012 abgeschlossen - Abschluss der biologische Effizienzkontrolle voraussichtlich Ende 2012 Dahmer Mühlenbach (BIOTA 2012)

Planungsgebiet - Fließabschnitt zw. Wald und Malchiner See Fließgewässertypisierung - Abschnitt im Wald gefällereiche Fließgewässer der (STI-Typ / LAWA-Typ) / Bio- Moränenbildung, (LAWA-Typ 14) logische Voruntersuchung - unterhalb liegende Fließstrecken gefällearmes Fließgewässer der Moorniederungen (LAWA-Typ 11) - Fließgewässerstrukturgüte: abwechselnd stark und deutlich verändert - Makrophyten und Makrozoobenthos schlecht, Phytobenthos mäßig, erheblicher Sanierungsbedarf Natura2000 relevante Arten - Vorkommen von Bachneunaugen - Vorkommen des Fischotters - potenziell geeigneter Wanderkorridor des Bibers Stand der Planung - Ausführungsplanung 2013 - Bauvorhaben seit 2013 - anschließend soll biologische Effizienzkontrolle erfolgen I.1.1.4 Heutige potentielle natürliche Vegetation Die heutige potentielle natürliche Vegetation (hpnV) kennzeichnet die Vegetation, die sich unter den gegebenen Standortverhältnissen nach Aufgabe des anthropogenen Einflusses einstellen würde. In diesem Sinne beschreibt die hpnV relativ stabile Vegetationsverhältnisse nach einer mehr oder weniger langen Sukzessionszeit (Schlussgesellschaft). Auf den überwiegend moorigen Standorten im Untersuchungsgebiet würden sich Auen- und Niederungswälder in Form von Traubenkirschen-Erlen-Eschenwäldern ausbilden. Auf den san- digen und lehmigen Grundmoränenflächen würden sich Buchenwälder entwickeln. Je nach Un- tergrund könnten diese in Form von typischen Waldgersten-Buchenwäldern auf kalk- und basenreichen Standorten oder Waldmeister-Buchwäldern auf eher mesophilen Standorten aus- gebildet sein (LUNG M-V 2011).

8 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

I.1.1.5 Nutzungsgeschichte Seit der slawischen Besiedlung im 7. Jh. wird im Plangebiet Ackerbau, Viehzucht und Fischfang betrieben. Bis heute sind diese Nutzungen die ausschlaggebenden im FFH-Gebiet. Darüber hinaus gibt es im Bearbeitungsgebiet einige Relikte, die auf weiter zurück liegende Besiedlun- gen und Nutzungen hinweisen, aber nur punktuell in der heutigen Landschaftsstruktur erhalten geblieben sind. Dazu gehören die bei Basedow liegenden Großsteingräber sowie eine für Meck- lenburg-Vorpommern bedeutende Wallanlage aus der Bronzezeit. Im Laufe der Jahrhunderte nahmen die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung und die damit einhergehende anthropogene Prägung der Landschaft zu. Die noch heute im Gebiet sichtbare typische Dorfstruktur mit Herrenhäusern, Schlössern, kunstvoll angelegten Parks und weiten Feldern hat sich nach dem 30jährigen Krieg im 17. Jh. herausgebildet. In dieser Zeit ent- stand der Dorfkern in Basedow mit Schloss, Park, Marstall und Kirche sowie die Gutsanlagen in Bristow, Bülow und Rothenmoor, die heute denkmalgeschützt und zum Teil wieder hergerichtet sind. Ab dem 18. Jh. wurden die mit Bruchwäldern bestandenen Niedermoore am Rande des Malchiner Sees teilweise abgeholzt und als Weiden und Torfstiche genutzt. Mit der weiterhin zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft und der einsetzenden industriellen Verarbei- tung der Produkte ab dem 19. Jh. wurden Nebenbetriebe und Verarbeitungsanlagen, wie die Zuckerfabrik in Dahmen, errichtet. Die Schiffbarmachung der Peene und die Anlage des Dahmer Kanals im Jahr 1870 waren wichtig für den Transport der Produkte. Dieser Kanalbau bewirkte eine Absenkung des Seespiegels um ca. 2,5 m. Nach 1945 wurde in der DDR eine Bodenreform durchgesetzt, die zu einer Zerschlagung der Großbetriebe und zur Vergabe von Ländereien an Neubauern (etwa 5-10 ha) führte. Eine klein- teilige Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen fand nur kurzfristig statt. Im Rahmen von Kollektivierungsmaßnahmen ab den 60ern wurden die Einzelbetriebe zu Produktionsgenos- senschaften zusammengefasst. Die anschließend wieder vorangetriebene Industrialisierung der Landwirtschaft führte zur Belastungen der Umwelt durch Gülleeinträge und Gewässereutrophie- rung. Weiterhin kam es zur Degradierung von Niedermoorstandorten durch Melioration, zur Be- seitigung von Flurelementen durch Flurbereinigung sowie zur Beeinträchtigungen des Land- schaftsbildes durch den Bau von Stall- und Siloanlagen. Neben der Errichtung neuer landwirt- schaftlicher Produktionsgebäude entstanden viele der noch heute vorhandenen touristischen Einrichtungen im Gebiet, wie Ferienlager und Bungalowsiedlungen in Dahmen und Seedorf. Seit 1998 kam es abermals zu einer weitreichenden Umstrukturierung der landwirtschaftlichen Produktion. Viele landwirtschaftliche Betriebe wurden zu Genossenschaften oder in eine GmbH überführt und die bewirtschafteten Einheiten wieder verkleinert. Bewirtschaftungsgebäude und Wohnhäuser wurden teilweise überflüssig und sind ungenutzt. Durch Betriebsaufgaben, man- gelnde Wirtschaftlichkeit von Grenzertragsstandorten oder Strategien der gemeinsamen EU- Agrarpolitik fielen ab den 1990er Jahren vorrübergehend viele Flächen brach. Die im Gebiet in- tensiv betriebene Rindermast und Schafhaltung wandelte sich in eine weniger intensive Mutter- kuhhaltung (LFG, 2005). I.1.2 Aktueller Zustand, Landnutzungen, Tourismus- und Erholungsnutzungen Die folgenden Erläuterungen zur Landnutzung bzw. des aktuellen Zustands beruhen im Wesent- lichen auf der Grundlage von Luftbildauswertungen, den Ergebnissen der Biotop- und Nutzungs- typenkartierungen sowie Abfragen bei Kommunen, Verbänden und Ämtern. In Tabelle 2 sind Anteile und Verteilung der Hauptlandnutzungsformen im Plangebiet dargestellt. Die Wasserflä- che des Malchiner Sees umfasst mehr als Drittel des gesamten FFH-Gebiets. Zu etwa gleichen Teilen prägen vor allem Acker, Grünland und Wälder die übrigen Flächen. Der Anteil an Sied- lungs-, Verkehrs- und Industrieflächen ist mit weniger als 1 % sehr gering.

9 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Tabelle 2: Verteilung der Biotop- und Nutzungstypen

Landnutzung Fläche [ha] Anteil [%]

Laubwald 445,83 12,91 Mischwald 78,59 2,28 Nadelwald 10,17 0,29 Waldrand / Schneisen 3,15 0,09 Feldgehölze, Alleen und Baumreihen 134,80 3,90 Fließgewässer 20,31 0,59 Moore 59,37 1,72 Stehende Kleingewässer 9,70 0,28 Stehende Gewässer 1419,95 41,13 Grünland und Grünlandbrachen 789,14 22,86 Gesteins- und Abgrabungsbiotope 1,02 0,03 Acker- und Erwerbsgartenbaubiotope 461,36 13,36 Wohn- und dörfliches Mischgebiet 8,53 0,25 Produktions-, Hafenanlage, Deponie und Industriegebiet 3,67 0,11 Ferien-, Kleingartenanlage, Campingplatz 3,66 0,11 Verkehrsflächen 2,94 0,09 Summe 3452,18 100,00 Landwirtschaft Nach Auswertung des Landwirtschaftlichen Feldblockkatasters liegen im FFH-Gebiet 3180,36 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Davon werden 2204,5 ha als Ackerfläche und 972,06 ha als Grünlandfläche genutzt (LU M-V 2011). Die Ackerzahlen der Flächen liegen hauptsächlich zwischen 40 und 43 und weisen eine nur mittlere bis schlechte Ertragsfähigkeit auf. Eine große ackerbaulich genutzte Fläche, die viele temporäre und permanente Kleingewässer (LRT 3150) einschließt, liegt nordöstlich von Bülow. Weitere Ackerflächen befinden sich südlich von Rothenmoor und einige nördlich des NSG Hellgrund. Als Grünland genutzte Flächen befin- den sich vor allem südlich des Malchiner Sees auf den dortigen Niedermoorböden. Die Wiesen werden von einem dichten Netz aus Entwässerungsgräben durchzogen. Die Entwässerung der Niedermoorböden führte in diesem Bereich zu einer Moorsackung (BIOTA 2010a). Weitere klei- nere Grünlandflächen befinden sich südwestlich von Rothenmoor, bei Basedow, südlich von Bristow, bei Schorssow sowie entlang des Stammbachs. Westlich des Letztgenannten wurde ehemals ein Poldergebiet errichtet, für dessen Entwässerung ein Schöpfwerk gebaut wurde. Der Betrieb wurde bereits eingestellt (LUNG M-V 2008). Im Jahr 2011 wurden für 160 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche Förderungen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes beantragt (LU M-V 2011). Es handelt sich vor allem um Niederungsflä- chen am südlichen Ufer des Malchiner Sees. Aus den Ge- und Verboten des LSG bzw. der NSG ergeben sich für die landwirtschaftlich ge- nutzten Flächen zahlreiche Nutzungsauflagen (vgl. Tabelle 5 und Tabelle 6).

10 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Forstwirtschaft Die Waldflächen des FFH-Gebietes fallen in den Zuständigkeitsbereich des Forstamtes - hagen und werden durch die Revierförstereien Wolfskuhle (2,3 %), Panschenhagen (44,6 %) und Panstorf (53,1 %) betreut (LU M-V, 2010b). Mit rund 537 ha nehmen die Waldareale ein Drittel der Landfläche des FFH-Gebietes ein. Nahezu entlang der gesamten Uferlinie des Malchiner Sees ist ein etwa 100 m breiter Ufer- und Bruchwald vorhanden, nur einzelne Ab- schnitte sind davon ausgenommen. Die Hauptbaumart der Bruchwaldbestände ist die Schwarz- erle. Die übrigen Waldbestände liegen im südlichen Bereich des FFH-Gebietes, wie z.B. im NSG Hellgrund. Diese Wälder bestehen aus verschiedenen Laub- und Nadelbaumarten, darunter bei- spielsweise Rotbuchen, Eichen, Fichten und Kiefern. Die Flächen sind zum größten Teil in Kommunal- bzw. Privateigentum. Fischerei Im FFH-Gebiet gibt es zwei Fischereibetriebe, die vorwiegend den Malchiner See, aber auch andere kleinere Gewässer, haupterwerbsmäßig bewirtschaften. Während sie einen Teil ihrer Fische zum direkten Verkauf anbieten, wird der andere Teil an Gaststätten verkauft sowie in re- gionalen Unternehmen veredelt oder verwertet. Der in Dahmen ansässige Fischereibetrieb Kacan bewirtschaftet den südwestlichen Teil des Malchiner Sees und den Dahmer See. Der nördliche Bereich des Malchiner Sees sowie der Dahmer Kanal werden von dem Betrieb Schlender aus Wendischhagen bewirtschaftet. Im NSG „Kalk-Zwischenmoor Wendischhagen“ ist die Befischung durch die NSG-Verordnung eingeschränkt (vgl. Tabelle 5). Als Fischereiberechtigte vergeben beide Betriebe Angelkarten an Touristen und Freizeitangler, die die Gewässer sowohl vom Ufer, als auch vom Boot aus beangeln können. Zu den wirtschaftlich bedeutsamen Fischarten zählen Aal, Hecht, Zander, Barsch, Schlei sowie Karpfen. Im Malchiner See erfolgen im Rahmen der Bewirtschaftung Besatzmaßnahmen mit Karpfen und Satzaalen im größeren Umfang. Aus Hegegründen erfolgt die Massenentnahme von Blei und Plötze. Beeinträchtigungen des Fischbestandes im Malchiner See treten u.a. durch Störungen der Laichgebiete durch zu schnelles Befahren oder zu nah am Ufer stattfindenden Bootsverkehr auf. Darüber hinaus führen Entwässerungsmaßnahmen von Überflutungsflächen zur Zerstörung wichtiger Laichgründe des Hechts. Die Fischer sehen die Fischbestände zusätzlich durch den Fraßdruck der Kormorane und des Fischotters bedroht. Im Gebiet treten jedoch auch Beein- trächtigungen durch die Angel- und fischereiliche Nutzung auf. Im nördlichen Teil des Malchiner Sees führte intensives Angeln in der Vergangenheit zur Vermüllung der Landschaft und zur Be- schädigung der Ufervegetation. Der Besatz von bisher fischfreien Gewässern sowie der dichte Fischbesatz des Malchiner Sees stellen eine Gefährdung für Amphibienpopulationen dar (LFG, 2005). Momentan gehört die Reusenfischerei (ohne Otterschutz) zu einer der Fangmethoden im Malchiner See, woraus eine Gefährdung für den Fischotter resultieren kann. Neben dem Malchiner See gibt es ein weiteres, wesentlich kleineres Gewässer, welches beim Landesangelverband Mecklenburg-Vorpommern als Angelgewässer geführt wird. Der soge- nannte „Dröbel“ bei Basedow, wird vom Angelverein „Erlengrund Basedow“ regelmäßig mit Hecht, Plötze, Blei, Schlei und Rotfeder besetzt (STECKER 2013 schriftl. Mitt.). Wasserwirtschaft WBV: Die Unterhaltung der Gewässer 2.Ordnung mit den zugehörigen Anlagen ist Aufgabe der Was- ser und Bodenverbände (WBV). Der nordwestliche Bereich des FFH-Gebietes (einschließlich

11 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Stammbach) wird durch den WBV „Teterower Peene“ mit Sitz in Jördenstorf betreut. Der restli- che Bereich gehört zum Verbandsgebiet „Obere Peene“ mit Sitz in . Die Unterhal- tungsmaßnahmen erfolgen nach standardisierten Methoden, da eine abschnittsweise Anpas- sung an örtliche Gegebenheiten zu erhöhten Planungs-, Ausführungs-, und Überwachungskos- ten führt. Die Eingriffe durch Sohlräumung, Krautungen und Böschungsmahd können zu Konflik- ten mit Erhaltungs- und Entwicklungszielen des Naturschutzes führen. Für die im Rahmen der WRRL renaturierten Gewässerläufe sind Unterhaltungsmaßnahmen nur noch in den ersten Jahren nach der Renaturierung notwendig. Somit werden sich o.g. Beein- trächtigungen von FFH relevanten Biotopen und Arten, die besonders im Bereich dieser Gewäs- ser auftreten, verringern. Trinkwasser und Abwasser: Die Trinkwasser- und Abwasserversorgung im FFH Gebiet wird durch die örtlichen Wasser- zweckverbände (WZV) gewährleistet. Der nordöstliche Teil mit Wendischhagen, Basedow und Seedorf bis zur Mitte des Malchiner Sees gehört zum Verantwortungsbereich des WZV „Malchin Stavenhagen“ mit Sitz in Stavenhagen. Der südwestliche Teil liegt im Zuständigkeitsbereich des WZV „Mecklenburgische Schweiz“ mit Sitz in Teterow. Die öffentliche Versorgung mit Trinkwas- ser im FFH-Gebiet geschieht ausschließlich durch das vor Ort nutzbare Grundwasser. Entnahmestellen befinden sich bei Dahmen, Hüttenkoppel und Bristow. Aufgrund der geologischen Bedingungen gibt es fast im gesamten FFH-Gebiet hoch anstehen- des Grundwasser, im südlichen Teil, zwischen L 20 und B 108 auch artesisches Grundwasser. Durch die vorherrschenden Bodenverhältnisse ist der Grundwasserleiter nur mittel bis gering geschützt. Zum Schutz vor Beeinträchtigungen wurden in Bereichen der Wassergewinnung Wasserschutzgebiete ausgewiesen: Bristow (Zone III), Basedow (Zone III), Zeltplatz Seedorf (Zone II und III), Dahmen (Zone III). Die Abwasserbehandlung der im FFH-Gebiet liegenden Siedlungen wird ebenfalls durch die WZV organisiert. Sie wird durch mehrere kleinere Anlagen gewährleistet, die entweder direkt im FFH-Gebiet liegen oder deren Ablauf nahe der Gebietsgrenze in Gewässer mündet, die in ihrem weiteren Verlauf das FFH-Gebiet durchfließen. Der Unterhaltungsaufwand der relativ kleinen Anlagen ist ziemlich hoch und kostenintensiv. Die Ausstattung und der bauliche Zustand der An- lagen und Leitungen entsprechen teilweises nicht dem gegenwärtigem Stand der Technik. Die Reinigung der Abwässer erfolgt in den im Gebiet vorhandenen dezentralen oder zentralen Anla- gen durch mechanische und teils auch biologische Verfahren. Besonders durch die Defizite in der Abwasserbehandlung, kommt es so zu erhöhten Einträgen von Nähr- und Schadstoffen in die Gewässer (LGF, 2005).

Tabelle 3: Übersicht über die im FFH-Gebiet bzw. in unmittelbarer Nähe liegenden Kleinkläranlagen

Ort Beschreibung

Moltzow Ableitung von behandeltem Abwasser aus der mech.-biol. KA (künstlich belüf- tete Teichanlage; Schönungsteich) außerhalb des Gebietes und in über 5 km Fließstrecke Entfernung zum Malchiner See, Einleitung in Dahmer Graben der anschließend durchs FFH-Gebiet Richtung Malchiner See fließt Ziddorf Ableitung von Abwasser nach der Behandlung in vollbiologischer KA (Bele- bung) außerhalb des Gebiets in Ziddorfer Mühlenbach, der anschließend durchs Gebiet fließt, Abstand zwischen Einleitung und Malchiner See (etwa 1,5 km) zu klein um Stoffeinträge ins Stillgewässer zu vermindern Bülow Ableitung von behandelten Abwasser der vollbiologischen Abwasserreini- gungsanlage (Kompaktkläranlage), unmittelbar an Grenze zum FFH-Gebiet in eine Vorflut die durch das Gebiet fließt und nach etwa 200m in den Malchiner

12 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Ort Beschreibung

See mündet Basedow Ableitung von gereinigtem Schmutzwasser aus der zentralen Abwasserbe- handlungsanlage Basedow in Vorflut innerhalb des Gebietes, Entwässerung der Vorflut in die Ostpeene Seedorf Reinigung von Abwässern in biologischen Kleinkläranlagen oder abflusslosen Gruben Tourismus und Erholung Obwohl der Tourismus bereits seit Anfang des 20. Jh. eine zunehmende Rolle im Bereich des FFH-Gebietes spielt, spiegeln die Besucherzahlen und Infrastrukturen eine Lage im Schatten der bekannten Ferienregionen der Ostsee und Mecklenburger Seenplatte wieder. Viele der noch heute vorhandenen, direkt im FFH-Gebiet bzw. unmittelbar an der Grenze liegenden touristi- schen Einrichtungen sind durch die staatliche Förderung von Erholungseinrichtungen in der DDR entstanden. Aufgrund der Lage im 1997 gegründeten Naturpark „Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See“ bestehen für das Gebiet detaillierte Erhebungen und Konzepte zur Weiter- entwicklung des Fremdenverkehrs (Touristisches Leitbild für die Mecklenburgische Schweiz und Vorpommersche Flusslandschaft (DWIF 1998), Integriertes regionales Entwicklungskonzept Raum um Malchiner See (Landgesellschaft MV 2003/2004)). Teilweise konnte so ein Neu- und Ausbau der touristischen Infrastruktur im Gebiet umgesetzt werden. Da der geringe öffentliche Nahverkehr kaum Möglichkeiten bietet, auf ein eigenes Auto zu verzichten, kommt es durch die zunehmende touristische Nutzung zu einem ansteigenden Verkehrsaufkommen (LFG, 2011). Die abwechslungsreiche, vielfältige unverbaute und ursprüngliche Landschaft mit Ausläufern der hügeligen Moränenenketten, Niederungen und dem Malchiner See zieht vor allem Gäste an, die an einer landschaftsgebundenen Erholung wie Wandern, Radfahren und Naturbeobachten inte- ressiert sind. Durch den See kommt der wassergebundenen Erholung dabei ein besonders ho- her Stellenwert zu. Am Ufer des Malchiner Sees und damit im FFH-Gebiet liegen mehrere Bade- , Anlege- und Bootsverleihstellen. Ein Beobachtungsturm zwischen Bristow und Wendischhagen befindet sich unmittelbar an der Grenze des Gebiets, ein weiterer existiert am westlichen Ufer des Malchiner Sees bei Dahmen. Die Siedlungsstruktur mit kulturhistorischer Bedeutung und die teils parkartige Landschaft macht das Gebiet ebenfalls attraktiv. Neben dem Schloss in Base- dow, dessen Park bis in das FFH-Gebiet hineinreicht, liegen nahe der Gebietsgrenze weitere Ensembles aus Schlössern, Gutshäusern und Parkanlagen sowie alte Dorfkirchen. Häufig bieten diese Orte den Besuchern kulturelle Veranstaltungen, die oft mit der Möglichkeit verbunden sind regionale Produkte zu erwerben. Das FFH-Gebiet liegt am südlichen Rand des Zuständigkeits- bereichs des Tourismusverbands „Mecklenburgische Seenplatte“ e.V., der seine Geschäftsstelle in Röbel/ Müritz hat. Dort sind umfangreiche Informationen und Angebote zur landschaftsgebun- den Erholung im FFH-Gebiet und den angrenzenden Bereichen abrufbar. Die Naturparkverwal- tung mit Sitz in Basedow bietet ebenfalls ein umfangreiches Informationsangebot zu Tier und Pflanzenbeobachtungen, zu respektierenden Schutzbestimmungen sowie geführte Exkursionen an. Ein Überblick über die Wegekonzeption im FFH-Gebiet ist in Tabelle 4 enthalten.

Tabelle 4: Ausgewiesene Wegenutzung (Umweltkartenportal M-V)

Ausgewiesene Nutzung Beschreibung

Deutsche Alleenstraße entlang der L20 (Dahmen – Basedow) Reitwege gut erschlossener Bereich um Basedow

13 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Ausgewiesene Nutzung Beschreibung

Wasserwanderwege Malchiner See über Dahmer Kanal zum Kummerower See kein offizieller Wasserwanderplatz am Malchiner See bzw. Dahmer Kanal Wanderwege Europäischer Fernwanderweg Ea9 (Basedow-Dahmen-Vollrathsruhe) Radwege Außenring der Eiszeitroute die durch den Geopark „Mecklenburgische Eiszeitlandschaft führt und Objekte mit geologischer Bedeutung verbindet (Wendischhagen - Bristow, Ziddorf – Dahmen – Rambow) Eiszeitroute Mecklenburgische Schweiz (Bristow – Wendischhagen – Ba- sedow) Rundradweg Malchiner See (Wendischhagen – Bristow – Bülow – Ziddorf – Dahmen – Rothenmoor – Seedorf – Basedow) Radfernweg Mecklenburgische Seenplatte-Rügen (Wendischhagen – Bristow – Bülow – Ziddorf ) Rohstoffgewinnung Im FFH-Gebiet befinden sich keine Abbauflächen von z.B. Kiesen und Sanden. Ebenso sind keine Bereiche bekannt, in denen Torf abgebaut wird. Jagd Als Untere Jagdbehörden sind im FFH-Gebiet die Behörden der Landkreise Rostock und Meck- lenburgische Seenplatte zuständig. Für den Letzteren ist sowohl der Regionalstandort , als auch Waren/Müritz verantwortlich. Im Norden des Gebietes liegen die gemeinschaftlichen Jagdbezirke Remplin 1 und Wendischhagen. Der Bereich um Basedow gehört zum Eigenjagd- bezirk von Loe. Die Jagd hat nach gesetzlichen Vorgaben und unter Berücksichtigung der darin vorgeschriebenen Schonzeiten zu erfolgen. Zusätzliche Einschränkungen liegen im NSG „Kalk- Zwischenmoor Wendischhagen“ vor (vgl. Tabelle 5). Einschränkungen im NSG Hellgrund sind aufgrund der fehlenden Schutzgebiets-VO aus der Behandlungsrichtlinie des Gebietes zu ent- nehmen. Demnach ist die Jagd auf Federwild sowie die Anlage von Kirrungen o. ä. Einrichtun- gen nicht gestattet. I.1.3 Schutzgebiete I.1.3.1 Naturschutzgebiete Kalk-Zwischenmoor Wendischhagen Das ca. 48 ha große Naturschutzgebiet liegt am Nordufer des Malchiner Sees und südöstlich der Ortschaft Wendischhagen. Ziel der Unterschutzstellung sind die Pflege und die Aufrechter- haltung des Kalkzwischenmoores, dass auf dem trocken gefallenen Seegrund infolge des Baus des Dahmer-Kanals Ende des 19. Jh. und der damit verbundenen Seespiegelabsenkung ent- standen ist. Aufgrund des geringen Alters des Moores ist seine Torfschicht nur schwach ausge- bildet. Das NSG ist Standort vieler geschützter, in Mitteleuropa sehr spärlich vorkommenden Kalkmoor-Kalkzwischenmoor-Pflanzengesellschaften, deren Fortbestand durch extensive Be- wirtschaftungsformen zu sichern ist. Darüber hinaus ist das NSG ein bedeutendes Brutgebiet für Vogelarten, wie z.B. Drosselrohrsänger, Rohrdommel und Graugans (GVOBl, M-V, 1994).

Tabelle 5: Verbotstatbestände NSG Kalk-Zwischenmoor Wendischhagen (NSG-VO)

Verbotstatbestände

- Baden, Tauchen, Campen, Ruhe stören, Modellboote betreiben, Angeln - Befahren der Wasserflächen

14 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Verbotstatbestände

- Errichten von Einfriedungen, Einzäunungen - Änderungen, Beseitigen, Umgestalten der Gewässer oder Ufer - Errichtung jagdlicher Anlagen - Fischereiliche Nutzung mit Reusen ohne Otterausstieg, Elektrofischerei - Erstaufforstungen und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung (Totalreservat) - Abgrabungen, Aufschüttungen - Handlungen, die zu einer Absenkung des Wasserstandes führen können - Stoffeinträge, welche die Beschaffenheit der Gewässer nachteilig verändern können - mineralische und organische Düngung, Biozide oder Klärschlamm einbringen, aufbringen, lagern oder ablagern - Grünlandumbruch oder andere Nutzung als extensive Grünlandnutzung entsprechend des mit der UNB abgestimmtem Nutzungskonzepts Hellgrund Das ca. 21 ha große Naturschutzgebiet wurde bereits 1939 unter Schutz gestellt. Das Gebiet liegt 1,5 Kilometer nordwestlich von Klocksin. Ziel der Unterschutzstellung ist die Sicherung ei- nes etwa 15-30 m tiefen, schluchtartig in das Umland eingeschnittenen Erosionstales mit zahl- reichen Quellbächen, Erlen-Eschenwäldern und Hangwäldern. Das NSG ist nacheiszeitlich durch rückschreitende Erosion entstanden, die bis heute andauert. Die entspringenden Quellen lagern Eisenocker ab und zudem gibt es am südöstlichen Talhang sehr kalkhaltige Quellen. Die Quellbäche vereinigen sich in der Mitte des Tales zum Hellbach. Stellenweise gibt es in diesem Gebiet einen großen Anteil des bis zu 1,40 m hohen Riesen-Schachtelhalmes, der in Mecklen- burg–Vorpommern sonst eher selten vorkommt. Im Hellbach gibt es Vorkommen der Bachforelle und des Bachneunauges. Außerdem ist der Schlagschwirl ein bedeutender Brutvogel dieses Gebietes (UMWELTMINISTERIUM M-V, 2003). I.1.3.2 Landschaftsschutzgebiete Mecklenburger Schweiz und Kummerower See Das Landschaftsschutzgebiet „Mecklenburger Schweiz und Kummerower See“ dient dem Schutz der Schönheit der Landschaft in ihrer Synthese aus gewachsener mittelmecklenburgi- scher Kulturlandschaft und der bedeutsamen Dichte naturnaher Lebensräume. Dazu zählen der Erhalt und die Entwicklung vielfältiger und wertvoller Biotopstrukturen, wie u.a. der Uferröhrichte, Feuchtgebiete, Bachtäler und Magerrasenstandorte am Schillersee, Malchiner und Teterower See und am Klingberg sowie der reich strukturierten Hänge bei Wilsen, der Hardtbergregion, der Heidberge und der Hutungen bei Burg Schlitz sowie der Erhalt und die Pflege der kulturhisto- risch wertvollen Landschaftsräume zwischen Bockholt, Burg Schlitz und Bristow in ihrer land- schaftsspezifischen Eigenart und Ästhetik. Ebenso sollen die Landschaftserlebnisräume sowie die Landschaft als Erholungsraum im Rahmen der landschaftsverträglichen Mehrfachnutzung erhalten und falls nötig wieder hergestellt werden. Die weitgehend wenig zersiedelten Gebiete sollen vor willkürlicher und landschaftsfremder Bebauung bewahrt bleiben. Besonderer Schutz gilt im LSG den kulturhistorischen und Bodendenkmälern sowie den kulturell wertvollen Bauwer- ken, als Elemente der Landschaft und touristisches Potenzial (LUNG M-V, 2007).

Tabelle 6: Verbotstatbestände im LSG Mecklenburger Schweiz und Kummerower See (LSG-VO)

Verbotstatbestände

- Bauliche Anlagen errichten, erweitern, verändern - Zelten bzw. Aufstellen von Wohnwagen, Wohnmobilen u.ä.

15 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Verbotstatbestände

- Befahren, Fahrzeuge abstellen, Reitsport, Motorsport außerhalb öffentlicher bzw. gekennzeichne- ter Wege - Nutzungen, für die Wasserflächen mit hohen Geschwindigkeiten befahren werden müssen (Was- serski, Wasserflugzeuge etc.) - Neubau, wesentliche Veränderung an und Ausbau von Verkehrswegen, Ausweisung von Rad-, Wander-, Reitwege und barrierefreier Wege nur durch Nutzung vorhandener Verkehrswege - Verlegen von ober- und unterirdischen Leitungen - Einrichten von Anlagen für Fisch- und Wassergeflügelintensivhaltung in, auf und an natürlich ent- standenen oder renaturierten Gewässern - Erstaufforstungen - Anlage von Weihnachtsbaum- und Schmuckreisigkulturen außerhalb des Waldes - Abgrabungen, Aufschüttungen, Ablagerungen, Aufspülungen u.ä. - Zeitweilige oder dauerhafte Lagerung von Materialien, Abbauprodukten und Stoffen jeglicher Art in der unverbauten Landschaft - Wesentliche Veränderungen des Wasserhaushalt durch Grundwasserabsenkungen, Entwässe- rungsmaßnahmen und Schaffung von neuen Wasseranlagen (Wehre, Schöpfwerke, Deiche, Wasserbehandlungsanlagen) - Stoffeinträge, welche die Beschaffenheit der Gewässer nachteilig verändern - Aufbringen und Lagern von Jauche, mineralischer Düngung, Pestiziden oder Klärschlamm - Grünlandumbruch - ohne Genehmigung des LUNG im Umkreis von 300 m um Brutstätten von Adlern, Kranichen und Schwarzstörchen in der Zeit vom 1.03. – 31.08. (Seeadler vom 1.1. bis 31.7.; Kraniche vom 1.3. bis 31.5) Wirtschafts- und Pflegemaßnahmen durchführen I.1.3.3 Übersicht über die vorkommenden gesetzlich geschützten Biotope (§ 20-Biotope NatSchAG M-V) als FFH-Lebensraumtypen Ein großer Teil der Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie unterliegt dem gesetzli- chen Schutz nach § 20 NatSchAG M-V. Einen Überblick gibt Tabelle 7:

Tabelle 7: Lebensraumtypen nach Anhang I im Gebiet und gesetzlicher Biotopschutz

EU-Code Lebensraumtyp Gesetzlich geschütztes Biotop nach § 20 NatSchAG M-V 3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation Altwässer, Torfstiche und stehende vom Typ Magnopotamion oder Hydrocharition Kleingewässer einschließlich der Ufervegetation, Verlandungsbereiche stehender Gewässer, Röhrichtbstände und Riede 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Naturnahe und unverbaute Bach- und Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Flussabschnitte einschließlich der Callitricho-Batrachion Ufervegetation 6210* Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Trocken- und Magerrasen Verbuschungsstadien 7220* Kalktuffquellen Quellbereiche einschließlich der Ufer- vegetation 7230 Kalkreiche Niedermoore Naturnahe Moore 9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) -

16 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

EU-Code Lebensraumtyp Gesetzlich geschütztes Biotop nach § 20 NatSchAG M-V 9160 Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stiel- - eichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (Carpinion betuli) 9180 Schlucht- und Hangmischwälder - 91E0 Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus Bruch-, Sumpf- und Auwälder excelsior

17 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

I.2 Bedeutung des Gebietes für das europäische Netz Natura 2000 I.2.1 Gemeldete und erfasste Lebensraumtypen des Anhangs I und Arten des An- hangs II FFH-RL/ Vogelarten nach VS-RL In Tabelle 8 sind die im SDB der Europäischen Kommission mitgeteilten Vorkommen von LRT mit Flächenangaben einschließlich der Bewertungen des Erhaltungszustands sowie die aktuell ermittelten Größen dargestellt. Die aktuelle Flächengröße und der aktuelle Erhaltungszustand sind überwiegend Ergebnisse der Bestandsaufnahme 2012. Nicht Bestandteil der Kartierung 2012 waren die Wald-LRT (9130, 9160, 9180 und 91E0). Diese wurden bereits im Fachbeitrag Wald (LU M-V, 2010b) erfasst und bewertet. Die Bewertung des Zustands des Malchiner Sees erfolgte entsprechend Angaben in einem bereits durchgeführten Gutachten (LU M-V, 2012). Be- stimmend bei der Aggregation der Teilbewertungen zum Erhaltungszustand auf Gebietsebene ist jeweils die Kategorie mit den überwiegenden Flächenanteilen, es sei denn, die Kategorie C hat Flächenanteile von > 25 %. In diesem Fall ist C bestimmend. Für die Bearbeitung sind die aktuell ermittelten LRT maßgeblich. Die LRT mit Angabe der Bewertung der Teilflächen sind in Karte 2a dargestellt.

Tabelle 8: Gemeldete Vorkommen von LRT und aktuell ermittelte LRT des Anhangs I (Kennzeich- nung der prioritären LRT mit *, Übernahme aus dem Fachbeitrag Wald [LU M-V, 2010b])

EU- LRT Fläche laut Erhaltungs- Flächengröße Erhaltungs- Code Meldung (ha) zustand laut aktuell (ha) zustand aktu- SDB ell 3150 Natürliche eutrophe Seen mit 1398,25 C 1396,90 C einer Vegetation vom Typ Magnopotamion oder Hydrocharition 3260 Flüsse der planaren bis mon- 6,84 B 7,16 A tanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion 6210* Naturnahe Kalk-Trockenrasen 0,40 C 0,65 B und deren Verbuschungsstadien 7220* Kalktuffquellen 0,15 A 0,14 C 7230 Kalkreiche Niedermoore 1,10 B 1,50 A 9130 Waldmeister-Buchenwald 206,71 B 70,39a Aa (Asperulo-Fagetum) 9160 Subatlantischer oder mitteleu- 6,58 B -a -a ropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (Carpinion betuli) 9180 Schlucht- und Hangmischwäl- 17,98 B 1,94a Ba der 91E0* Auen-Wälder mit Alnus 83,95 B 160,74a Aa glutinosa und Fraxinus excel- sior Summe Flächengröße 1721,97 - 1639,41 - Summe Flächengröße ohne LRT 9130, 1406,75 - 1406,34 - 9160, 9180, 91E0*

18 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Mit 1406,29 ha werden etwa 85 % des FFH-Gebietes von Lebensraumtypen des Offenlands eingenommen. Die Lebensraumtypen sowie deren Bewertung sind in Karte 2a dargestellt. Im Rahmen der Meldung 2004 1 an die Europäische Kommission wurden im SDB für das FFH- Gebiet neun Lebensraumtypen (davon zwei prioritäre LRT) mitgeteilt. Im Rahmen der aktuellen Kartierung konnten für den LRT 7220 (Kalktuffquellen) nur zwei der vier der in der Binnendifferenzierung von 2004 dargestellten Flächen bestätigt werden. Zwei dicht beieinander liegende Flächen (LRT Nr. 74 und 75) wurden nicht vorgefunden, da die Aus- weisung möglicherweise fehlerhaft war. Im Zuge der Managementplanung wurden keine weite- ren LRT ermittelt. Arten nach Anhang II FFH-RL In Tabelle 9 sind die gemeldeten und aktuell ermittelten Arten des Anhangs II dargestellt. Für die weitere Bearbeitung sind die aktuell ermittelten Arten maßgeblich.

Tabelle 9: Gemeldete Vorkommen und aktuell ermittelte Arten des Anhangs II (Kennzeichnung der prioritären Arten mit *, Übernahme aus dem Managementplan für Arten des Anhang II der FFH- Richtlinie – Höhere Pflanzenb)

EU- Art Status lt. Populations- Erhaltungs- Erhaltungs- Code SDB größe lt. SDB zustand der zustand der Habitate lt. Habitate SDB aktuell 1014 Schmale Windelschnecke nichtziehend C C B 1016 Bauchige Windelschnecke nichtziehend C C A 1084* Eremit* nichtziehend V C C 1096 Bachneunauge nichtziehend i101-250 B * 1166 Kammmolch nichtziehend i251-500 B C 1134 Bitterling nichtziehend - - C 1149 Steinbeißer nichtziehend P B B 1188 Rotbauchunke nichtziehend i251-500 B C 1355 Fischotter nichtziehend R B B 1337 Biber nichtziehend P nicht B bewertet 1614 Kriechender Scheiberich - i.R. A Cb 1903 Sumpf-Glanzkraut - i501-1000 A Bb i = Individuen C = häufig, große Population P = vorhanden, ohne Einschätzung R = vorhanden, ohne Einschätzung V = sehr selten, sehr kleine Population, Einzelindividuen Im Rahmen der Meldungen 2004 (20062) an die Europäische Kommission wurden im SDB für das FFH-Gebiet elf Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie mitgeteilt. Die Bearbeitung des Bachneunauges liegt in der Verantwortung des LUNG M-V. Aufgrund der übermittelten Daten ist eine Aussage zum Gesamterhaltungszustand dieser Art auf Gebietseben nicht möglich. Die Ergebnisse des Neunaugenmonitorings (KRAPPE et al. 2011, KRAPPE et al. 2010a, KRAPPE 2007) ergaben differenzierte Erhaltungszustände der einzelnen besiedelten Zu-

1 2006 erfolgten in Einzelfällen Aktualisierungen des SDB 2 2006 erfolgten in Einzelfällen Aktualisierungen des SDB 19 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ flüsse von mittel bzw. schlecht („C“) bis hervorragend („A“). Den Vorkommen um den Malchiner See wird eine landesweite Bedeutung zugesprochen (KRAPPE 2007). Der landesweite Fachbeitrag für die höheren Pflanzen, hier für den Kriechenden Scheiberich sowie für das Sumpf-Glanzkraut, unterliegen ebenfalls der Verantwortung des LUNG M-V. An- gaben zu diesen Arten sind aus dem entsprechenden Fachbeitrag übernommen (LUNG M-V, 2013). Anhand der vom Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Mittleres Meck- lenburg übergeben Daten aus dem landesweiten Artenmonitorings „DbMonArt“ befinden sich zwei Vorkommen des Großen Feuerfalters (Lycaena dispar) im FFH-Gebiet, diese sind bisher nicht im SDB aufgeführt. Die Daten enthalten weder Angaben zum Aufnahmedatum, noch zur Person, die die Aufnahme durchgeführt hat. Es empfiehlt sich, die Plausibilität dieser Daten zu prüfen und die Vorkommen gegebenenfalls nachzumelden. Im Zuge der Managementplanung wurde eine weitere Art des Anhangs II (1134 - Bitterling) ermittelt. Die Habitate der Arten sind in den Karten 2 b Blatt 1 und 2 dargestellt. Vogelarten nach VS-Richtlinie Die hügelige Moränenlandschaft mit sich anschließenden Niederungsbereichen und großen Wasserflächen des Malchiner und Kummerower Sees sind für zahlreiche brütende und rasten- de, mausernde und überwinternde Vogelarten von Bedeutung. Zur Erhaltung, Wiederherstellung bzw. Neuschaffung dieser Lebensräume wurde der Raum, in dem sich das FFH-Gebiet befindet, im Rahmen der EU-Vogelschutzrichtlinie (2009/147/EG) als international bedeutsames Schutz- gebiet „Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See“ (DE 2242-401) ausgewiesen. Brutvogelarten Ein besonderes Schutz- und Managementerfordernis besteht grundsätzlich für alle Arten, die im Anhang I der Vogelschutzgebietslandesverordnung (VSGLVO M-V) für das jeweilige Gebiet in dieser Kategorie aufgeführt sind. In Tabelle 10 sind von den in Anhang I der VSGLVO M-V aufgeführten Arten diejenigen aufgelis- tet, für die sich innerhalb des FFH-Gebietes „Malchiner See und Umgebung“ Habitate abgren- zen lassen. Grundlage für die ausgewählten Arten bildeten die Angaben aus dem Atlas der Brutvögel in Mecklenburg-Vorpommern, dem Umweltkarten-Portal sowie aus den Vor-Ort- Begehungen. Für die übrigen im Anhang I für das SPA aufgeführten Brutvögel finden sich inner- halb des FFH-Gebietes keine geeigneten Habitatstrukturen. Diese Arten wurden daher im Rah- men der Managementplanung nicht betrachtet.

Tabelle 10: Relevante Brutvogelarten mit besonderem Schutz- und Managementerfordernis

Code Vogelart Erhaltungszustand der Habitate Erhaltungszustand der Habitate lt. SDB im Vogelschutzgebiet im FFH-Gebiet A005 Haubentaucher B B A021 Rohrdommel B B A031 Weißstorch B B A055 Knäkente B B A073 Schwarzmilan B A A074 Rotmilan B B A075 Seeadler B B A081 Rohrweihe B A A094 Fischadler B B A119 Tüpfelsumpfhuhn A B

20 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Code Vogelart Erhaltungszustand der Habitate Erhaltungszustand der Habitate lt. SDB im Vogelschutzgebiet im FFH-Gebiet A122 Wachtelkönig B C A127 Kranich B B A153 Bekassine B B A229 Eisvogel B B A236 Schwarzspecht B B A238 Mittelspecht B C A272 Blaukehlchen B B A320 Zwergschnäpper B C A307 Sperbergrasmücke B C A338 Neuntöter B B A304 Nördlicher Raub- B B würger Auf Grundlage der in Anhang I der VSGLVO M-V aufgeführten Arten wurden 21 Brutvogelarten (die im FFH-Gebiet brüten) betrachtet. Für diese Arten erfolgten jeweils eine Habitatabgrenzung und dessen Bewertung. Die im FFH-Gebiet gelegenen Flächen sind Teilflächen der Habitatfläche des Schwarzspechtes, die zum überwiegenden Teil außerhalb des Bearbeitungs- gebietes liegt. Rastvogelarten Für das Gebietsmanagement (Schutz- und Maßnahmenerfordernis) sind grundsätzlich alle Arten relevant, die in Anhang I der VSGLVO M-V für das jeweilige Gebiet in dieser Kategorie aufge- führt sind. In Tabelle 11 werden alle Arten aus dem Anhang I dargestellt, für die sich innerhalb des FFH-Gebietes „Malchiner See und Umgebung“ Habitate abgrenzen lassen. Die Populationen und Habitate dieser Vogelarten stellen maßgebliche Bestandteile des Vogel- schutzgebiets dar. Für die übrigen Arten der im Anhang I der VSGLVO M-V aufgeführten Rast- vögel hat das Gebiet keine geeigneten Habitatstrukturen.

Tabelle 11: Relevante Rastvogelarten/überwinternde Vogelarten mit besonderem Schutz- und Ma- nagementerfordernis

Code Vogelart Erhaltungszustand der Habita- Erhaltungszustand der Habitate te lt. SDB im FFH-Gebiet

A039 Saatgans B B A041 Blässgans B B A051 Schnatterente B B A054 Spießente B B A056 Löffelente B B Neben den Brutvögeln wurden fünf Rastvogelarten im Rahmen der Managementplanung be- trachtet. Alle gelisteten Arten sind hinsichtlich des Erhaltungszustandes der Habitate sowohl im Standarddatenbogen, als auch nach der aktuellen Einschätzung als „gut“ eingeschätzt worden.

21 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

I.2.2 Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Lebensraumtypen und Arten für das euro- päische Netz Natura 2000 In diesem Abschnitt erfolgt eine weitergehende Differenzierung der Lebensraumtypen und Arten hinsichtlich Ihrer Bedeutung im europäischen Netz Natura 2000. Die verwendeten Kriterien die- nen als Grundlage zur Ermittlung der Lebensraumtypen/Arten im Gebiet, für welche die Erhal- tungsziele "Wiederherstellung" oder "Entwicklung" lauten (vgl. Kap. I.4.1). Außerdem dienen sie durch Erhaltungszielbestimmungen der Definition von Erheblichkeitsschwellen im Rahmen der Verträglichkeitsprüfung. LRT nach Anhang I FFH-RL In Tabelle 12 werden Angaben zur Bedeutung der im Gebiet vorkommenden LRT für das euro- päische Netz Natura 2000 gemacht.

Tabelle 12: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden LRT für das Netz Natura 2000 (*Habitats Directive Article 17 Report [2001-2006])

LRT Prioritärer LRT Sehr hoher Flächen- Landesweit hohe Europaweit ungüns- EU-Code anteil im Gebiet (rela- Flächenanteile tiger Zustand (rot tive Größe = A) be- (> 25 %) als ungüns- nach Ampelschema zogen auf das Land tig bewertet (C) gemäß Bericht nach Art. 17 FFH-RL*) 3150 - - - 3260 - - - 6210 x - - 7220 x - - 7230 - - - 9130 - - - 9180 - - - 91E0 x - - Ein weiteres Kriterium zur Beurteilung der Bedeutung der im Gebiet vorkommenden LRT für das europäische Netz ist ein "günstiger", insbesondere ein "hervorragender" Erhaltungszustand auf Gebietsebene (vgl. Tabelle 8 in Kap. I.2.1). Aufgrund seiner maßgeblichen Prägung für das FFH-Gebiet wurde die Bedeutung des Malchiner Sees, obwohl nur ein Kriterium in der Tabelle zutrifft, als besonders für das FFH-Gebiet einge- stuft. Desweiteren gelten der LRT 6210 und 7220 als besonders bedeutend.

22 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Arten nach Anhang II FFH-RL mit kleinräumig abgrenzbaren Habitaten

Tabelle 13: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Arten mit kleinräumigen Habitaten für das Netz Natura 2000 (Habitats Directive Article 17 Report [2001-2006]*)

Art Prioritäre Art Sehr hoher Populati- Europaweit ungünstiger onsanteil (relative Grö- Zustand (gelb oder rot ße = A) bezogen auf das nach Ampelschema Land gemäß Bericht nach Art. 17 FFH-RL*) Schmale Windelschnecke - - Bauchige Windelschnecke - - Eremit x - Bachneunauge - - Kammmolch - - Bitterling - Steinbeißer - - Rotbauchunke - - Kriechender Scheiberich - - Sumpf-Glanzkraut - x Entsprechend LUNG M-V (2013) weisen alle Arten der Höheren Pflanzen nach Anhang II der FFH-RL in Mecklenburg-Vorpommern einen sehr hohen Gefährdungsgrad auf. Deshalb wurde gutachterlich entschieden, dass alle Arten (neben den hier genannten auch Schwimmendes Froschkraut , Sumpf-Engelwurz , Sand-Silberscharte und Gelber Frauenschuh) in allen FFH- Gebieten gleichermaßen eine besondere Bedeutung zukommt, unabhängig davon, ob gegebe- nenfalls nur eines von drei in der Tabelle 13 genannten Kriterien zutrifft. Dies gilt ebenso für Rotbauchunke und Kammmolch, deren Vorkommen in Mecklenburg-Vorpommern signifikant zurück gehen. Tierarten nach Anhang II FFH-RL mit großen Raumansprüchen

Tabelle 14: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Tierarten mit großen Raumansprüchen für das Netz Natura 2000 (Habitats Directive Article 17 Report [2001-2006]*)

Art Prioritäre Art Sehr hoher Po- Ungünstiger Europaweit ungünstiger pulationsanteil Zustand auf Zustand (gelb oder rot nach (relative Größe Landesebene Ampelschema gemäß Be- = A) bezogen (Rote Liste) richt nach Art. 17 FFH-RL) auf das Land Fischotter - - 2 Biber - - 3 Fischotter und Biber haben als Arten mit einem ungünstigen Zustand auf Landesebene sowie als Einstufung in einem europaweit ungünstigen Zustand eine besondere Bedeutung im FFH- Gebiet. I.2.3 Arten nach Anhang IV FFH-Richtlinie Für die Tier- und Pflanzenarten nach Anhang IV FFH-RL gilt gemäß Art. 12 und 13 FFH-RL ein strenges Schutzregime, das u.a. Verbote des Fangs oder der Tötung von Exemplaren, der Stö- rung von Arten, der Zerstörung von Eiern oder der Beschädigung von Fortpflanzungs- und Ru- hestätten einschließt. Die Beurteilung des Erhaltungszustands der Arten (Anhang IV) erfolgt

23 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ nicht für die FFH-Gebiete, sondern gebietsunabhängig und flächendeckend. Es werden nach den Vorgaben für das Monitoring auf europäischer Ebene die drei Erhaltungskategorien „güns- tig“, „ungünstig – unzureichend“, „ungünstig – schlecht“ unterschieden (vgl. Doc.Hab-04-03/03- rev.3). Die Arten des Anhangs IV werden nicht im Zuge der Managementplanung erfasst und bewertet. Alle Informationen über aktuelle Vorkommen müssen aber ausgewertet werden, um zu vermei- den, dass bei der Planung von Maßnahmen zu Gunsten von LRT nach Anhang I oder Arten nach Anhang II FFH-RL Beeinträchtigungen von Arten des Anhangs IV verursacht werden.

Tabelle 15: Vorkommen von Arten des Anhangs IV

Art Vorkommen im Gebiet Bemerkungen (Gebietsteil, Lage im Gebiet) Laubfrosch Nachweis in Kleingewässer zwischen Bülow und Bristow Moorfrosch Nachweis in Kleingewässer bei Basedow Wasserfrosch Nachweise in Kleingewässern zwischen Bülow und Bristow und in Kleingewässern bei Basedow Daten zu weiteren Arten liegen zum Zeitpunkt der Bearbeitung nicht vor. Dennoch ist davon auszugehen, dass es im Gebiet Vorkommen von Fledermausarten des Anhang IV der FFH-RL gibt.

24 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

I.3 Erhaltungszustand der signifikanten LRT und der Habitate der Arten/ maßgebliche Bestandteile Im Folgenden werden die Ergebnisse der Bestandsaufnahme und der Bewertung sowie die wei- teren standörtlichen und funktionalen "maßgeblichen Bestandteile" räumlich konkret für das FFH-Teilgebiet dargestellt und beschrieben. Die Bestandsaufnahme und Bewertung richtet sich nach der Anleitung für die Kartierung von Biotoptypen und FFH-Lebensraumtypen in Mecklen- burg-Vorpommern (LUNG M-V, 2010) sowie den Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustan- des der Lebensraumtypen (LUNG M-V, 2012) des jeweiligen Lebensraumtyps. I.3.1 Lebensraumtypen (LRT) des Anhangs I Im FFH-Gebiet wurden im Zuge der Managementplanung fünf Offenland-LRT des Anhangs I mit signifikanten Vorkommen ermittelt, die insgesamt 1.406 ha einnehmen.

Tabelle 16: Bewertung des Erhaltungszustands der Lebensraumtypen

EU- Lebensraumtyp Verbreitung Anzahl der Flächengröße Erhaltungs- Code (wesentliche Teilflächen aktuell in ha zustand Vorkommen) aktuell 3150 Natürliche eutrophe Dahmer See 37 15,86 Gesamt: C Seen mit einer und im A: 2,0% Vegetation vom Typ Offenland B: 53,3 % Magnopotamion gelegene C: 44,7 % oder Hydrocharition Kleingewässer

Malchiner See 1 1381,03 Gesamt: C C: 100 % 3260 Flüsse der planaren im gesamten 33 7,16 Gesamt: A bis montanen Stufe Gebiet A: 76,1 % mit Vegetation des B: 20,0 % Ranunculion C: 3,9 % fluitantis und des Callitricho- Batrachion 6210* Naturnahe Kalk- eine Fläche 1 0,65 Gesamt: B Trockenrasen und nördlich von B: 100 % deren Basedow Verbuschungs- stadien 7220* Kalktuffquellen im bzw. beim 4 0,14 Gesamt: C NSG B: 71,6 % „Hellgrund“ C: 28,4 % 7230 Kalkreiche eine Fläche am 1 1,50 Gesamt: A Niedermoore nördlichen Ufer A: 100 % des Malchiner Sees im NSG Kalk- Zwischenmoor Wendischhagen Die Abgrenzung der Vorkommen der Lebensraumtypen sowie die Bewertung des Erhaltungszu- standes der Teilflächen werden in der Karte 2a dargestellt.

25 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Die Offenland-LRT im FFH-Gebiet befinden sich, separat vom Malchiner See betrachtet, zum überwiegenden Teil (etwa 71%) in einem zumindest „guten“ Erhaltungszustand. Der Malchiner See, der mit einem Flächenanteil von etwa 1.380 ha den überwiegenden Teil des Gebiets ein- nimmt (98,2% der LRT Fläche), weist hingegen einen ungünstigen Erhaltungszustand auf.

Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation vom Typ Magnopotamion oder Hydrocharition (LRT 3150) Definition und Standort: Der LRT 3150 umfasst natürliche eutrophe Stillgewässer einschließlich ihrer Ufervegetation. Diese sind vor allem durch das Vorkommen von Tauchfluren und Schwimmblattfluren, aber auch von Schwimmdecken und Schwebematten charakterisiert. Die Vorkommen von Pflanzengesell- schaften variieren in Abhängigkeit vom Gewässertyp. Eutrophe Stillgewässer treten in Grundmo- ränen, Endmoränen und Sandern, aber auch im Küstenbereich und im Urstromtal der Elbe auf. Im FFH-Gebiet nimmt der Malchiner See (LRT-Nr. 3150-001) mit einer Fläche von 1.381 ha die größte Fläche dieses Lebensraumtyps ein. Zu den weiteren Standgewässern im Untersu- chungsgebiet zählt auch der 3,16 ha große Dahmer Teich (LRT-Nr. 3150-008) südlich der Ort- schaft Dahmen. Die überwiegende Anzahl des Lebensraumtyps umfasst jedoch Kleingewässer. Verbreitungsschwerpunkte dieser liegen dabei im Rückland der Mecklenburgischen Seenplatte innerhalb der kuppigen Grundmoränen sowie im Bereich des Höhenrückens und der Mecklen- burgischen Seenplatte innerhalb von Grund- und Endmoränen sowie im Bereich von Flussläu- fen. Nach der Binnendifferenzierung sind 61 Kleingewässer im FFH-Gebiet als LRT 3150 aus- gegrenzt und daraufhin untersucht worden. Bei 35 Gewässern wurde die Einstufung als LRT bestätigt. Ein Gewässer lag überwiegend außerhalb des FFH-Gebiets, sodass hier keine Bege- hung stattfand. Das Gewässer nördlich des Schlosses in Basedow war laut Binnendifferenzie- rung in drei einzelne Kleingewässer unterteilt worden. Da es sich jedoch um ein zusammenhän- gendes Biotop handelt, wurde aus den drei Teilflächen ein Gewässer (LRT-Nr. 3150-023) abge- grenzt. Ein Gewässer stellte sich bei der Kartierung als Feldgehölzgruppe heraus. Bei den übri- gen 24 Kleingewässern handelt es sich aufgrund fehlender Wasserführung oder fehlender le- bensraumtypischen Strukturen/Arten um keinen Lebensraumtyp. Im Folgenden ist die Beschrei- bung des LRT entsprechend der Größenklassen (Kleingewässer < 2 ha, Gewässer < 50 ha und Gewässer > 50 ha) vorgenommen worden. Habitatstruktur und Arteninventar: Kleingewässer (<2 ha) Als aquatische Vegetation treten in den Kleingewässern und Söllen überwiegend Wasserlinsen- Schwimmdecken aus Lemna minor, Lemna trisulca und Spirodela polyrhiza auf, wobei Lemna minor die häufigste Wasserlinsenart ist. Bei knapp der Hälfte der Gewässer kommen Hornblatt- Schwebematten bestehend aus Ceratophyllum submersum vor. Schwebematten aus Ceratophyllum demersum sind deutlich seltener vorhanden. Lediglich vereinzelt treten Wasser- moos-Schwebematten mit Riccia fluitans und z.T. Ricciocarpos natans, Laichkraut- und Wasser- rosen-Schwimmblattfluren mit Potamogeton natans bzw. Nuphar lutea und Nymphaea alba so- wie Wasserfeder- und Laichkraut-Tauchfluren (Hottonia palustris/Potamogeton pectinatus) auf. Im Ufer- und Verlandungsbereich kommt als lebensraumtypische Vegetation vor allem Grauwei- dengebüsch (Salix cinerea) gefolgt von Schilf- und Rohrkolbenröhricht (Phragmites australis, Typha latifolia, z.T. auch T. angustifolia) vor. Deutlich geringer treten an den Gewässern Wasserschwadenröhricht (Glyceria maxima), Igelkolben-Kleinröhricht (Sparganium erectum) sowie Großseggenriede (Uferseggen-, Sumpfseggen-, Steifseggenried) und Sumpfreitgrasried in Erscheinung. Jeweils etwas weniger als die Hälfte der Kleingewässer weisen mit zwei typisch ausgebildeten aquatischen Elementen sowie mit nur einem typisch ausgebildeten Element eine

26 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ eher geringe Strukturanzahl auf. Lediglich vier Gewässer besitzen drei typische aquatische Ele- mente. Bezüglich des Arteninventars wird zusätzlich zwischen temporären und permanenten Kleingewässern unterscheiden. In den temporären Kleingewässern ist mit einer Gesamtarten- zahl von vier bis fünf Pflanzen zum überwiegenden Teil ein vollständiges Arteninventar vorhan- den. Wohingegen die permanenten Gewässer bei fast der Hälfte der Kleingewässer mit nur ein bis drei Pflanzen deutliche Defizite aufweisen. Von den 24 Kleingewässern, die sich auf Acker- flächen befinden bzw. zum Teil an eine angrenzen, besitzen elf Pufferstrukturen in Form von Ruderalfluren und/oder Gehölzsäumen (vorwiegend Sambucus nigra, Corylus avellana, Prunus spinosa) an der Böschung bzw. auf der Böschungsoberkante. Der größte Teil der Gewässer wird bis zur Böschungskante bzw. Gewässerrand bewirtschaftet. Nicht oder extensiv bewirt- schaftet Schutzstreifen kommen nur vereinzelt vor. Für die 35 als Lebensraumtypen erfassten Kleingewässer im FFH-Gebiet sind weiterhin die geringen Wasserstände, die vorwiegend steilen Ufer sowie an den meisten Gewässern ein starker Gehölzaufwuchs kennzeichnend. Gewässer (< 50 ha) Der in einer Senke liegende Dahmer Teich (LRT-Nr. 3150-008) weist eine weitestgehend vege- tationsfreie Wasseroberfläche auf. Schwimmblattfluren aus Nymphaea alba sind nur an wenigen Stellen kleinflächig vorhanden. Hinweise auf die Ausbildung einer submersen Vegetation waren zum Zeitpunkt der Kartierung nicht gegeben. Aufgrund der sumpfigen Verhältnisse am Gewäs- ser konnte die Wasserfläche jedoch nur punktuell untersucht werden. Im Ufer- und Verlan- dungsbereich sind größere Röhricht- und Großseggenbestände aus Schilf (Phragmites australis), Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea), Sumpfsegge (Carex acutiformis) ausgebildet. Nordwestlich und östlich des Sees schließen sich Grau- und Korbweidengebüsche sowie kleine- re Gehölzbestände aus Bruch-, Salweiden (Salix x rubens, S. fragilis) und Erle (Alnus glutinosa) an. Das Gewässer wird offenbar regelmäßig von Enten und Gänsen als Rastplatz aufgesucht. Gewässer (> 50 ha) Der Malchiner See ist zum überwiegenden Teil von Röhrichten oder Bruchwäldern (geschützte Biotope) umgeben. Nur an wenigen Stellen reichen Grünlandnutzung oder Siedlungsstruktur bis direkt an den See heran. Hinsichtlich einer lebensraumtypischen Habitatstruktur weist der Malchiner See z.T. größere Schilfröhrichte und Schwimmblattfluren aus Nuphar lutea und N. al- ba auf. Eine submerse Makrophytenvegetation ist nur abschnittweise vorhanden und zumeist auf zwei bis drei Arten beschränkt. Zu den häufigsten Vertretern gehören Potamogeton lucens, P. pectinatus, P. perfoliatus, Myriophyllum spicatum und Ceratophyllum demersum. Weitere submerse oder natante Arten kommen nur vereinzelt vor. Die Krebsschere (Stratiotes aloides) konnte im Rahmen der aktuellen Seenkartierung 2012 nicht mehr in den untersuchten Transekten bestätigt werden (LU M-V, 2012). Beeinträchtigungen und Nutzungen im Gebiet: Kleingewässer (<2 ha) Von den 22 Kleingewässern, die sich auf Ackerflächen befinden bzw. zum Teil an eine angren- zen, besitzen elf Pufferstrukturen in Form von Ruderalfluren und/oder Gehölzsäumen (vorwie- gend Sambucus nigra, Corylus avellana, Prunus spinosa) an der Böschung bzw. auf der Bö- schungsoberkante. Der größte Teil der Gewässer wird bis zur Böschungskante bzw. Gewässer- rand bewirtschaftet. Nicht oder extensiv bewirtschaftete Schutzstreifen kommen nur vereinzelt vor. Keine bzw. eine geringe Beeinträchtigung besteht bei 24 Kleingewässern („A“). Es handelt sich hier zum einen um Kleingewässer im Grünland und Wald, bei denen aufgrund der Umge- bung die Stoffeinträge eher gering ausfallen. Zum anderen handelt sich um Ackersölle, die eine Pufferstruktur in Form eines Gehölzsaums und/oder einer Ruderalflur aufweisen. Teilweise um- geben auch Schutzstreifen die Gewässer. Ablagerungen oder Verfüllungen sind bei den 24 Kleingewässern nicht vorhanden. Eine mäßige Beeinträchtigung („B“) ist bei zehn Kleingewäs- sern gegeben. Bei drei Gewässern sind Ablagerungen und Verfüllungen (Müll, Lesesteine, Erde)

27 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ vorhanden. Den übrigen sieben Gewässern fehlen Strukturen zur Stoffeintragsminderung. Ein Kleingewässer besitzt keine Pufferstrukturen und weist Verfüllungen auf, sodass hier eine starke Beeinträchtigung („C) besteht. Für die 35 als Lebensraumtypen erfassten Kleingewässer im FFH-Gebiet sind weiterhin die geringen Wasserstände, die vorwiegend steilen Ufer sowie an den meisten Gewässern ein starker Gehölzaufwuchs kennzeichnend. Gewässer (< 50 ha) Der als LRT 3150 kartierte Dahmer Teich weist eine nur fragmentarische Ausbildung des le- bensraumtypischen Arteninventars auf, was vermutlich auf die Folgen einer hohen Nährstoffbe- lastung und mangelhafte Substratverhältnisse (Verschlammung) zurückzuführen ist. Lokal treten auch Blaualgenblüten auf. Trotz der ausgebildeten Pufferzone aus Schilfröhricht und Feuchtge- büschen liegt das Gewässer innerhalb einer intensiv genutzten Agrarlandschaft. Gewässer (> 50 ha) Für den Malchiner See bestehen Einschränkungen bei der Ausbildung lebensraumtypischer Ve- getationselemente und durch die angrenzende Nutzung. Die deutlich reduzierte Sichttiefe und untere Makrophytengrenze von durchschnittlich 0,5 m bzw. 1,5 m lassen auf hocheutrophe bis polytrophe Verhältnisse schließen. Nach dem PHYLIB-Verfahren wurden etwa 55 % der unter- suchten Transekte als „schlecht“, 35 % als „unbefriedigend“ bewertet. Bewertung: Kleingewässer (<2 ha) Der Gesamterhaltungszustand der 35 Kleingewässer ist gut („C“, A: 19 % [8 Gewässer], B: 47 % [17 Gewässer[, C: 34 % [10 Gewässer]). Gewässer (< 50 ha) Der Dahmer Teich wurde aufgrund der nur eingeschränkt vorhandenen Habitatstrukturen und des unvollständig ausgebildeten Arteninventars sowie der Nährstoffbelastung mit dem Erhal- tungs-zustand „C“ (mittel bis schlecht) bewertet. Gewässer (> 50 ha) Der Malchiner See ist nach der LRT-Bewertungsanleitung bezüglich der Ausbildung lebens- raumtypischer Habitatstrukturen sowie der vorkommenden charakteristischen Arten für den LRT 3150 mit dem Erhaltungszustand „B“ („gut“) zu bewerten. Aufgrund der hohen stofflichen Belas- tung und damit verbundenen Wassertrübung kommt insbesondere die submerse Vegetation nur in sehr artenarmen, fragmentarisch ausgebildeten Beständen vor, so dass die Beeinträchtigun- gen insgesamt als erheblich einzustufen sind. Das Gewässer weicht aktuell stark vom Referenz- zustand ab und erreicht nicht den „guten ökologischen Zustand“ (LU M-V, 2012). Für die Ge- samtbewertung erhält der Malchiner See, in Abstimmung mit den Fachbehörden (vgl. schriftl. Mitt. SCHMIDT 2013), fachgutachterlich einen nur mittleren bis schlechten Erhaltungszustand („C“). Maßgebliche Bestandteile: Maßgeblich für einen günstigen Erhaltungszustand des LRT sind die dauerhafte Wasserführung, die Wasserqualität, der für den LRT typische eutrophe Zustand, gut ausgebildete Habitatstrukturen sowie Strukturen zur Stoffeintragsminderung und die Ausbildung eines lebens- raumtypischen Arteninventars.

28 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion (LRT 3260) Definition und Standort: Als Lebensraumtyp werden natürliche und naturnahe Fließgewässer oder deren Abschnitte mit flutender Unterwasservegetation vom Typ des Potamogetonetalia oder flutenden Wassermoo- sen mit mäßiger bis starker Strömung eingestuft. Die sub- und emerse Wasservegetation kann aufgrund einer starken Beschattung oft nur fragmentarisch vorhanden oder in Abhängigkeit von den Gewässerparametern unterschiedlich gut ausgebildet sein. Habitatstruktur und Arteninventar: Charakteristisch für die untersuchten Abschnitte des LRT 3260 ist eine sehr naturnahe morpho- logische Ausprägung mit zumeist geschwungenem bis geschlängeltem, abschnittsweise mäand- rierendem Gewässerverlauf. Wertgebende Strukturelemente wie Prall- und Sturzbäume oder hoher Totholzanteil auf der Gewässersohle sind zahlreich vorhanden. Im Untersuchungsgebiet werden die betroffenen Bäche von oft quelligen Erlen-Eschenwäldern des LRT 91E0 begleitet, der sich abschnittsweise auf einen schmalen Gehölzsaum verengt (Burgtalbach/Süd, Dahmer Mühlenbach/Mitte, Neuhofer Bach/Süd). Die Waldbereiche sind häu- fig von etlichen Sickerquellen, Rinnsalen und kleineren Quellbächen durchzogen. Die Gewäs- servegetation ist größtenteils nur kleinräumig ausgebildet und beschränkt sich auf inselartige Vorkommen von z.B. Berula erecta (Schmalblättriger Merk), Nasturtium officinalis (Echte Brun- nenkresse), Veronica beccabunga (Bach-Ehrenpreis) oder Cardamine amara (Bitteres Schaumkraut). Die überwiegend flachen Uferbereiche und größere Steine in der Gewässermitte sind von Wassermoosen überzogen, von denen häufig Leptodicyum riparium, Brachythecium rivulare, Fissidens spec. und Amblystegium tenax vorkommen. Vereinzelt, an schneller fließen- den Abschnitten, konnten Fontinalis antipyretica oder Rhynchostegium riparioides auf Steinen erfasst werden. Quellhangbereiche, die zum Teil größere Kalkablagerungen aufweisen, sind häufig von weiteren Moosarten wie Cratoneuron filicinum oder Palustriella commutata bewach- sen. Hier finden sich auch flächige Bestände des Riesen-Schachtelhalms (Equisetum telmateia). Beeinträchtigungen und Nutzungen im Gebiet: Für die untersuchten Gewässerabschnitte liegen keine bis nur geringe Beeinträchtigungen vor. Hinweise auf Störzeiger in der Gewässervegetation waren nicht vorzufinden, ebenso sind Schadstoffeinträge aus den angrenzenden Nutzflächen aufgrund der ausreichenden Pufferzone (Erlen-Eschen-Wälder, z.T. Buchen-Hainbuchenwald) weitestgehend auszuschließen. In Berei- chen mit nur schmalen Gehölzstreifen aus Schwarz-Erlen ist diese Schutzfunktion allerdings als vermindert zu betrachten und führt u.U. zu höheren Schadstoffeinträgen. Mittlere bis stärkere Beeinträchtigungen bestehen für den Dahmer Mühlenbach nördlich Neu Klocksin, den Lupen- bach und den Neuhofer Bach südlich von Neuhof. Teilweise sind die Gewässerabschnitte über mehrere 100 m begradigt oder nur leicht geschwungen und lassen einen früheren Gewässer- ausbau vermuten. In diesen Bereichen rückt die landwirtschaftliche Nutzung (Acker, beweidetes Grünland mit Tränkstelle am Gewässer) nahe an das Gewässer. Für den Neuhofer Bach ist nach Angaben der Fließgewässerstrukturgütekartierung (FGSK) eine chemische Belastung in Teilabschnitten des Gewässers angegeben. Ein Gewässerrandstreifen ist nur unzureichend ausgebildet oder beschränkt sich auf einen schmalen Gehölzsaum aus Erlen von oft nur 5 bis 10 m Breite. Punktuell konnten kleinere Müllablagerungen im Uferbereich festgestellt werden. Im Bereich landwirtschaftlich genutzter Flächen sind einige Bachläufe lokal auf etwa 10 m Länge verrohrt.

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Bewertung: Der überwiegende Teil der dem LRT 3260 zugeordneten Gewässerabschnitte können aufgrund ihrer hervorragenden strukturellen Ausprägung mit einem sehr guten Erhaltungszustand („A“) bewertet werden. Charakteristische Pflanzenarten treten teilweise nur kleinflächig auf. Der ge- ringe Makrophytenanteil beruht jedoch nicht auf einer anthropogen bedingten Verödung, son- dern ist auf die Beschattung durch die leitbildgemäße Ufervegetation zurückzuführen. Beein- trächtigungen durch Störzeiger, Schadstoffeinträge, mangelhafte Durchgängigkeit oder Laufver- änderungen konnten nur punktuell oder in Teilstrecken nachgewiesen werden. In einigen Ab- schnitten stellten auch unzureichend ausgebildete Gewässerrandstreifen mit engem Kontakt zu landwirtschaftlichen Nutzflächen Mängel dar. Den beeinträchtigten Abschnitten wird der Erhal- tungszustand „B“ (gut) und in Ausnahmefällen auch „C“ (mittel bis schlecht) zugeordnet. Maßgebliche Bestandteile: Die maßgeblichen Bestandteile des LRT sind neben den lebensraumtypischen Pflanzen- und Tierarten auch die lebensraumtypischen Habitatstrukturen wie Laufentwicklung, Sohlstruktur und Querprofil sowie die Bewahrung der vorhandenen Wasserstände.

Naturnaher Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (LRT 6210) Definition und Standort: Diesem LRT zugeordnet werden durch Mahd oder Beweidung entstandene Trocken- und Halb- trockenrasen mit submediterraner und/oder subkontinentaler Prägung auf kalkreichen bis basenreichen Böden einschließlich ihrer Verbuschungsstadien nach Nutzungsaufgabe. Flächen dieses LRT weisen oft einen hohen Orchideenreichtum auf und sind dann im Sinne der FFH- Richtlinie als prioritäre LRT zu schützen. Habitatstruktur und Arteninventar: Im FFH-Gebiet ist eine Fläche als LRT 6210 ausgewiesen. Dabei handelt es sich um einen Halbtrockenrasen auf kalkhaltigen, lehmigen Sanden an einem südexponierten Böschungsbe- reich südwestlich von Basedow. Die Fläche weist größere vegetationsfreie Bereiche auf, die wahrscheinlich durch die regelmäßige Beweidung und Vertritt oder Wühltätigkeiten von Klein- säugern entstanden sind. Aufgrund der Hangneigung > 9° sind in den vegetationslosen Berei- chen stellenweise Erosionserscheinungen zu beobachten. Der Böschungsbereich ist zu über 40 % von Sträuchern wie Weißdorn (Crataegus monogyna) und Hundsrose (Rosa canina) sowie vereinzelt Liguster (Ligustrum vulgaris) und Schlehe (Prunus spinosa) bedeckt, die seit einer Abhobelung 2013 nur noch als junge Sprosse vorhan- den sind. In der Krautschicht finden sich in nennenswerter Deckung neben lebensraumtypischen Arten wie Briza media, Agrostis capillaris, Leucanthemum vulgare, Hieracium pilosella oder Sanguisorba minor auch Carex flacca und Carlina vulgaris als besonders charakteristische Arten des LRT. Insgesamt ist die Fläche als artenreich zu bezeichnen, wobei viele der vorkommenden Arten auch in mesophilem Grünland kalkreicher Standorte vorkommen. Nach Angaben der Bio- topkartierung von 2000 (LUNG M-V, 2000) waren Fiederzwenken-Trockenrasen noch rudimen- tär ausgebildet, die aber in der aktuellen Kartierung nicht mehr nachgewiesen wurden. Innerhalb der Trockenrasenelemente treten auch Bestände aus Weidelgras (Lolium perenne) mit höherer Deckung auf. Diese Art indiziert eine Ruderalisierung und ist als Störzeiger zu bewerten. Beeinträchtigungen und Nutzungen im Gebiet: Die Beeinträchtigungen des dem LRT 6210 zugeordneten Trockenrasen im FFH-Gebiet „Malchi- ner See und Umgebung“, müssen als mäßig eingestuft werden. Obwohl der Vegetationsbestand insgesamt als artenreich zu bezeichnen ist, kommen lebensraumtypische Arten nur noch verein-

30 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ zelt in nennenswerter Anzahl vor und lassen eine rückläufige Bestandsentwicklung vermuten. Aufgrund der zunehmenden Verbuschung der Fläche muss derzeit von einer unregelmäßigen Beweidung ausgegangen werden. Innerhalb der Gebüschbestände treten höherwüchsige, kon- kurrenzkräftige Arten auf. Nicht auszuschließen sind auch Nährstoffeinträge aus den umliegen- den landwirtschaftlich genutzten Flächen. Pufferstreifen zur Reduktion der Stoffeinträge, insbe- sondere zum hangaufwärts gelegenem Intensivgrünland, bestehen nicht oder in nur schmaler Ausprägung. Bewertung: Der Kalktrockenrasen erhält hinsichtlich seiner Habitatstruktur einen guten Erhaltungszustand („B“) mit Übergang zu einem nur mittel bis schlechten Zustand („C“), da Strukturelemente wie Kurzrasen nur noch fragmentarisch ausgebildet sind. Lebensraumtypische Arten sind mit 12 Ta- xa ausreichend vertreten, charakteristische Arten sind mit zwei Taxa jedoch unterrepräsentiert und werden teilweise durch Arten des mesophilen Grünlandes oder der Magerrasen (LRT 6230) ersetzt. Die Beeinträchtigung durch Ausbreitung von Gebüschbeständen ist mäßig aber mit zu- nehmender Tendenz. Ebenfalls als mäßige bis starke Beeinträchtigung ist die zunehmende De- gradation lebensraumtypischer Pflanzengesellschaften und Zunahme des Anteils von Störzei- gern zu bewerten. Die Fläche wird insgesamt noch mit gutem Erhaltungszustand („B“) einge- stuft, weist aber eine Entwicklung in einen schlechteren Erhaltungszustand auf. Maßgebliche Bestandteile: Maßgebliche Bestandteile des LRT sind lebensraumtypische Pflanzen- und Tierarten, die Vege- tationsstruktur und Strukturen zur Stoffeintragsminderung.

Kalktuffquellen (LRT 7220) Definition und Standort: Quellfluren an Sicker-, Tümpel- oder Sturzquellen und Quellbächen mit kalkhaltigem, mäßig nährstoffarmem Wasser sowie Kalktuffbildung durch Ausfällung von Kalziumkarbonat werden als LRT 7220 eingestuft. Typisch für Quellfluren sind insbesondere hohe Deckungsgrade von Moosen. Für die Zuordnung zum LRT muss zumindest eine Restvegetation lebensraumtypi- scher Arten vorhanden oder fragmentarische Kalktuffbildung erkennbar sein. Natürliche Vor- kommen sind grundsätzlich sehr stabil, unterliegen aber Veränderungen in Abhängigkeit des Kalkgehaltes im Wasser oder anthropogener Beeinflussung (z.B. Nährstoffeinträge, Grundwas- serabsenkung) mit daraus resultierenden Sukzessionsprozessen. Für das FFH-Gebiet „Malchiner See und Umgebung“ wurden in der Binnendifferenzierung insgesamt vier Flächen des LRT 7220 angegeben. Sie befinden sich ausschließlich im Bereich des NSG „Hellgrund“ und sind mit 250 bis 500 m² nur kleinflächig innerhalb der Erlen-Eschenwälder ausgewiesen und erfasst worden. Nach Aussagen des Naturparkleiters Dr. Wiehle sind weitere kleinräumige Vor- kommen dieses LRT im FFH-Gebiet zu vermuten. U.a. gab es einen Hinweis auf das Auftreten einer weiteren Fläche nordöstlich der bekannten Vorkommen. Diese konnte jedoch aufgrund des weit fortgeschrittenen Bearbeitungsprozesses innerhalb dieses Planes nicht bewertet werden. Eine gezielte Nachsuche sollte in nachfolgenden Erfassungen erfolgen. Habitatstruktur und Arteninventar: Für einen der Quellbereiche (LRT-Nr. 7220-001) innerhalb des NSG „Hellbach“ kann hinsichtlich der Habitatstruktur ein guter Zustand bestätigt werden. Die Fläche befindet sich in einem von Eschen bestandenen Hangbereich mit quelligen Austritten und Ansätzen zur Ausbildung von Sinterterrassen. Ein Teil der Eschen in diesem Bereich wies deutliche Vitalitätsverluste auf oder war bereits abgestorben. Die Bodenvegetation bestand zu mehr als 50 % aus Moosen, bei de- nen es sich insbesondere um die lebensraumtypische Art Palustriella commutata und

31 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Cratoneuron filicinum handelt. Weiterhin traten in nennenswerter Deckung auch der Riesen- Schachtelhalm (Equisetum telmateia) sowie Cardamine amara und Carex acutiformis auf. Eine zweite in der Binnendifferenzierung dargestellte Kalktuffquelle (LRT-Nr. 7220-002) befindet sich südlich des NSG „Hellgrund“ am Ende eines im Kerbtal gelegenen Bachabschnittes. Die Fläche wich in ihrer strukturellen und artspezifischen Ausprägung vom zuvor beschriebenen Quellbe- reich ab und war nur aufgrund der flächigen Ausdehnung von Equisetum telmateia von der um- gebenden Vegetation abzugrenzen. Quellige Austritte mit Bildung von Kalkkrusten oder sumpfi- ge Bereiche lagen hier nur sehr vereinzelt vor, der überwiegende Teil der Fläche zeigte eher feuchte bis frische Bodenverhältnisse. Die Fläche war stark durch Carex acutiformis verkrautet, die Moosvegetation war mit Anteilen < 10 % vertreten und wurde statt der Charakterart des LRT Palustriella commutata von Calliergonella cuspidata dominiert. Die Fläche wird durch Eschen beschattet, deren Vitalität aber ebenfalls deutlich herabgesetzt war. Auffällig war auch die zu- nehmende Verbuschung durch Jungwuchs des Bergahorns (Acer pseudoplatanus). Die beiden anderen in der Binnendifferenzierung ausgewiesenen Kalktuffquellen, südwestlich des NSG „Hellgrund“ (ehemals LRT-Nr. 74 und 75), konnten bei der aktuellen Kartierung nicht bzw. nur eingeschränkt erkannt werden. Bei den Flächen, die sich in schmaler Ausdehnung ent- lang eines naturnahen Fließgewässerabschnittes befinden, waren zwar Quellbereiche kenntlich, es fehlten jedoch die lebensraumtypische Artenausstattung und/oder die typische Kalkausfäl- lung. Die nur sehr lückig entwickelte Krautschicht wird von Quellzeigern dominiert, die Moosve- getation besteht überwiegend aus Lebermoosen (Pellia endiviifolia, Conocephalum conicum) sowie Eurynchium (c.f.) striatum. Hiermit sind die lebensraumtypischen Bedingungen nicht erfüllt und der LRT wurde 2012 für diese zwei Flächen nicht mehr ausgewiesen. Beeinträchtigungen und Nutzungen im Gebiet: Beeinträchtigungen für den Lebensraumtyp wie Veränderungen des hydrologischen Systems durch Grundwasserabsenkung, diffuse Einträge aus dem unmittelbaren Einzugsgebiet oder Ve- getationsveränderungen durch Sukzession (Verbuschung, Zunahme von Stauden und Hoch- stauden) konnten für die Fläche im NSG „Hellgrund“ (LRT-Nr. 7220-001) trotz der Nähe zu ackerbaulich genutzten Flächen nicht ermittelt werden. Degradationserscheinungen aufgrund der Verkrautung durch höherwüchsige Arten und (mögliche) Verdrängung des charakteristi- schen Arteninventars konnten für die anderen drei Flächen nachgewiesen oder vermutet wer- den. Bewertung: Die Fläche innerhalb des NSG „Hellgrund“ kann hinsichtlich der Artenausstattung und strukturel- len Ausprägung in ihrer Gesamtheit mit einem gutem Erhaltungszustand („B“) bewertet werden. Die andere Fläche des LRT erhält eine nur mittlere bis schlechte Bewertung („C“).

Kalkreiche Niedermoore (LRT 7230) Definition und Standort: Diesem LRT werden oligo- bis mesotrophe Moore auf kalkreichen bis kalkarmen Standorten mit dauerhaft hohen Grundwasserständen zugeordnet. Die Vegetation umfasst insbesondere braunmoosreiche Kleinseggenriede, Kopf- und Kalkbinsenriede, lichte Gebüschstadien und Vor- kommen verschiedener Orchideenarten. Das Biotop befindet sich am nördlichen Ufer des Malchiner Sees, im NSG „Kalk-Zwischenmoor Wendischhagen“. Es ist von weiten Schilf- und Röhrichtbeständen umgeben und weitestgehend unzugänglich. Das Moor entstand durch das Absinken des Seespiegels infolge des Baus des Peene-Kanals im 19.Jh, zwischen Kummero- wer und Malchiner See.

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Habitatstruktur und Arteninventar: Die durch extensive Mahd freigehaltene Fläche weist eine außerordentliche Vielfalt an lebens- raumtypischen und charakteristischen Arten auf. Eine große Anzahl der vorkommenden Pflan- zenarten sind nach der Roten Liste M-V geschützt. Neben niedrigwüchsigen Beständen aus Kleinseggenrieden, die mehr im zentralen Teil der Fläche auftreten, bestimmen mehr binsenrei- che Ausprägungen mit deutlich höheren Deckungsanteilen von Braunmoosen den östlichen Be- reich. Zu den bestandsprägenden Arten gehören z.B. Carex disticha, C. flacca, C. lasiocarpa, Juncus subnodulosus oder Eleocharis uniglumis. Weitere Seggen-Arten sind zahlreich in der Fläche vertreten, ebenso wie Salix repens oder Parnassia palustris. Im östlichen Bereich kam die Orchideenart Dactylorhiza majalis zerstreut vor. Das Sumpf-Läusekraut (Pedicularis palustris) hat sich offenbar in den vergangenen Jahren ausgebreitet und kommt nun ebenfalls zahlreich vor. Der nordöstliche Teil der Fläche war zum Zeitpunkt der Kartierung deutlich nasser als die umgebenden Bereiche. Durch Wildwechsel entstandene, offene und zum Teil wasserge- füllte Senken wiesen oft dichte Bestände aus Chara vulgaris auf, die von Kalkkrusten überzogen waren. In trockeneren Teilbereichen kamen höherwüchsige Seggenarten häufiger vor, ebenso war eine Ausbreitung von Schilf (Phragmites australis) in die Fläche zu beobachten. Diese Art wurde in der Biotopkarterung 2001 (LUNG M-V, 2001) nicht in den Artenlisten aufgeführt. Das Gebiet ist von ausgedehnten Schilfröhrichten sowie Feuchtweidengebüschen und Erlenwäldern umgeben. Beeinträchtigungen und Nutzungen im Gebiet: Die als LRT 7230 ausgewiesene Niedermoorfläche weist praktisch keine Beeinträchtigungen auf, die eine Abweichung vom hervorragenden Gesamtzustand erwarten lassen. Eine geringfü- gige Beeinträchtigung besteht hinsichtlich der Ausbreitung von Schilf, was möglicherweise mit Veränderungen der hydrologischen Verhältnisse zusammenhängt oder damit, dass der Bereich 2012 nicht vollständig gemäht wurde. Beeinträchtigungen durch Nährstoffeinträge oder sonstige negative Auswirkungen bestehen aufgrund der vorhandenen Pufferstrukturen und der Störungs- armut nicht. Bewertung: Aufgrund der Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars und der Ausbildung cha- rakteristischer Habitatstrukturen wird die Gesamtheit mit hervorragendem Erhaltungszustand („A“) bewertet. Maßgebliche Bestandteile: Maßgebliche Bestandteile des LRT sind neben lebensraumtypischen Pflanzenarten und Habitatstrukturen, auch Quellaktiviät, ein lebensraumtypisches Wasserregime und Strukturen zur Stoffminderung.

I.3.2 Arten des Anhangs II Im FFH-Gebiet wurden im Zuge der Managementplanung elf Arten des Anhangs II mit signifi- kanten Vorkommen ermittelt, d.h. es existiert ein Nachweis nach dem Referenzzeitpunkt (vgl. Kap. I.4.2), bei dem es sich nicht nur um einen Einzelnachweis handelt.

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Tabelle 17: Bewertung des Erhaltungszustands der Habitate der Arten des Anhangs II FFH-RL (Kennzeichnung der prioritären Arten mit *, Übernahme aus dem Managementplan für Arten des Anhang II der FFH-Richtlinie – Höhere Pflanzen [LUNG M-V 2013])

EU- Art Status aktuell Vorkommen der Art im Anzahl Habitat- Erhaltungs- Code Gebiet (Artnachweise) der Teil- fläche in ha zustand flächen aktuell 1014 Schmale nichtziehend Nachweise in 4 7,73 Gesamt: B Windel- Feuchtgebieten und A: - schnecke Verlandungszonen des B: 78,3% Untersuchungs- C: 21,7% gebietes 1016 Bauchige nichtziehend Nachweise in 17 164,06 Gesamt: A Windel- Feuchtgebieten und A: 60,5 % schnecke Verlandungszonen des B: 35,7 % Untersuchungs- C: 3,8% gebietes 1084* Eremit* nichtziehend Wald östlich Klein 6 130,53 Gesamt: C Rehberg, Wald A: - nordöstlich Klocksin, B: 9,1 % Burgtal südlich C: 90,9 % Rothenmoor, Park Rothenmoor, Wald westlich Hüttenkoppel, Saupark bei Seedorf*4 1096 Bach- nichtziehend Stammbach, Ziddorfer - - - neunauge Mühlbach, Westpeene, Lupenbach 1134 Bitterling nichtziehend Nachweise im 1 5,61 Gesamt: C Uferbereich des A: - Malchiner Sees B: - C: 100 % 1149 Stein- nichtziehend Nachweise in 5 9,86 Gesamt: B beißer Ufergebieten des A: 36,0% Malchiner Sees sowie B: 56,9 % in seinen Zuflüssen C: 7,1 % Ziddorfer Mühlenbach und Westpeene 1166 Kamm- nichtziehend Nachweise in den 6 2,44 Gesamt: C molch Kleingewässern zwi- A: - schen Bülow und B: 14,9 % Bristow, und nördlich C: 85,1 % Rambow (2012) 1188 Rotbauch- nichtziehend Nachweise in den 10 4,58 Gesamt: C unke Kleingewässern zwi- A: - schen Bülow und B: 32,4 % Bristow, bei Basedow C: 67,6 % und nördlich Rambow (2006/2008/2012)

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EU- Art Status aktuell Vorkommen der Art im Anzahl Habitat- Erhaltungs- Code Gebiet (Artnachweise) der Teil- fläche in ha zustand flächen aktuell 1355 Fischotter nichtziehend Nachweis bei Brücke 5 1622,28 Gesamt: B über Graben parallel A: - zu Westpeene, Straße B: 92,7 % zw. Dahmen und C: 7,3 % Ziddorf (Losung 2005) (DATENBANK LUNG M-V) Nachweis bei Brücke über Bach aus Carlshof zwischen Schorssow und Bülow (K44, Losung 2009, EBERSBACH & OLSTHORN, 2009) Totfunde im Malchiner See 2005 und 2010 (DATENBANK LUNG M-V) 1337 Biber ziehend Nachweis an der 325,06 Gesamt: B Westpeene (Mündung A: - Malchiner See): B: 77,1 % 2004/05: Schnitte; C: 22,9 % 2007/08: Schnitte, Fraßplatz, Burg (DA- TENBANK LUNG M-V) Nachweis Dahmer Ka- nal/Peene (außerhalb des FFH-Gebietes): 2010/11, 2007/08, 2004/05, 2001/02: Schnitte, Burg (DA- TENBANK LUNG M-V) Weitere Vorkommen vor allem nordöstlich des FFH-Gebiets (DATENBANK LUNG M-V) 1614 Kriechen- verschollen Nachweise an der Ba- 1 0,35 Gesamt: Ca der Schei- destelle zwischen See- be-rich dorf und Rothenmoor (LUNG M-V, 2013) 1903 Sumpf- rezent Nachweise im NSG 1 1,63 Gesamt: Ba Glanzkraut „Kalk-Zwischenmoor Wendischhagen“(LUN G M-V 2013)

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Schmale Windelschnecke (EU-Code 1014) Verbreitung und Habitatbindung: Die schmale Windelschnecke ist paläarktisch weit verbreitet, jedoch sehr zerstreut. Die Haupt- zentren der Verbreitung befinden sich in Mittel- und Osteuropa. In Deutschland liegt ein europäi- sches Verbreitungszentrum, mit deutlichen Häufungen in Süd-, Mittel- und Ostdeutschland. Die Art ist in ganz Mecklenburg-Vorpommern verbreitet, tritt jedoch zerstreut auf. Zahlreiche subfos- sile Funde deuten darauf hin, dass die Gattung früher wesentlich häufiger war. Verbreitungs- schwerpunkte in Mecklenburg-Vorpommern sind die großen Flussniederungen, die Mecklenbur- ger Seenplatte und die Endmoränengebiete, in denen noch eine Vielzahl geeigneter Biotope existieren. Im unmittelbaren Ostseeküstenbereich kommt die Art offenbar durchgehend vor. Vertigo angustior benötigt als Lebensraum nasse, basenreiche Feuchtgebiete (Sumpfwiesen, Quellhorizonte, Sumpfwälder). Als Sonderbiotope werden Trockenrasen im Binnenland (trocke- ne Uferböschungen) oder Küstenbiotope (Graudünen und Kliffs) mit hoher Luftfeuchtigkeit be- siedelt. Die Schnecke zeigt eine starke Bindung an kalkreiche Lebensräume mit konstanter Feuchtigkeit und ist von der Anpassung an ihren Lebensraum stenök, d.h. sie toleriert nur ganz geringe ökologische Schwankungen, ansonsten stirbt sie lokal aus. Wichtig ist eine lichte Pflan- zendecke, durch die genügend Licht und Wärme bis zum Boden gelangt. Die Tiere kommen gerne in Pfeifengraswiesen, Seggenrieden, Flachmooren, Quellsümpfen und -mooren, sowie Verlandungszonen von Seen vor. Seltener sind sie in feuchten Magerrasen, Erlenbruchwäldern, grasigen Heckensäumen und Buchen-Eschenwäldern zu finden. Habitate im Gebiet: Zur Erfassung der Schmalen Windelschnecke wurden innerhalb des Untersuchungsgebietes potentielle Eignungsflächen festgelegt. Zur Selektion der zu betrachtenden Verdachtsflächen sind die verschiedenen Habitateigenschaften gemäß Anlage 10 des „Fachleitfadens Manage- mentplanung in Natura 2000 Gebieten“ zu Grunde gelegt worden. Des Weiteren erfolgte eine Lokalisation der Probestellen hinsichtlich der räumlichen Verteilung und des Vorkommens unter- schiedlicher Biotoptypen möglichst repräsentativ. Insgesamt wurden zehn potentielle Habitatflächen beprobt. Für zwei Flächen konnten Nachweise der Schmalen Windelschnecke erbracht werden. Aufgrund von Nebenfunden im Rahmen der Kartierung der Bauchigen Windel- schnecke gehen letztlich vier besiedelte Habitate in die Bewertung ein. Habitat Nr. 1: Bei diesem Habitat handelt sich um einen Quellwald am Westufer des Malchiner Sees nahe Bristow. Es konnte lediglich ein Exemplar der Schmalen Windelschnecke in einem Carex paniculata-Bult gefunden werden. Dieser befand sich auf einer kleinen offenen Freifläche mit besserer Versorgung mit Licht und Wärme. Für das gesamte Habitat kann aber aufgrund des verbuschten bzw. bewaldeten Charakters des Gebietes nur ein mittlerer bis schlechter Erhal- tungszustand („C“) festgelegt werden. Habitat Nr. 2: Der Erhaltungszustand dieser besiedelten Fläche konnte mit gut („B“) eingeschätzt werden. Das Großseggenried bei Bülow wies nur einen geringen Verbuschungsgrad auf und nur wenige nitrophile Zeigerpflanzen konnten festgestellt werden. Zehn adulte Exemplare der Art sind im Streu der Sumpfsegge erfasst worden. Habitat Nr. 3: Hierbei handelt es sich um ein flächiges Großseggenried bei Kirch Grubenhagen. Der von der Schmalen Windelschnecke besiedelte Bereich wurde von Carex acutiformis be- wachsen und wies eine stark ausgeprägte Streuschicht auf. Ein guter Erhaltungszustand („B“) wurde für das Habitat festgestellt. Habitat Nr. 4: Diese besiedelte Fläche befindet sich innerhalb des NSG „Hellgrund“. Beprobt wurde ein Quellhang mit offenem Charakter und starker Hangneigung. Vertigo angustior konnte nur auf einer der 4 Teilflächen nachgewiesen werden. Auf einem Carex paniculata Bult sind fünf

36 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ adulte Exemplare dokumentiert worden. Das Habitat wurde mit einem „guten“ Erhaltungszu- stand bewertet. Bewertung: Die Gesamtbewertung des Erhaltungszustandes der vier Habitat-Flächen im FFH-Gebiet ist gut „B“ (A: - , B: 78,3%, C: 21,7%). Maßgebliche Bestandteile: Um einen günstigen Erhaltungszustand für die Habitate der Schmalen Windelschnecke feststel- len zu können, sind folgende Parameter eminent:  natürlich/naturnahe oder extensiv genutzte kalkhaltige Feucht- und Nassbiotope  eine gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Austrocknung und längere Überstauung  eine starke Streuschicht  optimale Licht- und Wärmeversorgung in den unteren Vegetationsschichten  geringe Eutrophierung.

Bauchige Windelschnecke (EU-Code 1016) Verbreitung und Habitatbindung: West- bzw. Mitteleuropa kann als Hauptverbreitungsgebiet der Bauchigen Windelschnecke an- gesehen werden. Nach Osten hin tritt die Art seltener auf, infolge der zunehmenden Kontinenta- lität des Klimas. Auch nach Nordeuropa und Südeuropa gibt es deutliche Verbreitungsgrenzen. In Deutschland ist V. moulinsiana außerhalb des nordischen Vereisungsgebietes (Schleswig- Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg) sehr selten bzw. selten geworden. Lediglich in den Eisrandlagen nördlich der Alpen (Baden-Württemberg und Bayern) können höhere Fund- ortdichten beobachtet werden (JUEG 2004). In Mecklenburg-Vorpommern ist sie weit verbreitet und vielerorts häufig. Die höchsten Fundortkonzentrationen befinden sich in der Mecklenburger Seenplatte und auf Rügen, wo noch ein umfangreiches Inventar an Seen und Feuchtgebieten vorhanden ist und die Art oft in hoher Funddichte und Dominanz auftritt. Natürliche Verbreitungs- lücken befinden sich in den Sandergebieten des Landes, z.B. Rostocker Heide, Darß, Süd- westmecklenburg (JUEG, 2004).

Die Bauchige Windelschnecke besiedelt Röhrichte und Großseggenriede an Seen- und Fluss- ufern bzw. auf alten Seeterrassen, in ausgedehnten Nasswiesen und seltener auch in Ackersöl- len und Erlenbruchwäldern. Es werden Reichmoore (eutrophe Moore) mit meist schwach saurer oder neutraler Bodenreaktion bevorzugt. Alle Fundorte von V. moulinsiana in Mecklenburg- Vorpommern sind weitestgehend den Klassen Phragmitetea und Magnocaricetae zuzuordnen. Dies sind in der Regel eutraphente Röhrichte und Großseggensümpfe mit hochwüchsiger Pio- niervegetation des Sumpfgeländes (JUEG, 2004). Bestandsbildende Pflanzen sind Großseggen (Carex acutiformis, Carex ripparia, Carex paniculata) sowie seltener Schilf (Phragmitis australis) und Riesen-Schwaden (Glyceria maxima). Habitate im Gebiet: Zur Erfassung der Bauchigen Windelschnecke wurden innerhalb des Untersuchungsgebietes potentielle Eignungsflächen festgelegt. Zur Selektion der zu betrachtenden Verdachtsflächen sind die verschiedenen Habitateigenschaften gemäß Anlage 5 des „Fachleitfadens Manage- mentplanung in Natura 2000 Gebieten“ zu Grunde gelegt worden. Des Weiteren erfolgte eine Lokalisation der Probestellen hinsichtlich der räumlichen Verteilung und des Vorkommens unter- schiedlicher Biotoptypen möglichst repräsentativ. Insgesamt wurden zehn potentielle

37 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Habitatflächen beprobt. Für neun Flächen konnten Nachweise der Bauchigen Windelschnecke erbracht werden. Aufgrund von Nebenfunden im Rahmen der Kartierung der Schmalen Windel- schnecke gehen letztlich 17 besiedelte Habitate in die Bewertung ein. Habitat Nr. 1: Hierbei handelt es sich um einen Bruchwald im Kalkzwischenmoor Wendischhagen. Die Bauchige Windelschnecke konnte flächendeckend im Gebiet nachgewie- sen werden. Der Erhaltungszustand wurde aufgrund der nicht durchgehend flächig auftretenden Vegetationsstruktur und dem nicht optimalen Wasserhaushalt mit gut („B“) bewertet. Habitat Nr. 2: In dem aufgelassenen Kalkzwischenmoor, welches sich dem oben beschriebenen Gebiet zum Malchiner See hin anschließt, ist die Bauchige Windelschnecke flächendeckend ver- treten. Die größten Dichten werden in Bereichen mit Seggenrieden erreicht. In Schilfreinbestän- den sind nur wenige Exemplare nachgewiesen worden. Insgesamt konnte ein hervorragender Erhaltungszustand („A“) festgestellt werden. Habitat Nr. 3: Bei diesem Habitat handelt sich um einen Quellwald am Westufer des Malchiner Sees nahe Bristow. Trotz der differierenden Vegetationsstruktur konnte Vertigo moulinsiana in allen beprobten Teilflächen nachgewiesen werden. Besiedelte Pflanzen waren dabei Carex acutiformis und Carex paniculata. Der Erhaltungszustand wurde mit gut („B“) festgelegt. Habitat Nr. 4: Im Erlenbruch östlich Carlshof konnte die Bauchige Windelschnecke vor allen in den quelligen, mit der Sumpfseggen bewachsenen, Bereichen nachgewiesen werden. Aufgrund der Vegetationsstruktur und dem Wasserhaushalt wurde der EHZ mit „A“ festgelegt. Habitat Nr. 5: Der Bruchwaldkomplex östlich von Bülow wird in der Krautschicht von ausgedehn- ten Carex acutiformis Rieden dominiert. Aufgrund der topografischen Struktur, ist das Gebiet sehr quellig und bietet damit eine optimale Wasserversorgung. Die Bauchige Windelschnecke konnte für alle Teilflächen bestätigt werden. Der Erhaltungszustand wurde mit hervorragend („A“) eingeschätzt. Habitat Nr. 6: Der Erhaltungszustand des besiedelten Großseggenriedes bei Bülow ist mit gut („B“) bewertet worden. Die Bauchige Windelschnecke konnte an der Sumpfsegge und dem Rie- sen-Schwaden festgestellt werden. Nährstoffzeiger in den Randbereichen des Habitates führten zu einer Abwertung der Lebensraumqualität. Habitat Nr. 7: Der südlich Hüttenkoppel gelegene Erlenbruch kann aufgrund der Habitatqualität mit einem Erhaltungszustand von „hervorragend“ beschrieben werden. Flächig wachsende Großseggenrieden mit dominantem Auftreten der Sumpfsegge, eine optimale Wasserversor- gung und fehlende Beeinträchtigungen lassen diese Bewertung zu. Trotzdem konnte die Win- delschnecke nur in geringen Populationsdichten nachgewiesen werden. Mögliche längerfristige Überstauungen durch Hochwasser des Malchiner Sees können eine Erklärung hierfür sein. Habitat Nr. 8: Ebenfalls in geringen Populationsdichten, jedoch auch flächendeckend, kann das Auftreten der Schmalen Windelschnecke im Erlenbruchkomplex bei Schorssow beschrieben werden. Großseggenriede, gebildet von der Sumpfsegge, bilden auch hier die Krautschicht. Be- sonders in den Bereichen der Probefläche, die direkt an die Ortschaft grenzen, sind vermehrt Nährstoffeinträge festzustellen. Trotzdem konnte ein „guter“ Erhaltungszustand für das Habitat festgelegt werden. Habitat Nr. 9: Die Bauchige Windelschnecke ist nur in einer Teilfläche nachgewiesen worden. Dies hängt mit der Nutzung als Mähwiese zusammen, die hochwüchsige Vegetationsstrukturen nicht flächig vorkommen lässt. Der Erhaltungszustand wurde mit „gut“ bewertet. Habitat Nr. 10: Das Ried bei Kirch Grubenhagen steht nicht in Nutzung und wird von Schilfröh- richten, durchsetzt mit Großseggenrieden und feuchten Hochstauden, gebildet. Die Bauchige Windelschnecke konnte in geringen Populationsdichten nachgewiesen werden. Nährstoffeinträ-

38 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ ge aus angrenzenden Flächen sowie eine nicht optimale Wasserversorgung lassen nur eine Bewertung des Erhaltungszustandes mit „gut“ zu. Habitat Nr. 11: Die Feuchtwiese westliches des Dahmer Teiches wird größtenteils als Mähwiese genutzt. Hochwüchsige Vegetationsstrukturen traten nur in ungenutzten Teilflächen, die von Carex paniculata dominiert werden, auf. Hier wurde die Bauchige Windelschnecke auch nach- gewiesen. Aufgrund der erheblichen Nährstoffeinträge aus angrenzenden Flächen und dem suboptimalen Wasserhaushalt ist ein Erhaltungszustand von „mittel bis schlecht“ (C) festgelegt worden. Habitat Nr.12: Mit einem Erhaltungszustand von „B“ wurde das besiedelte Habitat 12 bewertet. Es handelt sich hierbei um ein von Grauweiden dominiertes Feuchtgebiet 1,2 km nordöstlich von Kirch Grubenhagen. Die Krautschicht wird unter den Grauweiden von der Sumpfsegge dominiert und in den offenen Teilflächen von strukturreichen Schilfröhrichten. Vertigo moulinsiana konnte in allen vier Teilflächen in geringen Populationsdichten nachgewiesen werden. Habitat Nr. 13: Große Teile der Flächen bei Kirch Grubenhagen stehen permanent unter Wasser und fallen somit als Habitat für die Windelschnecke aus. Die übrigen Bereiche werden von Großseggenrieden (mit Carex acutiformis) gebildet. Diese treten flächig auf und verfügen über eine optimale Wasserversorgung. Aufgrund dessen wurde ein „hervorragender“ Erhaltungszu- stand für dieses Habitat festgelegt. Habitat Nr. 14: Diese besiedelte Fläche befindet sich innerhalb des NSG „Hellgrund“. Beprobt wurde ein Quellhang mit offenem Charakter und starker Hangneigung. Vertigo moulinsiana konnte auf allen vier Teilflächen nachgewiesen werden. Die Bauchige Windelschnecke besiedelt in diesem Gebiet neben der Sumpfsegge auch die Rispensegge und strukturreiche Schilfröhrich- te. Das Habitat wurde mit einem „hervorragenden“ Erhaltungszustand bewertet. Habitat Nr. 15: Hochwüchsige Vegetationsstrukturen sind in dem Erlen-Eschenquellwald bei Neuhof nur auf Teilflächen vorhanden. Sie werden von quellig überstauten Sumpfseggenrieden gebildet. Hier konnten auch Nachweise der Bauchigen Windelschnecke erbracht werden. Der Erhaltungszustand der Fläche wurde mit „gut“ bewertet. Habitat Nr. 16: Auch für den Erlenquellwald bei Klein Rehberg sind für Windelschnecke relevan- te Vegetationsstrukturen nur auf Teilflächen vorhanden. Neben quelligen Bereichen innerhalb des Erlenwaldes werde auch Großseggenriede in der für die Überlandleitung offengehaltenen Fläche besiedelt. Hier waren auch die höheren Populationsdichten zu finden. Insgesamt konnte für die beprobte Fläche ein „guter“ Erhaltungszustand festgelegt werden. Habitat Nr. 17: Hierbei handelt es sich um ein mit Schilfröhrichten und Großseggenrieden be- wachsenes Ackersoll bei Rambow. Aufgrund der Vegetationsstruktur und der optimalen Was- serversorgung konnte für das Habitat ein „hervorragender“ Erhaltungszustand festgestellt wer- den. In den Teilflächen, die von der Sumpfsegge dominiert sind, sind deutlich höhere Populati- onsdichten als in den schilfdominierten Bereichen festgestellt worden. Bewertung: Die Gesamtbewertung des Erhaltungszustandes der 17 Habitat-Flächen im FFH-Gebiet ist her- vorragend („A“) (A: 60,5%, B: 35,7%, C: 3,8%). Maßgebliche Bestandteile: Maßgeblich für das Erreichen eines günstigen Erhaltungszustandes sind folgende Parameter:  dauerhaft feuchte und kalkhaltige Sümpfe und Moore  eine hochwüchsige flächig auftretende Vegetation an Sumpf- und Feuchtgebietspflanzen  eine gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Austrocknung

39 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

 ein geringer Eutrophierungsgrad  fehlende Nutzung

Eremit (EU-Code 1084) Verbreitung und Habitatbindung (verändert nach RINGEL et al. Steckbrief LUNG): Die Art besitzt ihren Verbreitungsschwerpunkt im kontinentalen Zentraleuropa. Die Verbreitung in Deutschland ist stark fragmentiert. In Mecklenburg–Vorpommern sind Verbreitungsschwer- punkte aus den Bereichen der Naturparke „Feldberger Seenlandschaft“ und „Mecklenburger Schweiz“, im Stadtgebiet von Neubrandenburg sowie im ehemaligen Landkreis Demmin be- kannt. Aus dem FFH-Gebiet 2341-302 „Malchiner See und Umgebung“ ist das Vorkommen des Eremiten seit dem Jahr 2001 durch eine Meldung vom Park Rothenmoor bekannt. Der Eremit bewohnt mulmgefüllte Höhlen in dickstämmigen Laubbäumen. Die Höhlen müssen einen möglichst großen Mulmmeiler aufweisen, der im Übergangsbereich zum Holz die Nahrung für die Larven sowie das Eiablagesubstrat nachliefert und ein günstiges mikroklimatisches Klima bietet. Vor allem Eichen und Linden mit ihrem hohen erreichbaren Baumalter können besonders große Mulmmeiler besitzen, die die Grundlage für eine stabile Population liefern. Solche Brut- bäume können über sehr lange Zeiträume von Eremiten besiedelt werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang eine lange Lebensraumtradition, d.h. ein über Jahrhunderte andauerndes Vor- handensein von geeigneten Höhlenbaumstrukturen. Die gesamte Individualentwicklung vollzieht sich im gleichen Höhlenbaum, höchstens 15 % der Imagines verlassen den Baum. Der äußerst flugträge und damit ausbreitungsschwache Eremit überwindet Distanzen von höchstens ein bis zwei Kilometern, im Wesentlichen beschränkt sich der Aktionsradius auf 200 m (SCHAFFRATH 2003). Habitate im Gebiet (nachrichtlich übernommen und verändert nach BARTH et al. 2009): Im Rahmen einer Kartierung (beauftragt vom Staatlichen Amt für Umwelt und Natur [StAUN] Neubrandenburg 2009) wurden im Jahr 2009 die Habitate des Eremiten ausgegrenzt und be- wertet. Die Kartierung erfolgte nach der „Leistungsbeschreibung für die Kartierung und Bewer- tung des Eremiten (Osmoderma eremita) im Rahmen der Managementplanung“ (LU M-V, 2008b). Im Fachbeitrag reichen die Habitatflächen z.T. über die FFH-Gebiets Grenze hinaus. Für die fol- gende Beurteilung der EHZ wurden nur die Habitate innerhalb der Gebietsgrenze berücksichtigt und die Flächen entsprechend angepasst. Auf der Grundlage von zehn Probepunkten (gemäß der Probepunktdichte in der Nettokartierfläche) wurde die Besiedlung des FFH-Gebietes „Malchiner See und Umgebung“ durch den Eremiten untersucht. Es konnten insgesamt 39 Brutbäume des Eremiten anhand von Kot und Exoskelettresten nachgewiesen worden. Bei weiteren vier Bäumen bestand ein Brut- verdacht. Ein Brutbaum liegt außerhalb einer ausgewiesenen Habitatfläche, aber in einem Ab- stand von weniger als 500 m zu der nächsten. Er kann damit als mit dieser assoziiert betrachtet werden. Zusammen mit diesen Brutbäumen wurden insgesamt 128 Potenzialbäume im FFH-Gebiet er- fasst. Neun weitere Potenzialbäume befinden sich außerhalb der Gebietsgrenze. Die Existenz weiterer Populationen kann auch über die ausgewiesenen Habitatflächen hinaus nicht ausgeschlossen werden, da die überwiegende Fläche des FFH-Gebietes nicht abgesucht wurde. In den nicht kontrollierten Bereichen können sich deshalb neben einzelnen Brutbäumen, die mit Sicherheit vorhanden sind, auch ganze Metapopulationen befinden. Kleine Populationen

40 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ sind zudem generell schwerer nachweisbar als größere. Eine weitere, sicher bekannte Metapo- pulation befindet sich im (Landschafts-) Park von Basedow. Da die abgegrenzten Metapopulationen teilweise recht dicht aneinander liegen, besteht die Mög- lichkeit, dass sie trotz der scheinbaren Trennung gelegentlich miteinander in Verbindung stehen. Die Habitatfläche könnte durch unerkannte Brutbäume in und außerhalb der Gebietsgrenze tat- sächlich größer sein. Insbesondere an Grenzen innerer Strukturen wie Säumen, an Waldrän- dern und nicht kontrollierten Altbeständen ist davon auszugehen. Das Gebiet ist außerdem reich an Einzelbäumen in der Offenlandschaft, die in die Kontrolle meistens nicht einbezogen wurden, aber ein hohes Potenzial besitzen. In den ausgewiesenen Habitatflächen für den Eremiten im FFH-Gebiet „Malchiner See und Um- gebung“ konnten mehrfach anthropogene Beeinträchtigungen von Eremitenpopulationen festge- stellt werden. Sie gingen entweder auf die Fällung von intakten oder die Aufarbeitung umge- stürzter Brut- und Potenzialbäume zurück. Auch in der Vergangenheit werden bei Einschlag- maßnahmen in Buchen- und Eichen-Altbeständen Habitatbäume gefällt worden sein. Sie wer- den i.d.R. schnell beräumt, sodass sie später nicht mehr aufgefunden werden können. Wegesi- cherungsmaßnahmen sind stellenweise von erheblicher Bedeutung, da das Gebiet von zahlrei- chen öffentlichen Wegen durchzogen wird (Landesstraße 20 am Saupark, Ortsverbindungswe- ge, Wanderwege im Saupark und Burgtal, Parkwege in Rothenmoor). Von diesen geht eine la- tente Gefahr für unmittelbar angrenzende Habitatflächen und deren Baumbestand aus. Auf den Erhalt von Brut- und Potenzialbäumen muss hier besonderes Augenmerk gelegt werden. Me- thodenbedingt wurden vor allem Bestände und Waldränder untersucht, die möglichst alte Laub- bäume aufwiesen, also jene Bestände, in denen eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht, mulmgefüllte Baumhöhlen vorzufinden. Ein großer Anteil der gesamten Waldfläche wird jedoch durch jüngere höhlenarme Laubbaumbestände und durch Nadelbaumbestände charakterisiert. Großflächig ist daher ein grundsätzlicher Mangel an Laubbäumen mit mulmgefüllten Höhlen vorherrschend. Durch die Bewirtschaftung des Waldes sind die dickstämmigen, tief beasteten Laubbäume meistens auf Sonderstandorte beschränkt. Günstig gelegene Höhlen im unteren Bereich der Stämme, die besonders große Mulmvolumina aufweisen könnten, sind Ausnahmen. Habitat Nr. 1: Die Metapopulation besiedelt im FFH-Gebiet eine Buche sowie eine Eiche im Wald östlich von Klein Rehberg, außerhalb der Gebietsgrenze. Hier wurden typische Kot- und Imago-Reste gefunden. Beide Brutbäume liegen nicht in der Habitatfläche, aber in Entfernung von weniger als 500 m. Hinzu kommen mehrere Potenzialbäume, die sich vor allem an den stei- len Hängen des Bachtales befinden. Der kleine Baumbestand ist aufgrund seiner Lage in einem NSG und der Steilheit des Standortes in gutem Zustand und hat besonders für die nahe Zukunft das Potenzial, Brutbäume hervorzubringen. Der größere Teil der Metapopulation befindet sich aber im unmittelbar südlich anschließenden Eichenwald mit parkartigem Charakter. Von dort strahlt sie nach Norden aus. Da die Brutbaum-Buche isoliert und eventuell nicht mehr besiedelt ist, wurde sie für die Abgrenzung vernachlässigt. An den Waldrändern und Säumen in der nähe- ren Umgebung befinden sich weitere Altbäume. Direkte anthropogene Beeinträchtigungen sind aufgrund des Schutzstatus und der Abgelegenheit nicht zu erwarten und wurden nicht bemerkt. Das Habitat wurde mit mittel bis schlecht („C“) bewertet. Habitat Nr. 2: In diesem Habitat im Wald nordöstlich von Klocksin zeigt die Verteilung der Brut- und Potenzialbäume eine Konzentration am südlichen Waldrand, der wegen der Durchlichtung und der erhaltenen Altbäume bevorzugt wird. Der Wald selbst weist bei Bestehen günstiger Fak- toren ebenfalls eine Eignung auf, die jedoch zu verbessern ist. Beim Brutbaumbestand handelt es sich derzeit meist um Buchen. Ein Mangel an Höhlenbäumen kann durch die Überführung geeigneter Altbäume in die Absterbephase vermieden werden. Durch die Fällung eines Brut- baumes ist die anthropogene Beeinträchtigung mit „B“ zu bewerten. Insgesamt wurde das Habi- tat mit einem mittleren bis schlechten Zustand für den Eremiten eingestuft.

41 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Habitat Nr. 3: Die Habitatfläche im Burgtal bei Rothenmoor besteht aus 14 Potenzialbäumen, die für eine gute Bewertung nicht ausreichen und wurde somit mit „C“ (mittel bis schlecht) bewertet. Die drei sicheren Brutbäume konzentrieren sich am Nordrand des im Ganzen abgegrenzten Waldes und bestehen aus Eichen. Im westlich anschließenden Offenland gibt es zahlreiche wei- tere Potenzialbäume, die nicht im FFH-Gebiet liegen und daher nicht kontrolliert wurden und möglicherweise die Metapopulation vergrößern würden. Der in der Datenbank für das Gebiet angegebene Brutbaum wurde an der verzeichneten Stelle nicht aufgefunden. Vermutlich ist er mit einer der ausgewiesenen Eichen weiter nördlich identisch, worauf auch die verbale Be- schreibung hindeutet. Habitat Nr. 4: Die einzige Teilfläche mit einer guten Bewertung („B“) im Gebiet liegt im Park Rothenmoor. Sie verdankt ihre Bewertung der ausreichend hohen Zahl an Potenzialbäumen bei gleichzeitigem Fehlen abgestorbener Bäume. Da das Habitat vor allem einen Park darstellt, ist jedoch mit Wegesicherungsmaßnahmen an den zahlreichen Pfaden zu rechnen, was eine Ge- fährdung der Eremitvorkommen darstellt. Obwohl Robinien mit drei festgestellten Brutbäumen am häufigsten sind, wird die Population sicherlich von den Eichen (und Linden) mit ihren dauer- haften Großhöhlen getragen. Zahlreiche jüngere Robinien im südlichen Teil der Fläche sind au- ßerdem abgängig. Die Abgrenzung ist ggf. noch um weitere Brut- und Potenzialbäume zu erwei- tern, die in der unmittelbaren Nachbarschaft vorhanden sind (im Norden an der Schmiede, Al- leen Richtung Süden und Osten). Eine anthropogene Beeinträchtigung war nur indirekt zu ermit- teln, da eine als Brutbaum festgestellte Linde einen Kronenbruch erlitt, der bereits aufgearbeitet wird, allerdings ohne bisher die Reste des Brutbaums zu beeinträchtigen. Habitat Nr. 5: Es handelt sich hier um ein Habitat im Wald westlich von Hüttenkoppel, dessen Qualität bereits sehr stark abgenommen hat. An einer Eiche wurde der Eremit durch Kotpillen nachgewiesen, an einer anderen war ein Verdacht durch eine unsichere Zuordnung gegeben. Insgesamt reichen die acht Potenzialbäume nur für eine mittlere bis schlechte („C“) Bewertung. Durch den Eichenreichtum besteht bei Nutzungseinschränkung ein Potenzial, die Art in weiterer Zukunft besser zu erhalten. Anthropogene Beeinträchtigungen wurden nicht bemerkt. Habitat Nr. 6: Der Wald auf dem stark reliefierten Gebiet des Sauparkes bei Seedorf hat die höchste Zahl an Brutbäumen in den untersuchten Teilflächen des FFH-Gebietes. Allerdings führ- ten sowohl die hohe Absterberate als auch die festgestellten anthropogenen Verluste zu einer notwendigen Abwertung. Insgesamt erhält die Habitatfläche folglich nur eine mittlere bis schlechte („C“) Bewertung. Der größere Teil der Brutbäume sind Buchen. Im südwestlichen Ab- schnitt der Habitatfläche stellen hingegen Eichen einen erheblichen Anteil an den Brut- und Po- tenzialbäumen. Die potenziellen Brutbäume verteilen sich allerdings auf einer Fläche von fast 50 Hektar, sodass die Dichte im Ganzen nicht sehr hoch ist. Die große, strukturierte Fläche beher- bergt dafür wiederum alle unterschiedlichen Altersstadien der bevorzugten Baumarten, sodass die Nachhaltigkeit in dieser Hinsicht gut ist. Eichen dürften aber aufgrund der Bestandsverdich- tung auf dem Rückzug sein. Bewertung: Die Gesamtbewertung des Erhaltungszustandes der sechs Habitat-Flächen im FFH-Gebiet ist C „mittel bis schlecht“ (A: - , B: 9,1%, C: 90,9%). Maßgebliche Bestandteile: Für einen günstigen Erhaltungszustand des Eremiten sind eine Brutbaumkontinuität, ein Ver- bund von geeigneten Bäumen, die max. 500 m entfernt liegen und Bäume (vorwiegend Laub- bäume) mit Höhlen, in denen sich durch Braunfäule ein Mulmkörper gebildet hat, maßgeblich. Im FFH-Gebiet ist eine Brutbaumkontinuität, bevorzugte Baumarten (Buche, Eiche) mit mulmgefüllten Höhlen und bevorzugte Baumarten in der Alters- und Absterbephase überwie- gend eingeschränkt bzw. unzureichend vorhanden.

42 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Kammmolch (EU-Code 1166) und Rotbauchunke (EU-Code 1188) Verbreitung und Habitatbindung des Kammmolchs (verändert nach KRAPPE et al. 2010c - Steck- brief LUNG M-V): Das Areal der Art erstreckt sich überwiegend in der atlantischen und kontinentalen Zone Euro- pas einschließlich der Britischen Inseln. Innerhalb Deutschlands besitzt der Kammmolch eine weite Verbreitung in der planaren und collinen Höhenstufe, Lücken sind in gewässerarmen Be- reichen, in großen Waldgebieten und in Höhenlagen oberhalb von 1.000 m vorhanden. In Meck- lenburg-Vorpommern deckt sich das Verbreitungsmuster dementsprechend stark mit dem Vor- kommen echter Sölle (KLAFS & LIPPERT, 2000). Generell ist die Art jedoch in allen Naturräumen des Landes vorhanden. Der Vorkommensschwerpunkt liegt im Rückland der Seenplatte. Entlang der Ostseeküste und in der Mecklenburgischen Seenplatte zeigt der Kammmolch eine weite, jedoch stellenweise lückenhafte Verbreitung. Hinsichtlich der Laichgewässerwahl besitzt die Art eine hohe ökologische Plastizität. Bevorzugt werden natürliche Kleingewässer (Sölle, Weiher, z.T. auch temporäre Gewässer) und Kleinseen, aber auch Teiche und Abgrabungsgewässer (Kies-, Sand- und Mergelgruben). Als optimale Ha- bitate gelten größere Kleingewässer mit mehr als 0,5 m Wassertiefe auf schweren Böden (Mer- gel). Ein sonnenexponiertes Gewässer, gut entwickelte Submersvegetation, die jedoch auch ei- ne ausreichend offene Wasserfläche frei lässt, ein reich strukturierter Gewässerboden (Äste, Steine) und ein fehlender bzw. geringer Fischbesatz wirken sich gleichfalls positiv auf die Be- siedlung aus. Häufig liegen die Laichgewässer inmitten landwirtschaftlicher Nutzflächen. Die ter- restrischen Lebensräume liegen oft in unmittelbarer Nähe der Laichgewässer und sind meist weniger als 1.000 m von ihnen entfernt. Als Landhabitate werden Laub- und Laubmischwälder, Gärten, Felder, Sumpfwiesen und Flachmoore, Erdaufschlüsse, Wiesen und Weiher sowie Na- delwälder genannt (SCHIEMENZ & GÜNTHER, 1994). Steine, Totholz, Kleinsäugerbaue und ande- re Kleinhöhlen, Lesestein-, Laub- und Reisighaufen sowie Holzstapel dienen als Tagesverste- cke. Häufig liegen die Winterquartiere in ähnlichen, frostfreien Strukturen oder in tieferen Bo- denschichten der Landlebensräume. Der Kammmolch überwintert jedoch auch in Kellern und vereinzelt in Gewässern. Die durchschnittliche Lebenserwartung des Kammmolches liegt bei 4-5 Jahren und dürfte im Freiland zehn Jahre selten überschreiten. In seinen Laichgewässern kommt er häufig mit anderen Amphibienarten vergesellschaftet vor. Auch für Teichmolch, Rot- bauchunke, Knoblauchkröte, Erdkröte, Laub-, Moor-, Gras- und Teichfrosch stellen die Laichge- wässer des Kammmolchs bevorzugte Laichplätze dar. Verbreitung und Habitatbindung der Rotbauchunke (verändert nach KRAPPE et al. 2010b - Steckbrief LUNG M-V): Die Rotbauchunke besiedelt die kontinentale temperate Zone Europas mit einem Schwerpunkt in Osteuropa. Bis auf den äußersten Süden Schwedens fehlt sie in Skandinavien vollständig, südöstlich reicht ihr Verbreitungsgebiet bis zum Schwarzen Meer. Die Vorkommen der Rot- bauchunke in Deutschland beschränken sich weitgehend auf die neuen Bundesländer. Sie be- siedelt hier überwiegend die planare Höhenstufe. Verbreitungslücken sind in gewässerarmen Bereichen, in großen Waldgebieten und in Höhenlagen oberhalb von 300 m vorhanden (SCHIEMENZ & GÜNTHER, 1994). In Mecklenburg-Vorpommern ist die Art in allen Naturräumen des Landes verbreitet. Das Verbreitungsmuster der Rotbauchunke deckt sich in Mecklenburg- Vorpommern sehr stark mit dem Vorkommen echter Sölle (KLAFS & LIPPERT, 2000). Innerhalb Deutschlands zählen die Elbaue, die Mecklenburger und Brandenburger Seenplatte sowie das Gebiet nördlich der Seenplatte zu den Verbreitungsschwerpunkten der Art, wobei die größten Vorkommen im Bereich der Mecklenburgischen Seenplatte zu vermuten sind. Daraus ergibt sich eine hohe Verantwortung Mecklenburg-Vorpommerns für den Erhalt der Art in Deutschland.

43 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Als Laichgewässer und Sommerlebensraum bevorzugen Rotbauchunken stehende, sich schnell erwärmende Gewässer mit dichtem sub- und emersen Makrophytenbestand. In Mecklenburg- Vorpommern sind es vor allem natürliche Kleingewässer (Sölle, Weiher, z.T. auch temporäre Gewässer) und Kleinseen sowie überschwemmtes Grünland und Qualmwasserbiotope (z.B. im Elbtal). Auch Teiche und Abgrabungsgewässer werden als Laichgewässer genutzt. Rufplätze der Rotbauchunke liegen bevorzugt in flach überstauten, mit krautiger Vegetation durchsetzten Bereichen. Uferzonen mit dichten, hochwüchsigen Röhrichten werden hingegen gemieden. Die Laichgewässer liegen zumeist in der offenen Agrarlandschaft und können in den Sommermona- ten vollständig austrocknen. Nach der Laichzeit halten sich die Rotbauchunken für den restli- chen Zeitraum der Vegetationsperiode im bzw. im Umfeld des Laichgewässers auf. Es finden auch Wechsel zwischen einzelnen Gewässern statt (z.B. bei Austrocknung des Laichgewäs- sers). Als Winterquartiere dienen u.a. Nagerbauten, Erdspalten und geräumige Hohlräume im Erdreich. Sie liegen meist in unmittelbarer Nähe zum Laichgewässer und sind selten weiter als 500 m von diesem entfernt. In ihren Laichgewässern kommt die Rotbauchunke häufig mit ande- ren Amphibienarten vergesellschaftet vor. Habitate im Gebiet: Die Untersuchung der Rotbauchunke und des Kammolchs erfolgte im FFH-Gebiet nach der „Leistungsbeschreibung für die Kartierung und Bewertung der Rotbauchunke (Bombina bombina) und des Kammmolches (Triturus cristatus) im Rahmen der Managementplanung“ (LU M-V, 2008a). Die Kartierung erfolgte im Jahr 2012. Bei der Rufkartierung der Rotbauchunke konnten einige Gewässer nicht kontrolliert werden, da die landwirtschaftlichen Flächen zum Zeitpunkt der Begehung mit Raps bestellt waren. Ergänzend zur Kartierung im Jahr 2012 sind vorliegende Daten des Naturparks Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See aus den Jahren 2006 und 2008 ausgewertet und verwendet worden. Eine Aussage zur Rufaktivität der Rotbauchunke ist somit für das gesamte FFH-Gebiet möglich. Nach der Leistungsbeschreibung zur Erarbeitung eines Managementplans für das FFH-Gebiet DE 2341-302 „Malchiner See und Umgebung“ sollten 61 Gewässer hinsichtlich einer Besiedlung von der Rotbauchunke und Kammmolch untersucht werden. Ein Gewässer lag überwiegend au- ßerhalb des FFH-Gebiets, sodass hier keine Beprobung stattfand. Das Gewässer nördlich des Schlosses in Basedow war laut Binnendifferenzierung in drei einzelne Kleingewässer unterteilt worden. Da es sich jedoch um ein zusammenhängendes Biotop handelt wurde aus den drei Teilflächen ein Gewässer abgegrenzt. Ein Gewässer stellte sich bei der Kartierung als Feldgehölzgruppe heraus. Des Weiteren sind zwei Klärteiche im Norden des Parks in Basedow bei der Kartierung mit aufgenommen worden. Es handelt sich demnach um 59 Kleingewässer, die im Hinblick auf das Vorkommen von Rotbauchunke und Kammmolch betrachtet wurden. 15 Kleingewässer sind aufgrund fehlender Wasserführung (permanent trocken) bzw. ihrer Ent- wicklung (Hohlformen mit dichten Röhrichtbeständen ohne offene Wasserbereiche bzw. weitest- gehend trocken, vereinzelt Bruchwald) als Reproduktionsgewässer nicht geeignet. 31 Kleinge- wässer stellen im FFH-Gebiet potenzielle Lebensräume für beide Arten dar. Eine Beeinträchti- gung ist hier vor allem durch zunehmende starke Verbuschung, Entwässerung der Flächen so- wie vereinzelt durch Fischbesatz gegeben. Lediglich an 13 Gewässern konnte ein Vorkommen von Rotbauchunke und/oder Kammmolch nachgewiesen werden, die im Folgenden als Habitate ausgegrenzt wurden. Im Jahr 2012 wurde die Rotbauchunke an fünf Gewässern mit rufenden Männchen und/oder adulten Tieren (Kescherfang) nachgewiesen. Für fünf weitere Gewässer liegen Nachweise von rufenden Männchen aus den Jahr 2006 bzw. 2008 vor (NP Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See). An sechs Gewässern wurden 2012 juvenile Individuen des Kammmolches gefunden. Ältere Nachweise liegen für diese Art nicht vor.

44 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Oftmals besiedeln beide Arten die gleichen Gewässer. Die Nachweise konzentrieren sich auf die ackerbaulich bewirtschafteten Flächen im FFH-Gebiet. Sieben besiedelte Habitate liegen vor- wiegend in Ackerflächen zwischen den Ortschaften Bülow und Bristow, drei Habitate befinden sich im Grünland nordöstlich und südwestlich von Basedow und drei Habitate wurden nördlich von Rambow in den Ackerflächen lokalisiert. Etwa zweidrittel der besiedelten Gewässer sind durch eine intensive Bewirtschaftung bis zum Biotoprand oder durch Nährstoffeinträge beein- trächtigt. Die Ausbildung eines Pufferstreifens ist bei einigen Gewässern z.T. aber nur fragmen- tiert vorhanden. Der überwiegende Teil der Habitate weist eine permanente Wasserführung auf, wobei die durchschnittliche Gewässertiefe im August bereits gering ausfällt (im Durchschnitt un- ter 0,5 m). Die Ausdehnung der Flachwasserzone konnte vorwiegend mit hervorragend („A“) bewertet werden. Auch hinsichtlich der Ausstattung mit submerser und emerser Vegetation zeig- ten die Gewässer eine gute Eignung als Reproduktionsgewässer. Allerdings ist die zum Teil starke Beschattung der Habitate negativ zu bewerten. Die Vernetzung zwischen den einzelnen Populationen ist auf Grund der relativ hohen Dichte an geeigneten Kleingewässern (besiedelte und potenzielle Lebensräume) im FFH-Gebiet sowie in dessen Umfeld gegeben. Ein Vorkommen des Kammmolches liegt sehr isoliert (Entfernung zum nächsten Vorkommen deutlich über 2000 m), sodass für dieses Habitat beim Unterkriterium „Vernetzung innerhalb der (Meta-) Population“ ein „C“ vergeben werden musste.

Defizite treten bei dem überwiegenden Teil der Gewässer durch die intensive Nutzung bis zum Biotoprand bzw. des Nährstoffeintrags und bei einigen Gewässern in Form von Gehölzaufwuchs auf. Um einen stabilen Erhaltungszustand zu gewährleisten, ist auf die Sicherung des Wasser- haushaltes der Gewässer zu achten. Auch in trockenen Jahren ist das Vorhandensein von was- serführenden Gewässern wertgebend für die Sicherung des Erhaltungszustandes beider Arten. Bewertung des Kammmolchs: Die Gesamtbewertung des Erhaltungszustandes der sechs Habitat-Flächen (Habitatnr. 5, 34, 36, 39, 44 und 49) im FFH-Gebiet ist mittel bis schlecht („C“) (A: -, B: 7,1% ha, C: 92,9%). Bewertung der Rotbauchunke: Die Gesamtbewertung des Erhaltungszustandes der zehn Habitat-Flächen (Habitatnr. 3, 5, 24, 25, 30, 38, 39, 47, 49 und 51) im FFH-Gebiet ist mittel bis schlecht („C“) (A: -, B: 28,2% ha, C: 71,8%). Maßgebliche Bestandteile: Für beide Amphibienarten sind Kleingewässer mit besonnten Flachwasserzonen und mäßig dichter submerser und emerser Vegetation sowie eines Gewässerverbundes maßgeblich für ei- nen guten Erhaltungszustand. Bezüglich des geeigneten Gewässerverbundes sind die potentiel- len Lebensräume im Gebiet mit einzubeziehen (Funktion als Trittsteinbiotop von zumindest tem- porär wasserführenden Kleingewässern). Des Weiteren sind extensiv genutzte Landlebensräu- me, die an das Gewässer grenzen sowie geeignete Winterquartiere im Umfeld (z.B. strukturrei- che Gehölzbestände) maßgebliche Bestandteile für einen guten Erhaltungszustand.

Bachneuenauge (EU-Code 1096) Verbreitung und Habitatbindung: Das Bachneuenauge (Lampetra planeri) besiedelt vor allem kleinere Bäche der Salmonidenregion. Die sommerliche Höchsttemperatur, der im Regelfall als unbelastet bis mä- ßig stark belastet einzustufenden besiedelten Fließgewässer (Gewässergüteklasse II), über- schreitet selten die 20 °C. Als Laichhabitate dienen dem Bachneunauge Fließabschnitte mit

45 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ sandigen oder kiesigen Substraten (Korndurchmesser 10-34mm) und Strömungsgeschwindig- keiten zwischen 0,2 und 0,5 m/s. Die Larvalhabitate, mit feineren Sedimenten und geringeren Fließgeschwindigkeiten, liegen maximal wenige Kilometer bachabwärts. Das Bachneunauge ist innerhalb Deutschlands weit verbreitet. Schwerpunktvorkommen liegen u.a. in der norddeut- schen Tiefebene somit auch in Mecklenburg- Vorpommern. Die Vorkommen im Einzugsgebiet des Malchiner Sees werden als sehr bedeutsam eingestuft, da sie eine gute Vernetzung und stabile Populationen aufweisen. Habitate im Gebiet: Habitat Nr. 1: Grundsätzlich ist der Stammbach als Habitat des Bachneunauges geeignet. So- wohl im Jahr 2008 als auch 2009 konnte je ein Nachweis für das Vorkommen des Bachneunau- ges im Mündungsbereich des Stammbachs in den Malchiner See erbracht werden. Es ist davon auszugehen, dass sich die Habitateignung nach Renaturierungsmaßnahmen im Jahr 2008 noch verbessert hat. Dennoch besteht mit dem 2,8 km stromaufwärtsgelegenen Sohlabsturz ein Wanderhindernis zu im Oberlauf liegenden geeigneten Laichplätzen (KRAPPE et al. 2010). Habitat Nr. 2: Ein weiteres im Monitoring ausgewiesenes Habitat des Bachneunauges ist der Ziddorfer Mühlbach mit dem einmündenden Karnbach (KRAPPE 2007). Ob jedoch die Nachweise im FFH-Gebiet erbracht wurden, kann anhand der Datenlage nicht nachvollzogen werden. Aus der Aggregation der 2007 bewerteten Einzelkriterien ergibt sich ein guter Erhaltungszustand („B“) des Habitats. Habitat Nr. 3: Ein Habitat im hervorragendem Erhaltungszustand („A“) im FFH-Gebiet ist die Westpeene. Hier konnten voneinander unabhängige Vorkommen im Ober- sowie im Unterlauf nachgewiesen werden. Angrenzend an die Westpeene sind ebenfalls Vorkommen im einmün- denden Hellbach nachgewiesen worden (KRAPPE 2007). Habitat Nr. 4: Im Lupenbach wurde das Bachneunauge ausschließlich im Fließabschnitt nördlich der L20 nachgewiesen Aufgrund bestehender Beeinträchtigungen durch Wanderhindernisse, Ausbau und Unterhaltung sowie hohe stoffliche Einträge durch angrenzende landwirtschaftlich genutzte Flächen, ist der Oberlauf des Lupenbachs nur eingeschränkt als Habitat geeignet (KRAPPE et al. 2011). Bewertung: Aufgrund der fehlenden Habitatausgrenzung ist eine Gesamtbewertung auf Gebietsebene nicht möglich. Entsprechend SCHNITTER et al. (2006) wurden die in den Daten vorhandenen Einzelkri- terien (Population, Habitatqualität, Beeinträchtigungen) aggregiert. Dabei konnten für Stamm- bach und Lupenbach lediglich mittlere bis schlechte Erhaltungszustände („C“) ausgewiesen werden. Aufgrund zahlreicher Nachweise, guter Habitatstrukturen und geringer Beeinträchtigun- gen wurde der Erhaltungszustand der Westpeene mit hervorragend („A“) bewertet. Ein Habitat im noch guten Erhaltungszustand („B“) stellt der etwas nördlicher gelegene Ziddorfer Mühlbach dar. Es ist davon auszugehen, dass sich die Habitateignung durch die bereits durchgeführten oder vorgesehenen Maßnahmen zur ökologischen Sanierung, für das Bachneunauge zusätzlich verbessert. Maßgebliche Bestandteile: Zur Sicherung eines guten Erhaltungszustandes des Bachneunauges im FFH-Gebiet ist der Er- halt unverbauter, strukturreicher und ökologisch durchgängiger Fließgewässer, mit kiesig- steinigen Substraten und hoher Wassergüte, maßgeblich. Im Rahmen der Gewässerunterhal- tung sind Grundräumungen zu vermeiden.

Bitterling (EU-Code 1134)

46 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Verbreitung und Habitatbindung: Die europäische Art (Rhodeus sericeus amarus) weist hinsichtlich ihres Verbreitungsgebietes eine Ausdehnung von Nordfrankreich über das europäische Festland bis zum Ural und dem kaspischen Meer auf. Der gesamte Mittelmeerraum sowie Skandinavien, Dänemark und Nord- russland sind hingegen nicht besiedelt. Somit stellt die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns eine nördliche Verbreitungsgrenze dieser Art dar. Neben einer weiten Verbreitung in Deutsch- land liegen die Besiedlungsschwerpunkte insbesondere in Flachlandgebieten sowie Flussniede- rungen. Neben der Präferenz von stehenden oder langsam fließenden Gewässern mit aerober Sohle und ausgeprägtem Pflanzenbewuchs im Uferbereich ist diese Art, aufgrund ihrer artspezi- fischen, ostracophilen Reproduktionsweise (Eiablage in die Mantelhöhle von Fluss- und Teich- muscheln), maßgeblich vom Vorkommen der Großmuscheln abhängig. Habitate im Gebiet: Die im Standarddatenbogen bisher nicht geführte FFH-Art, ist während der Elektro- Befischungen zum Nachweis des Steinbeißers im Malchiner See mit einem präadulten Individu- um nachgewiesen worden. Weitere Hinweise zum Vorkommen des Bitterlings im FFH-Gebiet konnten nicht recherchiert werden (WINKLER et al. 2007, SCHAARSCHMIDT & LEMKE 2005). Die ortsansässigen Fischereibetriebe bestätigten jedoch die vereinzelte bzw. „...frühere...“ Anwe- senheit im See (Herr KACAN 2013 mdl. Mitt., Herr SCHLENDER 2013 mdl. Mitt.). Die, nach vorhe- riger Ausgrenzung geeigneter Habitatflächen, daraufhin gezielt durchgeführten Untersuchungen auf fünf Teilflächen führten jedoch zu keinem weiteren Nachweis des Bitterlings im Malchiner See. Die nachfolgende Ausweisung (Größe) und anschließende Ermittlung der Erhaltungszu- stände geeigneter Habitatelemente bezieht sich daher ausschließlich auf die am Fundpunkt de- tektierte Fläche (Habitatnummer 1). Diese wies mit ausschließlich aeroben Sedimenten und einem ausgeprägten submersen Makrophytenbewuchs eine Habitateignung für den Bitterling auf. Großmuscheln konnten mittels Sichtkasten und Kescherproben auf der Untersuchungsfläche jedoch nur in Form von Schalen detektiert werden, so dass aufgrund nur bedingt zur Verfügung stehender Reproduktionsmög- lichkeiten aktuell von einer insgesamt schlechten Habitatqualität für den Bitterling ausgegangen werden muss. Da sowohl die Schalen als auch die Datenrecherchen (Herr KACAN 2013 mdl. Mitt., WINKLER et al. 2007) auf ein Vorkommen von Großmuscheln im Malchiner See verweisen, wird mit dem Nachweis eines präadulten Tieres eine kleine Teilpopulation des Bitterlings im Ge- biet vermutet. Bei nur geringen Beeinträchtigungen (Nährstoffzufuhr, gewässerbauliche Verän- derungen) tragen jedoch die geringen Individuenzahlen der Großmuscheln zur Ausweisung des schlechten Erhaltungszustandes bei. Maßgebliche Bestandteile: Für den Bitterling sind wasserpflanzenreiche Uferareale mit feinmineralischen, aeroben Sedi- menten in langsam fließenden oder stehenden Gewässern innerhalb eines größeren Lebens- raumverbundes von entscheidender Bedeutung. Aufgrund der ostracophilen Reproduktionswei- se des Bitterlings ist für einen guten Erhaltungszustand insbesondere das Vorkommen von Fluss- oder Teichmuscheln maßgeblich. Beeinträchtigungen der Art können neben einem erhöh- ten Fischbesatz auch indirekt über die Dezimierung vorhandener Großmuschelbestände bei- spielsweise durch erhöhte Nährstoffzufuhr auftreten.

Steinbeißer (EU-Code 1149) Verbreitung und Habitatbindung: Das Verbreitungsgebiet des Steinbeißers liegt in Nordeuropa und Zentraleuropa mit Ausnahme von Teilen Großbritanniens. In Deutschland liegt der Schwerpunkt seines Verbreitungsgebietes

47 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ in der Norddeutschen Tiefebene und somit auch in Mecklenburg Vorpommern. Hier weißt er ei- ne nahezu flächendeckende Verteilung in allen Naturräumen und größeren Gewässereinzugssytemen, mit Ausnahme von Rügen, auf. Momentan ist eine Tendenz zur Ausbreitung zu erkennen. Der Steinbeißer besiedelt Habitate der Fließ-, Stand- und Boddenge- wässer mit geringen Fließ- und Strömungsgeschwindigkeiten. Weiterhin bevorzugt er Habitate mit lockeren, frischen Sedimenten aus Feinsubstraten von 0,1-1mm oder feinen Sanden. In ste- henden Gewässern haben Bereiche mit vorhandenem aber geringen Makrophytenwachstum eine besondere Bedeutung als Laich und Aufwuchshabitate. Kurzzeitig kann sich der Steinbei- ßer auch in stark eutrophierten Gewässer mit geringen Sauerstoffwerten aufhalten. Habitate im Gebiet: Im Vorfeld der Erfassungen und Bewertungen wurden die geeigneten Habitatflächen entspre- chend ihrer autökologischen Ansprüche abgegrenzt (LU M-V, 2008). Außerdem konnten die vorhandenen Gebietskenntnisse (u.a. BIOTA, 2010b/c und 2012a/b/c), Daten der Gesellschaft für Naturschutz und Landschaftsökologie (GNL) sowie Daten des LUNG M-V dazu beitragen, Habitatflächen zu selektieren. Bezüglich der Erfassung des Steinbeißers sind vier zusätzliche Elektrobefischungen durchgeführt worden. Aufgrund der bisher vorwiegenden Untersuchung der Malchiner See Zuflüsse beschränkten sich diese ausschließlich auf potentiell geeignete Habitate des Standgewässers und somit auf die Uferrandbereiche des Malchiner Sees. Die Auswahl der Probestellen sollte zusätzlich eine weitreichende Flächenabdeckung des FFH-Gebietes bzw. des Malchiner Sees gewährleisten. Um Doppeluntersuchungen zu vermeiden sind die ausge- wählten Befischungsstrecken in vorwiegend weiträumiger Entfernung von den bereits bestehen- den Erfassungspunkten gelegt worden. Die Eignungsflächen wiesen zumindest in Teilen locke- re, aerobe und überwiegend mineralische Sedimente bis 0,63 mm Korndurchmesser, einen mitt- leren bis geringen Deckungsgrad submerser Makrophyten auf. Im Rahmen der durchgeführten Befischungen in den Uferrandbereichen des Malchiner Sees sind an drei der vier Probestellen insgesamt 127 Individuen des Steinbeißers gefangen worden. Das Untersuchungsergebnis zeigt ein Vorhandensein juveniler Tiere sowie mehrerer Altersklas- sen, was sowohl einen aktuellen Reproduktionserfolg im See sowie einen günstigen Erhaltungs- zustand der Population belegt. Im Zuge der Auswertung vorhandener Daten konnten im Jahre 2001 und 2002 weitere 36 Posi- tivnachweise für den Steinbeißer im Malchiner See erbracht werden. Eine aktuellere Besiedlung zumindest von Einzelindividuen dieser Art ist außerdem aus den Unterläufen der Zuflüsse Ziddorfer Mühlenbach und Westpeene belegt (BIOTA, 2010a/b und BIOTA, 2012a/c). Habitat Nr. 1-3: Insgesamt weist der Malchiner See auf den Untersuchungsstellen gute bis sehr gute Habitatbedingungen für den Steinbeißer auf und gilt als Besiedlungsschwerpunkt im FFH- Gebiet. Es wird derzeit von einer flächendeckenden Besiedlung ausgegangen, die vom ortsan- sässigen und langjährigen Fischer in Dahmen bestätigt wird (Herr KACAN 2013 mdl. Mitt.) Es dominieren lockere, sauerstoffreiche, sandige Sedimente mit geringer bis mittlerer Wasserpflan- zenbedeckung (5 – 50%), die in den Zuflüssen einschließlich Dahmer Mühlenbach und Lupen- bach nur in Teilstrecken ausgebildet sind. Anthropogene Beeinträchtigungen treten nur im ge- ringen Umfang auf (Uferverbau), können als moderat bezeichnet werden und sind vorwiegend der Nutzung des Sees als Erholungsort geschuldet (Badestellen, Bootsverkehr). Habitat Nr. 4 und 5: Die Zuflüsse hingegen unterliegen einer Gewässerunterhaltung (Krautung) und weisen bauliche Veränderungen auf (Durchlässe). Die im Rahmen der WRRL kürzlich um- gesetzten Renaturierungsmaßnahmen in der Westpeene sowie auch im Ziddorfer Mühlenbach zielen jedoch unter Beseitigung von Defiziten (u.a. Strukturarmut, Begradigung) auf eine typspe- zifische Gewässerausprägung ab. Unter Anregung der Eigendynamik des Gewässers wird sich auch die Habitateignung des Steinbeißers dabei mittelfristig verbessern. Eine intensivere Be-

48 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ siedlung der Westpeene und des Ziddorfer Mühlenbaches kann nach dieser Ausbildung zu- sammenhängender Eignungsflächen mittelfristig aus dem See erfolgen. Bewertung: Die Gesamtbewertung des Erhaltungszustandes der Habitat-Flächen im FFH-Gebiet ist gut („B“) (A: 35,89%, B: 56,9% ha, C: 7,128%). Maßgebliche Bestandteile: Für die Art sind sommerwarme Fließgewässer mit höchstens mittlerer Strömungsgeschwindig- keit und Standgewässer mit lockeren, überwiegend mineralischen Feinsedimenten mit einem geringen Deckungsgrad an submersen Makrophyten maßgeblich für einen guten Erhaltungszu- stand. Darüber hinaus sind in den Fließgewässern die Durchgängigkeit und der Schutz vor me- chanischen Beeinträchtigungen wesentlich. Für die Entwicklung der Steinbeißer-Bestände ist ein überhöhter Feinddruck durch Raubfische gefährdend.

Fischotter (EU-Code 1355) Verbreitung und Habitatbindung: Der Fischotter war ursprünglich in ganz Europa und Asien verbreitet. Heute ist das Verbrei- tungsgebiet des Fischotters stark fragmentiert. In einigen Ländern z.B. der Schweiz, Lichtenstein und in den Niederlanden gilt die Art als ausgestorben. In Deutschland nehmen die Nachweise des Otters von Osten nach Westen hin ab. Großflächige zusammenhängende Vorkommen exis- tieren in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und im Osten von Sachsen. Es ist eine Aus- breitungstendenz nach Westen entlang der Elbe und ihrer Nebenflüsse zu verzeichnen (TEUBNER & TEUBNER, 2004). Aus den Untersuchungsergebnissen von NEUBERT (2005) wird deutlich, dass der Fischotter im gesamten Land Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen wer- den konnte. Konzentrationen der Nachweisdichte gab es in den zentralen Bereichen des Lan- des: den Einzugsgebieten von Warnow und Peene sowie der Region der Mecklenburger Seen- platte. Der Fischotter besiedelt alle semiaquatischen Lebensräume von der Meeresküste über Ströme, Flüsse, Bäche, Seen und Teiche bis zu Sumpf- und Bruchflächen. Neben naturnahen Gewäs- sern werden auch vom Menschen geschaffene oder gestaltete Gewässer genutzt, z.B. Torfsti- che und Teiche. Eigentlicher Lebensraum dieses semiaquatischen Säugetieres sind Ufer, deren Strukturvielfalt eine entscheidende Bedeutung zukommt. Wichtig ist der kleinräumige Wechsel verschiedener Uferstrukturen wie Flach- und Steilufer, Uferunterspülungen und -auskolkungen, Bereiche unterschiedlicher Durchströmungen, Sand- und Kiesbänke, Altarme an Fließgewäs- sern, Röhricht- und Schilfzonen, Hochstaudenfluren sowie Baum- und Strauchsäume. Aufgrund seiner relativ großen ökologischen Anpassungsfähigkeit kann der Fischotter anthropogen stär- ker beeinflusste Lebensräume nutzen, wenn die wesentlichen Rahmenbedingungen (Ufer- und Biotopverbundstrukturen, Ruhezonen, Nahrungsangebot, geringe Schadstoffbelastung) gege- ben sind. Als sehr mobile Art beansprucht der Fischotter große Reviere, deren Ausdehnung in Abhängigkeit von Biotopqualität und Jahreszeit schwanken kann. Männchen legen zum Teil 20 km und mehr in einer Nacht zurück. Bei ihren Wanderungen sind die Tiere in der Lage, län- gere Strecken über Land zu wechseln und Wasserscheiden zu überqueren. Migrationsbarrieren können große Ballungszentren menschlicher Besiedlung und stark befahrene Verkehrswege (z.B. Bundesstraßen, Autobahnen) ohne ottergerechte Querungsmöglichkeiten darstellen (NEU- BERT & WACHLIN, 2004a). Habitate im Gebiet: Für das FFH-Gebiet liegen Nachweise des Fischotters durch Losung vor (Brücke über Graben parallel zu Westpeene), Straße zwischen Dahmen und Ziddorf (Datenbank LUNG M-V), Brücke

49 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

über Bach aus Carlshof zwischen Schorssow und Bülow (K44, EBERSBACH & OLSTHOORN, 2009). Zwei Totfunde sind in den Jahren 2005 und 2010 (Fundort: Malchiner See) gemeldet worden (Datenbank LUNG M-V). Weitere Nachweise des Fischotters existieren außerhalb des FFH-Gebietes. Eine Kartierung im Gebiet ist laut Fachleitfaden der Managementplanung nicht vorgesehen. Die Ausgrenzung und Bewertung der Habitatflächen fanden entsprechend der „Leistungsbeschrei- bung für die Kartierung und Bewertung der Habitatelemente von Biber und Fischotter als Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) im Rahmen der Managementplanung“ (LU M-V, 2010a) statt. Im FFH-Gebiet wurden fünf Habitatflächen ausgegrenzt. Habitat Nr. 1: Diese Habitatfläche liegt südwestlich des Malchiner Sees und umfasst Abschnitte der Zuflüsse Westpeene, Hellbach, Neuhofer Bach, Dahmer Mühlenbach sowie Entwässe- rungsgräben und den Dahmer Teich. Die Umgebung ist überwiegend landwirtschaftlich durch Grünland geprägt. Des Weiteren sind Wälder und Gehölzstrukturen vorhanden. Habitat Nr. 2: Das Habitat wird vom Burgtal sowie einige, in ihm mündende Gräben gebildet. In der Umgebung findet vorwiegend ackerbauliche Nutzung statt. Kleinflächig sind auch Grünland- und Waldflächen vorhanden. Habitat Nr. 3: Die Habitatfläche ist die größte und wird von dem Malchiner See mit seinen an- grenzenden Uferstrukturen, einem Abschnitt des Dahmer Kanals und zwei Abschnitten von Bä- chen gebildet. Im Umfeld der Habitatfläche liegen überwiegend Waldflächen. Im Malchiner See findet gegenwärtig Reusenfischerei ohne Otterschutz statt. Habitat Nr. 4: Die Habitatfläche umfasst einen Abschnitt des Stammbaches aus Carlshof sowie ein Teilstück eines Grabens mit angrenzenden Großseggen- und Feuchtgebüschstrukturen. Die Umgebung wird außerhalb der FFH-Gebietsgrenze vorwiegend ackerbaulich genutzt. Innerhalb der Grenze sind überwiegend Wald- und Grünlandflächen vorhanden. Habitat Nr. 5: Der Lupenbach bildet diese letzte Habitatfläche. In seinem Umfeld liegen Wald- und Grünlandflächen. Nach der Fließgewässerstrukturgüte ist die Gewässerstruktur der Bäche in den Habitaten Nr. 1, 2, 4 und 5 (Westpeene, Hellbach, Neuhofer Bach, Dahmer Bach, Burgtal, Stammbach, Lupen- bach) in den Oberläufen naturnah ausgeprägt. In den Unterläufen sind die Bäche hingegen überwiegend deutlich bis merklich beeinträchtigt. Die Gräben weisen hauptsächlich eine lineare Struktur auf und befinden sich in intensiver, teilweise auch extensiver Instandhaltung. Der Malchiner See (Habitatfläche 3) besitzt überwiegend naturnahe Gewässerstrukturen. Beein- trächtigungen bestehen z.T. durch Unterbrechungen der Fließgewässer (inkl. Gräben) durch Straßen und Wege, aber auch durch bestehende Reusen (insbesondere Mündung Lupenbach bzw. Ausfluss des Dahmer Kanals). Die höchste Gefährdung durch weitestgehend unpassierba- re Durchlässe stellt die Bundestraße B108 dar. Zwei weitere Brückenbauwerke (Westpeene, Dahmer Mühlenbach) an der Landestraße L20 zwischen Ziddorf und Dahmen sind ottertauglich (Berme/Steinschüttung vorhanden). Ein weiterer Rohrdurchlass ist hingegen unpassierbar. Bei Rothenmoor (L20) befinden sich ebenfalls nicht bzw. schlecht passierbare Brückenbauwerke bzw. Rohrdurchlässe. Die Brücke an der Kreisstraße K44 zwischen Schorssow und Bülow weist ein Maulprofil auf, welches nicht otterdurchgängig ist. Im Gutachten von EBERSBACH & OLSTHOORN (2009) sind folgende Durchlässe bewertet worden: An der Bundestraße B108 zwischen Klocksin und Ziddorf befinden sich insgesamt fünf Durch- lässe (Westpeene, Neuhofer Bach, Dahmer Mühlenbach, zwei Gräben). Drei Durchlässe (Westpeene, Dahmer Mühlenbach, südlicher Meliorationsgraben südlich Ziddorf) sind für den Fischotter unpassierbar. Die zwei weiteren Durchlässe (Neuhofer Bach, mittlerer Meliorations- graben südlich Ziddorf) sind hinsichtlich der Durchlasstauglichkeit wenig bzw. bedingt geeignet.

50 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Ein weiterer unpassierbarer Meliorationsgraben befindet sich in Basedow (Kreisstraße K9). Die- ser Durchlass liegt jedoch außerhalb der abgegrenzten Habitate. Bewertung: Die Gesamtbewertung des Erhaltungszustandes der fünf Habitat-Flächen im FFH-Gebiet ist gut („B“) (A: -, B: 92,7%, C: 7,3%). Maßgebliche Bestandteile: Für die Sicherung eines guten Erhaltungszustandes sind der Erhalt von naturnahen Stand- und Fließgewässern mit störungsarmen Uferbereichen, eines Verbundes zwischen den einzelnen Gewässern sowie eine geringe Gefährdung durch den Straßenverkehr bzw. Reusenfischerei und keine dauerhaften Störungen maßgeblich.

Biber (EU-Code 1337) Verbreitung und Habitatbindung (verändert nach NEUBERT & WACHLIN, 2004b und Steckbrief LUNG M-V): Der Biber bewohnte einst die gesamte paläarktische Laub- und Nadelwaldzone. In Eurasien überlebte er nur in wenigen geografisch weit voneinander getrennten Teilarealen. Im Ergebnis der Umsiedlungen der letzten Jahrzehnte bestehen heute wieder Bibervorkommen in vielen Ländern Europas. Die autochthone Restpopulation der Unterart C. fiber albicus an der Elbe er- holte sich und über Dispersionsmigration, unterstützt durch Wiederansiedlungsprojekte, besteht heute wieder ein gesicherter Bestand mit Schwerpunkt Nordostdeutschland. Die derzeitige Verbreitung des Bibers in Mecklenburg-Vorpommern resultiert vor allem aus Wie- deransiedlungsprogrammen an der Peene (1970-73) und Warnow (1990/93). Zusätzlich ist die Art auf natürlichem Weg aus angrenzenden brandenburgischen Vorkommen an Havel und Elbe nach Mecklenburg-Vorpommern eingewandert. Der Biber breitet sich auch aktuell stetig und zü- gig im Lande aus. Der Biber ist ein Charaktertier großer Flussauen, in denen er bevorzugt die Weichholzaue und Altarme besiedelt. Aus solchen optimal ausgestatteten Habitaten sind bis zu 100 Jahre durch- gehend besetzte Reviere bekannt. Biber nutzen aber auch Seen und kleinere Fließgewässer und meiden selbst Sekundärlebensräume wie Meliorationsgräben, Teichanlagen und Torfstiche nicht. Voraussetzungen für die Ansiedlung sind gute Äsungsbedingungen, besonders ein Vorrat an Winteräsung in Form von Seerosen, submersen Wasserpflanzen und Weichhölzern, ferner eine ausreichende Wasserführung, wobei er durch den Bau von Dämmen und Kanälen regulie- rend nachhilft. Schließlich sind grabbare und damit für die Bauanlage geeignete Ufer günstig für Biberansiedlungen. Die Tiere besetzen feste Reviere, in der Regel im Familienverband, die je nach Ausstattung 1–5 km Ausdehnung entlang der Gewässerufer haben. Dort wird ein etwa 20 m (max. bis 300 m) breiter Uferstreifen genutzt. Neue Siedlungsräume werden durch die Re- viere suchenden subadulten Biber erschlossen. Die Wanderung erfolgt meist entlang der Ge- wässer. Biber können aber auch neue Wohngewässer über Land und über Wasserscheiden hinweg erreichen. Der Biber gestaltet seinen Lebensraum aktiv. Habitate im Gebiet: Funde von Schnitten des Bibers sowie einer Biberburg an der Westpeene belegen das Vor- kommen der Art im FFH-Gebiet. Nordöstlich des FFH-Gebiets befinden sich weitere Vorkommen des Bibers. Eine Kartierung im Gebiet ist laut Fachleitfaden der Managementplanung nicht vorgesehen. Die Ausgrenzung und Bewertung der Habitatflächen fanden entsprechend der „Leistungsbeschrei- bung für die Kartierung und Bewertung der Habitatelemente von Biber und Fischotter als Arten

51 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ nach Anhang II der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) im Rahmen der Managementplanung“ (LU M-V, 2010a) statt. Dem folgend wurden im FFH-Gebiet fünf Habitatflächen mit einer Gesamtfläche von 325,06 ha ausgegrenzt und bewertet. Dabei umfassen vier Habitatflächen Abschnitte der Bachläufe im Gebiet. Die Uferbereiche des Malchiner Sees inkl. der Röhrichte und Gehölz- bzw. Waldstruktu- ren bilden eine weitere Habitatfläche. Die Gewässerstruktur der Bäche ist laut FGSK in den Oberläufen naturnah ausgeprägt. Die Un- terläufe sind weitestgehend deutlich bis merklich beeinträchtigt. Lediglich der Lupenbach weist im Unterlauf eine mäßige Beeinträchtigung auf. Die Uferbereiche des Malchiner Sees sind überwiegend naturnah ausgebildet. Die Abschnitte der Bäche, die im Wald verlaufen sind gut gegen Nährstoffeinträge und Störungen gepuffert. Auch der Malchiner See besitzt eine Puffer- struktur in Form von Waldflächen und Röhrichten. Gleichzeitig befinden sich in Teilen der Wäl- der auch die Nahrungsgrundlagen für den Winter, die durch eine nur abschnittsweise Ausprä- gung der submersen Makrophytenvegetation im Malchiner See selbst kaum gegeben ist. Im FFH-Gebiet stellen Straßen mit unpassierbaren Durchlässen (Verrohrungen, Maulprofile) eine Wanderbarriere dar. Die höchsten Gefährdungen bestehen bei der Bundestraße B108 (Westpeene, Neuhofer Bach), der Landestraße L20 bei Rothenmoor (Burgtal) sowie der Kreis- straße K44 zwischen Schorssow und Bülow (Stammbach) (vgl. auch Habitatbeschreibung Fischotter). Bewertung: Die Gesamtbewertung des Erhaltungszustandes der fünf Habitat-Flächen im FFH-Gebiet ist gut „B“ (A: -, B: 77,1%, C: 22,9%). Maßgebliche Bestandteile: Für die Sicherung eines guten Erhaltungszustandes sind der Erhalt von naturnahen Stand- und Fließgewässern mit störungsarmen Uferbereichen, eines Verbundes zwischen den einzelnen Gewässern sowie ufernahe Gehölzbestände mit Weichhölzern und Unterwasser- und Verlan- dungsvegetation maßgeblich. Des Weiteren sollte eine geringe Gefährdung durch den Straßen- verkehr und Reusenfischerei und keine dauerhaften Störungen gegeben sein. Kriechender Scheiberich (Apium repens) Übernahme aus dem Fachbeitrag für bestimmte Arten des Anhang II der FFH-Richtlinie: Höhere Pflanzen – Grundlagenteil (LUNG M-V, 2013): „Der Kriechende Scheiberich gedeiht auf mäßig nährstoff- und basenreichen Sanden oder Tor- fen. Er kann von sehr nassen bis hin zu frisch-feuchten Pionierstandorten unterschiedliche Sub- strate besiedeln. Die ausdauernden, aber konkurrenzschwachen Pflanzen vermehren sich gene- rativ und vegetativ. Ihr Vorkommen ist an Bodenverletzungen, z.B. durch Tritt, Wellenschlag, Rutschungen oder Bearbeitung, gebunden. Bereits ein zweijähriges Brachfallen kann durch den entstehenden Wurzelfilz zum temporären Verlust der Population führen. Bei erneuter Bodenver- letzung generiert sich recht schnell eine neue Population aus der Diasporenbank. Schwerpunktmäßig gedeiht der Kriechende Scheiberich in Tritt- und Flutrasen und zeigt dabei ein breites soziologisches Spektrum. Entscheidend für die Existenz der Art sind kurzrasige, lückige Vegetationsbestände, die regelmäßig einer (vergleichsweise intensiven) Mähweidenut- zung oder einer reinen Beweidung unterliegen. Beschreibung des Vorkommens: Am Südostufer des Malchiner Sees zwischen Seedorf und Rothenmoor befindet sich eine Bade- stelle westlich des Lupenbaches. Die angrenzende Spiel- und Liegewiese wird in der Regel ge- mäht. Dort hat sich Apium repens an Stellen mit Bodenverletzungen neben Kriechendem Hah- nenfuß, Gänse-Fingerkraut und Weißem Straußgras etabliert. Die Apium-Gruppierungen sind 52 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ unterschiedlich groß, mitunter < 1 m², in der Summe wurden für 2005 122 m2 besetzte Fläche angegeben. Vier Jahre später konnten nur noch 40 m² nachgewiesen werden. Die Mahd war dem Campingplatzpächter untersagt worden. Bis 2011 erfolgte eine sporadische Mahd, jedoch wurde das Erntegut auf der Fläche belassen. Die Population am Malchiner See wird mit „C“ be- wertet. Die Spiel- und Liegewiese eignet sich bei ausreichender Mahdfrequenz mit Bodenverlet- zungen und voller Besonnung sehr gut für den Fortbestand von Apium repens. Durch die gerin- ge Intensität der Mahd und das verbliebene Mahdgut breitete sich ein dichter Filz an der Boden- oberfläche aus. Die Keimung und Etablierung von Jungpflanzen war erheblich erschwert, so dass 2011 kein Individuum des Kriechenden Scheiberichs nachgewiesen werden konnte. Durch eine Wiederaufnahme der Nutzung als Schurrasen für die Campinggäste kann aus der Diaspo- renbank eine Wiederansiedlung des Kriechenden Scheiberichs erfolgen. Bewertung des Erhaltungszustandes: Momentan wird die Habitatfläche aufgrund fehlender Offenbodenstellen mit „C“ bewertet. Die Beeinträchtigungen werden ebenfalls mit „C“ eingestuft, da Nutzung/Pflege nicht optimal verlau- fen und damit die Sukzession der Flächen voranschreitet. Das Vorkommen zeigt einen ungüns- tigen Erhaltungszustand („C“). Im Vergleich zur Bewertung zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung ist es somit zu einer deutlichen Verschlechterung gekommen (von „A“ zu „C“).“ Sumpf-Glanzkraut (Liparis-loeselii) Übernahme aus dem Fachbeitrag für bestimmte Arten des Anhang II der FFH-Richtlinie: Höhere Pflanzen – Grundlagenteil (LUNG M-V, 2013): „Die Art besiedelt in ganzjährig nassen mesotroph-kalkreichen Niedermooren bevorzugt offene bis halboffene Bereiche mit niedriger bis mittlerer Vegetationshöhe. Die Vorkommen liegen meist in Quell- und Durchströmungsmooren sowie auf jungen Absenkungsterrassen von Seen (Verlandungsmoore). Häufig wächst Liparis loeselii auf Stör- und Pionierflächen. Sie kann zu- dem auf basenhaltigen Rohböden mit geringer organischer Auflage und periodischem Überflu- tungseinfluss vorkommen, wie sie in der Uferzone von Seen auftreten. Entscheidend ist ein weitgehend konstant hoher Wasserstand oder Quellwasserzustrom, wobei eine längere höhere Überstauung aber nicht vertragen wird. Der soziologische Schwerpunkt der Vorkommen liegt in den Braunmoos-Fadenseggen-Rieden (Caricetalia diandrae). Vorkommen im Gebiet: Das Sumpf-Glanzkraut kommt im FFH-Gebiet im NSG „Kalk-Zwischenmoor Wendischhagen“ am Nordufer des Malchiner Sees südöstlich von Wendischhagen vor. Auf den Beckensanden einer wahrscheinlich im 19. Jahrhundert trocken gefallenen Seeuferterrasse des Malchiner Sees wuchs ein geringmächtiger mineralreicher basiphiler Torfkörper auf. Teilweise besteht das Sub- strat im Kalkzwischenmoor allerdings auch aus Antorf. Der Standort von Liparis wird von ver- schilfenden moosreichen Kleinseggen- und Kalkbinsenrieden eingenommen. Der Standort ist zwar natürlich, aber infolge der Sukzession mittlerweile pflegeabhängig. Der Wasserhaushalt des Gebietes ist als naturnah einzuschätzen. Nach WOLLERT (1992) ist der Grundwasserstand im Moor vor allem vom Seespiegel des Malchiner Sees und den Niederschlagsmengen abhän- gig. Die individuenstarke Liparis-Population ist mittlerweile über die gesamte gemähte Fläche des Kalkflachmoores regelmäßig verteilt. Die Zählungen des botanischen Artenmonitorings er- brachten im Wesentlichen steigende Populationszahlen: 2001 konnten auf 800 m² Fläche ca. 150 Individuen erfasst werden, 2003 waren es auf über 2.500 m² Fläche > 250 Individuen, 2005 auf 2.000 m² Fläche mehr als 1.800 Individuen und 2009 auf 8.000 m² sogar über 5.600 Indivi- duen. Während in früheren Jahren manche Liparis-Pflanzen unter Trockenstress zu leiden schienen, umfasste die Population in 2011 aufgrund der starken Regenfälle des Sommers, der lang anhaltenden Überstaubedingungen und der daraus resultierenden Massenentwicklung von Grünalgen sowie Utricularia vulgaris und Chara globularis nur zwölf Individuen. Der Populati- onsstand 2011 wird daher mit „B“ bewertet. Bis um das Jahr 1960 wurde das Moor als

53 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Mähweide extensiv genutzt. Nach der Nutzungsaufgabe fand eine schnelle Sukzession in Rich- tung Röhrichte, Feuchtgebüsche und Feuchtwälder statt. In den letzten Jahren erfolgte auf der Fläche eine Pflegemahd im Auftrag des StALU Mecklenburgische Seenplatte. Probleme berei- ten der schwankende Wasserstand des Malchiner Sees und die Konkurrenz durch Schilf. Die Population erscheint dennoch ungefährdet und besitzt bei Weiterführung der Pflege auch länger- fristig sehr gute Überlebenschancen. Die Fläche wird als optimal entwickelt eingeschätzt (RUS- SOW, 2011). Bewertung des Erhaltungszustandes: Für 2011 wurden die Parameter Populationszustand und Beeinträchtigungen im Kalkflachmoor Wendischhagen mit „B“ bewertet, der Habitatzustand hingegen mit „C“. Damit befindet sich das Sumpf-Glanzkraut im gesamten FFH-Gebiet in einem günstigen Erhaltungszustand („B“). Ge- genüber der Meldung im SDB wurde der EHZ damit von „A“ nach „B“ herabgestuft.“ I.3.3 Vogelarten nach Vogelschutz-Richtlinie Im Rahmen der Managementplanung wurden 18 Brut- und fünf Rastvogelarten hinsichtlich des Erhaltungszustandes potentieller Habitate bewertet. Für alle Arten wurden potenzielle Habitate in unterschiedlicher Anzahl, Größe und Ausstattung ermittelt. Aussagen zum Erhaltungszustand und über die Verbreitung der Habitate können Tabelle 18 entnommen werden.

Tabelle 18: Bewertung des Erhaltungszustands der Habitate von Vogelarten im FFH-Gebiet

EU- Art Status Vorkommen der Verbreitung der Ha- Habitat- Erhaltungs- Code aktuell Art im Gebiet (Art- bitate fläche in zustand nachweise) ha aktuell im FFH-Gebiet A005 Hauben- brütend Malchiner See mit 1473,98 Gesamt: B taucher Röhrichtbeständen A: - B: 100 % C: - A021 Rohr- brütend Südufer Malchiner Röhrichtbestände 177,31 Gesamt: B dommel See, nördlich um den Malchiner A: - Dahmen (LUNG See B: 100 % 2012a, NP MS C: - 2014) A031 Weiß- brütend In Basedow, in Grünland südlich 473,43 Gesamt: B storch Rambow (NP MS des Malchiner Sees A: - 2014) sowie bei Bristow B: 89, 7 % C: 10,3 % A055 Knäk- brütend Viehgangswiese Röhrichtbestände im 136,67 Gesamt: B ente südlich Bristow, Norden und im Sü- A: - nördlich Dahmen den des Malchiner B: 100 % (LUNG 2012a, NP Sees C: - MS 2014) A073 Schwarz brütend Waldflächen nord- großflächige Biotop- 2.529,47 Gesamt: B -milan östlich Klocksin, komplexe aus Grün- A: 78,2 % südlich Dahmen land-, Gehölz-, B: 21,8 % (LUNG, 2012a) Waldstrukturen und C: - Gewässern im ge- samten Untersu- chungsraum

54 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

EU- Art Status Vorkommen der Verbreitung der Ha- Habitat- Erhaltungs- Code aktuell Art im Gebiet (Art- bitate fläche in zustand nachweise) ha aktuell im FFH-Gebiet A074 Rot- brütend Südwestlich großflächige Biotop- 1.053,16 Gesamt: B milan Bristow komplexe aus Grün- A: 47,6 %- (NP MS 2014) land-, Gehölz-, B: 53,4 % Waldstrukturen und C: - Kleingewässern im gesamten Untersu- chungsraum A075 Seeadler brütend Südwestlich See- gesamte Wald- 1.937,96 Gesamt: B dorf, nördöstlich flächen und A: - Klocksin Malchiner See B: 100 % (NP MS 2014) C: - A081 Rohr- brütend liegen aktuell nicht Röhrichtbestände 189,15 Gesamt: A weihe vor um den Malchiner A: 96,8 % See B: 3,2 % C: - A094 Fischad- brütend Horst nördlich Malchiner See und 1.619,66 Gesamt: B ler Klein Rehberg und Wälder im Untersu- A: - östlich Groß Reh- chungsraum B: 100 % berg (LUNG C: - 2012a) A119 Tüpfel- Natürliche Sümpfe 136,67 Gesamt: B sumpf- im Norden und im A: - brütend huhn Süden des B: 100 % Malchiner Sees C: - A122 Wachtel- Viehgangswiese Grünland vorwie- 514,82 Gesamt: C könig südlich Bristow gend südlich des A: - brütend (LUNG 2012a) Malchiner Sees B: - C: 100 % A127 Kranich brütend Westpeene nörd- großflächige Biotop- 1.485,11 Gesamt: B lich Klein Rehberg, komplexe aus Grün- A: - nordöstlich land- und B: 100 % Rothenmoor, nörd- Röhrichtflächen im C: - lich Bülow, nahe gesamten Unter- Einmündung Dah- suchungsraum mer Kanal, west- lich Dahmen (LUNG, 2012a, NP MS 2014) A153 Bekas- brütend Nördliches Seeufer Röhrichtbestände im 136,67 Gesamt: B sine (LUNG 2012a) Norden und im Sü- A: - den des Malchiner B: 100 % Sees C: - A229 Eisvogel brütend Dahmer Kanal am Malchiner See sowie 238,66 Gesamt: B Ausfluss des Bäche im Untersu- A: - Malchiner Sees chungsraum B: 94,9 % (LUNG, 2012a) C: 5,1 %

55 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

EU- Art Status Vorkommen der Verbreitung der Ha- Habitat- Erhaltungs- Code aktuell Art im Gebiet (Art- bitate fläche in zustand nachweise) ha aktuell im FFH-Gebiet A236 Schwarz brütend Nördlich und süd- Waldflächen östlich 164,98 Gesamt: B -specht lich Seedorf, nörd- des Malchiner Sees A:- lich Klocksin, öst- (ausgegrenzte Flä- B: 100 % lich und südlich chen sind als Teil- C: Rothenmoor, bei habitat zu betrach- Groß Rehberg, ten) nördlich Schossow(NP MS 2014) A238 Mittel- brütend Waldflächen nord- Waldflächen am 320,26 Gesamt: C specht östlich Klocksin Malchiner See, A: - und Hirschgarten, Waldfläche nordöst- B: 62,1 % östlich Lupenbach, lich Klocksin C: 37,9 % nördlich Seedorf (LUNG, 2012a, NP MS 2014) A272 Blau- brütend Nordufer Malchiner Verlandungsgebiet 15,38 Gesamt: B kehl- See im Norden des A:- chen (Wendischhagen) Malchiner Sees B: 100 % (LUNG, 2012a) C: A320 Zwerg- brütend liegen aktuell nicht Waldfläche nordöst- 100,94 Gesamt: B schnäp- vor lich Klocksin A: - per B: - C: 100 % A307 Sperber- brütend liegen aktuell nicht Offenlandbereiche 148,88 Gesamt: C gras- vor und A: - mücke Gehölzstrukturen im B: 17,4 % gesamten Unter- C: 82,6 % suchungsraum A338 Neuntö- brütend liegen aktuell nicht Offenlandbereiche 251,38 Gesamt: B ter vor und A: - Gehölzstrukturen im B: 80,5 % gesamten Unter- C: 19,5 % suchungsraum A340 Nördli- bütend Offenlandbereiche 251,38 Gesamt: B cher und A: - Raub- Gehölzstrukturen im B: 80,54 % würger gesamten Untersu- C: 19,46 % chungsraum A039 Saat- rastend liegen aktuell nicht Malchiner See und 1.602,09 Gesamt: B gans vor Äcker in der Um- A: - gebung B: 100 % C: - A041 Bläss- rastend liegen aktuell nicht Malchiner See und 1.602,09 Gesamt: B gans vor Äcker in der Um- A: - gebung B: 100 % C: -

56 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

EU- Art Status Vorkommen der Verbreitung der Ha- Habitat- Erhaltungs- Code aktuell Art im Gebiet (Art- bitate fläche in zustand nachweise) ha aktuell im FFH-Gebiet A051 Schnat- rastend liegen aktuell nicht Flachwasser- 216,86 Gesamt: B terente vor bereiche des A: - Malchiner Sees B: 100 % C: - A054 Spieß- rastend liegen aktuell nicht Flachwasser- 216,86 Gesamt: B ente vor bereiche des A: - Malchiner Sees B: 100 % C: - A056 Löffel- rastend Südufer Malchiner Flachwasser- 216,86 Gesamt: B ente See, nördlich bereiche des A: - Dahmen (LUNG Malchiner Sees B: 100 % 2012a, NP MS C: - 2014) Bei der Betrachtung der aktuellen Ergebnisse sollte im Vorfeld beachtet werde, dass das unter- suchte FFH-Gebiet „Malchiner See“ nur einen Teil des SPA-Gebietes „Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See“ ausmacht. Die laut Standarddatenbogen gemeldeten Brut- und Rastvögel sowie deren Erhaltungszustände beziehen sich jedoch auf das gesamte SPA-Gebiet. Aufgrund dessen sind ausgehend von den innerhalb des FFH-Gebietes erhobenen Daten Rück- schlüsse auf den Erhaltungszustand der Vogelarten im gesamten SPA-Gebiet nicht zulässig. Unterschiede im EHZ laut SDB und den aktuellen Erhebungen sind somit meist durch die Dis- krepanz zwischen FFH- und SPA-Gebiet zu erklären. Die im Rahmen der Managementplanung abgeleiteten Ziele zur Habitatverbesserung werden daher nur als wünschenswerte Entwick- lungsziele dargestellt, in Einzelfällen ist eine Habitatverbesserung innerhalb des FFH-Gebietes aufgrund zu geringer Flächengrößen sogar ausgeschlossen. Darüber hinaus besitzen nicht alle laut SDB gemeldeten Brut- und Rastvogelarten auch innerhalb des FFH-Gebietes geeignete Habitatstrukturen. Diese Arten wurden daher im Rahmen der Managementplanung nicht be- trachtet. Für den Schwarzmilan und die Rohrweihe wurden Habitate vorgefunden, die als hervorragend („A“) bewertet werden konnten. Damit sind ihre Habitate im FFH-Gebiet besser als die Einschät- zung der Habitate auf der gesamten Gebietsebene der SPA entsprechend SDB. Die Habitate des Wachtelkönigs, Mittelspechts, Zwergschnäppers und der Sperbergrasmücke im FFH-Gebiet wurden lediglich mit mittel bis schlecht („C“) eingestuft. Auf Gebietsebene der SPA wird ihnen eine gut Bewertung („B“) zugeordnet. Für die anderen zwölf Arten ist der EHZ mit gut („B“) gleich beurteilt worden.

57 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

I.3.4 Weitere maßgebliche Bestandteile Über die räumliche Abgrenzung der LRT und Habitate der Arten hinausgehende standörtliche und funktionelle „maßgebliche Bestandteile“, die Voraussetzung für einen „günstigen“ Erhal- tungszustand dieser Arten und LRT sind, werden in Tabelle 19 und Karte 2 b dargestellt. Tabelle 19 Weitere standörtliche oder funktionelle „maßgebliche Bestandteile“ im Gebiet

Standörtliche oder funktionelle Betroffene LRT, „maßgebliche Bestandteile“ im Gebiet betroffene Arten Lebensraumtypen - Natürliche eutrophe Standgewässer LRT 3150 (Standgewässer) - Natürliche Trophie (i. d. R. entsprechend Referenzwert der Was- serwirtschaft) - Wasservegetation - Ufer- und Verlandungsvegetation - Oberflächenwasser-Einzugsgebiet - Natürliche und naturnahe Fließgewässer (abschnitte) LRT 3260 - Fließgewässerdynamik (Fließgewässer) - Durchgängigkeit - Geringe Nährstoffbelastung - Ufer- und Verlandungsvegetation - Wasservegetation - Lebensraumtypisches Arteninventar - Trocken- und Halbtrockenrasen auf basischen oder Kalkreichen LRT 6210 Standorten (Kalktrockenrasen) - Niedrige Vegetationsstruktur - Fehlende Beschattung - Nährstoffarmut - Quellen mit Kalktuffbildungen LRT 7220 - Vorhandene Quellaktivität (Kalktuffquellen) - Nährstoffarmut (v. a. bezogen auf Stickstoff) - Kalkreiche Niedermoore LRT 7230 - Ganzjährig hohe Wasserstände (Kalkreiche Niedermoore) - Fehlende Beschattung - Nährstoffarmut (v. a. bezogen auf Stickstoff) Arten des Anhangs II - Gleichmäßig feuchte, basen- oder kalkhaltige Standorte (Feucht- 1014 (Schmale Windelschne- und Nasswiesen, Seggenriede, Trockenrasen mit hoher Luft- cke) feuchtigkeit) - Überwiegend fehlende Beschattung - Lichte, nicht zu hohe Vegetation - Dauerhaft feuchte Seggenriede oder Hochstaudenfluren ohne 1016 (Bauchige Windelschne- Austrocknung auf basen- oder kalkreichen Standorten cke) - Gewässerufer mit Röhrichten oder Seggenrieden - Waldflächen mit Seggenrieden - Bäume (vorwiegend Laubbäume) mit Höhlen in denen sich durch 1084 (Eremit) Braunfäule ein Mulmkörper gebildet hat - Verbund geeigneter Bäume (Entfernung max. 500 m) - Brutbaumkontinuität

58 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Standörtliche oder funktionelle Betroffene LRT, „maßgebliche Bestandteile“ im Gebiet betroffene Arten - größere sommerwarme Fließgewässer mit höchstens mittleren 1143 (Bitterling) Strömungsgeschwindigkeiten oder angebundene Standgewässer - hoher Deckungsgrad submerser Makrophyten - aerobe Sedimente mit Großmuscheln - kein überhöhter Feinddruck durch Raubfische - Sommerwarme Fließgewässer mit höchstens mittlerer Strö- 1149 (Steinbeißer) mungsgeschwindigkeit und Standgewässer mit lockeren, über- wiegend mineralischen Feinsedimenten - Geringer Deckungsgrad submerser Makrophyten - Durchgängigkeit innerhalb von Fließgewässern - Schutz vor mechanischen Beeinträchtigungen - Kein erhöhter Feinddruck durch Raubfische - Kleingewässer und Flachwasserzonen größerer Gewässer mit 1166 (Kammmolch) mäßig dichter submerser und emerser Vegetation - Gewässerverbund - Geringe Beschattung des Gewässers - Geringer Feinddruck durch Fische - Wanderkorridore zwischen benachbarten Gewässern - Extensiv genutzte Landlebensräume, die die an die Gewässer angrenzen - Winterquartiere (strukturreiche Gehölzbestände, Lesesteinhau- fen) im Umfeld (bis 1 km Entfernung) der Gewässer - Geringe Zerschneidung durch Straßen im Umfeld (bis 1 km Ent- fernung) der Gewässer - Flache Kleingewässer und Flachwasserzonen größerer Gewäs- 1188 (Rotbauchunke) ser mit mäßig dichter submerser und emerser Vegetation - Gewässerverbund - Möglichst volle Besonnung des Gewässers - Geringer Feinddruck durch Fische - Wanderkorridore zwischen benachbarten Gewässern - Extensiv genutzte Landlebensräume, die die an die Gewässer angrenzen - Winterquartiere (strukturreiche Gehölzbestände, Lesesteinhau- fen) im Umfeld (bis 500 m Entfernung) der Gewässer - Geringe Zerschneidung durch Straßen im Umfeld (bis 500 m Entfernung) der Gewässer - Unverbaute Stand- und Fließgewässer mit naturnahen Ufersäu- 1337 (Biber) men - Unterwasser- und Verlandungsvegetation - Ufernahe Gehölzbestände mit Weichhölzern - Verbund zwischen den einzelnen Gewässern - Geringe Gefährdung durch Straßenverkehr - Keine dauerhaften Störungen - Geringe Gefährdung durch Reusenfischerei

59 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Standörtliche oder funktionelle Betroffene LRT, „maßgebliche Bestandteile“ im Gebiet betroffene Arten - Naturnahe Stand- und Fließgewässer mit störungsarmen Uferbe- 1355 (Fischotter) reichen - Verbund zwischen den einzelnen Gewässern - Geringe Gefährdung durch Straßenverkehr - Keine dauerhaften Störungen - Geringe Gefährdung durch Reusenfischerei - Nasse, mesotrophe, kalkreiche Moorstandorte oder basenhaltige 1903 (Sumpf-Glanzkraut) Rohböden (Sand) mit nur einer geringen organogenen Auflage - Konstante hydrologische Verhältnisse - Fehlende Beschattung - Niedrige und/oder lückige Vegetation

60 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

I.4 Zusammenfassende Bewertung des Gebietes I.4.1 Schutzzweck Schutzweck des FFH-Gebietes "Malchiner See" ist die Sicherung des günstigen Erhaltungszu- standes von natürlichen eutrophen Seen, Flüssen der planaren bis montanen Stufe, eines Kalk- reichen Trockenrasens sowie eines Kalkreichen Niedermoores. Voraussetzung für günstige Er- haltungszustände ist weitestgehend die Verhinderung eines zusätzlichen Nährstoffeintrags und die Sicherung des aktuellen Wasserspiegels im FFH-Gebiet. Der günstige Erhaltungszustand von Kalktuffquellen ist wiederherzustellen. Voraussetzung zur Erhaltung der Lebensräume von Fischotter, Biber, Steinbeißer, Schmaler und Bauchiger Windelschnecke ist der Erhalt natürlicher hydrologischer Bedingungen und ge- ringer Störungen der Habitate. Für Rotbauchunke und Kammmolch sollen durch Umsetzung vor- rangiger Entwicklungsmaßnahmen an den Kleingewässern, die die Verringerung des erhöhten Nährstoffeintrags, die Schaffung von Pufferstreifen und die Kontrolle des zunehmenden Gehölzbewuchses umfassen, günstige Erhaltungszustände erreicht werden. I.4.2 Defizitanalyse In der Defizitanalyse wird geprüft, ob oder inwieweit die Erhaltungsziele aktuell erreicht bzw. nicht erreicht werden. Bei dieser Analyse wird der Erhaltungszustand zum Referenzzeitpunkt – für das FFH-Gebiet gilt der Zeitpunkt der Gebietsmeldung mit der Übergabe der SDB – mit dem aktuellen Zustand verglichen. Für diese Analyse werden die Ergebnisse der Bewertung in Kapi- tel I.2.2 ausgewertet. Hieraus leiten sich das Erfordernis der Erhaltung, Wiederherstellung oder Entwicklung sowie die Formulierung möglicher Maßnahmen zugunsten des angestrebten Erhaltungszustandes ab. Die dabei definierten Zeiträume 2018 und 2024 orientieren sich an den Berichtspflichten gemäß Art. 17 Abs. 1 FFH-Richtlinie. Alle signifikanten LRT und Habitate von Arten sind durch die Festlegung und Durchführung von Maßnahmen (Schutz, Pflege oder Nutzung) hinsichtlich ihres Erhaltungszustandes und der Flä- chenausdehnung zu erhalten (Erhaltungsziele). Verschlechtert sich ein „günstiger“ Zustand zum Referenzzeitpunkt zu einem aktuell „ungünsti- gen“ Zustand, ergeben sich (zwingende) Wiederherstellungsziele. Letztgenannte unterliegen dabei jedoch einer Plausibilitätsprüfung (siehe Tabelle 20). In dieser ist zu prüfen, ob eine formal ermittelte Verschlechterung auf einer reellen Verschlechterung des Lebensraumes/Habitates bzw. einem Flächenverlust beruht oder ob ein wissenschaftlicher Fehler vorliegt. Nur bei einem nachweisbarem Flächenverlust bzw. einer Verschlechterung zu einem „ungünstigen“ Zustand hin werden Wiederherstellungsziele abgeleitet. Ist eine Wiederherstellung auf Gebietsebene of- fensichtlich unmöglich, werden keine Wiederherstellungsziele festgelegt. Für LRT oder Arten im „ungünstigen“ Zustand sind für diejenigen LRT oder Arten vorrangige Entwicklungsziele festzulegen, die eine „besondere Bedeutung“ aufweisen (vgl. Tabelle 12 Ta- belle 14). Für diese sind auch bei einem „günstigen“ Erhaltungszustand („B“) die Möglichkeiten von Entwicklungsmaßnahmen (zu „A“ = „hervorragend“) zu prüfen. Weitere Entwicklungsziele sind nachrangig (Maßnahmen sind nach Zweckmäßigkeit und Aufwand durchzuführen). Für LRT oder Arthabitate mit Erhaltungszustand „A“ auf Gebietsebene sind keine Entwicklungsziele fest- zulegen.

61 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Tabelle 20: Plausibilitätskontrolle (entsprechend zwei Kriterien in Tabelle 12, 13 und 14 oder fach- gutachterlicher Einschätzunga)

EU-Code EHZ EHZ lt. Bemerkung (Status) SDB Bewer- tungs- schema LRT 3150 C C Malchiner See: Dem Malchiner See wird fachgutachterlich eine „besondere Bedeutung“a für das FFH-Gebiet zugesprochen. Somit ergeben sich vorrangige Entwicklungsziele. Laut Binnendifferenzierung waren 61 Kleingewässer zu über- prüfen. Bei der Kartierung stellte sich heraus, dass das Gewäs- ser in Basedow (Nr. 22) irrtümlich in drei einzelne Gewässer un- terteilt wurde. Es handelt sich insgesamt um ein zusammen- hängendes Biotop, sodass sich die zu überprüfende Gewässer- zahl auf 59 reduzierte. Des Weiteren befindet sich ein (Privat-) Gewässer in Basedow (nördlich des Gewässers-Nr. 19) über- wiegend außerhalb des FFH-Gebiets, weshalb hier keine Bege- hung des Biotops stattfand. Ein weiteres Biotop stellte sich bei der Kartierung als Feldgehölzgruppe heraus (nordwestlich der Gewässer-Nr. 32). Beide Biotope wurden daher nicht in die lau- fende Nummerierung aufgenommen. Die Gewässerzahl redu- zierte sich demnach auf 57. Zwei weitere Gewässer, die nicht in der Binnendifferenzierung aufgeführt waren, wurden überprüft. Bei der Kartierung wurden insgesamt 59 Kleinwässer überprüft. 35 Kleingewässer konnten nach dieser Grundlage als Lebens- raumtyp 3150 angesprochen werden. 24 Kleingewässer sind entsprechend der vorgegebenen Definition keine Lebensraum- typen. Begründung: In diesen Biotopen fehlen lebensraumtypi- sche Arten bzw. es fehlt eine lebensraumtypische Pflanzenge- sellschaft, die für die Abgrenzung als LRT 3150 zwingende Vor- rausetzung ist (vgl. Steckbrief LRT 3150 (http://www.lung.mv- regierung.de/dateien/ffh_sb_lrt_3150.pdf). Die Biotope waren zum Zeitpunkt der Begehung (September/Oktober 2012) über- wiegend trockengefallen. Eine temporäre Wasserführung kann jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Ein weiterer Grund für das Fehlen lebensraumtypischer Arten kann eine starke Beschattung sein. Bei manchen Biotopen ist die Verlan- dung schon weit vorangeschritten, sodass die Fläche komplett mit Röhrichten und /oder Ruderalflur bestanden ist. Somit werden für sie wünschenswerte Entwicklungsziele formu- liert. LRT 3260 B A Erhalt

62 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

EU-Code EHZ EHZ lt. Bemerkung (Status) SDB Bewer- tungs- schema LRT 6210* C B Der LRT 6210 wird als „besonders bedeutsam“ für das FFH- Gebiet eingestuft. Aufgrund von Restriktionen scheint eine Ent- wicklung des guten Zustand („B“) in einen hervorragenden („A“) jedoch nicht möglich. Demnach wird der Erhalt des guten Zu- standes als Entwicklungsziel, welches durch Schutz- und Pfle- gemaßnahmen zu sichern ist, definiert. Eine erneute Begutach- tung des LRTs nach der Gehölzrodung, die Ende des Jahres 2012 im Rahmen des Parkentwicklungskonzeptes durchgeführt wurde, ergab, dass es durch die Maßnahme zu keiner wesentli- chen Verschlechterung des LRTs gekommen ist. Die weitere Entwicklung der Vegetation sollte zukünftig stichprobenhaft kon- trolliert werden. LRT 7220* A C Für zwei Flächen kann eine Verschlechterung des EHZ konstatiert werden. Die Lage von zwei weiteren Biotopflächen konnte nicht bestätigt werden. Eine wiederholte Begehung des Gebiets, in Zusammenarbeit mit Fachpersonal des Naturparks, fand statt. Dabei konnten die Angaben im SDB ebenfalls nicht verifiziert werden, jedoch wurde auf eine zunehmende Trocken- heit im NSG hingewiesen. Generell ist fraglich, ob die Quellbe- reiche immer lagegetreu auftreten. Daher werden keine Wiederherstellungsziele, sondern Ziele mit vorrangiger Entwicklung festgelegt. Diese tragen auch der „besonderen Bedeutung“ des LRT Rechnung. LRT 7230 B A Erhalt Schmale B B Erhalt Windel- schnecke Bauchige C A Erhalt Windel- schnecke Eremit* C C Aufgrund der besonderen Bedeutung der Art, wird die vorran- gige Entwicklung auf der gesamten mit C bewerteten Fläche festgesetzt. Kamm- B C Eine reelle Verschlechterung des EHZ gegenüber der Meldung molch kann nicht erklärt werden. Es ist eher davon auszugehen, dass Rotbauch- B C bereits im SDB ein mittlerer bis schlechter („C“) EHZ für die unke Habitate dieser Arten plausibel gewesen wäre. Daher werden im Weiteren keine Wiederherstellungsmaßnahmen festgelegt. Desweiteren wurde die beiden Arten, aufgrund des signifikanten Rückgangs der Vorkommen in M-V, gutachterlich als beson- ders bedeutend für das FFH-Gebiet eingeschätzt und so vorrangige Entwicklungsziele abgeleitet. Bitterling - C Die im SDB bisher nicht geführte FFH-Art, ist während der Elektro-Befischungen zum Nachweis des Steinbeißers im Malchiner See nachgewiesen worden. Weitere Hinweise zum Vorkommen des Bitterlings im FFH-Gebiet konnten nicht re- cherchiert werden. Die ortsansässigen Fischereibetriebe bestä- tigten jedoch die vereinzelte Vorkommen. Für die Art sind wün- schenswerte Entwicklungsziele festzulegen.

63 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

EU-Code EHZ EHZ lt. Bemerkung (Status) SDB Bewer- tungs- schema Steinbeißer B B Erhalt Fischotter B B Der EHZ der besonders bedeutenden Arten Fischotter und Bi- ber wurde mit gut beurteilt. Eine Verbesserung des guten in ei- nen hervorragenden Zustand entsprechend der Bewertungskri- terien ist nicht möglich. Dennoch können Optimierungen an Biber nicht be- B Straßendurchlässen und Brücken zur Aufwertung des EHZ füh- wertet ren. Dies wurde als wünschenswertes Entwicklungsziel defi- niert. Da sich das SPA-Gebiet DE 2242-401 „Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See“ nur zum Teil mit dem FFH-Gebiet DE 2341-302 „Malchiner See und Umgebung“ überschneidet, kann aus dem EHZ der Vogelarten im FFH-Gebiet nicht auf den EHZ der Vogelarten im SPA- Gebiet geschlossen werden. Eine Plausibilitätsprüfung entfällt in diesem Fall.

64 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Tabelle 21: Aktueller und anzustrebender Erhaltungszustand der LRT

LRT- Erhaltungszu- Aktueller Erhal- angestrebter angestrebter langfristig er- Code stand zum tungszustand Erhaltungszu- Erhaltungszu- reichbarer Er- Referenzzeit- stand, kurz- stand, mittel- haltungszu- punkt (SDB) fristig bis fristig bis 2024 stand 2018 3150 C C (Dahmer See, A (Erhalt, A (Erhalt, A (Erhalt, Kleingewässer) 2,0%) 2,0%) 2,0%) B (Erhalt, B (Erhalt, B (Erhalt, 53,3%) 53,3%) 53,3%) B (wün- B (wün- B (wün- schenswerte schenswerte schenswerte Entwicklung, Entwicklung, Entwicklung, 19,7%) 19,7%) 19,7%) C (Erhalt, C (Erhalt, 25%) C (Erhalt, 25%) 25%) C (Malchiner C (Erhalt) B (vorrangige B (vorrangige See) Entwicklung, Entwicklung, 100%) 100%) 3260 B A A (Erhalt) A (Erhalt) A (Erhalt) 6210* C B B (Erhalt) B (Erhalt) B (Erhalt) 7220* A C B (Erhalt) B (51,6%, B (51,6%, Erhalt) Erhalt) C (Erhalt) C (25%, C (25%, Erhalt) Erhalt) B (23,4%, B (23,4%, B (23,4%, vorrangige vorrangige vorrangige Entwicklung) Entwicklung) Entwicklung) 7230 B A A (Erhalt) A (Erhalt) A (Erhalt)

Tabelle 22: Aktueller und anzustrebender Erhaltungszustand der Habitate der Arten nach Anhang II FFH-RL (Übernahme aus dem Managementplan für Arten des Anhang II der FFH-Richtlinie - Hö- here Pflanzen [LUNG M-V 2013]a)

Art Erhaltungs- Aktueller Er- Angestrebter Angestrebter Langfristig zustand zum haltungszu- Erhaltungs- Erhaltungs- erreichbarer Referenzzeit- stand zustand, zustand, mit- Erhaltungs- punkt (SDB) (Kartierung kurzfristig telfristig bis zustand 2012) bis 2018 2024 Schmale B B B (Erhalt) B (Erhalt) B (Erhalt) Windel- schnecke Bauchige C A A (Erhalt) A (Erhalt) A (Erhalt) Windel- schnecke Eremit* C C B (9,1%, B (9,1%, B (9,1%, Erhalt) Erhalt) Erhalt) C (90,9%) B (90,9%, B (90,9%, (Erhalt) vorrangige vorrangige Entwicklung) Entwicklung)

65 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Art Erhaltungs- Aktueller Er- Angestrebter Angestrebter Langfristig zustand zum haltungszu- Erhaltungs- Erhaltungs- erreichbarer Referenzzeit- stand zustand, zustand, mit- Erhaltungs- punkt (SDB) (Kartierung kurzfristig telfristig bis zustand 2012) bis 2018 2024 Bachneun- B - B (Erhalt) B (Erhalt) B (Erhalt) auge Steinbeißer B B B (Erhalt) B (Erhalt) B (Erhalt) Bitterling - C C (Erhalt) C (25%Erhalt) C (25%Erhalt) B (75% wün- B (75% wün- B (75% wün- schenswerte schenswerte schenswerte Entwicklung) Entwicklung) Entwicklung) Kamm- B C B (14,9%, B (14,9%, B (14,9%, molch Erhalt) Erhalt) Erhalt) C (25%, C (25%, C (25%, Erhalt) Erhalt) Erhalt) B (60,1%, B (60,1%, B (60,1%, vorrangige vorrangige vorrangige Entwicklung) Entwicklung) Entwicklung) Rotbauch- B C B (32,4%, B (32,4%, Er- B (32,4%, Er- unke Erhalt) halt) halt) C (25%, C (25%, C (25%, Erhalt) Erhalt) Erhalt) C (42,6%, C (42,6%, C (42,6%, Er- Erhalt) Erhalt) halt)) Fischotter B B B (92,7%, B (wün- B (wün- Erhalt) schenswerte schenswerte C (7,3%, Entwicklung) Entwicklung) Erhalt) Biber nicht bewertet B B (77,1%, B (wün- B (wün- Erhalt) schenswerte schenswerte C (22,9%, Entwicklung) Entwicklung) Erhalt) Kriechender A C B (Erhalt und B (Erhalt) B (Erhalt) Scheiberich Wiederher- a stellung auf 0,26 ha)

Sumpf- A B B (Erhalt) A (Erhalt, Glanzkrauta wünschens- A (Erhalt) werte Ent- wicklung) Bzgl. der Habitate der Windelschnecken sind keine ungünstigen Erhaltungszustände und keine Verschlechterungen gegenüber dem Referenzzeitpunkt zu verzeichnen. Nach dem Standarddatenbogen wurde der EHZ des Eremiten bereits als „ungünstig“ eingestuft. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Art, der speziellen Lebensweise und der hohen Ver- antwortung für den Schutz der Käferart wurden vorrangige Entwicklungsmaßnahmen für das Erreichen eines günstigen Erhaltungszustandes festgelegt.

66 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Für die Rotbauchunke und den Kammmolch wurde im Standartdatenbogen ein „günstiger“ Erhaltungszustand angegeben. Aktuell wurde für beide Amphibienarten jedoch überwiegend ein „ungünstiger“ EHZ der Habitate ermittelt. Da keine reelle Verschlechterung des aktuellen EHZ gegenüber der Meldung belegt werden kann, ist davon auszugehen, dass bereits im SDB ein „ungünstiger“ („C“) EHZ für die Habitate dieser Arten plausibel gewesen wäre. Daher werden im Weiteren keine Wiederherstellungsmaßnahmen, sondern vorrangige Entwicklungsmaßnahmen abgeleitet. Die vorrangigen Entwicklungsmaßnahmen sind in der besonderen Bedeutung der Arten begründet. Diese ergeben sich aus dem europaweit ungünstigen Zustand der Art sowie der gebietsspezifischen Dichte an Kleingewässern im FFH-Gebiet. Der gute Erhaltungszustand („B“) der Steinbeißer Habitate aus dem SDB wurde durch aktuelle Kartierungen bestätigt. Die durchgeführten bzw. noch geplanten Renaturierungsvorhaben der Zuflüsse zum Malchiner See, werden zu einer weiteren Verbesserung beitragen. Dementspre- chend sind keine weiteren Maßnahmen zur Entwicklung der Habitate notwendig. Maßnahmen zur Entwicklung des Bitterlings wurden nicht festgelegt. Die Art wurde nur einmal im FFH- Gebiet nachgewiesen. Eine Bewertung des Erhaltungszustandes des Bachneunauges ist aufgrund der vorhandenen Daten auf Gebietsebene nicht möglich. Jedoch ist generell nicht von einer Verschlechterung des guten Erhaltungszustandes („B“) auszugehen. Umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen soll- ten eher zu einer Verbesserung der Habitatbedingungen geführt haben. Dementsprechend wur- den Erhaltungsmaßnahmen für die Art formuliert. Der EHZ der Habitate des Fischotters hat sich gegenüber der Angabe im SDB nicht geändert. Dennoch werden hier, wie auch beim Biber, aufgrund der besonderen Bedeutung der Art für das FFH-Gebiet, wünschenswerte Entwicklungsziele formuliert. Eine Bewertung des EHZ der Habitate des Bibers wurde im SDB nicht vorgenommen. Aufgrund der ähnlichen Habitatstrukturen des Fischotters, kann angenommen werden, dass der EHZ der Habitate zum Referenzzeitpunkt ebenfalls „günstig“ (B) gewesen sind. I.4.3 Funktionsbezogene Erhaltungsziele Die Erhaltungsziele (Differenzierung in Erhaltungs-, Wiederherstellungs-, vorrangige und wün- schenswerte Entwicklungsziele) werden für jeden signifikant vorkommenden LRT und für jede Art einzeln auf Basis der Defizitanalyse formuliert. Für WRRL-relevante Fließ- und Standgewäs- ser sind Ziele und Maßnahmen der Bewirtschaftungsvorplanungen im Regelfall zu übernehmen. Dies bezieht sich in diesem Fall auf den Malchiner See (LRT 3150) und seine Zuflüsse. Alle ab- geleiteten Maßnahmen bezüglich der relevanten Vogelarten sind als Erhaltungsmaßnahmen zu sehen. Eine wünschenswerte Entwicklung ergäbe sich aus einer ungünstigen Bewertung des Erhaltungszustandes, sowohl auf Ebene des SPA-Gebiets als auch auf Ebene des FFH- Gebiets, die für keine relevante Vogelart zutreffend ist. Dies begründet sich darin, dass der An- teil des SPA-Gebietes am FFH-Gebiet nur gering ist, und so ein Rückschluss des Erhaltungszu- standes der Vogelarten auf den EHZ im Vogelschutzgebiet nicht zulässig ist. Als Grundlage zur Formulierung der funktionsbezogenen Erhaltungsziele der Vogelarten diente die Auflistung der maßgeblichen Lebensraumelemente in Anlage 1 Landesverordnung über die Europäischen Vo- gelschutzgebiete (VSGL M-V), die gegebenenfalls ergänzt wurde.

67 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Tabelle 23: Funktionsbezogene Erhaltungsziele der Lebensraumtypen, der Arten nach Anhang II FFH-RL sowie der managementrelevanten Vogelarten nach VS-RL (Legende: Maßnahmentyp S/P = Erhaltungsmaßnahme [Schutz/Pflege]; wE = wünschenswerte Entwicklungsmaß- nahme; vE = vorrangige Entwicklungsmaßnahme; W = Wiederherstellung), Übernahme aus dem Managementplan für Arten des Anhang II der FFH-Richtlinie – Höhere Pflanzen [LUNG M-V 2013]a)

Schutzobjekt Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/Teilfläche Bemerkung Zieles (ha) 3150 Malchiner See: Verhinderung zusätzlicher S - gesamtes Gebiet, Malchiner Beibehaltung extensiver Nutzungen im FFH- Nährstoffeinträge See, Zuflüsse Gebiet, Erhalt vorhandener Gewässerrand- streifen Stabilisierung des Wasser- vE - Malchiner See, Zuflüsse haushaltes Reduzierung vorhandener vE - gesamtes Gebiet, Malchiner Maßgebliches Ziel entsprechend der Nährstoffeinträge See, Zuflüsse wasserwirtschaftlichen Planung (WRRL, bspw. durch Errichtung von Pufferzonen entlang der Zuflüsse, Bepflanzung erosionsgefährdeter Flächen), Verhinderung von Nährstoffeinträgen durch Entwässerung der angrenzenden Niedermoorflächen Kleingewässer und Dahmer See: Sicherung vorhandener S, wE 16,62 Dahmer Teich und keine weiteren Entwässerungsmaßnahmen, Wasserstände / Kleingewässer Abkopplung vom Entwässerungssystem Wasserstandsdynamiken Verhinderung zusätzlicher S - umliegende Flächen, Dah- Beibehaltung extensiver Nutzungen im FFH- Nährstoffeinträge mer Teich, Dorfteich Base- Gebiet, Erhalt vorhandener Pufferstreifen, dow („Dröbel“) Auszäunung bei Beweidung, keine Intensivie- rung der Angelnutzung Reduzierung vorhandener S 10,29 Dahmer Teich und Schaffung von Pufferzonen ohne oder mit Nährstoffeinträge Kleingewässer extensiver Nutzung, Abkopplung vom Entwäs- serungssystem Stabilisierung des Wasser- wE - Kleingewässerkomplex Bilanzierung von Wasserhaushaltsgrößen haushaltes (zwischen Bristow und Bü- (Machbarkeitsstudie) und Prüfung von Möglich- low sowie bei Rothenmoor) keiten zur Sicherung möglichst hoher Wasser- mit umliegenden Flächen stände der Kleingewässer

68 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Schutzobjekt Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/Teilfläche Bemerkung Zieles (ha) 3260 Erhalt naturnaher, S 7,16 alle Fließabschnitte Erhalt der Eigendynamik, Belassen der aktuel- strukturreicher und len Gewässerstruktur durchgängiger Fließgewässerabschnitte Schutz vor S, wE - Fließabschnitte und umlie- Erhalt, Erweiterung und Anlage vorhandener Nährstoffeinträgen gende Flächen Gewässerrandstreifen, Erhalt der Grünland- und extensiv genutzten Flächen Etablierung einer S 7,16 alle Fließabschnitte Unterhaltung nach dem artenschutzrechtli- artgerechten, den chen Standard und nur bei Ausbildung von naturnahen Zustand Gefahrensituationen erhaltenden Gewässerunterhaltung 6210* Sicherung des S 1,17 LRT-Nr.: 6210-001 Verhinderung Nährstoffeintrag und intensiver nährstoffarmen Zustandes Nutzung, Schaffung von Pufferzonen ohne oder mit extensiver Nutzung (keine Düngung) Verhinderung der P 0,65 LRT-Nr.: 6210-001 Beweidung oder ggf. Entbuschung Verbuschung 7220* Sicherung der Quellaktivität S - NSG, umliegende Flächen Erhalt der vorhandenen Wasserstände im Einzugsgebiet Stabilisierung des Wasser- vE - Einzugsgebiet der Quell- Bilanzierung von Wasserhaushaltsgrößen im haushaltes schüttung Bereich der Quellschüttung Verhinderung zusätzlicher S - NSG und angrenzende Flä- Erhalt extensiv genutzter Flächen im Nährstoffeinträge chen Einzugsgebiet (v.a. Wald) Reduzierung vorhandener vE 1,73 südlicher Rand des NSG Schaffen eines Pufferstreifens zum südl. Nährstoffeinträge angrenzenden Acker Begünstigende Entwicklung vE 0,19 alle LRT-Flächen Monitoring zum Einfluss des Eschensterbens typischer und des Aufwuchses von Bergahorn Vegetationsstrukturen 7230 Erhalt vorhandener S - umliegende Flächen, Erhalt der vorhandenen Wasserstände im Wasserstandsynamik Malchiner See Einzugsgebiet (keine weitere Entwässerungsmaßnahmen) Verhinderung zusätzlicher S - umliegende Flächen Erhalt extensiv genutzter Flächen im Nährstoffeinträge Einzugsgebiet

69 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Schutzobjekt Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/Teilfläche Bemerkung Zieles (ha) Sicherung typischer P 1,49 LRT-Nr.: 7230-001 Beibehaltung einer extensiven Pflegemahd Vegetationsstrukturen Schmale Windel- Erhalt flurnaher Wasserstän- S 7,73 alle Habitate und umliegen- keine weiteren Entwässerungsmaßnahmen schnecke de de Flächen Erhalt habitattypischer, S 2,75 Habitat-Nr.: 1014-002 / Erhalt ungenutzter Grünlandflächen nutzungsbedingter 1014-003 Vegetationsstrukturen Bauchige Erhalt vorhandener S - alle Habitate und umliegen- keine weiteren Entwässerungsmaßnahmen Windelschnecke Wasserstandsdynamik de Flächen Erhalt habitattypischer, S 5,15 Habitat-Nr.: 1016-006 / Erhalt ungenutzter Grünlandflächen nutzungsbedingter 1016-010 / 1016-013 Vegetationsstrukturen Bachneunauge Erhalt naturnaher sommer- S - alle Habitate Sicherung von geringen Fließgeschwindigkei- kühler Bäche ten, kiesig-sandigen Substraten und Beschat- tung der Fließgewässer Erhalt von Wanderkorridoren S - alle Habitate Beibehaltung und Wiederherstellung der öko- zwischen Larvalhabitaten logischen Durchgängigkeit und Laichplätzen Bitterling Erhalt und Verbesserung S, wE - Habitat-Nr.: 1134-001 der Großmuschelbestände Reduzierung vorhandener wE - Habitat-Nr.: 1134-001 Nährstoffeinträge Steinbeißer Erhalt naturnaher, S 0,7 Habitat- Nr.: 1149-005 / kein Ausbau von naturnahen strukturreicher und 1149-006 Fließgewässerabschnitten durchgängiger Fließgewässerabschnitte Etablierung einer S 0,57 Habitat- Nr.: 1149-005 / Unterhaltung nach dem artenschutzrechtli- artgerechten, den 1149-006 chen Standard und nur bei Ausbildung von naturnahen Zustand Gefahrensituationen erhaltenden Gewässerunterhaltung

70 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Schutzobjekt Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/Teilfläche Bemerkung Zieles (ha) Keine weiteren S 9,17 Malchiner See (Habitat- Nr.: keine Erweiterung des Badebetriebs oder Beeinträchtigungen durch 1149-001 / 1149-002 / Zunahme des Bootsverkehrs Freizeitnutzung 1194-003) Eremit* Erhalt der bekannten S, wE 130,53 alle Habitate Markierung und Schutz der Brutbäume Lebensstätten Erhalt geeigneter vE 130,53 alle Habitate Markierung und Schutz von Potenzialbäume, Brutbaumgenerationen (und nachhaltige Sicherung und Förderung von deren Nachhaltigkeit) Potenzialbäumen Kammmolch Erhalt vorhandener S - alle Habitate, umliegende keine weiteren Entwässerungsmaßnahmen Wasserstandsdynamik Flächen Stabilisierung des vE - Kleingewässerkomplex Bilanzierung von Wasserhaushaltsgrößen Wasserhaushaltes (zwischen Bristow und Bü- (Machbarkeitsstudie) und Prüfung von Möglich- low sowie bei Rothenmoor) keiten zur Sicherung möglichst hoher Wasser- mit umliegenden Flächen stände der Kleingewässer Verhinderung zusätzlicher S - umliegenden Flächen Beibehaltung extensiver Nutzungen im FFH- Nährstoffeinträge Gebiet Reduzierung vorhandener vE, wE 1,7 alle Habitate Einrichten von Pufferzonen ohne oder mit Nährstoffeinträge extensiver Nutzung Rotbauchunke Erhalt vorhandener S - alle Habitate, umliegende keine weiteren Entwässerungsmaßnahmen Wasserstandsdynamik Flächen Stabilisierung des vE - Kleingewässerkomplex Bilanzierung von Wasserhaushaltsgrößen Wasserhaushaltes (zwischen Bristow und Bü- (Machbarkeitsstudie) und Prüfung von Möglich- low sowie bei Rothenmoor) keiten zur Sicherung möglichst hoher Wasser- mit umliegenden Flächen stände der Kleingewässer Verhinderung zusätzlicher S - umliegenden Flächen Beibehaltung extensiver (vor allem Grünland-) Nährstoffeinträge Nutzungen im FFH-Gebiet Reduzierung vorhandener vE, wE 1,85 Habitat-Nr.: 1188-005 / Einrichten von Pufferzonen ohne oder mit Nährstoffeinträge 1188-030 / 1188-038 / extensiver Nutzung 1188-039 / 1188-047 / 1188-049

71 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Schutzobjekt Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/Teilfläche Bemerkung Zieles (ha) Erhalt besonnter P 2,86 Habitat-Nr.: 1188-003 / Freihaltung des Südufers durch gelegentliche Kleingewässer mit 1188-024 / 1188-025 / Entbuschung Flachwasserbereichen 1188-030 / 1188-038 / 1188-039 / 1188-047 / 1188-049 / 1188-051 Erhalt des wE 9,18 Ackerflächen nördlich Bü- Pflanzung von Gehölzstrukturen Gewässerverbunds bzw. der low, Grünland westlich Ba- Wanderkorridore zwischen sedow den Gewässern Fischotter Erhalt von unverbauten S 1622,28 alle Habitate Belassen von Strukturelementen im Gewäs- Stand- und Fließgewässern ser, Erhalt nicht bewirtschafteter Randstreifen mit naturnahen Ufersäumen Sicherung der S 1622,28 alle Habitate keine weitere Einrichtung von Querbauwerken Gewässerpassierbarkeit und Verrohrungen Erhalt großräumig vernetzter S - alle Habitate und umliegen- Erhalt der extensiv genutzten Flächen (v.a. störungsarmer Räume de Flächen Ufergehölze) Verbesserung der S, wE - Habitat-Nr.: 1355-001 / Optimierung von Straßendurchlässen oder Gewässerpassierbarkeit 1355-004 Brücken an der B108, L20, K44 Reduzierung der Gefährdung S 1503,95 Malchiner See und Einsatz ottersicherer Reusen (nach techn. des Otters durch Uferstrukturen (Habitat-Nr.: Entwicklung und Erprobung dieser Reusen) Reusenfischerei 1355-003) Vernetzung großräumiger wE - alle Habitate Entwicklung von ungenutzten bzw. extensiv störungsarmer Räume genutzten Pufferstreifen an Gewässern Etablierung einer S - Habitat-Nr.: 1355-001 / Unterhaltung nach dem artenschutzrechtli- artgerechten, den 1355-002 / 1355-004 / chen Standard und nur bei Ausbildung von naturnahen Zustand 1355-005 (Westpeene, Gefahrensituationen erhaltenden Dahmer Mühlbach, Gewässerunterhaltung Burgtalbach, Lupenbach, Stammbach) Biber Erhalt vorhandener Wohn- S 325,06 alle Habitate, angrenzende Belassen von Strukturelementen im Gewäs- und Nahrungshabitate Flächen ser, Erhalt nicht bewirtschafteter Randstreifen

72 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Schutzobjekt Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/Teilfläche Bemerkung Zieles (ha) Etablierung einer S 74,52 Habitat-Nr.: 1337-001 / Unterhaltung nach dem artenschutzrechtli- artgerechten, den 1337-002 / 1337-004 / chen Standard und nur bei Ausbildung von naturnahen Zustand 1337-005 (Westpeene, Gefahrensituationen erhaltenden Dahmer Mühlbach, Gewässerunterhaltung Burgtalbach, Lupenbach, Stammbach) Vernetzung großräumiger wE 74,29 Habitat-Nr.: 1,2,4,5 Entwicklung von ungenutzten bzw. extensiv störungsarmer Räume genutzten Pufferstreifen an Gewässern Erhalt großräumig vernetzter S - alle Habitate und umliegen- Erhalt der extensiv genutzten Flächen (v.a. störungsarmer Räume de Flächen Ufergehölze) Sicherung der S 325,06 alle Habitate keine weitere Einrichtung von Querbauwerken Gewässerpassierbarkeit und Verrohrungen Kriechender Sicherung der potenziellen S 0,35 Habitat Nr.1 Scheibericha Habitate durch Erhalt des Standortes als Spiel- und Liegewiese Aufrechterhaltung der N 0,35 Habitat Nr.1 Nutzung Intensivierung des W 0,35 Habitat Nr.1 je nach Aufwuchs ist eine mehrmalige Mahd Nutzungsregimes mit sehr geringen Schnitthöhen (Rasier- schnitt) erforderlich; das Mahdgut ist aus der Fläche zu entfernen Sumpf-Glanz- Erhalt des extensiv genutz- S - umliegende Flächen, krauta ten Einzugsgebietes Malchiner See

Erhalt mesotroph, kalkrei- S 1,63 NSG „Kalkzwischenmoor cher, wenig beschatteter Wendischhagen“ Moorstandorte mit niedriger Vegetation Fortsetzung Pflegemahd P 1,63 NSG „Kalkzwischenmoor Wendischhagen“ Haubentaucher Erhalt der Röhrichtbestände S 1473,98 Malchiner See mit Röhrichtbeständen

73 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Schutzobjekt Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/Teilfläche Bemerkung Zieles (ha) Rohrdommel Erhalt breiter, störungsarmer S 177,31 Röhrichtgürtel des Verhinderung einer Fragmentierung der Verlandungszonen mit Schilf- gesamten Malchiner Sees Uferbereiche sowie zunehmender Störungen und/oder typisch durch Bootsverkehr habitatbestimmenden Röhrichten in Verbindung mit störungsarmen nahrungsreichen Flachwasserbereichen Weißstorch Erhalt des unzerschnittenen S 473,43 Wiesen südlich Dahmen, Feucht- und Naßgrünlandes westlich Rothenmoor und südlich Bristow Knäkente Erhalt der Flachwasserzonen S 136,67 Flachwasserzonen des Verhinderung von zunehmenden Störungen Malchiner Sees im NW und durch Wassersport und Angelnutzung SW Schwarzmilan Erhalt unzerschnittener S 2.529,47 Nahrungshabitate: Verhinderung einer Zerschneidung durch Landschaftsbereiche mit Malchiner See, Wiesen Windkraftanlagen oder Laub- und Mischwäldern mit südlich Dahmen, westlich Hochspannungsleitungen Altbäumen als Bruthabitate Rothenmoor und südlich und des Grünlandes sowie Bristow sowie Wiesen NW fischreicher Gewässer als Bülow (Jakobsberg) Nahrungshabitat Rotmilan Erhalt unzerschnittener S 1.053,16 Nahrungshabitate: Verhinderung einer Zerschneidung durch Landschaftsbereiche mit Verlandungszonen des Windkraftanlagen oder Laub- und Mischwäldern mit Malchiner See, Wiesen Hochspannungsleitungen Altbaumbeständen und von südlich Dahmen, westlich Grünland mit hoher Rothenmoor und südlich Strukturdichte Bristow sowie Wiesen NW Bülow (Jakobsberg) Seeadler Erhalt der Störungsarmut S 1.937,96 Nahrungshabitate: Verhinderung einer Zerschneidung durch und Unzerschnittenheit in Malchiner See und Windkraftanlagen oder den Brut- und umliegende Hochspannungsleitungen Nahrungshabitaten Grünlandflächen Rohrweihe Erhalt ausgedehnter S 189,15 Uferbereiche des Malchiner Verhinderung einer Fragmentierung der Schilfröhrichte als Brut- und Sees Uferbereiche sowie zunehmender Störungen Nahrungshabitate durch Bootsverkehr

74 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Schutzobjekt Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/Teilfläche Bemerkung Zieles (ha) Erhalt bzw. Extensivierung S - südlich Dahmen, westlich Verhinderung einer Zerschneidung durch der Wiesen Rothenmoor und südlich Windkraftanlagen oder Bristow sowie Wiesen NW Hochspannungsleitungen Bülow (Jakobsberg) Fischadler Erhalt der Störungsarmut S 1.619,66 Malchiner See und Wald Erhalt herausragender Altbäume und der und Unzerschnittenheit in südlich Dahmen Unzerschnittenheit der Landschaft den Brut- und Nahrungshabitaten Tüpfelsumpfhuhn Erhaltung von S 136,67 Natürliche Sümpfe im Verlandungsbereichen mit Norden und im Süden des typischer Vegetation Malchiner Sees Wachtelkönig Erhalt von Feucht- und S 514,82 Wiesen südlich Dahmen, Mindestgröße der Wiesen 10 ha, Stauden Nassgrünland sowie westlich Rothenmoor und und/oder Gehölze erforderlich Wiesenbrachen südlich Bristow sowie Wiesen NW Bülow (Jakobsberg) Kranich Erhalt störungsarmer nasser S 1.485,11 Flache Uferbereiche des Sicherung des Angebots an Brutplätzen, die Waldbereiche, Sölle, Senken Malchiner Sees und Wiesen nicht durch Prädatoren erreichbar sind. und Moore südlich Dahmen, westlich Rothenmoor und südlich Bristow sowie Wiesen NW Bülow (Jakobsberg) Bekassine Erhalt feuchter und nasser S 136,67 Uferbereiche im Norden Verhinderung weiterer Flächen mit langer und Süden des Malchiner Entwässerungsmaßnahmen im Überstauung Sees Feuchtgrünland Eisvogel Erhalt von Habitatstrukturen S 238,66 Ufer des Malchiner Sees Erhalt von Steilwänden, Abbruchkanten und in Ufernähe und alle Fließgewässer im Wurzeltellern umgestürzter Bäume Süden des Sees Verhinderung landseitiger S 238,66 Ufer des Malchiner Sees Verhinderung des Ausbaus von Störungen und alle Fließgewässer im Wanderwegen in Ufernähe Süden des Sees Wiederherstellung eines S - - zielgerichtete Bekämpfung des Minks, des Prädatorenbestandes mit Waschbärs und des Marderhundes autochthonen Arten

75 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Schutzobjekt Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/Teilfläche Bemerkung Zieles (ha) Schwarzspecht Erhalt alter Baumbestände S 164,98 Alle Wälder und mit Höhlenanlage Gehölzbestände Mittelspecht Erhalt geschlossener S 320,28 - Beibehaltung der vorh. Forstwirtschaft Altholzbestände mit (möglichst Einzelstammentnahme, Änderung Höhlenbäumen und der Altersstrukturen, Etablierung von Totholzvorräten (besonders Totholzinseln) von Eichen) Blaukehlchen Erhalt von Gebüschen S 15,38 Verlandungszone im Verhinderung einer Fragmentierung der durchsetzter Röhrichte und Norden des Malchiner Sees Uferbereiche sowie zunehmender Störungen Verlandungszonen südlich des Dahmer Kanals durch Bootsverkehr Zwerg- Erhalt stehenden Totholzes S 100,95 Wald östlich Neuhof Beibehaltung der vorh. Forstwirtschaft schnäpper in Laub- und Laub- (möglichst Einzelstammentnahme, Änderung Nadelmisch-wäldern ohne der Altersstrukturen, Etablierung von Strauchunterwuchs Totholzinseln) Sperbergras- Erhalt von Hecken und S 148,88 Feuchtgrünland zwischen Erhalt vorhandener Grünlandnutzung mücke Gebüschen sowie Westpeene und Neuhof naturnaher Waldränder Neuntöter Erhalt heckenreicher S 251,38 Vier Habitatflächen: südlich Sicherung derzeitiger Nutzungen in den Grünlandgebiete (potenzielle Bristow, westlich und nw Nahrungshabitaten Neststandorte und Bülow, bei Rothenmoor, Sitzwarten) nördlich Neuhof bis Westpeene Nördlicher Erhalt heckenreicher S 251,38 Offenlandbereiche und Raubwürger Grünlandgebiete mit Gehölzstrukturen im Einzebäumen (potenzielle gesamten Neststandorte und Untersuchungsraum Sitzwarten) Sicherung derzeitiger Nut- zungen in den Nahrungsha- bitaten

76 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Schutzobjekt Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/Teilfläche Bemerkung Zieles (ha) Saatgans Erhalt der störungsarmer S 1.602,09 Malchiner See Zusätzliche Störungen der Ufer- bzw. der (rastend) Schlafgewässer und (Schlafgewässer), Gewässer vermeiden (Bootsverkehr, Angler) unzerschnittener Ackerflächen nördlich und landwirtschaftlicher Flächen östlich Schlehenberg als Nahrungshabitat Blässgans Erhalt der störungsarmer S 1.602,09 Malchiner See Zusätzliche Störungen der Ufer- bzw. der (rastend) Schlafgewässer und (Schlafgewässer), Gewässer vermeiden (Bootsverkehr, Angler) unzerschnittener Ackerflächen bei Bülow und landwirtschaftlicher Flächen östlich Schlehenberg als Nahrungshabitat Schnatterente Erhalt flacher S 216,86 Verlandungszonen rund um Verhinderung von zusätzlichen Störungen (rastend) Gewässerabschnitte mit den Malchiner See durch Intensivierung von Wassersport und ausgeprägter Angelnutzung Submersvegetation Spießente Erhalt flacher S 216,86 Verlandungszonen rund um Verhinderung von zusätzlichen Störungen (rastend) Gewässerabschnitte mit den Malchiner See durch Intensivierung von Wassersport und ausgeprägter Angelnutzung Submersvegetation

Löffelente Erhalt flacher S 216,86 Verlandungszonen rund um Verhinderung von zusätzlichen Störungen (rastend) Gewässerabschnitte mit den Malchiner See durch Intensivierung von Wassersport und ausgeprägter Angelnutzung Submersvegetation

77 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

II. Teil Konsensorientierte Umsetzung der Maßnahmen: Erarbeitung unter Berücksichtigung sozioökonomischer Belange

II.1 Bewertung der vorhandenen und geplanten Nutzungen Im Allgemeinen gilt für jedes FFH-Gebiet ein „Verschlechterungs- und Störungsverbot“, aber kein generelles Veränderungsgebot im Sinne des Art. 6 Abs. 2 FFH-Richtlinie (vgl. § 33 BNatSchG). Dies bedeutet, dass das Gebiet durch Vorhaben oder Nutzungen innerhalb oder außerhalb des Gebiets in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgebli- chen Bestandteilen nicht erheblich beeinträchtigt werden darf. Das Verbot bezieht sich auf Le- bensräume (LRT), auf Habitate der relevanten Arten und auf Störungen von Arten des Anhangs II. Zur Ermittlung von Störungen bzw. Verschlechterungen werden dabei die Kriterien zur Beur- teilung des Erhaltungszustandes herangezogen. Im Verfahren wird unterschieden zwischen  Projekten und Plänen, die vor ihrer Zulassung auf ihre Verträglichkeit mit den Erhal- tungszielen des FFH-Gebietes zu überprüfen sind (vgl. Art. 6 Abs. 3 FFH-RL, § 34 BNatSchG)  Nicht zulassungspflichtigen Handlungen und Nutzungen (sog. „ongoing activities“), die das Gebiet in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Be- standteilen nicht erheblich beeinträchtigen dürfen.

II.1.1 Verträgliche Landnutzungen Generell gilt, dass die zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung ausgeübten natur- und landschafts- verträglichen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzungen im Sinne des § 5 BNatSchG weiterhin zulässig und verträglich sind. Dies betrifft auch die Ausübung der ordnungsgemäßen Hege und Jagd sowie die Unterhaltung oberirdischer Gewässer (vgl. § 39 WHG). Landwirtschaft Die überwiegende Landnutzungsform im FFH-Gebiet besteht in der Ackernutzung. Es werden aktuell keine Flächen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes extensiv genutzt. Auf ihnen wäre beispielsweise der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln untersagt, der Bewirtschaf- tungszeitraum eingeschränkt und bei Weideflächen die Besatzstärke begrenzt. Da sich die Er- haltungszustände der in diesen Bereichen befindlichen Lebensraumtypen und Arthabitate seit der Gebietsmeldung jedoch nicht grundlegend verschlechtert haben, wird diese Nutzung im Rahmen der Managementplanung als verträglich bewertet. Jedoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass es im Zuge sogenannter „ongoing activities“ zukünftig zu einer Verschlechterung bzw. zum signifikanten Flächenverlust von Lebensraumtypen und Arthabitaten kommen kann. Um dies zu vermeiden, ist vor allem die Schaffung bzw. Erweiterung von Rand- und Pufferstrei- fen um die Lebensraumtypen und Arthabitate sowie die Einschränkung weiterer Entwässe- rungsmaßnahmen angestrebt (vgl. Kapitel II.1.4.) Für den LRT 7230 und Habitate von Arten des Anhangs II (Kriechender Scheiberich, Bauchige und Schmale Windelschnecke, diverse Vogelarten) ist eine extensive, jedoch regelmäßig erfol- gende (Mäh-) Nutzung Voraussetzung zum Erhalt der Strukturen. Der derzeit „ungünstige“ Er- haltungszustand vom Kriechenden Scheiberich (Apium repens), an der Badestelle in Seedorf, ist z.T. auf eine Nutzungsauflassung zurückzuführen. Hier ist die Wiederaufnahme einer Mahd (mit Nutzung als Badestelle) sogar Voraussetzung zur Verbesserung des Erhaltungszustandes.

78 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Forstwirtschaft Im Betrachtungsraum wird bereichsweise eine forstwirtschaftliche Nutzung im Zuständigkeitsbe- reich des Forstamtes Stavenhagen ausgeübt. Der Vergleich von Wald-Lebensraumtypen gemäß Standarddatenbogen und dem aktuellen Zustand weist zwar deutliche Unterschiede auf, die je- doch methodenbedingte Ursachen haben (LU M-V, 2010b). Für alle landeseigenen Waldflächen sind die Wald-Behandlungsgrundsätze in Natura-2000 Gebieten, die Grundsätze der Bewirt- schaftung der Buche im Landeswald Mecklenburg-Vorpommern sowie die Richtlinie zur Siche- rung von Alt- und Totholzanteilen im Wirtschaftswald zu befolgen (LU M-V, 2010b). Außerdem müssen die Kriterien der PEFC-Zertifizierung zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung eingehalten werden. Grundsätzlich kann die Forstwirtschaft im FFH-Gebiet als verträglich angesehen wer- den. Weitere Bestimmungen ergeben sich durch die Schutzgebietsverordnungen in den zwei im FFH-Gebiet liegenden Naturschutzgebieten. Während im NSG Hellgrund die waldfreien Quell- moorkomplexe, der Quellmoorwald sowie die Eichen-Hainbuchenwälder als Nieder- und Mittel- wald zu erhalten sind, ist der Wald im NSG Kalk-Zwischenmoor Wendischhagen als Totalreser- vat von jeglicher Nutzung ausgeschlossen (LU M-V, 2010b). Zur Nutzung im Privatwald liegen keine weiteren Auskünfte vor. Jagd Als Untere Jagdbehörden sind im FFH-Gebiet die Behörden der Landkreise Rostock und Meck- lenburgische Seenplatte zuständig. Die Jagd hat nach gesetzlichen Vorgaben und unter Berück- sichtigung der darin vorgeschriebenen Schonzeiten zu erfolgen. Zusätzliche Einschränkungen liegen im NSG Kalk-Zwischenmoor Wendischhagen vor (vgl. Tabelle 5). Die Jagdnutzung kann als verträglich eingestuft werden. Fischerei Der Malchiner See wird durch zwei Fischereibetriebe bewirtschaftet. Darüber hinaus liegt ein Gewässer, der „Dröbel“ bei Basedow, in der Zuständigkeit des Landesanglerverbandes bzw. eines lokalen Anglerverbandes. Andere Gewässer sind von fischereilichen Nutzungen ausge- nommen. Negative Auswirkungen auf Lebensraumtypen des Anhangs I oder Arten des Anhangs II bzw. IV der FFH-RL wurden mit Ausnahme des Fischotters nicht festgestellt. Eine Sicherung der Reusen nahe des Malchiner Sees ist daher zukünftig zu bedenken. Eine Beeinträchtigung der Uferstruktur des „Dröbels“ durch die Angelnutzung ist auch weiterhin zu vermeiden. Die momentanen berufs- und sportfischereilichen Nutzungen werden daher als verträglich einge- schätzt. Wasserwirtschaft Im FFH-Gebiet erfolgen an den Zuflüssen zum Malchiner See sowie an den Entwässerungsgrä- ben, die hauptsächlich in den südlichen Niederungsbereichen verlaufen, regelmäßige Unterhal- tungsmaßnahmen. Im Rahmen der Bewirtschaftungsvorplanung wurde eine mögliche Beein- trächtigung von LRT und FFH-relevanten Arten durch Unterhaltungsmaßnahmen für die be- richtspflichtigen Gewässer bereits geprüft und anschließend eine Modifizierung empfohlen. Für die im Rahmen der WRRL bereits renaturierten Gewässerabschnitte des Ziddorfer Mühlen- bachs, der Westpeene sowie für den noch zu renaturierenden Dahmer Mühlenbach, sind Unter- haltungsmaßnahmen nur noch in den ersten Jahren nach der Renaturierung vorgesehen. Somit werden sich Eingriffe durch Sohlräumung, Krautungen und Böschungsmahd von FFH- relevanten Biotopen und Arten zusätzlich verringern. Bei den anderen Gewässern werden die Unterhaltungsmaßnahmen nach standardisierten Methoden durchgeführt. Durch Einhaltung ar- tenschutzrechtlicher Standards sollen die Konflikte mit Erhaltungs- und Entwicklungszielen des Naturschutzes verhindert werden. Erhebliche negative Auswirkungen durch Unterhaltungsmaß- nahmen sind im Hinblick auf die Schutzgüter nicht erkennbar, die Gewässerunterhaltung wird daher als verträglich angesehen.

79 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

II.1.2 Verträgliche Tourismus- und Erholungsnutzungen und Erschließungen Nach allgemeiner Festlegung ist das Betreten der Flur und das Benutzen von oberirdischen Gewässern zum Zweck der Erholung einschließlich der natur- und landschaftsverträglichen sportlichen Betätigung im Sinne des § 7 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG zulässig. Eine Prüfung nicht zu- lassungspflichtiger Erholungs- und Tourismusnutzung auf Verträglichkeit ist im Rahmen der Ma- nagementplanung nur dann erforderlich, wenn durch die bereits vorhandenen Handlungen nachweis- und zuordnungsbare Wirkungen erfolgen, die einen ungünstigen Erhaltungszustand von LRT oder Arten auf Gebietsebene verursachen. Durch die sich überlagernde hohe Bedeu- tung des Sees und seiner Niederungsbereiche sowohl für den Fremdenverkehr als auch zur Si- cherung der Lebensraumtypen und Artenvorkommen kommt es zwar zu einigen Konflikten, die- se wurde allerdings nicht als erheblich eingestuft. Hier sind vor allem Beeinträchtigungen von störungsempfindlichen Arten wie z.B. Brutvögeln in ihren Nahrungs- und Brutrevieren, Rastvö- geln in ihren Schlafgewässern und auf Äsungsflächen sowie dem Fischotter und Biber zu nen- nen. Desweiteren verhindern gültige Bestimmungen aus der LSG-VO „Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See“ eine zunehmende Beeinträchtigung des Naturhaushaltes durch eine touristische Nutzung. Für den Erhalt des Kriechenden Scheiberichs (Apium repens) ist eine regelmäßig erfolgende Nutzung als Badestelle (regelmäßige Mahd und Vertritt) sogar Voraus- setzung zum Erhalt der Strukturen. II.1.3 Verträgliche gewerbliche Nutzungen und Infrastruktureinrichtungen Im betrachteten FFH-Gebiet werden keine signifikanten gewerblichen Nutzungen ausgeübt. Im Süd-Westen des FFH-Gebietes verläuft die B 108 in nord-südlicher Richtung. Sie kreuzt die Westpeene und etwas südlicher den Verlauf des Neuhofer Baches, der LRT 3260 ist. In einiger Entfernung und parallel zum westlichen Ufer verläuft die Kreisstraße K 44, die von Ziddorf nach Bristow führt. Die Straße durchläuft das FFH-Gebiet an der Querung des Stammbachs sowie im Abschnitt zwischen Bülow und Bristow. Die L 20 zweigt südlich Ziddorf von der B 108 in östliche Richtung und quert die Westpeene, den Dahmer Mühlenbach, den Burgtalbach innerhalb des FFH-Gebiets. Weiterhin liegt ihr Verlauf etwas entfernt entlang des östlichen Ufers des Malchiner Sees hauptsächlich außerhalb des FFH-Gebiets. So liegt auch die Querung des Lu- penbaches nicht mehr innerhalb der Gebietsabgrenzung. Zusätzlich wird das FFH-Gebiet von einigen Verbindungsstraßen durchzogen. Die Verkehrswege haben eine Zerschneidungswir- kung für die Habitate des Fischotters sowie für die Habitate von Rotbauchunke und Kammmolch im nordwestlichen Bereich des FFH-Gebietes. Die, im Rahmen der WRRL eingeforderte, ökolo- gische Durchlässigkeit vieler Querbauwerke im FFH-Gebiet, verringert die Gefährdung des Fischotters durch den Straßenverkehr. Die Beeinträchtigungen, die im FFH-Gebiet von Ver- kehrswegen ausgehen, sind gering einzuschätzen. Die Verträglichkeit ist gegeben. Durch den Betrachtungsraum führende Hochspannungsmasten bzw. Freileitungen sind insbe- sondere bei der Beurteilung der Habitatqualität einiger Vogelarten relevant. Nach fachgutachter- licher Einschätzung konnte für die betroffenen Arten keine starke Beeinträchtigung oder Ver- schlechterung des Erhaltungszustandes daraus abgeleitet werden. Die infrastrukturellen Einrich- tungen werden daher als verträglich eingestuft. II.1.4 Unverträgliche Nutzungen Entsprechend § 33 Abs. 1 BNatSchG sind alle Veränderungen und Störungen, die zu einer er- heblichen Beeinträchtigung eines Natura 2000-Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen führen können, unzulässig. Die anzeige- oder genehmigungsfreien Nutzungen, die nicht im Rahmen der Zulassung eines Plans oder Projekts auf Verträglichkeit geprüft werden, können auch eine „schleichende Verschlechterung“ des Er- haltungszustands der Lebensräume und Artvorkommen verursachen. Bei der Beurteilung unver- träglicher Nutzungen, die zum Referenzzeitpunkt bereits zulässigerweise bestanden, ist neben der Gebietsbewertung (EHZ des LRT oder der Art auf Gebietsebene „C“) auch die Wirkung für

80 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ das Netz Natura 2000 zu berücksichtigen. Wird durch die Nutzung z.B. ein landesweit ungünsti- ger Zustand des LRT oder der Art bedingt, besteht ein erhöhter Maßnahmenbedarf. Da auf Gebietsebene die LRT 3150 und 7220 in einem ungünstigen Zustand sind, ist davon auszugehen, dass die aktuelle Landnutzung zumindest auf Teilflächen in der aktuellen Art und Weise nicht verträglich ist. Der Malchiner See (LRT 3150) ist mit einem Flächenanteil von 40% wesentlicher Bestandteil des FFH-Gebietes. Die ungünstige Bewertung des Sees ist vor allem auf einen hohen Nähr- stoffeintrag zurückzuführen, wobei insbesondere Phosphoreinträge aus den oberirdischen Zu- flüssen, dem Grundwasser sowie aus Wind- und Wassererosion von exponierten Ackerflächen maßgeblich sind (BIOPLAN, 2003). Neben den Einträgen aus den Kläranlagen (vgl. Kapitel I.1.2) sind deshalb die Einträge, die ihren Ursprung in der landwirtschaftlichen Nutzung im ge- samten Einzugsgebiet haben, besonders kritisch zu betrachten. Um eine schleichende Ver- schlechterung des Zustandes des Malchiner Sees zu verhindern und seiner besonderen Bedeu- tung für das Gebiet gerecht zu werden, ist die Reduzierung der Phosphoreinträge als vorrangi- ges Entwicklungsziel im FFH-Gebiet festgelegt. Maßnahmen, die zu diesem Zweck im Rahmen der WRRL festgelegt wurden oder im limnologischen Gutachten (BIOPLAN, 2003) gefordert werden, sind auch im Hinblick auf die Entwicklung des LRT 3150 im Rahmen der Management- planung erforderlich. Weitere Beeinträchtigungen, die auf die landwirtschaftliche Nutzung zurückzuführen sind, beste- hen für mehrere Kleingewässer, die Lebensraumtyp (LRT 3150) und Habitate von Rotbauchun- ke und Kammmolch sind. Als kritisch ist das Fehlen bzw. die mangelhafte Ausbildung von Rand- und Pufferstrukturen um Arthabitate und Lebensraumtypen zu werten, welche sich innerhalb von Ackerflächen befinden. Hier kommt es zu erhöhten Nährstoffbelastungen der Biotope, welche mit einer erhöhten Produktion und damit einer beschleunigten Verlandung einhergeht. Häufig ist diese landwirtschaftliche Nutzung mit einer zusätzlichen Entwässerung gekoppelt. Um diesem negativen Entwicklungstrend entgegenzuwirken, sind möglichst Maßnahmen durchzuführen, um den Erhaltungszustand von Arthabitaten und Lebensraumtypen zu bewahren bzw. zu verbes- sern. Die im bzw. nahe des NSG Hellgrund gelegenen Kalktuffquellen, die als prioritärer Lebensraum- typ 7220 ausgewiesen sind, weisen ebenfalls deutliche Beeinträchtigungen auf. Neben Verände- rungen im hydrologischen System, deren Ursprung im Rahmen der Managementplanung nicht hinreichend nachgewiesen werden konnte und eine damit einhergehende Verbuschung, wurden unmittelbar oberhalb der Quellbereiche Erosionsrinnen in der Ackerfläche bemerkt, durch die ein stetiger Nährstoffeintrag erfolgt. Um die vom Typus her nährstoffarmen Standorte zu erhalten, ist die Anlage eines Pufferstreifens oberhalb des Hangs auf lange Sicht erforderlich. Das Vorkom- men des LRT im FFH-Gebiet, ist eins von wenigen in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Eine Be- einträchtigung der im FFH-Gebiet liegenden Biotope kann somit einen landesweit ungünstigen Zustand des LRT bedingen. Hier besteht ein erhöhter Maßnahmenbedarf. II.1.5 Geplante Maßnahmen und Nutzungen II.1.5.1 Verträgliche Planungen Absehbare Pläne und Projekte sind im Rahmen der Managementplanung im Sinne einer „Vor- prüfung“ gem. „FFH-Erlass“ (Ziffer 7) hinsichtlich ihrer Verträglichkeit zu beurteilen und Ergeb- nisse kurz darzustellen. Ist diese Prüfung im Rahmen der Managementplanung nicht möglich oder sinnvoll, sind die Pläne und Projekte generell als prüfpflichtig im Sinne einer Hauptprüfung (Ziffer 8 „FFH-Erlass“) einzuordnen. Dies betrifft vor allem Großprojekte, deren Komplexität der Wirkungen die Inhalte des Managementplanes übersteigt. Die im Rahmen der Managementpla- nung ermittelten geplanten Vorhaben werden im Folgenden tabellarisch dargestellt.

81 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Tabelle 24: Verträgliche Vorhaben im Bereich des FFH-Gebietes

Vorhaben FFH-Verträglichkeit Bemerkung

Renaturierung der Unter Berücksichtigung der vorge- Im Rahmen der biologischen Gewässer und sehenen ökologischen Baubeglei- Voruntersuchung wurden angrenzender tung ist die Verträglichkeit gege- Vorkommen des Bachneun- Niederungsbereiche des ben. auges nachgewiesen Dahmer Mühlenbachs Flurneuordnungsverfahren Das Vorhaben hat keine Auswir- Das Vorhaben grenzt an das Lupendorf - Maßnahme kungen auf FFH-relevante Arten. FFH-Gebiet. M10-1 / 14-1 (Verbreiterung Die Verträglichkeit ist gegeben. der Dorfstraße nach Rambow)

II.1.5.2 Planungen im Einzelfall auf Verträglichkeit zu prüfen Bei der einzelfallbezogenen Prüfung orientiert sich die Erheblichkeit von Beeinträchtigungen (§ 34 BNatSchG, ergänzend § 21 Abs. 6 NatSchAG) an den Erhaltungszielen der jeweiligen Schutzobjekte. Die dargestellten Erhaltungsziele bilden die gebietsspezifischen Vorgaben. Die FFH-Verträglichkeitsprüfung beurteilt die Erheblichkeit der Verschlechterung des Erhaltungszu- standes von Lebensräumen oder Arten in Bezug auf die Bedeutung für das Gebiet und anhand des Beitrages des Gebiets für das gesamte Netz. Daher muss nicht jede Flächeninanspruch- nahme grundsätzlich erheblich sein, sondern sie ist unter Beachtung der schutzgebietsspezifi- schen Situation zu bewerten. Ein direkter quantitativer Verlust von Lebensraumtyp- bzw. Habitatfläche ist in jedem Fall zu vermeiden. Ist dieser innerhalb des Berichtszeitraums von 6 Jahren größer als 1 % der Gesamt- fläche des LRT bzw. des Habitates im Gebiet, gelten die Beeinträchtigungen zwangsläufig als erheblich. Ein derartiger Verlust ohne Kohärenzausgleich widerspricht dem Verschlechterungs- gebot der FFH-Richtlinie. Direkte Verluste unterhalb der 1 %-Schwelle sind gebietsspezifisch zu prüfen. Sie gelten als unerheblich, wenn sie:  In der Summe der Beeinträchtigungen nicht mehr als 1 % der Gesamtfläche des Lebens- raumtyps im Gebiet oder im Land betreffen (Kumulationswirkung),  keine prioritären LRT betreffen,  keine LRT betreffen, für die das Erhaltungsziel „Wiederherstellung“ lautet,  keine LRT betreffen, die landesweit hohe Flächenanteile im „ungünstigen“ Zustand auf- weisen oder europaweit im „ungünstigen“ Zustand (Einstufung „rot“) sind (vgl. Tabelle 12),  keine LRT betreffen, die einen sehr hohen Flächenanteil im Gebiet bezogen auf das Land besitzen (vgl. Tabelle 12) und bei denen Beeinträchtigungen einen landesweit „un- günstigen“ Zustand zur Folge haben können. Die „Schwelle“ zur Bestimmung der Erheblichkeit von graduellen Beeinträchtigungen des Erhal- tungszustandes (Qualitätsverlust) erfolgt mit folgenden gebietsspezifischen Kriterien: Generell ist anzunehmen, dass Beeinträchtigungen erheblich sind, die  dazu führen, dass der Erhaltungszustand von mehr als 25 % der Gesamtfläche des Le- bensraumtyps im Gebiet als „ungünstig“ bewertet wird, was einen insgesamt „ungünsti- gen“ Erhaltungszustand auf Gebietsebene zur Folge hat,

82 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

 eine Herabsetzung der Einstufung von Haupt- und Unterkriterien um eine Wertstufe ver- ursachen. Derartige Beeinträchtigungen ohne Kohärenzausgleich widersprechen dem Verschlechterungs- verbot der FFH-Richtlinie. Beeinträchtigungen, die unterhalb dieser „Schwelle“ liegen, müssen im Einzelfall beurteilt wer- den. Als erheblich können sie ferner gelten, wenn  spezifische Strukturen und Funktionen beeinträchtigt werden (derartige „Schlüsselele- mente“ werden aus den Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes abgeleitet, wobei eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes bereits aufgrund der Herabset- zung der Bewertungsstufe von Unterkriterien auftreten kann),  Veränderungen innerhalb einer Wertstufe in den Bewertungsschemata verursacht wer- den. Davon unabhängig gelten die landesrechtlichen Eingriffs-/Ausgleichsregelungen, d. h. erhebli- che Beeinträchtigungen von wiederherstellbaren Lebensraumtypen sind auszugleichen, Beein- trächtigungen von nicht wiederherstellbaren sind zu ersetzen. In folgender Tabelle 25 sind die Kriterien zur gebietsspezifischen Beurteilung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen in Bezug auf Lebensraumtypen dargestellt. In Spalte 1 sind die Lebens- raumtypen grau hinterlegt, für die besondere Wertigkeiten (vgl. Tabelle 12) bestehen. Die Spal- ten 2 bis 4 stellen die Bagatellgrenzen nach LAMBRECHT et al. (2004) für drei Stufen der Verluste (Stufe 1: ≤ 1 %, Stufe 2: ≤ 0,5 %, Stufe 3: ≤ 0,1 %) dar. Die Abschätzung der Erheblichkeit er- folgt dabei ausgehend vom quantitativ absoluten Flächenverlust, der jedoch in Relation zum Gebietsbestand zu setzen ist. Im Einzelfall ist also stets zu prüfen, ob der absolute Flächenver- lust eines Bestandes unter Anwendung der jeweiligen Stufe der Bagatellgrenze in Bezug auf die Gesamtgröße des Gebietes als erheblich zu werten ist oder nicht. Beeinträchtigungen unterhalb der Bagatellgrenzen lösen in der Regel keine Prüfungen auf FFH-Verträglichkeit aus. Ausnah- men können durch funktionale Beziehungen zu benachbarten LRT verursacht werden (Kom- plexbildungen). Spalte 5 stellt die 1 %-Grenze des Lebensraumtyps oder der zusammengefass- ten Lebensraumtypen (ähnliche Struktur, Funktion und Lage) dar. Alle Verluste, die den hier an- gegebenen Wert überschreiten, auch wenn sie durch verschiedene Eingriffe verursacht werden, sind in jedem Fall als erhebliche Beeinträchtigungen anzusehen und müssen im Zuge von Kohä- renzmaßnahmen ausgeglichen werden.

Tabelle 25: Kriterien zur Beurteilung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen in Bezug auf Le- bensraumtypen

EU- „Bagatell- „Bagatell- „Bagatell- „1 % Grenze“ Erhaltungs- Code grenze“ Stufe grenze“ Stufe 2 grenze“ Stufe des LRT im ziel im 1 nach nach 3 nach gesamten Gebiet LAMBRECHT LAMBRECHT LAMBRECHT FFH-Gebiet in „Wiederherst (2007) in m² (2007) in m² (2007) in m² m² ellung“/“vorr angige Ent- wicklung“ 3150 100 500 1.000 139689 ja 3260 100 500 1.000 716 nein 6210* 25 125 250 65 nein 7220* 0 0 0 14 ja 7230 25 125 250 149 nein

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Tabelle 26: Im Einzelfall zu prüfende geplante Vorhaben im FFH-Gebiet

Vorhaben FFH-Verträglichkeit Bemerkung

Bodenordnungsverfahren Einzelfallprüfung erforderlich: Das Fließgewässer verläuft Dahmen (M 23-3): - biologische Voruntersuchung zu Vorkommen von FFH-Arten hauptsächlich außerhalb der Ge- „Flächenentwicklung im - evtl. erforderliche Maßnahmen zur Vermeidung und Verminde- bietsgrenze, mündet jedoch in den Bereich der Ortslage rung von Beeinträchtigungen wie bspw. eine ökologische Baube- Malchiner See. Rothenmoor“ gleitung ableiten BVP Burgtalbach Einzelfallprüfung erforderlich: Der Fließgewässerabschnitt ver- - biologische Voruntersuchung zu Vorkommen von FFH-Arten läuft zum Großteil durch das FFH- - evtl. erforderliche Maßnahmen zur Vermeidung und Verminde- Gebiet. Teilweise ist er als LRT rung von Beeinträchtigungen wie bspw. eine ökologische Baube- 3260 eingestuft. gleitung ableiten BVP Stammbach Einzelfallprüfung erforderlich: Der Fließgewässerabschnitt ver- - biologische Voruntersuchung zu Vorkommen von FFH-Arten läuft zum Großteil durch das FFH- - evtl. erforderliche Maßnahmen zur Vermeidung und Verminde- Gebiet. Teilweise ist er als LRT rung von Beeinträchtigungen wie bspw. eine ökologische Baube- 3260 eingestuft. gleitung ableiten Herstellung der Einzelfallprüfung erforderlich: Mit der geplanten Maßnahme soll ökologischen - biologische Voruntersuchung zu Vorkommen von FFH-Arten der derzeitige Zustand des südlich Durchgängigkeit des - evtl. erforderliche Maßnahmen zur Vermeidung und Verminde- anschließenden LRT 3260 gefes- Neuhofer Baches bei rung von Beeinträchtigungen wie bspw. eine ökologische Baube- tigt und möglichst auf den Neuhof gleitung ableiten beplanten Abschnitt ausgeweitet werden. Parkentwicklungskonzept Einzelfallprüfung erforderlich: Einige Maßnahmen, wie bspw. Basedow - bisher keine Verträglichkeitsprüfung durchgeführt (schriftl. Mitt. „die Entkussel der Gehölze“ auf ZIEMANN) dem LRT 6210, wurden bereits durchgeführt. Eine Einzelfallprüfung vor Umsetzung von Maßnahmen scheint aus naturschutzfachlicher Sicht erforderlich und ggf. sind Maß- nahmen zur Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigun- gen abzuleiten.

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Vorhaben FFH-Verträglichkeit Bemerkung

Saugspülbaggerung im Einzelfallprüfung erforderlich: Dahmer Kanal Durch die Saugspülbaggerung sollen die Auswirkungen auf rele- vante Zielarten im FFH-Gebiet möglichst gering gehalten werden. In Kombination mit einer ökologischen Baubetreuung ist die Ver- träglichkeit gegeben. Ökokontoflächen Einzelfallprüfung erforderlich: Flächen überschneiden FFH- Rothenmoor - je nach Art der Maßnahmen biologische Voruntersuchung zu relevante LRT-Flächen und Habi- Vorkommen von FFH-Arten evtl. notwendig tate oder grenzen unmittelbar an - evtl. erforderliche Maßnahmen zur Vermeidung und Verminde- diese an. Konkrete Maßnahmen- rung von Beeinträchtigungen wie bspw. eine ökologische Baube- beschreibungen liegen bisher gleitung ableiten nicht vor.

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II.2 Maßnahmen Die dargestellten Maßnahmen dienen der Umsetzung der Erhaltungsziele. Sie sind fachlich ge- eignet und im Rahmen der Managementplanung mit den Betroffenen vorabgestimmt. Durch die Darstellung der Maßnahmen im Plan werden öffentlich-rechtliche Zulassungsvoraussetzungen und privatrechtliche Zustimmungen nicht ersetzt.

II.2.1 Festlegung der erforderlichen Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen Die in Kapitel I.4.3. dargestellten, aus naturschutzfachlicher Sicht zwingend notwendigen Erhal- tungsziele bilden die Grundlage der festzulegenden gebietsbezogenen und räumlich verorteten Maßnahmen. Neben den zwingend erforderlichen Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnah- men (Sicherung bzw. Wiederherstellung des zum Referenzzeitpunkt „günstigen“ Erhaltungszu- standes auf Gebietsebene) können auch Entwicklungsmaßnahmen zur Verbesserung oder Neuschaffung von LRT oder Habitaten der relevanten Arten ausgewiesen werden. Bei der Festlegung von Maßnahmen sind sozioökonomischen und örtlichen Belangen Rechnung zu tragen, die Betroffenen und die Träger öffentlicher Belange werden mit einbezogen. Soweit eine Zustimmung oder Ablehnung der Nutzer bzw. Eigentümer der relevanten Flächen vorliegt, wird diese im Weiteren dokumentiert (siehe Teil III Anlage zum Managementplan).

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Tabelle 27: Zusammenstellung der Maßnahmen (Legende: Maßnahmentyp S/N/P/wE/vE/W für Erhaltungsmaßnahme Schutz/Nutzung/Pflege, wünschenswerte/vorrangige Entwicklungsmaßnahme bzw. Wiederherstellung; Schutzobjekte N = Neuentwicklung; Adressat: StALU = Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt, UNB = Untere Naturschutzbehörde, WBV = Wasser- und Bodenverband, LAV = Landesang- lerverband)

lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle Malchiner See Erhalt des vorhandenen 3150; 7230; gleichbleibender 001_1 Wasserstandes S Malchiner See 3150-001 R6 UNB 1014; 1016 EHZ C 1149; 1134; 3150; 1355; 1337; A005; A021; A055; A073; A075; A081; A094; keine Erweiterung des A153; A229; momentanen Bestandes A272; A039; an Badestellen, Bootsan- A041; A051; gleichbleibender 001_2 legestellen, Bootshäuser S Malchiner See 3150-001 R6 UNB A054; A056 EHZ B Einsatz ottersicherer StALU MM Reusen (nach techn. bzw. MS / Entwicklung und Erpro- A4 / Fischerei- Verbesserung 001_3 bung dieser Reusen) wE Malchiner See 3150-001 V2 betrieb 1355 EHZ B F2 Reduzierung der Nähr- stoffeinträge durch Um- setzung der Vorgaben Entwicklung der WRRL und des lim- StALU MM EHZ C zu EHZ 001_4 nologischen Gutachtens vE Malchiner See 3150-001 R8 bzw. MS 3150 B Grünland südwest- gleichbleibender 002_1 Kein Grünlandumbruch S lich Malchiner See R6 UNB 3150 EHZ C Erhalt extensiver Grün- Grünland südwest- gleichbleibender 002_2 landnutzung N lich Malchiner See V1 StALU MS 3150 EHZ C Gehölzpflanzung auf StALU MM Entwicklung F15; 003_1/ erosionsgefährdeten Ackerfläche nördlich A4; bzw. MS / EHZ C zu EHZ F16; 004_1/ Ackerflächen (BIOPLAN wE Bülow A8 UNB 3150; 1188 B F17

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lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle 005_1/ 2003) 006_1/ 007_1 Dahmer Teich Erhalt des vorhandenen gleichbleibender 008_1 Wasserstandes S Dahmer Teich 3150-031 R6 3150 EHZ C StALU MM/ untere Entwicklung Abkopplung vom Ent- Wasserbe- EHZ C zu EHZ 008_2 wässerungssystem wE Dahmer Teich 3150-031 A4 hörde 3150 B F1 Erhalt des bestehenden 3150; 1337; Pufferstreifens (ohne 1355; A031; oder mit extensiver Nut- A073; A081; gleichbleibender 009_1 zung) S Dahmer Teich 3150-031 R6 UNB A122; A127 EHZ C Kleingewässer Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer im 010_1/ vorhandenen Wasser- Wäldchen südlich 3150-012/ A5; gleichbleibender 011_1 standes S Carlshof 3150-013 R6 UNB 3150; A127 EHZ C Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich A5; 3150; A127; gleichbleibender 012_1 standes S Bülow 3150-014 R6 UNB A039; A041 EHZ B Machbarkeitsstudie Wasserhaushalt und ggf. Kleingewässer in Entwicklung Ableitung von Maßnah- Ackerfläche nördlich 3150; 1166; EHZ C zu EHZ 012_2 men wE Bülow 3150-014 A4 StALU MM 1188 B F1 StALU MM Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in / Landwirt- (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich A4; schaftsbetri gleichbleibender 013_1 Nutzung) wE Bülow 3150-014 V1 eb 3150 EHZ B F1

88 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich A5; 3150; A127; gleichbleibender 014_1 standes S Bülow 3150-016 R6 UNB A039; A041 EHZ C Machbarkeitsstudie Wasserhaushalt und ggf. Kleingewässer in Entwicklung Ableitung von Maßnah- Ackerfläche nördlich 3150; 1166; EHZ C zu EHZ 014_2 men wE Bülow 3150-016 A4 StALU MM 1188 B F1 StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- Entwicklung (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich A4; schaftsbetri EHZ C zu EHZ 015_1 Nutzung) wE Bülow 3150-016 V1 eb 3150 B F1 Machbarkeitsstudie Wasserhaushalt und ggf. Kleingewässer in Entwicklung 016_1/ Ableitung von Maßnah- Ackerfläche nördlich EHZ C zu EHZ 017_1 men vE Bülow A4 StALU MM 1166; 1188 B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich A5; 3150; A127; gleichbleibender 018_1 standes S Bülow 3150-008 R6 UNB A039; A041 EHZ B Machbarkeitsstudie Wasserhaushalt und ggf. Kleingewässer in Entwicklung Ableitung von Maßnah- Ackerfläche nördlich 3150; 1166; EHZ C zu EHZ 018_2 men wE Bülow 3150-008 A4 StALU MM 1188 B F1 StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich A4; schaftsbetri gleichbleibender 019_1 Nutzung) wE Bülow 3150-008 V1 eb 3150 EHZ B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers Kleingewässer in 3150; 1166; sowie Sicherung des Ackerfläche nördlich 3150-015 / A5; A127; A039; gleichbleibender 020_1 vorhandenen Wasser- S Bülow 1166-044 R6 UNB A041 EHZ B / C

89 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle standes Machbarkeitsstudie Wasserhaushalt und ggf. Kleingewässer in Entwicklung Ableitung von Maßnah- Ackerfläche nördlich 3150-015 / EHZ C zu EHZ 020_2 men vE Bülow 1166-044 A4 StALU MM 3150; 1166 B F1 StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- Entwicklung (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich 3150-015 / A4; schaftsbetri EHZ C zu EHZ 021_1 Nutzung) wE Bülow 1166-044 V1 eb 3150; 1166 B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in 3150; 1166; vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich 3150-018 / A5; A127; A039; gleichbleibender 022_1 standes S Bülow 1166-036 R6 UNB A041 EHZ B / C StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- Entwicklung (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich 3150-018 / A4; schaftsbetri EHZ C zu EHZ 023_1 Nutzung) wE Bülow 1166-036 V1 eb 3150; 1166 B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich A5; 3150; A127; gleichbleibender 024_1 standes S Bülow 3150-004 R6 UNB A039; A041 EHZ B StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich A4; schaftsbetri gleichbleibender 025_1 Nutzung) wE Bülow 3150-004 V1 eb 3150 EHZ B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich A5; 3150; A127; gleichbleibender 026_1 standes S Bülow 3150-007 R6 UNB A039; A041 EHZ C Kleingewässer in 026_2 Erhalt angrenzender ex- S Ackerfläche nördlich 3150-007 R6 UNB 3150 gleichbleibender F4

90 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle tensiv genutzter Flächen Bülow EHZ C StALU MM/ Kleingewässer in Landwirt- Erhalt angrenzender ex- Ackerfläche nördlich schaftsbetri gleichbleibender 026_3 tensiv genutzter Flächen N Bülow 3150-007 V1 eb 3150 EHZ C F4 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich A5; 3150; A127; gleichbleibender 027_1 standes S Bülow 3150-009 R6 UNB A039; A041 EHZ C Kleingewässer in Erhalt angrenzender ex- Ackerfläche nördlich gleichbleibender 027_2 tensiv genutzter Flächen S Bülow 3150-009 R6 UNB 3150 EHZ C F4 StALU MM/ Kleingewässer in Landwirt- Erhalt angrenzender ex- Ackerfläche nördlich schaftsbetri gleichbleibender 027_3 tensiv genutzter Flächen N Bülow 3150-009 V1 eb 3150 EHZ C F4 StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- Entwicklung (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich A4; schaftsbetri EHZ C zu EHZ 028_1 Nutzung) wE Bülow 3150-009 V1 eb 3150 B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in 3150; 1166; vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich 3150-017 / A5; A127; A039; gleichbleibender 029_1 standes S Bülow 1166-034 R6 UNB A041 EHZ C Machbarkeitsstudie Wasserhaushalt und ggf. Kleingewässer in Entwicklung Ableitung von Maßnah- Ackerfläche nördlich 3150-017 / 3150; 1166; EHZ C zu EHZ 029_2 men wE Bülow 1166-034 A4 StALU MM 1188 B F1 Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in StALU MM/ Entwicklung (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich 3150-017 / A4; Landwirt- EHZ C zu EHZ 030_1 Nutzung) wE Bülow 1166-034 V1 schaftsbetri 3150; 1166 B F1

91 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle eb Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich A5; 3150; A127; gleichbleibender 031_1 standes S Bülow 3150-019 R6 UNB A039; A041 EHZ B StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich A4; schaftsbetri gleichbleibender 032_1 Nutzung) wE Bülow 3150-019 V1 eb 3150 EHZ B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in 3150-003 / 3150; 1166; vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich 1166-005 / A5; 1188; A127; gleichbleibender 033_1 standes S Bülow 1188-005 R6 UNB A039; A041 EHZ B / C Machbarkeitsstudie Wasserhaushalt und ggf. Kleingewässer in 3150-003 / Entwicklung Ableitung von Maßnah- Ackerfläche nördlich 1166-005 / 3150; 1166; EHZ C zu EHZ 033_2 men vE Bülow 1188-005 A4 StALU MM 1188 B F1 StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich A4; schaftsbetri gleichbleibender 034_1 Nutzung) wE Bülow 3150-003 V1 eb 3150 EHZ B F1 StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- Entwicklung (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich 1166-005 / A4; schaftsbetri EHZ C zu EHZ 034_2 Nutzung) vE Bülow 1188-005 V1 eb 1166; 1188 B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich A5; 3150; A127; gleichbleibender 035_1 standes S Bülow 3150-006 R6 UNB A039; A041 EHZ C Kleingewässer in 035_2 Erhalt angrenzender ex- S Ackerfläche nördlich 3150-006 R6 UNB 3150 gleichbleibender F4

92 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle tensiv genutzter Flächen Bülow EHZ C Machbarkeitsstudie Wasserhaushalt und ggf. Kleingewässer in Entwicklung Ableitung von Maßnah- Ackerfläche nördlich 3150; 1166; EHZ C zu EHZ 035_3 men wE Bülow 3150-006 A4 StALU MM 1188 B F1 StALU MM/ Kleingewässer in Landwirt- Erhalt angrenzender ex- Ackerfläche nördlich schaftsbetri gleichbleibender 035_4 tensiv genutzter Flächen N Bülow 3150-006 V1 eb 3150 EHZ C F4 StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- Entwicklung (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich A4; schaftsbetri EHZ C zu EHZ 036_1 Nutzung) wE Bülow 3150-006 V1 eb 3150 B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich A5; 3150; A127; gleichbleibender 037_1 standes S Bülow 3150-010 R6 UNB A039; A041 EHZ B StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich A4; schaftsbetri gleichbleibender 038_1 Nutzung) wE Bülow 3150-010 V1 eb 3150 EHZ B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in 3150-020 / 3150; 1166; vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich 1166-039 / A5; 1188; A127; gleichbleibender 039_1 standes S Bülow 1188-039 R6 UNB A039; A041 EHZ B UNB / Kleingewässer in 3150-020 / Landwirt- bedarfsweise partielle Ackerfläche nördlich 1166-039 / schaftsbetri gleichbleibender 039_2 Entbuschung P Bülow 1188-039 V1 eb 1188 EHZ B F7 StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in 3150-020 / A4; Landwirt- 3150; 1166; gleichbleibender 040_1 (ohne oder mit extensiver wE Ackerfläche nördlich 1166-039 / V1 schaftsbetri 1188 EHZ B F1

93 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle Nutzung) Bülow 1188-039 eb Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in 3150; 1188; vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich 3150-021 / A5; A127; A039; gleichbleibender 041_1 standes S Bülow 1188-038 R6 UNB A041 EHZ B UNB / Kleingewässer in Landwirt- bedarfsweise partielle Ackerfläche nördlich 3150-021 / schaftsbetri gleichbleibender 041_2 Entbuschung P Bülow 1188-038 V1 eb 1188 EHZ B F7 StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich 3150-021 / A4; schaftsbetri gleichbleibender 042_1 Nutzung) wE Bülow 1188-038 V1 eb 3150; 1188 EHZ B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich 3150-002 / A5; 3150; 1188; gleichbleibender 043_1 standes S Bülow 1188-003 R6 UNB A127; A031 EHZ B / C UNB / Kleingewässer in Landwirt- bedarfsweise partielle Ackerfläche nördlich schaftsbetri gleichbleibender 043_2 Entbuschung P Bülow 1188-003 V1 eb 1188 EHZ B F7 UNB / Kleingewässer in Landwirt- Auszäunung bei Bewei- Ackerfläche nördlich schaftsbetri gleichbleibender 043_3 dung S Bülow 3150-002 R6 eb 3150 EHZ B F7 Kleingewässer in UNB / unte- Entwicklung Abkopplung vom Ent- Ackerfläche nördlich 3150-002 / re Wasser- EHZ C zu EHZ 043_4 wässerungssystem wE Bülow 1188-003 A4 behörde 3150; 1188 B F1 Machbarkeitsstudie Kleingewässer in Entwicklung Wasserhaushalt und ggf. Ackerfläche nördlich 3150-002 / EHZ C zu EHZ 043_5 Ableitung von Maßnah- vE Bülow 1188-003 A4 StALU MM 3150; 1188 B F1

94 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle men Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich A5; 3150; A127; gleichbleibender 044_1 standes S Bülow 3150-005 R6 UNB A039; A041 EHZ B StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich A4; schaftsbetri gleichbleibender 045_1 Nutzung) wE Bülow 3150-005 V1 eb 3150 EHZ B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich A5; 3150; A127; gleichbleibender 046_1 standes S Bülow 3150-011 R6 UNB A039; A041 EHZ A StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich A4; schaftsbetri gleichbleibender 047_1 Nutzung) wE Bülow 3150-011 V1 eb 3150 EHZ A F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des vorhandenen Wasser- Kleingewässer west- 3150-024 / A5; gleichbleibender 048_1 standes S lich Basedow 1188-024 R6 UNB 3150; 1188 EHZ B UNB / Landwirt- bedarfsweise partielle Kleingewässer west- 3150-024 / schaftsbetri gleichbleibender 048_2 Entbuschung P lich Basedow 1188-024 V1 eb 1188 EHZ B F7 UNB / Landwirt- Auszäunung bei Bewei- Kleingewässer west- 3150-024 / schaftsbetri gleichbleibender 048_3 dung S lich Basedow 1188-024 R6 eb 3150 EHZ B F7 Schutz und Erhalt natur- 049_1 naher Kleingewässers S Kleingewässer west- 3150-025 / A5; UNB 3150; 1188 gleichbleibender

95 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle sowie Sicherung des lich Basedow 1188-025 R6 EHZ B vorhandenen Wasser- standes UNB / Landwirt- bedarfsweise partielle Kleingewässer west- 3150-025 / schaftsbetri gleichbleibender 049_2 Entbuschung P lich Basedow 1188-025 V1 eb 1188 EHZ B F7 UNB / Landwirt- Auszäunung bei Bewei- Kleingewässer west- 3150-025 / schaftsbetri gleichbleibender 049_3 dung S lich Basedow 1188-025 R6 eb 3150 EHZ B F7 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des vorhandenen Wasser- Dorfteich Basedow A5; gleichbleibender 050_1 standes S (Dröbel) 3150-026 R6 UNB 3150 EHZ C UNB / Lan- keine Intensivierung der Dorfteich Basedow desangler- gleichbleibender 050_2 Nutzung S (Dröbel) 3150-026 R6 verband 3150 EHZ C Dorfteich Basedow gleichbleibender 050_4 Erhalt der Uferstruktur S (Dröbel) 3150-026 R6 UNB 3150 EHZ C Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des vorhandenen Wasser- Kleingewässer nörd- A5; gleichbleibender 051_1 standes S lich Basedow 3150-022 R6 UNB 3150 EHZ B UNB / Landwirt- Auszäunung bei Bewei- Kleingewässer nörd- schaftsbetri gleichbleibender 051_2 dung S lich Basedow 3150-022 R6 eb 3150 EHZ B F7 Erhalt der vorhandenen ehem. Klärteich gleichbleibender 052_1 Wasserstandsdynamiken S Gutspark Basedow 1188-051 R6 UNB 1188 EHZ B 052_2 bedarfsweise partielle P ehem. Klärteich 1188-051 V3 UNB / För- 1188 gleichbleibender F7

96 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle Entbuschung Gutspark Basedow derverein EHZ B Gutspark Basedow Erhalt der vorhandenen Teich Gutspark Ba- gleichbleibender 053_1 Wasserstandsdynamiken S sedow 3150-023 R6 3150 EHZ B Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des vorhandenen Wasser- Kleingewässer öst- A5; gleichbleibender 054_1 standes S lich Basedow 3150-027 R6 UNB 3150 EHZ B UNB / Landwirt- Auszäunung bei Bewei- Kleingewässer öst- schaftsbetri gleichbleibender 054_2 dung S lich Basedow 3150-027 R6 eb 3150 EHZ B F7 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des vorhandenen Wasser- Kleingewässer nörd- A5; 3150; A127; gleichbleibender 056_1 standes S lich Schlehenberg 3150-032 R6 UNB A039; A041 EHZ C Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich A5; 3150; A127; gleichbleibender 057_1 standes S Rambow 3150-034 R6 UNB A039; A041 EHZ B StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich A4; schaftsbetri gleichbleibender 058_1 Nutzung) wE Rambow 3150-034 V1 eb 3150 EHZ B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in 3150; 1188; vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich 3150-035 / A5; A127; A039; gleichbleibender 059_1 standes S Rambow 1188-047 R6 UNB A041 EHZ B

97 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle UNB / Kleingewässer in Landwirt- bedarfsweise partielle Ackerfläche nördlich 3150-035 / schaftsbetri gleichbleibender 059_2 Entbuschung P Rambow 1188-047 V1 eb 1188 EHZ B F7 StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich 3150-035 / A4; schaftsbetri gleichbleibender 060_1 Nutzung) wE Rambow 1188-047 V1 eb 3150; 1188 EHZ B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in 3150; 1016; vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich A5; A127; A039; gleichbleibender 061_1 standes S Rambow 3150-037 R6 UNB A041 EHZ C Kleingewässer in UNB / unte- Entwicklung Abkopplung vom Ent- Ackerfläche nördlich re Wasser- EHZ C zu EHZ 061_2 wässerungssystem wE Rambow 3150-037 A4 behörde 3150 B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in 3150; 1188; vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich 3150-038 / A5; A127; A039; gleichbleibender 062_1 standes S Rambow 1188-030 R6 UNB A041 EHZ B / C UNB / Kleingewässer in Landwirt- bedarfsweise partielle Ackerfläche nördlich 3150-038 / schaftsbetri gleichbleibender 062_2 Entbuschung P Rambow 1188-030 V1 eb 1188 EHZ B F7 StALU MS/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- Entwicklung (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich 3150-038 / A4; schaftsbetri EHZ C zu EHZ 063_1 Nutzung) wE Rambow 1188-030 V1 eb 3150; 1188 B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in 3150-033 / vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich 1166-049 / A5; 3150; 1166; gleichbleibender 064_1 standes S Rambow 1188-049 R6 UNB 1188 EHZ A / C / B

98 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle UNB / Kleingewässer in 3150-033 Landwirt- bedarfsweise partielle Ackerfläche nördlich 1166-049 / schaftsbetri gleichbleibender 064_2 Entbuschung P Rambow 1188-049 V1 eb 1188 EHZ B F7 StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in 3150-033 / Landwirt- Entwicklung (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich 1166-049 / A4; schaftsbetri 3150; 1166; EHZ C zu EHZ 065_1 Nutzung) wE Rambow 1188-049 V1 eb 1188 B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer in vorhandenen Wasser- Ackerfläche nördlich A5; gleichbleibender 066_1 standes S Rambow 3150-036 R6 UNB 3150 EHZ B StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer in Landwirt- (ohne oder mit extensiver Ackerfläche nördlich A4; schaftsbetri gleichbleibender 067_1 Nutzung) wE Rambow 3150-036 V1 eb 3150 EHZ B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des vorhandenen Wasser- Kleingewässer west- A5; gleichbleibender 068_1 standes S lich Dahmer Teich 3150-030 R6 UNB 3150; A127 EHZ B StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Landwirt- (ohne oder mit extensiver Kleingewässer west- A4; schaftsbetri gleichbleibender 069_1 Nutzung) wE lich Dahmer Teich 3150-030 V1 eb 3150 EHZ B F1 Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer im vorhandenen Wasser- Grünland südlich A5; gleichbleibender 070_1 standes S Malchiner See 3150-029 R6 UNB 3150; A127 EHZ C Kleingewässer im UNB / Auszäunung bei Bewei- Grünland südlich Landwirt- gleichbleibender 070_2 dung S Malchiner See 3150-029 R6 schaftsbetri 3150 EHZ C F7

99 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle eb Schutz und Erhalt natur- naher Kleingewässers sowie Sicherung des Kleingewässer im vorhandenen Wasser- Grünland südlich A5; 3150; A127; gleichbleibender 071_1 standes S Malchiner See 3150-028 R6 UNB A031 EHZ B UNB / Kleingewässer im Landwirt- Auszäunung bei Bewei- Grünland südlich schaftsbetri gleichbleibender 071_2 dung S Malchiner See 3150-028 R6 eb 3150 EHZ B F7 StALU MM/ Anlage von Pufferstreifen Kleingewässer im Landwirt- (ohne oder mit extensiver Grünland südlich A4; schaftsbetri gleichbleibender 072_1 Nutzung) wE Malchiner See 3150-028 V1 eb 3150 EHZ B F1 Fließgewässer Belassen der aktuellen 3260; 1069; gleichbleibender 073_1 Gewässerstruktur S Stammbach 3260-001 R6 WBV / UNB A229 EHZ B 3260; 1069; Erhalt von Gewässer- R6; 1337; 1355; gleichbleibender 073_2 randstreifen S Stammbach 3260-001 A5 UNB A075 EHZ B Erhalt angrenzender Grünlandnutzung, Kein 3260; 1069; gleichbleibender 074_1 Grünlandumbruch S Stammbach 3260-001 R6 UNB A073; A074 EHZ B StALU MM/ Landwirt- Erhalt angrenzender schaftsbetri 3260; 1069; gleichbleibender 074_2 Grünlandnutzung N Stammbach 3260-001 V1 eb A073; A074 EHZ B Belassen der aktuellen 3260; 1069; gleichbleibender 075_1 Gewässerstruktur S Stammbach 3260-002 R6 WBV / UNB A229 EHZ B 3260; 1069; Erhalt von Gewässer- R6; 1337; 1355; gleichbleibender 075_2 randstreifen S Stammbach 3260-002 A5 UNB A075 EHZ B

100 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle Belassen der aktuellen Graben nördlich gleichbleibender 076_1 Gewässerstruktur S Seedorf 3260-005 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ A Belassen der aktuellen Graben nördlich gleichbleibender 077_1 Gewässerstruktur S Seedorf 3260-004 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ C 078_1/ Belassen der aktuellen Graben nördlich 3260-003 / gleichbleibender 079_1 Gewässerstruktur S Seedorf 3260-006 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ B Belassen der aktuellen 3260; 1069; gleichbleibender 080_1 Gewässerstruktur S Lupenbach 3260-007 R6 WBV / UNB A229 EHZ A Belassen der aktuellen 3260; 1069; gleichbleibender 081_1 Gewässerstruktur S Lupenbach 3260-008 R6 WBV / UNB A229 EHZ C Erhalt angrenzender Grünlandnutzung, kein gleichbleibender 081_2 Grünlandumbruch S Lupenbach 3260-008 R6 UNB 3260; 1069 EHZ C StALU MM bzw. MS/ Landwirt- Entwicklung Anlage Gewässerrand- schaftsbetri EHZ C zu EHZ 081_3 streifen wE Lupenbach 3260-008 A4 eb 3260 B F1 StALU MM bzw. MS/ Landwirt- Erhalt angrenzender schaftsbetri gleichbleibender 081_4 Grünlandnutzung N Lupenbach 3260-008 V1 eb 3260; 1069 EHZ C Belassen der aktuellen 3260; 1069; gleichbleibender 082_1 Gewässerstruktur S Lupenbach 3260-009 R6 WBV / UNB A229 EHZ A Erhalt angrenzender Grünlandnutzung, kein gleichbleibender 082_2 Grünlandumbruch S Lupenbach 3260-009 R6 UNB 3260; 1069 EHZ A StALU MM bzw. MS/ Erhalt angrenzender Landwirt- gleichbleibender 082_3 Grünlandnutzung N Lupenbach 3260-009 V1 schaftsbetri 3260; 1069 EHZ A

101 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle eb Mündung Burgtal- Belassen der aktuellen bach in Malchiner gleichbleibender 083_1 Gewässerstruktur S See 3260-010 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ B Belassen der aktuellen gleichbleibender 084_1 Gewässerstruktur S Burgtalbach 3260-031 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ C Belassen der aktuellen gleichbleibender 085_1 Gewässerstruktur S Burgtalbach 3260-032 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ A Belassen der aktuellen gleichbleibender 086_1 Gewässerstruktur S Burgtalbach 3260-033 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ B Erhalt von Gewässer- R6; 3260; 1337; gleichbleibender 086_2 randstreifen (WRRL) S Burgtalbach 3260-033 A5 UNB 1355 EHZ B Belassen der aktuellen gleichbleibender 087_1 Gewässerstruktur S Dahmer Mühlbach 3260-026 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ B Erhalt angrenzender Grünlandnutzung, kein 3260; A073; gleichbleibender 087_2 Grünlandmbruch S Dahmer Mühlbach 3260-026 R6 UNB A074 EHZ B StALU MS/ Landwirt- Erhalt angrenzender schaftsbetri 3260; A073; gleichbleibender 087_3 Grünlandnutzung N Dahmer Mühlbach 3260-026 V1 eb A074 EHZ B Belassen der aktuellen gleichbleibender 088_1 Gewässerstruktur S Dahmer Mühlbach 3260-027 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ A Belassen der aktuellen gleichbleibender 089_1 Gewässerstruktur S Dahmer Mühlbach 3260-028 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ B Erhalt angrenzender Grünlandnutzung, kein 3260; A073; gleichbleibender 089_2 Grünlandumbruch S Dahmer Mühlbach 3260-028 R6 UNB A074 EHZ B Erhalt von Gewässer- R6; 3260; 1337; gleichbleibender 089_3 randstreifen S Dahmer Mühlbach 3260-028 A5 UNB 1355 EHZ B StALU MS/ 089_4 Erhalt angrenzender N Dahmer Mühlbach 3260-028 V1 Landwirt- 3260; A073; gleichbleibender

102 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle Grünlandnutzung schaftsbetri A074 EHZ B eb Belassen der aktuellen gleichbleibender 090_1 Gewässerstruktur S Dahmer Mühlbach 3260-029 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ A Erhalt von Gewässer- R6; 3260; 1337; gleichbleibender 090_2 randstreifen S Dahmer Mühlbach 3260-029 A5 UNB 1355 EHZ A Erhalt angrenzender Grünlandnutzung, kein 3260; A073; gleichbleibender 090_3 Grünlandumbruch S Dahmer Mühlbach 3260-029 R6 UNB A074 EHZ A StALU MS/ Landwirt- Erhalt angrenzender schaftsbetri 3260; A073; gleichbleibender 090_4 Grünlandnutzung N Dahmer Mühlbach 3260-029 V1 eb A074 EHZ A Belassen der aktuellen gleichbleibender 091_1 Gewässerstruktur S Dahmer Mühlbach 3260-030 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ C Erhalt angrenzender Grünlandnutzung, kein 3260; A073; gleichbleibender 091_2 Grünlandumbruch S Dahmer Mühlbach 3260-030 R6 UNB A074 EHZ C StALU MS/ Landwirt- Entwicklung Erweiterung von Gewäs- schaftsbetri EHZ C zu EHZ 091_3 serrandstreifen wE Dahmer Mühlbach 3260-030 A4 eb 3260 B F1 StALU MS/ Landwirt- Erhalt angrenzender schaftsbetri 3260; A073; gleichbleibender 091_4 Grünlandnutzung N Dahmer Mühlbach 3260-030 V1 eb A074 EHZ C Fließgewässer im Belassen der aktuellen Erlen-Eschen- gleichbleibender 092_1 Gewässerstruktur S Quellwald bei Neuhof 3260-023 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ A Fließgewässer im Belassen der aktuellen Erlen-Eschen- gleichbleibender 093_1 Gewässerstruktur S Quellwald bei Neuhof 3260-024 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ B

103 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle Fließgewässer im Belassen der aktuellen Erlen-Eschen- gleichbleibender 094_1 Gewässerstruktur S Quellwald bei Neuhof 3260-025 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ A Herstellung der ökologi- schen Durchgängigkeit und Verhinderung einer StALU MS/ Entwicklung zu 095_1 Entwässerung wE Neuhofer Bach A4 Naturpark 3260 EHZ B F1 Belassen der aktuellen gleichbleibender 096_1 Gewässerstruktur S Neuhofer Bach 3260-020 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ A Erhalt von Gewässer- R6; 3260; 1337; gleichbleibender 096_2 randstreifen S Neuhofer Bach 3260-020 A5 UNB 1355 EHZ A Belassen der aktuellen gleichbleibender 097_1 Gewässerstruktur S Neuhofer Bach 3260-021 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ B Erhalt von Gewässer- R6; gleichbleibender 097_2 randstreifen S Neuhofer Bach 3260-021 A5 UNB 3260; A229 EHZ B Belassen der aktuellen gleichbleibender 098_1 Gewässerstruktur S Neuhofer Bach 3260-022 R6 WBV / UNB 3260; A229 EHZ B Erhalt von Gewässer- R6; 3260; 1337; gleichbleibender 098_2 randstreifen S Neuhofer Bach 3260-022 A5 UNB 1355 EHZ B StALU MS/ Landwirt- Erweiterung von Gewäs- schaftsbetri gleichbleibender 098_3 serrandstreifen wE Neuhofer Bach 3260-022 A4 eb 3260 EHZ B F1 Belassen der aktuellen Fließgewässer öst- gleichbleibender 099_1 Gewässerstruktur S lich NSG Hellgrund 3260-017 R6 WBV / UNB 3260 EHZ A Belassen der aktuellen Fließgewässer öst- gleichbleibender 100_1 Gewässerstruktur S lich NSG Hellgrund 3260-018 R6 WBV / UNB 3260 EHZ B Erhalt von Gewässer- Fließgewässer öst- R6; gleichbleibender 100_2 randstreifen S lich NSG Hellgrund 3260-018 A5 UNB 3260; 1337 EHZ B StALU MS/ Erweiterung von Gewäs- Fließgewässer öst- Landwirt- gleichbleibender 100_3 serrandstreifen wE lich NSG Hellgrund 3260-018 A4 schaftsbetri 3260 EHZ B F1

104 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle eb 101_1/ Belassen der aktuellen Fließgewässer öst- 3260-019/ gleichbleibender 102_1 Gewässerstruktur S lich NSG Hellgrund 3260-016 R6 WBV / UNB 3260 EHZ A Belassen der aktuellen südlicher Abzweig gleichbleibender 103_1 Gewässerstruktur S Westpeene 3260-011 R6 WBV / UNB 3260 EHZ A Erhalt von Gewässer- südlicher Abzweig 3260; 1337; gleichbleibender 103_2 randstreifen S Westpeene 3260-011 R6 UNB 1355 EHZ A Belassen der aktuellen südlicher Abzweig gleichbleibender 104_1 Gewässerstruktur S Westpeene 3260-012 R6 WBV / UNB 3260 EHZ B Belassen der aktuellen südlicher Abzweig gleichbleibender 105_1 Gewässerstruktur S Westpeene 3260-013 R6 WBV / UNB 3260 EHZ A Erhalt von Gewässer- südlicher Abzweig 3260; 1337; gleichbleibender 105_2 randstreifen S Westpeene 3260-013 R6 UNB 1355 EHZ A Belassen der aktuellen südlicher Abzweig gleichbleibender 106_1 Gewässerstruktur S Westpeene 3260-014 R6 WBV / UNB 3260; EHZ A Erhalt angrenzender Grünlandnutzung, kein südlicher Abzweig gleichbleibender 106_2 Grünlandumbruch S Westpeene 3260-014 R6 UNB 3260 EHZ A StALU MS/ Landwirt- Erhalt angrenzender südlicher Abzweig schaftsbetri gleichbleibender 106_3 Grünlandnutzung N Westpeene 3260-014 V1 eb 3260 EHZ A Belassen der aktuellen südlicher Abzweig gleichbleibender 107_1 Gewässerstruktur S Westpeene 3260-015 R6 WBV / UNB 3260 EHZ A Erhalt angrenzender Grünlandnutzung, kein südlicher Abzweig gleichbleibender 107_2 Grünlandumbruch S Westpeene 3260-015 R6 UNB 3260 EHZ A StALU MS/ Landwirt- Erhalt angrenzender südlicher Abzweig schaftsbetri gleichbleibender 107_3 Grünlandnutzung N Westpeene 3260-015 V1 eb 3260 EHZ A

105 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle Kalktrockenrasen Aufnahme einer Pflege- Landwirt- Entwicklung nutzung (Beweidung, Kalktrockenrasen bei schaftsbetri EHZ B zu EHZ 72; 108_1 Mahd) P Basedow 6210-001 V1 eb 6210 A F7 StALU MS/ Abgrenzung der Fläche Landwirt- Entwicklung einschließlich Pufferstrei- Kalktrockenrasen bei A4; schaftsbetri EHZ B zu EHZ 109_1 fen (ohne Düngung) S Basedow 6210-001 V1 eb 6210 A F7 Kalktuffquellen Machbarkeitsstudie Ve- getationsentwicklung und Quellschüttung und ggf. Entwicklung Ableitung von Maßnah- 7220-001 / StALU MS / EHZ C zu EHZ 110_1 men vE NSG Hellgrund 7220-002 A4 NP 7220 B F1 StALU MS/ Anlage von Pufferstreifen Landwirt- Entwicklung (ohne oder mit extensiver südlich NSG Hell- A4; schaftsbetri EHZ C zu EHZ 111_1 Nutzung) vE grund V1 eb 7220 B F1 Kalkzwischenmoor Erhalt des Kalkflachmoo- res sowie des extensiv genutzten Einzugsgebie- Kalkzwischenmoor- 7230-001 / StALU MS/ gleichbleibender 112_1 tes S Wendischhagen 1903-001 R6 UNB 1903 EHZ B Erhalt vorhandener Kalkzwischenmoor- gleichbleibender 112_2 Wasserstandsdynamiken S Wendischhagen 7230-001 R6 7230 EHZ A regelmäßige motorma- StALU MS/ nuelle Mahd mit Entfer- Kalkzwischenmoor- 7230-001 / UNB / gleichbleibender 112_3 nung des Mahdgutes P Wendischhagen 1903-001 V3 NABU 7230; 1903 EHZ A / B F8 Windelschnecken Erhalt flurnaher Wasser- Quellwald Westufer 1014-001; gleichbleibender 113_1 stände S Malchiner See 1016-003 R6 1014; 1016 EHZ B 114_1 Erhalt flurnaher Wasser- S Großseggenried süd- 1014-002 / R6 1014; 1016 gleichbleibender

106 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle stände lich Bülow 1016-006 EHZ B StALU MM/ Landwirt- Großseggenried süd- 1014-002 / schaftsbetri 1014; 1016; gleichbleibender 114_2 weiterhin keine Nutzung S lich Bülow 1016-006 V1 eb A122 EHZ B Erhalt flurnaher Wasser- Ried bei Krich 1014-003 / gleichbleibender 115_1 stände S Grubenhagen 1016-013 R6 1014; 1016 EHZ B / A StALU MS/ Landwirt- Ried bei Krich 1014-003 / schaftsbetri gleichbleibender 115_2 weiterhin keine Nutzung S Grubenhagen 1016-013 V1 eb 1014; 1016 EHZ B / A Erhalt flurnaher Wasser- 1014-004 / gleichbleibender 116_1 stände S NSG Hellgrund 1016-014 R6 1014; 1016 EHZ A Erhalt flurnaher Wasser- Röhrichte nördlich gleichbleibender 117_1 stände S des Malchiner Sees 1016-001 R6 1016 EHZ B Erhalt flurnaher Wasser- Röhrichte nördlich gleichbleibender 118_1 stände S des Malchiner Sees 1016-002 R6 1016 EHZ A Erhalt flurnaher Wasser- Erlenbruch östlich gleichbleibender 119_1 stände S Carlshof 1016-004 R6 1016 EHZ A Erhalt flurnaher Wasser- Bruchwald östlich gleichbleibender 120_1 stände S Bülow 1016-005 R6 1016 EHZ A Erhalt flurnaher Wasser- Erlenbruch östlich gleichbleibender 121_1 stände S Schorssow 1016-008 R6 1016 EHZ B Erhalt flurnaher Wasser- Erlenbruch südlich gleichbleibender 122_1 stände S Hüttenkoppel 1016-007 R6 1016 EHZ A Erhalt flurnaher Wasser- Feuchtwiese westl. gleichbleibender 123_1 stände S Dahmer Teich 1016-011 R6 1016 EHZ B Erlen- Erhalt flurnaher Wasser- Eschenquellwald gleichbleibender 124_1 stände S Neuhof 1016-015 R6 1016 EHZ B 125_1 Erhalt flurnaher Wasser- S Ried bei Kirch 1016-009/ R6 1016 gleichbleibender

107 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle stände Grubenhagen 1016-010 EHZ B StALU MS/ Landwirt- Ried bei Kirch schaftsbetri gleichbleibender 126_1 weiterhin keine Nutzung S Grubenhagen 1016-010 V1 eb 1016 EHZ B Feuchtgebiet Erhalt flurnaher Wasser- nordöstl. gleichbleibender 127_1 stände S Kirchgrubenhagen 1016-012 R6 1016 EHZ B Erhalt flurnaher Wasser- Erlenquellwald Klein gleichbleibender 128_1 stände S Rehberg 1016-016 R6 1016 EHZ B Eremit UNB / Forst Erhalt von Brut- und Po- / Flächen- gleichbleibender F2; 129_1 tenzialbäumen S Park Rothenmoor 1084-004 R6 eigentümer 1084; A073 EHZ B F3 UNB / Forst 1084; A073; Erhalt von Brut- und Po- / Flächen- A074; A075; gleichbleibender F2; 130_1 tenzialbäumen S Burgtal 1084-003 R6 eigentümer A238 EHZ C F3 Erlen- UNB / Forst 1084; A073; Erhalt von Brut- und Po- Eschenquellwald / Gemeinde A074; A075; gleichbleibender F2; 131_1 tenzialbäumen S Neuhof 1084-002 R6 Klocksin A238; A320 EHZ C F3 NSG Hellgrund und UNB / Forst Erhalt von Potenzial- angrenzende Wald- / Gemeinde gleichbleibender F2; 132_1 bäumen S flächen 1084-001 R6 Klocksin 1084 EHZ C F3 StALU MM/ Forst / Flä- Entwicklung Markierung von Brut- und cheneigent EHZ C zu EHZ F2; 130_2 Potenzialbäumen wE Burgtal 1084-003 V1 ümer 1084 B F3 StALU MS/ Erlen- Forst / Entwicklung Markierung von Brut- und Eschenquellwald Gemeinde EHZ C zu EHZ F2; 131_2 Potenzialbäumen wE Neuhof 1084-002 V1 Klocksin 1084 B F3 129_2 Markierung von Brut- und wE Park Rothenmoor 1084-004 V1 StALU MM/ 1084 gleichbleibender F2;

108 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle Potenzialbäumen Forst / Flä- EHZ B F3 cheneigent ümer StALU MS/ NSG Hellgrund und Forst / Entwicklung Markierung von Potenzi- angrenzende Wald- Gemeinde EHZ C zu EHZ F2; 132_2 albäumen wE flächen 1084-001 V1 Klocksin 1084 B F3 StALU MM/ Forst / Flä- Entwicklung nachhaltige Ausweisung cheneigent EHZ C zu EHZ F2; 130_3 von Potenzialbäumen vE Burgtal 1084-003 V1 ümer 1084 B F3 StALU MS/ Erlen- Forst / Entwicklung nachhaltige Ausweisung Eschenquellwald Gemeinde EHZ C zu EHZ F2; 131_3 von Potenzialbäumen vE Neuhof 1084-002 V1 Klocksin 1084 B F3 StALU MS/ NSG Hellgrund und Forst / Entwicklung nachhaltige Ausweisung angrenzende Wald- Gemeinde EHZ C zu EHZ F2; 132_3 von Potenzialbäumen vE flächen 1084-001 V1 Klocksin 1084 B F3 StALU MM/ Forst / Flä- nachhaltige Ausweisung cheneigent gleichbleibender F2; 129_3 von Potenzialbäumen vE Park Rothenmoor 1084-004 V1 ümer 1084 EHZ B F3 Fischotter Ersatzneubau Querbau- Querung L20 mit Gleichbleiben- 134_1 werk wE Graben A4 StALU MM 1355 der EHZ B F1 Ersatzneubau Querbau- Querung B108 mit gleichbleibender 136_1 werk wE Graben A4 StALU MS 1355 EHZ B F1 Ersatzneubau Querbau- Querung B108 mit gleichbleibender 137_1 werk wE Graben A4 StALU MS 1355 EHZ B F1 Ersatzneubau Querbau- Querung B108 mit gleichbleibender 138_1 werk wE Neuhofer Bach A4 StALU MS 1355 EHZ B F1

109 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

lfd. Nr. Maßnahmen- M- Ortsbezeichnung / Ums. Adressat Schutzobjekt Angaben zur Fi. beschreibung typ. Lage / Teilfläche Erfolgs- kontrolle Ersatzneubau Querbau- Querung K44 mit R8; gleichbleibender 133_1 werk (WRRL) S Stammbach A4 StALU MM 1355; 1069 EHZ B F1 Ersatzneubau Querbau- Querung B108 mit R8; gleichbleibender 135_1 werk (WRRL) S Westpeene A4 StALU MS 1355; 1069 EHZ B F1 Kriechender Scheiberich regelmäßige an die An- StALU MM Entwicklung sprüche der Art ange- Badestelle Hütten- / Gemeinde EHZ C zu EHZ F4; 139_1 passte Grünlandnutzung W koppel 1614-001 V1 Dahmen 1614 B F7

110 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Erhaltungsmaßnahmen für den Malchiner See (LRT 3150) beziehen sich auf den Erhalt des vorhandenen Wasserstandes sowie die Beibehaltung des momentanen Bestandes an Bade- und Bootsanlegestellen sowie Bootshäusern. Wobei letztere Maßnahme vor allem die Unge- störtheit von Biber und Fischotter sowie verschiedener Fisch- und Vogelarten, die sowohl an die offene Wasserfläche des Sees, als auch an dessen Röhrichte gebunden sind, sichern soll. Das im Norden entlang des Dahmer Kanals liegende potenzielle Habitat des Blaukehlchens wurde bei der Abgrenzung der Maßnahmen ebenfalls berücksichtigt. Die Befischung des Malchiner Sees findet unter anderem mit Reusenfischerei statt, die eine Gefährdung für den Fischotter darstellt. Die ansässigen Fischer sind für diese Problematik sensibilisiert. Sobald eine techni- sche Lösung, die den Fang nicht beeinträchtigt, entwickelt wurde, wird ihr Einsatz bei anhalten- der Reusenfischerei als notwendig erachtet. Desweiteren ist die extensive Günlandnutzung im Einzugsgebiet zur Senkung der Nährstoffeinträge zielführend. Sie ist mindestens auf einigen südlich des Malchiner Sees liegenden Flächen beizubehalten. Um die Population des Kriechenden Scheiberichs am westlichen Ufer des Malchiner Sees, an der Badestelle in Hüttenkoppel zu etablieren, soll eine regelmäßige, an die Ansprüche der Art angepasste Grünlandnutzung vorgenommen werden (LUNG M-V, 2013). Die Beeinträchtigungen des Dahmer Teiches sind auf einen hohen Nährstoffeintrag und Ver- schlammungen zurückzuführen. Der vorhandene Pufferstreifen ist dauerhaft zu erhalten. Der Teich ist mit seinen Gehölzstrukturen auch Teil der Fischotter- und Biber-Habitate. Die Schutz- maßnahme zum Erhalt des Pufferstreifens dient somit ebenfalls als Schutzmaßnahme für diese beiden Arten. Die Kleingewässer (LRT 3150) weisen im FFH-Gebiet starke Defizite auf. Um weitere Ver- schlechterungen ihres Erhaltungszustandes zu verhindern, wurden für alle Kleingewässer im FFH-Gebiet die Sicherungsmaßnahmen „Schutz und Erhalt des naturnahen Kleingewässers, Sicherung des vorhandenen Wasserstandes“ formuliert. Einige der Gewässer sind gleichzeitig Kammmolch- bzw. Rotbauchunken-Habitate. Die extensive Nutzung einer kleineren Grün- landfläche, die am Rande einer Ackerfläche bei Bülow liegt und an drei Kleingewässer angrenzt, ist weiter zu führen. Die Kleingewässer, die in Grünlandflächen liegen, sind bei einer Beweidung aus zu zäunen. Der Vertritt der Uferstruktur und eine Eutrophierung der Gewässer, was als Be- einträchtigung in die Bewertung des LRT eingehen würde, sind so zu vermeiden. Der „Dröbel“, der Dorfteich von Basedow, wird als Angel- sowie als Badegewässer genutzt und u.a. auch mit Karpfen besetzt. Die Nutzungen sollen auch weiterhin möglich sein, allerdings nicht intensiviert werden. Bei der Angelnutzung ist darauf zu achten, dass die Uferstruktur z.B. durch Zertreten nicht stark beeinträchtigt wird. Um den Habitatansprüchen der Rotbauchunke gerecht zu wer- den, sollen besonnte, vegetationsreiche, fischfreie Flachgewässer mit starker jahreszeitlicher Wasserstandsdynamik erhalten bleiben. Bei vielen Kleingewässern im FFH-Gebiet sind sinken- de Wasserspiegellagen, die gleichzeitig mit einem verstärkten Wachstum der Ufervegetation und einer zunehmenden Verschattung einhergehen, zu beobachten. Die Maßnahme der Entbuschung ist allerdings nicht unstrittig, da die Herausnahme von Gehölzen gleichzeitig einen Eingriff in gesetzlich geschützte Biotope darstellt und die Gehölze das Gewässer vor Beeinträch- tigungen durch die angrenzende landwirtschaftliche Nutzung schützen. Für die Windelschnecken sind aufgrund des „guten“ Erhaltungszustandes („B“) der Art im FFH- Gebiet ausschließlich Erhaltungsmaßnahmen zu formulieren. Für die Sicherung ihrer Habitate ist vor allem der Erhalt der vorhandenen Bodenfeuchte bedeutsam. Demzufolge dürfen an den Habitatflächen keine weiteren Entwässerungsmaßnahmen durchgeführt werden. Bei nahe am Seeufer gelegenen Habitaten, wie den Flächen im Kalkzwischenmoor Wendischhagen, ist der Flurwasserstand direkt vom Seewasserspiegel des Malchiner Sees beeinflusst. Es sollten keine Nutzungsänderungen auf den Habitatflächen erfolgen. So sind drei momentan aufgelassene Habitatflächen (bei Bülow, sowie zwei weitere Flächen bei Kirch Grubenhagen) auch weiterhin von der Nutzung auszunehmen. Die Nutzungsauflassung dient gleichzeitig dem Erhalt eines po-

111 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ tenziellen Wachtelkönighabitates. Der Wachtelkönig bevorzugt vor allem feuchte Lebensräume mit deckungsreicher Vegetation von 25 bis zu 100 cm Höhe. Für die ebenfalls im Kalkzwischenmoor Wendischhagen gelegene Fläche des LRT 7230 ist die vorhandene Wasserstandsdynamik, die unmittelbar vom Seewasserspiegel abhängt, aus- schlaggebend. Zusätzlich ist die vorhandene Flächenpflege durch Mahd, die momentan vom StALU Mecklenburgische-Seenplatte betrieben wird, beizubehalten. Die Mahd dient ebenso dem Erhalt des Vorkommens des Sumpf-Glanzkrautes. Die natürliche bzw. naturnahe Gewässerstruktur der Zuflüsse des Malchiner Sees (LRT 3260) ist zu sichern. Dies dient auch dem Erhalt der Habitateignung der Gewässer für den Eisvogel. Die Randstreifen zu angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzungen, die als wichtige Pufferstruk- turen Nährstoffeinträge verringern, sollen zwingend erhalten bleiben. Ihr Fehlen würde zu einer Beeinträchtigung des LRT führen. Vorhandene Randstreifen sind ebenso bei der Festlegung der „guten“ („B“) Habitatqualität des Fischotters und Bibers sowie entlang einiger Abschnitte für das dort ausgewiesene potenzielle Rotmilanhabitat ausschlaggebend. Zur Sicherung des „her- vorragenden“ Erhaltungszustandes des LRT 3260 ist ferner die Beibehaltung der momentanen Grünlandnutzung auf angrenzenden Landwirtschaftsflächen, die teilweise auch zu den potenzi- ellen Habitaten von Schwarzmilan und Rotmilan gehören, notwendig. Entlang der Fließgewässer bergen einige Durchlässige, die für den Fischotter nicht passierbar sind, Gefahrenstellen. Han- delt es sich um berichtspflichtige Gewässer im Rahmen der WRRL, wird die Herstellung der Durchgängigkeit als Erhaltungsmaßnahme angesehen. In welcher Form die Durchgängigkeit für den Otter hergestellt wird (bspw. Anlage einer separaten Trockenröhre, Ersatzneubau mittels Hamcodurchlass mit Otterberme) muss im Einzelfall in einer gesonderten Planung entschieden werden. Bezüglich des Bachneunauges sind ebenfalls alle Maßnahmen zur Sicherung der na- turnahen Fließgewässerstruktur, zur Reduzierung von Stoffeinträgen aus der Landwirtschaft (Anlage Gewässerrandstreifen) und zur Sicherung der ökologischen Durchgängigkeit auf ent- sprechenden Abschnitten vorgesehen. Auch für den Kalk-Trockenrasen bei Basedow (LRT 6210) wurden aufgrund des „guten“ Erhal- tungszustandes ausschließlich Erhaltungsmaßnahmen festgelegt. Der nährstoffarme Standort ist durch die Anlage eines Pufferstreifens (ohne mineralische Düngung) zur angrenzenden Grün- landnutzung sowie durch eine Abgrenzung, durch bspw. Feldsteine, zu sichern. Zur Verhinde- rung einer Verfilzung und Verbuschung, ist ein angepasstes kontinuierliches Pflegekonzept (Mahd mit Wurzelrodung oder Beweidung) zu entwickeln. Die Maßnahmenplanung für den Eremiten entstand auf Grundlage eines gesonderten Fachbei- trages. Erhaltungsmaßnahmen für den Eremiten umfassen die Ausweisung und den Schutz der besiedelten Brutbäume sowie der geeigneten Potenzialbäume (BARTH et al. 2009). Dafür sollen die Bäume auf den Habitatflächen markiert werden. Gegebenenfalls ist zum Erhalt der Bäume eine vorsichtige Auflichtung der umgebenen Gehölze durchzuführen. Der Erhalt der Brut- und Potenzialbäume dient ebenso dem Erhalt der Habitatqualität für Schwarzmilan, Rotmilan, See- adler, Mittelspecht und Zwergschnäpper, die alt- und totholzreiche Wälder benötigen. Die Fest- legung konkreter Maßnahmen für die Habitatflächen Nr. 4 und Nr. 5 erfolgt erst nach Abschluss der Arbeit der Waldarbeitsgruppe (AG Natura2000) (vgl. 20131106_begl_AG_II.docx). II.2.2 Festlegung von vorrangigen und wünschenswerten Entwicklungsmaßnahmen Hinsichtlich des Erhaltungszustandes konnte der Malchiner Sees (LRT 3150) aufgrund hoher stofflicher Belastungen und einer damit einhergehenden Wassertrübung und Artenarmut nur als „ungünstig“ bewertet werden. Der See sowie einige seiner Zuflüsse gehören zu den berichts- pflichtigen Gewässern entsprechend der WRRL, so dass die Maßnahmenplanung zur Reduzie- rung von Nährstoffeinträgen hauptsächlich der Wasserwirtschaftverwaltung obliegt. Da seeinter- ne Maßnahmen für den Malchiner See nicht anzuwenden sind (BIOPLAN 2003), wird die Redu- zierung von Einträgen innerhalb des gesamten Einzugsgebietes verfolgt. Dies bezieht sich auf

112 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Fließgewässer innerhalb sowie auch außerhalb des FFH-Gebietes, deren Renaturierung teilwei- se bereits umgesetzt wurde (vgl. Tabelle 1). Sämtliche weitere geplante Maßnahmen, die zur Nährstoffreduzierung dienen und die in der Bewirtschaftungsvorplanung (BVP) festgeschriebe- nen sind, dienen auch zur Verbesserung des Sees als Lebensraumtyp (vgl. Tabelle 27).

Tabelle 28 Maßnahmen gemäß BVP der WRRL zur Reduzierung von Nährstoffeinträgen in den Malchiner See

Gewässername Maßnahmenbeschreibung (Wasserkörpernummer) Stammbach (OPEE-3600)  Neubau der Ortskläranlage in (M06, Station km 5+435)  Sicherung der ordnungsgemäßen Landwirtschaft (Nutzungsoptimie- rung)  Umstellung der Bearbeitungsrichtung des Ackers auf hangparallele Bearbeitung, Anlage von Gewässerrandstreifen (M07, Station km 3+385 bis Station km 3+950) Karnbach (OPEE-3301) keine Maßnahmen vorgesehen Ziddorfer Mühlenbach ab Station km 1+900 keine relevanten Maßnahmen zur Senkung der (OPEE-3300) Nährstoffbelastung mehr vorgesehen Westpeene (OPEE-3400)  Strukturverbesserung südlich von Großen Luckow durch Anregung der Eigendynamik (Aufweitung, Uferabflachung, Totholz)  gleichzeitig Schaffung von Retentionsräumen zur Nährstoffentlastung (M04, Station km 120+585 bis Station km 122+650)  Anlage von Gewässerrand-/ Gewässerentwicklungsstreifen am rech- ten und linken Ufer südlich von Großen Luckow zur Strukturverbes- serung und zur Reduzierung der Nährstoffeinträge in den Malchiner See (M13 und M14, Station km 121+560 bis Station km 122+650) Dahmer Mühlenbach  Klärung der Belastung im Raum Moltzow (Eliminierung der Punkt- (OPEE-3200) quellen) zur Reduzierung der Nährstoffeinträge in den Malchiner See und zur Verbesserung der Wasserqualität (M12, Station km 5+718) Burgtal (OPEE-3100)  Strukturverbesserung unterhalb von Rothenmoor durch Anregung der Eigendynamik (Aufweitung, Uferabflachung, Störelemente)  gleichzeitig Schaffung von Retentionsräumen zur Nährstoffentlastung (M01, Station km 0+100 bis Station km 0+840)  Neutrassierung des Baches, Herstellung der Durchgängigkeit und Wasserstandsanhebung / Wiedervernässung oberhalb von Rothenmoor  Verbesserung der Strukturgüte, Moorschutz und gleichzeitig Schaf- fung von Retentionsräumen zur Nährstoffentlastung (M03, Station km 1+625 bis Station km 2+400)  Sicherung von Gewässerrand-/ Gewässerentwicklungsstreifen am rechten und linken Ufer im Bereich Rothenmoor und Rambow zur Strukturverbesserung und zur Reduzierung der Nährstoffeinträge in den Malchiner See (M13 und M14, Station km 0+100 bis Station km 5+800)

113 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

 Lösung der Abwasserproblematik in Rothenmoor zur Senkung der Nährstoffbelastung (M16, Station km 1+300 bis Station km 1+600) Lupenbach (OPEE-2900)  Einrichtung eines linksseitigen Gewässerentwicklungsraumes mit ergänzender Gehölzinitialpflanzung (M01: Station km 0+315 bis Station km 0+440)  beidseitig Einrichtung eines Gewässerentwicklungsraumes mit ggf. ergänzender Gehölzinitialpflanzung (M02: Station km 0+450 bis Station km 0+750, M05: Station km 1+890 bis Station km 3+000, M07: Station km 3+740 bis Station km 4+000)  Strukturgüteverbesserung durch partielle Uferabflachung und Neu- profilierung  gleichzeitig Schaffung von Retentionsräumen zur Nährstoffentlastung (M08, Station km 5+050 bis Station km 6+715)  beidseitig Einrichtung eines Uferrandstreifens mit wechselseitiger Gehölzinitialpflanzung (M09, Station km 5+050 bis Station km 6+715) Lupenbach (OPEE-3000)  Strukturgüteverbesserung durch partielle Uferabflachung und Neu- profilierung  gleichzeitig Schaffung von Retentionsräumen zur Nährstoffentlastung (M02: Station km 7+038 bis Station km 8+600, M09: Station km 8+930 bis Station km 11+380)  beidseitig Einrichtung eines Uferrandstreifens mit wechselseitiger Gehölzinitialpflanzung (M03: Station km 6+715 bis Station km 8+600, M10: Station km 8+930 bis Station km 11+380) Zufluss Lupenbach (OPEE- keine Maßnahmen vorgesehen 2800) Im Rahmen des limnologischen Gutachtens (BIOPLAN 2003) wurden zusätzlich zu den in der BVP festgelegten Maßnahmen zur Verringerung des Nährstoffeintrages in den Malchiner See, Anpflanzungen auf besonders durch Wind- und Wassererosion gefährdeten Ackerflächen gefor- dert. Die innerhalb des Gebietes, auf einer Ackerfläche bei Bülow, liegenden Pflanzflächen wur- den als Entwicklungsmaßnahme für den Malchiner See (LRT 3150) sowie für die Habitate des Kammmolchs integriert. Zusätzlich wurde die im Gutachten geforderte Reduzierung von Nähr- stoffeinträgen durch die Neuregulierung des Abwasserkonzeptes im EZG als Entwicklungsmaß- nahme für den Malchiner See aufgenommen. Dieser Maßnahmenvorschlag geht über die in der BVP angegebenen punktuellen Einleitungen von Abwässern in Zuflüsse des Sees hinaus. Darü- ber hinaus kann der Nährstoffeintrag durch die Vernässung und Extensivierung von Teilberei- chen südlich liegender Grünländer verringert werden. Hier ist eine Verminderung der Entwässe- rung durch z.B. das Anheben der Grabensohlen und die Höherlegung von Durchlässen zu emp- fehlen.

Um den „ungünstigen“ Erhaltungszustand des Dahmer Teichs (LRT 3150), eines südlich von Bristow liegenden Kleingewässers, welches auch als Rotbauchunken-Habitat ausgewiesen wur- de und eines nördlich von Rambow liegenden Kleingewässers zu verbessern, sind diese von einem Anschluss an das landwirtschaftliche Dränsystem zu trennen. Generell sollten Kleinge- wässer (LRT 3150), die innerhalb von Ackerflächen liegen und oft auch Rotbauchunken- und Kammmolchgewässer sind, durch einen Pufferstreifen ohne oder mit extensiver Nutzung mit ei-

114 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ ner wünschenswerten Breite von 10 m geschützt werden. Die Kleingewässer in der Ackerfläche bei Bülow stellen meist stark eingetiefte Hohlformen mit einer LRT-Fläche (Wasserfläche ein- schließlich unmittelbar vom Wasserkörper beeinflusster Ufervegetation) von 0,1 bis 0,4 ha dar. Oft weisen sie eine großflächig entwickelte Ufer- und Verlandungsvegetation auf. Bei der Kartie- rung sowie einer weiteren Begehung mit Verantwortlichen der StÄLU und der UNB konnten je- doch keine Ursachen für die offensichtlich stark abnehmenden Wasserstände, wie etwa An- schlüsse der Gewässer an ein Entwässerungssystem, gefunden werden. Es ist zu vermuten, dass absinkendende Grundwasserspiegellagen dafür verantwortlich sind. Um der Gefährdung der Kleingewässer, die in der zunehmenden Eutrophierung bei abnehmenden Wasserspiegella- gen besteht, entgegen zu wirken, sollen Möglichkeiten geprüft werden, wie die Wasserstandsdynamik der Kleingewässer erhalten und möglichst verbessert werden kann. Da- für ist eine Analyse der Defizite mit möglichst großräumigen Betrachtungen von Grundwasserla- gen, Niederschlags-, Verdunstungs- und Abflussverhältnissen notwendig. Tiefergehende Be- trachtungen wurden somit für einen Bereich des FFH-Gebiets vorgeschlagen, in dem die meis- ten Kleingewässer liegen. Darüber hinaus wurde diese Maßnahme für ein weiter nördlich lie- gendes Kleingewässer, das gleichzeitig ein Rotbauchunken-Habitat darstellt, festgelegt. Entlang einiger Abschnitte, der als LRT 3260 eingestuften Fließgewässer, grenzt die Ackernut- zung bis an die Uferkante. Hier empfiehlt sich die Anlage bzw. Erweiterung von Gewässerrand- streifen. Einige Durchlässe (z.B. B108 und L20) an Fließgewässern im FFH-Gebiet sind für den Fischotter nicht passierbar und damit Gefahrenstellen. Handelt es sich um nicht berichtspflicht- ige Gewässer im Rahmen der WRRL, wird die Herstellung der Durchgängigkeit als wünschens- werte Entwicklung angesehen. Die angedachte Sanierung eines Abschnittes des Neuhofer Ba- ches zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit und Verhinderung einer unerwünschten Entwässerung (schriftl. Mitt. StALU MS) wurde ebenso im Plan als Entwicklungsmaßnahe für den LRT 3260 formuliert. Im NSG Hellgrund befinden sich die Vorkommen der Kalktuffquellen (LRT 7220), die zu den prioritären Lebensräumen zählen und in Mecklenburg-Vorkommen selten vorkommen. Durch die Anlage eines mindestens 10 m breiten Pufferstreifens ohne oder mit extensiver Nutzung zur oberhalb des Hangs angrenzenden Ackerfläche, soll der stattfindende Nährstoffeintrag vermin- dert werden. Diese Maßnahme wurde ebenfalls für die dort vorhandenen Waldlebensraumtypen formuliert (LU M-V, 2010). Um den Zustand des prioritären LRT zu entwickeln ist zunächst ein Monitoring zur Entwicklung der Quellschüttung sowie zur Vegetationsentwicklung nach dem ak- tuellen Eschensterben und Aufwuchs des Bergahorns notwendig. Im Rahmen einer Machbar- keitsstudie sollen ggf. auch Maßnahmen zur Verbesserung des Erhaltungszustandes entwickelt werden. Die Maßnahmenplanung für den Eremiten entstand auf Grundlage eines gesonderten Fachbei- trages (BARTH et al., 2009). Für den langfristen Erhalt von potenziellen Brutbäumen ist eine nachhaltige Ausweisung von Potentialbäumen notwendig. Dafür sind einzelne Bäume geeigne- ter Baumarten in geringen Entfernungen zu vorhandenen Brutbäumen anzupflanzen, ggf. freizu- schneiden und zu sichern. Die Festlegung konkreter Maßnahmen für die Habitatflächen Nr. 4 und Nr. 5 erfolgt erst nach Abschluss der Arbeit der Waldarbeitsgruppe (AG Natura2000) (vgl. 20131106_begl_AG_II.docx)

II.3 Instrumente zur Umsetzung der Maßnahmen Hinsichtlich der Umsetzung von Maßnahmen ist zwischen rechtlichen, administrativen und ver- traglichen Instrumenten zu unterscheiden. Bei den rechtlichen Instrumenten ist vor allem der Vollzug des § 33 BNatSchG (Verschlechterungsverbot) sowie der Vollzug von Verordnungen in Schutzgebieten zu nennen. Auch auf Regelungen durch andere Rechtsvorschriften (z.B. Fische- reirecht) ist hier hinzuweisen. Bei den administrativen Instrumenten sind für die vorliegende Ma-

115 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ nagementplanung insbesondere die Projektförderung und die Durchführung von Ausgleichs-, Ersatz- oder Kohärenzsicherungsmaßnahmen von Bedeutung. Zu den vertraglichen Vereinba- rungen zählen u.a. freiwillige Vereinbarungen mit Nutzern. Unabhängig von den genannten In- strumenten besteht für gesetzlich geschützten Biotope (zum Teil deckungsgleich mit den LRT und Habitaten) der Biotopschutz (§ 20 NatSchAG M-V) sowie für besonders (u.a. alle europäi- schen Vogelarten) und streng geschützte Arten (u.a. alle FFH-Anhang-IV-Arten) der besondere Artenschutz (§ 44 BNatSchG) einschließlich der Horstschutzregelung (§ 23 Abs. 4 NatSchAG). Die zur Umsetzung im Rahmen der FFH-Managementplanung für das FFH-Gebiet vorgesehe- nen Instrumente sind flächenkonkret in Karte 3 und in Tabelle 27 abgebildet. Folgende Umset- zungsinstrumente sollen Anwendung finden:  R 6: Vollzug von § 33 BNatSchG Es sind gemäß § 33 BNatschG alle Veränderungen und Störungen unzulässig, die zu ei- ner erheblichen Beeinträchtigung eines Natura 2000-Gebietes führen können. Dies be- trifft insbesondere Maßnahmen die dem aktiven Erhalt des LRT bzw. Habitats dienen. Dieses Instrument findet z.B. beim Schutz von Kleingewässern Anwendung, wenn unter anderem „Schutz und Erhalt naturnaher Kleingewässers sowie Sicherung des vorhande- nen Wasserstandes“ gefordert wird.  R 8: Vollzug von Regelungen nach anderen Rechtsvorschriften Im Bezug auf das FFH-Gebiet sind alle Maßnahmen, die zur Reduzierung von Nährstoff- einträgen in den Malchiner See im Rahmen der WRRL entwickelt werden, umzusetzen.

 A 4: Projektförderung. Adressat ist die zuständige Fachbehörde für Naturschutz in Ver- bindung mit dem jeweiligen Projektträger, sofern bekannt (z. B. StALU/Naturpark) Über eine Projektförderung (z.B. über FöRiGeF) sind Untersuchungen zur Vegetations- entwicklung und Quellschüttung im NSG Hellgrund durchzuführen und ggf. Maßnahmen abzuleiten.  A 8: Durchführung von Ausgleichs-, Ersatz- und Kohärenzsicherungsmaßnahmen.  A 5: Kontrolle von Cross Compliance-Anforderungen bei landwirtschaftlichen Betrieben, die Direktzahlungen oder Flächenbeihilfen aus dem ELER erhalten (nur in Kombination mit R6 möglich). Alle als LRT 3150 kartierten Kleingewässer sind auch Bestandteil der vorliegenden Feld- blöcke, daher wird dieses Instrument auf diese Flächen angewendet.

 V 1: Verträge mit Landnutzern Durch die Fachbehörde ist bspw. zu prüfen, ob eine vertragliche Vereinbarung für eine Pflegenutzung der Fläche mit Vorkommen von Apium repens mit dem Flächeneigentü- mer bzw. Bewirtschafter, vereinbart werden kann.  V 2: Freiwillige Vereinbarungen mit Nutzern Der Verzicht auf Intensivierung der Angelnutzung am „Dröbel“ kann mit dem Landesang- lerverband vereinbart werden.  V 3: Verträge mit Vereinen / Verbänden / ehrenamtlichen zur Gebietsbetreuung. Die Fläche des LRT 7230 im Kalkzwischenmoor Wendischhagen wird momentan durch den NABU gepflegt. Diese Pflege soll beibehalten werden.

116 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

II.3.1 Cross Compliance-Bestimmungen Die Naturschutzberatung landwirtschaftlicher Betriebe zur detaillierten Ausgestaltung der Cross Compliance-Anforderungen wurde nicht vorgenommen. Die Bestimmungen zur Umsetzung der FFH- und Vogelschutz-RL sind von Direktzahlungsempfängern zu beachten.

II.3.2 Finanzierungsinstrumente zur Umsetzung der Maßnahmenvorschläge Folgende Finanzierungsinstrumente (F) für die Maßnahmenumsetzung finden in der vorliegen- den FFH-Managementplanung für das Untersuchungsgebiet „Malchiner See und Umgebung“ Berücksichtigung:  F 1: FöRiGef: Richtlinie zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung von Gewässern und Feuchtlebensräumen  F 2: FöRiSAG: Richtlinie zur Förderung von Investitionen zugunsten schützenswerter Ar- ten und Gebiete  F 3: Richtlinie für die Förderung forstwirtschaftlicher Maßnahmen im Rahmen des ELER  F 4: Richtlinie zur Förderung der naturschutzgerechten Grünlandnutzung  F 7: Richtlinie für die Förderung von Maßnahmen des Biotop- und Artenschutzes  F 8: Mittel für Pflege-, Entwicklungs- und Renaturierungsmaßnahmen in NSG  F 15: Durchführung als Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahme  F 16: Durchführung als Kohärenzsicherungsmaßnahme  F 17: Mittel aus Ersatzzahlungen Die abgestimmten Instrumente sind in Tabelle 27 schutzobjekt-, adressaten- und raumbezogen aufgeführt.

II.4 Kosten und Finanzierung der Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaß- nahmen Im Zuge der Managementplanung werden (zwingende) Erhaltungs- und Wiederherstellungs- maßnahmen abgeleitet. Diejenigen Maßnahmen, für die bei ihrer Umsetzung ein finanzieller Aufwand besteht, sind mit einer Abschätzung der Höhe der Kosten in Tabelle 29 dargestellt. Für einige vorgeschlagene Vorhaben wurde darauf verzichtet eine konkrete Kostenschätzung durchzuführen, da es sich vorrangig um die Beibehaltung der aktuellen Nutzung oder die Erhal- tung der vorhandenen Strukturen handelt. Darunter fallen beispielsweise der „Erhalt von Feld- gehölzen, Hecken, Waldrändern in unmittelbarer Nähe zu angrenzenden offenen Bereichen“ oder die „Sicherung der derzeitigen Nutzung“.

117 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Tabelle 29: Kostenschätzung und Angabe der Kostenart für erforderliche Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen (Legende: Maß- nahmentyp S/N/P/W für Erhaltungsmaßnahme Schutz/Nutzung/Pflege, Wiederherstellung, Maßn.-typ = Maßnahmentyp)

lfd. Nr. Beschreibung der Maßn.- Ortsbezeichnung/Lage/ Schutz- Finanzbedarf Maßnahme typ Teilfläche objekte Projektumsetzung Jährlich 039_2 bedarfsweise partielle P Kleingewässer 3150-020 / 1188 psch. 250 € (Entfernen der Ge- Entbuschung in Ackerfläche 1166-039 / hölze mit Motorsäge und nördlich Bülow 1188-039 Beräumung des Schnittguts) 041_2 bedarfsweise partielle P Kleingewässer 3150-021 / 1188 psch. 250 € (Entfernen der Ge- Entbuschung in Ackerfläche 1188-038 hölze mit Motorsäge und nördlich Bülow Beräumung des Schnittguts) 043_2 bedarfsweise partielle P Kleingewässer 1188-003 1188 psch. 250 € (Entfernen der Ge- Entbuschung in Ackerfläche hölze mit Motorsäge und nördlich Bülow Beräumung des Schnittguts) 043_3 Auszäunung bei Be- S Kleingewässer 3150-002 3150 wird im Rahmen der vorliegenden Planung nicht be- weidung in Grünlandflä- ziffert, da die Landnutzer ohnehin zu dieser Maß- che zwischen nahme verpflichtet sind und diese daher keine zu- Bülow und sätzlichen Kosten verursacht Bristow 048_2 bedarfsweise partielle P Kleingewässer 3150-024 / 1188 psch. 250 € (Entfernen der Ge- Entbuschung westlich Base- 1188-024 hölze mit Motorsäge und dow Beräumung des Schnittguts) 048_3 Auszäunung bei Be- S Kleingewässer 3150-024 / 3150 wird im Rahmen der vorliegenden Planung nicht be- weidung westlich Base- 1188-024 ziffert, da die Landnutzer ohnehin zu dieser Maß- dow nahme verpflichtet sind und diese daher keine zu- sätzlichen Kosten verursacht 049_2 bedarfsweise partielle P Kleingewässer 3150-025 / 1188 psch. 250 € (Entfernen der Ge- Entbuschung westlich Base- 1188-025 hölze mit Motorsäge und dow Beräumung des Schnittguts) 049_3 Auszäunung bei Be- S Kleingewässer 3150-025 / 3150 wird im Rahmen der vorliegenden Planung nicht be- weidung westlich Base- 1188-025 ziffert, da die Landnutzer ohnehin zu dieser Maß- dow nahme verpflichtet sind und diese daher keine zu- sätzlichen Kosten verursacht 051_2 Auszäunung bei Be- S Kleingewässer 3150-022 3150 wird im Rahmen der vorliegenden Planung nicht be- weidung nördlich Base- ziffert, da die Landnutzer ohnehin zu dieser Maß- dow nahme verpflichtet sind und diese daher keine zu-

118 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“ lfd. Nr. Beschreibung der Maßn.- Ortsbezeichnung/Lage/ Schutz- Finanzbedarf Maßnahme typ Teilfläche objekte Projektumsetzung Jährlich sätzlichen Kosten verursacht

052_2 bedarfsweise partielle P ehem. Klär- 1188-051 1188 psch. 250 € (Entfernen der Ge- Entbuschung teich Gutspark hölze mit Motorsäge und Basedow Beräumung des Schnittguts) 054_2 Auszäunung bei Be- S Kleingewässer 3150-027 3150 wird im Rahmen der vorliegenden Planung nicht be- weidung östlich Base- ziffert, da die Landnutzer ohnehin zu dieser Maß- dow nahme verpflichtet sind und diese daher keine zu- sätzlichen Kosten verursacht 059_2 bedarfsweise partielle P Kleingewässer 3150-035 / 1188 psch. 250 € (Entfernen der Ge- Entbuschung in Ackerfläche 1188-047 hölze mit Motorsäge und nördlich Beräumung des Schnittguts) Rambow 062_2 bedarfsweise partielle P Kleingewässer 3150-038 / 1188 psch. 250 € (Entfernen der Ge- Entbuschung in Ackerfläche 1188-030 hölze mit Motorsäge und nördlich Beräumung des Schnittguts) Rambow 064_2 bedarfsweise partielle P Kleingewässer 3150-033 / 1188 psch. 250 € (Entfernen der Ge- Entbuschung in Ackerfläche 1166-049 / hölze mit Motorsäge und nördlich 1188-049 Beräumung des Schnittguts) Rambow 070_2 Auszäunung bei Bewei- S Kleingewässer 3150-029 3150 wird im Rahmen der vorliegenden Planung nicht be- dung im Grünland ziffert, da die Landnutzer ohnehin zu dieser Maß- südlich nahme verpflichtet sind und diese daher keine zu- Malchiner See sätzlichen Kosten verursacht 071_2 Auszäunung bei Bewei- S Kleingewässer 3150-028 3150 wird im Rahmen der vorliegenden Planung nicht be- dung im Grünland ziffert, da die Landnutzer ohnehin zu dieser Maß- südlich nahme verpflichtet sind und diese daher keine zu- Malchiner See sätzlichen Kosten verursacht 108_1 Aufnahme einer Pflege- P Trockenrasen 6210-001 6210 ca. 2.000 € (Entfernen der Ge- ca. 325 €/Jahr nutzung (Beweidung, östlich Base- hölze mit Motorsäge und (ca. 500 €/ha für Mahd, bedarfsweise dow Beräumung des Schnittguts; einschürige Mahd Entbuschung) 3.000 €/ha) mit Mähgutent- fernung, ca. 0,65

119 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

lfd. Nr. Beschreibung der Maßn.- Ortsbezeichnung/Lage/ Schutz- Finanzbedarf Maßnahme typ Teilfläche objekte Projektumsetzung Jährlich ha)/ ca. 100 €/Jahr (ca. 160 €/ha für extensive Bewei- dung mit Scha- fen, ca. 0,65 ha) 109_1 Abgrenzung der Fläche S Trockenrasen 6210-001 6210 psch. 200 €, Vor-Ort-Begehung einschließlich Puffer- östlich Base- und Kennzeichnung des Bio- streifen (ohne minerali- dow tops sche Düngung) 112_3 regelmäßige motor- P Kalkzwischen- 7230-001 1903; 2.000 € manuelle Mahd mit Ent- moor / 1903-001 7220 fernung des Mahdgutes Wendischhage n 133_1 Ersatzneubau Querbau- S Querung K44 mit Stammbach 1355; Kosten nicht Bestandteil vorliegender Planung, da werk (WRRL) 1069 Übernahme WRRL-Maßnahme

135_1 Ersatzneubau Querbau- S Querung B108 mit 1355; Kosten nicht Bestandteil vorliegender Planung, da werk (WRRL) Westpeene 1069 Übernahme WRRL-Maßnahme

139_1 regelmäßige an die An- N/ W Badestelle 1614-001 1614 Mahd 2 - 3 mal jährlich 130€/ha/Jahr sprüche der Art ange- Seedorf passte Grünlandnutzung

120 FFH-Managementplan „Malchiner See und Umgebung“

Literatur und Quellenverzeichnis

Monographien, Sammelwerke, Schriftenreihen, Sonstiges

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BIOTA (2012): Absprachen mit Auftraggeber im Projekt Bodenordnungsverfahren „Dahmen“, Maßnah- menplan Teil II – Renaturierung der Gewässer und angrenzender Niederungsbereiche des Dahmer Mühlenbachs. -mdl. Mitt. KACAN (2013): ichthyofaunistische Informationen über den Fischbestand (insbesondere der FFH-Arten) des Malchiner Sees, sowie über Fangmethoden, Fangstatistiken und Besatzmaßnahmen. -mdl. Mitt. NP MS (2014): Informationen zu Brutvogelvorkommen in FFH-Gebiet und einem 5 Km-Umkreis. –schriftl. Mitt. des Naturparks Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See vom 24.10.2014 SCHLENDER (2013): ichthyofaunistische Informationen über den Fischbestand (insbesondere der FFH- Arten) des Malchiner Sees, sowie über Fangmethoden, Fangstatistiken und Besatzmaßnahmen. -mdl. Mitt. SCHMIDT (2013): Auskunft zur Bewertung des Malchiner Sees als LRT 3150. –schriftl. Mitt. vom 11.01.2013. STECKER, W. (2013): – Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.: Auskunft zum Fischbesatz und zur Fischbestandskontrolle des für den „Dröbel“ bei Basedow. –schriftl. Mitt. Internetquellen http://www.pik-potsdam.de: Klimadaten und Szenarien für Schutzgebiete, 15.10.2012. http://www.umweltkarten.mv-regierung.de: Touren im Geopark Mecklenburgische Eiszeitlandschaft, 19.10.2012. http://www.lav-mv.de: Digitales Gewässerverzeichnis, 10.09.2013. LUNG M-V (2012b): http://www.lung.mv-regierung.de: Steckbriefe der Lebensraumtypen. – LUNG M-V – Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern, 19.09.2012.

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