Johannes Michelberger Hochzeit. Ja, ja, seit es in der Stadt diese neue SB - , Betrug und fette Beute Tankstelle gibt, mit diesem Full Time - Kreditkarten Cash E 335 Service, ist's mit dem Umsatz nicht mehr weit her. Und ich, als Chefin, muß sogar selber den Fußboden PERSONEN: schrubben, weil wir uns die Putzfrau nicht mehr leisten Ludwig Nuhlbauer, Tankstellenpächter können. Rosi Nuhlbauer, seine Frau Ivi: Ivonne Nuhlbauer, die Tochter (von der Wohnungstür kommend) Eberhard Nuhlbauer, der Sohn Guten Morgen, Mama. Martin Gipsmeisel, Maler Rosi: Herr von Grün, Vorstand des Mineralölkonzerns Guten Morgen, Ivi. Schön, daß du dir heute Hugo Goldzahn, Versicherungsvertreter freigenommen hast. Ede, Penner Ivi: Ein Motorrad-Rocker, Aber Mama, ist doch selbstverständlich. Kann ich dir hier Tschortsch, ehemaliger Schulkamerad von Eberhard was helfen? Anschela, Tschortschs Freundin Rosi: Hauptkommissar Terrig Ja, du kannst die Plakate aufhängen. Sie liegen dort sowie in kleinen Rollen: neben der Kasse. Eines muß draußen unter die WC-Kunde, VW-Diesel Fahrer, Herr Doktor Benzinpreistafel, das andere kannst du hier aufhängen. (schwerhöriger Greis) Ivi: Diese Rollen können, je nach Anzahl der Schauspieler, (Nimmt die Plakate und hängt das eine im Kassenraum erweitert, gestrichen oder von anderen Darstellern als auf) Doppelrollen gespielt werden. Auf den Plakaten steht: 25 Jahre Tankstelle Nuhlbauer, Die Rolle des Tschortsch kann ebenfalls als Doppelrolle 25 Jahre Service, Leistung, Freundlichkeit, heute gegeben werden. Jubiläumsverkauf. Jeder Liter Benzin 5 Pfennige billiger! Spieler: mind. 8m 3w (Ivi liest das Plakat) Ort: Kassenraum einer Tankstelle Soll das ein Witz sein? 25 Jahre Freundlichkeit? Kein Tag Zeit: Gegenwart vergeht, daß Vater nicht mindestens einen Kunden Bühnenbild: Kassenraum einer Tankstelle. Ein Tisch mit beschimpft, beleidigt oder hinauswirft. vier Stühlen, ein Tresen Rosi: mit Kasse, Warenregale mit Zigaretten, Kfz-Zubehör, (seufzend) Getränke, u.a. Ja, ja, seit der Umsatz zurückgeht, sind seine Nerven Links ist die Eingangstür (mit Glasscheibe) und ein nicht mehr die besten. Fenster, Ivi: in der Mitte ist die Tür zum WC, rechts ein Fenster und Aber daß er den Martin nicht leiden kann, dafür habe ich die Tür zur nun wirklich kein Verständnis. Ich weiß nicht, was er Stube. gegen ihn hat. Er ist doch tüchtig, und er sieht sooo gut 1. Akt aus. (morgens 7.30 Uhr) Rosi: 1. Szene: Aber er ist evangelisch! Rosi: Ivi: (auf den Knien den Boden schrubbend) Aber Mama, die Zeiten sind doch längst vorbei. 25 Jahre Tankstelle Nuhlbauer. 25 Jahre Arbeit, Fleiß und Rosi: Schweiß. Und was hab ich nun davon, ich als Chefin? Erklär das mal deinem Vater. Nichts! Niemals Urlaub, keine teuren Kleider, kein Luxus, (Das Telefon klingelt. Rosi geht ran) nicht einmal ein paar neue Ohrringe seit meiner Tankstelle Nuhlbauer...Ja, einen Moment. Ivi, es ist für 1 dich. Versicherung ? Wenn das der Ludwig erfährt, daß es ein Ivi: Versicherungsfritze wagt, seine Tochter zu belästigen, na Wer ist es denn? dann hoffentlich Allianz versichert ! Einen evangelischen Rosi: Handwerker wie den Martin, den wird er sicher Ein gewisser Herr Goldzahn. irgendwann einmal akzeptieren, aber einen, der auch Ivi: nur im entferntesten mit Versicherungen zu tun hat, als Du heiliger Strohhalm. Der schon wieder. Liebhaber seiner Tochter? Niemals! (Ivi geht ans Telefon) Ivi: Ivonne Nuhlbauer...Aber Herr Goldzahn...es ist halb acht Keine Sorge, Mama, ich bin sicher, daß mich dieser Herr morgens...Was, Sie können nicht mehr ohne mich Goldzahn bald in Ruhe läßt. einschlafen. Na hören Sie mal...Nein, Sie können heute Rosi: nicht kommen. Bitte...Ich lege jetzt auf. Aber so weinen (putzt das Fenster links) Sie doch nicht... Sei so gut und hole aus der Küche den Kaffee. Vater (Ivi legt auf) wird sicher jeden Moment herunterkommen, und stell Oh Mama. für Eberhard gleich seinen Kaba hin. Rosi: Ivi: Kind, wer war das denn? Mama, der Martin macht das schon. Morgen abend Ivi: können wir wieder einräumen. Immerhin hat er schon Ach, wenn ich daß wüßte. Dieser Kerl hat mich schon die Decke fertig tapeziert und... zum dritten Mal angerufen. Er sei unsterblich in mich 2. Szene verliebt. Ludwig: Rosi: (kommt zur Wohnungstür herein, seine Latzhose noch Wo hat er dich denn kennengelernt? nicht ganz angezogen, Hosenträger hängen weg) Ivi: (fällt Ivi ins Wort) Was heißt kennengelernt. Ich hab ihn ja noch gar nicht ...und meine Tochter bussiert. Guten Morgen. gesehen. Als er das erstemal bei mir angerufen hat, Rosi und Ivi: sagte er, er hätte mein Bild in der Zeitung gesehen, na Guten Morgen. du weißt schon, das Foto, als wir Volleyballmeister Rosi: geworden sind. Er sagte, er hätte seitdem alle Wenigstens an unserem Firmenjubiläum könntest du Heimspiele von unserer Mannschaft angesehen, wegen den Tag etwas freundlicher beginnen. mir. Er wäre aber zu schüchtern, mich anzusprechen. Ivi: Rosi: Und wenigstens einmal ein gutes Haar an dem Martin Hast du Martin schon davon erzählt ? lassen. Immerhin warst du es, der ihm den Auftrag Ivi: gegeben hat, unsere Wohnung zu renovieren. Iwo. Der würde nur grundlos eifersüchtig werden. Dieser (geht beleidigt zur Wohnungstür hinaus) Goldzahn wird bestimmt bald aufhören, mir Ludwig: nachzustellen, wenn er einsieht, daß ich nichts von ihm Wer wollte denn neue Tapeten in der Stube? Ihr Weiber! wissen will. Die alten waren noch pfenniggut, noch keine 20 Jahre Rosi: alt. Ihr habt mir doch das Inserat laufend vor die Nase Du kennst die Männer nicht. Manche klammern sich so gehalten. Schreibt dieser Nichtsnutz doch glatt in der lange an einen Rockzipfel, bis sie graue Haare haben. Zeitung: Tapeziere und streiche schnell und preiswert. Weißt du, was dieser Goldzahn arbeitet ? Daß ich nicht lache. In den acht Tagen, seit der bei uns Ivi: schafft, hätte ich das ganze Haus tapeziert, vom Giebel Er hat erzählt, daß er Schadenssachbearbeiter bei einer bis in den Keller, einschließlich Tankstelle mitsamt den Versicherung ist. Zapfsäulen. Das einzige, was der in dieser Woche Rosi: geschafft hat, ist, meiner einzigen Tochter den Kopf zu 2 verdrehen. Ludwig: Rosi: Shakesbier? Die Sorte kenn ich nicht. Ich trink nur Jetzt hör endlich auf, herumzunörgeln. Du kannst den Märzenbier und zwar Raboldshäuser. jungen Leuten nun mal nicht vorschreiben, mit wem sie Rosi: sich einlassen. Sie ist schließlich volljährig, und so Ach Mensch! So heißt doch der englische Dichter. schlecht, wie du es hinstellst, arbeitet er nun auch Ludwig: wieder nicht, das weißt du ganz genau, und daß er Was? Auch noch englisch? Pah! evangelisch ist, dafür kann er nun schließlich auch Rosi: nichts. Jetzt maul nicht rum, laß dich überraschen. Ludwig: Ivi: Ich kann ihn halt nicht leiden. (kommt durch die linke Tür zurück) (murmelnd) So, das Plakat hängt, da werden heute sicherlich viele Der luthrische Kerl, der. Leute zum Tanken kommen. Rosi: Ludwig: Das eine sag ich dir: Heute nimmst du dich zusammen Den Umsatz haben wir auch dringend nötig. Hoffentlich und bist mal ein wenig freundlicher, auch zu ihm. kaufen die heute auch noch kräftig Zigaretten und so Ludwig: Zeugs, damit sich der ganze Trubel lohnt. Meinetwegen. Hoffentlich läuft er mir heute nicht Rosi: allzuoft über den Weg. Komm, Ivi, wir gehen mal in die Wohnung, die Küche Ivi: muß noch geputzt werden. (kommt mit dem Kaffeetablett und Tassen) Ludwig: So, da ist der Kaffee und der Kaba für den Eberhard. (ruft hinterher) Ludwig: Und seht zu, daß ihr den Eberhard aus dem Bett Wo bleibt die Schlafmütze eigentlich. Der Herr schmeißt. Sohnemann verschläft ja noch den Jubiläumstag. Und 3. Szene: das als angehender Chef ! (Ludwig setzt sich hinter die Theke und liest Bildzeitung) Ivi: Martin: Ich geh ihn gleich wecken, ich häng nur draußen noch (kommt zur linken Tür herein, bekleidet mit weißem das andere Plakat auf. Maleranzug, einem Eimer voll Kleister und einigen (nimmt das Plakat und geht durch die linke Tür, hängt Tapetenrollen unterm Arm) das Plakat im Zuschauerraum auf) (läuft durch den Raum in Richtung Wohnungstür und Rosi: bemerkt Ludwig nicht) Oh, Ludwig, ich freue mich schon so auf heute abend. Ludwig: Ludwig: (blickt über die Zeitung und mustert den Maler) Wieso, was ist denn heute abend? Einen schönen guten Morgen, lieber Herr Gipsmeisel. Rosi: Martin: Hast du denn schon wieder vergessen, daß wir vom (zuckt zusammen und verschüttet Kleister) Gewerbeverein zwei Karten fürs Theater geschenkt Oh, guten Morgen, Herr Nuhlbauer, ich, ich habe Sie gar bekommen haben, anläßlich unseres 25jährigen nicht bemerkt. Bestehens? Ludwig: Ludwig: Hoffentlich bemerken Sie wenigstens, daß Sie Ihren Ach, stimmt ja, auf eine solche Idee kommen auch nur Kleister in die Gegend schütten. die. Die hätten lieber eine Kiste Wein bringen sollen. Martin: Was spielen die denn im Theater? Oh, das tut mir leid, ich werde es sofort aufwischen. Ich Rosi: hole gleich einen Lappen. Shakespeare. (geht zur Wohnungstür hinaus ins Eßzimmer) 3 Eberhard: (blickt aus dem linken Fenster) (kommt durch die Wohnungstür) nein, ich kann ihn nicht sehen...was, ob ich was Guten Morgen, Papa, ich habe verschlafen. ausrichten kann?...Ja, das läßt sich einrichten... Wer sind (läuft durch die Kleisterpfütze und fällt) Sie... Der Vorstand der Ural AG, des Martin: Mineralölkonzerns?...Gut...Sie kommen noch heute (kommt in dem Augenblick auch durch die Wohnungstür vormittag, um persönlich zum Jubiläum zu gratulieren. mit einem Lappen in der Hand, blickt entsetzt auf den Ja, ich werde es an...ä...ausrichten...Ja...Sie können sich sich aufrappelnden Eberhard, dann auf Ludwig) auf mich verlassen...Auf Wiedersehen, ...hören, Ludwig: Wiederhören. Ach Herr Gipsmeisel, halb so schlimm, wir bringen das Rosi: schon in Ordnung. Lassen Sie Ihren Lappen da und sich (hat die letzten Worte noch mitgehört, als sie zur nicht von der Arbeit abbringen. Wohnungstür hereinkommt) Martin: Wer war das denn? Aber ich, ich meine, es tut mir... Eberhard: Ludwig: Äh, es war der, der Vorstand des Ural (winkt ab) Mineralwasserkonzerns, nein, des Ölkonservatoriums, Halb so schlimm, wir machen das schon. nein, wie war das noch... Martin: Rosi: (geht verdutzt durch die Wohnungstür hinaus) Du meinst der Vorstand der Ural AG? Ludwig: Eberhard: Trottel! Sag ich doch. Er hat gesagt, daß er noch heute Eberhard: vormittag vorbeikommt, um persönlich zu gratulieren. Stimmt. Der hat aber einen komischen Dialekt gehabt. Ludwig: Rosi: Dich mein ich. ja noch so viel Schlaf in den Du liebe Güte, der Herr Vorstand persönlich. Ich habe ja Augen, das würde mir für eine ganze Woche reichen. gar nichts im Haus. Der wird sicher zu Mittag bleiben. Da, nimm den Lappen, und wisch das auf, und füll das Los, Eberhard, lauf schnell zum Metzger, und hole ein Regal mit Zigaretten auf, und was sonst so fehlt. Ich paar Steaks. Ach Gott, so hoher Besuch, und alles so werde mal draußen nach dem Rechten sehn und die unordentlich. Und ausgerechnet jetzt wird die Stube Waschanlage aufschließen. tapeziert. (wirft den Lappen zu Eberhard und geht durch die linke (geht an die Kasse und nimmt 50 Mark heraus, um sie Tür) Eberhard mitzugeben) 4. Szene: 5. Szene: Eberhard: Ludwig: (wischt den Kleister auf. Dann befüllt er aus Kisten das (kommt durch die linke Tür) Regal, er stellt sich etwas dumm dabei an) Ha, noch keinen Pfennig eingenommen, aber die Kasse Pah, ich ein Trottel. Irgendwann werde ich schon plündern. Was geht hier vor? 50 Mark? beweisen, daß ich erwachsen bin und nicht so Rosi: bescheuert, wie alle glauben. Irgendwann werde ich Ludwig, stell dir vor, der Vorstand der Ural AG ist auf nicht mehr so schüchtern sein, und mir ein Mädchen dem Weg hierher, um dir persönlich zum Jubiläum zu anlachen. Irgendwann werde ich allen zeigen, wer gratulieren. Eberhard soll beim Metzger was Gutes Eberhard Nuhlbauer ist. besorgen. (das Telefon klingelt, Eberhard geht ran) Ludwig: Eberhard: Was, der Vorstand? Persönlich? Na dann seht mal zu, Tankstelle Nuhlbauer...Nein, der Chef ist im Moment daß wir ihm was Ordentliches anbieten können, der will nicht da... Moment... sicher hier zu Mittag essen. 4 (holt aus der Kasse nochmal 50 Mark, gibt sie Eberhard) Ludwig: Da hast du nochmal 50 Mark, bring noch zwei Flaschen Denken Sie, ich mache um diese Tageszeit Witze? Lassen Champagner mit. Sie doch das nächste Mal den Zapfhahn rechtzeitig los, (Eberhard nimmt das Geld und geht mit Rosi ab) anstatt noch ein paar Tropfen umsonst rausschinden zu Ludwig: wollen. Naja, hundert Mark muß uns der Besuch von dem VW-Kunde: Vorstand schon wert sein. Immerhin haben die uns für (entrüstet) die letzte Benzinlieferung 10% Rabatt gegeben. Und die 5 Pfennig Rabatt je Liter? 6. Szene: Ludwig: Ludwig: (aufbrausend) (schaut durch das linke Fenster) Das gilt erst ab 30 Liter und bei Diesel schon zweimal Na endlich, der erste Kunde. Ach, nur so ein VWDiesel. nicht. Ach, behalten Sie Ihren Pfennig, ich habe nämlich Das sind die Geizigsten. Hoffentlich kauft der kein Wechselgeld. wenigstens noch Zigaretten oder eine Zeitung. (Nimmt den Kunden die zwanzig Mark aus der Hand) (beobachtet den Kunden beim Tanken) Auf Wiedersehen, dort ist die Tür. Pah, lächerliche 18 Liter Diesel.Aha, das ist wieder einer VW-Kunde: von den ganz Schlauen.Der tankt für 20 Mark und einen (schüttelt den Kopf und geht) Pfennig. Da ist er bei mir aber beim Richtigen. Der soll Also, so etwas. bloß nicht glauben, daß er den Pfennig geschenkt 7. Szene: bekommt. Ludwig: VW-Kunde: (schimpft) (kommt links herein) So einer kann mir doch gestohlen bleiben. Hoffentlich Guten Morgen. geht das nicht den ganzen Tag so. Ludwig: Doktor: Morgen. Bitteschön? (kommt zur linken Tür herein, mit Stock) VW-Kunde: Ludwig: Säule Nr. 3, Diesel. Ah, Herr Doktor, na, schönes Wetter heute. Ludwig: Doktor: Sonst noch etwas? Was sagst du? VW-Kunde: (zieht einen Hörtrichter hervor und hält ihn ans Ohr) Nein, das wäre alles. Ludwig: Ludwig: Schönes Wetter heute. Zigaretten, Zeitschriften, Bier? Doktor: VW-Kunde: Was, wo sind nette Leute? (schüttelt den Kopf) Ludwig: Nein, Danke. Mein Gott, ist der schwerhörig. Ludwig: (laut) Motoröl, Scheibenreiniger? Was darfs denn sein, Herr Doktor? Dasselbe wie immer? VW-Kunde: Doktor: Danke, nein. He? Ludwig: Ludwig: Dann eben nicht. Das macht zwanzig Mark und einen (schreit ihm ins Ohr) Pfennig. Wie immer? VW-Kunde: Doktor: (hat bereits einen Zwanzigmarkschein in der Hand) Ah so, ja natürlich, die neueste Ausgabe ist doch schon Ist das Ihr Ernst? da? 5 Ludwig: Eberhard: Selbstverständlich, ich habe extra eine zurückgelegt. So, (kommt links zur Tür herein, mit Einkaufstasche und zwei Herr Doktor, das macht dann wie immer 18 Mark und 30 Dosen Pilze, sehr umständlich) Groschen. Mein Gott, da kann man ja nicht hinsehn. Doktor: Ivi: Ja, ja, die Bauern haben schon fleißig droschen. Bruderherz, wo bleibst du denn? Ich warte schon ganz Ludwig: ungeduldig auf das Fleisch. (schreit) Eberhard: 18 Mark und dreißig. Ich bin doch kein D-Zug. Eile mit Weile. Und dann habe Doktor: ich in der Metzgerei nicht mehr genau gewußt, was für (zahlt) ein Fleisch ich denn bringen soll. Naja, dann habe ich Ah ja ja. Stimmt so, stimmt so. eine halbe Stunde in aller Ruhe überlegt und dann bin Ludwig: ich wieder draufgekommen. 5 Rippchen habe ich jetzt (steht auf und geht ans Regal) gekauft, ich glaube, so war es richtig. Und dann noch 2 So, ein Fläschchen Jägermeister, zwei Schachteln Reval Dosen Chamignons vom Feinkostladen. ohne Filter, einmal den den brandneuen Playboy, und Ivi: eine Bildzeitung zur Tarnung, wie immer. Champignons? Champagner hättest du bringen sollen, (macht die Bildzeitung auf, schiebt den Playboy hinein, du Dussel. Und Rippchen schon gleich gar nicht! Ach gib macht die Zeitung wieder zu und gibt sie dem Doktor) her, ich muß halt sehen, was ich daraus machen kann. Doktor: (Sie nimmt Eberhard die Sachen ab und geht durch die (hält den Zeigefinger vor den Mund und geht links ab) rechte Tür) Ludwig: Martin: (ruft hinterher) (ruft durchs Fenster) Aber Herr Doktor, ich bin die Diskretion in Person. Ach Ivi, ich muß nochmal in die Stadt, noch eine Rolle (zum Publikum) Tapeten holen, und Fensterfarbe bring ich auch gleich Taub wie ein Stockfisch, aber noch "Nackigeweiberhefte" mit. Ich komm heut mittag wieder. angucken. Der geile Bock, der alte. (verschwindet vom Fenster) (blickt durch das linke Fenster) 2. Szene: Moment, was fällt denn dem da ein? So ein Ludwig: Schmarotzer. Da putzt doch tatsächlich einer seine (kommt zur linken Tür herein) Windschutzscheibe mit meinem Wasser, ohne zu tanken. Na Bub, auch wieder da, das hat ja lange genug Aber nicht mit mir. gedauert. (springt auf, reißt die Tür auf und brüllt) Eberhard: He, Sie! Aber, Papa, du sagst immer, wer nicht viel denkt, (geht links ab) braucht halt ein wenig länger, und gut Ding will eben 2. Akt Weile haben. (11.00 Uhr) Rosi: 1. Szene: (kommt durch die rechte Tür herein) Ivi: Ludwig, Ludwig. Unseren Buben kann man nicht einmal (kommt von rechts) zum Einkaufen schicken. Saftige Steaks. Von wegen, Ach, wo der Eberhard nur bleibt? bringt er doch glatt Rippchen. Ordinäre Rippchen von Martin: der Sau. Und Pilze. 2 Dosen, anstatt Champagner. Es ist (schaut durchs rechte Fenster) ein Graus mit dem Bub. Hallo Maus. Ludwig: Ivi: Eberhard, eines Tages wird aus dir der Chef dieser (geht zum Fenster, umarmt und küßt ihn) Tankstelle. Ich hoffe, ich muß diesen Tag nicht erleben. 6 Rosi, schau mal im Keller nach, ich glaube, da muß noch So, jetzt gilts. Immer höflich und nicht rülpsen. eine Flasche Sekt liegen, damit wir dem Herrn Vorstand 4. Szene: wenigstens was anbieten können. Goldzahn: Rosi: (kommt durch die linke Tür herein und sieht sich um, hat Irgendwie habe ich das Gefühl, daß der Tag heute noch einen verpackten Blumenstrauß in der Hand) mehr Unheil bringt. Guten Tag. Sie sind sicher Herr Nuhlbauer. Darf... (geht zur rechten Tür hinaus) Ludwig: Ludwig: (unterbricht sofort) Eberhard, bleib mal an der Kasse, ich muß aufs Klo. Welche Freude, Sie in meinem Hause begrüßen zu (geht ins WC) dürfen. Eberhard: Goldzahn: (nimmt die Zeitung in die Hand und bleibt an der Kasse (verblüfft) sitzen) Äh, einen solchen Empfang hätte ich mir nicht träumen Ha, die meinen wohl alle, ich wäre bescheuert. lassen. Irgendwann werde ich es allen zeigen, wer Eberhard Ludwig: Nuhlbauer ist und was er kann. Wir waren geehrt, als Sie heute morgen angerufen 3. Szene: haben. von Grün: Goldzahn: (kommt durch die linke Tür herein, fein gekleidet, Sie wissen von dem Anruf heute morgen? sächsischer Akzent) Ludwig: Sehr geehrter Herr Nuhlbauer. Im Namen der Ural AG Aber natürlich, Herr? möchte ich Ihnen zu Ihrem 25jährigen Betriebsjubiläum Goldzahn: recht herzlich gratulieren und Ihnen unseren ganz Goldzahn, mein Name, Hugo Goldzahn. besonderen Dank und Anerkennung für das uns Ludwig: geschenkte Vertrauen aussprechen, sowie Ihnen und (schüttelt Goldzahns Hand) Ihrer Familie heute, morgen, übermorgen und in Zukunft Ich hoffe, Sie haben Hunger und bleiben zum alles erdenklich Gute wünschen. Mittagessen. Eberhard: Goldzahn: (blickt von seiner Zeitung auf) Ihnen keine Umstände machen. Der Papa ist auf dem Klo. Ludwig: von Grün: Aber ich bitte Sie. Solche Gäste haben wir nicht alle Oh, na ja, dann werde ich warten, daß heißt, ich habe ja Tage. Meine Tochter Ivonne hat extra für Sie gekocht. noch ein Präsent im Wagen vergessen, das werde ich Goldzahn: holen. (verblüfft) (geht durch die linke Tür) Was? Das ist nicht... Das ist ja... (Ludwig kommt aus dem WC) (enzückt) Eberhard: oh, Ivonne. Papa, der Vorstand ist da. Er kommt gleich wieder, er hat 5. Szene: nur ein Geschenk im Auto vergessen. Rosi: Ludwig: (kommt mit der Suppe von rechts und stellt sie auf den Los, los, sag Ivi Bescheid, sie soll zusehn, daß das Essen Tisch) fertig wird. Oh, schön, daß Sie da sind. Welche Ehre für uns. Blumen Eberhard: für mich? Das wäre aber nicht nötig gewesen. (geht zur rechten Tür hinaus) (nimmt die Blumen) Ludwig: Goldzahn: (macht sich ein wenig zurecht, kämmt sich) Äh, die wären eigentlich, äh... 7 Ludwig: (entsetzt, schüttelt den Kopf und geht durch die linke Das ist meine Frau Roswitta. Tür) Rosi: Ludwig: Herzlich willkommen, und bitte, nehmen Sie doch Platz. Entschuldigen Sie bitte, Herr Goldzahn, aber diese Und entschuldigen Sie, daß wir in der Tankstelle essen Schnösel haben keinen Respekt vor den müssen, aber die Stube wird zur Zeit renoviert. Ladenöffnungszeiten und stören beim Mittagessen. Und Ludwig: auch noch so ein Ossi, das sind mir die richtigen. Früher (leise) mußten die stundenlang anstehen, und jetzt gönnen die Von so einem Nichtsnutz! einem nicht mal mehr die Mittagspause. Haben Sie Rosi: gesehen? Ein goldener Benzinkanister. Fatzke! Ich hole eine Vase für die Blumen, und sage den Kindern (setzt sich wieder an den Tisch) Bescheid, daß wir essen können. 7. Szene: (geht zur rechten Tür hinaus) Eberhard: Goldzahn: (kommt mit Ivi durch die rechte Tür. Sie bringt Besteck (sitzt am Tisch und riecht in die Suppe) mit, Eberhard hat eine Flasche Sekt dabei) Das hätte ich mir nicht träumen lassen, Hm... So, im Keller war noch eine vergammelte Flasche Sekt, Hochzeitssuppe. aber ich habe die Spinnenweben abgewischt. Ach, ich bin ganz weg. (blickt Goldzahn an) Ludwig: Ja, Moment, wo ist denn jetzt der hohe Besuch? Ist er Ja, die hat meine Tochter extra für Sie gekocht! schon wieder fort? Goldzahn: Ludwig: Es war doch kein Fehler, den Mut aufzubringen, Sie Maulaff, da hockt er doch! persönlich aufzusuchen. Ich habe es mir lange überlegt. Goldzahn: Ludwig: (blickt entgeistert auf Ivonne) Wir sind stolz darauf, daß Sie da sind. Moment, ich will Ludwig: schnell die Tankstelle abschließen, damit wir in der (zu Goldzahn) Mittagspause ungestört sind. Das ist mein Sohn, der ist heut noch ein wenig... (steht auf) (wischt die Hände vor die Augen) 6. Szene: und das ist meine Tochter Ivonne. von Grün: (zeigt stolz auf Ivonne) (kommt zur linken Tür herein, in der Hand einen Kinder, ich habe die Ehre, euch Herrn Goldzahn goldenen Benzinkanister) vorzustellen. Ludwig: Ivi: Tut mir leid, Mittagspause, geschlossen! (läßt das Geschirr fallen) von Grün: Go...Go...Goldzahn? Sie sind dieser Kerl, der heut Aber, nun hören Sie mal, ich bin doch... morgen angerufen hat? Ludwig: Ludwig: Sie hören wohl schlecht. Mittagspause! Und für eine Ja, natürlich hat er heute morgen angerufen und sich Füllung des Reservekanisters ist allemal geschlossen. angemeldet, aber was ist hier eigentlich los? Kommen Sie um 14 Uhr wieder! Eberhard: von Grün: Papa, wo ist denn jetzt der Herr Vorstand? Aber, Herr... Ludwig: Ludwig: Du Blindfuchs, da sitzt er doch. Verehrter Herr Goldzahn, (rabiat) Sie müssen entschuldigen, aber meine Kinder sind Raus! irgenwie total durcheinander. von Grün: Goldzahn: 8 (entgeistert) (kommt mit den Blumen in einerVase herein, hält sie vors Ivonne, Ivonne. Gesicht) Eberhard: Herr Vorstand, vielen Dank, wie schön die sind, woher Aber der Vorstand hat doch vorhin ganz anders wußten Sie nur, daß Gerbera meine Lieblingsblumen ausgesehen. sind? Nanu, wo ist er denn! Ivi: Ludwig: Dieser Kerl da, ist kein Vorstand. Papa, stell dir vor, er Sei ruhig und wirf den Busch auf den nächsten arbeitet bei einer Versicherung! Komposthaufen. Ludwig: 25 Jahre Tankstelle Nuhlbauer. Es ist ein Graus. Versicherung? Ver...Ver...Versicherung? Ja so eine 3.AKT Unverschämtheit. Was tun Sie hier? (17.00 Uhr) Goldzahn: 1. Szene: Aber, ich habe doch nie behauptet, ein Vorstand zu sein. Martin: Ich kam doch wegen Ihrer Tochter, oh Ivonne, die (taucht ab und zu im Esszimmer auf, streicht still vor sich Blumen, die waren doch nur für Sie! hin) Ludwig: Ludwig: Sie unverfrorener Kerl, Sie. An meiner Tochter vergreift (sitzt an der Kasse und schaut aus dem linken Fenster) sich niemand, und einer von der Versicherung schon Schon wieder so ein Motorradrocker. Das Gesindel zweimal nicht. Rausss!!! bringt den ganzen Betrieb durcheinander. In diese (droht Ihm mit der Faust und zeigt ihm die Tür) Scheißböcke gehen nicht mal 10 Liter Benzin rein. Ha, Eberhard: ich habs doch gewußt. 11 Mark und fünfzig. Jawohl, hinaus! Rocker: (Goldzahn verläßt fluchtartig den Raum durch die linke (kommt zur Tür herein) Tür) Hay, eine Schachtel Marlboro und die paar Tropfen Sprit, 8. Szene: OK, Mann? Eberhard: Ludwig: Ja, aber wo ist denn jetzt der echte Vorstand? Zigaretten sind im Regal, und zusammen machts 16 Ludwig: Mark und fünfzig, Ja, das möchte ich auch mal wissen. Du wirst wieder mal (nachäffend) Gespenster gesehen haben, der Herr Vorstand wird erst Ok, Mann. noch kommen. Rocker: Eberhard: Heute ganz schön Betrieb hier, na, da klingelt die Kasse, Nein, nein, er war da, als du auf dem Klo warst. Ein fein Opa, was? gekleideter Herr mit Brille und sächsischem Dialekt. (schielt dabei in die Kasse) Ludwig: Ludwig: (entsetzt) He, vorsichtig, Freundchen, das geht Sie gar nichts an, Was? Mit Brille und sächsischem Dialekt? was da drin ist. Eberhard: Rocker: Ja, und dann sagte er, er geht nochmal ans Auto, um ein (sieht sich noch um, begutachtet auch das Türschloß) Geschenk zu holen. Ok, Ok. Ludwig: (geht links ab) Jesses Maria, der goldene Benzinkanister! Das war der Ludwig: Ossi! Ououou. Den habe ich vorhin hinausgeworfen. So ein aufgeblasener Raudie. Ich, ein Opa. Irgendwie Ouuouou. Ich Idiot! war der mir nicht ganz geheuer. Alle Motorradfahrer 9. Szene: sind potentielle Verbrecher. Rosi: (zählt die Geldscheine) 9 Na, immerhin schon über 5000 Mark eingenommen. Ja, schon...Außen und innen..., ich habe nämlich das 2. Szene: Schiebedach offengelassen. WC-Kunde: WC-Kunde: (kommt links herein und hält die Beine zusammen) (schaut vorsichtig aus dem WC heraus, macht aber gleich Entschuldigung, dürfte ich mal Ihr WC benutzen? wieder zu, als Ludwig schreit) Ludwig: Ludwig: Haben Sie getankt? Das kann nicht mein Bub sein. Du bist ja noch zu blöd, WC-Kunde: um ein Auto zu waschen. Mein Gott, heute ist der Tag Äh, nein... des Hiob. Schnell, hol einen Fön und einen Schöpflöffel. Ludwig: Eberhard: Wir sind doch hier keine öffentliche Bedürfnisanstalt! (rennt zur rechten Tür hinaus) WC-Kunde: Ludwig: Aber ich muß doch so dringend, und ich hätte auch (ruft) getankt, aber ich habe noch fast voll. Ivi, komme mal herein, ich muß nach draußen. Ludwig: Ivi: Das ist Ihr Pech. Wer durch meinen Zapfhahn nichts (kommt durch die rechte Tür) reinläßt, braucht durch seinen nichts bei mir rauslassen! Was ist denn nun schon wieder los? Raus! Ludwig: WC-Kunde: Ach, der Eberhard, der Simpel... Oh, guter Mann. Ich nehme in Gottes Namen eine (geht links ab) Bildzeitung, eine Dose Cola und einen Fliegenschwamm. 4. Szene: (rennt ins WC) Martin: 3. Szene: (schaut durch das rechte Fenster, welches er vom Ludwig: Eßzimmer aus gestrichen hat) (schüttelt den Kopf) Na, da wird sich der Herr Ortsvorsteher aber freuen, Eberhard: wenn sein Wagen auch innen blitzblank gewaschen ist. (schreit von draußen) Ivi: Papa.... (geht zum Fenster) Ludwig: Wieso, was ist passiert? Was ist denn jetzt schon wieder? Martin: Eberhard: Dein Bruderherz hat es beim Autowaschen zu gut (kommt durch die linke Tür) gemeint und das Schiebedach offengelassen. Papa, ich habe dem Ortsvorsteher sein Auto in die Ivi: Waschanlage gefahren. (schüttelt den Kopf) Ludwig: Typisch. Na und? (küßt Martin) Eberhard: WC-Kunde: Und dann habe ich die Waschanlage eingeschaltet. (schaut wieder durch die WC - Tür, sieht niemanden, und Ludwig: geht zur linken Tür. Dann bemerkt er Ivi und Martin) Na dann? Äh, guten Tag. Eberhard: (geht schnell links ab) Und dann hats das Auto tip-top gewaschen. Ivi: Ludwig: Du, Schatz, hast du wirklich keine Lust, heute abend mit Ist doch prima. zur Meisterschaftsfeier zu kommen? Eberhard: Martin: (verlegen) Nein, ich kenne doch dort niemanden, außerdem will ich 10 heute abend meinen Motorroller reparieren. sag ihm halt, daß er es morgen früh um halb acht holen Ivi: kann. Hoffentlich hat er Gummistiefel an. Meinetwegen, geh ich halt alleine. Ivi: (küßt Martin) (ans Telefon) Eberhard: Hallo, also, Sie können es morgen früh um halb acht (kommt mit einem Fön und einem Schöpflöffel duch die abholen. rechte Tür) Auf Wiederhören. Nicht schon wieder. Da kann man ja nicht hinsehen. (legt auf) (geht weiter zur linken Tür hinaus) 6. Szene: Ivi: Martin: Hoffentlich ist das Auto bald trocken, mit dem (kommt durch die rechte Tür mit Vespertasche unter dem Ortsvorsteher ist nicht gut Kirschen essen. Arm) Martin: Na, haben sie das Auto schon trockengelegt? (streicht mit dem Pinsel) Ivi: Das Fenster ist jedenfalls fertig. Sag deinem Vater, daß (schaut aus dem linken Fenster) es über Nacht offen bleiben muß, zum Trocknen. Er soll Naja, es tropft noch ganz schön aus den Türen. es auf keinen Fall verriegeln. So, es ist halb sechs, ich Martin: packe dann mal zusammen. Na dann, Ivi. Ich geh mal. Und dir wünsche ich eine (verschwindet vom Fenster) schöne Feier heute abend. (Ivi rückt ein wenig die Zeitschriften zurecht) Ivi: 5. Szene: (umarmt ihn) (das Telefon klingelt) Ja, machs gut, mein kleiner Kleisterkönig. Hoffentlich Ivi: bekommst du den alten Roller wieder hin. Ich würde zu (geht ran) gern einmal mit dir ausfahren. Tankstelle Nuhlbauer. Ja, ja, einen Moment. Martin: (geht an das linke Fenster und ruft hinaus) Verlaß Dich drauf, den bring ich wieder zum Laufen. Papa, der Ortsvorsteher ruft an, ob sein Auto schon Und wenn ich die ganze Nacht dran arbeite. fertig ist. (küßt Ivi) Ludwig: 7. Szene: (ruft von draußen) Ludwig: Schitt. Die Sitze sind noch tropfnaß, und im Fußraum (kommt von links, zwei Eimer, tropfende Putzlappen und sind noch mindestens hundert Liter Wasser. Sag ihm, Schöpfkelle in den Händen) daß er es morgen früh holen soll, wir wären heute nicht So, schmeckts? dazugekommen. Martin: Ivi: Oh, Herr Nuhlbauer. Ich wollte gerade gehn, also dann... (geht wieder ans Telefon) Ludwig: Herr, Ortsvorsteher, es tut mir leid, aber Ihr Wagen wird Auf Wiedersehen. erst morgen früh fertig. Was? Ach so, einen Moment. Martin: (ruft wieder durchs Fenster zu Ludwig) (verlegen) Papa, er muß aber morgen früh um 8 Uhr auf den Äh, ja, auf Wiedersehen. Tschüß Ivi, bis morgen. Saumarkt fahren. (geht links ab) Ludwig: Ivi: (schreit durchs Fenster) Tschüß. Dann soll er eben mit dem Bulldog fahren. Der Ludwig: Aufschneider. Das sieht dem gleich. Mit dem Ja, halt ich's aus, schleckt der Herr Maler meine Tochter frischgeputzten Wagen auf den Saumarkt. Naja, dann schon am hellen Tag ab, und ich weiß bald nicht mehr, 11 wo mir der Kopf steht vor lauter Wasserschöpfen. Verwechslung... Hallo, hallo... aufgelegt. Ivi: (legt auf, holt sich einen Schnaps, trinkt ihn und setzt Papa, ich kann einfach nicht verstehen, was du gegen sich an den Tisch) den Martin hast. Seit er bei uns die Wohnung tapeziert, Kein Rabatt. Ich bin ruiniert. hast du nur schlecht von ihm geredet. Du kannst da eh (stellt sich vors Plakat) nichts daran ändern, ich bin nun mal in ihn verliebt, 25 Jahre Tankstelle Nuhlbauer, Pah. 25 Jahre Service, außerdem bin ich volljährig. Leistung, Freundlichkeit, Pah, jeder Liter Benzin heute 5 Ludwig: Pfennige billiger, Pah, aus, vorbei. Kind, Kind, er ist doch evangelisch. Ein Luthrischer, (reißt das Plakat von der Wand, zerkrümpelt es und wirft verstehst du. Der ganze Ort würde über uns reden und es ins Publikum) mit dem Finger auf uns zeigen. Und an allem ist nur dieser Goldzahn schuld, dieser Ivi: Halbdackel. Ha, ha, hoffentlich Arroganz versichert. Aber Papa, heute ist es doch schon lange nicht mehr so, Dieser Idiot, alle sind sie Idioten. Ha, Versicherung. zumindest woanders. Versaut mir mein ganzes Jubiläum. Warum muß ich den Ludwig: Strolch auch für den Vorstand halten. Dieser Lümmel. (schreit) Dieser Versicherungsfritze. Na warte, denen zahl ichs Wir sind aber nicht woanders. heim. Ivi: (Ludwig holt einen Ordner aus dem Schreibtisch und Du wirst dich auch nochmal anpassen müssen, du mit blättert) deinen weltfremden Ansichten. Ich gehe jetzt Mama Ha, wußte ichs doch. Hier ist ein Vertrag von der helfen, beim Umziehen und Lockenwickeln. Diebstahlversicherung. Seit 1966. Jahrelang nur (geht rechts ab) einbezahlt, tausende Mark zum Fenster 8.Szene: hinausgeschmissen. Noch nie hat bei mir jemand Ludwig: eingebrochen. Aber die werden mich noch (alleine) kennenlernen. Mit mir nicht. Mein Gott, das Leben meint es nicht gut mit mir. 25 (kratzt sich und überlegt) Jahre habe ich nun diese Tankstelle, und es wird immer Wenn mir die Ural AG den Rabatt nicht gibt, dann hol schlimmer. Mein Eberhard, na ja, was aus dem werden ichs mir eben von der Versicherung. Mir kommt da eine soll, weiß ich auch nicht, und meine Tochter bussiert mit Idee. Heute nacht! Hm, aber da bin ich im Theater. Ich diesen nichtsnutzigen, evangelischen Maler. brauche einen Helfershelfer. Jemanden, dem ich 9. Szene: vertrauen kann. Einen mit Erfahrung und einen, der (Telefon) nicht soviel nachdenkt. Aber wen? Ludwig: 10. Szene: Tankstelle Nuhlbauer, was, wer? Ede: (hält den Hörer zu) (kommt zur linken Tür herein mit einer fast leeren Oh Gott, der Vorstand von der Ural AG. Flasche Schnaps) (verstellt die Stimme) Ludwig: Äh, nein, der Herr Nuhlbauer ist nicht mehr da, er ist (voller Euphorie) gerade gegangen, ins, ins Theater. Ich bin die Tochter. Ede!!! Mensch, dich schickt der Himmel. Was, ja, ich kann ihm was bestellen. Was, Sie wollen ihm Ede: den Jubiläumsrabatt nicht gewähren. Was, keine 10% Wieso, hast du wieder eine neue Lieferung Schnaps Rabatt. Warum?...Mein Vater wäre der unfreundlichste bekommen? Tankwart in ganz Deutschland? Ludwig: (wieder mit Männerstimme schreiend) (geht ans Fenster und horcht an die Türen, ob die Luft Mein Vater ist der freundlichste Tankwart in ganz rein ist) Europa! Das Ganze war ein Mißverständnis, eine Ede, wir kennen uns doch nun schon seit über 10 12 Jahren. Und ich weiß, daß du zur Zeit nicht sonderlich heute nacht hier einzubrechen, und morgen früh gibst gut bei Kasse bist. Ede, ich brauch deine Hilfe. Du hast du mir das Geld zurück, und ich geb dir die Provision. doch Erfahrung im Einbrechen. Ede: Ede: Aber warum willst du selber bestohlen werden? Erinnere mich bloß nicht daran. Seit über 5 Jahren habe Ludwig: ich nicht mehr geklaut. Seit ich aus dem Knast bin, Das kann dir doch völlig egal sein, ich werd schon schlaf ich Nacht für Nacht unter der Bahnhofsbrücke, wissen. Also gut, 1000 Mark. friedlich wie ein Lamm. Ede: Ludwig: Tausend Mark? Abgemacht. Ede, du bist doch ein guter Freund. Schau, immer wenn Ludwig: du kommst, und dir eine Flasche Schnaps holst, schreib Ich wußte, daß auf dich Verlaß ist. Mir kommt da schon ich es dir an. ein genialer Plan, und keiner wird dich verdächtigen, das Ede: versprech ich dir. Um halb acht fahr ich mit meiner Frau Ja, aber nur bis zum nächsten Tag. ins Theater. Wir müssen also um sieben noch einiges Ludwig: vorbereiten. Also, komm in einer Stunde nochmal vorbei. Ede, wenn du mir hilfst, kannst du dir den Schnaps Achtung, da kommt jemand, und kein Wort mehr, zu kanisterweise kaufen. niemanden. Ich warte um sieben hier auf dich. Ede: Ede: Was, helfen, jetzt mal raus mit der Sprache. Du, Ludwig, gib mir noch eine Flasche Schnaps mit. Ludwig: Ludwig: Ede, ich brauch dich heute nacht. Du mußt für mich Heute nicht, sonst fällst du mir noch über die einbrechen. Benzinschläuche. Du brauchst einen klaren Kopf. Ede: 11. Szene: Was, einbrechen? Nee, nee, bei wem denn? Eberhard: (trinkt einen Schluck) (kommt links zur Tür herein und stößt fast mit Ede Ludwig: zusammen) Hier, bei mir. Ede: Ede: (an der Tür) (verschluckt sich beim Trinken, laut) Ah, der Junior. Auch noch fleißig? Ganz der Vater. Ich, einbrechen bei dir? Eberhard: Ludwig: Ah, der Herr Ede. Ach schon besoffen? Ganz der Alte. Pssst! Nicht so laut. (Ede schüttelt den Kopf und geht links hinaus) Ede: 12. Szene: Sag mal, Ludwig, ist mit dir heute alles in Ordnung? Ludwig: Ludwig: Du, sei nicht so frech. Für dich springen 500 Mark raus. Eberhard: Ede: Ist ja schon gut. Du, Papa, das Auto vom Ortsvorsteher Bist du besoffen? ist schon fast wieder trocken. Nur die Sitze sind ein (schaut Ludwig in die Augen) wenig zusammengerunzelt. Ich will noch das Bügeleisen Ludwig: holen, damit ich die schön glatt kriege. Ich bin nicht besoffen. Also gut, 750 Mark. Ludwig: Ede: (schaut aus dem linken Fenster) Aber ich habe mir und dem Richter geschworen, nie Wart einmal, ich muß Mutter erst fragen, ob sie meinen wieder ein krummes Ding zu drehen. Anzug schon gebügelt hat, bevor du das Bügeleisen Ludwig: ruinierst. Bleib mal an der Kasse, da kommt noch Aber Ede, das ist doch gar nicht krumm. Du brauchst nur Kundschaft. 13 (aus dem Fenster gaffend) (zu Tschortsch) Oh je, wieder einer von den Affen. Diese Zuhälter aus Ist der aber süß. der Stadt, mit ihrem Porsche. Eberhard: Eberhard: Tja dann. (sieht auch zum Fenster hinaus) (schaut zum linken Fenster hinaus) Ach, was, Zuhälter. Das ist doch nur der Tschortsch mit Äh, das macht 93 Mark und 50 Pfennig. seiner Schnecke. Der war doch früher mit mir in der Tschortsch: Klasse. (zieht einen Bündel Geld hervor und gibt 100 Mark) Ludwig: Da hast einen Hunni. Der Rest ist für dich. Stimmt so. Was, der war auch in der Sonderschule? Wie kommt der Na, wie siehts aus, Ebilein? Heute abend fahrn wir mit dann zu so einem Auto? der Clique wieder ins Casino, so richtig einen Eberhard: durchzocken. Du kannst ja mal mitkommen, wenn dich Er sagt, er hats im Spielcasino gewonnen. Papilein fortläßt. Ludwig: Anschela: Casino? Pah! Verbrecher sind die. Merk dir eins, Bub. (umschwärmt Eberhard) Nur mit Lug und Betrug kommt man zu so einem Auto Oh ja, bitte Ebi, komm doch mal mit. Das wird sicher und zu solchen Weibern. Schau uns an, wir ehrliche lustig. Leute, die jahrelang schuften, wir kommen zu nichts. Eberhard: Pah. Aber ich kann nicht. (geht rechts zur Tür hinaus) Anschela: 13. Szene: Bitte, bitte, Süßer. Tschortsch: Eberhard: (kommt mit Anschela zur linken Tür herein, locker Nein, nein, ich... gekleidet, mit Sonnenbrille, wedelt mit dem Tschortsch: Schlüsselbund) Wie du willst. Du wirst ewig ein kleines Dorfnegerlein Na Ebilein, alter Schwede, wie läufts denn so? Immer bleiben. noch der schüchterne kleine Mamazipfel? Anschela: Anschela: Bey, bey. (lehnt an Tschortsch) (winkt) Hei, Ebi, süßer Käfer. Ich bin die Anschela, aber du Tschortsch: kannst mich ruhig Anschi nennen. (umarmt Anschela und beide gehen links ab) Eberhard: Eberhard: (verlegen) Wau! Die hat mir in die Augen geschaut wie ein ralliges Häh Anschi?... Hallo, Tschortsch. Ich...äh... Rehkitz. Eberhard, irgendwann wirst du es allen Tschortsch: beweisen. Geld, Autos, Weiber. Ich werde es allen Na hör mal, du willst doch wohl nicht dein Lebtag lang zeigen, wer Eberhard Nuhlbauer ist. Und daß ich kein hier in diesem Loch vegetieren? Schau mich an. Ich bin Trottel bin, ein Lebemann. Arbeit? Ach was. Für die paar Kröten? ich nicht! Wau! Nein, danke. Ich sage dir, nur im Casino kannst du das 14. Szene große Geld machen. Nebenbei noch ein bißchen Ludwig: Immobilien makeln, dann bist du ein gemachter Mann. (kommt aus der rechten Tür, mit dem Bügeleisen in der Autos, Geld und jede Menge Weiber. Hand) (betätschelt Anschela) So, da hast das Bügeleisen. Aber schnell, bald ist Eberhard: Feierabend. Und pass auf, daß du keine Löcher Immobienen nageln? Hm? reinbrennst! Vorsicht, es ist heiß. Anschela: Eberhard: 14 (nimmt das Bügeleisen, faßt an die Unterseite und (geht links ab) verbrennt sich) 17. Szene: Au, Au, Au. Bügelfrei und ohne Falten, richt ich' s Auto Ivi: für den Alten. (zählt das Geld) (geht links ab) Hui, das sind ja 5530 Mark und 44 Pfennige. Soviel 15. Szene: hatten wir noch nie in der Kasse. Das ist aber gefährlich, Ludwig: soviel Geld hierzulassen. (setzt sich an die Kasse und zählt das Geld) (schreibt dabei den Betrag in das Kassenbuch) Hundert, zweihundert, dreihundert... Ivi: (verzählt sich ab und zu) Aber die Bank hat schon zu. Ach ja, wir haben ja das viertausend, fünftausend, 5530 Mark und 40, 41, 42, 43, Geheimfach oben auf dem Dachboden. Da bring ich's 44 Pfennig. Ha, wer sagts denn. Abzüglich 1000 Mark hin, dort ist es bestens aufgehoben. für Ede, dann verbleibt 4530 Mark und 44 Pfennig plus (nimmt das Geld aus der Kasse und will es wegtragen) Versicherungszahlung 5530 Mark und 44 Pfennig, ergibt Ludwig: zusammen tausend Mark,.....ach, verdammt, jetzt hab (kommt mit Eberhard von links, reißt ihm schimpfend ich minus statt plus gezählt, also nochmal, ergibt das Bügeleisen aus der Hand) zusammen, poh, über zehntauend Mark! Verdammt nochmal, lauter Brandlöcher im Sitz. Du (reibt sich die Hände, und legt das Geld sorgfältig in die kannst nicht mal mit einem Bügeleisen umgehen. Kasse zurück) (dann sieht er Ivi mit dem Geld) So, was gibt es noch zu beachten? Also, meine Frau und Halt, halt, was willst du mit dem Geld? ich sind fort, mindestens bis ein Uhr, und Ivi kommt Ivi: sicher auch nicht früher von der Meisterschaftsfeier. Ist Aber Papa, es sind über 5000 Mark! Ich bringe es ins sonst noch jemand da? Jesses, der Eberhard. Daß der Geheimfach. Dackel auch jeden Abend daheim sitzen muß. Seit 10 Ludwig: Jahren ist der nicht einmal in die Wirtschaft gegangen. Nix da, das Geld bleibt hier. Hm... Ja genau, dem geb ich hundert Mark und schick Ivi: ihn in die Krone. Er soll allen Gästen einen ausgeben, Aber Papa, wenn heute nacht jemand bei uns einbricht? weil wir, heute Jubiläum haben. Und vor eins darf er Ludwig: nicht heimkommen. Na also, das Haus wäre heute nacht Wieso einbricht. So ein Quatsch. Bei uns hat seit 25 leer, das Problem gelöst. Jahren noch nie jemand eingebrochen. 16. Szene: Ivi: Ivi: Es war ja auch noch nie soviel Geld drin. (kommt zur rechten Tür herein, schön angezogen) Ludwig: Ludwig: Nichts da, das Geld bleibt hier. Hui, du siehst aber gut aus. Na ja, bist ja meine Tochter. (nimmt Ivi das Geld aus der Hand und legt es wieder Ivi: zurück in die Kasse) Ja, Papa. Aber das war ein Tag heute. So, und jetzt ist Feierabend. Ludwig: (schließt die linke Tür ab, verriegelt das linke Fenster und Ja, wenn ich an den falschen Vorstand denke, diesen will auch das rechte Fenster schließen) Goldzahn, der uns um den Rabatt gebracht hat. Dieser Ivi: Versicherungsaffe. Halt, das Fenster muß über Nacht offen bleiben. Es ist (aufbrausend) frisch gestrichen. Aber mit mir nicht! Ivi, zähl bitte nochmal das Geld in Ludwig: der Kasse nach, und trage es genau in die Buchhaltung Gut. ein. Ich geh mal nach Eberhard schauen, was der mit (zum Publikum) dem Bügeleisen anstellt. Sehr gut sogar. Das kommt mir wie gerufen. So, Kinder, 15 jetzt machen wir uns alle einen schönen Abend, den Ludwig: haben wir uns nach dem Tag verdient. Da, Ivi, hast du 20 Doch, doch. Vielleicht ist er gar kein so übler Kerl. Mark für deine Meisterschaftsfeier, und du, Eberhard, Ivi: gehst nachher in die Krone, und gibst allen Gästen ein Ach Papa, ich wußte, daß du ihn einmal mögen wirst. Bier aus, weil wir heute Jubiläum haben. Aber jetzt muß ich los, also tschüß, bis morgen. Eberhard: (geht rechts ab) Aber Papa, ich war doch seit meiner Erstkommunion Ludwig: nicht mehr in einer Wirtschaft. Und wie ich diesen Maler mag. Ludwig: 19. Szene: Ach, was, sei so wie immer, dann fällst du nicht auf, und Ede: wenn dir danach ist, dann gehst du einfach aufs Klo. (klopft an die linke Tür) Und wenn Polizeistunde ist, dann bleibst du trotzdem Ludwig: noch sitzen, so machen es nämlich alle. Ede, bist du es? Eberhard: Ede: Aber so lange kann ich doch nicht bleiben, wir müssen Logisch, mach schon auf. doch morgen früh wieder arbeiten. Luwig: Ludwig: (schließt die Tür auf und läßt Ede herein) Du bleibst bis mindestens ein Uhr, klar? Und Pssst! ausnahmsweise darfst du morgen früh eine Stunde (schließt die Tür wieder ab) länger schlafen. Ede: Eberhard: Pünktlich wie die Feuerwehr, macht Ede jede Kasse leer. Prima. Wenn du das sagst, dann geh ich halt. Ludwig: Ludwig: Halte Deine Klappe, wir haben nicht viel Zeit. Also, Ede, Eberhard. Ich bin stolz auf dich. Ich bin froh, daß ich so hier steht die Kasse und in ihr ist das Geld. Ich schließe einen gehorsamen Sohn habe. Da, hast du 100 Mark, die Kasse jetzt zu, ich hoffe, du bringst sie auf. Mit das wird wohl für jeden eine Halbe reichen. Und zieh dir einem Stemmeisen müßte es zu schaffen sein. was Anständiges an. Ede: (Eberhard nimmt das Geld und geht rechts ab) Diese olle Kasse. Die knack ich mit links. 18. Szene: Ludwig: Ludwig: Also, paß auf. Hinter dem Haus ist die Hintertür, wie der Du, Ivi, geht der Maler eigentlich auch mit auf die Name schon sagt. Meisterschaftsfeier? Die brichst du auf. Ivi: Ede: Wieso fragst du? Und warum nicht die Tankstellentür hier? Ludwig: (zeigt auf die linke Tür) Ach, nur so. Ludwig: Ivi: Das ist viel zu gefährlich, man könnte Dich von der Nein, er will da nicht mit. Er will heute abend seinen Straße aus sehen. Außerdem ist die Hintertür schon alten Motorroller reparieren, und so, wie der aussieht, ziemlich ausgeleiert, die müßte ich demnächst eh braucht der Martin dafür die halbe Nacht. erneuern. Und so zahlt es die Versicherung. Ludwig: Ede: Ganz alleine, ohne Zeugen, äh... Helfer? Mensch, Ludwig, ich versteh zwar immer noch nicht, Ivi: warum ich dir dein eigenes Geld klauen soll, aber Natürlich. Ganz alleine in seiner Garage. Aber wieso Köpfchen hast du. willst du das denn wissen? Traust ihm wohl nicht zu, Ludwig: daß er das alleine kann? Also, von der Hintertür kommst du direkt in den Flur, 16 und von dort ins Esszimmer. Namen eingraviert, das ist dann ein weiteres Indiz für (deutet auf das rechte Fenster) seine Schuld. Dann steigst du durchs Fenster hier herein. Ede: Ede: Genial, genial. Was? Durchs Fenster? Meine alten Knochen. Warum Ludwig: denn nicht durch diese Tür? Jetzt aber schnell. Wir müssen noch Spuren legen, damit (zeigt auf die rechte Tür) sogar ein Blinder sieht, daß es der Maler gewesen sein Ludwig: muß. Los, Los, meine Frau wird sicher gleich nach mir Warum wohl? Das ist eine nagelneue rufen. Warte hier am Fenster, ich geb dir die Sachen Sicherheitsbrandschutztür, die hab ich erst wegen der rüber. Vorschriften einbauen lassen. Die kriegt keiner auf, und (geht durch die rechte Tür und erscheint am rechten verriegeln muß ich sie schon, du weißt doch, wegen der Fenster. Hebt einen Farbtopf, einige Pinsel und das Versicherung. Außerdem ist es für meinen Plan äußerst Stemmeisen durchs Fenster) wichtig, daß du durchs Fenster kommst. Also, paß auf. Schnell, nimm das ab. Zur Zeit arbeitet bei uns ein Maler, ein mieser Typ, auf (Ede nimmt ihm die Sachen ab) den lenken wir den Verdacht. Die Polizei wird von seiner 20. Szene: Schuld überzeugt sein. Ich muß dem Kommissar nur Rosi: folgendes klarmachen: Der Maler wußte, daß es (ruft von draußen herein) gefährlich ist, von vorne einzubrechen, daß es aber auch Ludwig, wo bleibst du denn. Es ist gleich halb acht. durch diese Stahltür kein Eindringen gibt. Und weil das Ludwig: Fenster normalerweise auch fest verriegelt ist, hat er es (ruft nach draußen) erst heute abend gestrichen, damit es über Nacht offen Schatz, ich komme gleich. Oh Scheiße. Schnell, schnell. bleiben muß. Und somit konnte er problemlos hier Ede: eindringen. Mensch Ede, das ist doch so glaubwürdig, (schaut das Stemmeisen an) daß ich es bald selber glauben könnte. Tatsächlich, da steht was drauf. Ede: (liest langsam) Mensch Ludig, du hättest Krimiautor werden sollen. M. Gipsmeisel. Ludwig: Ludwig: Und um letzte Zweifel auszuräumen, daß es der Maler Ach so, seine Adresse. Moment. war, kommt jetzt noch der Clou. Du bist doch sicher mit (duckt sich und liest ab) dem Fahrrad da. Hier gebe ich dir einen Kassenblock und Brunnengasse 89. einen Scheck mit, den ich heute kassiert habe. Du fährst Ede: bei dem Maler vorbei, und wirfst ihm die Sachen in den Gut, Brunnengasse 89, habe verstanden. Mülleimer. Die Polizei wird morgen sicher sein Haus Rosi: durchsuchen, und bestimmt auch den Mülleimer. Das (ruft von draußen) habe ich mal im "Tatort" so gesehen. Ludwig? Ede: Ludwig: Und wo wohnt er? Ach du Schreck, sie kommt. Ede, verschwinde, sie darf (steckt den Scheck und den Block ein) dich nicht entdecken. Ludwig: Ede: Im Nachbarort, diesem evangelischen Nest. Ich schau Wohin, wohin? mal auf seine Werkzeugkiste, da ist seine Anschrift Ludwig: drauf. Apropos Werkzeugkiste. Das Stemmeisen, mit Ins Klo, ins Klo, mach schnell. dem du die Hintertür und die Kasse aufbrichst, holen wir (Ede läßt die Sachen auf dem Boden liegen und aus seiner Kiste. Du läßt es heute nacht dann an der verschwindet ins Klo) Kasse liegen. Er hat auf allen seinen Werkzeugen seinen 21. Szene: 17