Exkursionsreader
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Exkursionsreader Große Exkursion Des Johannes Gymnasiums Lahnstein Erdkunde LK 11 zum Aletsch- und Rhônegletscher (Schweiz) vom 20.06.- 23.06.2016 1 Inhaltsverzeichnis Gletscher, Naturphänomen aus Schnee und Eis 3 Von Lennard Schützeichel und Anton Heß Glaziale Serie nach Penck 5 Von Sarah König und Björn Both Eiszeit 1 -Vergletscherung Nordeuropas und die landschaftlichen 7 Zeugen in Norddeutschland Von Christine Brixius und Lisa Künster Vergletscherung der Alpen 10 Von Joshua Glessing und Konrad Löchner Ende der Eiszeit 12 Von Lisa Falke und Tabea Kreutz Die weltweiten Folgen des Klimawandels 14 Von Laura Kraft und Michelle Duffner Die Folgen des Klimawandels im Hochgebirge (Fokus Alpen) 17 Von Selina Ostmann und Maija Schadt Politik macht Klima 19 Von Alexander Charvalakis und Luca Oraczewski Was erwartet uns im Exkursionsgebiet? 21 Von Daniel Amrein und Paul Mielke Danksagungen 23 Quellen 24 Reader erstellt von Janett Bach, Lars Appel und Laura Meyer 2 Gletscher: Naturphänomen aus Schnee und Eis Eigenschaften von Gletschern: größter Süßwasserspeicher Bedeutende Wasserlieferanten für viele Flüsse Bedeutende Landschaftsformer Natürlicher Kühlungseffekt Allgemeine Entstehung: Hoher Niederschlag + geringe Temperatur es fällt mehr Schnee als schmilzt/verdunstet Schnee wird zusammengepresst Eis ,je mehr Schnee in kurzer Zeit fällt desto schneller wächst der Gletscher Reines Gletschereis hat eine Dichte von mindestens 850kg/m^3. Warum bewegen sich Gletscher? Schwerkrft zieht sie den Hang herunter. Wie entstehen Gletscherspalten? Bewegung über unebene Stellem Risse Gletscherbeispiele: Aletschgletscher, der längste Gletscher der Schweiz 3 Wozu nutzen Menschen Gletscher? Größter Wasserspeicher der Erde Nutzungsarten: - Gletscher Nutzung zur Energiegewinnung - Gletscher Nutzung zur Wasserversorgung - Gletscher Nutzung für Tourismus Ein Gletscher für eine oder mehrere Nutzungsarten Beispiele: Österreich, Kaprun Hochgebirgsstauseen, Energiegewinnung Himalaya-Gletscher, Süßwasserversorgung von 2 Milliarden Menschen Schweiz, Aletschgletscher, Tourismus 4 Glaziale Serie nach Penck Welche Spuren haben Gletscher auf der Erdoberfläche hinterlassen? Definition: Typische Abfolge von Sedimenten und geomorphologischen Formen in Landschaften, die durch glaziale und glazifluviale Prozesse (Glazialerosion und Glazialakkumulation) am Glet- scherrand und im Vorland des Gletschers entstanden sind. (Albrecht Penck und Eduard Brü- ckner, 1901-1909) Hauptformen: Grundmoränenlandschaft, Endmoräne, Sander/Schotterfläche, Urstromtal Grundmoräne: flaches, leicht welliges bis kuppiges Relief → verschiedene glaziale Sedimentablagerungen Rinnen durch subglaziäre Erosion (Schmelzwasser transportiert loses Gestein ab) oft mit einer Vielzahl von kleineren Toteisseen (Sölle) Sedimente: Gletscher nimmt bei Vorstoß Material auf, führt es im Eis mit sich Schmelzen bodennahen Eises sorgt für Ablagerungen unter Gletschersohle: - Ablagerung von Geschiebemergel/Geschiebelehm (großes Korngrößenspektrum) [Deter- sion: durch Reibung entsteht feineres Gesteinsmehl] - Transport großer Gesteinsblöcke – nach Ablagerung „Findlinge“ genannt - transportiertes Material auf Grundmoräne unsortiert aufgeschichtet (unabhängig von Korn- größen) Gletscherbecken/Zungenbecken: Zwischen Gletscherzunge und Endmoräne o Exaration: Aufschürfung von lockererem Gesteinsmaterial vor Gletscherzunge (Gletschervorstoß) Ansammlung von Schmelzwasser (oder Niederschlag) möglich Zungenbeckensee (Endmorä- nensee) Endmoräne: markiert bogenförmig den Verlauf des Eisrandes Bildung eines Walls enthält das vom Untergrund mitgeführte Material sowie ausge- schmolzenes Moränenmaterial Satzendmoräne: - Eisrand stationär - Eisschmelze und Eisnachschub im Gleichgewicht - Absetzung von Schuttmengen - hauptsächlich grobe Ablagerungen wenig Feinmaterial Stauchendmoräne: - oszillierender Eisrand - Bildung von Stauchungen und Faltungen - Aufschiebung von bereits abgelagerten älteren Moränen und Mate- rial des präglazialen Untergrundes Ansammlung von unsortiertem Lockermaterial verschiedenster Größe Endmoränenzonen bestehen meist aus mehreren, hintereinanderliegenden Moränenstaffeln 5 Sander: in Richtung des Urstromtals leicht abfallend Entstehung: Auflagerungsdruck des Gletschers, Erdwärme, Gletscherrückzug o Gletscher-Unterseiteneis schmilzt Schmelzwasserströme aus Gletschertoren Schmelzwasser zwischen Gletscherzunge und Endmoräne angestaut ( Eisstausee) zu hoher Druck auf Endmoräne: Durchbruch der Endmoräne, Bezeichnung je nach Merkmal: Flächensander (breite Front und breite Durchbruchstelle) Kegelsander (Bündelung von Schmelzwasserströmen bei Abfluss) Rinnensander (Durchbruch der Endmoräne nur an einzelnen Stellen möglich) Trompetental/Trompetentälchen: Schmelzwasserrinne in Richtung Urstromtal Tiefenerosion im oberen Sanderbereich große Mengen an Material im Schmelzwasser (z.B. Sand, Geröll) fluvioglazial o schichtartige Ablagerung im Sanderbereich (Richtung Urstromtal: geringere Korngrößen) geringes Gefälles: Auffächerung Schmelzwasserrinne Entstehung Schwemmkegel (Trompe- tenform) Schwemmkegel: Akkumulationsbereich für leichtere fluviatile Sedimente (sog. „Flussablage- rung“) feine Sedimente/Sande in trockenem Sanderbereich: äolischer Transport durch kalte Fallwinde Entstehung Lössböden feine Sedimentablagerungen im Endbereich des Sanders höhere Bodenfruchtbarkeit Urstromtal: Hauptabflussbahnen der Schmelzwässer während der Kaltzeiten von Südost nach Nordwest breites, flaches Sohlental im Norden Mitteleuropas Alpenvorland kein Urstromtal Schmelzwasser fließt in bereits vorhandenen Täler nord- wärts Kleinformen: Hohlformen: - Soll oder Kessel: - Toteiskörper werden überlagert mit Gletscherschutt Auftauen - Entstehung kleiner, kesselförmiger Hohlformen - meist mit Wasser (Toteissee) oder Torf (Moor) gefüllt - Schmelzwasserrinnen/subglaziale Rinnen - Rinnensee - Tunneltal Aufschüttungsformen: - Kame: Kuppen- oder Kegelform - Os: langer Damm - Drumlin: länglich tropfenförmiger Hügel 6 Eiszeit 1 -Vergletscherung Nordeuropas und die landschaftlichen Zeugen in Norddeutschland Wie wurde das Relief von Norddeutschland geformt? Eiszeiten Definition: Abschnitte der Erdgeschichte, in denen infolge Klimaveränderungen weite Gebiete der Erde, die sonst eisfrei sind, vergletschert wurden. Eiszeit vergletscherte Gebiete Glazial Kaltzeit nicht vergletscherte Gebiete Periglazial Eiszeit Entstehung: große Landmassen im Bereich der Polgebiete sich ändernde Meeresströmungen Auslöser: Zusammenstoß von Nord- und Südamerika Verstärkung des Golfstroms mehr Verdunstung Schnee im Norden (große weiße Fläche) Albedo ist höher Veränderung der Wärmeerzeugung Abkühlung auf der Nordhalbkugel dauerhafte Eisflächen Zusätzlicher Faktoren: Exzentrizität (Ellipsenbahn ändert sich) Neigung der Erdachse Erdachse taumelt Vergletscherung: „Vergletscherung, bezeichnet den Vorgang bzw. den Zustand der Bedeckung der Geländeoberfläche oder des Meeres mit Gletschereis.“ übergeordnete Vergletscherung = Relief „steuert“ das Gletschereis untergeordnete Vergletscherung = ist dem Relief angepasst der Weg der Vergletscherung in Nordeuropa aus Skandinavien über das Gebiet der heutigen Ost- see Entstehung der Landschaftsformen: Kraft des Eises schoben Gletscher nach vorne (in Nordeuropa in Richtung Süden) Berge und Täler entstehen Jungmoränenlandschaften: Typische Merkmale: Hohlformen (Toteislöcher) sind meist mit Wasser gefühlt Seenreichtum zahlreichen geschlossenen Hohlformen und die besonders steilen Hänge an diesen zahlreichen Flussverlegungen entstand in der vorletzten Eiszeit, der Saaleeiszeit Typische Beispiele: östliche Schleswig-Holstein und Niedersachen 7 Altmoränenlandschaft: (Geest (güst=unfruchtbar) Ursachen der Veränderung von der Jung zu der Altmoränenlandschaft: periglaziales Klima periglaziale Umformung Landschaft von späteren Gletschern "überfahren" durch Abtragung und Ablagerungen umgeformt kein Baumbestand lockere oder gar keine Vegetationsdecke starke Verwitterung =kleinen Hohlformen zuge- schüttet Höhenunterschiede immer geringer Endmoränen kaum erkennbar flache, ausdruckslose und unergiebige Sandgebiete Herausbildung normales Flussnetzes (weil das Gefälle gering ist und sandiges Material Nieder- schlag versickert lässt sehr kleine Bäche + führen wenig Wasser Unterschied Jung- Altmoranenlandschaft: Entstehungszeit Reliefenergie Zeugen der Vergletscherung Tiefebene von Norddeutschland Gletscherschlief Gletscherschrammen Toteislöcher = abgeschmolzene vorher verschüttete Eisblö- cke Gletschermühlen Rundhocker Os(er)= geformte kleine Sander Findling in Schleswig-Holstein Drumlin = abgeschliffener Berg Sölle = wassergefüllte Hohlformen Findlinge= Erratische Geschiebe=Fragmente (Bruchstücke von Gestein) Moränen Vegetation z.B. Seen und Bachläufe Veränderung des Meeresspiegel es (Während der Vergletscherung sinkt er, beim Abschmelzen steigt er) Akkumulationen von Sedimenten =Ablagerung von feinem / sehr grobem Material= zum Beispiel Dünen Relief wurde in weiten Teilen durch Moränenschutt verdeckt. Schotterebenen = Sander Entwässerungsrinnen = Urstromtäler= Hauptabflussbahnen der Schmelzwässer Einige Zeugen ältere Eiszeiten wurden durch darauf folgende Eiszeiten verwischten und können somit schwieriger rekonstruiert und nachgewiesen werden Münsterland Subglaziale Erosion ( Subglazial = unter dem Gletscher ) - flachwelliges Höhengeiet - großem flache Wanne Münstergletscher wasserreiche Ost –und Südflanke Oberfläche : Sedimente der Grundmoräne