Andrea Lindholz MdB Ihre Bundestagsabgeordnete

Nr. 02 02.02.2018 Brief aus Berlin Nr. 01 19.01.2018 Brief aus Berlin Liebe Leserinnen und Leser,

die zurücklegende Sitzungswoche war für mich in zweifacher Hinsicht eine ganz besondere. Zum einen durfte ich zu- sammen mit Staatsminister Bausback in den Koalitionsverhandlungen für die CSU zum Bereich Innen und Recht dabei sein. Neben den regulären Terminen der Sitzungswoche haben wir bis in die Nacht verhandelt. Zum anderen hat mich meine Fraktion am Montag für den Vorsitz des Innenausschusses vorgeschlagen. Am Mittwoch hat mich der Innenausschuss in seiner konstituierenden Sitzung zur Vorsitzenden bestimmt. Damit bin ich nach Wolf- gang Bosbach und die erste Unionsfrau in diesem Amt. Das ist für mich eine große Ehre und ein gro- ßer Vertrauensbeweis meiner Partei. Der Innenausschuss stand mit seinen Themen in den letzten Jahren wie kaum ein anderes Bundestagsgremium im Fokus der Öffentlichkeit. Migration, Innere Sicherheit oder Cyber-Security werden auch in Zukunft eine besondere Aufmerksamkeit erfahren. Daneben haben wir auch in dieser Woche vieles im Plenum diskutiert. Zentral war erneut die Debatte um die Verlänge- rung der Aussetzung des Familiennachzuges für subsidiär Schutzberechtigte. Ich habe in der Debatte zum Gesetzent- wurf von CDU/CSU gesprochen. Damit setzen wir genau das um was auch im Sondierungspapier vereinbart ist. Die Vereinbarung enthält unsere Forderung nach Steuerung und Begrenzung. Wenn man sich in Regierungsverantwortung befindet muss man manchmal auch nicht so einfache Entscheidungen treffen. Meine Rede sowie weitere Informatio- nen dazu finden Sie wie immer auch auf www.lindholz.de und auf Seite 5 dieser Ausgabe. Bei all dem Trubel gab es aber auch tolle Nachrichten für meinen Wahlkreis. Der Bund fördert ein Projekt der Caritas Aschaffenburg, das eine unabhängige Teilhabeberatung für Menschen mit Behinderungen anbietet, mit rund 219.000 Euro. Die Beratungsstelle ergänzt die Arbeit anderer Stellen und unterstützt z.B. im Vorfeld der Beantragung von Leis- tungen sowie zu allen Fragen rund um das Thema Teilhabe. Ein Schwerpunkt liegt auch auf der Beratung von Betroffe- nen durch Betroffene.

Herzliche Grüße Ihre MdB

© Axel Hartmann/ Thomas Trutschel

Diese Woche #nachgefragt: Was macht eigentlich der Innenausschuss? ………………………………………………………………..…..…...... 2 Gedenkstunde: Jede Form von Antisemitismus ist unerträglich....…………………………………………..…………………..……..3 In eigener Sache: CSU-Landesgruppe wählt Gremienmitglieder...... 4 Plenum: Familiennachzug wird weiter ausgesetzt...... 5

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Brief aus Berlin Nr. 02 02.02..2018 Brief aus Berlin

#nachgefragt Was macht eigentlich der Innenausschuss?

© Deutscher /Thomas Imo

Die Aschaffenburger Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz wurde am vergangenen Mittwoch zur Vorsitzenden des Innenaus- schusses des Bundestages bestimmt. Wir stellen das Gremium hier kurz vor: Wie viele Mitglieder hat der Innenausschuss?

In der 19. Wahlperiode gehören dem Ausschuss 45 Mitglieder an.: 16 von der CDU/CSU, 10 von der SPD, 6 von der AfD und 5 von der FDP. Grüne und Linke stellen jeweils 4 Mitglieder. Die CSU-Mitglieder im Ausschuss sind Andrea Lindholz, und . Mit welchen Themen beschäftigt sich der Ausschuss?

Der Innenausschuss beschäftigt sich mit allen Fragen der klassischen Innenpolitik. Dazu gehören innere Sicherheit, Migration und Integration, Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, aber auch Datenschutz, digitale Sicherheit oder die Modernisierung der Bundesverwaltung. Man kann es auch so sagen: Der Ausschuss leistet einen wesentlichen Beitrag für die Gewährleistung der inneren Sicherheit, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Grundlagen der Verfassung und das friedliche Zusam- menleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen Wie sehen die Aufgaben aus?

Neben der Beratung von Gesetzesvorlagen und Anträgen ist es eine seiner wichtigsten Aufgaben, die Arbeit des Innenministe- riums parlamentarisch zu kontrollieren. Dazu behandelt er Berichte der Bundesregierung wie beispielsweise zur inneren Si- cherheit. Verfassungsschutz - berichte und die polizeiliche Kriminalstatistik stehen regelmäßig zur Beratung an. Außerdem nimmt der Ausschuss Berichte des Statistischen Bundesamts und des Bundesdaten - schutzbeauftragten oder den Bericht der Wahlkreiskommission entgegen und formuliert auf dieser Grundlage Handlungsempfehlungen für die Bundesregierung.

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Nr. 02 02.02.2018 Brief aus Berlin

Holocaust-Gedenktag Jede Form von Antisemitismus ist unerträglich

Hetze und Gewalt dürfen in unserer Gesellschaft keinen Raum haben – das machte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble bei der Sonderveranstaltung des Bundestages anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus unmiss- verständlich deutlich. Jedes Jahr Ende Januar gedenken die Abgeordneten im Bundestag all jenen, die dem nationalsozialis- tischen Terror zum Opfer fielen.

Seit 1996 ist in Deutschland der 27. Januar – der Tag der Befreiung des Konzentrations - und Vernichtungslagers Auschwitz – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nation- alsozialismus. Mit Anita Lasker-Wallfisch hielt eine Überlebende der Konzentration- slager Auschwitz und Bergen-Belsen die diesjährige Gedenkrede im Deutschen Bun- destag. Sie überlebte als Cellistin im Mäd- chenorchester von Auschwitz und wurde gemeinsam mit ihrer Schwester Renate durch ihre Erklärung, die sie am 15. April 1945 inmitten von Leichenbergen im Lager Bergen-Belsen abgaben, als "Stimme der BBC" bekannt.

„Die Zukunft liegt in Ihren Händen“ © Deutscher Bundestag/Achim Melde

In ihrer bewegenden Rede schilderte Anita Lasker-Wallfisch ihre schrecklichen Erlebnisse. Sie habe sich damals geschworen, nie wieder nach Deutschland zurückzukehren, berichte aber inzwischen schon seit Jahren hierzulande von ihren Erfahrung- en. „Hass ist ganz einfach ein Gift. Und letzten Endes vergiftet man sich selbst.“ Lasker-Wallfisch mahnte, angesichts des wiederaufblühenden Antisemitismus aufzupassen: „Antisemitismus ist ein 2.000 Jahre alter Virus, anscheinend unheilbar“, stellte sie fest. „Nur sagt man heute nicht mehr unbedingt Juden. Heute sind es die Israelis.“ Die Holocaust-Überlebende lobte, dass der Bundestag am 18. Januar eine Entschließung zur Bekämpfung des Antisemitismus angenommen hatte: „Man kann nur hoffen, dass Sie den Kampf gewinnen. Die Zukunft liegt in Ihren Händen“, sagte sie.

„Brauchen kollektive Selbstbeunruhigung“

Bundestagspräsident Schäuble forderte als Lehre aus der deutschen Geschichte eine konsequente Haltung gegen Ausgren- zung, bevor es zu spät ist. „Wir brauchen die kollektive Selbstbeunruhigung“, so Schäuble. Es müsse uns beunruhigen, wenn jüdische Mitbürger angäben, unter Antisemitismus zu leiden, wenn antisemitische Parolen gegrölt und israelische Fahnen verbrannt würden. „Jede Form von Antisemitismus ist unerträglich“, stellte der Bundestagspräsident klar. „Das gilt für alle, die hier leben, auch für jene, für die die deutsche Vergangenheit nicht die eigene ist und die hier oder anderswo vielleicht selbst Ablehnung und Diskriminierung erfahren mussten.“ Wer Hass schüre, beute die Verunsicherung, die Ängste von Menschen aus. Das freie, demokratische, rechtsstaatliche, friedliche Deutschland sei auf der historischen Erfahrung unermesslicher Gewalt gebaut, sagte Schäuble. Er warnte jedoch davor, sich auf die Beständigkeit demokratischer Institu- tionen zu verlassen: „Rechtsstaat, Gewaltenteilung, Demokratie brauchen unser Engagement.“

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Nr. 02 02.02.2018 Brief aus Berlin

In eigener Sache CSU im Bundestag wählt Gremienmitglieder

© CSU-Landesgruppe

Die CSU im Bundestag hat sich neu aufgestellt und die Mitglieder für ihre Gremien gewählt. Welche neuen Gesichter es gibt und wer künftig für was zuständig ist, lesen Sie hier:

Andrea Lindholz und sind unsere neuen Vorsitzenden der Bundestagsausschüsse. Lindholz übernimmt den Innenausschuss und Ramsauer den Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Auf der Position des Stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden wird auch weiterhin Georg Nüßlein für den Bereich Gesundheit, Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zuständig sein. Diese Funktion hatte Nüßlein schon in der vergangenen Wahlperiode inne. Neu als Stellvertretender Fraktionsvorsitzender ist Ulrich Lange. Er wird für den Bereich Verkehr und digitale Infrastruktur, Bau zuständig sein. Außerdem übernehmen Stephan Mayer (Innen), (Bildung und Forschung), (Verkehr und digitale Infrastruktur) und (Tourismus) die Vorsitze der Arbeitsgruppen (Sprecherinnen und Sprecher) der Fraktion. Justiziar für die CSU im Bundestag wird . Gewählt wurden zudem auch die Vorsitzenden der Arbeitskreise der CSU im Bundestag. Für Arbeitskreis I Innen, Recht und Verbraucherschutz, Kommunalpolitik, Sport und Ehrenamt, Kultur und Medien übernimmt Volker Ullrich den Vor- sitz. Arbeitskreis II Wirtschaft und Energie, Verkehr und digitale Infrastruktur, Bildung und Forschung, Tourismus wird leiten. Vorsitzender des Arbeitskreis III Finanzen und Haushalt wird Alois Rainer, dem Arbeitskreis IV Arbeit und Soziales, Gesundheit, Familie, Senioren, Frauen und Jugend steht vor. Arbeitskreis V Auswärtiges, Vertei- digung, Angelegenheiten der EU, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Menschenrechte und humanitäre Hilfe leitet und Arbeitskreis VI Ernährung und Landwirtschaft, Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicher- heit .

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Nr. 02 02.02.2018 Brief aus Berlin

Familiennachzug: Rechtsanspruch für subsidiär Schutzberechtigte entfällt

Der Familiennachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus bleibt bis zum 31. Juli ausgesetzt. Ab August entfällt der Rechtsanspruch auf Familiennachzug für diesen Personenkreis komplett und wird durch ein Kontingent von maximal 1.000 Personen pro Monat ersetzt. Die Entscheidung erfolgt im Einzelfall und im Ermessen, Details hierzu werden in einem weiteren Gesetz ausgearbeitet. Eine Härtefallregelung bleibt bestehen. Dies sieht das von CDU und CSU eingebrachte Ge- setz zur Verlängerung der Aussetzung des Familiennachzugs vor, das die Abgeordneten am Donnerstag im Plenum verab- schiedet haben.

„Wir setzen das Regelwerk zur Migration um, auf das sich CDU und CSU verständigt haben, und schaffen den individuellen Rechtsanspruch von 280 000 eingeschränkt schutzbedürftigen Personen auf Familiennachzug ab“, erklärte Stephan Mayer, innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, in der Debatte im Bundestag. Er verwies darauf, dass der Familiennach- zug für eingeschränkt schutzbedürftige Personen bis August 2015 komplett ausgeschlossen war. Nur in dem sehr ku