Geschäftsbericht 2012

Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg 40 Jahre aktiv für Bürgerbeteiligung VORWORT

„2012 – 40 Jahre aktiv für Bürgerbeteiligung“

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

wie jedes Jahr legen wir auch 2012 wieder einen ausführlichen Be- richt zu unseren Aufgaben und Angeboten im vergangenen und lau- fenden Jahr vor. Wir möchten damit allen Interessierten einen tiefer gehenden Einblick in unsere Arbeit ermöglichen.

2011 war ein gutes Jahr für die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB). Unsere Publikationen zur Landtagswahl – unserem Jahresschwerpunkt – waren 2011 nachgefragt wie nie bei einer Landtagswahl zuvor, und auch im Internetangebot dazu ver- zeichneten wir vorher nicht erreichte Nutzerzahlen. Der „Wahl-O- Mat“ zum Beispiel wurde bis zum Wahltag am 27. März 985.000 mal gespielt, bis dato ein bundesweiter Rekordwert. Über unseren Versen- der haben wir 2011 insgesamt über 435.000 Publikationen – natürlich nicht nur zur Landtagswahl – unter die Men- schen gebracht; dazu kommen viele weitere mehr bei Infoständen, Veranstaltungen und in unseren Shops in Frei- burg, Heidelberg, Bad Urach und Stuttgart. Viel genutzt wurde unter anderem auch unser Internetauftritt zur Volks- abstimmung zu Stuttgart 21.

Im Jahr 2012 werden wir mit unseren Angeboten einen Schwerpunkt auf das 60-jährige Bestehen des Landes Baden- Württemberg setzen: mit Ausstellungen, Faltblättern, Büchern, Spielen, Publikationen für den Schulunterricht und einem vielseitigen Veranstaltungsangebot für Jung und Alt. Ich danke dem Staatsministerium Baden-Württemberg dafür, dass es zur Unterstützung unserer Aktivitäten im Rahmen des Landesjubiläums 2012 Sondermittel über gut 200.000 Euro genehmigt hat. Ferner gilt mein Dank allen politisch Verantwortlichen, die nicht nur unser Budget für 2012 auf dem Niveau von 2011 gehalten, sondern zudem 100.000 Euro mehr an Projektmitteln für die Gedenk- stättenarbeit genehmigt haben: eine Verdopplung, die von den vielen ehrenamtlich Tätigen in unserer Gedenkstät- tenlandschaft ganz sicher als Anerkennung und Ermutigung für die Fortsetzung und den Ausbau ihres Engagements verstanden wird. Hinzu kommt als „i-Tüpfelchen“ eine Unterstützung des Landes in Höhe von 40.000 Euro für eine Stiftungslösung zum Erhalt des wirklich sehenswerten und lehrreichen DDR-Museums in Pforzheim. Erinnern an Gewesenes allein macht natürlich noch keine gute Zukunft und noch keine lebendige Demokratie; aber es ist wie beim Autofahren: immer wieder einmal in den Rückspiegel zu schauen macht auch den Weg nach vorne einfacher.

Ich danke allen, insbesondere auch unseren weit über 400 Partnerorganisationen und -einrichtungen im ganzen Land und darüber hinaus, die unsere Arbeit zum Teil seit vielen Jahren unterstützen. Gerade in dem Jahr, in dem die Landeszentrale für politische Bildung ihr 40-jähriges Bestehen begehen kann, ist mir das ein wichtiges Anliegen. Dass wir unseren diesjährigen Geschäftsbericht mit „40 Jahre aktiv für Bürgerbeteiligung“ überschreiben können, daran haben sie neben den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der LpB – aktuellen wie ehemaligen – den größten Anteil.

Über Ihr Interesse an unserem Geschäftsbericht würde ich mich freuen.

Lothar Frick Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg IMPRESSUM

Geschäftsbericht 2012

Herausgegeben von der Landeszentrale Direktor Lothar Frick für politische Bildung Redaktion: Werner Fichter Baden-Württemberg Layout/Satz: Klaudia Saupe

Stafflenbergstraße 38, 70184 Stuttgart Bilder: LpB, wenn nicht anders Telefon 0711.164099-0, Fax -77 angegeben, Titelfoto: Fotolia, Robert Kneschke E-Mail: [email protected] Internet: www.lpb-bw.de April 2012 INHALT

Seite Inhalt

1. Blitzlichter ...... 4 2. Besondere Veranstaltungen ...... 10 3. Extremismus vorbeugen ...... 14 4. Landtagswahl 2011 ...... 16 5. Landesjubiläum 2012 ...... 20 6. Frauen machen Politik ...... 26 7. Jugendliche engagieren sich ...... 30 8. Freiwillige für die Umwelt ...... 34 9. Aktive Senioren ...... 36 10. Erinnerungskultur lebt von Ehrenamtlichen ...... 38 11. Integration schafft Lebenqualität ...... 42 12. Lehrer und Schüler sind unsere Hauptzielgruppen ...... 46 13. Zeig was du kannst: Komm heraus – mach mit! ...... 50 14. Planspiele verschaffen Einsicht(en) ...... 52 15. Medienumgang einüben ...... 56 16. Lernen im Internet ...... 58 17. Internetangebote der Landeszentrale ...... 60 18. Veröffentlichungen der Landeszentrale ...... 64 19. Marketing und Vertrieb der Landeszentrale ...... 70 20. Reisen bildet ...... 74 21. Europa kennen lernen ...... 80 22. Landeskunde und Landespolitik ...... 82 23. Tagungszentrum „Haus auf der Alb“ ...... 86 24 Landeszentrale intern ...... 90

ANHANG 1. Zahl der Veranstaltungen 2007 bis 2011 2. Zahl der Teilnehmenden 2007 bis 2011 3. Veranstaltungen nach Themen 2011 4. Veranstaltungen nach Zielgruppen 2011 5. Veranstaltungen nach Arten 2011 6. Teilnehmende 2011 nach Geschlecht 7. Einnahmen und Ausgaben für Sacharbeit 2007 bis 2011 8. Erlöse nach Einnahmearten 2007 bis 2011 9. Ausgaben nach Ausgabezwecken 2011 10. Produktorientierte Kennzahlen 2007 bis 2011 11. Personalstruktur zum 1.1.2012 12. Mitglieder des Kuratoriums 13. Weitere Gremien der Landeszentrale 14. Partnerinnen und Partner (Auswahl) 15. Adressen der Zentralen für politische Bildung

Der Beutelsbacher Konsens (S. 29), LpB-Organigramm (S. 55), So erreichen Sie uns (S. 89), Bekanntmachung der Landesregierung (S. 92), KAPITEL 1

1. Blitzlichter

„Demokratie ist die Notwendigkeit, sich gelegentlich den Ansichten anderer Leute zu beugen.“

(Winston Churchill, 1874-1965, britischer Staatsmann)

Winston Churchill. Foto: British Government Die LpB wird 40

In der Bekanntmachung der Landes- kreis Breisgau) gewählt, der frü- (CDU) aus Karlsruhe. regierung von Baden-Württemberg her selbst Mitarbeiter in der LpB- Das Verzeichnis aller Kuratoriums- über die Errichtung einer Landes- Außenstelle Freiburg war. Seine mitglieder steht im Anhang dieses zentrale für politische Bildung vom Stellvertreterin ist Katrin Schütz Berichts. 25. Januar 1972 heißt es im § 8: „Die Landeszentrale nimmt ihre Tätigkeit am 1. März 1972 auf.“ Zur Feier des 40-jährigen Bestehens findet am Frei- tag, 22. Juni 2012, eine Festveranstal- tung statt.

Christoph Bayer ist neuer Kuratoriumsvorsitzender

Mit dem Beginn der neuen Legisla- turperiode hat die Landeszentrale ein neues Kuratorium bekommen. Es hat sich am 25. November 2011 zu seiner ersten Sitzung getroffen. Zum Vorsit- zenden wurde der südbadische SPD- Abgeordnete Christoph Bayer (Wahl- Christoph Bayer, Kuratoriumsvorsitzender, und seine Stellverteterin Katrin Schütz

4 BLITZLICHTER

Themenschwerpunkte 2011 und 2012

Schwerpunkt des Jahres 2011 war die Landtagswahl am 27. März 2011. Dazu gab es ein breites Ange- bot von Veröffentlichungen, Veran- staltungen und im Internet. Mehr dazu findet man im Kapitel 4. Der Schwerpunkt 2012 gilt dem 60. Landesjubiläum. Ausführliche In- formationen hierzu stehen im Kapi- tel 5.

Grundgesetz-Geburtstag am 23. Mai

Seit 1997 feiern wir den Verfassungs- zept. Anstatt in der tag (Grundgesetzgeburtstag) auf dem Landeshauptstadt Stuttgarter Schlossplatz. Auch 2011 werden wir den stand das Team der Landeszentrale Tag in wechselnden bereit, um mit interessierten Passan- kleineren Städten tinnen und Passanten ins Gespräch des Landes bege- zu kommen. Ab 2012 bekommt diese hen und beginnen Grundgesetz-Aktion ein neues Kon- damit in Rastatt.

Grundgesetz-Geburtstagsfeier auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Fotos: Werner Fichter, LpB

Parallel zur Grundgesetz-Aktion fand 2011 in Stuttgart der „Walk of Liberty“ statt, ein neues Format mit dem die Nemetschek Stiftung (Mün- chen) und die LpB die Freiheitsrechte des Grundgesetzes in den Mittel- punkt stellten (mehr dazu im Kapitel 2, Absatz „Große Bühne für die Frei- heitsrechte“).

5 KAPITEL 1

Kooperationsvereinbarung zum Thema Holocaust

Das Kultusministerium, der Süd- westdeutsche Lehrerinnen- und- Lehrerverband für historische, po- litische und ökonomische Bildung (SWL), die Gedenkstätte Yad Vas- hem und die Landeszentrale erklär- ten am 25. November 2011 in einer Kooperationsvereinbarung ihre Ab- sicht, regelmäßige Fortbildungsver- anstaltungen für Lehrerinnen und Lehrer zum Umgang mit dem The- ma Holocaust anzubieten. Die Se- minare sollen ein Forum für päda- gogische und didaktisch-metho- dische Fragen bieten und einen Er- fahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen aus Israel im Rahmen von Besuchsprogrammen ermög- lichen. Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer wies auf die besondere Verantwortung der Schu- le bei der Erinnerung hin, insbeson- dere vor dem Hintergrund aktueller Von links: Professor Roland Wolf (Vorsitzender des Südwestdeutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbands für historische, politische und ökonomische Bildung), Kultus- rechter Gewalt. Lothar Frick, Direk- ministerin Gabriele Warminski-Leitheußer, Arik Rav-On (Vertreter von Yad Vashem tor der Landeszentrale, hob hervor, Deutschland) und Lothar Frick (Direktor der Landeszentrale). Foto: Eva Obbarius dass er in der Zusammenarbeit einen wichtigen Beitrag zur Pflege der Er- innerungskultur und der historisch- politischen Bildung sieht. Als erstes konkretes Ergebnis der Kooperation wird es 2012 eine dreiteilige Fort- bildungsreihe geben. Auf der Inter- netseite des SWL (www.swl-bw.de) steht unter „Service“ eine Broschü- re mit dem Titel „Der Holocaust als Unterrichtsthema“ zum Download bereit.

Anstöße von außen

Gastreferentin auf der LpB-Referen- tenbesprechung am 20./21. Oktober 2011 auf der Insel Reichenau war Dr. Helle Becker vom Büro „Expertise & Kommunikation für Bildung“ (Es- sen) zum Thema „Praxisforschung nutzen, politische Bildung weiterent- Die Fachreferentinnen und -referenten der LpB bei ihrer Besprechung auf der Insel wickeln“. Bei dieser Studie zur Ge- Reichenau. Foto: LpB

6 BLITZLICHTER

winnung und Nutzbarmachung von Grundgesetz und Landesverfassung empirischen Erkenntnissen für die politische Bildung in Deutschland 55.000 handelt es sich um ein Forschungs- 51.141 46.689 projekt, das Helle Becker im Auf- 45.317 43.624 trag des Arbeitskreises deutscher Bil- 44.000 40.942 dungsstätten (AdB) und des Bundes- ausschusses Politische Bildung (bap) 33.000 erstellt hat.

22.000

11.000

0 2007 2008 2009 2010 2011

Grundgesetz-Abfluss 2007 bis 2011

Unsere Standard-Veröff entlichungen Im Jahr 2011 wurden fünf Ausga- „Grundgesetz/Landesverfassung“ ben unseres Online-Newsletters Dr. Helle Becker. Foto: LpB (Broschüre) und „Die Baden-Württ- „Einblick“ verschickt (www.lpb-bw. emberg Karte“ (große und kleine de/newsletter_achiv.html); im Jahr „mach´s klar! Landkarte) wurden 2011 wieder in zuvor waren es sechs. Die Zahl der Politik einfach erklärt“ Aufl agen von jeweils etwa 50.000 Abonnenten liegt bei knapp 15.000. 2011 erschienen die ersten Ausgaben Stück kostenlos unter die Menschen Seit Juni 2010 ist die Landeszentrale des Unterrichtsmediums „mach´s gebracht – meist waren es Sammel- im sozialen Netzwerk Facebook ver- klar!“, das sich vor allem an Lehr- bestellungen, aber nicht nur für treten. kräfte an Haupt- und Realschulen Schulklassen, sondern auch für Zei- richtet: tungsredaktionen, Polizeireviere Didacta 2011 oder Anwaltskanzleien. t 1/2011: Wahlen und Demokratie Ende Februar 2011 war Europas t 2/2011: Landtag und Landesregie- Pressearbeit, Newsletter größte Bildungsmesse „didacta“ fünf rung und Facebook Tage lang zu Gast in Stuttgart. Wie t 3/2011: Bürgerbeteiligung immer bei „Heimspielen“ waren t 4/2011: Eine Reise in Europa – 52 Pressemitteilungen wurden im Jahr wir mit der Bundeszentrale für po- Spielerische Einführung in die EU 2011 herausgegeben; 2010 waren es litische Bildung an einem gemein- 38. Alle Mitteilungen werden auf un- samen Stand vertreten. Ausgabe 4/2011 serer Homepage do- kumentiert: www. mach’s lpb-bw.de/presse.html. klar! Pressekonferenzen fi n- den nur zu besonderen POLITIK – EINFACH ERKLÄRT Anlässen statt – ma- Eine Reise in Europa – ximal drei bis vier pro Spielerische Einführung in die EU Jahr. Die Medienreso- nanz ist gut und über- steigt die Möglich- keiten zur systema- tischen Beobachtung und Dokumentation.

Am Stand der LpB wird gepuzzelt und beraten. Foto: LpB

7 KAPITEL 1

Spiel: Suchen Sie Buchen

„Baden-Württemberg: Suchen Sie Buchen!“ heißt ein neues Spiel der Landeszentrale. Angelehnt an das Erfolgsspiel „Deutschland: Finden Sie Minden!“ wurde es anlässlich des 60-jährigen Landesjubiläums zusammen mit dem Stuttgarter Kos- mos Verlag und dem Autor Günter Burkhardt entwickelt. Die Aufgabe besteht darin, Orte und Sehenswür- digkeiten des Landes auf einer Ba- den-Württemberg Karte möglichst exakt zu lokalisieren. So muss man nicht nur Buchen suchen, sondern beispielsweise auch Tettnang oder die Wimsener Höhle. Präsentation des Spiels „Suchen Sie Buchen!“ am 29. September 2011 im Buchener Rathaus. Von links: Andrea Ahlers (Kosmos Verlag), Stefan Stadler (Kosmos Verlag), Susanne Krieg (LpB), Günter Burkhardt (Autor), Bürgermeister Roland Burger, Direktor Lothar Frick (LpB). Foto: Susanne Meiser

Malbuch: Mit Löwe Leo durchs Ländle

Am Nikolaustag 2011 überreichte der Direktor der Landeszentrale, Lo- thar Frick, im Kinderhaus „Klex“ in Kirchheim am Neckar das erste Exemplar des Malbuches „Leo und Grundula. Eine Reise durch Baden- Württemberg“ an den örtlichen Bür- germeister Uwe Seibold. Die „Klex“- Kinder waren als fachkundige Te- ster und Berater an der Entstehung des Malbuches beteiligt. Die Haupt- figuren des Buches erklären den Kleinsten Wissenswertes über das Land Baden-Württemberg.

Kirchheims Bürgermeister Uwe Seibold und LpB-Direktor Lothar Frick umlagert von wissbegierigen Kindern. Foto: Susanne Meiser

8 BLITZLICHTER

Unser Europareferent geht in den Ruhestand

Ein Schwerpunkt der europapoli- chen durch Vorträge, Beratung von Russland (Wolgograd), Montenegro tischen Bildungsarbeit besteht da- Bildungsinstitutionen (besonders in (Podgorica), Serbien (Belgrad) und rin, die „Europäische Unionsbür- Ost- und Südosteuropa) und an der in der Ukraine (Kiew). Als Erwach- gerschaft“ mit Leben zu erfüllen. Durchführung internationaler Fach- senenbildungsexperte unterstützt er An dem auf breiter internationaler konferenzen mit. die Arbeit der EU-Exekutivagentur Ebene stattfindenden Diskurs war Auch 2011 war er mit Vorträgen und EACEA. die LpB über viele Jahre mit ih- Präsentationen an mehreren Semi- rem Fachreferenten für Europa, Dr. naren im In- und Ausland beteiligt, Am 31. März 2012 beendete Dr. Karlheinz Dürr, beteiligt. darunter an einer Summer Universi- Karlheinz Dürr altershalber seine Er ist im Bundesvorstand der Deut- ty, die von der ASKO-Europa-Stif- Arbeit in der LpB. Wir danken ihm schen Vereinigung für Politische tung für deutsche und russische Stu- für sein großes Engagement und Bildung (DVPB) mit dem Schwer- dierende durchgeführt wurde sowie wünschen seinem Nachfolger, Tho- punktthema Europa betraut. Darü- an Seminaren für Verwaltungsfach- mas Schinkel, alles Gute für seine ber hinaus wirkt er an Fachgesprä- leute und Erwachsenenbildner in Arbeit.

Willkommensgruß für Dr. Karlheinz Dürr in Cherkasy (Ukraine) mit Brot und Salz. Foto: Karlheinz Dürr, LpB

9 KAPITEL 2

2. Besondere Veranstaltungen

Unter den Tagungen, Aktionen, Vorträgen und Seminaren der Landeszentrale gibt es Veran- staltungen, die aufgrund der Bedeutung des Themas oder des Anlasses, der Prominenz von Referenten, der Besonderheit der Veranstal- tungsform oder der Zusammensetzung der Teil- nehmerschaft herausragend sind. Einige dieser Veranstaltungen stellen wir hier vor.

Nachlese zur Wahl im Haus des Landtags (s. S. 19). Foto: LpB

Beutelsbacher Gespräche Große Bühne für die Freiheitsrechte Die Landeszentrale veranstaltet seit Urach zum Th ema „Politische Kom- 36 Jahren die „Beutelsbacher Ge- petenzen fördern – didaktisch-me- Im Mai 2011 bekamen die bürger- spräche“. Diese stets gut besuchten thodische Aspekte des Kompeten- lichen Freiheitsrechte mit einem so Fachtagungen haben eine bundes- zerwerbs“ statt. genannten „Walk of Liberty“ ihre weite Reputation erlangt. Das letzte große Bühne – erst in München, Treff en fand vom 27. bis 29. Februar 2012 im „Haus auf der Alb“ in Bad

In diesem 1977 veröffentlichten Band wurde der legendäre „Beutelsbacher Konsens“ erstmals formuliert und abge- druckt. Das „Walk of Liberty“-Team. Foto: LpB

10 BESONDERE VERANSTALTUNGEN

dann in Stuttgart. Ideengeber für vozierten spontane Handlungen, die gens um halb sieben an den Haus- die Aktion war die Nemetschek Stif- in Gesprächen erklärt und aufgelöst türen und überreichten allen, die tung aus der bayerischen Hauptstadt wurden. Auf Postkarten zum Mit- öffneten ein „Demokratie-Früh- (www.nemetschek-stiftung.de), die nehmen wurden die Leistungen der stück“. Auf Gesprächsangebote über die Zusammenarbeit angeregt hat- „Gestirne“ unserer Verfassung noch- demokratisches Engagement und te. Gemeinsam mit unserer Außen- mals erklärt. politisches Interesse reagierten die stelle Freiburg versuchte sie sich meisten positiver und freundlicher am neuartigen Format einer „Bil- als gedacht. Sie hatten ja auch nichts Bildungsüberfall dungsintervention im öffentlichen zu befürchten. Raum“. Einfacher ausgedrückt: Der Von Winston Churchill stammt der Das war Bildungsarbeit im Grenz- „Walk of Liberty“ war eine sorgfäl- Satz: „Wenn es morgens um sechs an bereich zum Überwältigungsver- tig geplante Aktion in zwei groß- meiner Tür läutet und ich kann si- bot. Andererseits werfen manche städtischen Fußgängerzonen mit cher sein, dass es der Milchmann ist, der politischen Bildung vor, tro- dem Ziel, die Passanten auf die Be- dann weiß ich, dass ich in einer De- cken und langweilig zu sein. Warum deutung der Freiheitsrechte hinzu- mokratie lebe.“ In Anlehnung daran also nicht mal ein bisschen provo- weisen. Angelehnt an den „Walk of „verübten“ freie Mitarbeiterinnen zieren? Die Reaktionen der „Aufge- Fame“ in Hollywood, einen Gehweg und Mitarbeiter der LpB in Freiburg weckten“, der Internetgemeinde und mit eingelassenen Sternen zu Ehren im Juli 2011 ihren zweiten Bildungs- Prominenter aus der Unterhaltungs- überfall in der Breisgaustadt. Beim industrie, würdigte eine Installation ersten Mal hatten sie im Oktober mit sieben Sternen die im Grundge- des Vorjahres eine McDonald‘s Fi- Badische Zeitung: setz verankerten Freiheitsrechte. Sie- liale in einen DDR-Schnellimbiss „Kein blaues Auge, keine ben Bodensterne und sieben Stelen verwandelt („Hamburger? Ham’ wir dicke Lippe!“ illustrierten die Freiheitsrechte und nich’!“). Dieses Mal galt es, Bewoh- „Wer dachte, dass die LpB-Mit- die Spannungen, die bei ihrer Wahr- ner des Freiburger Stadtteils Wein- arbeiter bei ihrer morgendlichen nehmung entstehen können. Von garten daran zu erinnern, dass De- Demokratie-Tour durch die Hoch- Weitem machte eine überdimensi- mokratie nicht vom Himmel fällt hausflure ein blaues Auge oder onale Fotowand mit schwebenden und keine Selbstverständlichkeit ist. eine dicke Lippe von den aus Luftballons auf die Aktion aufmerk- Mit Milchtüte, Brötchen und einer dem Bett geklingelten Bewoh- sam. „Wellenbrecher“ lenkten Pas- Grundgesetz-Broschüre ausgestattet nern riskieren, hatte sich ge- santen zum Walk, Störaktionen pro- klingelten die LpB-Leute früh mor- täuscht. Zwar hatten einige ihre Klingel ausgestellt oder blieben einfach liegen. Doch bei knapp der Hälfte der Weingartner öffnete sich die Wohnungstür und nur wenige knallten diese gleich murrend wieder zu. Meist nahmen sie die Frühstückstüte freundlich lächelnd im Schlaf- anzug entgegen und bedankten sich herzlich. Ein älterer Mann öffnete die Tür mit der Frage „Was gibt’s Neues?“ und er- klärte, dass er immer aufmache, egal zu welcher Zeit. Schließlich sei er Schlesier und habe schon viel erlebt. Eine Frau bedankte sich: „Ich weiß es zu schätzen, in einer Demokratie zu leben.“

(Badische Zeitung vom 19. Juli 2011) Das Bildungsüberfall-Team (vorne links: Felix Steinbrenner, rechts: Dr. Michael Wehner). Foto: LpB

11 KAPITEL 2

der Presse waren unterschiedlich – art 21, sondern um die För- aber keineswegs negativ. Mit dem Nach der Volksabstimmung derung einer konstruktiven nächsten phantasievollen Bildungsü- Diskussion über direkte Gesprächskultur, die über berfall darf gerechnet werden. Demokratie das Thema hinausgeht. Im Mittelpunkt der Früh- Stuttgart 21: Stuttgart - Dass ihnen ihr Mitsprache- jahrsforen standen Fragen Wie kann dieser Konflikt recht bei politischen Entscheidungen wie „Was haben wir aus den Politik und Zivilgesellschaft wichtig ist, haben viele Stuttgarter jetzt Schlichtungsgesprächen ge- weiterbringen? wieder beim Bürgerfoyer der Volks- lernt?“. Zudem wurden As- hochschule (VHS) im Treffpunkt Rote- pekte wie „Änderungen in Die Landeszentrale und das Katho- bühlplatz gezeigt. In hitzigen Diskussi- der Kommunikationskul- onen und einer Debatte mit Experten lische Bildungswerk Stuttgart luden tur“, „Chancen und Grenzen am 30. März 2011 zu einer Diskus- ging es unter der Überschrift „Nach der Volksabstimmung“ darum, wie Bür- bürgerschaftlichen Engage- sion unter dem Titel „Lernprozess ments“ und „Schlichtungsge- Demokratie“ ein. Was kann man gerbeteiligung künftig gestaltet werden könnte. Rund 70 Besucher traten beim spräche als Möglichkeit der aus den Ereignissen um den Stutt- Bürgerfoyer, das Anfang des Jahres in Schadensbegrenzung“ disku- garter Hauptbahnhof lernen? Kann direkter Nachfolge der Herbstdialoge tiert. der Konflikt das politische Bewusst- von der VHS in Kooperation mit der Beim Bürgerfoyer im Herbst sein der Bürger fördern und die de- Landeszentrale für politische Bildung 2011 schließlich ließ das Fo- mokratische Kultur weiterbringen? ins Leben gerufen worden war, in klei- rum bürgerschaftliche Initia- Wie kann die politische Bildung in nen Gruppen von jeweils fünf Personen tiven zu Wort kommen und ihrer Praxis daran anknüpfen? Diese in Diskussionen miteinander. stellte ihnen eine Kommuni- und andere Fragen wurden von Dr. kationsplattform zur Verfü- (Stuttgarter Zeitung vom 14.12.2011) Siegfried Schiele, ehemaliger Direk- gung. tor der Landeszentrale, und Profes- sor Dr. Hans-Georg Wehling, Uni- versität Tübingen, beleuchtet. Lo- tausch bieten und zu einer positiven thar Frick, aktueller Direktor der Kommunikationskultur beitragen. 50 Jahre Mauerbau Landeszentrale und zwischenzeit- Mit wechselnden Themenschwer- 50 Jahre nach dem Mauerbau im licher Büroleiter des Schlichters Dr. punkten und Referenten wurde im August 1961 bot die Landeszentra- Heiner Geißler, berichtete über seine Treffpunkt Rotebühlplatz ein neu- le ein Exkursionsseminar ins Grenz- Erfahrungen im Schlichtungspro- traler Raum des Dialogs geschaffen. landmuseum Eichsfeld an, das nach zess. Bei der anschließenden Podi- Zunächst sollte Befürwortern und wenigen Tagen ausgebucht war. umsdiskussion wurde nach Konzep- Gegnern die Möglichkeit gegeben Das Museum liegt am ehemaligen ten und Schlussfolgerungen für die werden, unterstützt von geschulten Grenzübergang Duderstadt-Worbis, politische Bildung gefragt. Moderatoren, miteinander ins Ge- spräch zu kommen. Dabei ging es an der heutigen Landesgrenze von weniger um den Austausch von Ar- Thüringen zu Niedersachsen und gumenten für oder gegen Stuttg- möchte die Geschichte der deut-

Bürgerdialog um Exkursion „50 Jahre Mauerbau“: Teilnehmerstimmen Stuttgart 21 „Die Begegnung mit den Zeitzeugen war das Highlight der Ex- Als Reaktion auf die Auseinan- kursion. Sehr gut war auch das Begehen des Geländes entlang dersetzungen um Stuttgart 21 un- der ehemaligen Grenze in einer wunderschönen Landschaft.“ terstützt die Landeszentrale seit „Die Referenten waren klug ausgewählt. Informationen über dem Herbst 2010 eine Initiative das Wirken eines menschenverachtenden Systems wie das der der Volkshochschule Stuttgart. Sie ehemaligen DDR sind zeitlos bedeutsam.“ möchte den Bürgerinnen und Bür- gern ein Forum für lebendigen Aus-

12 BESONDERE VERANSTALTUNGEN

schen Teilung im Bewusstsein hal- ten. Zwei Zeitzeugen führten die Teilnehmenden durch das Museum und die Außenanlagen. Am 13. Au- gust, dem Jahrestag des Mauerbaus, gestaltete die Seminargruppe am Mahnmal eine kleine Gedenkveran- staltung zu Ehren der Fluchtopfer. Auf einer Wanderung entlang der ehemaligen Grenze wurde das Bio- top erkundet, das sich seither dort entwickelt hat.

Colloquium Politicum mit Dr. Joachim Gauck

Die Freiburger Außenstelle der Landeszentrale ist traditionell Mit- veranstalterin des Colloquium Poli- ticum der Universität Freiburg. Bei Teilnehmer und Teilnehmerinnen der LpB-Veranstaltung gedenken der Fluchtopfer. der „Berliner Rede“ halten Persön- Foto: LpB lichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in regelmäßigen Abständen Vorträge zu aktuellen Heidelberg und Stuttgart mit zu- aus Lateinamerika, unten Besucher Themen. In den letzten Jahren ha- sammen über 800 Zuhörerinnen aus Nigeria. ben diese Rede unter anderem Franz und Zuhörer. Hinzu kamen ein In- Müntefering (SPD), Hans-Ulrich terview im Portal www.drehscheibe. Klose (SPD), Richard von Weizä- org und zwei Beiträge in Fachzeit- cker (CDU) und Norbert Rött- schriften. gen (CDU) gehalten. Diese Tradi- tion wurde im Wintersemester am Besucher bei 14. Februar 2012 mit der „Berliner der LpB Rede“ von Dr. Joachim Gauck fort- geführt. Kurz nach seinem Auftritt Immer wieder wurde bekannt, dass er erneut Kan- schauen Gäste aus didat bei der Wahl zum Bundesprä- dem Ausland bei sidenten sein sollte. uns herein, um sich über unsere Ar- Reden und Veröffent- beit zu informieren. lichungen über Stuttgart 21 Rechts eine Gruppe und Bürgerbeteiligung

Im Gefolge seiner Funktion als Bü- roleiter des Schlichters Dr. Heiner Geißler im Konflikt um das Bahn- projekt Stuttgart 21 hat der Direktor der LpB, Lothar Frick, zahlreiche Einladungen zu Reden, Vorträgen, Diskussionen und Gesprächen erhal- ten. Im Zeitraum von Februar 2011 bis März 2012 waren es 16 Termine zwischen Köln, Potsdam, München,

13 KAPITEL 3

3. Extremismus vorbeugen

Seit Oktober 2008 betreut die Landeszentrale das von der Baden-Württemberg Stiftung geför- derte Projekt „Mit Zivilcourage gegen Extremis- mus“. In den Projektteilen „Rechtsextremismus- prävention“ und „Islamismusprävention“, die in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Verfas- sungsschutz (LfV) durchgeführt werden, wurden im Jahr 2011 im ganzen Land Veranstaltungen für Jugendliche und Erwachsene angeboten. Im Projektteil „Grundrechtefibel“ wurde mit dem Freiburger Verlag Herder das Buch „Voll in Ord- nung – unsere Grundrechte“ mit einer ergän- zenden Lehrerhandreichung publiziert. Alle Dritt- klässlerinnen und Drittklässler im Land haben die Grundrechte-Fibel als Geschenk erhalten.

Rechtsextremismus - Islamistischer Extremismus - Grundrechte-Fibel

Grundrechte-Fibel dungsplanes anknüpfen, kann sie Islamismusprävention auch im Unterricht eingesetzt wer- Die Herausgabe der Grundrechte- den. Eine eigens entwickelte Leh- Im Projektbereich „Extremismus- Fibel war ein wichtiger Meilenstein rerhandreichung bietet Materialien prävention“ stand 2011 die „Isla- innerhalb des Gesamtprojektes. Sie und Methoden, mit denen die Th e- mismusprävention“ im Mittelpunkt. erklärt Kindern im Grundschulalter men Grundrechte, Menschenwürde, Nach der Präsentation der Angebote die Grundrechte in unserer Verfas- Freiheit, Gleichheit alltagsnah im – einer ganztägigen Fortbildung so- sung. Gemeinsam mit ihren Eltern Unterricht umgesetzt werden kön- wie Vorträgen für Multiplikato- oder ihren Lehrerkräften können sie nen. rinnen und Multiplikatoren – im der Frage nachgehen, was es mit un- November 2010, fanden im ersten serem Grundgesetz auf sich hat. Was Halbjahr 2011 über 50 Veranstal- bedeutet Menschenwürde? Wer si-    tungen in ganz Baden-Württemberg chert die Meinungsfreiheit? Warum – unsere Grundrechte statt. Rund 1.000 Fachkräfte aus darf man demonstrieren? So werden Schule, Jugendarbeit und Verwal- die Kinder behutsam an die Verant- tung wurden von den Teamerinnen wortung jedes Einzelnen an der Mit- und Teamern des Projektes an das gestaltung unserer demokratischen Th emenfeld „Jugendszenen zwischen Gesellschaft herangeführt. Islam und Islamismus“ herange- Die Zeichenfi guren Jago Dachs und führt. Sie beschäftigten sich mit ver- Alma Rabe führen die jungen Lese- schiedenen muslimischen Jugends- rinnen und Leser durch das Buch, zenen in Deutschland, diskutierten in dem die Grundrechte mal witzig, die nicht immer einfache Grenzzie- mal nachdenklich erklärt und kom- Grundrechtefi bel für Kinder ab 8 Jahren hung zwischen Islam und Islamis- mentiert werden. mus und gaben sich im Rahmen ei- Weil die Inhalte der Fibel an die Gefördert durch die ner kollegialen Fallberatung gegen- Kompetenzen und Inhalte des Bil- seitig Tipps für den Umgang mit

14 EXTREMISMUS VORBEUGEN

schwierigen Fällen in der eigenen Institution. Die Evaluation des Mo- dellprojektes stellte der Fortbildung ein sehr gutes Zeugnis aus und be- stätigte den großen Bedarf nach An- geboten in diesem Themenfeld.

Ausgewählter Ort im Land der Ideen

Für das Modellprojekt „Islamismus- prävention“ wurde die Landeszen- trale im Jahr 2011 als „Ausgewähl- ter Ort im Land der Ideen“ ausge- zeichnet und war neben zwei an- deren Projekten in der Kategorie „Bildung“ sogar als Bundessieger nominiert. Mit dem Preis kürt die Ministerpräsident Winfried Kretschmann ehrt die Preisträger bei einem Empfang am 15.7.2011 im Neuen Schloss (v.l.: Ministerpräsident Winfried Kretschmann, LpB-Di- Initiative „Deutschland – Land der rektor Lothar Frick, Team-meX-Projektleiterin Regina Bossert, Ilker Vidinlioglu, Landes- Ideen“ innovative Projekte, die in amt für Verfassungsschutz. Foto: Uli Regenscheit, Deutschland – Land der Ideen Veranstaltungen hinaus mit Rechts- extremismus und Rechtsextremis- musprävention beschäftigen möch- te, kann dies seit Sommer 2011 im Internetportal www.team-mex.de tun, das im Rahmen des Projektes entstanden ist. In Arbeit ist auch eine Publikation für die selbstän- dige Durchführung des Projekttags „Soundcheck“ in der neuen Reihe PLANSPIELE.

Preisverleihung an das Team-meX am 18.5.2011 in Stuttgart Projekt wird fortgesetzt Bei seiner Sitzung im November Rechtsextremismus- besonderem Maße zur Zukunftsfä- 2011 beschloss der Aufsichtsrat der prävention higkeit Deutschlands beitragen. Die Baden-Württemberg Stiftung eine Auszeichnung wurde den Projekt- Weiterhin stark nachgefragt waren Verlängerung des Projektteils „Ex- verantwortlichen und dem Team der die Angebote im Bereich „Rechtsex- tremismusprävention“ um ein wei- freien Mitarbeitenden im Rahmen tremismusprävention“. Die Teame- teres Jahr. Damit kann die erfolg- eines Fachtags „Jugendszenen zwi- rinnen und Teamer führten bis zum reiche Arbeit des Projektes auch im schen Islam und Islamismus“ am 18. Schuljahresende 2010/2011 über Jahr 2012 weitergeführt und ausge- Mai 2011 in Stuttgart überreicht. 180 Projekttage mit Schülerinnen baut werden. Für 2011 möchten wir Im Juli ehrte Ministerpräsident und Schülern von der sechsten Klas- neben der Baden-Württemberg Stif- Winfried Kretschmann alle Preis- senstufe bis zur Oberstufe in allen tung und unseren Kooperationspart- träger-Projekte aus Baden-Württem- Schularten durch. Daneben fanden nern insbesondere unserem Beirat berg bei einem Empfang im Neuen zahlreiche Vorträge und Seminare für die Unterstützung und Beglei- Schloss. für Multiplikatorinnen und Multi- tung des Projektes danken (Mitglie- plikatoren statt. Wer sich über die derliste im Anhang).

15 KAPITEL 4

4. Landtagswahl 2011

Schon im Vorfeld der Landtagswahl vom 27. März 2011 zeichnete sich ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen CDU und FDP einerseits sowie den Grünen und der SPD andererseits ab. Zentrale Wahlkampfthemen waren zunächst die Bildungspolitik und der FDP 7 Sitze Konflikt um das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21. (2006: 15 Sitze) Die Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan SPD kurz vor der Wahl am 11. März sollte nicht 35 Sitze ohne Einfluss auf das Wahlergebnis bleiben. (2006: 38 Sitze)

CDU 60 Sitze (2006: 69 Sitze)

Grüne 36 Sitze (2006: 17 Sitze)

Sitzverteilung nach der Landtagswahl 2011

Unser Landtagswahlpaket

Alles in einem Faltblatt zur Wahl. Es gab knapp 400 Anfra- gen, die schnell und sachkundig be- Schon Mitte des Jahres 2010 hat- LANDTAGSWAHL 2011 antwortet wurden. Bei einem Inter- ten wir begonnen, unsere Aktivi- net-Wahlquiz wurden 3.300 Tipps täten zur Landtagswahl auf den Weg abgegeben (2006: 1.400). zu bringen. Anfang Dezember 2010 den kostenlos verteilt. Außerdem wurden unsere Angebote in einem konnten die Karten als E-Card ver- Faltblatt präsentiert, das in zwei sendet werden. Auflagen mit zusammen 46.000 Ex- Ansprechend emplaren gedruckt und verteilt wur- Die Landtagswahl „Ein Lob für Ihr Marketingma- de. im Internet terial. Sehr ansprechend für Das lnternetportal www.landtags- junge Leute!“ Postkarten wahl-bw.de bot umfassende Infor- Constantin Scholl, zur Landtagswahl mationen, Hintergründe und wei- Local Committee President terführende Links und fand große 2010/2011, AIESEC Karlsruhe Mit Sprüchen wie „Wer im Glashaus Nachfrage. Allein im Wahlmonat sitzt bestimmen Sie!“, „Verwählt? März 2011 verzeichneten wir über Machen Sie´s doch besser!“ oder „FC Jeder angesprochen eine halbe Million Besucher. Landtag 2011. Sie stellen das Team „Glückwunsch, diese Postkar- auf!“ wurden die Bürgerinnen und ten sind genial; da fühlt sich Hotline und Wahltipp Bürger des Landes auf die Wahl ein- jeder angesprochen.“ gestimmt und zur Stimmabgabe er- Von Januar bis März 2011 gab es in Wolfgang Merkle, muntert. 120.000 Postkarten mit unserem Landtagswahlportal eine Leiter VHS Göppingen neun verschiedenen Motiven wur- E-Mail-Hotline für Bürgerfragen

16 LANDTAGSWAHL 2011

Von der Stimme zum Sitz „Einfach wählen gehen!“ Publikationen zur Wahl

Eine PDF-Animation zeigte in leicht Wahlen gehören zum Wesens- Folgende zusätzliche Publikationen nachvollziehbaren Schritten, wie kern einer Demokratie. Wer wählt, wurden zur Landtagswahl erstellt: Wählerstimmen zu Landtagssitzen nimmt Einfl uss auf die Politik und t 'BMUCMBUU v*/'0 [VS -BOEUBHT werden, wie Direkt- und Zweitman- auf die Gestaltung seiner eigenen XBIMi mit Grundinformationen zu date zustande kommen, warum es Lebensgrundlagen. 2006 haben die den Aufgaben des Landtags, Wahl- Überhang- und Ausgleichsmandate Vereinten Nationen die Konvention recht, Briefwahl, Spitzenkandidaten, gibt und nach welchen Formeln die über die Rechte von Menschen mit Wahlkampfthemen und Stimmenaus- Verrechnung auf Landes- und Re- Behinderungen verabschiedet. Im zählung. Druckaufl age: 61.200 Exem- gierungspräsidienebene erfolgt. Die März 2009 ist sie in Deutschland plare, Downloads: 6.880. Animation wurde 10.600 Mal aus in Kraft getreten. Sie verbietet jede t 16 BLUVFMM  o -BOEUBHTXBIM dem Internet herunter geladen. Diskriminierung und verpfl ichtet  JO #BEFO8àSUUFNCFSH mit die Vertragsstaaten, Menschen mit Materialien zur Wahl am 27. März Wahl-O-Mat Behinderungen die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Le- 2011. Inhalt: Erst- und Jungwähler, Der Wahl-O-Mat ist eine Internet- Politik in Baden-Württemberg, Kan- Anwendung der Bundeszentrale für didaten und Wahlkampf, Wahlrecht politische Bildung, die zur Wahl- und repräsentative Demokratie, Wie beteiligung anregen will. Über eine werden aus Wählerstimmen Parla- Frage-Antwort-Abfolge kann man Einfach mentssitze? Druckaufl age: 43.250 Ex- herausfi nden, welche Partei dem ei- wählen gehen! emplare, Downloads: 3.700. genen politischen Standpunkt am Landtagswahl Baden-Württemberg 2011 t )BOECVDI -BOEFTQPMJUJL: der nächsten kommt. Die Aussagen, zu Was man wissen muss zur Landtagswahl Band 2 der Reihe „Politik in Baden- denen zu jeder Wahl die Positionen 27. Württemberg“ skizziert die Akteure der Parteien eingeholt werden, wer- März 2011 und Politikfelder der Landespolitik. den von einer Redaktion aus Jugend- In leichter Ohne ein Verständnis der Länder lichen und Politikexperten stets neu Sprache Lisa ist politisches Handeln in Deutsch- formuliert. Der Wahl-O-Mat zur Fritz Landtagswahl in Baden-Württem- land nicht denkbar. Sie regeln weite berg (www.wahl-o-mat.de/bw) wur- Bereiche der Bildung, der Innenpoli- de am 28. Februar 2011 freigeschaltet tik sowie der Wirtschaftsförderung. und bis zum Tag der Wahl 985.000 Der Text der Landesverfassung und Mal genutzt (2006: 140.000 Mal). Statistiken zu den wichtigsten Fra- Begleitend zum Wahl-O-Mat gab es gen der Landespolitik machen das Handbuch zu einem praktischen Vor-Ort-Veranstaltungen, bei denen ben zu garantieren. Vor diesem Hin- Jugendliche gezielt mit dem Instru- tergrund entwickelte die Landes- und nützlichen Nachschlagewerk. ment in Kontakt gebracht wurden. zentrale mit der Lebenshil- Druckauflage: 3.000 fe Baden-Württemberg zur Landtagswahl eine Broschüre in leichter Sprache. Sie sollte Ein Handbuch der besseren Art Menschen mit Behinderung „Dies ist ein Handbuch der besseren bei der Ausübung ihres Wahl- Art: Klar aufgebaut, verständlich ge- rechts helfen und ihnen alle schrieben und umfassend informativ. notwendigen Informationen Wer sich eingehend über die baden- zur Wahl geben. Die Nachfra- württembergische Landespolitik infor- mieren will, der ist mit dem von der ge war deutlich höher als zu- Landeszentrale für politische Bildung nächst angenommen: Druck- herausgegebenen Band bestens be- aufl age 13.455 Exemplare, dient.“ Downloads: 7.650. (Badische Zeitung, 31.8.2011)

17 KAPITEL 4

Lernmedien und Spiele Außenstellen waren Wissen und Knobelfähigkeit. Freiburg und Heidelberg Nach jeder Runde wurden die Ergeb- t .BDI}TLMBS Die erste Ausgabe die- nisse eingesammelt und ausgewertet. ses neuen Unterrichtsdienstes der LpB t 6NGSBHF [VS -BOEUBHTXBIM Im Am Ende wurde die Gesamtpunktzahl widmete sich dem Th ema „Wahlen Frühjahr 2011 führte das Seminar für ermittelt und der Gewinner gekürt. und Demokratie“ und wurde vor der Wissenschaftliche Politik der Univer- t -BOEUBHTFYLVSTJPO: Eine Veran- sität Freiburg mit der Außenstelle Frei- Landtagswahl an Haupt-, Werkreal- staltung mit der Badischen Zeitung burg und der Badischen Zeitung eine und Realschulen versandt. am 16. Dezember 2010 mit Besuch im Umfrage zur bevorstehenden Land- t 1PMJUJL4LBU In diesem witzigen Haus der Geschichte und Gesprächen tagswahl durch. Das Ergebnis ließ Skatspiel der Landeszentrale trat das mit Finanzminister Willi Stächele MdL ein Kopf-an-Kopf-Rennen und einen Spitzenpersonal der im Landtag ver- im Ministerium und mit Winfried möglichen Regierungswechsel erwar- tretenen Parteien in Form von Karika- Kretschmann im Rathaus. turen als Buben, Damen und Könige ten. Auch das Scheitern der Linkspar- auf – gezeichnet von Rolf Henn, der als tei an der Fünf-Prozent-Hürde und „Luff “ unter anderem für die Stuttgar- das schlechte Ergebnis der FDP wur- ter Zeitung arbeitet. Die Aufl age von den vorhergesagt. In einer Podiums- knapp 8.000 Exemplaren war nach diskussion an der Universität wurden fünf Monaten vergriff en. Wer ein Ex- die Freiburger Landtagskandidaten emplar ergattert hat, ist im Besitz einer mit diesen Ergebnissen konfrontiert Rarität. und zu den Wahlprogrammen ihrer Parteien befragt. Die gemeinsame Er- stellung, Durchführung und Auswer- tung der Umfrage ist ein erfreuliches Beispiel für die gute Zusammenarbeit der drei regionalen Partner im Bereich Wahlforschung und politische Bil- dung. t 1PMJUJL JO EFS ,OFJQF Am 21. März 2011 organisierte die Außen- t #BDLTUBHF3FJIF: stelle Freiburg ein Kneipen-Quiz im  4àECBEFOT 4UJNNF Exkursi- Denzlinger Roccafé und im Freiburger on mit Studierenden am 1. März Café Atlantik über Politik, Geschich- 2011 nach Stuttgart. Treff en mit te und Geographie Baden-Württem- und Hubert Wicker bergs. Ziel war es, junge Leute auf die (Minister im Staatsministerium), Besuch des Landtags mit Führung und Gespräch mit den drei Land- tagskandidaten aus dem Wahl- kreis Freiburg Ost. "VGEFS;JFMMJOJF Fahrt am t -BOELSFJT1V[[MF #BEFO8àSUU 16. März 2011 mit Schülern nach FNCFSH Dieses Puzzle besteht aus 70 Quiz im Denzlinger Roccafé. Foto: LpB Stuttgart zum Fernsehduell mit Teilen und ist 28 mal 36 cm groß. Ab- Besuch des Südwestrundfunks, gebildet sind die 35 Landkreise und Landtagswahl einzustimmen. Statt Gespräch mit Günther Heims neun Stadtkreise von Baden-Württ- gewagter Stammtisch-Parolen waren (SWR) und Besuch der Wahl- emberg. Außerdem sind die vier Re- „richtige“ Antworten gefordert. Beim kampfzentralen von Grünen und gierungsbezirke mit ihren jeweiligen Quiz traten Tischgruppen gegeneinan- FDP. Sitzen eingezeichnet. der an, die so phantasievolle Namen  &MFGBOUFOSVOEF Fahrt am hatten wie „Die Fünf-Prozent-Hürde“ 24. März 2011 mit Schülern nach oder „Schnapp-den-Mappus“. Gefragt Stuttgart mit einem Besuch in der

18 LANDTAGSWAHL 2011

SPD-Wahlkampfzentrale, Ge- Weitere Veranstaltungen Haus der Katholischen Kirche Stutt- spräch mit Prof. Dr. Frank Brett- gart. schneider (Universität Hohen- t 8FMDIF/PUFWFSEJFOUEJF4DIVMF  t /BDICFUSBDIUVOH [VS -BOEUBHT heim) und Besuch der Elefanten- Tagesseminar des Fachbereichs Frauen wahl am 25. Juli 2011 im Haus des runde im SWR-Fernsehen. und Politik am 2. Februar 2011 mit Landtags: „Schlüsselwahl oder Ausrei- t *OUFSOFUSBMMZF Haupt- und Real- den Bildungsexpertinnen der Land- ßer? Ergebnisse und Auswirkungen der schulklassen lösen am 25. März 2011 tagsfraktionen. 30 interessierte Frauen Landtagswahl in Baden-Württemberg von ihren Computerräumen aus in- und Männer, darunter zahlreiche 2011“ – unter diesem Titel diskutier- ternetbasierte Aufgaben zur Landtags- Mütter mit Migrationshintergrund, ten die Professoren Hans-Georg Weh- wahl. erlebten eine Plenardebatte zur Bil- ling, Daniel Buhr (beide Universität t 8JF HFIU 8BIMLBNQG  Politische dungspolitik. Im Anschluss standen Tübingen), Oscar W. Gabriel (Univer- Tage und Aktionstage mit Schulklassen die Mitglieder des Schulausschusses sität Stuttgart), Frank Brettschneider über die Rolle von Wahlkämpfen in Rede und Antwort. (Universität Hohenheim) und Frank Demokratien im Allgemeinen und den t %FS -BOEUBH BMT -FSOPSU: Dauer- Decker (Universität Bonn) über die Landtagswahlkampf im Besonderen. brenner in der Lehrerfortbildung zu- Ergebnisse und möglichen Auswir- t 4QJFMXJFTF #BEFO8àSUUFNCFSH sammen mit dem Besucherdienst des kungen der denkwürdigen Wahl. Ver- mit Grundschülern. Landtags am 22. Februar 2011. anstalter waren die Landeszentrale für t ,FJOF "OHTU WPSN FSTUFO .BM. t 2VPWBEJT o#JMEVOHJO%FVUTDI politische Bildung und die Universität Reihe der Außenstelle Heidelberg mit MBOE Tagung am 26. Februar 2011 im Tübingen. dem Team Demokratie an Schulen in den Regierungsbezirken Stuttgart und Karlsruhe. t "LUJPO8BIM[FJUfür die Jahrgangs- stufen 8, 9 und 10 von Werkrealschu- len im Landkreis Calw zur Vorbe- reitung auf die Landtagswahlen, den „Wahl-O-Mat“ und die U18-Wahl des Landesjugendrings. t 1PEJVNTEJTLVTTJPO über Bildungs- politik in der Volksbank Kraichgau in Wiesloch. t 1PEJVNTEJTLVTTJPO mit Studen- tenvertretern im Landtag.

Nachbetrachtung zur Landtags- wahl: Oben: Prof. Dr. Hans-Georg Wehling bei seinem Vortrag über „Konstanz und Wandel der politischen Kultur in Baden- Württemberg“. Foto: LpB

Von links: Prof. Dr. Frank De- cker (Uni Bonn), Prof. Dr. Oscar W. Gabriel (Uni Stuttgart), Moderation: Sibylle Thelen, LpB, Prof. Dr. Frank Brettschnei- der (Uni Hohenheim) und Prof. Dr. Daniel Buhr (Uni Tübingen). Foto: Kaier, Esslingen

19 KAPITEL 5

5. Landesjubiläum 2012

2012 feiert Baden-Württemberg sein 60-jähriges Beste- hen. Aus einer nüchtern-sachlichen Neugründung ist ein „Modell deutscher Möglichkeiten“ (Theodor Heuss) geworden. Bis heute ist Baden-Württ- emberg die einzige Länderneugliederung in Deutschland, die per Volksabstimmung zu- stande gekommen ist. Gegründet wurde es am 25. April 1952 mit der Wahl von Rein- hold Maier zum ersten Ministerpräsidenten.

Villa Reitzenstein, Haupteingang. Foto: LMZ, Grenzemann

Baden-Württemberg pur

Mit einer Fülle von Angeboten für Menschen jeden Alters wird die Landeszentrale anlässlich des Jubilä- ums über das Land informieren. Das offi zielle Jubiläums-Motto „Wir fei- ern in die Zukunft rein“ steht auch über den Aktivitäten der Landeszen- trale.

Publikationen Reinhold Weber – Peter Steinbach – Hans-Georg Wehling (Hrsg.)

zurück. Dahinter steht die Vorstel- lung, dass sich das kollektive Ge- LANDESJUBILÄUM 2012 dächtnis einer sozialen Gruppe an bestimmten Orten kristallisiert. Die Jubiläumsband „Orte“ können unterschiedlicher Art über „Erinnerungsorte“ sein: geografi sche Orte, mythische Gestalten, Ereignisse, Kunstwerke Die zentrale Jubiläumspublikation oder Gebäude. Erinnerungsorte ha- ist ein reich bebildertes Buch über ben eine symbolische Bedeutung mit „Baden-württembergische Erinne- identitätsstiftender Funktion. He- rungsorte“. Der Begriff „Erinne- rausgeber des LpB-Bandes sind Pe- rungsort“ geht auf den französischen ter Steinbach, Hans-Georg Wehling Historiker Pierre Nora (geb. 1931) und Reinhold Weber.

20 LANDESJUBILÄUM 2012

Baden-Württemberg t 16. Mai in Karlsruhe mit Dr. Nils die Informationen zur Landesge- Tournee Schmid MdL, Minister für Finan- schichte ausgeweitet. zen und Wirtschaft und Stellvertr. Zur öff entlichen Präsentation des Ju- Ministerpräsident, Oberbürger- Weitere Druckwerke biläumsbands „Baden-württember- meister Heinz Fenrich und Prof. v"MMUBH [XJTDIFO 4DIXFJ[FSIJMGF gische Erinnerungsorte“ fi ndet eine Dr. Peter Steinbach Vortragstournee mit off ener Ein- VOE#BDLGJTDICBMMi 24. Mai in Aalen mit Oberbürger- ladung über mehr als ein Dutzend t ist der Titel von Heft 3-4/2011 der Stationen statt (www.lpb-bw.de/bw- meister Martin Gerlach und Dr. Zeitschrift Politik & Unterricht; tournee.html): Reinhold Weber es vermittelt Eindrücke vom Alltag 1952. t 29. März in Stuttgart mit Landtags- t 28. Juni in Berlin in der Vertretung präsident Guido Wolf MdL und des Landes Baden-Württemberg E4542 Prof. Dr. Peter Steinbach, Mann- mit Peter Friedrich MdL, Minister heim für Bundesrat, Europa und interna- tionale Angelegenheiten und Prof. 3/4 – 2011 t 11. April in Mannheim mit Ga- Dr. Peter Steinbach briele Warminski-Leitheußer, Mi- nisterin für Kultus, Jugend und Sport, Oberbürgermeister Dr. Peter Zwei Portale im Internet Kurz und Prof. Dr. Peter Steinbach Zwei Internet-Portale der Landes- Alltag zwischen Schweizerhilfe und Backfi schball t 17. April in Freiburg i. Br. mit Re- zentrale widmen sich dem Landesju- Baden-Württemberg im Jahr 1952 gierungspräsidentin Bärbel Schäfer biläum: und Prof. Dr. Peter Steinbach %BT 1PSUBM XXXMQCCXEFMBO t 24. April in Baden-Baden mit EFTKVCJMBFVNIUNM gibt einen Oberbürgermeister Wolfgang Ger- Überblick über alle Angebote der stner und Prof. Dr. Peter Steinbach Landeszentrale sowie weiterführen- de Hinweise und Links. t 25. April in Heidelberg mit Pe- ter Hauk MdL, Vorsitzender der %JF 4FJUF XXXMBOEFTLVOEFCB v#BEFO8àSUUFNCFSHLPNQBLUi ein Faltblatt, das über die politi- CDU-Fraktion im Landtag von EFOXVFSUUFNCFSHEF ist schon länger das zentrale Internetportal schen Grundlagen des Landes infor- Baden-Württemberg und Oberbür- für die südwestdeutsche Landeskun- miert; ein weiterer Flyer informiert germeister Dr. Eckart Würzner de. Zum Jubiläum werden vor allem über die „Entstehung des Landes“. t 26. April in Bad Wimpfen mit Prof. Dr. Hans-Georg Wehling t 26. April in Benningen a. N. mit Bürgermeister Klaus Warthon und Dr. Reinhold Weber t 30. April in Hagnau am Bodensee mit Landrat Lothar Wölfl e, Bür- germeister Simon Blümcke, Martin Blümcke und Prof. Dr. Hans-Ge- org Wehling t 2. Mai in Kehl mit Oberbürgermei- ster Dr. Günther Petry und Prof. Dr. Hans-Georg Wehling t 10. Mai in Pforzheim mit Ober- bürgermeister Gert Hager und Dr. Reinhold Weber

21 KAPITEL 5

v-FPVOE(SVOEVMBi 4VDIFO4JF#VDIFO deren Art – erlebt und geschildert machen sich in einem Malbuch mit Auf einer Baden-Württemberg- aus der Sicht von Jungen und Al- Kindergarten- und Grundschul- Landkarte müssen Städte, Sehens- ten, Frauen und Männern, Mädchen kindern auf eine Reise durch Baden- würdigkeiten und Naturräume mög- und Jungen, Eingesessenen und Zu- Württemberg. lichst genau lokalisiert werden. Das gewanderten, Badenern und Württ- Spiel wurde zusammen mit dem embergern. Hinter den subjektiven Kosmos Verlag Stuttgart entwickelt Erzählungen scheint baden-württ- und herausgegeben. embergische Geschichte der letzten #BEFO8àSUUFNCFSH.FNPSZ¥ 60 Jahre auf und eröff net Einblicke, Ein Gedächtnisspiel mit 52 attrak- die über das Individuelle hinaus ge- tiven Bildmotiven aus allen Land- hen. In der Gesamtschau entsteht so und Stadtkreisen. Das Spiel wurde eine Perspektive, aus der Verände- zusammen mit dem Ravensburger rungen von Gesellschaft und Poli- Spieleverlag entwickelt und heraus- tik, Wirtschaft und Arbeit, Freizeit gegeben. und Bildung, Religion und Lebens- sinn nachvollziehbar werden. Die Ausstellung steht zum Verleih; par- allel werden politische Nachmittage für Jugendliche angeboten, bei de- nen diese ihre eigene Jugend mit der ihrer Eltern und Großeltern verglei- chen können. &JOFv.FUIPEFOTBNNMVOH#8i  in der Reihe BAUSTEINE soll hel- Fotoausstellung fen, im schulischen und außerschu- „Auch die Zukunft hat lischen Unterricht geschichtliche, Vergangenheit“ politische und geographische As- Mit dieser Wanderausstellung pekte zu erschließen. möchte die Landeszentrale zum 60. Landesjubiläum fragen, wie man Lernmedien und Spiele sich früher die Zukunft gewünscht Zwei Ausstellungen .JOJTUFSQSÊTJEFOUFO4QJFM und vorgestellt hat. Fotos der Deut- eignet sich für den schulischen und zum Sechzigsten schen Presse-Agentur (dpa picture außerschulischen Unterricht wie für alliance) spüren den „Zukünften“ generationenübergreifende „Aha-Er- „Jungsein im Land“ – der vergangenen sechzig Jahre nach. lebnisse“ im privaten Kreis. Sein Ziel Geschichten und Zukunft ist nichts, was einfach ist es, den Porträts aller bisherigen Erinnerungsstücke kommt, sondern etwas, was erdacht Amtsinhaber die richtigen Namen, und geplant wird und wovon man Bei diesem Ausstellungsprojekt der Amtszeiten und Parteizugehörig- sich etwas verspricht, zum Beispiel Abteilung Demokratisches Engage- keiten zuzuordnen. eine bessere Gegenwart. Die tatsäch- ment geht es um Geschichten über liche Gegenwart ist dann schließ- #BEFO8àSUUFNCFSH1V[[MF und Erinnerungen an jugendliches lich aber nicht die Zukunft, die man Das Groß- und Gruppenpuzzle für Leben in Baden-Württemberg. Aus- sich in der Vergangenheit ausgemalt Schule, Jugend- und Erwachsenen- stellungsstücke und Erzählungen hat, denn Vieles ließ sich leider oder bildung hat ausgelegt das Format 90 sollen die Veränderungen von „Jung zum Glück nicht realisieren. x 120 cm und besteht aus einem Teil sein“ über Generationen hinweg ver- In der Ausstellung geht es um An- für jeden Land- und Stadtkreis. anschaulichen. Die Erzählenden fänge und Aufbrüche, um Pläne und .JOJ1V[[MF#BEFO8àSUUFNCFSH werden dabei in Wort und Bild por- Projekte, um Hoff nungen und Hin- 54 Teile ergeben eine kleine Land- trätiert. Ihre individuellen Erleb- dernisse, um Versprechen und Ver- karte von Baden-Württemberg im nisse und Erinnerungen ergeben sagen. Es geht um die Th emen Stadt Format von 20 x 13 cm. eine Landesgeschichte der etwas an- und Land, Wirtschaft und Wissen-

22 LANDESJUBILÄUM 2012

frei beseitigte. Eine andere, wie man sich unter einer Besatzungsmacht entfalten kann und wie, allerdings viel später, ohne sie. Und eine drit- te: Wie einzelne Orte und Unter- nehmen die Möglichkeiten der Glo- balisierung nutzen und andere sich nicht minder erfolgreich auf das Re- gionale und die Verwurzelung in der Geschichte besinnen. Zukunft ent- steht dort, wo die Alb die Herausfor- derungen in Möglichkeiten verwan- delt und sie nutzt. #BEFO8àSUUFNCFSHTQJFMU Bei dieser schon seit einigen Jahren bestehenden Veranstaltungsreihe werden in wechselnden Städten in großem Rahmen Spiele und Erleb- nisattraktionen geboten. Am Stand Eines der ersten Straßencafés wird 1957 in Stuttgart zum Vorboten des „Erlebnis- raums Innenstadt“. Foto: Picture Alliance der LpB werden 2012 spielerisch landeskundliche Inhalte vermittelt. schaft, Kunst und Kultur, Gesell- fen, Benningen a. N. , Hagnau am 4QJFMXJFTF#BEFO8àSUUFNCFSH schaft und Alltagskultur - und na- Bodensee , Kehl, Karlsruhe und Aa- Auf der „Spielwiese“ – genauer ge- türlich um Politik len. sagt: in der Turnhalle – erkunden #BEFO8àSUUFNCFSH3FJTF Dritt- und Viertklässler im Südba- Auf dieser Reise der Außenstel- dischen das ganze Land im sport- Weitere Veranstaltungen le Freiburg vom 23. bis 26. April lichen Wettkampf mit viel Spaß und 2012 erhalten die Teilnehmenden Bewegung. Dabei erfahren sie ganz +VCJMÊVNTWFSBOTUBMUVOH einen Überblick über die politische nebenbei und trotzdem nachhaltig, NJUEFN-BOEFTGSBVFOSBU#BEFO und wirtschaftliche Bedeutung un- wie beispielsweise die Landeshaupt- 8àSUUFNCFSH seres Bundeslandes. Vorgesehen sind stadt heißt, was der Ministerpräsi- Begegnungen mit dem ehemaligen dent tut und dass das Gegenteil von Die Leistungen politisch aktiver Ministerpräsidenten Erwin Teufel, „Landtag“ nicht die „Landnacht“ Frauen sollen im Juli 2012 gemein- dem Fraktionsvorsitzenden der SPD, ist. Mit dem Angebot hatte die Au- sam mit dem Landesfrauenrat Ba- Claus Schmiedel, und anderen be- ßenstelle Freiburg schon 2011 einen den-Württemberg bei einer Jubilä- kannten Politikern. Außerdem bie- großen Erfolg. Mehr als 300 Schul- umsveranstaltung im Stuttgarter tet sich ihnen die Möglichkeit, im klassen wollten mitmachen, aber die Neuen Schloss gewürdigt werden. Naturpark Obere Donau auf Entde- personellen und finanziellen Res- 7PSUSÊHF[Vv&SJOOFSVOHTPSUFOi ckungstour zu gehen. sourcen reichten nur für 30 Veran- Vorträge von Autorinnen und Au- "MCXBOEFSVOHFO staltungen. Im Jubeljahr 2012 geht toren des Jubiläumsbandes „Baden- Die sechste Staffel der Albwande- die Spielwiese BW in die zweite württembergische Erinnerungsorte“ rungen im Jahr 2012 nimmt sich Runde. findet im Rahmen des Studiums zum Landesjubiläum die Frage vor, -BOEFTKVCJMÊVNGàS4DIàMFS generale der Universität Tübingen wie man immer wieder versucht hat, XFJUFSGàISFOEFS4DIVMFO statt. Eine Lese-Tournee führt sie die Region auf die Zukunft einzu- Die Palette der Veranstaltungen ist darüber hinaus durch ganz Baden- stellen. „Zukünfte“ hat man auf der breit. Sie reicht von halbtägigen Ak- Württemberg. Die Tournee beginnt Alb in sechzig Jahren viele erlebt: tionstagen über zweitägige Politische in Stuttgart und führt dann durch Eine war, gleich zu Beginn, ein Le- Tage bis zu einer Internetralley, bei die Städte Freiburg, Mannheim, Ba- ben in neuen territorialen Grenzen, der Schulklassen im Quiz gegenei- den-Baden, Heidelberg, Bad Wimp- das die alten aber nicht rückstands- nander antreten und Backstage-Ver-

23 KAPITEL 5

anstaltungen, die Blicke hinter die Kulissen erlauben. 4UBOEPSU#BEFO8àSUUFNCFSH Gemeinsam mit der Volkshochschu- le Freiburg und dem Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg organisiert die LpB-Außenstelle eine Vortrags- reihe zum Landesjubiläum. Die Themen lauten: „Geschichte Baden- Württembergs“, „Wirtschaft und Ar- beitsplätze“, „Kulturelle Gegensätze zwischen Baden und Schwaben“ und „Das Kunstland Baden-Württem- berg“. "VGEFO4QVSFOWPO-FP8PIMFC Geplant sind für Mai und Okto- ber 2012 Stadtspaziergänge auf den Spuren des badischen Staatspräsi- denten Leo Wohleb. „Südbadischer Politikmeister 2011“ wurden die Viertklässler der Grundschule Bach- 'BISSBEUPVSEVSDIT5BVCFSUBM heim-Unadingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Als Prämie gab es eine Fahrt Von Roth am See nach Wertheim nach Stuttgart in den Landtag und die Wilhelma. Foto: Christa Maier führt uns vom 17. bis 20. Mai 2012 der Weg durch fränkische Teile Ba- yerns und Baden-Württembergs. Stationen sind neben Rothenburg ob der Tauber und Creglingen auch Bad Mergentheim, Tauberbi- schofsheim und Bronnbach. Kul- turelle Sehenswürdigkeiten, religi- öse Kleinodien, Politik und Presse „Die LpB macht eine tolle Arbeit stehen auf unserem Besichtigungs- für unser ganzes Bundesland. und Gesprächsprogramm. Musika- Danke dafür!“ lisches Highlight wird der Konzert- Martin Schwendemann, Amtsleiter besuch im Kloster Bronnbach. Die für Kultur und Marketing, Veranstaltung wird in Kooperation Haslach im Kinzigtal „Ich finde das Angebot der mit den Fränkischen Nachrichten Landeszentrale für politische durchgeführt. Bildung toll – auch die Tatsache, dass es immer wieder kostenlose Materialien gibt.“ Ute Geprägs, Kulturamt Stadtbüche- rei, Stadt Ehingen (Donau)

24 LANDESJUBILÄUM 2012

Die Landkarte von Baden-Württemberg, so wie sie auf dem Mini-Puzzle der LpB abgedruckt ist.

25 KAPITEL 6

6. Frauen machen Politik

„Unser Ziel ist es, Frauen anzuregen und zu ermutigen, ihre eigenen Lebenserfahrungen in einen gesamtgesell- schaftlichen Erkenntniszusammenhang zu setzen, sich gesellschaftliche Strukturen und Prozesse bewusst zu ma- chen und sie zu durchleuchten, insbesondere unter dem Aspekt der bestehenden Geschlechterverhältnisse.“

(Christine Herfel, LpB-Frauenreferentin 1991-2006)

Plakat Frauenwahlrecht. Foto: LMZ / Jaeger

Bürgerinnenbeteiligung fördern

2011 war nicht nur in Sachen Stutt- naren und besonderen Zielgruppen- flussmöglichkeiten für eine gleich- gart 21 und Atomenergie ein Jahr Veranstaltungen wird es auch 2012 berechtigte Repräsentanz von Män- lebhafter Bürgerbeteiligung. Viele darum gehen, wie Bürgerinnen un- nern und Frauen bietet. Im Mit- Frauen bringen sich in Bürgerini- terschiedlicher Herkunft zur Beteili- telpunkt eines für 2012 geplanten tiativen, lokalen Foren oder Prote- gung motiviert und qualifiziert wer- Fachtags soll daher das baden-württ- staktionen ein. In der öffentlichen den können. embergische Wahlrecht stehen: Ge- Wahrnehmung sind sie aber oft we- meinsam mit Fachleuten soll unter- nig sichtbar. Im Mai 2011 widme- Frauen im Landesparlament sucht werden, welches Wahlrecht zu te sich die 19. Fachkonferenz Frau- einer fairen Geschlechterverteilung enbildung der Frage, was politische Aus Frauensicht ist der gesunkene im Parlament führen kann. Frauenbildung dazu beitragen kann, Frauenanteil im Landtag nach der dass Frauen ihre Anliegen noch letzten Wahl ein Makel. Kein deut- „Chancengleichheit“ in der selbstbewusster in die Hand neh- sches Landesparlament hat einen ge- Schule men. Im Rahmen von offenen Semi- ringeren Frauenanteil; nur 18,8 Pro- zent weibliche Abgeordnete vertre- Schon junge Menschen sollen für ten die Bürgerinteressen. Die Frage, das Thema „Gleichberechtigung von warum die Anstrengungen von frau- Männern und Frauen“ sensibilisiert enpolitischen Organisationen kaum werden. Allerdings ist es schwierig, Wirkung zeigten, bleibt so aktuell Jugendliche mit unserem offenen wie vor der Wahl. Ein Grund könnte Veranstaltungsprogramm zu errei- sein, dass das geltende Wahlrecht chen. Selbst für Angebote wie den aufgrund fehlender Listen den Wäh- Radio-Workshop zur Frauenfuß- lerinnen und Wählern wenig Ein- ball-Weltmeisterschaft 2011 oder die Reihe „Traumjob“ war die Werbung mühsam und aufwändig. Wesentlich Mitarbeiterinnen im Fachbereich Frauen und Politik: Sabine Keitel (links) und besser klappt die Ansprache über die Maria Ochedowski (rechts). Foto: LpB Schulen.

26 FRAUEN

Unser E-Learning-Kurs „Wilde En- ihre Rechte einzustehen. Die Haupt- gel, sanfte Kerle“ thematisiert ju- forderung des ersten Frauentags, gendgerecht die gesellschaftlichen das Wahlrecht für Frauen, ist in- Geschlechterrollen und wurde spe- zwischen fast überall durchgesetzt. ziell für den Unterricht konzipiert. Doch immer noch besteht weltweit Handlungsbedarf, wenn es um die Gleichberechtigung von Frauen und Männern geht.

Auf Frauenspuren

Seit fast 20 Jahren gibt es unsere Exkursionen „Auf den Spuren von Dazu erhalten Lehrkräfte einen ei- Frauen“. Sie sind eine Mischung genen virtuellen Lernraum, zu dem aus Stadtgeschichte, Landeskunde, ausschließlich ihre Schulklasse ei- Frauenpolitik und Vor-Ort-Begeg- nen Zugang hat. 2011 wurde das nung. Die Spurensuche in Herren- Angebot von Klassen verschiedener berg zeigte, wie lebendig Frauenge- schichte und -politik auch in kleine- Exkursion „Auf Frauenspuren in Herren- Schularten genutzt, erfreulicherwei- berg“. Eine Begine berichtet. Foto: LpB se auch von Haupt- und Berufsschu- ren Städten vermittelt werden kann, len. wenn engagierte Bürgerinnen auf Unsere Gesellschaft wird Ebenfalls für die Schule gedacht unterstützende Strukturen und Ak- älter ist eine in Planung befindliche Pu- teurinnen treffen. Ziel der Exkursi- blikation aus der LpB-Reihe BAU- on 2012 ist Offenburg. Dort soll vor Wir gehen einer Gesellschaft ent- STEINE mit dem Arbeitstitel allem an die Frauen erinnert werden, gegen, die mehrheitlich aus älteren „Frauen und Männer – so oder an- die in der demokratischen Revoluti- Menschen besteht. Was bedeutet ders! Geschlechtergerechte Metho- on von 1848/1849 aktiv waren. der demographische Wandel für den den für die Jugendbildung“. Das Heft wird Materialien enthalten, mit denen das Thema Chancen- gleichheit im schulischen und au- ßerschulischen Unterricht behandelt werden kann. FRAUENRECHTE IM MITTELPUNKT DER INTERNATIONALE FRAUENTAG 100 Jahre Frauentag

Ein wichtiges Datum im Jahr 2011 war das 100. Jubiläum des Internati- onalen Frauentags. Mit einem eigens entwickelten Faltblatt und mehreren Veranstaltungen wurde dieses Ta- ges gedacht. Frauen auf der ganzen Welt nutzen den 8. März, um für

„Dieser Internationale Frauentag ist die wuchtigste „Danke für Ihren spannenden Kundgebung für das Frauenwahlrecht gewesen, Vortrag gestern hier in Bracken- welche die Geschichte der Bewegung für die heim – das war wichtig hier für Emanzipation des weiblichen Geschlechts bis heute verzeichnen kann.“ unsere ländliche Umgebung.“ Clara Zetkin, 1911

(Eine Besucherin nach dem Abend zum Internationalen Frauentag) Titelbild des Faltblatts „100 Jahre Internationaler Frauentag“, Hrsg.: LpB

27 KAPITEL 6

Alltag von Männern und Frauen? Muss das Älterwerden neu beleuch- Helene-Weber-Preis für Dr. Sylvie Nantcha tet werden? Wie aktuell diese Fra- ge ist, zeigte die Resonanz auf das Der vom Bundesministerium für Fa- Frauen-Wochenende „Älterwerden milie, Senioren, Frauen und Jugend mit Visionen“ im Jahr 2011. Es war zum zweiten Mal vergebene Hele- in Windeseile ausgebucht. Da sich ne-Weber-Preis, eine Auszeichnung auch viele Männer für dieses Semi- für herausragende Kommunalpoliti- nar interessierten, bietet es der Fach- bereich Frauen 2012 für beide Ge- kerinnen, ging erneut nach Baden- schlechter an. Eine weitere Dimensi- Württemberg. Nach Dorothea Ma- on des Themas steht auf der Agenda isch aus Gaggenau (2009) wurde der 20. Fachkonferenz Frauenbil- 2011 die Freiburger Gemeinderätin dung 2012. Hier werden sich Mul- Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Dr. Sylvie Nantcha ausgezeichnet. Schröder mit Hauptpreisträgerin Dr. tiplikatorinnen damit befassen, wie Sylvie Nantcha. Foto: Bundesmini- Beide waren Teilnehmerinnen der die Herausforderungen des demo- sterium für Familie, Senioren, Frauen Kommunalpolitik-Seminare des LpB- und Jugend graphischen Wandels in der Erwach- Fachbereichs Frauen und Politik. senenbildung in Angriff genommen werden können.

Baden-Württemberg-Puzzle Beliebter Lernklassiker endlich wieder erhältlich!

BADEN-WÜRTTEMBERG– PUZZLE Das Großpuzzle Baden-Württemberg Ein Lernspiel für Gruppen vermittelt Grundkenntnisse über Geografie und Politik des Bundeslands.

Bis 25 Spieler und Spielerinnen ab 4 Jahren ermöglicht interaktive, schülerorientierte Einstiege und Vertiefungen.

kann von Gruppen mit bis zu 30 Spielenden problemlos genutzt werden, vom Kindergarten- bis zum Seniorenalter.

besteht aus stabilen, gut zu greifenden Kartonteilen, die entlang der Grenzen der Stadt- und Landkreise gestanzt sind.

hat ausgelegt die Maße 90 x 120 cm.

vollständig überarbeitet und kartografisch auf dem neusten Stand.

Bestellung: 25.– Euro (Einführungspreis bis 6.12.11 20.- Euro) zzgl. Versand Landeszentrale für politische Bildung, Fax 0711.164099 77, [email protected], www.lpb-bw.de/shop

28 BEUTELSBACHER KONSENS

Grundsätze unserer Arbeit Der Beutelsbacher Konsens l. Überwältigungsverbot. Es ist nicht erlaubt, den Schüler – mit welchen Mitteln auch immer – im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der „Gewin- nung eines selbständigen Urteils“ zu hindern. Hier genau verläuft nämlich die Grenze zwischen Politischer Bildung und Indoktrination. Indoktrination aber ist unvereinbar mit der Rolle des Lehrers in einer demokratischen Gesellschaft und der – rundum akzep- tierten – Zielvorstellung von der Mündigkeit des Schülers.

2. Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen. Diese Forderung ist mit der vorgenannten aufs engste ver- knüpft, denn wenn unterschiedliche Standpunkte unter den Tisch fallen, Optionen un- terschlagen werden, Alternativen unerörtert bleiben, ist der Weg zur Indoktrination be- schritten. Zu fragen ist, ob der Lehrer nicht sogar eine Korrekturfunktion haben sollte, d. h. ob er nicht solche Standpunkte und Alternativen besonders herausarbeiten muß, die den Schülern (und anderen Teilnehmern politischer Bildungsveranstaltungen) von ih- rer jeweiligen politischen und sozialen Herkunft her fremd sind. Bei der Konstatierung dieses zweiten Grundprinzips wird deutlich, warum der persön- liche Standpunkt des Lehrers, seine wissenschaftstheoretische Herkunft und seine poli- tische Meinung verhältnismäßig uninteressant werden. Um ein bereits genanntes Bei- spiel erneut aufzugreifen: Sein Demokratieverständnis stellt kein Problem dar, denn auch dem entgegenstehende andere Ansichten kommen zum Zuge.

3. Der Schüler muss in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und seine eigene Interessenlage zu analysieren, sowie nach Mitteln und Wegen zu suchen, die vorgefundene politische Lage im Sinne seiner Interessen zu beeinflussen. Eine solche Zielsetzung schließt in sehr starkem Maße die Betonung operationaler Fähigkeiten ein, was aber eine logische Konsequenz aus den beiden vor- genannten Prinzipien ist. Der in diesem Zusammenhang gelegentlich – etwa gegen Her- man Giesecke und Rolf Schmiederer – erhobene Vorwurf einer „Rückkehr zur Formali- tät“, um die eigenen Inhalte nicht korrigieren zu müssen, trifft insofern nicht, als es hier nicht um die Suche nach einem Maximal-, sondern nach einem Minimalkonsens geht.

Hans-Georg Wehling in: Siegfried Schiele/Herbert Schneider (Hrsg.) „Das Konsensproblem in der politischen Bildung“, Stuttgart 1977 (S.179f)

29 KAPITEL 7

7. Jugendliche engagieren sich

Wenn man Jugendlichen die Möglichkeit gibt, ihre Interes- sen zu vertreten und sich am öffentlichen Leben zu beteili- gen, dann wird „Politik“ für sie, verständlich und interessant. Mit dem Fachbereich Jugend und Politik unterstützt die Landeszentrale Kin- der und Jugendliche dabei, sich in ihrem Le- bensumfeld einzubringen und sich zu enga- gieren.

Einführungsseminar für den Jugendgemeinderat Böblingen im Mai 2011.

Kinder und Jugendliche machen mit

Jugendgemeinderäte

2011 hat der Fachbereich Jugend lifizierungsangebote zu den Themen sation seiner beiden Dachverbands- und Politik 15 Einführungssemi- Rhetorik, Presse- und Öffentlich- treffen unterstützt, die in Bad Lie- nare für neu gewählte Jugendge- keitsarbeit, Moderation und Argu- benzell und Lahr stattfanden. Die meinderäte und Jugendparlamente mentieren gegen rechte Sprüche so- kommunalen Betreuer der Jugend- durchgeführt. In halb- bis dreitä- wie einen Workshop „Wahl-O-Mat gemeinderäte hatten 2011 Gelegen- gigen Veranstaltungen wurden sie unterwegs“. heit, sich bei Vernetzungskonfe- auf ihre Aufgabe als Jugendvertreter Neben diesen Seminaren haben wir renzen in Stuttgart und Schwäbisch vorbereitet. Darüber hinaus gab es den Dachverband der Jugendge- Gmünd auszutauschen. acht kommunenübergreifende Qua- meinderäte wieder bei der Organi- Videofilm zur Jugendbeteiligung

Ob Jugendliche auf kommunaler Ebene Beteiligungsmöglichkeiten erhalten, hängt vom Wohlwollen er- wachsener Entscheidungsträger ab. Um bei diesen Personen Verständ- nis für Jugendbeteiligung aufzubau- en, hat ein Bündnis verschiedener Akteure der Jugendarbeit – darun-

Einführungsseminar für den Jugendge- meinderat Vaihingen Enz im Juli 2011.

30 JUGEND

ter der Landesjugendring und die Landeszentrale – einen Videofilm erstellen lassen. Unter dem Titel „Wir sind Kommune“ veranschauli- cht er in 17 Minuten an praktischen Beispielen, wie Jugendbeteiligung auf kommunaler Ebene erfolgreich praktiziert werden kann. Der Film steht im Internet unter: www.lpb- bw.de/aktionsbuendnis_kommunal- wahlen09.html.

Kommunalpolitisches Planspiel

Auf Anregung des Jugendrats der Landeshauptstadt Stuttgart haben freie Mitarbeitende der LpB vom „Team Kommunal“ ein kommu- Video „Wir sind Kommune!“ nalpolitisches Planspiel für Schüle- rinnen und Schüler von Haupt- und nen. Dabei werden öffentliche Plät- kunftsmusik“ ist ein Modellversuch Werkrealschulen entwickelt. Es wur- ze, Lebensgewohnheiten und All- für zwölf junge Mannheimer zwi- de an vier Stuttgarter Hauptschu- tagssituationen von Jugendlichen schen 18 und 23 Jahren, denen ein len erprobt und steht nach einer po- unter dem Blickwinkel von Konsum Weg in geregelte Strukturen geebnet sitiven Bewertung im Herbst 2011 und Nachhaltigkeit betrachtet und werden soll. auch anderen Schulen zur Verfü- kontrovers diskutiert. Projektpartner der LpB sind Au- gung. thentic Arts, ein Mannheimer Mu- „Zukunftsmusik“ sikstudio, dessen Geschäftsführer Konsumkritischer Ron Jerome Amponsem Ideengeber Wenn Jugendliche sich in der Ge- Stadtrundgang und Initiator des Projekts war und sellschaft nicht zurechtfinden, ge- den musikalischen Teil des Unter- Das „Team Kommunal“ entwickelt walttätig oder gar kriminell wer- richts verantwortete und der Stark- 2012 einen konsumkritischen Stadt- den, dann liegen neben fehlenden macher e.V. Mannheim, eine Ideen- rundgang, den Jugendliche auf den Qualifikationen meist auch persön- und Projektbörse zur Förderung von eigenen Wohnort übertragen kön- liche und soziale Probleme vor. „Zu- Jugendlichen.

Planspiel-Teilnehmerin. Auftritt auf großer Bühne in Papenburg.

31 KAPITEL 7

kann. Die Tageszeitung Offenes Seminar „Fränkische Nachrichten“ „Hauptsache nachhaltig?“ initiierte dazu ein Pro- jekt von Jugendlichen für „Nachhaltigkeit“ ist zu einem Gü- Jugendliche. Es sollte ge- tesiegel des Arbeitens, Wirtschaf- meinnützigen Charakter tens und Konsumierens geworden. haben, keine „Eintagsflie- Ist es eine bloße Vermarktungsstra- ge“ sein, sondern einen tegie, die den Zeitgeist widerspie- langfristigen Nutzen für gelt oder eine ernsthafte Antwort Wertheimer Jugendliche auf die globalen Herausforderungen haben. Die Umsetzung der unserer Zeit? Im Gespräch mit Ver- Planung lag bei den „Frän- tretern verschiedener Unternehmen Projekt „Zukunftsmusik“: Besuch beim THW kischen Nachrichten“ und soll ein Seminartag am 4. Juli 2012 mit praktischen Übungen der Landeszentrale. Deren dazu beitragen, sich mit den Zielen Über einen Zeitraum von sechs „Team Demokratie“ beglei- von Nachhaltigkeit, Konsumstilen Monaten gab es Themenwochen tete die Schulklassen und Jugend- und Verbraucherverhalten ausei- zu „Vielfalt und Diskriminie- gruppen über zehn Tage vor Ort. nander zu setzen. Das Seminar ist rung“, „Rhetorik und Präsentation“, Zum Abschluss am 28. Oktober ein gemeinsames Angebot der LpB- „Wahl-O-Mat unterwegs“, „Globali- 2011 erschienen 350 Schülerinnen Fachbereiche Politische Landeskun- sierung“, „Bürger meiner Stadt“ und und Schüler, die über die eingerei- de und Jugend und Politik. „Bürgerschaftliches Engagement“. chten Vorschläge abstimmten. Ge- Außerdem standen Besuchstermine wonnen hat das Projekt „Dirtpark“. bei verschiedenen Einrichtungen Auf einem Gelände in Urphar-Lin- und Betrieben auf dem Programm. delbach will die Siegergruppe ei- Ergänzt wurde das Programm mit nen Parcours entstehen lassen, auf Themen aus den Bereichen Musik, dem mit speziellen Fahrrädern wag- Sport und Medien und durch eine halsige Fahrten und Sprünge geübt abwechslungsreiche Freizeitgestal- werden können. (www.fn-fun.de) tung. Gefördert und begleitet wurde das Projekt vom Jobcenter und der Jugendgerichtshilfe Mannheim. Die Modellphase lief von Februar bis Juli 2011. Eine Fortsetzung ist für Mitte 2012 vorgesehen.

Ein selbst bestimmtes Jugendprojekt in Wertheim

Ausgangsüberlegung für dieses Vor- habens war die Frage, wie man Ju- gendliche für Politik interessieren

Wertheims Oberbürgermeister Stefan Mikulicz (3. v.l.) und Dieter Schwab, Chefredakteur der Fränkischen Nachrichten (2.v.l.), gratulieren den Initia- toren des siegreichen Projektes „Dirtpark“ zum Preisgeld von 10.000 Euro.

350 Wertheimer Schülerinnen und Schüler stimmen über die Projekte ab.

32 JUGEND

Politische Bildung mit Kindern? - Aber klar! Mit den Materialien der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg

GRUPPENPUZZLES Welt-Puzzle (140 Teile, meist ein Teil pro Land, Größe: 190 x 120 cm) Europa-Puzzle (66 Teile, ein Teil pro Land, Größe: 140 x 100 cm, 50 Länder- kärtchen mit Zusatzinformationen) Deutschland-Puzzle (48 Teile, Größe: 90 x 120 cm, 1 Kopiervorlage Flüsse, Gebirge, Seen, 1 Bogen mit den Wappen der 16 Bundesländer) Baden-Württemberg-Puzzle (64 Teile, ein Teil je Stadt- bzw. Landkreis, Größe: 90 x 120 cm), erscheint im Juli 2011

Die Puzzles sind sowohl für den Kindergarten als auch für die Grundschule geeignet, sind aber auch in anderen Altersgruppen einsetzbar. Sie

vermitteln Grundkentnisse über Geografie und Politik laden zum spielerischen Erkunden ein ermöglichen interaktive, schülerorientierte Einsteige und Vertiefungen fördern das Zusammenwirken an einem gemeinsamen Projekt können auch von Gruppen mit 25-30 Spielenden problemlos genutzt werden sind für Selbstlerner durch die Handlungsorientierung attraktiv, z.B. in Lernzirkeln bestehen aus dicken, gut zu greifenden und stabilen Kartonteilen

Erhältlich sind die Spiele für je 30.– Euro (das Deutschland-Puzzle für 25.– Euro) zzgl. Ver- sandkosten.

Außerdem gibt es Mini-Puzzles (17 x 12 cm) zu Baden-Württemberg, Deutschland und Europa, die in Gebinden (z.B. 30 Stück für 21.– Euro) bestellt werden können.

Weitere Informationen und Bestellungen:

33 KAPITEL 8

8. Freiwillige für die Umwelt

Seit über zwanzig Jahren ist die Landeszentrale Träger des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) in Baden- Württemberg. In dieser Zeit wurde 1.700 jungen Men- schen zwischen 15 und 26 Jahren ein Engagement für die Umwelt ermöglicht. Seit September 2011 sind wieder 110 Teilnehmende in allen Regionen Baden- Württembergs in 86 Einsatzstellen aktiv. Sie finden im FÖJ eine sinnvolle Tätigkeit nach der Schulzeit, berufliche Orientierung sowie Einblicke in der Ar- beitswelt. Für viele ist es der erste Schritt hinaus aus dem vertrauten familiären Umfeld, verbunden mit neuen Erfahrungen von Eigenverantwortung und Selbstorganisation in einem geschützten Rahmen.

Feuer und Flamme für den Freiwilligendienst. Foto: FÖJ-BW

Über 20 Jahre FÖJ

Abschied vom Zivildienst Bundesfreiwilligendienst Agentur „Qualität in Freiwilligen- diensten“ (QUIFD) und konnte die Mit der Aussetzung des Zivildiens- Im neuen Bundesfreiwilligendienst Gutachter erneut von der Qualität tes am 1. Juli 2011 entfielen die bis- wird die LpB zunächst nicht aktiv. ihrer Arbeit überzeugen. Auch die her zwanzig Plätze im FÖJ für aner- In der Vorgabe, dass das gesetzlich Besuche der Gutachter bei den Ein- kannte Kriegsdienstverweigerer. Mit vorgeschriebene Seminar in den Zi- satzstellen „Garten- und Tiefbauamt Zustimmung des Umweltministeri- vildienstschulen erfolgen soll, sieht Stadtökologie und Bürgerschaft- ums konnten diese Plätze in das re- sie sich in ihrer Bildungshoheit ein- liches Engagement“ in Freiburg guläre Kontingent der LpB und des geschränkt. Wir werden die Ent- und beim „Allgemeinen Deutschen Mitträgers BDKJ (Diözese Rotten- wicklung beobachten und darauf Fahrradclub“ in Stuttgart haben das burg-Stuttgart) überführt werden. hinarbeiten, dass diese Verpflich- gute Niveau der Arbeit bestätigt. Wegen des doppelten Abiturjahr- tung entfällt. gangs 2012 sollen im FÖJ zusätz- Projektseminar liche Plätze geschaffen werden. Hier Wieder zertifiziert folgen die Planungen des Landes Die dritte Staffel der FÖJ-Seminare einem gemeinsamen Vorschlag der Die LpB beteiligte sich auch 2011 fand 2011 erstmals mit neuer Kon- drei baden-württembergischen FÖJ- am Zertifizierungsverfahren der zeption als Projektseminar statt. Die Träger (LpB, BDKJ und Diakonie Teilnehmenden arbeiteten eine Wo- Württemberg), die zum Ziel haben, che lang in Kleingruppen und be- das FÖJ auf 210 Plätze auszubauen. handelten dabei Teilaspekte eines Bislang standen 150 Plätze zu Ver- vorgegebenen Themas. Die Zusam- fügung. Der erste Schritt in diese menführung der Gruppenergebnisse Richtung konnte für den Jahrgang ermöglichte interessante und auf- 2011/2012 bereits umgesetzt wer- schlussreiche Lernerfahrungen. den. Hier wurden dreißig neue Plät- ze eingerichtet, von denen die LpB zwanzig erhalten hat.

34 FÖJ

Wir sind Ausbildungsstelle der Dualen Hochschule

2008 begann unser erster DHBW- Student sein Studium im Fach Sozi- ale Arbeit in Bildung und Beruf und parallel dazu seine Ausbildung im Fachbereich FÖJ der LpB. Drei Jah- re später konnten wir ihn am Hoch- schulstandort Villingen-Schwen- ningen zu seiner Graduierung be- glückwünschen. Die Erfahrungen in diesen drei Jahren waren positiv. Grund genug, 2011 wieder einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen. In den kommenden drei Jah- ren werden wir eine DHBW-Studen- tin bei ihrer Ausbildung begleiten und unterstützen.

Ein starkes Netzwerk

Mit dem Ziel, noch mehr Service und Übersichtlichkeit für FÖJ-In- teressierte zu schaffen, werden sich 2012 die drei FÖJ-Träger in Baden- Württemberg der Vernetzung wid- men. Von der Öffentlichkeitsarbeit bis zur Schaffung von Transparenz und Vergleichbarkeit möchte das FÖJ in Baden-Württemberg ein- heitlich auftreten und als attraktives Angebot für junge Menschen in Er- Oben: FÖJler machen sich ein Bild von den Möglichkeiten der Photovoltaik. scheinung treten, ohne dass die spe- Unten: Exkursion am Rande des Schwarzwaldes. Fotos: FÖJ-BW zifischen Stärken der Träger in den Hintergrund treten. Partner in der praktischen Arbeit und beim fachlichen Austausch sind...

t 86 Einsatzstellen im Land, t die Dialog-Plattform „Freiwilligendienste und Freiwilligenprojekte in Baden- Württemberg“, t der Bundesarbeitskreis Freiwilliges Ökologisches Jahr, t der Projektbeirat „Lernort Bauerhof“ im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg, t der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), t das Diakonisches Werk Württemberg, t die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), t die Agentur für Qualität in Freiwilligendiensten (QUIFD) und t das Umweltministerium Baden-Württemberg.

35 KAPITEL 9

9. Aktive Senioren

Senioren und Seniorinnen sind ein Bevölkerungspotenzial von wachsender Bedeutung – zum Beispiel als Wähler und Konsumenten. Sie sind zu wichtig und wertvoll, um einfach auf das Altenteil abgeschoben zu werden. Sagten früher viele Ältere: „Darum kümmere ich mich nicht mehr, dafür bin ich zu alt, das über- lasse ich den Jungen!“, so muss unserer al- ternden Gesellschaft daran gelegen sein, eine möglichst vielfältige Beteiligung von Senioren an allen Lebensbereichen anzu- streben. Mit Qualifizierungsmaßnahmen für Senioren leistet die Landeszentrale dazu einen Beitrag.

Senioren-Seminar in Bad Urach. Foto: LpB

Angebote für ältere Menschen

Beteiligung älterer Menschen in Europa

Das „Freiwilligenprojekt älterer gagierten Menschen ermöglichen, senden jeweils ihre Freiwilligen zur Menschen“ (Senior Volunteers Pro- andere Länder, Kulturen und Ein- ausländischen Partnerorganisation, ject) ist ein EU-Programm zur ge- richtungen des ehrenamtlichen En- damit diese die dortige ehrenamt- sellschaftlichen Partizipation älterer gagements kennen zu lernen. Die liche Arbeit miterleben und Impulse Menschen. Es soll ehrenamtlich en- teilnehmenden Organisationen ent- für ihr eigenes Engagement erhalten können. Als Voraussetzung für die- sen Austausch bot die Landeszentra- le im Haus auf der Alb eine Quali- fizierungstagung für die Freiwilligen an, deren Schwerpunkt auf kultu- rellem Lernen und gesellschaftspo- litischen Aspekten der Partnerländer lag.

Generationen- übergreifendes Lernen im Projekt „Ulmliner“

Wenn Alt und Jung miteinander in Projekten arbeiten, entsteht ein be- sonderes Lernfeld, in dem ein Aus- tausch von generationenübergreifen- dem Wissen und unterschiedlichen

36 SENIOREN

Ein altersgemischtes „Ulmliner“-Team bei einer Umfrage in Bad Urach. Foto: ZAWiW

Fähigkeiten stattfindet. Sowohl die für Allgemeine Wissenschaftliche netzungsmöglichkeiten vorgestellt. Senioren als auch die Jugendlichen Weiterbildung der Universität Ulm In mehreren Seminaren führte die erleben dadurch besondere Motiva- engagiert sich die Landeszentrale Landeszentrale ihre Qualifizierung- tion und Freude an der Arbeit. Zum seit langem für die Medien- und In- sangebote für Senior-Internet-Hel- Start des Projektes „Ulmliner – ich ternetkompetenz älterer Menschen. fer weiter, um den Netzwerkgedan- zeige dir meine Stadt“ fand im Ok- Medienkompetenz ist zu einer zen- ken gegenseitiger Unterstützung zu tober 2011 ein dreitägiges Seminar tralen Fähigkeit geworden – zur stärken. Dabei wurden nicht nur in Bad Urach statt. Teilnehmende Orientierung – aber auch, um Betei- die technischen Seiten der digitalen waren Schüler und Schülerinnen der ligungsrechte wahrnehmen zu kön- Kommunikation angesprochen, son- 8. und 9. Klasse der Elly-Heuss-Re- nen. dern auch verschiedene Nutzungs- alschule Ulm und Senioren und Se- möglichkeiten in den Bereichen vir- niorinnen des „Senior Volunteers Senior-Internet-Initiativen tuelle Zusammenarbeit und soziale Project“. Im Seminar hatten sie die Vernetzung. Möglichkeit, die Methode der „Mi- Die neuen Informations- und Kom- lieu-Entdeckung“ kennen zu ler- munikationstechnologien wie das nen. Zudem wurden gemeinsam die Internet und die sozialen Medien nächsten Arbeitsschritte des Pro- wirken sich auf den Lebensalltag je- jektes erarbeitet. des Einzelnen aus. Um ältere Men- schen an das Internet heranzufüh- Medien- und ren, gibt es in Baden-Württemberg Internetkompetenz Senior-Internet-Initiativen, in denen älterer Menschen Senior-Internet-Helferinnen und Helfer ihr Wissen über Computer Mit dem Verein „Netzwerk für Se- und Web ehrenamtlich an Altersge- nior-Internet-Initiativen in Baden- nossen weitergeben. In Seminaren Württemberg“ und dem Zentrum und Workshops werden soziale Ver-

37 KAPITEL 10

10. Erinnerungskultur lebt von Ehrenamtlichen

Das Jahr 2011 ist für die Gedenkstätten mit erfreu- lichen Aussichten zu Ende gegangen: Die Fördermit- tel sollen 2012 deutlich erhöht werden. Der Entwurf für den Staatshaushaltsplan sieht eine Aufstockung um 100.000 Euro vor. Nach der endgültigen Verabschie- dung des Landeshaushalts werden somit insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung stehen.

Thema im Landtag: (CDU), Manfred Kern (Grüne) und gement an den Gedenkstätten, das Gedenkstättenarbeit Dr. Timm Kern (FDP/DVP). Ende der bewussten Erinnerung an Unter- Juli 2011 reichten die Landtagsfrak- drückung und Verfolgung, an Mord Der Großteil der Fördermittel, näm- tionen einen gemeinsamen Antrag und Vernichtung, aber auch an Wi- lich 200.000 statt bisher 100.000 zur „Förderung der Gedenkstätten derstand, Verweigerung und Zivil- Euro, sind für die direkte und in- zur Erinnerung an die Verbrechen courage in der Zeit des Nationalso- direkte Projektförderung der des Nationalsozialismus in Baden- zialismus gilt. etwa sechzig Gedenkstätten im Württemberg“ ein, den das Staats- Land reserviert. Die Gedenkstät- ministerium Mitte September mit Erinnerungskultur te Grafeneck für die Opfer der NS- einer 19 Seiten umfassenden Stel- durch Bürgerengagement „Euthanasie“ und das Dokumenta- lungnahme beantwortete (Drucksa- tionszentrum Oberer Kuhberg Ulm che 15/354). Diese weist ausdrück- Dem Gedenkstättenbeirat, der pa- e.V. werden weiterhin mit jeweils lich auf die vielfältigen Aufgaben ritätisch mit Vertretern der Landes- 50.000 Euro im Jahr institutionell der Lern- und Gedenkorte hin. Ne- arbeitsgemeinschaft der Gedenk- gefördert. ben unterschiedlichen Ministerien stätten und Gedenkstätteninitiati- Dieser Entscheidung gingen zahl- trug auch die LpB zu dieser Stel- ven (LAGG) und der Landeszentrale reiche Gespräche voraus. Vertreter lungnahme mit Detailinformati- besetzt ist, lagen Ende 2011 knapp der Landesarbeitsgemeinschaft der onen zur Gedenkstättenarbeit bei. sechzig Anträge vor, mehr als in den Gedenkstätten und Gedenkstät- Anfang November 2011 debattierte Jahren zuvor. Die Vorhaben lassen teninitiativen Baden-Württemberg der Landtag über das Wirken und sich auch als Ausdruck von Bür- (LAGG) und auch der Landeszen- die Finanzausstattung der Gedenk- gerbeteiligung lesen. Die Literatur- trale tauschten sich mit Entschei- stätten. Das Datum der Sitzung, der wissenschaftlerin Aleida Assmann dungsträgern aus. Es etablierte sich 9. November, war historisch bedeut- spricht von einer „Demokratisierung ein Kreis von Abgeordneten aller sam: der Tag, an dem 1938 im nati- der Erinnerung durch Ehrenamt- Fraktionen, die für die Gedenk- onalsozialistischen Deutschland die lichkeit“. Die Anträge dokumentie- stätten auch künftig Ansprechpart- Synagogen brannten. In ihren An- ren, woran gearbeitet wird: an ge- ner sein wollen: Helen Heberer und sprachen würdigten die Abgeordne- denkstättenpädagogischen Mate- Florian Wahl (SPD), Bernd Hitzler ten das zivilgesellschaftliche Enga- rialien, didaktischen Hilfsmitteln,

38 GEDENKSTÄTTEN

wissenschaftlicher Forschung und Neue KZ-Gedenkstätte Gedenkstättenverbund Dokumentation sowie an Ausstel- Neckarelz Gäu-Neckar-Alb lungen und Fachtagen. Allein das Engagement, das in den Gedenk- Über zweihundert Gäste kamen am Im April 2010 haben sich zehn Ge- stätten auf dem pädagogischen Feld 16. Oktober 2011 zur Einweihung denkstätten zum Gedenkstättenver- geleistet wird, entspricht umgerech- der neuen KZ-Gedenkstätte Neck- bund Gäu-Neckar-Alb e.V. mit Sitz net in Arbeitseinheiten ungefähr arelz: Bürger und Mitstreiter, Poli- in Horb am Neckar zusammenge- zehn Vollzeitstellen. tiker aus Kommune und Land, Be- schlossen. 2011 ging das Pilotpro- richterstatter der Medien – und vor jekt an den Start: Es soll die Koo- Neuer Gedenkstätten-Guide

Wie lebendig die baden-württem- bergische Gedenkstättenlandschaft ist, zeigte sich 2011 bei der redaktio- nellen Überarbeitung der Broschüre „Gedenkstätten in Baden-Württem- berg“. Neue Orte sind hinzugekom- men, bestehende haben sich etabliert und ihren Wirkungskreis erweitert. Entsprechend umfangreich fällt die fünfte, aktualisierte Aufl age des so genannten Guides aus, der von der LAGG und der Landeszentrale ge- meinsam herausgegeben wird. Er wurde am 27. Januar 2012 im Land- tag vorgestellt. KZ-Gedenkstaette Neckarelz, Ausstellung Neckarlager. Foto: Tim Krieger

allen anderen: sieben ehemalige KZ- peration mit professionellen Mit- Häftlinge, die in Neckarelz einst teln festigen, einen Perspektivplan GEDENKSTÄTTEN in der nationalsozialistischen Rü- für die Gedenkstätten entwickeln, in Baden-Württemberg stungsindustrie ausgebeutet worden die pädagogische Arbeit und insbe- waren. Aus Frankreich, Polen, der sondere den Kontakt zu den weiter- Ukraine, aus Luxemburg und Ita- führenden Schulen ausbauen, um lien reisten zudem Nachkommen junge Leute für die Gedenkstätten von ehemaligen Häftlingen an. Dr. zu interessieren. Das auf drei Jahre André Gaillard, einstmals Zwangs- angelegte Projekt, für das der Ver- arbeiter in Neckarelz, sprach stell- bund eine Teilzeitkraft angestellt vertretend für seine Leidensgenos- hat, ist ein landesweit einzigartiges sen. Er freue sich, diese „Bekundung Vorhaben. Es wird von der Landes- der deutsch-französischen Freund- zentrale, von den Vereinen und be- schaft“ zu erleben, sagte der Arzt aus troff enen Landkreisen sowie von den Nantes. Die neue Gedenkstätte sei Oberschwäbischen Elektrizitätswer- ein „Symbol des Strebens nach Ein- ken fi nanziert. Nähere Informatio- tracht, Freundschaft und Frieden“. nen bietet die neue Homepage des Dank gebührt zahlreichen Institu- Dachverbands: www.gedenkstaet- tionen, Firmen und Bürgern, ohne tenverbund-gna.org. deren fi nanzielle Hilfe die neue Ge- denkstätte nicht hätte realisiert wer- den können. Der Gedenkstätten-Guide informiert über alle Gedenkstätten im Land.

39 KAPITEL 10

Dokumentationszentrum abpuff ern. Die Häftlinge wurden in ne und gab Hinweise für die Prü- Oberer Kuhberg sichtet sieben KZs untergebracht. Es wa- fungsvorbereitung. Schätze ren die letzten, die das nationalso- zialistische Terrorsystem errichte- Gedenktag 27. Januar Die Zeitzeugen verabschieden sich. te: Schömberg, Schörzingen, From- Die Gedenkstätten stehen vor der mern, Erzingen, Bisingen, Dautmer- Die Landeszentrale unterstützte den Aufgabe, die Berichte und Nach- gen und Dormettingen. In der Reihe Landtag regelmäßig bei den Vor- lässe der Zeitzeugen zu sichern, um MATERIALIEN entstand dazu mit bereitungen zum Tag des Geden- ihr Erbe der Öff entlichkeit zugäng- den Gedenkstätten vor Ort 2012 ein kens an die Opfer des Nationalsozi- lich zu machen. Von der Bewälti- Lese- und Arbeitsheft. alismus am 27. Januar. 2011 wurde gung dieser Aufgabe hängt die Ge- der Tag der Befreiung des Konzen- denkstättenarbeit der Zukunft ab. trationslagers Auschwitz feierlich in Und auch diese Veränderung ist ein- MATERIALIEN Karlsruhe begangen. Es sprachen der Oberbürgermeister der Stadt schneidend: Auf viele Gedenkstät- „Wir sind gezeichnet fürs Leben, ten kommt ein Generationswechsel an Leib und Seele“ Karlsruhe, Heinz Fenrich, der stell- Unternehmen „Wüste“ – das südwürttembergische Schieferölprojekt zu. Die Gründer ziehen sich aus Al- und seine sieben Konzentrationslager vertretende Präsident des Landtags tersgründen zurück. Sie können bald Ein Lese- und Arbeitsheft von Baden-Württemberg, Wolf- nicht mehr Auskunft über Herkunft gang Drexler und der Vorsitzende und Hintergründe der wertvollen des Oberrats der Israeliten in Ba- Dokumente geben. Es bedarf eines den, Wolfgang Fuhl. Allen Beteilig- geordneten Archivs, um die Grund- ten war es wichtig, Jugendliche in lagen für eine professionelle Arbeit die Erinnerungskultur einzubinden. auch in der Zukunft zu legen. Eine Jugendgruppe aus Karlsruhe Das Dokumentationszentrum Obe- stellte ihr aktuelles Filmprojekt vor: rer Kuhberg Ulm geht auf diesem Siebzig Jahre nach der Deportation Weg voran. Im Herbst 2010 hat es der badischen und saarpfälzischen gemeinsam mit der Landeszentrale Juden in das südfranzösische Inter- einen Antrag auf Bundesförderung nierungslager Gurs folgten sie de- gestellt. 2012 geht das auf drei Jahre „Euthanasie“ in Grafeneck ren Spuren: mit Zeitzeugenberichten angelegt Projekt an den Start. Ziel und Interviews. 2012 fand die Feier- Der MATERIALIEN-Band „Gra- ist es, exemplarisch moderne, ko- stunde im Haus des Landtags statt. feneck 1940: „Wohin bringt ihr stengünstige und nachhaltige Mittel Die Gedenkrede hielt die Konstan- uns?“ – NS-‚Euthanasie’ im deut- für die Professionalisierung der Ar- zer Professorin Aleida Assmann, an- schen Südwesten“ wurde wegen an- chivarbeit zu erproben. Dabei sollen schließend schilderten Jugendguides haltender Nachfrage nachgedruckt. zugleich Wege gefunden werden, die der KZ-Gedenkstätte Hailfi ngen- Auch die „Euthanasie“-Gedenkstät- auch für andere ehrenamtlich getra- Tailfi ngen, wie sie junge Besucher- te Grafeneck selbst registriert großes gene Einrichtungen mit einem ho- gruppen an die NS-Zeit und die Ge- Interesse. 20.000 Besucher kom- hen Anteil freiwilliger Mitarbeiter schehnisse vor Ort heranführen. men im Jahr. Seit der Kriminalro- realisierbar sind. man „Grafeneck“ von Rainer Gross für das Schuljahr 2011/2012 zum Unternehmen „Wüste“ Prüfungsstoff für die Mittlere Reife Unter dem Decknamen „Wüste“ in Deutsch erklärt wurde, strömen waren zwischen September 1944 besonders viele Realschulklassen und April 1945 zehn Fabriken im zu den Führungen nach Grafeneck. Vorland der Schwäbischen Alb zu- Im Dezember 2011 veranstaltete die sammengeschlossen. KZ-Häftlinge Landeszentrale ein Fortbildungs- sollten dort Treibstoff aus Ölschie- seminar für Lehrerkräfte. Es ver- fer gewinnen. Mit diesem wahnwit- handelte den historischen Stoff , die Blick in die Gedenkstätte Hailfingen- zigen Unterfangen wollten die Nati- schriftstellerische Aufbereitung, all- Tailfingen onalsozialisten die Versorgungskrise gemeine Fragen zu Schuld und Süh-

40 GEDENKSTÄTTEN

Deportation aus Württem- Europäischer Tag berg und Hohenzollern der Jüdischen Kultur

Am 1. Dezember 1941 verließ der „Erbe und Modernität“ – unter die- Im April 2012 nimmt die Landes- erste Deportationszug den Stuttgar- ser Überschrift luden jüdische Ge- zentrale dieses Interesse zum Anlass, ter Nordbahnhof; sein Ziel war das meinden, Gedenkstätten und Mu- zu einer Exkursion nach Ulm aufzu- Lager Jungfernhof bei Riga in Lett- seen auf beiden Seiten des Rheins brechen: Die Teilnehmer eines Off e- land. Vor 70 Jahren begann für die zum Europäischen Tag der Jü- nen Seminars werden auf den Spu- Juden in Württemberg und Hohen- dischen Kultur. Auch im Jahr 2011 ren des jüdischen Lebens von einst zollern der Holocaust. Aus mehr als war das Programm, das traditionell wandeln und zugleich die jüdische fünfzig Orten in Württemberg und am ersten Sonntag im September Gemeinde von heute kennen lernen: Hohenzollern wurden etwa tausend stattfi ndet, so vielfältig wie umfang- Der Rabbiner Shneur Trebnik wird jüdische Bürger und Bürgerinnen reich: In mehr als 40 Orten in Ba- von den voranschreitenden Bauar- verschleppt. Die LpB dokumentierte den-Württemberg und an 35 Orten beiten im Herzen der Münsterstadt im Internet die fast vollständige Na- im Elsass fanden Veranstaltungen berichten: Es handelt sich um den mensliste der Insassen des ersten statt. Die LpB bündelte sie in einer ersten aktuellen Synagogenneubau Transports. Ebenfalls zum Down- zweisprachigen Broschüre. Mehr als in Baden-Württemberg. load stand das Lese- und Arbeitsheft 4000 Besucher nutzten die Gelegen- in der Reihe MATERIALIEN über heit. die Deportation bereit: „Evakuiert“ und „Unbekannt verzogen“ – Die Europäischer Tag Deportation der Juden aus Württ- der Jüdischen Kultur emberg und Hohenzollern 1941 bis Tag der offenen Tür - Ausstellungen - Konzerte - Ausflüge - Vorträge 1945. Ein Flyer fasste die Veranstal- 4. September 2011 tungen im Land aus diesem Anlass zusammen.

 Belgien Erbe und Modernität Bosnien-Herzegowina Bulgarien VERANSTALTUNGEN Dänemark Deutschland   England   Frankreich Griechenland   Italien Kroatien Litauen     Luxemburg Gedenken an den 1. Dezember 1941  Mazedonien Niederlande      Norwegen    Polen   Beginn der Deportationen aus Portugal   Rumänien Schweden    Württemberg und Hohenzollern Schweiz Serbien    Slowakei    Slowenien   Spanien Tschechien  Türkei Ukraine  Ungarn

www.jewisheritage.org www.lpb-bwl.de

www.lpb-bw.de www.gedenkstätten-bw.de

41 KAPITEL 11

11. Integration schafft Lebenqualität

Mit vielfältigen Aktivitäten beteiligt sich die Landeszentrale seit Jahren an der Integration von Zuwanderern. Keimzelle des En- gagements ist das Projekt i-punkt (www.i-punkt-projekt.de), das von 2003 bis 2005 von der Baden-Württemberg Stiftung finanziert wurde und die Entwicklung von Kursmaterialien, die Qualifizierung von Kurslei- tenden und die Gewinnung und Betreuung von Kursträgern umfasste. Unter dem i-punkt-Dach hat sich ein Netzwerk entwickelt, das immer neue Ideen hervorbringt. 2011 wurde das Projekt Schuleplus verwirk- licht, das von der Robert Bosch Stiftung geför- dert wurde. Ein weiteres Arbeitsfeld ist das Kurs- buch „miteinander leben“, das im Januar 2012 in aktualisierter Auflage veröffentlicht werden konnte.

Elementarisierung

Robert Feil und Wolfgang Hesse (Hrsg.) Einfach, kurz und klar

„Den Geist mit einem Wust von Büchern oder Worten zu belasten ist Unterrichtsmaterial für Orientierungs- und Sprachkurse nutzlos. Daher müssen grundlegende Lehrbücher, die wenig umfang- reich, aber wirklich brauchbar sind, ausgesucht oder neu verfasst werden. Sie sollen in wenigen Worten viel enthalten, d.h. den Ler- nenden die grundlegenden Dinge vor Augen führen.“ (Comenius, 1592-1670)

Diese Forderung des böhmischen Pädagogen Johann Amos Comeni- us wird von vielen geteilt, aber sel- ten beherzigt. In der Landeszentra- le hat das Bemühen um Elementari- sierung Tradition. Für die politische Bildung stecken in dem Vorsatz „we- niger ist mehr“ große Herausforde- rungen. Zusammenhänge sollen an- granten auf. Bereits in der Erstau- schaulich und begreifbar sein, aber fl age von 2006 hat sich „miteinan- nicht banalisiert werden. Die Spra- der leben“ zu einem Standardwerk che soll klar und einfach sein, aber entwickelt. Im Januar 2012 legte die authentisch bleiben. Das Kursbuch LpB die aktualisierte und erweiterte „miteinander leben“ greift diese An- Aufl age vor. sätze für die politische Bildungs- „miteinander leben“ macht arbeit mit Migrantinnen und Mi- Zusammenhänge anschaulich.

42 KAPITELTHEMAINTEGRATION

Integrationshilfen für dung von Kindern und Jugendlichen der Europäischen Webseite für In- Frauen mit Migrationshintergrund. Bil- tegration (EWSI) der Europäischen dungskarrieren von Kindern verlau- Kommission aufgenommen (http:// Erfreulich hoch war die Nachfra- fen erfolgreicher, wenn Eltern und ec.europa.eu/ewsi/de/index.cfm). ge nach dem Projekt „Heimat ist – Schule zusammenarbeiten. Chan- Nach Abschluss des laufenden Pro- hier! Migrantinnen machen mit“. cengerechtigkeit im Bildungssystem jekts im Frühjahr 2012 wird sich die Die Veranstaltungsreihe unterstützt erfordert deshalb eine intensive El- LpB um eine Fortsetzung bemühen. Frauen mit Migrationshintergrund ternbildung. Mit dem Modellprojekt dabei, sich in ihr gesellschaftliches Schuleplus setzen die Landes- Umfeld einzubringen. Neun Mal zentrale und die Robert Bosch konnte der Kurs 2011 in baden- Stiftung an dieser Stelle an. württembergischen Städten durch- Unser Projekt Schuleplus soll geführt werden. Eltern stärken und Kinder för- „Allein hätte ich mich hier nie her- dern. getraut“, gestand eine muslimische Sindelfi ngerin nach dem Besuch ei- Drei Erfolgsfaktoren ner Gemeinderatssitzung. Die Zu- sammenarbeit mit Integrationsbe- Zusammen mit über fünfzig auftragten, Volkshochschulen, Mi- lokalen Trägern führt die LpB grantinnenvereinen und anderen seit 2010 Elternbildungskurse kommunalen Akteuren ist ein guter in über zwanzig Partnerkom- Weg, um zugewanderte Frauen für munen durch. Dabei gibt es die Veranstaltung zu gewinnen. drei wichtige Erfolgsfaktoren: Einen anderen Zugang fanden wir 1. Wer will, dass sich Eltern mit der Tagesveranstaltung „Ich am Schulleben beteiligen, misch mit – Frauen prägen Lud- muss mit außerschulischen wigsburg“: Hier gingen die Referen- Partnern zusammenarbeiten, tinnen, unterstützt von einer Über- zum Beispiel mit kommu- Kursleiter-Qualifizierung im Haus auf der Alb. setzerin, direkt auf türkischstämmige nalen Bildungseinrichtungen Zuwanderinnen zu. und Migrantenselbstorganisati- onen. Dialog über Kulturen und Schuleplus – Eltern stärken 2. Dass Integration wichtig ist, wird Religionen hinweg und Kinder fördern Eltern deutlich, wenn sie posi- Zwei Ausstellungen der LpB machen tive Zukunftsperspektiven für ihr Ein wichtiges Ziel von Integrations- den Islam und muslimisches Leben Kind erkennen. politik ist die Verbesserung der Bil- in Baden-Württemberg zum Th ema: 3. Erfolgreiche Elternbildung bedarf einer teilnehmerorientierten Un- t v.FIS BMT OVS (ÊTUF %FNPLSB Robert Feil und Wolfgang Hesse (Hrsg.) terrichtsgestaltung. UJTDIFT;VTBNNFOMFCFONJU.VT MJNFO JO #BEFO8àSUUFNCFSHi Eltern stärken – Kinder fördern Im Rahmen von Schuleplus wur- den bisher etwa hundert Kursleite- rinnen und Kursleiter für die Eltern- bildung qualifi ziert. Das Kursbuch Schuleplus enthält neun Th emen- module mit Materialien, die fl exi- bel auf Lerngruppen abgestimmt heißt die große Ausstellung (www. werden können. Mehr Informatio- mehr-als-nur-gaeste.de). Sie besteht nen über Schuleplus und detaillierte nicht nur aus Texten und Bildern,

Materialien für die Elternbildung Ergebnisse aus der Projektevaluati- sondern umfasst auch dreidimen- on sind unter www.lpb-schuleplus. sionale Objekte sowie Hör- und de im Internet abrufbar. Schuleplus Filmbeispiele. Die Exponate ent- wurde als Leuchtturmprojekt auf stammen dem Alltag muslimischen

43 KAPITEL 11

Lebens im Land. 2011 wurde die und in Deutschland, präsentiert die Ausstellung im Goetheinstitut religiöse Vielfalt dieser Weltreligion Islam und Schwäbisch Hall, im Landratsamt und informiert über die Glaubens- muslimisches Leben Eine Ausstellung der Landeszentrale für des Rems-Murr-Kreises in Waiblin- praxis. Die Ausstellung war 2011 politische Bildung Baden-Württemberg gen und in der Dreifaltigkeitskirche nahezu durchgehend auf Tour – Ravensburg gezeigt. 2012 wird sie beispielsweise beim Türkischen unter anderem in Crailsheim zu se- Moscheeverein in Buchen, in der hen sein. Th eodor-Heuss-Schule Reutlingen, t v*TMBNVOENVTMJNJTDIFT-FCFOi in der Stadtbibliothek Sinsheim, heißt die zweite, kleinere Ausstel- beim Verein Südwind in Freiburg, lung für Schulen und andere Bil- in der Volkshochschule Biberach, dungs- und Kultureinrichtungen, in den Rathäusern von Öhringen die sich mit Integration und in- und Göppingen und der Akademie terkulturellem Dialog beschäftigt der Polizei Freiburg. Im Jahre 2012 (www.lpb-bw.de/islam_musli- sind bislang Stationen geplant in misches_leben.html). Sie wirft Ehingen, Eppingen, Pforzheim, Schlaglichter auf den Islam weltweit Tübingen und Tuttlingen.

Elementar und verständlich für Schule und Orientierungskurs

Die kleine-Geschichte.de

vermittelt auf einfache Weise die wichtigsten Ereignisse und Zusammen- hänge deutscher Geschichte von 1933 bis heute

bietet didaktisch aufbereitetes Material und ist insbesondere für die Sekundarstufe I geeignet

liefert zusätzliche Ergebnisvorlagen, detaillierte Lösungshinweise und einen Mustertest

erleichtert mit verständlicher Sprache und anschaulicher Bebilderung den Zugang zur Thematik

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44 PRESSESPIEGEL

45 KAPITEL 12

12. Lehrer und Schüler sind unsere Hauptzielgruppen

Ein Großteil der LpB-Angebote richtet sich an Schulen. Mit un- terrichtspraktischen Zeitschriften, didaktischen Materialien und Angeboten im Internet wird aktueller und me- thodisch moderner Unterricht unterstützt. Unse- re Lernmedien sind abwechslungsreich und viel- seitig einsetzbar. In den meisten Fällen orientie- ren sie sich an den Bildungsplänen und eignen sich für den Schulunterricht. Für Klassen weiter- führender Schulen gibt es von unseren Außen- stellen ein breit gefächertes Angebot von Politi- schen Tagen. Zum festen Angebot gehören zu- dem Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte und Referendare.

Foto: Woodapple - Fotolia.com

Politische Tage und Wochen

Referententeams rung war die gemeinsame Veranstal- maligen DDR geben und auf die Be- für Politische Tage tung der Werkrealschule Hechingen gegnung mit Zeitzeugen vorbereiten. mit geistig behinderten Schülern der Wegen des krankheitsbedingten Für die Politischen Tage stehen sei- Weiherschule Hechingen. Die Mühe Ausfalls des Referenten der Außen- tens der Außenstellen Freiburg und hat sich gelohnt. stelle Tübingen konnte die Arbeit Heidelberg geschulte Teams zur Ver- Das Leitmotiv der LpB-Außenstelle nach den Sommerferien nicht mehr fügung, die die Anfragen der Schu- Tübingen lautet „Demokratie lernen wie geplant fortgeführt werden. len mit einem jeweils schuljahres- – Demokratie leben“. Konkret be- bezogenen Angebot befriedigen deutet das für die Schülerinnen und Europa für Grundschüler können. Die Heidelberger Referen- Schüler, dass sie an der Themenaus- tenteams „teamGlobal“, „teamDe- wahl und der Organisation ihrer Po- 2011 führte die Außenstelle Hei- mokratie“ und „Juniorteam Euro- litischen Woche mitwirken. Es soll delberg erstmals Politische Tage an pa“ sind in den Regierungsbezirken „ihre“ Woche sein. Deshalb Karlsruhe und Stuttgart unterwegs. müssen sich alle nach ihren Freiburg kümmert sich um seinen jeweiligen Fähigkeiten in Regierungsbezirk die Vorbereitung einbrin- gen und Aufgaben während Politische Wochen der Woche übernehmen. 2011 hat die Außenstelle Tübingen Insgesamt 14 Tagessemi- sieben Politische Wochen mit Schul- nare der Außenstelle Tü- klassen von Grundschulen, Förder- bingen mit Realschulklas- schulen, Hauptschulen und einer sen behandelten das Thema Schule für Geistigbehinderte durch- „Schul- und Alltagsleben in geführt. Die Themen galten dem der ehemaligen DDR“. Sie Natur- und Umweltschutz sowie sollten den Schülerinnen dem Leben auf dem Land. Eine be- und Schülern Einblicke in sondere pädagogische Herausforde- das Alltagsleben in der ehe- „Europoly“ an einer Grundschule in Sindelfingen.

46 SCHULE

Grundschulen durch. „Europa spie- tikhochburgen oder Wirtschaftsun- mat beschäftigt sich 2012 mit dem lerisch erfahren“ hieß das Ange- ternehmen. Im laufenden Schuljahr Th ema „Europa“. Ausgestattet mit bot, das Schülerinnen und Schülern gibt es Exkursionen nach Singen GPS-Geräten wandeln die Schüler ab der zweiten Klasse altersgerechte zum Nahrungsmittelkonzern Nest- auf den Spuren der Europäischen Einblicke in europäische Kultur, Ge- lé, nach Frankfurt zur Europäischen Union und entdecken Europa im ographie und Politik bot. Das Frei- Zentralbank, nach Straßburg ins Alltag. burger Grundschulangebot „Spiel- Europaparlament, zum Euro-Air- wiese Baden-Württemberg“ wird im port Basel-Mulhouse-Freiburg sowie Lehrerfortbildung Kapitel 5 „Landesjubiläum 2012“ in die Medienstadt Hamburg. im Landtag vorgestellt. Das Seminar „Der Land- Störfall im Finanzsystem tag als Lernort“ mit dem Besucherdienst des Land- Mit einer Workshopreihe zur wirt- tages ist ein Dauerbrenner schaftlichen Globalisierung und Fi- in der Lehrerfortbildung. nanzkrise griff die Außenstelle Hei- Der Wunsch von Lehr- delberg ein aktuelles Th ema auf. Zu- kräften, hinter die Türen sammenhänge globaler Güter- und der Landespolitik zu bli- Kapitalströme wurden dabei ebenso cken und sich ein diff eren- diskutiert wie die politischen Gestal- ziertes Bild über die Arbeit tungsspielräume angesichts der ak- des Landtages zu verschaf- tuellen Krise. Aus den Workshops fen, ist ungebrochen. Das heraus entstand eine Publikation in Schülerinnen der Kaufmännischen Schulen Offen- Seminar vermittelt Anre- der LpB-Reihe BAUSTEINE mit burg kurz vor Beginn der SWR-Elefantenrunde mit gungen und Orientierungs- Methoden zur wirtschaftlichen Glo- Spitzenkandidaten der Parteien. Foto: LpB hilfen für Landtagsbesuche balisierung und Finanzkrise unter mit Schulklassen. Zusätz- dem Titel: „Störfall im Finanzsy- liche Nachfrage nach dem Semi- stem“. GPS-Rallye nar ergibt sich aus der Integration von Gemeinschaftskunde in die Fä- Um eine moderne Art der Schnit- cherverbünde aller Schularten. Viele BAUSTEINE zeljagd handelt es sich bei den GPS- Lehrkräfte unterrichten dort ohne Rallyes. Dieses ungewöhnliche For- ausreichende politikdidaktische und »Störfall im Finanzsystem«

Methoden zu wirtschaftlicher Globalisierung und Finanzkrise

Backstage

Dieses erfolgreiche Format der Frei- burger Außenstelle für Schülerinnen und Schüler bietet stets interessante Blicke hinter die Kulissen von Poli- Lehrerkräfte erleben Politik und Politiker hautnah im Landtag.

47 KAPITEL 12

fachliche Fundierung. Ihnen bietet eine Plattform für Globales Lernen das Seminar die Möglichkeit, ihr mit Fotos und Geschichten von Men- Wissen über den Landtag auf eine schen aus der Einen Welt. Sie zei- solide Basis zu stellen. gen, wie sie leben, lernen und arbei- ten. Für Lehrkräfte und Schüler ist Internetplattform Global Eyes so etwas wie ein globa- für Globales Lernen les Klassenzimmer: Sie können nach Ländern, Themen und Schlagworten Gemeinsam mit dem Entwicklungs- suchen, Alben anlegen, Präsentati- pädagogischen Informationszentrum onen illustrieren und Ideen für den Reutlingen, Brot für die Welt und Unterricht finden. Die Texte stam- engagierten Pädagogen und Pädago- men von ausländischen Studierenden ginnen aus dem Landesarbeitskreis und Rückkehrern aus der Entwick- Schule für Eine Welt hat die Landes- lungszusammenarbeit. zentrale „Global Eyes“ entwickelt –

Ausländische Studierende schreiben für „Global Eyes“

48 JAHRESPROGRAMM

Die Landeszentrale für politische Bildung bietet auch im Jahr 2012 eine breite Palette von Veranstaltungen an, zu denen alle Menschen in Baden- Württemberg eingeladen sind.

Für jede und jeden dürfte etwas Attraktives dabei sein. Politische Bildung besteht nicht allein daraus, das politische System der Bundesrepublik Deutschland zu kennen. Politische Entscheidungen reichen bis in unseren Alltag hinein, bis in die Schule und in den Supermarkt. Dementsprechend bunt und vielfältig sind unsere Themen.

Unsere Demokratie braucht informierte und an der Politik interessierte Men- schen. Gern wecken wir Ihre Neugier und begrüßen Sie bei einer unserer Veranstaltungen.

Unsere Veranstaltungsdatenbank wird ständig aktualisiert und ermöglicht eine Suche nach Themen, Zielgruppen, Orten und Terminen: www.lpb-bw.de/veranstaltungen.html

Hier erhalten Sie auch ausführlichere Informationen zu ausgesuchten Veranstaltungen und Seminaren der Landes zentrale. Selbstverständlich können Sie sich online anmelden.

Oder fordern Sie unser Programmhefte an: Landeszentrale für politische Bildung Stafflenbergstraße 38, 70184 Stuttgart Fax: 0711.164099 77 E-Mail: [email protected]

SEMINARE UND BILDUNGSREISEN 2012

49 KAPITEL 13

13. Zeig was du kannst

Mit dem Spruch „komm heraus – mach mit!“ wird jedes Jahr nach den Pfingstferien zum Schülerwettbewerb des Landtags eingeladen. Er dient seit den Fünfzi- ger Jahren der Förderung der politischen Bildung. Teilnahmeberechtigt sind Schüle- rinnen und Schüler ab Klasse 9. Gefragt ist bei den Arbeiten Fantasie und Ori- ginalität sowie die Bereitschaft, den Dingen auf den Grund zuzugehen.

Themen und Arbeitsformen

Die Themen 2011 Zum Einsendeschluss am 15. No- der Reise; ein Tagesausfl ug zu den vember 2011 lagen 2.650 Arbeiten Karsthöhlen von Postojna und zum Der 54. Schülerwettbewerb bot fol- von 3.800 Schülerinnen und Schü- Gestüt Lipica zeigte weitere sehens- gende Th emen an: lern vor. 2012 geht der Wettbewerb werte slowenische Facetten. t Gestalte ein Plakat, das für eine in die 55. Runde. gesunde Lebensweise wirbt. Preisträgerreise nach Leipzig t Jungsein in Baden-Württemberg – Die Preise wie sieht das aus? Die Preisträgerreise für Sonder- und Über die Hälfte der Teilnehmenden Förderschüler führte nach Leipzig. t Demos, Twittern, Leserbrief, Par- erhalten einen Preis. Für die drei Al- Auf dem Programm stand unter an- teimitglied – was würde ich tun, lerbesten hat der Landtag einen Geld- derem ein Besuch des Grassi-Muse- um für meine Meinung zu kämp- preis, den so genannten Förderpreis, ums für Völkerkunde mit einer Th e- fen? geschaff en. Fünfzig Schülerinnen menreise durch Südasien. Im Pon- t Was kümmert mich mein Ge- und Schüler werden mit einem Ersten goland bestaunten alle die weltweit schwätz von gestern – wie wird Preis, einer Studienreise, belohnt. Als Glaubwürdigkeit und Verlässlich- zweite und dritte Auszeichnungen keit heute gelebt? gibt es Buch- und andere Sachpreise. t Sicherungsverwahrung: Men- „Das Programm war sehr gut.“ schenrechte wahren – Bevölke- Preisträgerreise „Ganz besonders haben mir der rung schützen? nach Slowenien Tag in Ljubljana, der Bleder See t Welche politische Frage stellst du und das Konzert gefallen. Den Das Reiseziel der Erstpreisträger war dir selbst? Besuch in der Botschaft fand ich 2011 Slowenien, das vor zwanzig Jah- t Welches aktuelle Problem brennt sehr interessant. Die Aktionen dir am meisten auf den Nägeln? ren als erster Teilstaat des Vielvölker- waren alle gut ausgewählt und staats Jugoslawien seine Unabhän- das Verhältnis zwischen Freizeit Die Palette der Bearbeitungsformen gigkeit erklärte. Seit 2004 ist es Mit- und gemeinsamen Aktivitäten umfasst Plakate, Video- oder Tonre- glied der Europäischen Union. Der so, dass die Reise eine interes- portagen, Umfragen, Kurzgeschich- deutsche Botschafter empfi ng unsere sante Bildungsreise war, aber ten, Gedichte, Songs, Videoclips, Er- Reisegruppe in seiner Residenz und nicht zu anstrengend wurde und örterungen, Facharbeiten, Kommen- informierte uns über die deutsch-slo- sehr großen Spaß gemacht hat.“ tare, Karikaturauswertungen oder wenischen Beziehungen. Die Haupt- (E-Mail von Julia Drozd) Erstellung von Webseiten. stadt Ljubljana stand im Mittelpunkt

50 SCHÜLERWETTBEWERB

Haupt-, Werkreal- und Förderschüler einer fremden Kultur. In Workshops mit Musik-, Theater- und Zirkuspä- dagogen und in der Begegnung mit Afrikanerinnen aus verschiedenen Ländern sammelten sie unmittelbare Erfahrungen

Anregungen für Lehrkräfte

Das Stuttgarter Theodor-Heuss-Haus eignet sich bestens für die politische Bildung. Im Spiegel des Lebens un- seres ersten Bundespräsidenten lässt Im Holzboot („Pletna“), über den Bleder See in der slowenischen Region Oberkrain (Gorenjska). sich die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts nachzeichnen. Dies einzigartige Menschenaffenanlage.t Innovative Technologien wurden wurde einmal mehr deutlich in ei- Im Interaktiven Technologiezentrum unter dem Motto „Innovationen im ner Veranstaltung für Lehrkräfte, lernten die Jugendlichen die Indus- Fokus – wie wir den Fortschritt sehen” die sich in besonderer Weise für den triegeschichte Leipzigs kennen. Dort auf Exkursionen ins Zentrum Neue Schülerwettbewerb engagieren. In ging es auch praktisch zur Sache: ein Technologien des Deutschen Museum nächster Nähe zum Heuss-Haus be- Porschemotor wurde zerlegt und un- in München und in das Karlsruher In- findet sich mit der Weißenhofsied- ter fachkundiger Anleitung wieder stitut für Technologie vorgestellt. lung ein weiteres bedeutendes Zeug- zusammenmontiert. t Ziel der journa- listischen Schreib- Seminare für Wettbewerbs- werkstatt „Mauern teilnehmer in der Welt von heu- Mit Seminaren wird den Teilneh- te“ war neben der menden des Schülerwettbewerbs die Auseinandersetzung Möglichkeit gegeben, sich politisch mit dem Thema fortzubilden. Folgende Veranstal- „Mauern, Grenzen tungen standen 2011 auf dem Pro- und Trennung“ das gramm: Kennenlernen und Ausprobieren der Textformen Repor- tage und Kommen- tar. t Die Teilnehmen- den des Seminars Gäste aus Kamerun, Kenia, Uganda und Mosambik. „Soziale Markwirt- schaft in der Krise?“ untersuchten nis der Zeitgeschichte. 1927 nach Kapitalmärkte, Investitionen, Handel den Prinzipien des Deutschen Werk- und Dienstleistungen und gingen der bundes errichtet, steht sie für die Frage nach: Wer sind die Gewinner, Architektur der Moderne. Mit un- serer Veranstaltung an diesen beiden wer die Verlierer dieser Entwicklung? Lernorten fand die „Vor-Ort-Reihe“ In einem Test konnten die Jugend- ihre Fortsetzung: Landtag, Haus der lichen ihre neuen Kenntnisse anwen- Geschichte, Hauptstaatsarchiv, Vil- den und ein Zertifikat erwerben. la Reitzenstein, DDR-Museum Pfor- Unter dem Motto „Afrikanische Le- Geschafft, der Motor ist wieder zusam- t zheim, ZKM Karlsruhe und Institut mengebaut. bensart kennenlernen“ näherten sich für Friedenspädagogik Tübingen.

51 KAPITEL 14

14. Planspiele verschaffen Einsicht(en)

„Planspiele sind eine handlungsorientierte Lehr- und Lernmethode, die sich (…) zur Ver- mittlung politischer Zusammenhänge eignet. Hintergrund bildet ein Szenario, das fiktiv PLANSP IEL E oder dem aktuellen politischen Geschehen entlehnt sein kann. Die Teilnehmenden über- Sozialpolitik im Kaiserreich nehmen die Rollen von Akteuren und spie- Ein Planspiel zur Entstehung des ersten len die durch das Szenario vorgegebenen Krankenversicherungsgesetzes in Deutschland. Verhandlungs- und Entscheidungsprozesse nach.“ (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, www.bpb.de/methodik/3IRIZ6).

In Arbeit: Planspiel Sozialpolitik im Kaiserreich

Heidelberger Didaktikforum

Beim Heidelberger Didaktikforum württembergischen Landeszentrale. und Diskutieren unterschiedlicher am 5./6. Oktober 2011 wurden pä- Unter der Leitung von Detlef De- Standpunkte, die Übernahme einer dagogische Erfahrungen und wis- chant (BpB), Wolfgang Berger (LpB) (evtl. auch ungeliebten) Rolle und senschaftliche Erkenntnisse über und Stefan Rappenglück (Centrum die Interaktion in verschiedenen Planspiele ausgetauscht. Ausrichter für angewandte Politikforschung Gremien lassen das Zustandekom- München) hatten die teil- men von Entscheidungen hautnah nehmenden Studierenden, erfahren und nachvollziehen. Referendare, Lehrkräfte al- Das Fazit der Tagung lautete: Plan- ler Schularten, Hochschul- spiele sind ein wichtiger Bestand- dozenten und Praktiker der teil der schulischen und außerschu- außerschulischen politi- lischen politischen Bildung. Das Fo- schen Bildung die Möglich- rum soll im Herbst 2012 seine Fort- keit, Planspiele kennen zu setzung finden. lernen und zu diskutieren. Mit der Planspiel-Methode werden Entscheidungsab- läufe möglichst realitäts- nah nachgespielt. Die Identifikati- on und Auseinan- Planspiel-Übersicht Didaktikforum Heidelberg am 5./6. Oktober dersetzung mit ei- Eine Übersicht von Planspielen 2011: Dr. Stefan Rappenglück, Centrum für ange- zur politischen Bildung aus dem wandte Politikforschung München. Foto: LpB ner vorgegebenen Rolle verschafft deutschsprachigen Raum bietet die- der Tagung waren die Bundeszen- den Akteuren Einblicke in se Datenbank der Bundeszentrale: trale für politische Bildung und die reale Strukturen und Pro- www.bpb.de/methodik/3IRIZ6. Außenstelle Heidelberg der baden- zesse. Das Formulieren

52 PLANSPIELE

ren die Parlamentarier informelle Gespräche mit den beitrittswilligen Staaten und beraten dann im Ple- num unter Ausschluss der Bewerber über deren Beitritt.

Planspiel „An der schönen blauen Donau“

Im Planspiel „An der schönen blau- en Donau“ treffen bei einer Regie- rungskonferenz Vertreter der Staa- ten und Regionen des Donauraums zusammen, um über einen gemein- samen Aktionsplan zu beraten. Die Donau, zweitlängster Strom Eu- Didaktikforum Heidelberg am 5./6. Oktober 2011: Maximilian Knogler, TU ropas, verbindet zehn Anrainer- München, stellt das Planspiel Energetingen vor. Foto: LpB staaten und umfasst einen weitläu- figen Natur- und Kulturraum. Der Beispiele aus der Union?“ ist für Schülerinnen und Fluss schafft Verbindungen und Ab- Schüler, die bereits Vorkenntnis- hängigkeiten, er ist Erholungsraum, Planspiel-Praxis se über die Europäische Union ha- Verkehrsweg und Energiequelle. ben. Sie schlüpfen in die Rolle von Diese unterschiedlichen Funktionen Planspiel „Streik“ Abgeordneten des Europäischen müssen in ein Gleichgewicht ge- Ein beliebtes Planspiel der LpB- Parlaments und stellen die Abstim- bracht werden. Außenstelle Heidelberg für Schüler mung über die Beitrittsanträge von Vier Initiativen stehen zur Debatte: weiterführender Schulen trägt den Ungarn, Kroatien und der Ukraine nach. Als Entscheidungsträger müs- 1. Hochwasserschutz im Donau- Titel „Streik“. Hier haben Jugendli- raum che die Möglichkeit, Tarifverhand- sen sie das Pro und Contra abwägen. Jeder Planspielakteur, der ein Land 2. Klimafreundliche Erzeugung von lungen und einen Streik nachzuspie- Wasserkraft aus der Donau len. Dabei werden die üblichen Ver- vertritt, agiert nach einem Profil, das auflistet, wie sich die Staaten 3. Aufbau einer gemeinsamen tou- handlungsabläufe vereinfacht darge- ristischen Identität stellt. Vermittelt werden Einblicke während solch einer Verhandlung voraussichtlich verhalten. Auf der 4. Förderung des Öko-Tourismus im in die Interessen von Arbeitnehmern Donauraum und Arbeitgebern, Verständnis für Basis vorgegebener Kriterien füh- ihr jeweiliges Verhalten sowie die Fähigkeit gesellschaftliches Kon- fliktpotenzial zu analysieren. Die Schüler übernehmen die Rollen von Gewerkschaftern, Unternehmens- vertretern und Journalisten. Sie ent- werfen Positionspapiere, gegeben Pressemitteilungen heraus und füh- ren Verhandlungen. Die Ergebnisse variieren von Spiel zu Spiel, ganz wie im „richtigen“ Leben.

Planspiel „Wie viele Mit- glieder verträgt die EU?“

Das Planspiel „27 plus x – Wie viele Mitglieder verträgt die Europäische Generationen übergreifend: Planspiel „An der schönen blauen Donau“. Foto: LpB

53 KAPITEL 14

Die Donaustaaten sind hinsichtlich Planspiel System sind dies elementare Fra- ihrer nationalen Interessen, gesell- „Model United Nations“ gen, die in diesem Planspiel ver- schaftlichen Wertevorstellungen, mittelt werden sollen. Die Teilneh- wirtschaftlichen Entwicklung, tou- Das UNO-Planspiel „Model Uni- mende gründen zu Beginn politische ristischen Aktivitäten oder ökolo- ted Nations“ (MUN), das seit Jahren Parteien und versuchen möglichst gischen Standards höchst unter- in vielen Ländern gespielt wird, will große Teile ihres Parteiprogramms schiedlich. Entsprechend schwierig Schülern und Studenten die Funk- im Laufe des Spiels durch Regie- gestaltet sich ihre Zusammenarbeit. tionsweise und Arbeit der Vereinten rungsbeteiligung in die Realität um- Die Planspielteilnehmenden sehen Nationen näher bringen und Ver- zusetzen. Dabei müssen sie sich ei- sich demzufolge bei der Suche nach ständnis für weltpolitische Struk- nerseits während der Parlamentsde- gemeinsamen Lösungen einer an- turen wecken. Die Teilnehmerin- batten gegenüber konkurrierenden spruchsvollen Aufgabe gegenüber. nen und Teilnehmer simulieren eine Parteien argumentativ abgrenzen, Das Donaustrategie-Planspiel wur- UNO-Vollversammlung, schlüpfen aber in den darauf folgenden Ko- de auf einer Tagung von Multiplika- für mehrere Tage in die Rollen von alitionsverhandlungen mit diesen toren der politischen Bildungsarbeit Politikern, Diplomaten, Vertretern auch wieder Kompromisse schließen aus zehn europäischen Ländern in von Nichtregierungsorganisationen und Kooperationen eingehen. Ne- Bad Urach vorbereitet und in Ulm oder Journalisten. Sie begeben sich ben dem Lerneffekt bezüglich der vom „Juniorteam Europa Balkan“ auf das politische Parkett, müssen Funktionsweise unseres politischen mit einer gemischten Gruppe aus Se- sich sachkundig machen, Reden hal- Systems bietet das Planspiel auch nioren und Jugendlichen durchge- ten, verhandeln und Koalitionen su- Gelegenheit die rhetorischen Fä- führt. chen, gleichzeitig die Interessen ih- higkeiten während der Parlaments- Video: Geben Sie bei youtube.com rer Länder vertreten und gemeinsam debatten auszutesten und zu verbes- als Suchwort ein: „Planspiel an der zu Ergebnissen kommen. sern. schönen blauen Donau“. Die Landeszentrale ist seit vielen Jahren in verschiedenen Planspiel „Du hast die Wahl Zusammenhängen an in Wahlingen“ der Durchführung die- ser Planspiele beteiligt. In dem von der Außenstelle Freiburg 2011 hat die Simulati- entwickelten Planspiel „Du hast die on zusammen mit der Wahl in Wahlingen“ können Schü- LpB das erste Mal für lerinnen und Schüler im fiktiven 150 Schüler und Schüle- Städtchen Wahlingen in die Rol- rinnen an der Zeppelin le von Gemeinderatskandidatinnen University Friedrichsha- und -kandidaten und engagierten fen (LakeMUN) stattge- Bürgern schlüpfen und sich mit den funden. Unter dem Leit- typischen Problemen einer Gemein- Bildschirm-Schnappschuss aus dem Videofilm de auseinandersetzen. bei youtube. thema „Responsibility to Protect“ stellte sich die Planspiel Konferenz der Frage: Darf die Staa- Neue LpB-Reihe PLANSPIELE tengemeinschaft in einem Land mi- „Deutschland in der Krise“ 2012 wird die Landeszentrale eine litärisch intervenieren, wenn dessen neue Publikationsreihe unter dem In diesem von der LpB-Außenstelle Regierung die Menschenrechte ge- Titel PLANSPIELE starten. Sie Heidelberg entwickelten Planspiel zielt verletzt? geht es um die Themen „Ermächti- möchte damit einen Beitrag zur stär- keren Verbreitung der Methode lei- gungsgesetz“ und „Demokratie in Planspiel „Parlamenta- sten und einen erfolgreichen Einsatz Gefahr“ und um die Verlockungen rische Demokratie“ und Gefahren einer übermächtigen an Schulen und in der außerschu- Exekutive. Im Mittelpunkt stehen Wie funktioniert eigentlich ein kon- lischen Bildungsarbeit sicherstellen. die Hoffnungen und Irrtümer, wel- struktives Misstrauensvotum? Was che die Weimarer Republik in den bedeutet Richtlinienkompetenz? Und Abgrund rissen und die Schrecken wie verlaufen Koalitionsverhand- des NS Regimes möglich machten. lungen? Für unser demokratisches

54 Stand: 1.04.2012 ORGANIGRAMM DER LPB

Staatsministerium Kuratorium

Stabsstelle Sonderfunktionen Direktor Kommunikation und Marketing Beauftragte für Chancengleicheit: Lothar Frick Werner Fichter (Stabsstellenleiter) Gordana Schumann Stellvertretender Direktor Felix Steinbrenner Behördlicher Datenschutzbeauftragter Karl-Ulrich Templ Gertraude Hermann gem. §10 LDSG: Büro des Direktors Claudia Kornau Dr. Reinhold Weber Sabina Wilhelm UIrike Hirsch Sicherheitsbeauftragter gem. §22 SGB VII: N.N. Stabsfunktion BW - Stiftungsprojekt Extremismusprävention Regina Bossert (Projektleiterin) Nadine Karim

Abteilung 2 Abteilung 3 Abteilung 4 Medien und Methoden Haus auf der Alb Demokratisches Engagement Karl-Ulrich Templ (Abteilungsleiter) Dr. Markus Hug (Abteilungsleiter) Sibylle Thelen (Abteilungsleiterin) Gesellschaft u. Politik Gedenkstättenarbeit Dr. Markus Hug Sibylle Thelen Medien Regionale Arbeit Irene Rüber Christine Kuntzsch Neue Medien Außenstelle Freiburg Christina Schneider Schule u. Bildung Karl-Ulrich Templ Dr. Michael Wehner Robert Feil Schülerwettbewerb Wolfgang Herterich Jennifer Lutz Claudia Häbich des Landtags Julia Maier Erika Höhne Integration u. Migration Monika Greiner Susanne Meir Außenstelle Heidelberg Robert Feil Robby Geyer Jeanette Reusch-Mlynárik Wolfgang Berger Wolfgang Hesse Martina Kaufmann Klaudia Saupe Dr. Alexander Ruser Internationale Politik u. Irene Rüber Barbara Bollinger Torsten Böhm Friedenssicherung Freiwilliges Redaktion Außenstelle Tübingen Wolfgang Hesse Ökologisches Jahr Der Bürger im Staat u. Klaus Deyle Christine Kuntzsch Steffen Vogel Didaktische Reihe Sonja Danner Europa – Einheit u. Vielfalt Charlotte Becher Siegfried Frech Claudia Häbich Thomas Schinkel Stefan Paller Barbara Bollinger Alexander Werwein-Bagemühl Claudia Häbich Redaktion Michael van den Eycken Bibliothek/Mediothek Deutschland & Europa Gordana Schumann Erika Riegg Frauen u. Politik Jürgen Kalb Information u. Kommunikation Sylvia Rösch Siegfried Kloske Beate Dörr Sabine Keitel Redaktion Hausmanagement Maria Ochedowski Politik & Unterricht u. Nina Deiß Landeskundliche Harald Seidel, Jugend u. Politik Ralf Kicinski Angelika Barth Schriftenreihe Anna Lange Martina Kaufmann Dr. Reinhold Weber Alexandra Przirembel Hella Helfrich Sylvia Rösch Karin Schüle Politische Landeskunde Redaktion Dienststellen: Evelyn Schmid Dr. Iris Häuser Unterrichtsmedien Carina Kinski Außenstelle Freiburg Hauswirtschaft Michael Lebisch Bertoldstraße 55 Verena Richter-Demel Sylvia Rösch Sabrina Kalmutzke 79098 Freiburg Carmela Deluca Santavec Waltraut Hölz Ingrid Kabelitz Außenstelle Heidelberg Doris Krawelitzki Plöck 22 Lea Kuhn, Krystyna Lenart 69117 Heidelberg Heide Massier-Boßler Nadja Schönfeld Außenstelle Tübingen Irmtraut Steudle Im Haus auf der Alb Elsbeth Stier Sandra Eisele (Auszubildende) Hanner Steige 1 Jetesa Golla (Auszubildende) 72574 Bad Urach

Abteilung 1 Zentraler Service Personal Haushalt und Organisation Information und Kommunikation N.N (Abteilungsleiter/in) Sabrina Gogel Gudrun Gebauer Wolfgang Herterich Patricia Niehaus-Burkhardt Sabah Akman Siegfried Kloske Wigand Begemann Klaudia Saupe Elena Calmicova Claudia Kornau

55 KAPITEL 15

15. Medienumgang einüben

Eine feste Größe der Medienpädago- gik sind die Stuttgarter Tage der Medi- enpädagogik. Veranstalter sind neben der Katholischen Akademie die Evange- lische Medienhaus GmbH, die Landes- zentrale für politische Bildung (LpB), die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK)/Landes- geschäftsstelle Baden-Württemberg, das Landesmedienzentrum Stuttgart (LMZ), der Südwestrundfunk (SWR) sowie die Landesanstalt für Kommunikation Baden- Württemberg (LFK). Die Fachtagungen „Zukunft der Bibli- otheken“ richten sich an die Mitarbei- Social Media. Foto: Akiebler - Fotolia.com_36449430_M ter fachlich geleiteter kommunaler öf- fentlicher Bibliotheken wie an Vertreter kommunaler Verwaltungen und werden von der Landeszentrale und den Fachstellen für das öffentliche Bibliothekswesen bei den Regierungspräsidien Baden-Württemberg veranstaltet.

Stuttgarter Tage der Medienpädagogik

Soziale Medien zwischen Emanzipation und Sozialisation

Soziale Netzwerke im Internet gibt nander verständigen gründlich zu diskutierten, was dies für die künf- es erst seit wenigen Jahren. Sie be- verändern. Neue Formen der Ge- tige Netz- und Medienpädagogik ginnen die Art wie wir uns mitei- meinschaftsbildung und der Zuge- bedeutet. hörigkeit zu kulturellen Szenen ent- stehen in kreativer Praxis digitaler Soziale Benachteiligung 34. Vernetzung. Junge Erwachsene, Ju- und Medienpädagogik gendliche und zunehmend auch Stuttgarter Tage Kinder sind in den Netzwerken aktiv Benachteiligung ist für viele Kinder der Medienpädagogik – vor allem in Facebook. Hier erpro- und deren Familien eine tägliche Er- ben sie ihre Selbstentwürfe, erfahren fahrung. Unbestritten ist, dass so- Social Media Anerkennung und erlernen telesozi- ziale Herkunft und Bildungsniveau zwischen Emanzipation und Sozialisation ales Beziehungsmanagement, das in in engem Zusammenhang stehen.

Neue medienpädagogische Potenziale nutzen den eigenen Alltag ausstrahlt. Sozi- Doch Anspruch und Wirklichkeit ale Medien sind ein Teil der Jugend- der Bildungspolitik driften zuse- kultur geworden, der von den tra- hends auseinander, wirksame Maß- ditionellen Sozialisationsinstanzen nahmen fehlen. In der sich rasant nur unzureichend aufgegriff en wird. entwickelnden Mediengesellschaft Dabei liegen in diesen neuen Aus- muss Medienbildung auch im Hin- tauschformen pädagogische Chan- blick auf Chancengleichheit und cen für Identitätsbildung und Le- soziale Teilhabe eine zentrale Rolle bensorganisation. Die 34. Stuttgar- spielen. Wie wirken sich Bildungs- 12. April 2011 Stuttgart-Hohenheim ter Tage der Medienpädagogik 2011 ungleichheit und soziale Benach- griff en diese Entwicklungen auf und teiligung auf das Medienhandeln

56 MEDIENUMGANG

der Jugendlichen aus? Wie positio- schaft im Internet ist entbrannt und phischen Wandel und veränderten niert sich Medienpädagogik ange- die rasante Entwicklung bietet viele Bildungsanforderungen auseinan- sichts dieses Missstands? Was trägt neue faszinierende Möglichkeiten, dersetzte. Die nächste Tagung wird sie dazu bei, soziale Ungleichheiten begünstigt aber auch die Bildung gi- sich im Juli 2012 mit den Fragen zu beseitigen? Die nachhaltige Si- gantischer Konzerne. vorschulischer Förderung und der cherung von Medienpädagogik in Rolle der Bibliotheken beschäftigen. Stellen- und Ausbildungsplänen von Zukunft der Bibliotheken Schulen und Universitäten lässt zu wünschen übrig. Die Erfahrungen Seit elf Jahren veranstal- zeigen, dass Medienbildung auch in tet die Landeszentrale sozial benachteiligten Zielgruppen mit den Fachstellen für möglich ist, wenn ausreichend Zeit das öff entliche Biblio- vorhanden ist, um Vertrauen und thekswesen bei den Re- tragfähige Beziehungen aufzubauen. gierungspräsidien Baden- Die 35. Stuttgarter Tage der Medi- Württembergs die Ta- enpädagogik werden sich den Fragen gungsreihe „Zukunft der der Bildungsgerechtigkeit stellen. Bibliotheken“. Sie richtet sich an das Wer dominiert das Internet hauptamtliche Personal von morgen? fachlich geleiteter kom- „Qualitatives Wachstum für Biblitheken“ – munaler öff entlicher Bi- 11. Bibliothekentagung in Bad Urach Neben medienpädagogischen Frage- bliotheken und an Ver- stellungen beschäftigen sich die An- treter kommunaler Ver- Facebook, Fernsehen, waltungen und soll Entwicklungen Fastfood-Information aufzeigen, denen sich Bibliotheken 35. stellen müssen. Nach Jahren ra- Im Mai 2012 haben Schüler des santen Wachstums bei der Nutzung Kreisgymnasiums Bad Krozingen Stuttgarter Tage der Bibliotheken scheint der Schei- die Möglichkeit, sich über Medi- der Medienpädagogik telpunkt erreicht. Der Blick auf die en und soziale Netzwerke zu infor- Großbaustelle Bildung Statistik zeigt, dass die Ausleih- und mieren. In der Medienstadt Ham- Soziale Benachteiligung Besucherzahlen in vielen öff entli- burg treff en sie Vertreter bekannter und Medienpädagogik chen Bibliotheken stagnieren. Zwei- Nachrichtenmagazine und Medien- fellos spielen schwierige aktuelle schaff ende, die den Fragen der wiss- Rahmenbedingungen in den Kom- begierigen Teilnehmer Rede und munen eine Rolle, aber auch länger- Antwort stehen werden. Ziel der Ex- fristige Entwicklungen, wie der de- kursion ist es, die Schüler über die mographische und technologische Gefahren von „Fastfood-Informati- Wandel, veränderte Bildungsanfor- onen“ aufzuklären und ihnen mehr derungen und neue Arbeits- und Le- über die Medien und ihre Akteure benswelten schlagen sich nieder. zu erzählen. Als Referenten stehen

Mittwoch, 21. März 2012 Unser Blick richtete sich 2011 auf u. a. die Tagesschau-Sprecherin Ju- Stuttgart-Hohenheim das veränderte Nutzungsverhalten dith Rakers, der Chefredakteur von und fragte nach möglichen neuen „DIE ZEIT“, Giovanni di Lorenzo, gebote der Landeszentrale auch mit Anforderungen. Liegt die Zukunft und die Facebook-Managerin, Eva- Fragen der Medienpolitik. Ein Bei- bei Zielgruppen und Angeboten, die Maria Kirschsieper, zur Verfügung. spiel dafür war das Seminar „Apple, bislang als zu aufwändig oder an- Google oder Microsoft – Wer do- spruchsvoll galten? Was heißt „Qua- miniert das Internet von morgen?“, lität“? Ein Höhepunkt der Tagung das sich mit den wirtschaftlichen war der Vortrag der neuen Kultus- und gesellschaftlichen Strategien der ministerin, Gabriele Warminski- großen Medienkonzerne beschäf- Leitheußer, die sich mit den Heraus- tigte. Der Kampf um die Vorherr- forderungen durch den demogra-

57 KAPITEL 16

16. Lernen im Internet

Lernen am Computer und im Internet gehört schon lange zum Angebot der Landeszentrale. Die Kurse wurden kontinuierlich erweitert und optimiert; den Lernenden stehen heute multimedial auf- bereitete Bausteine zur Verfügung. Textliche Inhalte werden ergänzt durch Audios, Videos und Animationen. Sie bieten Gelegenheit zu vielseitiger Auseinandersetzung mit den Lern- gegenständen. Dabei werden die Lernenden von fachkundigen Tutorinnen und Tutoren be- treut.

Lernen am Computer und im Internet

E-Learning-Projekt Auftritt. Einige Schulklassen haben E-Learning-Kurse zu Europa Don@u Online bereits Klassenfahrten geplant und im Sommer 2012 haben sie die Ge- E-Learning-Kurse zu den Themen Das vielfältige Leben entlang der legenheit, sich bei Donaucamps in Europa, Europäische Gemeinschaft Donau stand 2011 im Vordergrund Bulgarien, Ungarn und Deutschland und Globalisierung gibt es als of- des E-Learning-Projekts Don@u näher kennenzulernen. fene Veranstaltungen für alle inte- Online, an dem 44 Schulklassen aus elf Donauländern mitgewirkt haben. Den Startschuss gab der ba- den-württembergische Europamini- ster Peter Friedrich Ende September 2011 in Donaueschingen. Anschlie- ßend erfolgte die Zusammenarbeit der Schulklassen über das Internet- Lernportal der Landeszentrale. Das gegenseitige Kennenlernen erfolgte am Beispiel der Donaureise einer Ente, auf der sich die Schüler die schönsten Plätze an der Donau vor- stellten. Zu allen Themen erstellten sie Präsentationen für die Partner- klassen. Die Zusammenarbeit wur- Europaminister Peter Friedrich bei der Auftaktveranstaltung in Donaueschingen. de ergänzt durch einen Facebook- Foto: LpB

58 E-LEARNING

ressierten Bürgerinnen und Bürger tivenwechsel, kritische Reflexion, dessen Expertinnen aktuelle Inhalte sowie für Schülerinnen und Schüler Partizipation und Mitgestaltung so- beisteuerten. Der erste offen ausge- der Sekundarstufen I und II und der wie Medienkompetenz zu fördern. schriebene Kurs hat 2011 seine Feu- berufsbildenden Schulen. Sie werden Dies geschieht über globale Frage- ertaufe bestanden. 2012 ist geplant, meist zusammen mit dem Europa stellungen, den direkten Kontakt den Kurs mit der Führungsakade- Zentrum Baden-Württemberg ange- mit Experten und mit Schülern aus mie Baden-Württemberg für die Be- boten und finden gute Nachfrage. oder in Entwicklungsländern. Ver- schäftigten der Landesministerien anstalter des Chats der Welten in anzubieten, außerdem soll er an der Globales Lernen in der Baden-Württemberg sind die Deut- PH Schwäbisch Gmünd durchge- Schule – Chat der Welten sche Gesellschaft für internationale führt werden. Auch unsere Mainzer Zusammenarbeit (GIZ) Regionales „Schwester“, die Landeszentrale für Globales Lernen bietet das Internet- Zentrum Baden-Württemberg, das politische Bildung Rheinland-Pfalz, projekt Chat der Welten (www.elear- Ministerium für Kultus, Jugend und will ihn anbieten. ning-politik.de/chatderwelten.html). Sport, die Stiftung Entwicklungs- Es wurde 2010 erneut als offizielles Zusammenarbeit und die Landes- E-Learning-Kurs „Islam Projekt der UN-Dekade „Bildung zentrale für politische Bildung. und muslimisches Leben“ für nachhaltige Entwicklung“ aus- gezeichnet. Umwelt- und entwick- E-Learning-Kurs Der Islam ist zu einem Bestand- „Interkulturelle teil unserer Gesellschaft geworden. Kompetenzen“ Muslime sind Nachbarn und prä- gen das Bild von Städten oder Ge- Beim E-Learning-Kurs meinden. Wie sieht die Welt des Is- „Interkulturelle Kom- lam aus? Auf welcher Geschichte petenzen erwerben“ und Kultur baut er auf? Einblicke profitierte der LpB- in das Leben von Muslimen bietet Fachbereich Frauen die Landeszentrale mit zwei Ausstel- von der Kooperation lungen und mit einem E-Learning- mit dem neuen Inte- Kurs. Er soll Bürgerinnen und Bür- grationsministerium gern die Gelegenheit gegeben, unter und dem Masterstudi- der fachkundigen Anleitung einer engang „Interkultura- Islamwissenschaftlerin Einblicke in lität und Integration“ die muslimische Welt zu gewinnen. an der Pädagogischen Abschlussveranstaltung des Chat der Welten 2011. Hochschule (PH) E-Learning-Kurs Schwäbisch Gmünd, „Gender Mainstreaming“ lungspolitische Themen der Glo- Dieser Dauerbrenner wurde 2011 balisierung stehen sieben Mal durchgeführt. Die Pa- im Vordergrund lette der Absolventen reicht von der Angebote für Beschäftigten baden-württember- Haupt- und Real- gischer Landesministerien bis zu schulen, Gymna- Studierenden diverser Hochschulen. sien und berufs- Bemerkenswert ist, dass am offen bildende Schulen. ausgeschriebenen Online-Kurs fast Ziel ist es, Kern- genauso viele Männer wie Frauen kompetenzen wie teilgenommen haben. die Analyse des globalen Wandels, die Unterschei- dung gesellschaft- licher Handlungs- ender Auftaktveranstaltung zum E-Learningkurs „Interkulturelle Mainstreaming ebenen, Perspek- Kompetenzen erwerben“. Foto: LpB

59 KAPITEL 17

17. Internetangebote der Landeszentrale

„Die beste Erklärung des Prozedere (zur Volksabstim- mung, d. Red.) findet sich meiner Ansicht nach übrigens auf der auch politischer Parteinahme unverdächtigen Homepage der Landes- zentrale für politische Bildung.“ ( MdEP auf abgeordnetenwatch.de)

Hoher Informations- und Servicewert

Volksabstimmung zu „Stuttgart 21“

Das Interesse an unserer Internet- Viele Kommunen haben das Ange- Trotz der hohen Emotionalität des seite zur Volksabstimmung über das bot auf ihren Seiten verlinkt, darun- Themas gab es so gut wie keine ne- Projekt „Stuttgart 21“ lag allein im ter Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, gativen Reaktionen. Etliche Verbes- Abstimmungsmonat November bei Freiburg, Heidelberg und Tübingen. serungsvorschläge trugen umgekehrt 82.000 Seitenaufrufen (www.lpb- Eine Empfehlung dafür dürfte un- dazu bei, die Seite noch informativer bw.de/volksabstimmung_stuttg- ser Internetangebot zur vorangegan- und neutraler zu gestalten. art21.html). Schon 2010 hatten wir genen Landtagswahl gewesen sein. begonnen, das Thema Volksabstim- Außerdem hat uns eine gute Platzie- Internet-Dossiers mung im Internet zu begleiten. Hin- rung bei Google zum Erfolg verhol- zu kamen Seiten zur Schlichtung, fen. Mit den Suchbegriffen „volks- *N+BISHBCFT%PTTJFST[V zum Stresstest und zur juristischen abstimmung stuttgart 21“ und „s21 100 Jahre Internationaler Frauentag, Auseinandersetzung um den ge- volksabstimmung“ rangierte die Sei- Atomkatastrophe Fukushima, planten Tiefbahnhof. te jeweils auf Platz eins. Energiewende, 25 Jahre Tscherno- Interessant war dennoch zu beo- byl, neuer Ministerpräsident Win- bachten, dass im November 2011 fried Kretschmann und 50 Jahre nur 38 Prozent der Besucher über Mauerbau. Suchmaschinen kamen. Bei der TJOEWPSHFTFIFO Landtagswahl waren es immerhin 50 Jahre Rede von Charles de Gaulle 80 Prozent. 57 Prozent erreichten an die deutsche Jugend, uns über die eigenen Favoriten oder Präsidentschaftswahlen in Russland, über die Direkteingabe unserer In- Frankreich und den USA. ternetadresse.

60 INTERNET

Die Seite www.uswahl.lpb-bw.de ging schon zum Start der Vorwahlen am 3. Januar 2012 ins Netz. Sie in- formiert über die Vorwahlen, die Nominierungsparteitage, den ei- gentlichen Wahlkampf im Herbst und die Präsidentschaftswahl am 6. November.

Wahl des Bundespräsidenten

Schon zwei Stunden nach dem über- raschenden Rücktritt von Bundes- präsident Christian Wulff stellte die LpB ein Dossier zum Rücktritt ins Netz. Die Wahl des Bundesprä- sidenten am 18. März 2012 wurde ebenfalls auf unseren Seiten ausführ- lich dargestellt. Hier informierte die LpB über die Kandidatin und die Kandidaten, die Zusammensetzung der 15. Bundesversammlung, zur Bundespräsidentenwahl und zum Amt des Bundespräsidenten.

LpB-Zeitschriften online

Auch 2011 fanden die Zeitschriften der Landeszentrale im Internet wie- Download PDF Gesamtzahl der großes Interesse. Ab der zweiten (komplette Hefte) der Dateien Hälfte der 1990er Jahre stehen alle Deutschland & Europa 69.000 176.000 Hefte als PDF- bzw. HTML-Da- (www.deutschlandundeuropa.de) (2010: 36.460) (2010: 170.500) teien zum Download bereit. Am häufigsten heruntergeladen Der Bürger im Staat 79.900 263.000 (www.buergerimstaat.de) (2010: 47.800) (2010: 270.400) wurde das P&U-Heft 1/2-2007 „Demografischer Wandel“ (17.500 Politik & Unterricht 175.000 586.000 Downloads) gefolgt vom P&U- (www.politikundunterricht.de) (2010: 104.000) (2010: 575.000) Heft 4-2005 „Karikaturen“ (14.300 Downloads); insgesamt waren es bei allen drei Zeitschriften 323.000 komplette Hefte.

61 KAPITEL 17

Landesjubiläum 2012 Gegen Rechtsextremismus

Zum 60. Geburtstag des Landes hält Seit September 2011 gibt es ein In- enden Strukturen und Organisa- die Landeszentrale folgende Ange- ternetportal, das die Landeszentra- tionen, auf die sich der moderne bote im Internet bereit. le für politische Bildung zusammen Rechtsextremismus stützt. Die Seite mit dem Landesamt für Verfassungs- www.team-mex.de/rechtsextremis- schutz mit fi nanzieller Unterstüt- mus.html bietet Multiplikatorinnen zung durch die Baden-Württemberg und Multiplikatoren in der schu- Stiftung entwickelt hat. Es infor- lischen und außerschulischen Ju- miert über Rechtsextremismus und gend- und Bildungsarbeit Informa- die zum Teil schwer zu durchschau- tionen für die Vorbeugungsarbeit.

LANDESJUBILÄUM BADEN-WÜRTTEMBERG 2012 t Unter XXXMQCCXEFMBOEFTKV CJMBFVNIUNM gibt es einen Über- blick über alle Aktivitäten und Angebote in den Bereichen Aus- stellungen, Veranstaltungen, Ver- öff entlichungen, Lernmedien und Spiele. t Die Webseite XXXMQCCXEF CXUPVSOFFIUNM begleitet eine Frauen im Fokus Lesetournee zum Jubiläumsband „Baden-württembergische Erinne- Ebenfalls neu eingerichtet wurde dizinstudentin, Dr. Elisabeth Sel- rungsorte“ über 13 Stationen, die 2011 das Internet-Angebot „Frauen bert, Kämpferin für den Gleichbe- mit zahlreichen Kooperationspart- im Fokus“. Unter www.lpb-bw.de/ rechtigungsartikel im Grundgesetz, nern zusammengestellt wurde und frauen_fokus.html porträtiert es je- Simone de Beauvoir, intellektuelle durch das ganze Land sowie nach den Monat eine bedeu- Wegbereiterin der Neuen Frauen- Berlin führt. Prominente Redne- tende Frau. Frauen bewegung, rinnen und Redner werden Vergan- im Fokus waren Freya Gräfi n von genes resümieren und einen Blick 2011 beispiels- Moltke, Brücken- in die Zukunft werfen. weise Hannah bauerin im Wi- Arendt, Politik- derstand gegen Auf dem Portal t XXXMBOEFTLVO wissenschaftle- den Nationalsozi- EFCBEFOXVFSUUFNCFSHEF fi ndet rin, Publizistin alismus und viele man aktuelle Informationen über und Philosophin, mehr. Politik, Wirtschaft und Verwal- Emilie Lehmus, die tung, Kultur, Religion und Brauch- erste deutsche Me- tum des Landes.

62 INTERNET

2011 800.000 Zugriffe auf die LpB-Seiten 2010 2011 besuchten monatlich eine vier- 700.000 tel Million Menschen die Internet- 600.000 seiten der Landeszentrale. Mit einem 500.000 Anteil von über 25 Prozent trug das Angebot zur Landtagswahl wesent- 400.000 lich zu diesem Ergebnis bei (www. 300.000 landtagswahl-bw.de). 200.000

100.000

0 Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember GESAMT

2010 188.860 180.500 175.120 170.984 189.630 178.181 107.470 115.325 169.903 185.695 202.568 149.920 2,0 Mio. 2011 207.568 262.125 795.462 200.881 226.731 149.206 121.184 131.940 216.049 206.081 304.199 182.150 3,0 Mio.

Unsere LpB-Webportale

www.lpb-bw.de www.gedenkstaetten-bw.de www.lpb-heidelberg.de www.bundestagswahl-bw.de www.grundrechtefibel.de www.mehr-als-nur-gaeste.de www.byrnes-rede.lpb-bw.de www.hausaufderalb.de www.osteuropa.lpb-bw.de www.buergerimstaat.de www.i-punkt-projekt.de www.politikundunterricht.de www.ddr-im-unterricht.de www.jugendlandtag.de www.schuelerwettbewerb-bw.de www.deutschlandundeuropa.de www.kommunalwahl-bw.de www.lpb-schuleplus.de www.donau-online-projekt.de www.landeskunde-baden-wuertt- www.team-mex.de www.elearning-politik.de emberg.de www.uswahl.lpb-bw.de www.europawahl-bw.de www.landtagswahl-bw.de www.foej-bw.de www.lpb-freiburg.de

„Das Globo-Online-Puzzle ist super. Ich denke, dass es eines der besten Puzzles ist, das ich kenne.“ Dieter Draxl, Tiroler Bildungsservice, Innsbruck

63 KAPITEL 18

18. Veröffentlichungen der Landeszentrale

Mit den „Schriften zur politischen Landeskunde Ba- den-Württembergs“ und der „Didaktischen Reihe“ verfügt die LpB über zwei Buchreihen mit bundes- weitem Renommee. Die Landeskundliche Schriften- Reinhold Weber – Peter Steinbach – Hans-Georg Wehling (Hrsg.) reihe (39 Bände) ist ein einzigartiges Kompendium zur Landeskunde und Landesgeschichte. Die Didak- tische Reihe (32 Bände) profiliert die LpB als bun- desweit führende Landeszentrale in der Didaktik der politischen Bildung. Herausragende Veröffentlichung im Berichtszeitraum ist der Band „Baden-württember- gische Erinnerungsorte“ zum sechzigjährigen Jubilä- um des Landes.

Baden-württembergische Erinnerungsorte

Zum Landesjubiläum erschien im Die Herausgeber des Bandes: Februar 2012 ein reich bebilder- v. links: Reinhold Weber, Peter Steinbach und Hans-Georg Wehling. ter Band über „Baden-württember- gische Erinnerungsorte“. Hinter dem vom französischen Historiker Pierre Nora geprägten Begriff „Erin- nerungsorte“ steht die Vorstellung, dass sich das kollektive Gedächtnis einer sozialen Gruppe an besonde- ren Orten kristallisiert. Diese „Orte“ können unterschiedlicher Art sein: Ereignisse, Gebäude, geografi sche Orte, mythische Gestalten oder Kunstwerke. Sie haben stets eine symbolische Bedeutung mit identi- tätsstiftender Funktion. Herausgeber des Bandes sind Rein- hold Weber, Peter Steinbach und Hans-Georg Wehling. Zu den Au- toren gehören Hermann Bausinger, Ernst Otto Bräunche, Ulrich Eith, Frank Engehausen, Kurt Hochstuhl, Dieter Langewiesche, Bernhard Mann, Karl-Heinz Meier-Braun, Franz Quarthal, Wilfried Setzler Fotos: Sacha Baumann, und Gerhard Taddey. all4foto, Stuttgart

64 VERÖFFENTLICHUNGENKAPITELTHEMA

Landeskundliche Kern (MdL) und Prof. Paul Witt niswert ist, wenn sie Vergleiche zieht (Rektor der Hochschule für öff ent- und Unterschiede zur nationalen Reihe liche Verwaltung Kehl). Entwicklungslinie herausarbeitet. 2012 ERSCHIEN: 2012 SOLL ERSCHEINEN: Die Zukunft der kommu- nalen Selbstverwaltung Fortschritt und Didaktische Reihe Modernisierung. Band 39, herausgegeben von 2012/2013 ERSCHEINEN: Barbara Remmert und Hans-Georg Geschichtsprozesse im Wehling deutschen Südwesten Unterrichtsthema Gewalt Band 38, herausgegeben von Peter Herausgeber: Siegfried Frech, Steinbach und Reinhold Weber Frank Meier Die Zukunft Der Umgang mit dem Th ema Ge- walt im Unterricht ist schwierig. der kommunalen Fortschritt Es wirft zahlreiche Fragen auf. Der Selbstverwaltung und Modernisierung Band gibt an Fallbeispielen Antwor- Herausgegeben von Barbara Remmert ten für die Unterrichtsplanung und und Hans-Georg Wehling Geschichtsprozesse im deutschen Südwesten Unterrichtsgestaltung und regt zum Herausgegeben von Peter Steinbach Nachdenken an. und Reinhold Weber

Politische Kompetenzen fördern – Didaktisch- methodische Aspekte des Kompetenzerwerbs Herausgeber: Siegfried Frech, Dagmar Richter In der Politikdidaktik gibt es unter- schiedliche Entwürfe zu den Kom- petenzdimensionen und ihrer Bin- In der Kommune ist die Politik den nenstrukturierung. Für die Praxis Bürgern am nächsten. Experten ge- der politischen Bildung stellt sich hen davon aus, dass die lokale Ebene Die Gegenwart ist besser zu verste- die Frage, wie die jeweils favorisier- künftig noch an Bedeutung gewin- hen, wenn man die zentralen Ent- ten Kompetenzen zu fördern sind: nen wird: Wo werden unsere Kin- wicklungslinien der Geschichte Was sind (politische) Kompetenzen? der betreut? Wo fi ndet Altenpfl ege kennt. In neun Aufsätzen behandelt Wie erwerben Lernende diese Kom- statt? Wo werden Migranten inte- das Buch grundlegende politische, petenzen und was heißt „fördern“? griert? Wer fi nanziert all das? Da- gesellschaftliche und ökonomische mit die Kommunen die zentralen Entwicklungen in der Geschichte Leitfaden Referendariat gesellschaftlichen Aufgaben erfüllen Südwestdeutschlands: Revolutionen im Fach Politik können, wird das Th ema Finanzen und Zäsuren, politische Integrati- eines der wichtigsten bleiben. Hinzu on, Demokratisierung, Säkularisie- Herausgeber: Valeska Bäder, kommt, dass angesichts der Forde- rung, Identifi kationen und regionale Antje Breit, Siegfried Frech rung nach mehr Bürgerbeteiligung Traditionen, Industrialisierung, Ge- Auf dem Buchmarkt gibt es mehrere den Kommunen eine Schlüsselrolle schlechterverhältnis, Bildung, Be- Handbücher für das Referendariat. bei der Vermittlung zwischen Staat völkerungswanderungen und inter- Sie sind aber häufi g seht allgemein und Bürgern zukommt. nationale Verfl echtung. Kontinui- gehalten und bieten selten eine fach- Zu den Autoren des Bandes gehö- täten und Brüche des Modernisie- spezifi sche Orientierung. Unser auf ren Elmar Braun (Bürgermeister rungsprozesses seit Beginn des 19. das Fach Politik und die Didaktik von Maselheim im Kreis Biberach), Jahrhunderts werden anschaulich des Politikunterrichts zugeschnitte- Wolfgang Dietz (Oberbürgermei- dargestellt. Dabei wird deutlich, ner „Leitfaden Referendariat“ füllt ster von Weil am Rhein), Dr. Timm dass Landesgeschichte von Erkennt- diese Lücke.

65 KAPITEL 18

Reihe „Politik in Zeitschriften Der Bürger im Staat Baden-Württemberg“ Mit den Zeitschriften „Der Bürger ISSN 0007–3121 Die Reihe „Politik in Baden-Württ- im Staat“ (seit 1951), „Politik & Un- DER BÜRGER IM STAAT emberg“ setzt das seit 1989 in fünf terricht“ (seit 1975) sowie „Deutsch- 4–2011 Aufl agen erschienene „Taschenbuch land & Europa“ (seit 1983) verfügt Baden-Württemberg“ fort. In vier die Landeszentrale über Formate Bänden, von denen bisher drei er- mit jeweils eigenständigen Profi len schienen sind, werden in kompakten und Zielgruppen. Sie decken die Be- Analysen die politischen Ebenen be- reiche des universitären, schulischen handelt, auf denen Bürger, Wähler und außerschulischen Lernens ab Radikalisierung und und politische Engagierte in Baden- und erlauben es, rasch auf aktuelle Terrorismus im Westen Württemberg aktiv sind: Kommu- Th emen zu reagieren und diese wis- nalpolitik (2009), Europäische Uni- senschaftlich bzw. didaktisch aufzu- on (2009), Landespolitik (2011) und bereiten. Bundespolitik (erscheint voraus- „Der Bürger im Staat“ (Regelaufl age sichtlich 2013). Die analytischen 18.000) gilt als „bundesweit einzige Beiträge werden jeweils mit statis- zitierfähige Zeitschrift mit diesem tischem Grundlagenmaterial und konzeptionellen Zuschnitt“ (SWR). wichtigen Gesetzestexten ergänzt. „Politik & Unterricht“ (Regelauf- lage 23.000) und „Deutschland & 2011 ERSCHIENEN Europa“ (Regelaufl age 18.000) be- Heft 1-2/2011 2011 ERSCHIEN: wegen sich in einem zusehends aus- Raumbilder für das Land. Handbuch Landespolitik gedünnten, aber angesichts der Um- Regionen, Orte und Bau- brüche im Bildungswesen immer (Politik in Baden-Württemberg ten im ländlichen Raum wichtiger werdenden Markt didak- Band 2). Herausgeber. Siegfried tischer Literatur mit praxisnahen Heft 3/2011 Frech, Reinhold Weber und Hans- Lernbeispielen. Aufrechter Gang: Zivilcou- Georg Wehling rage im Alltag Alle drei Zeitschriften unterschei- den sich in Konzeption und the- Heft 4/2011 matischem Zuschnitt von den Pro- Radikalisierung und Ter- Handbuch dukten der Bundeszentrale für poli- rorismus im Westen der besseren Art tische Bildung – nicht zuletzt durch „Dies ist ein Handbuch der landesspezifi sche emen.Th Mit ihren 2012 GEPLANT besseren Art: Klar aufgebaut, Zeitschriften erreicht die LpB auch verständlich geschrieben und wegen der hohen Zugriff srate im Heft 1/2012 umfassend informativ. Wer sich Internet (siehe Kapitel 17) mehrere Proteste und Potentaten. eingehend über die baden- zehntausend Leser pro Ausgabe. Die arabische Welt im württembergische Landespoli- Wandel tik informieren will, der ist mit Zeitschriften-Mitdrucke Heft 2/2012 dem von der Landeszentrale anderer Landeszentralen Baden-Württemberg. Ein für politische Bildung heraus- Jahr nach der Wahl gegebenen Band bestens be- In den Jahren 2009 bis 2011 dient.“ haben sieben Landeszentralen – Heft 3/2012 allen voran Hamburg und Armut in Deutschland (Badische Zeitung, 1.8.2011) Rheinland-Pfalz – eine Auflage Heft 4/2012 von insgesamt 17.000 Heften Afrika für ihre Zwecke gegen Bezah- lung mitdrucken lassen.

66 VERÖFFENTLICHUNGEN

Politik & Unterricht Deutschland & Europa Mach´s klar! Politik einfach erklärt Reihe für Gemeinschaftskunde, Geschichte, ISSN 1864-2942 E4542 Deutsch, Geographie, Kunst und Wirtschaft

DEUTSCHLAND & EUROPA Das Angebot der Redaktion „Unter- richtsmedien“ richtet sich an Leh- 3/4 – 2011 Heft 62 – 2011 rende und Studierende im Haupt- und Realschulbereich.

Ausgabe 4/2011

Alltag zwischen Schweizerhilfe Politische Partizipation und Backfi schball in Europa mach’s Baden-Württemberg im Jahr 1952 klar!

POLITIK – EINFACH ERKLÄRT

Eine Reise in Europa – Spielerische Einführung in die EU

2011 ERSCHIENEN 2011 ERSCHIENEN Heft 1/2011 Heft 61/2011 Weltweite Ernährungskri- Energie- und Klimapolitik sen. Ursachen und Konse- in Europa quenzen Heft 62/2011 Heft 2/2011 Politische Partizipation 2011 ERSCHIENEN: Integrationsland Deutsch- in Europa mach’s klar! 1/2011 land. Vielfalt leben und Wahlen und Demokratie gestalten mach’s klar! 2/2011 Heft 3-4/2011 2012 GEPLANT Landtag und Alltag zwischen Schwei- Heft 63/2012 Landesregierung zerhilfe und Backfischball. Der Euro und Baden-Württemberg im die Schuldenkrise mach’s klar! 3/2011 Jahr 1952 Bürgerbeteiligung Heft 64/2012 Sonderheft P&U aktuell 16 Die Zukunftsfähigkeit der mach’s klar! 4/2011 Landtagswahl 2011 in EU, der USA und Chinas Eine Reise in Europa Baden-Württemberg. 2012 GEPLANT 2012 GEPLANT mach’s klar! 1/2012 Heft 1/2012 Soziale Netzwerke Die EU nach Lissabon Mach´s klar. mach’s klar! 2/2012 Heft 2/2012 Politik einfach erklärt Die Mächtigen Die USA vor der Wahl der Republik - Politik „Diese Reihe ist wirklich super mach’s klar! 3/2012 Heft 3/2012 und methodisch sehr gut auf- Die Mächtigen Wasser bereitet. Vielen Dank!“ der Republik - Lobbyismus Heft 4/2012 (Rückmeldung eines Lehrers) mach’s klar! 4/2012 Sprache und Politik Unsere Grundrechte

67 KAPITEL 18

Landeskundliche Baden-Württemberg Reihe BAUSTEINE Faltblätter kompakt Grundinformationen über Ostralien – Schule als Politik, Wirtschaft, Gesellschaft 2011 ERSCHIENEN: Staat (mit DVD) und Kultur Dokumentation eines Unter- Nr. 16/2010 (erscheint voraussichtlich außer- richtsprojekts am Evangelischen Deutsche Heimatvertrie- halb dieser Faltblatt-Reihe) bene im Südwesten Heidehof-Gymnasium Stuttgart Nr. 17/2011 Menschen aus dem Land: Reihe MATERIALIEN BAUSTEINE Robert Bosch (1861-1942). „Evakuiert“ und Ostralien – Schule als Staat Zum 150. Geburtstag Ostralien – Schule als Staat „Unbekannt verzogen“ Nr. 18/2011 Die Deportation der Juden aus Menschen aus dem Land Württemberg und Hohenzollern Bertha Benz 1941 bis 1945. Unveränderter (1849-1944) Nachdruck Januar 2011 125 Jahre Automobil „Wohin bringt ihr uns?“ – Grafeneck 1940 NS-“Euthanasie“ im deutschen Baden-Württemberg Landeskunde Südwesten, April 2011, Unver- Landesgeschichte Landespolitik änderter Nachdruck Januar 2012 „Wir sind gezeichnet fürs Leben, an Leib und Seele“ Unternehmen „Wüste“ – das südwürttembergische Ölschie- Reihe PLANSPIELE ferprojekt und seine sieben 2012 GEPLANT: Konzentrationslager. Neudruck 1849– 1944 Februar 2012 Soundcheck (zum Thema Rechtsextremismus) Sozialpolitik BERTHA BENZ BENZ BERTHA im Kaiserreich MATERIALIEN Du hast die Wahl

„Wir sind gezeichnet fürs Leben, in Wahlingen an Leib und Seele“ Unternehmen „Wüste“ – das südwürttembergische Ölschieferprojekt und seine sieben Konzentrationslager

Ein Lese- und Arbeitsheft Eigenpublikationen

MENSCHEN AUS DEM LAND Das Publikationangebot der LpB er- schöpft sich nicht in den Zeitschrif- ten- und Buchreihen. Die nachfol- gende Aufl istung verzeichnet weitere Publikationen, die im Berichtszeit- 2012 GEPLANT: raum 2011/2012 erschienen sind:

Die Entstehung des Lan- Die Baden-Württemberg des Baden-Württemberg Karte (Neuauflage) (klein)

68 VERÖFFENTLICHUNGEN

Landtagswahl in leichter Schwerpunkt Landesjubi- Femina Migrans. Frauen Sprache läum BW 2012 in Migrationsprozessen (Infobroschüre) (Broschüre) (18.–20. Jahrhundert) Herausgegeben von Edeltraud INFO zur Landtagswahl Jahresprogramm Auberle und Gabrielew Pieri (Faltblatt) Seminare und Bildungsreisen 2012 Theodor Heuss. Bürger im Internationaler Frauentag Zeitalter der Extreme (Faltblatt) Von Ernst Wolfgang Becker FÖJ-Einsatzstellenliste 2011/2012 Fremdpublikationen Ernst Wolfgang Becker Stadt, Land im Fluss Über die selbst erstellten Veröff ent- Theodor Heuss Die Regionalverbände in lichungen hinaus versucht die LpB Baden-Württemberg mit Buchankäufen sowohl die zen- Basisdaten Medien Ba- tralen Politikfelder als auch die Lan- den-Württemberg 2011 deskunde Baden-Württembergs ab- zudecken. Schülerwettbewerb Nachlese 10/11 2011 ANGEKAUFT: Die Straße dtv-Atlas Politik der Demokratie Herausgegeben von Andreas aktualisierte Auflage 2011 Bürger im Zeitalter der Extreme Vierecke, Bernd Mayerhofer Geschäftsbericht 2011 und Franz Kohout Aufkleber Landeswappen Deutschland seit 1945 Veranstaltungen zum Ge- Von Jörg Engelbrecht und Kompetenz im Umgang denken an den 1. Dezem- Wolfgang Maron mit Vorurteilen ber 1941 Politisch Lied – ein garstig Lehrbehelf und Materialien für Beginn der Juden-Deportationen Lied? die Sekundarstufe I. aus Württemberg und Hohen- 25 Essays zur politischen Ethik. Herausgegeben vom Sir Peter zollern Von Bernhard Sutor Ustinov Institut (Faltblatt) Politik in Wissenschaft, Das Politiklexikon. Malbuch Didaktik und Unterricht Begriffe, Fakten, Leo und Grundula Herausgegeben von Joachim Zusammenhänge Eine Reise durch Detjen, Dagmar Richter und Herausgegeben von Klaus Baden-Württemberg Georg Weißeno Schubert und Martina Klein Straße der Demokratie Deutsche Wirtschafts- Von Susanne Asche und Ernst geschichte. Von 1945 bis Otto Bräunche zur Gegenwart Gewalt zum Thema ma- Von Werner Abelshauser chen. Gewaltprävention Die Kubakrise 1962 mit Kindern und Jugend- Dreizehn Tage am atomaren lichen Abgrund. Von Rolf Steininger Herausgegeben von Heinz- Ulrich Brinkmann, Siegfried Frech und Ralf-Erik Posselt

69 KAPITEL 19

19. Marketing und Vertrieb der Landeszentrale

Die Landeszentrale vertreibt ihre Publikationen selbst und nicht über Dritte wie beispielsweise den Buchhandel. Un- sere Veröffentlichungen werden zu 80 Prozent per Versand und zu 20 Prozent über die vier LpB-Shops in Bad Urach, Freiburg, Heidelberg und Stuttgart unter die Menschen gebracht. Im Be- richtszeitraum gingen acht von zehn Bestellungen im Webshop ein (www. lpb-bw.de/shop), der Rest per E- Mail, Fax und Post. Die Vorteile des Webshops liegen auf der Hand: das aktuelle Angebot. weniger Tage bis an die Haustür. Überweisung ist sicher und bequem.

Stand der LpB auf den Wissenstagen in Neuenburg am Rhein am 3./4. März 2012. Foto: LpB

Bestellungen aus nah und fern

Dreiviertel der Bestellungen kom- Heidelberg betragen sie 16 bzw. 14 Büchertische men aus Baden-Württemberg, der Stunden. Die Verkaufserlöse lagen und Aktionsstände Rest aus anderen Bundesländern und 2011 bei zusammen 15.000 Euro, europäischen Ländern – allen voran wobei alle vier Shops nahezu den Eigene Großveranstaltungen, Tage Österreich, aber auch der Schweiz, gleichen Anteil beisteuerten. der offenen Tür bei Partnereinrich- den Benelux-Staaten, Tschechien Bemerkenswert ist die Kunden- tungen, Bürgerfeste oder besondere oder Ungarn. In seltenen Fällen gilt struktur in den Shops. Freiburg Ereignisse an Schulen und Hoch- es auch Bestellungen von jenseits des und Heidelberg haben ein überwie- schulen bieten die Möglichkeit, un- Atlantiks oder aus Fernost zu bedie- gend studentisches Publikum, das sere Arbeit im Land vorzustellen. nen. an typischer Studienliteratur wie Für die Stabsstelle Kommunikation den Bänden der Schriftenreihe der und Marketing vergeht besonders in Die LpB-Shops Bundeszentrale interessiert ist. Die der warmen Jahreshälfte von April Besucher in Stuttgart sind mehr bil- bis September kaum eine Woche, in Unsere Shops in Bad Urach, Frei- dungsbürgerlich geprägt. Entspre- der nicht die Präsentationsutensilien burg, Heidelberg und Stuttgart chend hoch ist die Nachfrage bei- gepackt und irgendwo im Land auf- werden vom hauptamtlichen Sach- spielsweise nach den Bänden unserer gebaut werden. 2011 geschah dies bearbeitungspersonal sowie von landeskundlichen Schriftenreihe. 35 Mal. Auch die Außenstellen Hei- Praktikantinnen und Praktikanten Ins Tagungszentrum „Haus auf der delberg und Freiburg haben in ihren betreut. Die Öffnungszeiten ori- Alb“ nach Bad Urach kommen viele Revieren jährlich jeweils gut zwan- entieren sich an den örtlichen Ge- Lehrkräfte und andere Multiplika- zig solcher Einsätze. Hinzu kom- gebenheiten und reichen von wö- toren, die sich für unterrichtsprak- men Vorortaktionen anderer LpB- chentlich nur drei Stunden in Stutt- tische und landeskundliche Publika- Fachbereiche, sodass im Jahr an die gart bis 38 Stunden im Bad Uracher tionen interessieren. hundert Termine zusammen kom- Tagungszentrum. In Freiburg und men. Materiell betrachtet sind die

70 MARKETING

Personal- und Sachkosten um mehr als das vierfache höher als die Erträ- ge aus Publikationsverkauf. Mittel- und langfristig gesehen sind sie eine Investition in die Zukunft, weil sie helfen, unseren Bekanntheitsgrad zu steigern. Unsere Aktionen zum Grundge- setzgeburtstag, die es seit 1997 gibt und die Fremdformate „Baden- Württemberg spielt“ und „Wissens- tage Baden-Württemberg“, die seit 2005 bzw. 2009 von der Agentur „101Entertainment“ durchgeführt werden, haben einen Wandel in un- serer Standkonzeption ausgelöst. Wo immer es passt, werden aus passiven Büchertischen aktive Aktionsstände, die interessierten Passanten und auf- geschlossenen Besuchern auf spiele- Am LpB-Stand auf der rische Art politisches Grundwissen Open-Air-Veranstaltung vermitteln. Dazu werden die freien „Das Fest“ in Karlsruhe. wird das Bundeskanzler- Mitarbeitenden, die die Stände be- Spiel ausprobiert. treuen, entsprechend geschult. Foto: LpB

Unsere Kunden im Webshop Herkunft nach Städten

20% tädte S 16%

12%

8%

4%

0% lm erlin U B Köln tuttgart übingen sslingen Herkunft der Kunden nach S FreiburgT Konstanz MünchenE Karlsruhe Mannheim HamburgReutlingenHeilbronn Pforzheim Offenburg Heidelberg Ludwigburg Göppingen

chwäbisch Gmünd S

71 KAPITEL 19

Herkunft

Bundesländer Hamburg 1% Sachsen 1% Rheinland-Pfalz 2% Sachsen-Anhalt 1%

Berlin 2 % Schleswig-Holstein 1% Niedersachsen 3% Hessen 3 % Bayern 5 %

Nordrhein-Westfalen 5 %

Baden-Württemberg 78 % Herkunft der Kunden nach Länder

Alter 30%

25%

20%

15%

10%

5% lter der Webshop-Kunden A

0% bis 18 19 - 29 30 - 41 42 - 53 54 - 66 über 66

Berufsfelder 40%

35%

30%

25%

20%

15%

10%

5%

0% rz. E chule chule S S onstige Kultur ild./ S Rentner , Polizei B usbildung S

erufsfelder der Webshop-Kunden A G Journalismus B B llg.bildende A Politik und Verwaltung Lehrer berufliche onstige Funktion undeswehr, Lehrer S B

72 MARKETING

Produkte nach Abflussmenge 2011

60.000

50.000

40.000

30.000 bflussmenge

A 20.000

10.000

0

1.) osch B

Grundrechtefibel W-Landkarte kleinW-Landkarte groß B B Produkte nach FO zur Landtagswahl Faltblatt Robert infach wählenufkleber gehen Landeswappen IN E A aktuell Landtagswahl 2011 U Prospekt Landesjubiläum 2012 Grundgesetz/LandesverfassgungP& Faltblatt

1.) Landtagswahl in leichter Sprache

Produkte nach Erlös 2011

Shop-Erlös 20.000€ Versand-Erlös

16.000€

12.000€ rlös E

8.000€

4000€

0€

kat piel uchen S ücher S B -B B ie inb.fibel) p S Politik E Welt-Puzzle B Produkte nach uropa-Puzzle E W-Puzzle 2012uchen B S undeskanzler- B Kleine-Geschichte.de piel: S Deutschland-Puzzle 2007 W- B

Demokratie in Deutschland (

73 KAPITEL 20

20. Reisen bildet

„Keiner kommt von einer Reise so zurück, wie er weggefahren ist.“ (Graham Greene, 1904-1991, britischer Schriftsteller)

Unser Angebot umfasst Exkursionen in Baden-Württem- berg, Fahrten in Entscheidungszentren auf Bundes- und Eu- ropaebene sowie Bildungsreisen in ausgewählte Schwel- len- und Entwicklungsländer.

Wegweiser in Israel. Foto: Ulrike Buchner

Reiseziele 2011

2011 führten jeweils zwei Tagesex- Westlicher Balkan der Europäischen Völkerfamilie sind kursionen zum Europäischen Parla- Montenegro und Kosovo. Zusam- ment nach Straßburg und zur Euro- Die Reise auf den Westbalkan galt men mit Mazedonien und Albanien päischen Zentralbank nach Frank- den Ländern, die aktuell bzw. in na- waren sie Ziel unserer Bildungsreise, furt am Main. Außerdem ging es her Zukunft die EU-Mitgliedschaft bei der es vor allem darum ging, die in die Donaumetropolen Wien mit anstreben. Die jüngsten Mitglieder politischen, wirtschaftlichen und so- Bratislava, nach London und auf Frauenspuren in die Schweiz nach Zürich. Eine Westbalkan-Tour führte in vier Länder des ehema- ligen Jugoslawiens, die heute alle potenzielle EU-Beitrittskandidaten sind. Ferner umfasste das Angebot eine Reise in die baltischen Staaten. Wegen zu geringer Teilnehmerzahl mussten drei Bildungsreisen abge- sagt werden: Brüssel, Berlin und eine Reise auf Luthers Spuren nach Erfurt, Wittenberg und Torgau. Zahlreiche Anmeldungen gab es da- gegen für die Bildungsreise nach Jor- danien und Syrien, die jedoch wegen der politischen Unruhen in Syrien storniert werden musste. Erfolgreich verlaufen sind die Reisen nach Israel Teilnehmende der LpB-Bildungsreise „Westbalkan“ im Gespräch mit KFOR-Soldaten und Südafrika. in Prishtina, Kosovo. Foto: Karlheinz Dürr, LpB

74 BILDUNGSREISEN

zialen Gegebenheiten vor Ort ken- nenzulernen. Von Tirana, der Hauptstadt Albani- ens aus, führte die Reise nach Mon- tenegro, ein Land, das nach seinem Ausscheiden aus der Föderation mit Serbien mit politischen und wirt- schaftlichen Problemen zu kämp- fen hat, dessen Beitrittsfähigkeit je- doch von der EU-Kommission nicht mehr in Frage gestellt wird und das deshalb 2011 den Status eines EU- Kandidatenlandes erhielt. Demge- genüber hat das Kosovo noch einen weiten Weg vor sich, bis Stabilität und innere Sicherheit gewährleistet sind. Dies zeigte uns unter anderem ein Gespräch mit KFOR-Soldaten in der Hauptstadt Prishtina. Im Koso- vo standen die Themen Unabhängig- keit, internationale Anerkennung, Schutztruppen und EU-Perspekti- ve im Vordergrund. Zum Abschluss führte die Reise nach Mazedoni- en, wo neben wirtschaftlich-gesell- schaftlichen Aspekten vor allem der Namensstreit mit Griechenland in- teressant war.

Frauenspuren in der Schweiz Die LpB-Gruppe vor einer Moschee in Podgorica (Montenegro). Foto: Karlheinz Dürr Um Frauenspuren in der Schweiz ging es bei einer Bildungsreise nach Zürich. Vierzig Jahre nach Einfüh- rung des Frauenwahlrechts auf nati- onaler Ebene stan- den Geschichte und aktuelle Situation der Schweizer Bür- gerinnen im Vorder- grund. Höhepunkt war der Empfang der Reisegruppe durch die Züricher Stadt- präsidentin, Corine Mauch. Noch inter- Frauenspuren in der Schweiz. Foto: LpB nationaler wird die LpB-Frauenrei- se im Herbst 2012 mit einer Begeg- nungsreise nach Görlitz und Zgor- zelec, in deren Mittelpunkt Frauen Corine Mauch, Stadtpräsidentin von Zürich. Foto: Sozialdemokratische im Dreiländereck Polen, Tschechien Partei Stadt Zürich und Deutschland stehen werden.

75 KAPITEL 20

Berlin Der Blick vom Berg Tel Bental Mit einer Gruppe von Soldaten ist auf der Golanhö- der Fachbereich Internationale Po- he in den Südli- litik und Friedenssicherung 2011 banon, zum Her- in Berlin den Spuren des Ost-West- monberg, nach Konflikts gefolgt – von der Front- Syrien fast bis stadt des Kalten Krieges bis zur Damaskus und in Hauptstadt des vereinigten Deutsch- entgegengesetzter lands. An wichtigen Schauplätzen Richtung zur jor- wurden für die Gruppe die Ereig- danischen Gren- nisse bis zum friedlichen Wandel ze macht deutlich, 1989 lebendig und nachvollziehbar. auf welch engem Raum politische Israel und geogra- phische Interessen Acht Tage sind wenig, um fünftau- Sängerfest in Tallinn. Foto: Karlheinz Dürr hier aufeinander send Jahre jüdischer, zweitausend stoßen. Jahre christlicher oder vierzehnhun- Ein Besuch in der Gedenkstätte Yad David Witztum, ein führender is- dert Jahre muslimischer Geschich- Vashem mit einem Zeitzeugenge- raelischer TV-Kommentator, be- te kennen zu lernen und dann auch spräch sowie der Besuch einer Shab- schrieb unserer Gruppe die aktuelle noch die letzten hundert Jahre der bat-Feier in einer Synagoge schlos- politische und soziale Lage in Israel. Geschichte des Nahen Ostens zu sen das Programm ab. Die Reise Ayellet Yehiav, Leiterin der Grund- verstehen – ganz abgesehen von der wird auch 2012 wieder angeboten. satzabteilung im israelischen Außen- Gegenwart. Unser Programm ver- ministerium trug ihre Lagebeurtei- suchte diesem hohen Anspruch an Baltikum lung vor, die Deutsche Vertretung ausgewählten Orten mit kompe- in Ramallah ergänzte das Informa- Estland, Lettland und Litauen ge- tenten Gesprächspartnern nahe zu tionsangebot aus offizieller deutscher hören heute zur Europäischen Uni- kommen. Sicht. on. Uns interessierten vor allem ihre Neben historischen Orten wie Jaf- fa, Tel Aviv, Caesarea, Akko, Naza- reth, Jerusalem, Jericho und Mas- sada standen Erkundungen der Ge- genwart auf dem Programm: Die Flucht aus Nazi-Deutschland und die Staatsgründung im „schwä- bischen“ Siedlerort Shavei Zion. Ansätze zur grenzüberschreiten- den Kooperation im Raum Gilboa (in Israel) und Jenin (im Palästi- nensischen Autonomiegebiet) sowie eine Busfahrt durch Nablus und die Westbank mit interessanten Begeg- nungen. Besucht wurde auch das „Arabische Holocaust-Museum“ ei- ner privaten Initiative in Nazareth, die der arabischen Bevölkerung die Bedeutung der Schoah für das Ju- dentum nahe bringen möchte – auch für die arabische Sicht auf die „Naq- ba“, die Folgen des Unabhängig- keitskrieges von 1948. Literarischer Stadtrundgang in Riga. Foto: LpB

76 BILDUNGSREISEN

unterschiedlichen Wege in Richtung Fünfzig Millionen Ein- Demokratie. Zwei Beispiele aus der wohner unterschied- Vielfalt des Reiseprogramms: Die lichster Herkunft und Erinnerung an die nationalsozialis- Hautfarbe zeugen von tische und kommunistische Vergan- einer großen kulturelle genheit in diesen Ländern, die oft Vielfalt, die sich unter schon vergessen erscheinen, wurde anderem in elf offizi- schmerzhaft lebendig bei einer Be- ellen Landessprachen gegnung mit Zeitzeuginnen. Im li- spiegelt. Die wunder- tauischen Kaunas trafen wir zwei schöne Natur mit ei- Frauen, die als Kinder jüdischer El- ner großartigen Tier- tern im Ghetto lebten und als ein- und Pflanzenwelt fas- zige ihrer Familien überlebten. Die zinierten unsere Reise- Gespräche mit ihnen und der ge- gruppe. Das alltägliche meinsame Besuch im Museum 9. Leben der Mehrheit der Fort Kaunas waren erschütternd Bevölkerung gestaltet sich dagegen schwierig. und bewegend. Im Gefängnishof von Robben Island. Ein Glücksfall bereicherte unse- In Gesprächen mit Foto: Christine Herfel re letzte Reiseetappe. In Tallinn, Fachleuten aus den Be- der Europäischen Kulturhauptstadt reichen Bildung, Poli- 2011, wurden wir Zeugen des nur tik und Medien bekam die Gruppe 17 Jahren Demokratie immer noch alle fünf Jahre stattfindenden Sän- Hintergrundinformationen über die sind. gerfestes, das als „singende Revolu- aktuelle politische und wirtschaft- Einblicke in die deutsche Afrikapo- tion“ die estnischen Autonomiebes- liche Lage und die internen Schwie- litik vermittelten Gespräche in der trebungen bis zur Unabhängigkeit rigkeiten der Regierungspartei Afri- Deutschen Botschaft in Pretoria und 1991 begleitete. kanischer Nationalkongress (ANC). bei der Konrad Adenauer Stiftung in Zwar sind Fortschritte in der Ent- Johannesburg. Beeindruckend wa- ren Begegnungen mit Frauen in Pro- Südafrika wicklung des Landes zu verzeichnen, dennoch ist es erschreckend, wie jekten von Townships, die Kindern Die Bildungsreise nach Südafrika gering die Erfolge bei der Lösung durch Bildung und andere Förde- war eine Reise durch ein Land der drängender Probleme wie Armut, rung Hoffnung auf eine bessere Zu- Gegensätze. Das Land ist dreiein- Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Ge- kunft geben. halb Mal so groß wie Deutschland. sundheit (Aids) und Bildung nach

Reisegruppe der LpB am Kap der Guten Hoffnung. Foto: Christine Herfel

77 KAPITEL 20

Bildungsreisen Aussöhnung. Als fachkundiger Be- Mainz, Bonn und Koblenz. Besich- mit der Badischen Zeitung gleiter war der Historiker und Poli- tigungsziele waren das Bundesmini- tologe Dr. Dieter von Schrötter mit sterium für Verteidigung, der ehe- Die Außenstelle Freiburg der auf der Fahrt, ehemaliger Direktor malige Kanzlerbungalow und das Landeszentrale hat ein eigenes Mo- des Studienhauses Wiesneck in Bu- Haus der Geschichte der Bundesre- dell für Bildungsreisen entwickelt, chenbach bei Freiburg. Besichtigt publik Deutschland. Höhepunkt des bei dem sie eng mit der Badischen wurden die Feste Kaiser Wilhelm II Programms war ein Gespräch mit Zeitung (BZ) und einem Freiburger in Mutzig (Straßburg), deutsche und dem ehemaligen WDR-Intendanten Reisebüro zusammenarbeitet. Die französischen Soldatenfriedhöfe und und Moderator des Berichts aus Reisen erfreuen sich bei Leserinnen der Hartmannsweilerkopf, wo noch Bonn, Friedrich Nowottny. und Lesern der BZ bester Nachfra- heute Schützengräben und Befesti- ge und sind stets schnell ausgebucht. gungen aus dem Ersten Weltkrieg zu besichtigen sind. Am Fuße des Spuren des Ersten Hartmannsweilerkopfes sprach der Weltkriegs im Elsass Bürgermeister der elsässischen Ge- meinde Uffholtz im Rahmen eines Im Mai 2011 führte eine Leserreise freundschaftlichen Empfangs über mit der BZ in das Elsass an bedeu- die deutsch-französische Aussöh- tende Orte des Ersten Weltkriegs. nung. Vor noch nicht einmal hundert Jah- ren hieß es: „Nach Frankreich nur Istanbul und Ankara mit der Knarre.“ Der Erste Welt- krieg (1914-1918) forderte 17 Millio- Ebenfalls mit der Badischen Zeitung nen Tote und 20 Millionen Verwun- und dem First-Reisebüro organisier- Friedrich Nowottny. Foto: Thomas Kohler dete. Frankreich war der Erbfeind te die Außenstelle Freiburg eine Bil- dungsreise nach Istanbul und Anka- und während des Krieges wurde Jüdisches Leben ra, auf der die teil- in Frankfurt und Mainz nehmenden Lese- rinnen und Leser der Im November 2011 organisierte die Badischen Zeitung Außenstelle Freiburg für Leser der die Möglichkeit hat- Badischen Zeitung eine Tagesexkur- ten, die Geschichte, sion ins Jüdische Museum Frank- Politik, Wirtschaft furt und die Neue Synagoge Mainz. und Diplomatie die- Fachkundiger Reisebegleiter war ses kulturreichen Jost Grosspietsch von der Landesar- Landes kennenzu- beitsgemeinschaft der Gedenkstät- lernen. Auf dem ten und Gedenkstätteninitiativen in Programm standen Baden-Württemberg. Er bereicher- unter anderem Ge- te die Fahrt mit Erläuterungen zum spräche im Deut- Leben der Juden in Deutschland in Feste Kaiser Wilhelm II in Mutzig. Foto: Martin Bildstein schen Generalkon- Vergangenheit und Gegenwart. Hö- sulat, mit Vertretern hepunkt der Veranstaltung war ein der Regierungspartei Gespräch mit Prof. Dr. Salomon die Region am Oberrhein linksrhei- AKP (Partei für Gerechtigkeit und Korn, dem Vizepräsidenten des Zen- nisch zu einem blutigen Schlacht- Aufschwung) und eine Besichtigung tralrats der Juden in Deutschland. feld. Bei sinnlosen Stellungskriegen bei Mercedes-Benz in Istanbul. Er eröffnete die Gesprächsrunde mit und Schlachten in den Schützengrä- einer kurzen Ansprache. Gespickt ben verloren hunderttausende junge Bonn mit Erzählungen aus der Geschich- Deutsche und Franzosen ihr Leben. te seiner Familie beantwortete er Die Gedenkstättenfahrt widmete Auf dem Programm einer fünf- geduldig und mit großem Sachver- sich der Erinnerung und der Wür- tägigen „Zeitreise“ in die „alte“ stand die Fragen der Exkursionsteil- digung der deutsch-französischen Hauptstadt standen Besuche in nehmer.

78 BILDUNGSREISEN

In Mainz erläuterte Jost Gros- spietsch die architektonischen Be- sonderheiten der neuen Synagoge, die 2010 auf den Grundmauern der 1938 niedergebrannten Synagoge er- stellt wurde.

Reiseziele 2012

Die Ziele der Bildungsreisen 2012 sind Donaueschingen, die Insel Rei- chenau im Bodensee, Off enburg, Bonn / Aachen, Frankfurt a.M. (Eu- ropäische Zentralbank) (2x), Straß- burg (Europäisches Parlament) (2x), Berlin / Potsdam / Dessau, Dresden/ Görlitz / Zgorzelec, Prag / Brünn, Moskau / St. Petersburg, Türkei / Südostanatolien, Israel und Mexiko.

Neue Synagoge in Mainz. Foto: Wikipedia / Mdhz

Welt – Puzzle Ein Lernspiel für Gruppen

Ein Groß- und Gruppenpuzzle, geeignet vom Kindergarten über Schule, Jugend- und Erwachsenenbildung bis zur Seniorenarbeit

bis 25 Spielerinnen und Spieler ab 6 Jahren

Größe des ausgelegten Puzzles: 190 x 120 cm

140 farbige Puzzleteile (meist eins pro Land)

weckt die Neugier und motiviert zum Weiterforschen

Bestellung: 30.– Euro zzgl. Versand, Landeszentrale für politische Bildung, Fax 0711.164099 77, [email protected], www.lpb-bw.de/shop

79 KAPITEL 21

21. Europa kennen lernen

Vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer durchfließt die Donau zehn Länder. Zu ihrem Einzugsbereich gehört ein Ge- biet von beeindruckender Vielfalt und Dyna- mik. Das Land Baden-Württemberg war maß- geblich an der Erarbeitung der EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR) beteiligt. Sie um- fasst 14 Länder mit 115 Millionen Menschen und wurde im Juni 2011 von der EU-Kommis- sion verabschiedet. In Baden-Württemberg wurde die EUSDR mit einer Auftaktkonferenz im Juli 2011 eingeleitet. Die Landeszentrale beteiligt sich mit verschiedenen Aktivitäten zu den Schwerpunkten Bildung, Zivilgesellschaft und Beteiligung.

Brigach und Breg vereinigen sich zur Donau. Foto: Karlheinz Dürr

Bildung, Zivilgesellschaft, Beteiligung

Seit Jahren unterhält die Landeszen- baden-württembergischen Donau- Informationen über Südost- trale über ihren Fachbereich Europa Einrichtungen wie dem Donau-Büro und Osteuropa ein Netz von Kontakten zu Einrich- Ulm oder der Europäische Donau- tungen in den Donau-Ländern. Re- Akademie ist intensiv. Für das Früh- Eine von der LpB konzipierte und gelmäßig finden Seminare für Mul- jahr 2012 ist ein Runder Tisch über von der Baden-Württemberg Stif- tiplikatoren aus Schule, Hochschu- das „Aktionsfeld Bildung in der Do- tung geförderte Informationskam- le und Erwachsenenbildung statt. nauraum-Strategie“ geplant. pagne in verschiedenen Städten und Die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden des Landes läuft seit 2009. Ihr Ziel ist es, das Wissen in der Bevölkerung über die ost- und südosteuropäischen Länder zu för- dern. Die Durchführungsformen des Projekts sind von Ort zu Ort verschieden und werden mit den je- weiligen Partnern wie Stadtverwal- tungen, Hochschulen, Volkshoch- schulen und Europa-Einrichtungen vereinbart. 2011 fanden zwanzig Veranstaltungen statt, u. a. in Bad Krozingen, Crailsheim, Leinfelden- Echterdingen, Pforzheim, Tauberbi- schofsheim, Ulm und Wolpertshau- sen.

80 EUROPA

Begegnungen mit Multipli- reich und Polen. Die einwöchige bemühten wir uns, Informationen zu katoren aus Osteuropa Veranstaltung in Bad Urach stand vermitteln und die Fragen der Teil- unter dem Motto „Wir sind Europa!“ nehmenden zu beantworten. Im Berichtszeitraum wurden in un- Höhepunkt der Veranstaltung war serem Tagungszentrum in Bad eine Exkursion zum Europäischen Breite Palette Urach fünf Wochenseminare für Parlament nach Straßburg. Die Ver- offener Veranstaltungen Multiplikatoren aus ost- und südost- anstaltung soll auch 2012 wieder europäischen Ländern durchgeführt. stattfinden. Im Seminar „Euro-Krisenländer – Alle Begegnungen wurden mit der In allgemeinbildenden und beruf- Krise des Euro?“ beleuchteten Ex- Förderung seitens der Geschäftsstelle lichen Schulen führte der Fach- perten Hintergründe und Zusam- Osteuropa der Baden-Württemberg bereich Europa im Jahr 2011 über menhänge des Themas. Auch das Stiftung ermöglicht. Das Osteuro- zwanzig europapolitische Schultage Seminar „Faires Geld“ befasste paprojekt hat Menschen aus nahezu durch, bei denen den Schülerinnen sich mit der Finanzkrise. Mit zwei allen Donauraum-Ländern erreicht: und Schülern die EU vor allem mit Fahrten zur Europäischen Zentral- Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Planspielen näher gebracht wurde. bank in Frankfurt versuchten wir, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, für Laien verständliche Informatio- Serbien, Slowakische Republik, Slo- nen zu vermitteln. Eurokrise und europäische wenien, Ukraine und Ungarn. Die Ein offenes Seminar gab es 2011 zur Bildungsarbeit über Jahre aufgebauten Kontakte nächsten EU-Erweiterungsrunde auf ermöglichten auch Vertiefungsse- Die europäische Politik wurde 2011 dem Westbalkan, beginnend mit minare in Serbien, der Ukraine und weitgehend von der Schulden- und Kroatien. Das Seminar wurde durch Montenegro – teilweise zusammen Finanzkrise beherrscht. Der Euro- eine Westbalkan-Bildungsreise er- mit der Landesakademie für Fortbil- Rettungsschirm für Griechenland gänzt. Weitere Seminare befassten dung und Personalentwicklung an rückte die Fragen nach der europä- sich mit der europäischen Kinder- Schulen (Bad Wildbad). ischen Solidarität, nach der Stabilität und Jugendliteratur und der eu- des Euro und der Zukunft der Euro- ropäischen Krimiliteratur, um zu Schülerbegegnungen päischen Union in den Mittelpunkt. zeigen, wie sich die aktuelle gesell- Im Frühjahr 2011 war die LpB Gast- In Seminaren und Vorträgen, auf schaftliche und politische Wirklich- geberin eines Drei-Länder-Seminars Bildungsreisen, bei Vorort-Aktionen keit in der Belletristik widerspiegelt. für Schüler aus Deutschland, Frank- und in internationalen Begegnungen Europas Frauen

Das offene Seminar „Europas Frauen“ ging dem weiblichen Anteil an Kultur und Geschichte Europas nach, fragte nach vorherrschenden Frauenbildern und der Bedeutung von Frauen bei der politischen Kon- stitution des modernen Europas. Ei- nen Blick auf die Situation engagier- ter Bürgerinnen in Osteuropa ver- mittelte der Tagesworkshop „Frauen machen Politik“ für eine Gruppe aus Ludwigsburgs ukrainischer Partner- stadt Jevpatorija. Die Teilnehmerin- nen aus der Ukraine interessierte vor allem, wie sich Frauen in der Kom- mune besser positionieren können.

Teilnehmende des Europa-Seminars in Cherkasy (Ukraine) im Juni 2011. Foto: Carmen Mattheis

81 KAPITEL 22

22. Landeskunde und Landespolitik

Seit 40 Jahren gehört die Landeszentrale für poli- tische Bildung zu den führenden Anbietern landes- kundlicher Inhalte. Mit sachlich-informativen und im besten Sinne des Wortes populären Bei- trägen erreicht sie einen großen Kreis von interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Grundlegend ist ihre interdisziplinäre Ar- beitsweise, mit der traditionelle Fächer- grenzen überschritten werden. Thematisch spannt sie einen Bogen von der Politik über die Geschichte und Geographie bis hin zur Wirtschaft, Verwaltung, Kultur, Religion und den Medien.

„Spielwiese Baden-Württemberg“ – Landeskunde für Grundschüler. Foto: Heidi Fössel

„Energiewende – hautnah“

Die Reihe „Energiewende – haut- nah“ behandelt Themen zur künf- tigen Energiegewinnung. Unmittel- bare Eindrücke vor Ort sollen die Teilnehmenden dazu anregen, sich mit den Potenzialen der Energiewen- de auseinanderzusetzen: Was kann sich wie und wo verändern? Welche neuen gesellschaftlichen Konflikte gehen mit Aspekten wie Standort- fragen, Finanzen und Verfahren ein- her? t %JF FSTUF 7FSBOTUBMUVOH EFS 3FJ IFCFGBTTUTJDINJUEFS8BTTFSLSBGU Neues Laufwasserkraftwerk in Rheinfelden. Foto: dpa – picture alliance Baden-Württemberg ist die deutsche Nummer Eins in Sachen Wasserkraft- nutzung. Beispielhaft greifen wir ihre Pumpspeicherkraftwerk in Hausen. Nutzung am Oberrhein auf. Bei einer Wir zeichnen mögliche neue Kontro- Wanderung durch das Murgtal suchen versen zwischen Naturschutz und rege- wir nach geschichtlichen Spuren die- nerativer Energiegewinnung nach und ser Energiegewinnung. Wir besichti- diskutieren mit den Kontrahenten des gen außerdem das neu erbaute Lauf- geplanten Pumpspeicherkraftwerks bei wasserkraftwerk Rheinfelden und das Atdorf.

82 LANDESKUNDE

t %JF [XFJUF 7JTJUF HJMU EFS 8JOE VOE4POOFOFOFSHJFBVGEFS"MC Hin- sichtlich der Nutzung von Windkraft hat Baden-Württemberg Nachholbe- darf. Wo Anlagen gebaut werden sollen ist noch offen. Die Kontroversen um Standorte waren bisher ein Bremsklotz für die Realisierung. Wir beschäftigen uns zudem mit den Möglichkeiten der Solarenergie in der Region, weil es Be- strebungen gibt, die Schwäbische Alb zu einer beispielhaften Klimaschutzre- gion zu machen. Windkraftanlagen sollen kräftig zulegen. Foto: dpa – picture alliance t %FS ESJUUF 7PSPSU5FSNJO VOUFS TVDIUEFO"VTTUJFHBVTEFS,FSOLSBGU VOE EBT v%BOBDIi. 2022 soll ihre Nutzung in Deutschland auslaufen. Die Beschäftigung mit dem Thema ist damit aber nicht zu Ende: In Obrig- heim erleben wir mit, wie ein stillge- legtes AKW Schritt für Schritt aufgelöst wird – über 15 Jahre hin. Wir werden das ‚Wie’ und ‚Warum’ betrachten und wir gehen der Frage nach, wie und wo strahlende Überreste endgelagert wer- den sollen – möglicherweise auch in Baden-Württemberg.

Der lange Weg der Demontage im AKW Obrigheim. Foto: dpa – picture alliance Gesellschaftlicher Zusam- menhalt in Stadtquartieren

Werden Menschen durch den Ort, und Kommunalpolitiker nach. In gangenen Jahr lautet das Motto der an dem sie wohnen, ärmer, ausge- Deutschland hat sich seit 1999 das beiden Exkursionen 2012 wieder grenzter und unfreier? Welche Ziele Programm „Soziale Stadt“ diesem „Stadtgeschichte in Bewegung“. Der soll die Stadtplanung bei der sozi- Problem zugewandt; es versucht be- erste Rundgang stellt politische Orte alen Zusammenführung verschie- troffene Stadtteile aufzuwerten. Die vor, die für die Nachkriegs- und dener Bevölkerungsgruppen verfol- Tagung zeigte die letzten zehn Jah- Gründungszeit von Baden-Württ- gen? Diese Fragen beschäftigen So- re stadtplanerischer und sozialpo- emberg bedeutsam waren, der zwei- ziologen und Politiker. Wenn man litischer Bemühungen auf und gab te zeigt Zusammenhänge von Archi- davon ausgeht, dass in Großstädten Ausblicke auf offene Aufgaben. tektur und Politik auf. deutlich sichtbar wird, was sich we- niger ausgeprägt auch in kleineren Veranstaltungen Regiotouren Städten abspielt, dann stellt sich die in der Landeshauptstadt Frage, was gegen das gesellschaft- 2011 war ein Regiotour-Wochenende liche Auseinanderdriften getan wer- Auf den beliebten Samstagstreffen dem jüdischen Leben am Bodensee den kann. Dem ging 2011 eine Ta- in der Landeshauptstadt kann man gewidmet. Die Stationen befanden gung für Stadtplaner, Architekten Stuttgart kennenlernen. Wie im ver- sich am Untersee, am Hochrhein

83 KAPITEL 22

und in der seenahen Schweiz. Seit Oberschwabenseminare Publikation „Stadt, Land im fast tausend Jahren ist die Anwe- Fluss“ senheit von Juden im Bodenseeraum Die Seminare mit der Schwä- bekannt. Trotz Pogromen und Ver- bischen Bauernschule Bad Wald- Erstmals haben sich 2011 die zwölf folgungen haben sich hier bis heute see werden 2012 fortgesetzt. Zwei Regionalverbände im Land mit der Spuren jüdischen Lebens erhalten. Veranstaltungen beschäftigen sich Landeszentrale zu einem Koopera- Unsere Route führte unter anderem mit der Geschichte der so genann- tionsprojekt zusammen getan. Die nach Diessenhofen, Gailingen und ten „Schwabenkinder“. Seit dem 17. Publikation „Stadt, Land im Fluss“ Wangen – Orte die noch heute jü- Jahrhundert zogen alljährlich in den erläutert die Aufgaben der Regional- disches Leben bezeugen. An die Zeit Frühlingsmonaten Kinder armer verbände. Die Menschen identifi zie- der Nationalsozialisten erinnert der Bergbauernfamilien aus Vorarlberg, ren sich vor allem mit ihrer nahen wieder hergestellte Fluchtweg in die Graubünden und Tirol nach Ober- Umgebung. Vieles in ihrem Alltag Schweiz bei Büßlingen. Ein Besuch schwaben, um sich dort den Sommer spielt sich im regionalen Rahmen in der Konstanzer Synagoge gab über als Hütekinder zu verdingen. ab. In einer anonymer werdenden Einblicke in das heutige jüdische Le- Auf dem Hütekindermarkt in Ra- Welt bietet die Region Heimat, Si- ben in der größten Stadt am Boden- vensburg fanden die Mädchen und cherheit und Lebensqualität. Als po- see. Buben „ihren“ Bauern, bei dem sie litische Planungsebene ist den mei- Unter dem Motto „Hin und weg!“ als Küchengehilfi n oder als Stallbur- sten allerdings die Region weniger fi ndet 2012 wieder eine Regiotour sche die Sommermonate verbrach- geläufi g. Zum Landkreis oder zur am Untersee statt. Das Exkursions- ten. Dass der Weg über verschneite Gemeinde fi nden sie Kontakt bei seminar am westlichen Rand des Alpenpässe beschwerlich war, und der Kfz-Zulassung oder beim Haus- Bodensees nimmt einen historisch dass das durch harte Arbeit geprägte bau. Regionalverbände sind weniger bedeutsamen Kulturraum in den Leben in der Fremde für die Kinder bekannt; allenfalls Bürgermeistern Blick. „Hin und weg“ kann man und Jugendlichen alles andere als und Mitgliedern des Gemeinderats nicht nur von der Schönheit der ein Zuckerschlecken war, versteht oder der kommunalen Verwaltung Landschaft sein; das Motto schließt sich von selbst. sind sie als politische Planungs- und auch den reichen Austausch von Handlungsebene geläufi g. Die Bro- Kommenden und Gehenden, von Radexkursion von Lörrach schüre „Stadt, Land im Fluss“ stellt Grenzgängern und Besuchern mit nach Bad Säckingen auf 92 Seiten die zwölf Regionen vor ein. und zeigt an Beispielen deren regio- Auf dem literarischen Radweg der Vervollständigt wird die Erkun- nalplanerische Handlungsfelder auf. Arbeitsstelle für literarische Museen dung der Region mit einem Seminar des Deutschen Literaturarchivs Mar- auf den Spuren von Künstlerfrauen. bach lässt sich entlang der Route von Vor allem die Halbinsel Höri ist als Lörrach über Schopfheim und Dos- Künstlerwinkel bekannt, der zahl- senbach nach Bad Säckingen eine reiche Kunstschaff ende angezogen politisch-literarische Landschaft im hat. Sie kamen auf der Suche nach wahrstem Sinne des Wortes „erfah- neuen Lebensformen und in der Zeit ren“. Unter fachkundiger Leitung des Nationalsozialismus wegen der berührt die Exkursion literarische Nähe zur Schweiz als möglichem Gedenk- und Handlungsorte und Exil. Die in jeder Hinsicht reiche eröff net an ausgewählten Stationen STADT, LAND IM FLUSS Kulturlandschaft vermittelt Ein- Einblicke über die Literatur hinaus planen – entwickeln – gestalten blicke in die Lebensumstände der Die Regionalverbände in Baden-Württemberg auf eine politisch-historische Land- so genannten „Bohème am Boden- schaft und ihre kulturellen, sozia- see“. Ihren Spuren folgend stehen len und religiösen Traditionen. Be- Besuche bei Mia Hesse, Clara von kannt sind die literarischen und po- Landeszentrale für politische Bildung Arbeitsgemeinschaft der Regionalverbände Bodman und Hortense de Beauhar- Baden-Württemberg Baden-Württemberg litischen Spuren von Johann Peter nais auf dem Programm. Hebel, Rolf Hochhuth, Max Picard, Martin Heidegger, Emma Herwegh und Joseph Victor von Scheff el.

84 AKTUELL

Überreichung des Jubiläumsbandes „Baden-württembergische Erinnerungsorte“

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (2. v.r.) nimmt im Landtag den Jubiläumsband „Baden- württembergische Erinnerungsorte“ vom LpB-Direktor Lothar Frick (2. v.l.) entgegen. Links und rechts die Herausgeber Prof. Dr. Hans-Georg Wehling und Dr. Reinhold Weber. Nicht auf dem Bild ist der dritte Herausgeber, Prof. Dr. Peter Steinbach.

Der Band bringt den Leserinnen und Lesern in 51 Beiträgen die Geschichte des Südweststaates auf unterhaltsame Weise näher. Namhafte Autorinnen und Autoren spannen einen Bogen von den ersten Schritten des jungen Baden-Württembergs bis in die Gegenwart.

Foto: Kaier, Esslingen

85 KAPITEL 23

23. Tagungszentrum „Haus auf der Alb“

Das „Haus auf der Alb“ (HadA), unser Tagungszentrum in Bad Urach, steht seit 1983 unter Denkmalschutz als Beispiel für die schlichte und funktionsorien- tierte „Architektur der Moderne“. Bildung für die Demokratie findet hier in einem Gebäude statt, das durch seinen Baustil eng mit der er- sten deutschen Demokratie verbunden ist. Sei- ne Geschichte und Architektur locken immer wieder interessierte Gäste an. So war das HadA auch am Tag des offenen Denkmals im September 2011 wieder Ziel von Architektu- rinteressierten. Auch die Beschäftigten des Staatsministeriums waren im Rahmen ihres Be- triebsausflugs im Haus zu Gast.

Das „Haus auf der Alb“ in der Abenddämmerung. Foto: Gerd Jütten

Volles Haus und zufriedene Gäste

Seminar zum „BAUHAUS“

Das Interesse an der Bauhausarchi- seinen Bauherrn, Dr. Georg Gold- Alb“ geplant und erbaut. Als Deut- tektur ist ungebrochen. Deshalb stein, eingesetzt. Er war der Direk- sche jüdischen Glaubens wurden er werden wir 2012 wieder ein Semi- tor der Deutschen Gesellschaft für und seine Frau Opfer der Vernich- nar zum Thema anbieten: „… für Kaufmannserholungsheime und hat tungsmaschinerie der Nationalsozi- eine bessere Welt. Das Bauhaus, sein zusammen mit dem Architekten alisten. Deshalb haben die Verant- Anspruch und sein Umfeld“. Darin Adolf G. Schneck das „Haus auf der wortlichen der im Bau befindlichen wird die Entwicklung dieser Kunst- Kaufmännischen Schu- und Architekturbewegung nachge- le in Bad Urach dem zeichnet, die immer auch politisch Landkreis vorgeschla- irritierend war. Eine Exkursion wird gen, die Schule nach ins Museum Ritter nach Walden- Georg Goldstein zu be- buch führen, dessen Architektur nennen. Die Zustim- und Ausstellungsprogramm eben- mung des Kreistags falls der Moderne verpflichtet sind. war einstimmig. Im Oktober 2012 wird die Georg-Goldstein-Schule Schule unter Beteili- gung der Landeszentra- Das „Haus auf der Alb“ hat nicht le eingeweiht. nur eine besondere Architektur, son- dern auch eine erinnerungswürdige Geschichte. Im Mai 2009 wurde am Stolperstein für Dr. Georg Goldstein am Haupteingang. Hauseingang ein Stolperstein für Foto: LpB

86 HAUS AUF DER ALB

Ausstellungen HÄUSER im ‚Haus auf der Alb’ Zahlen zur Belegung ließen interessante Parallelen zwi- Im Jahr 2011 fanden im Haus drei schen den traditionellen Häusern 2011 haben im „Haus auf der Alb“ Ausstellungen statt: der Schwäbischen Alb und dem 219 Tagungen stattgefunden, davon 1. Im Frühjahr vor der Landtags- modernen „Haus auf der Alb“ 65 Gastbelegungen. Das ist die bis- wahl wurde eine LpB-eigene Aus- aufscheinen. her höchste Zahl; 2010 lag sie bei stellung mit Wahlkampfplakaten 3. Im Spätherbst war die Ausstel- 54, in den Jahren davor zwischen 20 von 1945 bis 1990 gezeigt. lung ’Gastarbeiter’ in Deutsch- und 30. Die Einnahmen für Gastta- land 1955-1973 von SWR Inter- gungen verbessern die finanziellen national zu Gast. Möglichkeiten des Hauses und fin- den für Investitionen und Personal- verstärkungen Verwendung. 6.000 Gäste verbrachten 9.100 Übernachtungen. Die Auslastung (Bettenauslastung pro Belegungs- tag) lag bei 68 Prozent. Die Gäste- befragung belegt, dass sich neun von zehn Besuchern „wohl“ oder „sehr wohl“ gefühlt haben.

Ausstellung „Zwischen Kommen und Gehen“: Spaghetti als Zeichen der ku- Verpflegung linarischen Migration. Foto: SWR Inter- mit Bio-Produkten national Im Sinne nachhaltigen Wirtschaf- tens sind wir in die Verpflegung mit 2012 wird neben der eigenen Foto- Bio-Lebensmitteln eingestiegen. So schau „Auch die Zukunft hat Ver- ist der Kaffee aus biologischer Pro- HadA Wahlplakate Ausstellung 2011. gangenheit“ zum Landesjubiläum duktion fair gehandelt. Fast das ge- Foto: LpB eine Ausstellung über Simbabwe ge- samte Brotangebot wird aus regio- zeigt, die sich den Lebensbedingun- nalem Biogetreide hergestellt. Zu- gen der Menschen in dem afrika- dem beziehen wir verschiedene nischen Land widmet. Trockenprodukte aus biologischer

ALB-HAUS im „Haus auf der Alb“. Foto: Hannelore Fehse

2. Von Mai bis August waren Bil- der der Künstlerin Hannelore Fehse aus Deggingen (Landkreis Göppingen) zu sehen; ihre ALB- Buffet im Gartenzimmer. Foto: Gerd Jütten

87 KAPITEL 23

Produktion. Die Mehrkosten wer- Themenorientierte Buch- und Me- ber 2001. Zu diesen Themen gab es den kompensiert, indem wir einer dienpräsentationen werden in der ebenfalls aktuelle Büchertische. Einkaufsgenossenschaft beigetreten Regel zu historisch-politischen Jah- Auch im Rahmen von Ausstellungen sind. restagen und zu den Jahresschwer- präsentiert die Bibliothek themenbe- punkte der LpB präsentiert. 2011 zogene Literatur. So hatten die Be- Bibliothek und Mediothek war es vor allem die Landtagswahl, sucher der SWR-Ausstellung über zu der für Bibliotheksbesucher und „’Gastarbeiter’ in Deutschland“ Ge- Bei 120 Zeitungs- und Zeitschrif- Hausgäste ein Büchertisch mit Lite- legenheit, sich anhand von Literatur tenabonnements spielen E-Papers, ratur zu den Themen Landesparla- über Einwanderung und Migration die elektronische Version gedruck- ment, Parteien und Wahlen zusam- zu informieren. ter Medien, eine zunehmende Rolle. mengestellt wurde. Mehrere Schülerinnen und Schüler 2010 wurden sieben neue Zugänge Ins Jahr 2011 fielen auch der 50. aus Bad Urach und Umgebung ha- bereit gestellt, die den Redakteuren Jahrestag des Baus der Berliner ben sich in der Bibliothek des HadA und Referenten der Landeszentrale Mauer und der zehnte Jahrestag der Literatur für die Abiturvorbereitung verbesserte Recherchemöglichkeiten Terroranschläge vom 11. Septem- besorgt. bieten.

Büchertisch in der Bibliothek zum Jahresschwerpunkt 2011. Foto: LpB

88 SO ERREICHEN SIE UNS

Landeszentrale für politische

Bildung Baden-Württemberg

Stafflenbergstraße 38, 70184 Stuttgart Tagungszentrum Haus auf der Alb Fax 0711.164099-77, Service -66 Hanner Steige 1, 72574 Bad Urach LpB-Shop: Mo und Mi 14–17 Uhr Fax 07125.152-100 LpB-Shop: Mo bis Fr 8–12 Uhr, 13–16.30 Uhr * Paulinenstraße 44 - 46, 70178 Stuttgart, Fax -55 [email protected] www.hausaufderalb.de www.lpb-bw.de

Telefon Stuttgart ...... 0711.16 40 99-0 Telefon ...... 07125.152-0

Direktor: Lothar Frick ...... -60 Abteilung Haus auf der Alb Büro des Direktors: Sabina Wilhelm ...... -62 Abteilungsleiter/Gesellschaft und Politik: Stellvertretender Direktor: Karl-Ulrich Templ ……………... -40 Dr. Markus Hug...... -146 Schule und Bildung/Integration und Migration: Stabsstelle Kommunikation und Marketing Robert Feil ...... -139 Leiter: Werner Fichter ………………………………….…... -63 Internationale Politik und Friedenssicherung/ Felix Steinbrenner ……………….……………..……..….... -64 Integration und Migration: Wolfgang Hesse ...... -140

Projekt Extremismusprävention Europa – Einheit und Vielfalt: Thomas Schinkel...... -147 Leiterin: Regina Bossert ...... -81 Bibliothek/Mediothek: Gordana Schumann ...... -121 Assistentin: Nadine Karim ...... -82 Hausmanagement: Nina Deiß ...... -109

Abteilung Zentraler Service Abteilungsleiter: N.N.……………………..……...... -10 Haushalt und Organisation: Gudrun Gebauer………….. . -12 Personal: Sabrina Gogel………………………….……...... -13 Information und Kommunikation: Wolfgang Herterich…. . -14 Klaudia Saupe……………………… ...... -49 Siegfried Kloske, Haus auf der Alb...... 07125.152-137

Abteilung Demokratisches Engagement Außenstellen Abteilungsleiterin/Gedenkstättenarbeit*: Sibylle Thelen... -31 Regionale Arbeit, Politische Tage für Schülerinnen und Schüler, Politische Landeskunde*: Dr. Iris Häuser…………………. -20 Veranstaltungen für den Schulbereich, LpB-Shop Schülerwettbewerb des Landtags*: Monika Greiner, Robby Geyer...... -25, -26 Außenstelle Freiburg Frauen und Politik: Beate Dörr, Sabine Keitel...... -29, -32 Bertoldstraße 55, 79098 Freiburg, Freiwilliges Ökologisches Jahr*: Steffen Vogel………...... -35 Telefon 0761.20773-0, Fax -99 Charlotte Becher, Stefan Paller...... -34, -37 Leiter: Dr. Michael Wehner...... -77 Alexander Werwein-Bagemühl ...... -36 Jennifer Lutz ...... -33 LpB-Shop: Di und Do 9–17 Uhr

Abteilung Medien und Methoden Außenstelle Heidelberg Abteilungsleiter/Neue Medien: Karl-Ulrich Templ……….. -40 Plöck 22, 69117 Heidelberg, Politik & Unterricht/Schriften zur politischen Landeskunde Telefon 06221.6078-0, Fax -22 Baden-Württembergs: Dr. Reinhold Weber……………. ... -42 Leiter: Wolfgang Berger ...... -14 Deutschland & Europa: Jürgen Kalb……………………. .. -43 Dr. Alexander Ruser...... -13 Der Bürger im Staat/Didaktische Reihe: Siegfried Frech . -44 LpB-Shop: Di 9–15 Uhr, Mi und Do 13–17 Uhr Unterrichtsmedien: Michael Lebisch...... -47 E-Learning: Susanne Meir…...... -46 Außenstelle Tübingen Internet-Redaktion: Klaudia Saupe, Julia Maier ...... -49, -46 Hanner Steige 1, 72574 Bad Urach, Politische Bildung Online: Jeanette Reusch-Mlynárik, Telefon 07125.152-133, Fax -145 Haus auf der Alb ...... 07125.152-136 Klaus Deyle...... -134 Die Außenstelle Tübingen wird zum 1.5.2012 aufgelöst

Bestellungen von Publikationen, Programmen und Produktinformationen: Landeszentrale für politische Bildung, Marketing, Stafflenbergstraße 38, 70184 Stuttgart, Fax: 0711.16409977, E-Mail: [email protected], oder www.lpb-bw.de, Newsletter „einblick“: www.lpb-bw.de

89 KAPITEL 24

24. Landeszentrale intern

Im Haushaltsjahr 2011 lagen die Gesamtausgaben der LpB erst- mals über 7 Mio. Euro. Gleichzeitig konnte die LpB mit rund 2,3 Mio. Euro die höchsten Einnahmen seit ihrem Bestehen verbuchen. Die Ausgaben für die Sacharbeit erreichten mit einem Vo- lumen von 1,734 Mio. Euro den zweithöch- sten Wert der letzten 15 Jahre. Daneben fielen für Projekte, die durch Drittmittel fi- nanziert werden konnten, Ausgaben von mehr als 620.000 Euro an.

LpB-Mitarbeiter Wigand Begemann mit dem neuen Dienstwagen. Foto: LpB

Hohe Eigenfinanzierung wurde: So erhält die LpB für ihre mals zugunsten des Modells Volks- Bildungsangebote und Projekte im wagen Caddy, da dieses Fahrzeug Diese Zahlen belegen, dass trotz Zusammenhang mit dem 60. Lan- aufgrund seiner Ladefläche und der rückläufiger Personalausstattung auf desjubiläum Sondermittel in Höhe Schiebetüren den Einsatzanforde- konstant hohem Niveau in Angebote von 208.500 Euro. Daneben wurden rungen im Stuttgarter Stadtverkehr und Projekte der politischen Bildung die Mittel zur Förderung der Ge- entspricht und sich zum Transport investiert wird. Dies ist nicht zuletzt denkstättenarbeit um 100.000 Euro der LpB-Informationsstände beson- aufgrund der Einnahmen aus Publi- erhöht; darüber hinaus wird im Etat ders gut eignet. kationsverkäufen, Teilnahmebeiträ- der LpB eine einmalige Zustiftung gen und Förderleistungen Dritter des Landes Baden-Württemberg zur Gesundheitstag möglich, die im Jahr 2011 mit einem dauerhaften Sicherung der Arbeit Gesamtumfang von rund 760.000 des DDR-Museums in Pforzheim Im Rahmen des Betrieblichen Ge- Euro fast 44 Prozent der Sachaus- aufgenommen. Schließlich kann die sundheitsmanagements fand am gaben für Bildungsmaßnahmen der erfolgreiche Arbeit der LpB im Be- 27. Oktober 2011 in Zusammenar- LpB decken konnten. reich der Extremismusprävention beit mit der BAD Gesundheitsfür- ein weiteres Jahr fortgesetzt werden, sorge und Sicherheitstechnik GmbH Der Erfolg nachdem die Baden-Württemberg der erste Gesundheitstag für Be- soll 2012 anhalten Stiftung dafür eine Zuwendung von schäftigte der LpB statt. Über den 300.000 Euro bewilligt hat. ganzen Tag hinweg hatten die Mit- Für das Jahr 2012 sind ähnliche Grö- arbeiterinnen und Mitarbeiter die ßenordnungen zu erwarten, da die Dienstfahrzeug Möglichkeit, sich in unserem Ta- LpB aufgrund ihres umfangreichen mit Erdgasantrieb gungszentrum in Bad Urach über Angebots an Veranstaltungen und die Ursachen von Stress und den Publikationen zum Landesjubiläum Das am 1. Februar 2012 in Betrieb Umgang mit Belastungssituationen 2012 und attraktiven Verkaufspro- genommene neue Dienstfahrzeug zu informieren, verschiedene Me- dukten wiederum mit überdurch- der LpB am Standort Stuttgart wird thoden zur Gesundheitsförderung schnittlichen Einnahmen rechnen mit dem umweltfreundlichen und am Arbeitsplatz zu erproben sowie kann. Erfreulich ist, dass die Mit- preisgünstigen Kraftstoff Erdgas be- Bewegungsangebote und Entspan- telausstattung der LpB im Jahr 2012 trieben. Die Entscheidung fiel erst- nungstechniken kennenzulernen. gegenüber dem Vorjahr verbessert

90 INTERN

Im Mittelpunkt des Tages standen frage in der LpB soll im Frühjahr 1. September 2012 wieder ein Aus- arbeitsmedizinische Tests zur Mes- 2012 beraten werden. bildungsplatz für die Berufsausbil- sung der Herzratenvariabilität und dung zur Hauswirtschafterin ange- eine persönliche Ressourcenanalyse Praktikanten boten werden. Daneben hat die LpB Stress, die die Grundlage für indivi- im Herbst 2011 zum zweiten Mal duelle Beratungsgespräche zur Ver- Im Jahr 2011 wurden 60 Praktikan- einen Ausbildungsplatz im Studien- besserung der Gesundheit am Ar- tinnen und Praktikanten betreut, gang „Soziale Arbeit in Bildung und beitsplatz bildeten. von denen ein Drittel aufgrund ei- Beruf “ besetzt, der in Zusammen- arbeit mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Villingen- Schwenningen im Bereich Freiwil- liges Ökologisches Jahr eingerichtet wurde. Die berufliche Qualifizierung der hauptamtlich Beschäftigten hat für die LpB nach wie vor einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2011 haben im Rahmen der dienstlichen Fortbil- dung insgesamt 90 Personen an 26 Schulungsangeboten mit einem Ge- samtumfang von 110 Fortbildungs- tagen teilgenommen. Einen Schwerpunkt bil- dete dabei ein mehrfach durchgeführtes Inhouse- Seminar zur besseren Bewältigung der zuneh- Mitarbeiterbefragung menden Informations- zu psychosozialen dichte am Arbeitsplatz. Belastungen Veranstaltungs- Einen weiteren Baustein zur management Gesundheitsförderung in der LpB bildete eine On- 2012 wird beim Veran- line-Befragung der Mitar- staltungsmanagement beiterinnen und Mitarbei- erstmals ein durchgän- ter, die von Mitte Januar giger Arbeitsablauf zum bis Mitte Februar 2012 auf Initia- ner Praktikumsdauer von minde- Tragen kommen. Alle Veranstal- tive des Staatsministeriums und in stens zwei Monaten auch eine fi- tungen, die in der zentralen Da- Zusammenarbeit mit der Freiburger nanzielle Vergütung bekommen hat. tenbank „Seminarmanager“ der Forschungsstelle Arbeits- und So- Wegen der großen Zahl von Anfra- Landeszentrale erfasst sind, werden zialmedizin (FFAS) durchgeführt gen wurde ein Praktikumsleitfaden dann automatisch in den Internet- wurde. Diese Befragung zu psycho- mit Antworten auf alle wichtigen Veranstaltungskalender übertragen. sozialen Belastungen am Arbeits- Fragen im Zusammenhang mit den Umgekehrt werden alle Onlinean- platz hat zum Ziel, durch die Erhe- LpB-Praktika erarbeitet, der im Jahr meldungen vom Internet in die zen- bung individueller Anforderungen 2012 noch um ein breites Informati- trale Datenbank überspielt. Da im- und Einflüsse bei der Arbeit einen onsangebot im Internet ergänzt wer- mer mehr Anmeldungen über das berufsgruppenspezifischen Vergleich den soll. Internet erfolgen (2011: 820, Jan/ zu ermöglichen und Hinweise für Feb 2012: 700 Anmeldungen), kann konkrete Maßnahmen zur Verbesse- Aus- und Fortbildung hier Arbeitszeit eingespart werden. rung der Arbeitszufriedenheit zu lie- Im Tagungszentrum „Haus auf Ein weiteres Ziel für 2012 ist es, alle fern. Über die Ergebnisse der Um- der Alb“ in Bad Urach kann am 700 bis 800 Veranstaltungen der

91 BEKANNTMACHUNG

Landeszentrale im Internet zu ver- empfohlenen Standards sollen zum durch wichtige Informationen für öffentlichen; bisher finden dort nur Beispiel dazu beitragen, den Zeitauf- die Zusammenarbeit in Teams und die offen ausgeschriebenen Veran- wand für die Erstellung von Proto- die Planung und Steuerung von Pro- staltungen Berücksichtigung, was kollen zu reduzieren, ohne dass da- zessen verloren gehen. dem Betrachter einen unzutref- fenden Eindruck von unsere Arbeit vermittelt.

Interne Kommunikation

Nachdem 2011 beim fünften Füh- rungskräfteworkshop der LpB das Thema „Wissenstransfer und Wis- sensmanagement“ beraten wurde, stand beim sechsten Workshop am 2./3. Februar 2012 im Hohenwart Forum bei Pforzheim die interne Kommunikation und ein zukunfts- fähiges Kommunikationskonzept für die LpB zur Diskussion. Auf der Grundlage einer Analyse bestehen- der Stärken und Schwächen wurden Die Teilnehmer des sechsten LpB-Führungsworkshops am 2./3. Februar 2012 in Pforz- Ziele zur Verbesserung der Kommu- heim-Hohenwart. Von links: Sven Herrmann (Novelis Training & Beratung), Werner Fich- ter (Stabsstelle Kommunikation und Marketing), Dr. Markus Hug (Abteilung 2), Lothar nikationsqualität formuliert. Die in Frick (Direktor), Sibylle Thelen (Abteilung 3), Günter Georgi (Abteilung 1) und Karl-Ulrich einem „Kommunikationshandbuch“ Templ (Stellvertretender Direktor und Abteilung 4). Foto: LpB

Bekanntmachung der Landesregierung über die Errichtung einer Landeszentrale für politische Bildung

Vom 25. Januar 1972; geändert am 27. Juni 1972, am 18. Juni 1984, am 5. September 1988, am 16. Mai 1990 und am 18. Dezember 2006

§ 1 (1) Die Landeszentrale für politische Bildung wird als nichtrechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts im Geschäftsbereich des Staatsministeriums errichtet. (2) Sie hat ihren Sitz in Stuttgart.

§ 2 (1) Die Landeszentrale hat die Aufgabe, die politische Bildung in Baden-Württemberg auf überparteilicher Grund- lage zu fördern und zu vertiefen. Sie dient hierbei der Festigung und Verbreitung des Gedankengutes der freiheitlich-demokratischen Ordnung. (2) Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hat die Landeszentrale insbesondere auf die Zusammenarbeit der mit der Förde- rung der politischen Bildung befaßten staatlichen Stellen hinzuwirken, die Zusammenarbeit der politischen Bildung zu fördern, Tagungen, Lehrgänge und Seminare zu veranstalten, auf denen Themen der politischen Bildung unter Mitwirkung von Politikern und Wissenschaftlern erörtert werden, die Arbeit der staatlichen und gesellschaftlichen Träger der politischen Bildung durch periodische Publikationen, Bücher und Filme zu unter- stützen, innerhalb ihres Aufgabenbereichs praktische Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu sammeln und für die politische Bildung bereitzustellen.

92 BEKANNTMACHUNG

§ 3 (1) Die Landeszentrale gliedert sich in Abteilungen und Außenstellen (§6). (2) Sie unterhält das Haus auf der Alb (§7).

§ 4 (1) Die Überparteilichkeit der Arbeit der Landeszentrale wird durch ein Kuratorium sichergestellt. Die Festlegung der Arbeitsschwerpunkte und die Aufstellung des Haushaltsplanes der Landeszentrale erfolgen im Einverneh- men mit dem Kuratorium. Das Kuratorium nimmt den Jahresbericht des Direktors der Landeszentrale (§5) ent- gegen und hat das Recht, beim Direktor jederzeit Auskünfte über die laufende Arbeit einzuholen. (2) Das Kuratorium besteht aus 24 Mitgliedern. (3) Der Ministerpräsident beruft auf Vorschlag des Landtags 17 Mitglieder des Landtags und im Einvernehmen mit dem Landtag aus Vorschlagslisten der Träger der politischen Bildungsarbeit 7 sachverständige Persönlichkeiten jeweils für die Dauer einer Legislaturperiode. (4) An den Sitzungen des Kuratoriums nehmen außer seinen Mitgliedern der Direktor der Landeszentrale, dessen Stellvertreter sowie Vertreter des Staatsministeriums, des Kultusministeriums und ein Vertreter des Landeskurato- riums für Erwachsenenbildung mit beratender Stimme teil. Darüber hinaus können im Einzelfall weitere Persön- lichkeiten zu den Sitzungen mit beratender Stimme hinzugezogen werden; dabei ist den in den einzelnen Lan- desteilen bestehenden Belangen Rechnung zu tragen. (5) Die Beschlüsse des Kuratoriums werden mit einfacher Mehrheit gefasst. Das Kuratorium ist beschlussfähig, wenn mindestens dreizehn seiner Mitglieder, und zwar neun Landtagsabgeordnete und vier sachverständige Persönlichkeiten anwesend sind. (6) Das Kuratorium wählt jeweils für eine Amtsperiode einen Vorsitzenden und einen Stellvertreter. Es gibt sich im Übrigen eine Geschäftsordnung.

§ 5 (1) Die Landeszentrale wird von einem Direktor geleitet. Ihm obliegt auch die Bewirtschaftung der Haushaltsmittel nach Maßgabe der haushaltsrechtlichen Bestimmungen. (2) Der Direktor der Landeszentrale, sein Stellvertreter sowie die leitenden Mitarbeiter werden vom Ministerpräsi- denten im Benehmen mit dem Kuratorium bestellt. (3) Der Direktor erörtert alle wesentlichen Fragen der Arbeit gemeinsam mit den Fachreferenten und den Leitern der Außenstellen; dazu gehören vor allem die Schwerpunkte der Arbeit, der Haushaltsplan und der Jahres- bericht. Die Fachreferenten und die Leiter der Außenstellen können weitere Gegenstände zur Erörterung vorschlagen. Die Erörterungen sollen in regelmäßigen Abständen stattfinden.

§ 6 (1) Die Außenstellen der Landeszentrale übernehmen regionale Aufgaben. Sie sollen insbesondere mit den Kreisen und Gemeinden sowie mit örtlichen Trägern der politischen Bildung in ihrem Bereich eng zusammenarbeiten.

§ 7 (1) Das Haus auf der Alb dient der fachlichen und pädagogischen Fortbildung der in der politischen Bildung tätigen Personen.

§ 8 (1) Die Landeszentrale nimmt ihre Tätigkeit am 1. März 1972 auf. (2) Die sachverständigen Persönlichkeiten für die erste Amtsperiode des Kuratoriums werden nach Anhörung der Arbeitsgemeinschaft „Bürger im Staat“ berufen.

Die Regierung des Landes Baden-Württemberg

93 STATISTIK

Anhang

1. Zahl der Veranstaltungen 2007 bis 2011

2. Zahl der Teilnehmenden 2007 bis 2011

3. Veranstaltungen nach Themen 2011

4. Veranstaltungen nach Zielgruppen 2011

5. Veranstaltungen nach Arten 2011

6. Teilnehmende 2011 nach Geschlecht

7. Einnahmen und Ausgaben für Sacharbeit 2007 bis 2011

8. Erlöse nach Einnahmearten 2007 bis 2011

9. Ausgaben nach Ausgabezwecken 2011

10. Produktorientierte Kennzahlen 2007 bis 2011

11. Personalstruktur zum 1.1.2012

12. Mitglieder des Kuratoriums

13. Weitere Gremien der Landeszentrale

14. Partnerinnen und Partner (Auswahl)

15. Adressen der Zentralen für politische Bildung

94 STATISTIK

1. Zahl der Veranstaltungen 2007 bis 2011

1000

864 807 789 791 796 800 745 734 766 711 691

600

400

200

67 39 52 31 11 7 5 12 8 22 0 Zahl der Veranstaltungen 2007 - 2011 Zahl der Veranstaltungen 2007 2008 2009 2010 2011

Gesamt Seminare, Tagungen Bildungsreisen usw. Aktionen Ausstellungen

2. Zahl der Teilnehmenden 2007 bis 2011

60.000 57.772

50.000 46.878

40.508 40.822 40.202 40.000

30.000

20.000 eilnehmenden 2007 - 2011 T 10.000

Zahl der 2007 2008 2009 2010 2011

Gesamt Seminare, Tagungen, Bildungsreisen usw. Aktion Ausstellungen

95 STATISTIK

3. Veranstaltungen nach Themen 2011

Europa 137 Landeskunde/Landespolitik BW 92 Umwelt und Ökologie 53 Integration und Migration 52 Kommunalpolitik 41 Didaktik und Methodik 38 Arbeit und Wirtschaft 34 Politisches System 34 Geschichte 33 Frauenpolitik 24 Bürgerschaftliches Engagement 21 Frieden und Sicherheit 21 Medien und Kommunikation 21 Nationalsozialismus 19 Gleichstellungspolitik 17 Globalisierung 17 Deutsche Einheit 16 Internationale Politik 15 Sonstiges 15 Rhetorik 14 Bildung 12 Länderkunde 12 Ethik und Werte 8 Eine Welt/Dritte Welt 7 Konflikttraining 6 Extremismus und Gewalt 6 Religionen 6 Wissenschaft und Technik 6 Gedenkstätten 5 Jugend 5 Kultur 4 Politische Theorie 4 Schule 1 1 0 30 60 90 120 150

96 STATISTIK

4. Veranstaltungen nach Zielgruppen 2011

Gymnasium 134

Bürger/innen (offene Seminare) 128

Außerschul. Jugendbildung 100

Multiplikatoren 71

Studierende 67

Grundschule 45

Realschule 44

Schüler/innen versch. Schularten 43

Frauen 37

Berufsschule 22

Internationale Teilnehmende 22 Teilnehmende mit Migrationshintergrund 14

Förderschule 11

Bundeswehr 11 Lehrende sonstiger Bildungseinrichtungen 10

Multiplikatoren in Medien 9

Senioren 9

Aktive in Vereinen + Initiativen 6

Familien 4

Hauptschule 3

Lehrende an Hochschulen 3

Behinderte 2

Zivildienst 1

0 15 30 45 60 75 90 105 120 135 150

97 STATISTIK

5. Veranstaltungen nach Arten 2011

Seminar/Tagung 288

Politische Tage/Woche 207

Vortrag 145

Workshop/Modellseminar 49

Bildungsreise 23

Aktionen 22

Interne Veranstaltung 16

Sonstiges 15

E-Learning-Kurs 14

Podiumsdiskussion 9

Ausstellung 8

0 50 100 150 200 250 300

6. Teilnehmende 2011 nach Geschlecht

Männer 13.880 (34 %)

Frauen 26.942 (66 %) eilnehmende nach Geschlecht T

98 STATISTIK

7. Einnahmen und Ausgaben für Sacharbeit 2007 bis 2011

Einahmen Ausgaben

1.800.000€ 1.734.000 1.680.000 1.597.000 1.575.000 1.482.000 1.500.000€

usgaben 1.200.000€ A

900.000€ 835.000 723.000 760.000

567.000 608.000 600.000€

300.000€ innahmen und

E 0€ 2007 2008 2009 2010 2011

8. Erlöse nach Einnahmearten 2007 bis 2011

Seminare 300.000 € Studiensreisen Veröffentlichungen Förderbeiträge

240.000 €

180.000 € innahmeart E

120.000 €

60.000 € rlöse nach E 10.000 € 2007 2008 2009 2010 2011

99 STATISTIK

9. Ausgaben nach Ausgabezwecken 2011

Geschäfts- u. EDV u. Verwaltungsbedarf Telekommunikation 96.000 € Dienstreisen 131.000 € 43.000 € Tagungsstätte „Haus auf der Alb“ Investitionen 454.000 € 21.000 €

Gedenkstättenarbeit 190.000 €

Freiwilliges usgabenzwecke Ökologisches Jahr

A 764.000 € Allgemeine Personalausgaben 3.212.000 €

Sacharbeit (Veranstaltungen u. Publikationen) 2.187.000 € usgaben nach A

100 STATISTIK

10. Produktorientierte Kennzahlen 2006 bis 2011

Pos. Messgrößen / Ist 2006 Ist 2007 Ist 2008 Ist 2009 Ist 2010 Ist 2011 Bemerkungen Einheit

1 Kundenzufrieden- 0,7 0,7 0,7 ....1. 0,7 0,7 Skala von -1 (schlechtester Wert) heitsindex bis +1 (bester Wert) (Veranstaltungs- evaluation)

2 Deckungsbeitrag 49,5 38,3 45,3 53,0 36,3 43,9 Anteil der Einnahmen an den Ge- zur Sacharbeit samtausgaben für die Sacharbeit (in %)

3 Deckungsbeitrag 74,5 61,8 66,2 72,8 51,4 64,5 Anteil der Teilnehmerbeiträge an Veranstaltungen den Gesamtausgaben für Seminare (in %)

4 Deckungsbeitrag 21,6 24,1 28,2 34,1 24,2 25,2 Anteil der Publikationserlöse an den Publikationen Gesamtausgaben für Publikationen (in %)

5 Zahl der 7.553 7.285 8.287 8.274 8.393 12.506 Laut Meldung des Vertriebspartners Publikations- Verlagsgesellschaft W.E. Weinmann bestellungen mbH, Filderstadt

6 Zahl der 4.732 4.026 4.624 4.610 5.067 7.051 Laut Meldung des Vertriebspartners Neukunden im Verlagsgesellschaft W.E. Weinmann Publikations- mbH, Filderstadt versand

7 Kundenzufrieden- 0,8 0,8 0,9 0,9 0,8 0,8 Skala von -1 (schlechtester Wert) heitsindex bis +1 (bester Wert) (Freiwilliges Öko- logisches Jahr)

8 Teilnehmende am 3.185 3.699 4.206 4.018 3.853 3.800 Anzahl der teilnehmenden Schüler Schülerwettbewerb und Schülerinnen am Schülerwett- bewerb des Landtags

9 Kundenzufrieden- 1,6 1,6 1,5 1,5 1,5 1,5 Skala von 1 (bester Wert) heitsindex bis 5 (schlechtester Wert) (Gäste des Tagungszentrums)

10 Auslastungs- 41,8 39,8 42,9 36,6 2.) 45,1 41,45 100 % = Vollauslastung von quote des 60 Betten an 365 Tagen Tagungszentrums (Theoretischer Wert) (in %) 11 Zahl der 5.474 5.751 5.781 5.351 2.) 6.350 6044 Bei mehreren Übernachtungstagen Gäste in des werden Personen nur einmal erfasst Tagungszentrums

12 Ausgaben je 25,93 25,48 23,92 43,75 3.) 31,96 29,60 1 Übernachtung = 1,5 Teilnehmer- Teilnehmertag tage des Tagungszen- 1 Tagesgast = 1,0 Teilnehmertage trums (in EUR)

13 Anzahl der Nutzer 189.600 221.600 268.000 287.000 168.000 4.) 250.300 Jede Besucherin und jeder Besucher des LpB-Internet- wird nur ein Mal je Monat gezählt. angebots (Monats- Der Jahreswert ergibt sich jeweils durchschnitt) aus dem Durchschnitt der zwölf Monatsergebnisse.

1.) 2009 wurde keine Veranstaltungsevaluation durchgeführt 2.) längere Schließzeit wegen Umbau- und Renovierungsarbeiten im Tagungszentrum Haus auf der Alb 3.) erhebliche Mehrausgaben wegen Umbau und Modernisierung der Seminatechnik im Tagungszentrum Haus auf der Alb 4.) seit dem Jahr 2010 geänderte Statistiksoftware

101 STATISTIK

11. Personalstruktur zum 1.1.2012

Zahl Geschlecht Beschäftigungsumfang

Personen VZÄ * m w Vollzeit Teilzeit Altersteilzeit

Beamte 10 10 6 4 10 0 0

Abgeordnete Beamte 4 2,98 4 0 2 2 0

Beschäftigte ** 78 51,45 20 58 27 42 9

Beurlaubte Beschäftigte 300312 0

Auszubildende 3 3 0 3 3 0 0

Beschäftigte ** insgesamt 98 67,43 30 68 43 46 9

* VZÄ = Vollzeitäquivalente ** In den Werten sind auch Beschäftigte berücksichtigt, die sich bereits in der Freistellungsphase der Altersteilzeit befinden

102 KURATORIUM

12. Mitglieder des Kuratoriums (2011 bis 2016)

Vorsitzender: Christoph Bayer MdL SPD Stellvertretende Vorsitzende: Katrin Schütz MdL CDU

Elke Brunnemer MdL CDU Jörg Fritz MdL GRÜNE Klaus Käppeler MdL SPD Thaddäus Kunzmann MdL CDU Sabine Kurtz MdL CDU Siegfried Lehmann MdL GRÜNE Winfried Mack MdL CDU Thomas Poreski MdL GRÜNE Karl Rombach MdL CDU Viktoria Schmid MdL CDU Alexander Schoch MdL GRÜNE MdL GRÜNE Georg Wacker MdL CDU Florian Wahl MdL SPD Sabine Wölfle MdL SPD

Günter Busch, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Landesbezirk Baden-Württemberg Georg Hiller, Bildungswerk für Kommunalpolitik Baden-Württemberg Dr. Hermann Huba, Volkshochschulverband Baden-Württemberg Reinhard Kafka, Kirchliche Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung Stefan Küpper, Landesvereinigung baden-württembergischer Arbeitgeberverbände Doro Moritz, DGB-Bezirk Baden-Württemberg Kerstin Sommer, Landesjugendring Baden-Württemberg

Staatsministerium Baden-Württemberg: Staatssekretär Klaus-Peter Murawski Prof. Dr. Birgit Locher-Finke Dr. Claudia Rose

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg: Hauptkonservator Dr. Carsten Rabe

Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg: Lothar Frick, Direktor Karl-Ulrich Templ, Stellvertretender Direktor

103 GREMIEN DER LPB

13. Weitere Gremien der Landeszentrale

Beirat Reihe DEUTSCHLAND & EUROPA t Günter Gerstberger, Robert Bosch Stiftung GmbH, Stuttgart (im Ruhestand) t Renzo Costantino, Studiendirektor, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport t Prof. Dr. em. Lothar Burchardt, Universität Konstanz t Dietrich Rolbetzki, Oberstudienrat a. D., Filderstadt t Dr. Beate Rosenzweig, Universität Freiburg, Studienhaus Wiesneck t Lothar Schaechterle, Professor am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Esslingen /Neckar t Dr. Georg Weinmann, Studiendirektor, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Wertheim t Lothar Frick, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung t Jürgen Kalb, Studiendirektor, Landeszentrale für politische Bildung

Redaktion Zeitschrift POLITIK & UNTERRICHT t Judith Ernst-Schmidt, Oberstudienrätin,Werner-Siemens-Schule (Gewerbliche Schule für Elektrotechnik), Stuttgart t Dipl.-Päd. Martin Mai, Wilhelm-Lorenz-Realschule,Ettlingen t Dipl.-Päd. Holger Meeh, Akademischer Rat,Pädagogische Hochschule Heidelberg t Wibke Renner-Kasper, Konrektorin der Grund-, Haupt- und Realschule Illingen t Angelika Schober-Penz, Studienrätin,Erich-Bracher-Schule (Kaufmännische Schule), Kornwestheim t Lothar Frick, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung t Dr. Reinhold Weber, Landeszentrale für politische Bildung, Chefredakteur t Sylvia Rösch, Landeszentrale für politische Bildung, Redaktionsassistentin

Förderbeirat Gedenkstättenarbeit t Jost Grosspietsch, Freundeskreis Ehemalige Synagoge e.V., Sulzburg t Felix Köhler, KZ-Gedenkstätte Vaihingen/Enz e.V., Vaihingen an der Enz t Thomas Stöckle, Gedenkstätte Grafeneck, Gomadingen t Sibylle Thelen, Landeszentrale für politische Bildung t Karl-Ulrich Templ, Landeszentrale für politische Bildung t Lothar Frick, Landeszentrale für politische Bildung

Beirat Schülerwettbewerb des Landtags zur Förderung der politischen Bildung 10 Abgeordnete: 10 externe Sachverständige: t Sabine Kurtz MdL CDU, Vorsitzende t Lothar Frick t Sandra Boser MdL Grüne, Stellvertretende Vorsitzende t Ulrike Hagenbuch t Thaddäus Kunzmann MdL CDU t Anke Kiefert t Viktoria Schmid MdL CDU t Jörg Kindler t Felix Schreiner MdL CDU t Hilke Lorenz t Tobias Wald MdL CDU t Prof. Wolfgang Lüftner t Charlotte Schneidewind-Hartnagel MdL Grüne t Helmut Nagel t Jörg Fritz MdL Grüne t Schwester Birgit Reutemann t Dr. Stefan Fulst-Blei MdL SPD t Birgit Scholze-Thole t Klaus Käppeler MdL SPD t Wolfgang Manuel Simon Beratende Mitglieder: Förderpreisgremium: t Gernot Tauchmann, Ministerium für t Sabine Kurtz MdL CDU (Vorsitzende) Kultus, Jugend und Sport t Sandra Boser MdL Grüne (Stellvertr. Vorsitzende) t Hubert Wicker, Landtag von Baden-Württemberg t Birgit Scholze-Thole, Schulleiterin t Helmut Sopper, Landtag von Baden-Württemberg t Elisabeth Krause, Landtag von Baden-Württemberg t Elisabeth Krause, Landtag von Baden-Württemberg t Lothar Frick, Landeszentrale für politische Bildung t Monika Greiner, Landeszentrale für politische Bildung t Monika Greiner, Landeszentrale für politische Bildung t Thomas Schinkel, Landeszentrale für politische Bildung t Thomas Schinkel, Landeszentrale für politische Bildung

104 GREMIEN DER LPB

Beirat des Projekts der Baden-Württemberg-Stiftung „Mit Zivilcourage gegen Extremismus“ t Dr. Helmut Rannacher, Präsident des Landesamts für Verfassungsschutz a. D., (Vorsitzender) t Dr. Siegfried Schiele, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung a. D., (Stellvertretender Vorsitzender) t Wolfgang Antes, Jugendstiftung Baden-Württemberg t Reiner Baur, Landesjugendring Baden-Württemberg e.V. t Dr. Michael Blume, Staatsministerium Baden-Württemberg t Dr. Ulrich Bopp, Deutsch-Türkisches Forum (DTF) Stuttgart e.V. t Christoph Bayer MdL, SPD-Landtagsfraktion Baden-Württemberg (seit 2011) t Emina Corbo-Mesic, Koordinierungsrat des christlich-islamischen Dialogs e.V. t Dr. Alfred Geisel, Gegen das Vergessen – Für Demokratie e.V. t Herbert Hellstern, Innenministerium Baden-Württemberg t Dr. Hermann Huba, Volkshochschulverband Baden-Württemberg e.V. t Roland Klinger, Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) t Dr. Timm Kern MdL, FDP/DVP-Landtagsfraktion Baden-Württemberg (seit 2011) t Dr. Bernd C. Schneider, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (bis Mai 2011) t Stefan Küpper, Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V. t Felix Schreiner MdL, CDU Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg (seit 2011) t Prof. Dr. Karl-Heinz Meier-Braun, SWR International t Prof. Dr. Kurt Möller, Hochschule Esslingen, Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege t Salomon Alexander MdL, Bündnis 90/Die Grünen im Landtag von Baden-Württemberg (seit 2011) t Dr. Carsten Rabe, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg t Thomas Maria Renz, Weihbischof, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart t Joachim Schmid, Evangelische Akademie Bad Boll t Gabriele Wengenroth-Meurisch, Landeselternbeirat Baden-Württemberg (seit 2011) t Annika Wörsdörfer, Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Baden-Württemberg

Beirat des Freiwilligen Ökologischen Jahres t Volker Wehle, Leitender Ministerialrat, Umweltministerium Baden-Württemberg t Cornelia Herbst-Münz, Umweltministerium Baden-Württemberg t Astrid Epp, Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg t Reiner Baur, Landesjugendring Baden-Württemberg t Susanne Eckert, Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung, Landesverband Baden-Württemberg t Thomas Schaaf, DRK-LV Badisches Rotes Kreuz, Liga der Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg t Johannes Stober MdL SPD, Umweltausschuss des Landtages t Sabine Kurtz MdL CDU, Ausschuss für Schule, Jugend und Sport des Landtages t Horst Schulz, NABU Baden-Württemberg t Berthold Frieß, BUND Landesverband Baden-Württemberg t Johannes Ell-Schurr, Demeter Baden-Württemberg t Anja Kirchner, Bioland Landesverband Baden-Württemberg t Dieter Schmid, Diözese Rottenburg-Stuttgart t Lothar Krikowski, BUND Ettenheim, Sprecher FÖJ Einsatzstellen LpB t Xaver Steidle, Jugend- und Bildungshaus Michaelsberg Sprecher FÖJ Einsatzstellen BDK t Stefan Börsting, Sprecher FÖJ TN LpB t Tobias Jung, Sprecher FÖJ TN BDKJ t Simon Schiefer, Sprecher FÖJ TN Diakonisches Werk Trägervertreter t Ulrich Müllerschön, Diözesanleitung BDKJ/BJA Diözese Rottenburg-Stuttgart t Karin Turba, BDKJ-Fachstelle Freiwilligendienste/FÖJ Diözese Rottenburg-Stuttgart t Petra Honikel, BDKJ-Bereichsleitung Soziale Bildung, Fachstelle Freiwilligendienste t Lothar Frick, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg t Steffen Vogel, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg t Wolfgag Hinz-Rommel, Diakonisches Werk Württemberg

105 PARTNER

14. Partnerinnen und Partner (Auswahl) Die Landeszentrale arbeitet mit vielen öffentlichen und privaten Einrichtungen zusammen. Diese Auflistung ist aus Platzgründen nicht vollständig. Wir bitten die nicht genannten Partner um Verständnis und Nachsicht dafür, dass sie dieses Mal nicht aufgeführt sind. Die Übersicht soll den Leserinnen und Lesern vor allem einen Eindruck von der Vielfalt der Akteure im Netzwerk der politischen Bildung im Land vermitteln. Wir bemühen uns über die Jahre, alle Partnereinrichtungen zu nennen.

A Agentur für Qualität in Freiwilli- Duale Hochschule Haus der Katholischen Kirche gendiensten (QUIFD) Baden-Württemberg (DHBW) Stuttgart Akademie der Diözese Rottenburg- Stuttgart E I Arbeitsstelle für literarische Mu- Entwicklungspädagogisches Infor- Initiative Deutschland – seen des Deutschen Literaturarchivs mationszentrum Reutlingen (EPIZ) Land der Ideen Marbach EU-Kommission Institut für Friedenspädagogik Tübingen Archive EU-Programm Senior Volunteers Project J B Europa Zentrum Baden-Württemberg Stiftung Baden-Württemberg Jugendpresse Baden-Württemberg Badische Zeitung Europäische Donau-Akademie K Bibliotheken Europäische Zentralbank Katholisches Bildungswerk Stuttgart Bildungswerk Europäisches Parlament Kernkraftwerk Obrigheim der Erzdiözese Freiburg Evangelisches Medienhaus GmbH Brot für die Welt Kosmos Verlag Stuttgart Bund der Deutschen Katholischen F L Jugend (BDKJ) Fachkonferenz Frauenbildung in Ba- Landesakademie für Fortbildung Bundesarbeitskreis Freiwilliges den-Württemberg (FKF) und Personalentwicklung an Ökologisches Jahr Fachstellen für das öffentliche Bibli- Schulen (Standort Bad Wildbad) Bundeswehr othekswesen bei den Regierungsprä- Landesamt für Verfassungsschutz Bundeszentrale sidien Baden-Württemberg Baden-Württemberg (LfV) für politische Bildung Fränkische Nachrichten Landesanstalt für Kommunikation Führungsakademie Baden-Württemberg (LFK) C Baden-Württemberg Landesarbeitsgemeinschaft der Ge- Centrum für angewandte denkstätten und Gedenkstätten- Politikforschung München G initiativen Baden-Württemberg Gedenkstätte Yad Vashem Jerusalem (LAGG) D Gemeinden, Städte, Landkreise, Landesarbeitskreis Schule für Dachverband der Jugendgemein- Regionalverbände und Regierungs- Eine Welt (LAK) deräte Baden-Württemberg präsidien Landesfrauenrat DDR-Museum Pforzheim Geschäftsstelle Osteuropa der Baden-Württemberg Deutsche Gesellschaft für internati- Baden-Württemberg Stiftung Landesjugendring onale Zusammenarbeit (GIZ) Gesellschaft für Medienpädagogik Baden-Württemberg Deutsche Presse-Agentur und Kommunikationskultur (GMK) Landesmarketing im Staatsministerium Diakonisches Werk Württemberg Goethe-Institut Schwäbisch Hall Landesmedienzentrum Dialog-Plattform Freiwilligen- Grenzlandmuseum Eichsfeld Baden-Württemberg (LMZ) dienste und Freiwilligenprojekte in Baden-Württemberg H Landeszentrale für politische Bil- dung Rheinland-Pfalz Donaubüro Ulm Haus der Geschichte Baden-Württemberg Landtag von Baden-Württemberg

106 PARTNER

Landtagsfraktionen Starkmacher e.V. Mannheim Lebenshilfe Baden-Württemberg Stiftung Bundespräsident Theodor- Logistikzentrum Heuss-Haus Stuttgart Baden-Württemberg (LZBW) STUBE. Studienbegleitprogramm für Studierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika M Südwestbank Ministerium für Kultus, Jugend und Südwestdeutscher Lehrerverband Sport Baden-Württemberg für historische, politische und Model United Nations (MUN) ökonomische Bildung Musikstudio Authentic Arts Mann- Südwestrundfunk (SWR) heim T N Türkischer Moscheeverein Buchen Neckar-Verlag Villingen-Schwen- ningen Nemetschek Stiftung München U Netzwerk für Senior-Internet-Initia- Umweltministerium tiven in Baden-Württemberg Baden-Württemberg Universitäten P Pädagogische Hochschule V Schwäbisch Gmünd Verlag Herder Freiburg Polizei Baden-Württemberg Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Pumpspeicherkraftwerke Hausen Verlagsgesellschaft W.E. Weinmann und Atdorf Filderstadt Volkshochschulen R Ravensburger AG W Robert Bosch Stiftung Wochenschau Verlag Schwalbach/Ts. S Schulen in Baden-Württemberg Z Schwäbische Bauernschule Zentrum für Allgemeine Wissen- Bad Waldsee schaftliche Weiterbildung der Seminar für Wissenschaftliche Universität Ulm (ZAWiW) Politik der Universität Freiburg Zeppelin University Friedrichshafen SEZ Stiftung Entwicklungs-Zusam- menarbeit Baden-Württemberg

107 LANDESZENTRALEN

15. Adressen der Zentralen für politische Bildung

Bundeszentrale für politische Bildung Adenauerallee 86, 53113 Bonn, Telefon: 0228.99515-115 (Kundenberatung), Fax: -113, www.bpb.de Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg Stafflenbergstr. 38, 70184 Stuttgart, Telefon: 0711.164099-0, Fax: -77, www.lpb-bw.de Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Praterinsel 2, 80538 München, Telefon: 089.2186-2172, Fax: -2180, www.km.bayern.de/blz Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung Heinrich-Mann-Allee 107, Haus 17, 14473 Potsdam, Telefon: 0331.866-3541, Fax: -3544, www.politische-bildung-brandenburg.de Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin An der Urania 4-10, 10787 Berlin, Telefon: 030.9016-2552, Fax: -2538, www.berlin.de/lzpb/ Landeszentrale für politische Bildung Bremen Osterdeich 6, 28203 Bremen, Telefon: 0421.361-2922, Fax: -4453, www.lzpb-bremen.de Landeszentrale für politische Bildung Hamburg Dammtorstraße 14, 20354 Hamburg, Telefon 040.42823 – 4826, Fax – 4813, www.hamburg.de/politische-bildung Hessische Landeszentrale für politische Bildung Taunusstraße 4-6, 65183 Wiesbaden, Telefon: 0611.32 40-51, Fax: -77, www.hlz.hessen.de Landeszentrale für politische Bildung des Landes Mecklenburg-Vorpommern Jägerweg 2, 19053 Schwerin, Telefon: 0385.30 20-910, Fax: -922, www.lpb-mv.de Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen Horionplatz 1, 40213 Düsseldorf, Telefon: 0211.837-4208, Fax: -4212 und -4269, www.politische-bildung.nrw.de Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz Am Kronberger Hof 6, 55116 Mainz, Telefon: 06131.16 29-70, Fax: -80, www.politische-bildung-rlp.de Landeszentrale für politische Bildung im Saarland Beethovenstr. 26, 66125 Saarbrücken, Telefon: 06897.79 08 17-6, Fax: -7, www.lpm.uni-sb.de/lpb/ Sächsische Landeszentrale für politische Bildung Schützenhofstr. 36, 01129 Dresden, Telefon: 0351.85 31-80, Fax: -855, www.slpb.de Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt Schleinufer 12 , 39104 Magdeburg, Telefon: 0391.5 67-64 63, Fax: -64 64, www.lpb.sachsen-anhalt.de Landeszentrale für politische Bildung Schleswig-Holstein Karolinenweg 1, 24105 Kiel, Telefon: 0431.988-1646, Fax: -5942, www.politische-bildung-sh.de Landeszentrale für politische Bildung Thüringen Regierungsstr. 73, 99084 Erfurt, Telefon: 0361.37 92-701, Fax.: -702, www.thueringen.de/de/lzt

Die /JFEFSTÊDITJTDIF-BOEFT[FOUSBMFGàSQPMJUJTDIF#JMEVOH wurde zum 1.1.2005 aufgelöst.

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