Berner Oberland – DAS MAGAZIN | Frühling 2018 DAS MAGAZIN BERGBAHNBAU 1853 –1918 FERDINAND HODLER -Jungfraujoch –ohneUmsteigen! VISION Wettlauf derIngenieure Vor 125Jahren: KIENTAL Reichenbach BERNER OBERLAND

LAND UNDLEUTE

FOKUS GASTRONOMIE HANDWERK TOURISMUS INDUSTRIE KULTUR NATUR

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Erhältlich in ausgewählten -Verkaufsstellen im Berner Oberland. hr-kaffee.ch BERNER OBERLAND INHALT DAS MAGAZIN LAND UND LEUTE Berner Oberland – DAS MAGAZIN | Frühling 2018 FRÜHLING 2018, CHF 9.50 FRÜHLING 2018,

FERDINAND HODLER 1853 – 1918

BERGBAHNBAU Vor 125 Jahren: Wettlauf der Ingenieure

VISION Interlaken-Jungfraujoch – ohne Umsteigen!

TOURISMUS Reichenbach GASTRONOMIE NATUR FOKUS KULTUR TITELBILD: / Blümlisalp. HANDWERK INDUSTRIE FRÜHLING 2018 KIENTAL FOTO: Herbert Steiner.

DAS IST DRIN

4 38 Reichenbach-Kiental 50 Jahre H&R Gastro AG

28 52 Vision: MOB-GoldenPass – Interlaken-Jungfraujoch – Chaplin’s World ohne Umsteigen!

31 58 Ferdinand Hodler, 25 Jahre CasAlp Schweizer Maler (1853 – 1918)

Und ausserdem:

16 Sagenhaftes Oberland: 41 Tourismus & Klima 65 Das Hermelin-Tier des Jahres Der Herr vom Aris 42 Tourismus & Politik 67 Service 23 Kulturgut Alpenküche: Bärlauch 46 Schweizer Mühlentag 69 Agenda – 90 Tage 25 Bergbahnbau: 48 Merliger Marmor Wettlauf der Ingenieure 71 Tristan Nörggeler 54 Aare-Radweg 34 Portfolio: Ferdinand Hodler 72 Postkarte

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NEUE VISIONEN BRAUCHT DAS LAND

Unser Titelthema ist diesmal der Region Reichenbach-Kiental gewidmet. Das Sei- tental an der Lötsch- berg-Achse ist vor al- lem Bergwanderern ein Begriff. Aber das Tal der Chiene hat auch noch ganz ande- res zu bieten.

Der 19. Mai ist der Todestag von Ferdinand Hodler (1853 –1918). Er gilt als der bekann- teste Schweizer Maler des 19. Jahrhunderts und hatte eine enge Beziehung zu unserer Region. Geboren in ärmlichen Verhältnis- sen in der Berner Matte, lebte er in Steffis- burg und Thun, bevor in seine Wahlheimat, nach Genf zog. Immer aber kehrte er wie- der zurück und malte im Berner Oberland Neue Visionen braucht das Land (Symbolbild). seine berühmten Landschaftsbilder. Berner Oberland – Das Magazin wird sich in den vier Ausgaben 2018 mit Leben und Werk des Erschliessung der schönsten Gipfel mit mo- – wirkliche Visionen – nicht Flickwerk, ge- Künstlers befassen. Den Auftakt dazu macht dernster Eisenbahntechnik und visionä- fragt. In den nächsten Ausgaben widmet ein Interview mit alt Bundesrat und Kunst- ren Projekten. Adolf Guyer Zeller war einer sich Berner Oberland – Das Magazin dieser, sammler Christoph Blocher. von ihnen. Er hatte, neben einigen Mitbe- für die Volkswirtschaft des Berner Oberlan- werbern am Schluss die Nase vorn und ge- des wichtigen, Epoche des Bergbahnbaus Vor mehr als 125 Jahren war das Berner wann den Wettbewerb zum Bau der Jung- und seinen spannenden Geschichten. Oberland ein Tummelplatz für Visionäre und fraubahn. Dabei hatte er eine Vision, die Ingenieure. Mit dem Bau der Giessbach- bis heute nicht realisiert wurde. Aber ge- bahn und der Thunersee--Bahn rade heute, wo Globalisierung und Digita- André Dähler begann der Wettlauf der Ingenieure um die lisierung die Welt verändern, sind Visionen Verlag & Redaktion

BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 3 REICHENBACH-KIENTAL REICHENBACH IN THE VALLEY The municipality now comprises eight localities, namely Reichenbach, Faltschen, Scharnachtal, Kiental, Kien-Aris, Reudlen, and Ausserschwandi. Part of Müle- nen also belongs to Reichenbach. Around 3500 residents live in the municipality to- day. Alongside agriculture, gentle tourism has existed since 1899, when a post coach service started operating to «Kienthal». ‘s steepest bus route runs up­ to Griesalp. Near Reichenbach is Mount TEXT: ANDRÉ DÄHLER. , one of the most beautiful excursion BILDER: HERBERT STEINER. peaks in the Bernese Oberland.

Aus der Geschichte. Der Name Reichen- Landwirte leisten einen grossen Beitrag zur Bahnhof Mülenen bach stammt vermutlich von «ric» was Erhaltung einer intakten artenreichen Kul- «mächtig» bedeutet, also «mächtiger Bach». turlandschaft. In der Gemeinde Reichen- Die Gemeinde gehörte früher zur Herrschaft bach werden auf etwa 120 Alpbetrieben Mülenen-Aeschi. Das Edelgeschlecht der 2470 Normalstösse Rindvieh (1 NST = 1 Kuh Kien, war bis 1283, der ursprüngliche Be- während 100 Tagen) und rund 3800 Schafe sitzer der Freiherrschaft und der gesömmert. Auch Lamas /Alpakas und Alp­ Herrschaft Mülenen-Aeschi. Um das Jahr pferdeherden verbringen den Sommer auf 1400 kam das Frutigland zum Stande . den Alpweiden im Kiental und an der Flan- 1528 wurde Reichenbach zu einer selbstän- ke des Niesenberges. Viele kleinere Alp­ digen Kirchgemeinde erhoben. betriebe können dank guter Erschliessung von den Bauernfamilien zusammen mit den Wichtige Verkehrsachse. Das Kandertal Talbetrieben bewirtschaftet werden. Orga- ist seit jeher eine wichtige Verkehrsachse nisiert und koordiniert wird der Alpbetrieb nach dem Süden. Der Gemmiweg und der durch die Bäuertkommissionen die es in Niesenbahn Reichenbach, Blick zur Blüemlisalp. viel ältere Lötschenpass brachten schon zur den Dörfern Reichenbach, Faltschen, Schar- Römerzeit Leute ins Tal. Als im 16. Jahrhun- nachtal, Kiental, Kien-Aris, Reudlen, Wengi dert der Walliser Badeort Leuk hinter dem und Schwandi gibt. Gemmipass an Bedeutung gewann, nahm der Durchgangsverkehr im Kandertal grös- Tourismus, Gewerbe und Industrie. Die sere Formen an. Mit dem Bau des Lötsch- Gemeinde umfasst heute acht Ortschaften, bergtunnels, der ab 1913 zusammen mit nämlich Reichenbach, Faltschen, Schar- dem Simplontunnel die Alpentraversierung nachtal, Kiental, Kien-Aris, Reudlen, Wengi Bern-Brig-Mailand ermöglichte, erhielt das und Ausserschwandi. Auch ein Teil von Mü- REICHENBACH IM KANDERTAL Kandertal Anschluss an die «weite Welt». lenen gehört zur Gemeinde Reichenbach. Reichenbach ist heute mit den Bahnhöfen Heute leben rund 3500 Einwohner in Rei- Reichenbach und Mülenen an den Regio- chenbach. Nebst der Landwirtschaft gibt es 2 nalverkehr und an die schnelle Verkehrsver- seit 1899, als die Postkutsche nach «Kient- Reichenbach ist mit 127 km Fläche eine der grössten Gemeinden im Kanton Bern. bindung an der Lötschberg-Basislinie (mit hal» fuhr und das Kurhotel auf der Griesalp Das Gemeindegebiet reicht vom Gipfel des Niesens (2362 m) im Nordwesten Intercityzügen ab ) und der rollenden gebaut wurde, einen sanften Tourismus. Landstrasse (Autoverlad ab ) gut Mit dem Niesen hat Reichenbach einen der bis zum Gipfel der Blüemlisalp (3661 m) im Süden. Dazwischen liegt der tiefste angebunden. schönsten Aussichtsberge im Berner Ober- Punkt mit 692 Metern in Mülenen. Zehn Ortsteile und Dörfer zählen zum land. Ausserdem sind in Reichenbach un- Land- und Alpwirtschaft. Die Gemein- terschiedliche Industrie- und Gewerbebe- Gemeindegebiet. de Reichenbach ist stark von der Landwirt- triebe, teils mit internationaler Ausrichtung schaft geprägt. Die 135 Landwirtschaftsbe- angesiedelt. Das Dorf ist dank seiner gu- triebe umfassen 1540 ha landwirtschaftliche ten Erreichbarkeit auch zu einem beliebten Nutzfläche. 25 % der Betriebe werden im Wohnort geworden. Hauptberuf bewirtschaftet, 75 % der Be- triebe im Nebenerwerb. Für die Aufzucht, Fleisch- und Milchwirtschaft werden rund 2100 Grossvieheinheiten gehalten. Die

4 BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 5 REICHENBACH-KIENTAL ist besonders für Familien von besonderem (Deutsch) mit vielen ergänzenden Informa- te und neue Spiele. Ramslauenen ist auch Reiz. tionen auf 124 Seiten mit über 200 farbigen Ausgangspunkt zur BLS-Nordrampenwan- Bildern erhältlich. derung nach Kandersteg. Nach Ramslaue- Wildwasserweg. Dieser Weg ist die spek- nen führt ab Kiental eine Sesselbahn, die im takulärste Art um in das hintere Kiental zu Höhenweg Griesalp – Ramslauenen. Sommer von Mitte Mai bis Mitte Oktober in gelangen. Vorbei an tosenden Wasserfällen Von der Griesalp führt der 2015 neu erstell- Betrieb ist. ist er der meist begangene Aufstieg zu Fuss te Höhenweg über den Chucheligrabe ins von Tschingel nach Pochtenalp, Golderli­ Brüggerbärgli, hinunter nach Lengschwen- oder Griesalp-Kurhaus. Im Hexenkessel di und via «Guggerwäg» nach Ramslauenen. WANDERLAND ist die Gewalt des Wassers besonders ein- drücklich zu erleben. Der Weg ist Teil der Sa- An Ramslauenen gibt es verschiedene­ genwege und lohnt sich als Halbtageswan- Rundwege wie der «Hüttä-Wäg» zur Ski­ derung, besonders im Frühjahr. klubhütte Gehrihorn, die an Wochenenden Das Kiental, am Fusse der Blüemlisalp, ist ein Wanderland par Excellence. Es bietet bewirtet ist und von wo die wunderbare dem anspruchsvollen Passwanderer, aber auch weniger geübten Wanderern, Alpwirtschafts- und Naturlehrpfad. Aussicht ins untere Kandertal, nach Ae- Anreise ins Kiental Auf dem lehrreichen Weg auf der Griesalp schi, auf den Thunersee und ins angrenzen- Der Regio-Express Lötschberger ver­- Senioren und Familien ein Umfang- und abwechslungsreiches Angebot. kommt der Wanderer der Natur und ihren de Mittelland genossen werden kann. Auf kehrt stündlich direkt ab Bern und Zusammenhängen, aber auch dem Leben dem «Guggerwäg» präsentiert Wildhüter Brig mit Halt in Reichenbach und Mü­- und der Arbeit der Bergbauern, auf span- Paul Schmid zusammen mit dem Jagdins- lenen. Anschluss an die Buslinie Rei- nende Weise, auf die Spur. Der Alpwirt- pektorat in verschiedenen Schaukästen ein- chenbach-Kiental-Griesalp. Für Anrei- schafts- und Naturlehrpfad ist ein origineller zelne Tiere des Kientals. Die Präsentatio­nen sende mit dem eigenen Auto gibt es TEXT: ADI SCHREIBER. und informativer Lehrpfad, der auf die ein- sind sowohl für Kinder wie auch Erwachse- signalisierten Parkplätze beim Tschin- BILDER: HERBERT STEINER, ZVG. zigartigen Faktoren des Tals eingeht. Lesen, ne interessant und bieten ein wundervolles gelsee und auf der Griesalp. Diese sind beobachten, fühlen, hören. Über alle Sinne Naturerlebnis. Der Kien Zappel Rundweg kostenpflichtig und mit Zahlstellen ver- Passwandern. Die Griesalp, eingebettet ternationalen Passwanderung «Via Alpi- spiel wie die Bundalp zu ihrem Namen kam, vermitteln 23 Informationstafeln auf zwei basiert auf der Geschichte «Dr Zouber- sehen. Der steile Teil der Strecke wird zwischen den bekannten Passübergängen na». Das Gebiet rund um die Blümlisalp warum es einen «Wilden Andrist» und einen Rundwegen Kindern und Erwachsenen viel wicht Kien Zappu» der Märlitante Barbara im Einbahnverkehr geregelt (steil mit Sefinenfurgge nach Mürren und dem Hoh- gehört zum UNESCO Weltnaturerbe Jung- «Zahmen Andrist» gibt, oder was es mit der Interessantes über Flora, Fauna, Geologie, Burren und eignet sich speziell für Famili- engen Kurven). türli nach Kandersteg, liegt an der Fernwan- frau-Aletsch. schnee- und eisbedeckten Blüemlisalp­ auf Bergwald, Bäche, Alpwirtschaft und über en mit Kindern im Vorschulalter. Auf dem derroute vom Bodensee zum Genfersee. Die sich hat. Das Wandererlebnis in der reinen die Alpkäseherstellung. Zu diesem Weg Weg entdecken kleine und grosse Besucher www.bls.ch / Passwanderrouten sind Teilstrecken der Kientaler Sagenwege. Auf den Kientaler Natur des hintern Kientals, gepaart mit in- sind Übersetzungen der Tafeltexte in Fran- die Besonderheit der Landschaft und erhal- www.sbb.ch/de/fahrplan «Hinteren Gasse / Bärentreck» und der in- Sagenwegen erfährt der Wanderer zum Bei- teressanten Geschichten aus alten Zeiten zösisch und Englisch sowie ein Begleitbuch ten Anregungen für einfache, altbekann-

Höhenweg Griesalp-Ramslauenen. Hexenkessel

6 7 REICHENBACH-KIENTAL

NIESEN – «GSCHICHTEBÄRG» AM THUNERSEE

Ein Ausflugs- und Wanderberg ist er schon lange, der Niesen. 1856 schiedenen Nachmittagen können die Kinder in die Abenteuer des wurde auf dem Gipfel das erste Berghaus gebaut, das heute noch Niesenfuchses oder des magischen Mühlsteins eintauchen und bei historisch erhalten ist. 1910 folgte die längste Standseilbahn Euro- Gipfelzvieri und Spiel im Niesendörfli gemütlich beisammen sein. pas. Im 2006 startete das Kulturprogramm mit Konzerten, Lesungen und Vorträgen im preisgekrönten Glaspavillon. 2018 ist bereits das Der Niesen bietet aber auch für Erwachsene unzählige Geschich- dreizehnte Kulturjahr. ten. Vom 21. April bis 11. November 2018 nehmen wir Sie mit auf Nicht nur Künstler hat der Niesen durch seine natürliche Pyrami- unsere «Gschichtefahrte uf e Niese» zu den Themen: «Faszination denform inspiriert, auch den Autorinnen unserer zwei Kinderbücher Wildtiere am Niesen» mit Peter Juesy, ehemaliger Jagdinspektor des «Niesenfuchs» und «der magische Mühlstein» diente der Niesen als Kantons Bern, «Technik und Bahn» mit unserem langjährigen Mit- Inspirationsquelle. Seit 2011 werden die beiden Kinderbücher für arbeiter Peter Klopfenstein sowie zur «Baustellenbesichtigung» mit Kinder von fünf bis acht Jahren während der 30 minütigen Fahrt Wagenführer Markus Rubin. (Publireportage) mit der nostalgischen Niesenbahn, erlebbar gemacht. An sechs ver- www.niesen.ch

NATURSCHAUSPIEL TSCHINGELSEE

Er ist eine der Attraktionen des Kientals, der Tschingelsee. Von des- Wäldern in das Verzeichnis der Naturschutzgebiete aufgenommen. sen Entstehung wurden vor 40 Jahren alle überrascht: Nach schwe- Damit wurde die Entwicklung des bestehenden Deltas, der werden- ren Hagelwettern am Abend des 18. Juli 1972 schwollen die Bäche den Wildflusslandschaft und deren Besiedlungsfolge durch Pflan- im hinteren Kiental an. Die Fluten aus den Aermiggräben schüt- zen und Tiere geschützt. Die offene Wasserfläche sollte als reizvolles teten rasch einen sechs Meter hohen Damm auf der Tschingelalp Landschaftselement und Lebensraum für Wasservögel dienen. Be- auf. Dahinter stauten sich die Wassermassen, unter anderem der dingt durch das Schrumpfen des Gamchigletschers, führt der Gor- Gornerenbach. Auf etwa 300 Metern Breite und 800 Metern Län- nerenbach seit den 1990er-Jahren immer mehr Geschiebe. Dieses ge entstand der Tschingelsee. 1987 wurde der See samt Delta des Geschiebe wird grösstenteils im Tschingelsee abgelagert und führt Gornerenbachs und ein Teil der Tschingelalp mit angrenzenden langsam aber stetig zu dessen Verlandung.

Langsam aber stetig verlandet der Tschingelsee.

8 REICHENBACH-KIENTAL

KRISTALLKELLER

Vater Paul und Sohn Lukas von Känel sind beide begeisterte Berufsstrahler. Ihr Leben sind die Kristalle aus den Klüften in den Schweizer Alpen. Grosses Aufsehen erlangten sie mit dem einzigartigen Kristallfund am Planggenstock im Kanton Uri. Viele ihrer Fundstücke sind im Kristallkeller in Reichenbach für die Öffentlichkeit zugänglich.

TEXT: ADI SCHREIBER. BILDER: ZVG.

Strahler zu werden ist eine Berufung. Für Die Ausübung des Strahlens ist an stren- dann harte Arbeit mit Pickel, Hammer und viele ist es ein Hobby, wer dies aber profes- ge Vorschriften gebunden. Für das Strahlen Meissel. sionell betreibt, weiss das es harte Arbeit ist. wird wie beim Jagen ein Patent benötigt. So Nebst der Freude am Bergsteigen braucht ist etwa das Verwenden von maschinellen Der grosse Stolz der von Känels, die prächti- es dazu eine grosse Portion an Fachwissen Hilfsmitteln und der Einsatz von Sprengstoff gen Kristalle vom Planggenstock, sind heu- über die Geologie und die Mineralien – und verboten. Hat der Strahler eine Kluft mit Mi- te im Naturhistorischen Museum in Bern Geduld. Kristalle wachsen während Jahr- neralien entdeckt, so kann er durch das zu bestaunen. Eine interessante Samm- tausenden im Untergrund. Grosse Kristal- Hinterlegen eines Strahler-Werkzeuges und lung mit vielen weiteren Fundstücken zei- le entstehen durch langsames und stetiges durch Anbringen einer Markierung mit Pa- gen die von Känels in ihrem Kristallkeller Wachstum, wenn sie den nötigen Platz ha- tent-Nummer, Initialen und Jahrzahl das in Reichenbach. Gerne erklären die beiden ben und nicht durch andere Kristalle in ih- Recht auf Ausbeutung sichern. Dritte dürfen den Besuchern die ausgestellten Minerali- rer Umgebung behindert werden. Deshalb innerhalb eines Radius von 12 Metern vom en und wissen dazu interessante Geschich- bilden sich die meisten grossen Mineralien Klufteingang einer belegten Fundstelle kei- ten zu erzählen. in offenen Räumen im Gestein, etwa in of- ne neue Fundstelle belegen. Das Freilegen fenen Klüften. der schweren Kristallformationen bedeutet www.kristallkeller.ch

Lukas von Känel mit einem Das Prunkstück vom Planggenstock. frisch geborgenen Bergkristall.

Strahlerglück – eine offene Kluft.

Vater und Sohn von Känel BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 bestaunen die seltenen Rosafluorite. 9 REICHENBACH-KIENTAL

Hotel – Restaurant BÄREN KIENTAL

In unserem Restaurant verwöhnen wir Sie gerne mit unseren Spezialitäten. Wir empfehlen Ihnen: Verschiedene hausgemachte Rösti, Saisonspezialitäten, Fondue Chinoise und Bourguignonne à discretion.

Unsere Speisekarte finden Sie auf www.baerenkiental.ch. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Hotel Bären, 3723 Kiental, offen: mittwoch - sonntag 033 676 18 31 bälliz 1 3713 reichenbach Andreas Suter und das Bären-Team, Telefon 033 676 11 21

Willkommen im Gasthof Engelberg KULINARISCH AUSSTELLUNG & LADEN Restaurant – Hotel IDYLLISCH Lukas & Paul von Känel Berufsstrahler Michel Lemmens & Christien Schuurhuis HERZLICH Dorfstrasse 27 Hanselenstrasse 56 3713 Reichenbach Steff Kälin und Marianne Hollenstein 3722 Scharnachtal [email protected] 3723 Kiental www.gasthof-Engelberg.ch www.kristallkeller.ch Telefon 033 676 05 92 Telefon 033 676 11 35 Telefon 033 676 18 73 www.alpenruh-kiental.ch

Touristcenter Kiental Touristcenter Reichenbach Griesalpstrasse 46 Bahnhofstrasse 6 3723 Kiental 3713 Reichenbach im Kandertal [email protected] www.kiental-reichenbach.ch

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10 REICHENBACH-KIENTAL

Waldinneres bei Reichenbach, 1903 Waldbach bei Reichenbach, 1902

HOHE KUNST

Während seiner Aufenthalte im Berner Oberland befasste sich der Landschaften-Maler Ferdinand Hodler neben seinen berühmten Ansichten vom Thunersee auch mit fliessenden Gewässern. Seine Inspirationen dazu fand er auch in Reichenbach und dem Kiental.

TEXT: ANDRÉ DÄHLER. BILDER: ZVG.

Im Sommer 1902 unternahm Ferdinand Hodler mit seinen bei- den Künstlerfreunden Eduard Boss und Johann Gustav Vollen- weider ausgedehnte Malausflüge ins Berner Oberland. Dabei führte ihr Weg auch nach Reichenbach und ins Kiental. Hier ent- stand das hervorragende Bild, das das Kiental mit der Blüemlis­ alp zeigt. Das Bild ist 2014 im Basler Auktionshaus Beurret & ­Bailly für rund 3 Millionen Franken zum Verkauf angeboten wor- den. 1902 entstand das Ölbild «Waldbach bei Reichenbach» (100 x 72 cm, Kunstmuseum Solothurn) und 1903 das Ölbild «Waldinneres bei Reichenbach» (111 x 86 cm, Museum Oskar Reinhardt Winter- thur). 2018 jährt sich der Todestag von ­Ferdinand Hodler zum 100. Mal. Lesen Sie dazu auch den Beitrag ab Seite 31.

Kiental mit Blüemlisalp, 1902

BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 11 REICHENBACH-KIENTAL

ALPENTHEATER

Seit 2011 spielt das Alpentheater alljährlich Aufführungen in der Region Kiental. Angefangen hat es auf Ramslauenen als Freilichtheater. Seit letztem Jahr spielt das Theater im schmucken, aus der ehemaligen Postautogarage, umgebauten Theater, Tanz und Seminarraum. 2018 gelangt das Viermänner-Stück «Mannesach» zur Aufführung.

TEXT: ALPENTHEATER. BILDER: MARIANNE HÜGLI.

Die Produktion 2018. «Wysheite», die lich noch neu war. Ganz anders sieht es aus seitige Quartett bestreitet gemeinsam und letzte Produktion war ein Frauenstück, was bei Männerthemen: da besteht noch deut- gleichberechtigt das Geschehen auf der in der Theaterszene weder aussergewöhn- licher Aufholbedarf, sind diese doch immer Bühne. Jonas Furrer wird ergänzend zum noch tabuisierter und wenig präsent in der Schauspiel auch als Arrangeur, Komponist Öffentlichkeit. Mit dem Stück «Mannesach» und Musiker auftreten. Komplettiert wird will das Alpentheater einen Beitrag leisten, das kreative Team durch Maria Steiner, die dass Männerthemen offener diskutiert wer- für die Endfassung der Dialoge und für die den können. Es geht um das Mann sein mit Songtexte zuständig ist. all seinen Facetten. Ausgehend von vier «Klischee-Männern» werden Schicht um Der Spielplan. «Mannesach» wird im Al- Schicht jedes einzelnen Mannsbilds freige- pentheater Kiental, im Bärensaal in Worb Theater-, Tanz legt, bis die vier Protagonisten sich selber und im Theater «Alte Oele» in Thun gespielt. und Schulungsräume sind, ungeachtet der Aussensicht oder den vermeintlichen Erwartungen an sie. 26. April Alpentheater Kiental (Première) Das Alpentheater bietet verschiede- Weitere Vorstellungen bis am 10. Juni 2018 ne Angebote für Firmen, Vereine und Die Kulturschaffenden. Unter der Regie in Kiental, Spiez, Thun und Worb. 2. Staffel Gruppen an. Dazu gehören Spezialauf- von Sjoukje Benedictus, sie ist diplomierte von Vorstellungen im Spätsommer 2018 ist führungen von Theaterstücken nach Tanz- und Theaterpädagogin und Erwach- in Planung. Wahl, Teambildungsanlässe oder lust- senenbildnerin, besteht der Cast aus den volle Weiterbildungsveranstaltungen. zwei professionellen Schauspielern Martin Theaterbesucher können sich im Bistro des Der Saal bietet Platz für bis zu 100 Per- Kaufmann und Bernhard Schneider, Musi- Kleintheaters Kiental verpflegen. (Publire- sonen. Eine umfangreiche, moderne In- ker und Tänzer Jonas Furrer und dem Prak- portage) frastruktur gehört zum Angebot. tikanten Lukas Picozzi. Das extrem viel- www.alpentheater.ch

12 REICHENBACH-KIENTAL

HISTORISCHES BERGGAST- HAUS

Der Bergasthof «Alpenruh» im Kiental wurde 1910 von den drei Bergführer- Brüdern Mani erbaut. Charme und Charakter hat das in der Anfangsphase des «Fremdenverkehrs» im Kiental bis heute bewahrt.

TEXT: ANDRÉ DÄHLER. BILDER: ZVG.

Das historische Berggasthaus mit vier Dop- ren Gästen bieten. Mit allerlei Gerichten für den sich im Angebot. Für die Zubereitung pel- und zwei Einzelzimmern ist Ausgangs- den kleinen Hunger, vom Iiklemmte über der Speisen werden einheimische Produk- punkt für ausgiebige Wanderungen, im Win- das Tschingelplättli mit Käse- und Fleisch- te verwendet. Selbstverständlich, dass Brot ter von Schneeschuh- oder Skitouren. Seit spezialitäten aus der Region, über verschie- und Kuchen selber gebacken werden. Das diesem Frühjahr führen die jungen Wirts- dene Röschtis und Käseschnitten bis hin zu rustikale Restaurant und das Bergführer- leute Stefan Kälin und Marianne Hollenstein vollständigen Mahlzeiten mit Suppen und stübli bieten den passenden Rahmen dazu. das altehrwürdige Gasthaus. Beide sind sie Salaten und auserwählten Fleischgerichten gelernte Köche, Stefan dazu auch Bäcker. wollen sie die Gäste verwöhnen. Nudelge- www.alpenruh-kiental.ch Eine einfache, authentische Küche, wie sie richte und Pommes, immer beliebt bei Fa- in das Bergtal passt wollen die beiden ih- milien, aber auch vegetarische Gerichte fin-

EVENTS IM KIENTAL 2018 26. April Alpentheater Kiental (Première) 6. bis 8. Juli Natural Sound Openair Kiental 15. Juli Ramslauenen Schwinget 3. Juni 14. Blüemlisalplauf Reichenbach-Griesalp 19. August Alpkäsefest Griesalp Ende September Alpabfahrt 15. Oktober Reichenbachmärit

BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 13 REICHENBACH-KIENTAL

KAFFEE UND MEHR WELTGESCHICHTE IM BÄREN

Direkt an der Durchgangsstrasse in Reichenbach liegt das «Indeko-Blumen- Vom 25. bis 30. April 1916 wurde im Hotel Bären ein kleines Stück Weltge- Café Schluchter». Im interdiszipliären Geschäft gibt es feinen Wienercafe schichte geschrieben. Hier trafen sich, organisiert durch Nationalrat Robert Bagelsandwiches, Kuchen, Torten, Salate und Suppen. Das ist aber noch lange Grimm, die Zimmerwalder Bewegung zur zweiten Internationalen Sozialisti- nicht alles: Über Blumen, fertige Sträusse, Gestecke und Pflanzenschalen schen Konferenz. Mit dabei waren die Bolschewisten Wladimir Iljitsch Ulijanov, Pflanzen wird der Kunde auch kompetent zu allen Fragen bezüglich Raum­ besser bekannt unter seinem Decknamen «Lenin», Grigori Sinowjew und dekoration und Bodenbelägen. Bodenleger- und Polsterarbeiten sind ebenso Lenins Geliebte Inès Armand sowie bedeutende Sozialisten aus der Schweiz, im Angebot wie Vorhangsysteme und Bettwaren. Frankreich und Italien, darunter der erste sozialdemokratische Bundesrat der Schweiz, Ernst Nobs. 41 Namen finden Sie in unserem alten Gästebuch. www.schluchter-indeko.ch Im Hotel Bären gibt es heute Zimmer- und Ferien-Appartements mit allem Komfort. Im gemütlichen Restaurant oder in der Veranda werden die Gäste mit regionalen und gutbürgerlichen Schweizer Spezialitäten verwöhnt. Der Saal eignet sich für Familienfeste, kleinere Seminare und Car-Ausflüge.

BIENENSTICH www.baerenkiental.ch

Die Bäckerei Aellig in Kiental ist als Dorfladen und Agentur eines Logistikunternehmens wie das Herz des Dorfes. Man trifft sich zum Einkaufen im Lebensmittelgeschäft für den täglichen Bedarf mit PUBLIREPORTAGE Brot, Molkereiwaren, Fleisch, Gemüse und Früchten und auch zum Plaudern. Bei Bäcker Aellig gibt es aber auch etwas Feines. Sein Bienenstich, das traditionelle Süssgebäck aus Hefeteig, mit einer Autos-Boote-Camper und Lastwagen Feiner Crème, Mandeln und karamelisiertem Zucker muss man einfach probiert haben! KOMPETENZ IN CARROSSERIE [email protected] / 033 676 12 10 Die Carrosserie Spiez AG steht seit 2004 für Kompetenz in Sachen Autospenglerei und Lackierarbeiten. Seit 2016 werden nicht nur Autos fachgerecht repariert – dank dem Neubau mit 20 m langer Spritzkabine können nun auch grosse Fahrzeuge wie BISTRO UND Boote, Lastwagen und Camper lackiert oder ausgebeult werden.

BLAUWIT-BOUTIQUE Laut Inhaber und Geschäftsführer, Patrick Balmer, war es für ihn immer wichtig, nicht nur die Qualität hoch zu halten, sondern In der alten Postautogarage hat sich das Alpentheater multifunktio­ auch möglichst alle Dienstleistungen rund um die Carrosserie nale Theater- Tanz- und Schulungsräume, Bistro und Laden einge- unter einem Dach anzubieten. «Wir bieten rund 20 verschiedene richtet. Das Feuer im Holzofen brennt, Glühwein und Punsch duften Dienstleistungen von A wie Abholservice über O wie Oldtimer- herrlich und Kerzen tragen zum gemütlichen Ambiente bei. Genau restaurationen bis Z wie Zeitwertberechnungen an» so Balmer. der richtige Ort um nach einem Spaziergang oder einer Wanderung in der Natur des Kientales Rast zu machen und sich verwöhnen Um den Nachwuchs in der Branche zu sichern, engagiert sich EINFACH, GUT UND zu lassen. «Blauwit», so heisst der Boutique-Laden. Das wechseln- Balmer auch sehr für die Weiterbildung seiner 22 Mitarbeiter de Angebot an kleinen Mitbringseln, Dekorationen für Haus und und die Ausbildung von mittlerweile drei Lehrlingen: Jeweils TOLLE AUSSICHT! Garten und saisonalen Ergänzungen für einen schön gedeckten zwei Lernende in den Berufen Carrossier / in Lackiererei und Tisch ist immer einen Besuch bei Blauwit wert.www.alpentheater.ch Carrossier / in Spenglerei. Eigentlich ist es ein Geheimtipp. Nur ein paar wenige Autominuten über Reichenbach, an der Hauptstrasse nach dem Autoverlad in Auch das Umweltbewusstsein spielt eine grosse Rolle im Be- Kandersteg liegt in Scharnachtal der Gasthof Engelberg. Ein typi- rufsalltag. So werden nicht nur die Normen der ISO 14024 Zerti- sches Landgasthaus das mit einfachen Gerichten auftrumpft. fizierung erfüllt, sondern sogar noch übertroffen. Es wird darauf Die Käseschnitten sind ein heisser Tipp. Oder die zünftigen Haus- geachtet, dass möglichst wenig Material verschwendet wird und spezialitäten wie das Schweins-Cordon Bleu, die Bratwurst mit auch die verwendeten Stoffe nach Möglichkeit umweltschonend Zwiebelsauce, das Jägerschnitzel oder einfach ein Schnipo. sind. So ist der verwendete Lack beispielsweise wasserlöslich. Speziell ist der Alaska-Seelachs im Bierteig. Zum Nachtisch gibt es hausgemachte Kuchen oder eine währschafte Meringue mit Niidle. Homepage: www.carrosserie-spiez.ch Inbegriffen ist immer, bei schönem Wetter auf Terrasse, die tolle Facebook: www.facebook.com /carrosseriespiez Aussicht ins Kandertal! www.gasthof-engelberg.ch

14 BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 15 SAGENHAFTES BERNER OBERLAND

1352 an Bern verkauft. Da die Burg Aris nir- iss (1334 – 1338), und Mitglied des Rats zu DER HERR VON ARIS gends in Urkunden erwähnt wird, dürfte sie Bern. Philipp starb 1361. Durch seine Ehe schon früh ihre Bedeutung verloren haben mit Margaretha von Erlach, rangieren sei- und verlassen worden sein. Vielleicht mag ne Nachkommen nach dem strengen Eben- der von einem dreifachen Graben gesicher- bürtigkeitskodex jener Zeit nur noch unter Versteckt im Wald bei Aris über der Chiene liegen die Grundmauern der Burg Aris. te Turm seiner Lage entsprechend als War- dem niederen Adel. 1383 erscheint noch ein Sie wurde nur wenige Jahre von den Freiherren von Kien benutzt, Vornamen te oder Wachtposten Verwendung gefunden Edelknecht Walther von Kien; als im Aus- haben. Nach den, bei Ausgrabungen 1934, lande verschollen. Mit ihm erlöscht das Ge- oder Familiennamen wie Kien oder Aris zeugen aber noch heute von den einstigen zum Vorschein getretenen Merkmalen zu schlecht der Kien. In ihrem Siegel trug das schliessen ist die Burg wahrscheinlich ab- Adelsgeschlecht zwei silberne, gekreuzte Bewohnern. gebrannt. Geierklauen in blauem Grund.

Die Herren von Kien. Das Edelgeschlecht Quellen: Das Frutigbuch, Verlag Paul Haupt, Bern, 1938. Die Burgen und Schlösser der Schweiz, Birkhäuser Basel, TEXT: ANDRÉ DÄHLER. BILDER: HERBERT STEINER, ZVG. der Kien, war bis 1283, der ursprüngliche 1938. Dynastien und Burgen im Berner Oberland, Verlag Besitzer der Freiherrschaft Frutigen und der Berner Tagblatt, 1936. Query (Staatsarchiv Bern). Das Siegel des Wernher von Kien, 1236 Hoch über dem Dorfteil Kien, nebst dem gen Unterbau des einstigen Wehrturms er- ren von Kien das Frutigtal beherrschten. Herrschaft Aeschi. Ein Heinrich wird 1173 Weiler Aris, der seine blumigen Wiesen kennen, der, ehe der Wald die Sicht rings- Von den Herren von Kien ging die Burg Aris erstmals als Eigentümer erwähnt. Eine Ort- fern vom Staub der grossen Strasse unten um beschränkte, gebieterisch und weithin an die Herren von Unspunnen-Wädiswyl schaft mit Namen Kien muss schon im 12. Die Sage im Tal sonnt und so recht zu Ferienträu- sichtbar über das Kien- und Kandertal ragte. über und von denen an die Walliser Herren Jahrhundert bestanden haben. Am 6. Ok- men verlockt, lieget ganz im Wald versteckt Seine Geschichte ist dunkel. Die wenigen von Turn. Mit den Herrschaften von Müli- tober 1175 wirkte nämlich der Freiherr Der Herr von Aris die Ruine Aris, die mitunter auch als Bor- bei der Freilegung 1934 zu Tage getretenen nen und Aeschi wird sie später an die Weis- Heinrich von Kien bei der Vergabung der Scharnachtal gegenüber, das am Eingang des schönen Kientals liegt, stand vor Jahrhun- ris bezeichnet wurde. Ein Mauerwerk von Gegenstände weisen ins 12. oder 13. Jahr- senburger und von diesen an die Brandis Schübelmatte durch Herzig Berchtold IV. an derten am Arisberg das Schloss Aris, oder Boris. Der Herr, der auf demselben sass, war ungefähr 8,5 x 9,5 Meter lässt den wuchti- hundert, also in eine Zeit, in der die Her- und schliesslich von Thüring von Brandis Rueggisberg als Zeuge mit. Das Geschlecht ein arger Bösewicht. Kein Weib im Tale war sicher vor ihm. Als er einst in die Hütte eines des ersten Heinrich lebte im 13. Jahrhun- Bauern trat und den Hausherrn abwesend fand, wollte er der Frau Not antun. Da lief sie dert weiter in den Brüdern Heinrich und in den Wald, klagte ihrem Eheherrn die Ungebühr. Der kam, wie er ging und stand, und Werner. Werner von Kien tritt 1222 als Sieg- spaltete seines Herrn Schädel entzwei. ler bei einer Schenkung von Burkhard von Thun-Unspunnen, der die Hälfte des Kir- Nach J.R. Wyss, Alpenrosen, 1816 chenschatzes von an das Kloster Interlaken vermachte, auf. Als Grundbesitzer zu Worb und Oppligen bei Kiesen, verkaufen die Söhne Heinrich (1220 – 1252) und Wern- her (1220 – 1262) diese Vogtei dem Klos- ter Interlaken. Daneben erscheint als Trä- ger dieses Namens um 1228 ein Hugo von Kien. Werner von Kien trat 1244 als Siegler bei einem Vergleich zwischen Ritter Konrad von Därligen und der Propstei Interlaken um zwei Staffel auf Alp Sefinen auf. Wern- hers gleichnamiger Sohn, war Junker und 1271 Schultheiss der Stadt Bern. Sein Sohn, wieder ein Wernher, war Herr zu Worb und von 1310 – 1313 kiburgischer Schultheiss zu Thun. Ein weiterer kiburgischer Lehensträ- ger war Johannes von Kien, angeblich der tatsächliche Mörder Hartmanns von Kiburg im Jahr 1322. Philipp von Kien war ein in vielen Urkunden genannter Zeuge, Mittler und Schiedsrichter, so zwischen den Eidge- nossen und Oesterreich (1351). Er war eben- Der Bauer erschlägt den Herrn von Aris Die Ruine Aris falls kiburgischer Lehensträger, Schulthe-

16 BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 17 25 JAHRE CASALP

ZWEI ECHTE BERNER OBERLÄNDER

Die Berner Alp- und Hobelkäse AOP gehören zu den edelsten Produkten der Berglandwirtschaft. Doch wie unterscheidet sich der Alpkäse vom Bergkäse? Vor 25 Jahren legte der Verein CasAlp die Kriterien für die Herstellung und das Qualitätssiegel Berner Alp- und Hobelkäse AOP fest.

Anita und Hans Kohler, Präsident CasAlp.

TEXT UND FOTOS: PETER WENGER.

Mit viel Liebe und Leidenschaft wird pen hergestellt. Ihre Produkte gehören zu freies unverwechselbares Produkt. Für mich die Herstellung und die zeit­intensive Pflege der Berner Alp-und Hobelkäse AOP von den edelsten der Berner Oberländer Land- sind die Begegnungen mit den Älplerinnen unseres Alpkäses. Die vier Kinder überneh- Sortenorganisation Berner Alp- und Hobelkäse Sennerinnen und Sennen auf unseren Al- wirtschaft. Doch wie unterscheidet sich der und Älplern immer ein wunderbares Erleb- men ihrem Alter entsprechende Aufgaben. 25 Jahre CasAlp Alpkäse vom Bergkäse? Alpkäse wird aus- nis. So unterschiedlich die Betriebe, so ver- Für sie wird der Alpsommer zur natürlichen schliesslich im Sommer während der Söm- schieden zeichnen sich die Produkte durch Lebensschule. Auf mich warten die Arbei- In den Berner Oberländer Alpen begann die Labkäserei bereits um das Jahr 1500. merung auf der Alp hergestellt. Die frische ihre Feinheiten aus. Echt und auf natürliche ten in unserem Landwirtschaftsbetrieb im Schon in der Chronik von Stumpf (1548) wurde auf die besondere Qualität des Alpkä- seit 1548 Milch stammt von Kühen, die auf den na- Art sind sie Teil unserer Tradition, unserer Tal. Hier gilt es Heu und Emd ins Trocke- ses unter den Bezeichnungen «Sibenthaler» und «Saanerkäss» verwiesen. Wirtschaft- Zwei türlichen Weiden würzige Alpenkräuter und Kultur», ist Hans Kohler überzeugt. Als Prä- ne zu bringen», sagt Hans Kohler. Im elterli- liche Bedeutung erlangte die Produktion von Alpkäse im Berner Oberland dann im 17. kristallklares Bergwasser geniessen. Das sident der CasAlp kennt er die Anliegen der chen Bauernbetrieb aufgewachsen, und als Jahrhundert. Die heutige Herstellungspraxis für die Hartkäse weicht nur unwesent- echte Berner unterscheidet den Alpkäse klar vom Berg- Bauern, die rund 560 Alpen im Berner Ober- ausgebildeter Bauer kennt er die Bergland- lich von der 1872 festgehaltenen Anleitung zur Alpsennerei ab. Hobelkäse entstammt käse. Dieser wird das ganze Jahr hindurch land bewirtschaften. wirtschaft von Grund auf. Dreizehn Som- der Tradition der Haltbarmachung durch Trocknung. Viele Jahre später, im Jahr 1993 Oberländer! in den Dorfkäsereien von Bergregionen pro- mer lang war er auf Alp Breitenboden im wurde der Verein CasAlp, die Sortenorganisation für Berner Alp- und Hobelkäse AOP duziert. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Hoch über dem Hasli im Reichenbachtal Reichenbachtal verantwortlich für 45 Kühe gegründet. Der Begriff CasAlp geht zurück auf die Römer. Diese nannten Käse allge- Kühe auf der Weide im Tal grasen oder im liegt die Alp «Seili». Hier ist die Familie Koh- und die Verarbeitung ihrer Milch zu Berner mein «caseus». Käse, welcher exportiert wurde, nannte man damals «caseus alpinus». Winter im Stall mit Heu gefüttert werden. ler im Sommer zuhause. Von Ende Mai bis in Alpkäse AOP. Seit sechzehn Jahren bewirt- Heute macht sich die Sortenorganisation zum Ziel, alle mit der Produktion und dem den September dreht sich bei der sechsköp- schaftet er mit seiner Familie nebst dem ei- Vertrieb von Alp- und Hobelkäse betroffenen Stellen zusammen zu führen. CasAlp: Seit 25 Jahren der Qualität figen Bergbauernfamilie alles um die Alp­ genen Bauernhof im Geissholz die «Seili- verpflichtet.Damit die Liebhaber den ech- wirtschaft. Die Natur und mit ihr das Vieh alp». Der Betrieb gehört zur Michel Gruppe, ten Alpkäse aus dem Berner Oberland ge- bestimmt den Tageablauf, geben den Rhyth- welche unter anderem die Privatklinik Mei- niessen können, wird dieser durch das La- mus an. Spätestens um fünf Uhr beginnt das ringen betreut. Hier finden die Qualitätspro- bel «Appellation d’Orgine Protégée (AOP)» Tagwerk mit dem Melken der Kühe. Der Vor- dukte der Seilialp, sowohl der charaktervolle ausgezeichnet. Hinter der Auszeichnung mittag steht im Zeichen des «Käsens». Seit Berner Alpkäse AOP wie der über 18 Mona- steht der Verein «CasAlp». Als Sortenor- Generationen wird die Milch der zwei Dut- te gereifte extraharte Bruder, der Berner Ho- ganisation für Berner Alp-und Hobelkäse zend Kühe im «Chessi» auf offenem Feuer belkäse AOP, dankbaren Absatz. überwacht dieser seit 25 Jahren die stren- erhitzt und zu echtem Alpkäse verarbeitet. gen Auflagen, die erfüllt werden müssen um Der Tag endet am Abend, wenn die Kühe www.casalp.ch die wertvollen Produkte mit der Auszeich- gemolken und auf der Weide sind. Niemand nung AOP zu krönen. «Wir bewerten und ta- schaut auf die Uhr, von einer 42-Stundenwo- xieren – noch vor der Alpabfahrt im Herbst che ist keine Rede … «Unsere Familie teilt www.berner-alpkaese.ch – den frischen Käse auf der Alp. Die Quali- sich mit einem Mitarbeiter die Aufgaben: tätsprüfung vor Ort garantiert ein einwand- Meine Frau Anita sorgt sich als Käserin um

18 BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 19 25 JAHRE CASALP

100 TAGE

Etwa 25 % der Oberfläche der Schweiz sind Alpweiden. Deren Nutzung sind für die Alp-und Milchwirtschaft von grosser Bedeutung. Im Frühsommer ziehen in der ganzen Schweiz jeweils mehr als 700 000 Kühe und Rinder wieder auf die Alpweiden.

Bedeutende Alpwirtschaft. Im Früh- WETTBEWERB sommer, wenn das Gras auf den Alpbetrie- ben entsprechend gewachsen ist, treiben die Bewirtschafter die Tiere auf die vielen Gewinnen Sie Familien- Alpen. Die Alpwirtschaft spielt für die Bau- Schnupper-Ferien auf der Alp ern eine bedeutende Rolle für die Existenz- sicherung ihrer Betriebe. In den Alpkäserei- Beantworten sie die drei Fragen und gewinnen Sie mit etwas Glück an der Verlosung en werden im Sommer zwischen Juni und ein verlängertes Weekend im NATURRESORT HANDECK in der Grimselwelt im Wert September während ungefähr 100 Tagen von 800 Franken. Einlösbar im Sommer 2019 (während dem Alpbetrieb). Alp­käse produziert. Frage 1: Zu welcher Sorte gehört der Berner Alpkäse AOP? Frage 2: Was unterscheidet Alpkäse von gewöhnlichem Bergkäse? Frage 3: Was bedeutet die Bezeichnung AOP (Appellation d'Orgine Protégée)?

Fragen auf der Wettbewerbskarte auf der letzten Umschlagseite beantworten.

Blumenübersäte Bergwiesen, murmelnde Bäche, dunkle Wälder, erlebnisreiche Wanderrou- ten und die atemberaubende Gelmerbahn in der Senkrechten. Dazu eine Käserei, wo man zuschauen darf, wenn der Käser im Kessi rührt und mit viel Wissen und Leidenschaft Ber- ner Alpkäse herstellt. Das alles bietet das Superior Hotel mit seinen stilvollen Zimmern im authentischen, über 500-jährigen Haupthaus, dem Steinhaus und Chalet. Auch bei kühler Witterung wird es nicht langweilig. Im Gegenteil – ein paar Regentropfen machen das Bad im 32 Grad warmen Aussenpool reizvoller denn je.

20 ESSEN & TRINKEN

DURCH ALPINE WÄLDER UND WIESEN

Sonja und Patrizio Salzano haben für ihr Restaurant «Salzano» in Unterseen eine neue Küchenphilosophie entwickelt. Ausserge- wöhnliche und natürliche Produkte wie Holz, Arvenextrakte, Tannennadel-Essenze oder frische Wildkräuter und Wildblumen aus dem Wald in nächster Umgebung bilden die Basis für raffinierte und ungewöhnliche Gerichte. Auch Verkohlen, eine Garmethode, die schon im Mittelalter angewendet wurde, hat in der Küche Einzug gehalten. Beim Menü «Durch die Lombachalp» wird der Gast mit einem Streifzug durch die Natur überrascht. Herrlich duftende, hausgemachte Sauerteigbrote – mit Tannen­ nadelessenzen angereichert und her­gestellt aus alten Getreidearten wie Emmer, Einkorn, Dinkel und Roggen – begleiten das Essen. www.salzano.ch

KÜCHENFEST IM DOLDENHORN

Das Waldhotel Doldenhorn in Kandersteg ist für seine Küche mit 15 Punkten im «Gault-Millau» und 7 Punkten im «Guide Bleu» bestens bekannt. René F. Mäder, Küchenchef und Hotelier und sein Team überraschen aber immer wieder mit neuen Ideen. Sein Küchenfest erfreut sich grosser Beliebtheit. Die Gäste dürfen sich nämlich in der Küche umschauen und dem Küchenteam bei der Zuberei- tung der Speisen über die Schulter zu schauen und sich selbst in der Küche bedienen. Klar, dass nicht nur gekocht, sondern auch «gefachsimpelt» oder einfach nur geplaudert wird. Die nächsten Küchenfeste finden am Donnerstag, 5. April und 3. Mai 2018 statt.

www.doldenhorn-ruedihus.ch

GONDEL NIGHT DINNER

Esskultur, Musik, «Gondeliromantik», eine schöne Winternacht und die wunderschöne Bergidylle vereinen sich und schaffen ein einzigartiges Erlebnis. Ein exklusives Abendmenu der Köche der «Rinderberg Swiss Alpine Lodge» und des Restaurants «Derby». Zum rundum sinnlichen Erlebnis gehören auch die jeweils perfekt dekorierten Gondeln der Rinderberg-Bahn, selbstverständlich mit Restaurantgleich gedecktem Tisch, viel Musik und Unterhaltung entlang der Strecke. www.derby-zweisimmen.ch

BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 21 HOTEL NEWS

ACRON GRUPPE KAUFT CITY HOTEL OBERLAND

Das City Hotel Oberland im Zentrum von Interlaken gehört neu der auf Immobilenin- vestments spezialisierten Zürcher Acron Gruppe. Das mit 192 Zimmern und 400 Bet- ten ausgestattete Mittelklassehotel soll eine Neupositionierung samt Modernisierung mit zeitgemässem Interieur und neuen Re- staurants erfahren. Als Betreiberin hat die Acron die Barcli Hospitality Management GmbH verpflichtet.

URS BIRCHER NEU IM VORSTAND VON HOTELLERIESUISSE 3. Juni 2018 PLEASE DISTURB – Urs Bircher, Direktor im Con- gresshotel Seepark in Thun und EINTRETEN, bisheriger Präsident des Verban- ENTDECKEN, des der Berner Oberländer Ho- tellerie ist in den Vorstand des ERLEBEN! Dachverbandes der Schweizer Hotellerie gewählt worden. Als Am Tag der offenen Türen «Please Disturb», neuer Präsident im Hotelier Ver- öffnen wieder Oberländer Hotelbetriebe ihre ein Berner Oberland soll Stefan Türen und gewähren faszinierende, exklu- Grossniklaus vom Alpin Lifestyle­ sive Einblicke in das Innenleben ihrer pul- Hotel Aspen Grindelwald, ende sierenden Betriebe. Attraktive Programme, März gewählt werden. Wettbewerbe und herzliche Gastfreund- schaft – das alles erwartet jene, die sich für das Leben und Arbeiten in Hotels inte- FAIRPREIS-INITIATIVE EINGEREICHT ressieren. Die Besucher suchen sich eines oder mehrere Hotels aus und tauchen ein Die eidgenössische Volksinitiative «Stopp der Hochpreisinsel – für faire Preise (Fair-Preis-In- in spannende Betriebsführungen, Degusta- itiative)» wurde am 12. Dezember 2017 mit 107 908 beglaubigten Unterschriften eingereicht. tionen und weiteren Aktivitäten. Für inter- Die Volksinitiative schafft die Grundlage für wirksame gesetzliche Massnahmen gegen essierte Schüler und Jugendliche bieten die missbräuchliche Schweiz-Zuschläge. Der Hotelier Verein Berner Oberland hat die Volksin- Betriebe Einblicke und Informationen zu itiative, welche sich gegen die «Hochpreis-Insel Schweiz» mit Unterschriftensammlungen den Hotelberufen und einer Karriere in der an vorderster Front aktiv unterstützt. Die Initiative ist zustande gekommen und der Bun- Hotellerie. desrat muss nun innert 12 Monaten eine Botschaft zu Handen des Parlaments ausarbeiten. www.pleasedisturb.ch

Silberpartner mit HVBO-­LOGO Silberpartner, wie folgt ändern ändern:

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Zur Info Barbara: Wir haben ab 2018 neue Silber-­‐Partner an Board und demnach ändern sich die Logos (s. Anhang). Bei den Goldpartnern ändert nichts Wir haben ab 2018 neue Silber-­‐Partner an Board und demnach ändern sich die Logos (s. Anhang).

Bei den Goldpartnern ändert nichts Neue HVBO-­Partner ab 2018

Neue HVBO-­Partner ab Wir 2018 freuen uns ausserordentlich, diese drei neue Silber-­Partner beim HVBO willkommen zu heissen: Wir freuen uns ausserordentlich,-­ Basler Versicherungen, diese drei neue GA Silber-­ Partner BEO beim HVBO willkommen zu heissen: -­ Blaser Café AG, Bern -­ Basler Versicherungen,-­ Turm GA Handels BEO AG, Faulensee -­ Blaser Café AG, Bern -­ Turm Handels AG, Faulensee

KULTURGUT ALPENKÜCHE

Bärlauch findet sich auf feuchten Waldböden. BÄRLAUCH

Der Bärlauch (Allium ursinum) ist verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Die vor allem in Wäldern verbreitete und häufige, früh im Jahr austreibende Pflanzenart ist ein geschätztes Wildgemüse.

Der Bärlauch schätzt tiefgründige, locke- zeln am Stängel und dicht beieinander, sie Ölen zuzuschreiben, die sich positiv auf Ver- re, anhaltend feuchte Böden. Bärlauch findet wachsen direkt aus dem Stängel und eine dauung, Atemwege, Leber, Galle, Darm und sich teils in grossen Beständen in schattigen, Sammelblüte wächst in einer Hülle nach Magen auswirken. feuchten und humusreichen Laubwäldern, oben. in Auen, Schluchten oder an Bächen. Trotz Bärlauch in der Küche. Der Bärlauch gilt der leichten Identifikation durch den typi- Medizinische Nutzung. Im Mittelalter auch als altbekannte Gemüse- und Gewürz- schen Geruch, der beim Reiben der Blätter wurde Bärlauch als Herba Salutaris bezeich- pflanze. Bärlauch ist zwar komplett essbar, entsteht, wird Bärlauch beim Sammeln im- net und als Arznei- und Nahrungspflan- genutzt werden aber vorwiegend die Blätter, mer wieder mit dem Maiglöckchen, den im ze genutzt. Ihm wurden unheilabwehrende oft auch mit den Stängeln, frisch als Gewürz, Frühjahr austreibenden Blättern der Herbst- ­Eigenschaften zugeschrieben. Die Heilwir- für Kräuterbutter und Pesto oder ganz allge- zeitlosen oder den meist unbefleckten Blät- kung ist den zahlreichen in ihm enthaltenen, mein als Gemüse in der Frühjahrsküche. Ern- tern jüngerer Pflanzen des Gefleckten Arons- überwiegend schwefelhaltigen ätherischen tezeit für die Blätter ist im März und April. tabs verwechselt. Diese drei Pflanzen sind äußerst giftig und es kommt immer wieder zu teils tödlichen Vergiftungen. Das bes- Bärlauch Risotto te Unterscheidungsmerkmal zwischen Bär- mit Geisskäse lauch und all den anderen Pflanzen ist der (Ein Rezept für 4 Personen) typische knoblauchartige Geruch des Bär- lauchs. Optisch helfen folgende Merkmale Backpapier für das Blech zur Unterscheidung: Seine Blätter sind ein- 1 Zwiebel, fein gehackt Butter zum Dämpfen 350 g Risottoreis, z.B. Carnaroli 7-8 dl Bouillon, heiss Mit wenig Bouillon ablöschen, heisse 100 g Bärlauch Bouillon nach und nach dazugeben. 5 EL Rapsöl Bei kleiner Hitze 15-20 Minuten köcheln, 0,5 dl Rahm oft umrühren. Bärlauch und Rapsöl Salz, Pfeffer pürieren, unter den Risotto mischen. 4 Ziegenfrischkäse nature, Rahm dazugeben, würzen. Zucker und ca. 100 g Rohzucker, Pfeffer Pfeffer auf die Käse verteilen. Im oberen Teil des auf 200°C vorgeheizten Ofens Risotto: Zwiebel in der Butter andäm­ 5 Minuten backen. Risotto auf Teller ver-

Verwechslungsgefahr – pfen. Reis beifügen, mitdünsten. teilen, Käse darauf anrichten, garnieren. Beim Sammeln Merkmale beachten!

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24 BERGBAHNBAU IM BERNER OBERLAND

WETTLAUF DER INGENIEURE

Mitten in die oft sehr lebhaften und kontrovers geführten Debatten über die Neugestaltung des Verkehrs vor rund 140 Jahren entwickelte sich im engeren Berner Oberland ein eigentlicher Wettbewerb um das Erlangen von Konzessionen für den Bau und die Erschliessung der schönsten Aussichtspunkte mit Berg­- bahnen. Er entwickelte sich zum Wettlauf der Ingenieure.

Brienzersee (1834) eine neue Epoche in der Verkehrsgeschichte. Die Zubringerbahnen ins Berner Oberland, namentlich die Cen- tralbahn von Basel bis nach Thun-Scherz- ligen (1861) und die Bödelibahn von Därli- gen nach Bönigen (1872) hatten den Betrieb schon aufgenommen und brachten immer mehr Reisende ins Berner Oberland. Der Bau der Eisenbahnen schürte Ängste in

Ing. Adolf Guyer-Zeller Ing. Emil Strub Ing. Carl Roman Abt der Bevölkerung. Insbesondere die Dampf- schiffgesellschaften auf dem Thuner- und Brienzersee, das Kutschergewerbe und die Fremdenführer sahen mit dem Bau der Ber- gbahnen ihren Broterwerb in Gefahr. Man befürchtete auch die Verunstaltung der Na- tur und sprach die Bestimmte Hoffnung aus, durch Regierung und Bundesrat in dieser Frage geschützt zu werden. Die Freude am Bahnverkehr aber war erwacht. Am 1. De- Ing. Emil Pümpin Ing. Hans Herzog Ing. Hans Studer zember 1872 wurde auf der Leuenmatte in eine oberländische Landsgemein- TEXT: ANDRÉ DÄHLER. de einberufen, welche die brennenden Ver- BILDER: ARCHIVBILDER, SLM, WIKI. kehrsfragen lösen sollte. Es wurde erkannt, dass die Zubringerbahnen ins Berner Ober- Mit der Rigibahn fing alles an. Be- Ingenieur Riggenbach 1869 die Konzessi- land eine wichtige Lebensfrage seien und es reits hatte das Eisenbahnzeitalter in der on für die Rigibahn, welche nur zwei Jah- wurde beschlossen, den Bau der Thun-Där- Schweiz Fuss gefasst. Die Schweizeri- re später, am 21. Mai 1871 eröffnet werden ligen-Linie und der Brünigbahn gleichzeitig sche Centralbahn ab Basel (1844) und die konnte. Das war dann der Beginn der Berg- an die Hand zu nehmen. Dieser Beschluss Schweizer Nordbahn von Zürich nach Ba- bahn-Euphorie in der Schweiz. führte dann zur forcierten Planung von Berg- den (Spanisch-Brötlibahn 1847) eröffneten bahnprojekten. nach und nach ihre Linien. Grosse Projek- Neuordnung des Verkehrs im Berner te wie der Bau der Gotthard-, der Grimsel- Oberland. Nach dem Kutschenzeitalter Konzessionsgesuche ohne Ende. Der oder der Lötschberg-Simplonbahn wurden begann mit der Gründung der Dampfschiff- Schweizerische Bundesrat sah sich im aus- angedacht. In der Innerschweiz erhielt der fahrtgesellschaften auf dem Thuner- und gehenden 19. Jahrhundert einer wahren Flut

BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 25 THE RACE OF THE ENGINEERS Around 140 years ago and amidst lively and controversial debate on the future of the transport system, a competition was raging between engineers for the coveted moun- tain railway concessions to develop the most scenic peaks and vantage points in the Bernese Oberland. This grew into a veritable «race of the engineers».

Der ersten Bergbahnen im Berner Eröffnungsjahre Oberland. Die Schynige Platte Bahn kann der Bahnlinien für sich in Anspruch nehmen, dass sie als im Berner Oberland erste Bergbahn im Berner Oberland um 1870 im Gespräch stand. Der Vater der Pro- Bergbahnen jektidee war kein geringerer als Bundes- Rigibahn, eröffnet 1871 1879 Giessbachbahn rat Jakob Stampfli gewesen. Die erste Bahn 1890 Thunersee-Beatenberg-Bahn aber, baute Hotelier Hauser im Grand Ho- 1891 Bergbahn – tel Giessbach am Brienzersee. Die Eröffnung Mürren der Drahtseilbahn Lausanne-Ouchy 1877 Carl Roman Abt (1850 – 1933). 1892 Wengernalpbahn wurde ihm zum Ansporn, für einen beque- Der von Konzessionen für den Bau von Bergbah- dere. Oft waren es lokale Politiker, Bankiers warfen neue Technologien um vorne im 1892 Brienz-Rothorn-Bahn meren Zugang zu seinen Hotels zu sorgen, Schweizer Maschineningenieur, Erfin- nen gegenübergestellt. 1886 waren ihm al- oder Wirtschaftsleute, die sich als Promoto- Wettbewerb um Ansehen und im Wettlauf 1893 Schynige Platte Bahn als die damals schmalen Zickzackwege. Für der und freier Unternehmer baute mit lein aus dem Berner Oberland 15 Konzes- ren die Ingenieure aus den Maschinenin- gegen die Zeit mit dabei zu sein. Nicht alle 1898 Jungfraubahn (bis Eismeer) Planung und Bau wandte sich Hauser an der Giessbachbahn 1879 die erste Ber- sionsgesuche auf den Tisch geflattert. Die dustriezentren in Aarau, Baden, Zürich, Win- der zum Teil äusserst Kühnen Projekte wur- 1899 Reichenbachfallbahn den Bergbahnpionier Carl Roman Abt aus gbahn im Berner Oberland. In seiner Jahre 1886 / 87 waren eine wilde Zeit der terthur oder Biel herholten. Diese erstellten den schliesslich in die Tat umgesetzt. 1906 Heimwehfluhbahn Aarau. Am 21. Juli 1879 eröffnete er die tou- Jugend beschäftigte sich der Sohn ei- Spekulation – ein Projekt drängte das an- dann zuweilen phantasievolle Projekte, ent- 1908 ristische Standseilbahn, die erstmals eine nes Strohgeflecht-Industriellen mit der 1908 Wetterhornaufzug von Abt erfundene Ausweiche einsetzte, Konstruktion und Verbesserung von 1910 Niesenbahn die später zur Abtschen Weiche weiterent- Flechtmaschinen, weshalb er von 1869 1912 Jungfraubahn wickelt wurde. Es vergingen danach noch bis 1872 am Eidgenössischen Polytech- (bis Jungfraujoch) zehn Jahre bis weitere Bergbahnen im Ber- nikum (heute ETH Zürich) Maschinen- ner Oberland den Betrieb eröffnen konnten. bau studierte. Danach arbeitete er als Zubringerbahnen Konstrukteur in der Zentralwerkstät- 1861 Centralbahn bis Scherzligen Quellen:, Das grosse Landbuch, Bahnen der - te der Schweizerischen Centralbahn region, Staatsarchiv Kanton BE, SBB Historic, Schweiz. in Olten, anschliessend bis 1879 in der 1872 Bödelibahn (Därligen – ­Nationalbibliothek, u.a. Interlaken – Bönigen) von Niklaus Riggenbach und Olivier 1888 Brünigbahn Zschokke geleiteten Fabrik der Interna- (Alpnachstad – Brienz) tionalen Gesellschaft für Bergbahnen in 1890/91 Berner Oberland Bahn Aarau. Bis 1881 war er als Kontrollinge- SERIE: WETTLAUF DER INGENIEURE, 1893 Thunerseebahn nieur im Eidgenössischen Eisenbahn- Bergbahnbau im Berner Oberland (Scherzligen – Därligen) departement tätig, danach machte er 1897 Spiez-Erlenbach-Bahn FORTSETZUNG FOLGT IN DER NÄCHSTEN AUSGABE sich selbständig. Abt machte bahnbre- 1899 Burgdorf Thun Bahn chende Erfindungen, beispielsweise 1901 Spiez-Frutigen Bahn das «System Abt» für Zahnradbahnen 1902 Erlenbach-Zweisimmen Bahn durch Kombination von Adhäsions- 1902 Gürbetalbahn (Bern – Thun) und Zahnradlokomotiven, sowie die 1905 -Berner- selbsttätige Abtsche Weiche ohne be- Oberland-Bahn wegliche Teile für Standseilbahnen. Er 1913 Bern-Lötschberg-Simplon leitete persönlich den Bau von 72 Berg- Bahn bahnen in allen Erdteilen. Als Präsident 1914 Trambahn Rechtes der Gotthardbahn-Gesellschaft führte Thunerseeufer er im Jahr 1903 bei der Verstaatlichung 1916 Brünigbahn der Privatbahnen die Rückkaufsver- (Brienz – Interlaken) handlungen mit dem Bund. Giessbachbahn, eröffnet 1879

26 BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 27 VISION JUNGFRAU-EXPRESS VISION: DIRECT TRAIN TO THE JUNGFRAUJOCH! Switzerland is known as a country of railways and enjoys global acclaim for its excellent public transport system. Tourist railways, above all narrow-gauge and cogwheel railways, have con- tributed significantly to the appeal. Another key step will be the realization of the Golden Pass Express vision with direct trains between Montreux – Zweisimmen – Interlaken Ost. The logi- cal consequence is the vision of the «Jungfrau Express» to the Jungfraujoch, without the need to change trains in Interlaken. Engineering pioneer Adolf Guyer Zeller probably dreamt of this.

nen von 1994 (Holding) wäre es vielleicht an dachte damals schon an eine durchgehen- Neue Visionen braucht das Land. Wie der Zeit gewesen, um über ein einheitliches den Schienenstrang und würde sich über die soll der Tourismus im Berner Oberland in Betriebssystem für die Bahnen BOB, WAB Vollendung seiner Vision sicher freuen! zehn, zwanzig oder fünfzig Jahren ausse- und JB nachzudenken. Adolf Guyer Zeller hen? Das ist eine zentrale Frage, mit der sich die Bevölkerung einer Tourismusregion per- manent befassen sollte. Es sind erst 200 Jah- Vision Jungfrau-Express – nach Jungfraujoch – ohne Umsteigen! re her, als man im Berner Oberland ausser in der Landwirtschaft kaum eine Beschäfti- gung fand. Die Menschen waren Maus-arm und nagten am Hungertuch. Erst die Ent- wicklung des damaligen «Fremdenverkehrs» NACH JUNGFRAUJOCH – mit dem Bau von Hotels und Bergbahnen brachte Aufschwung, Verdienst und Wohl- stand für die einheimische Bevölkerung. OHNE UMSTEIGEN! Vieles wurde damals erschaffen, viele Ideen wurden auch verhindert, vieles wurde auch (aus heutiger Sicht) falsch gemacht. So wur- de etwa die Verbindung für eine durchge- Die Schweiz ist als Bahnland bekannt und findet dank seinem ausgezeichneten hende Schifffahrt auf Thuner-und Brienzer- ÖV-System weltweit Anerkennung. Dazu haben die touristischen Bahnen, vorab see durch den Bau der Bödelibahn versperrt und ein Verkehrshindernis in Interlaken ge- die Schmalspur- und Zahnradbahnen viel Sympathie beigetragen. Ein weiterer schaffen, das sich bis heute als ungelöst er- 1893, vor 125 Jahren, hat Adolf Guyer Zeller die Idee der Jungfraubahn von Mürren aus, weist. Oder eben auch die Jungfraubahn, die grosser Schritt wird die Verwirklichung der Vision des Golden Pass Express mit als Fortsetzung der bereits gebauten Wengernalpbahn, gesehen und in seinem Skizzenbuch festgehalten. in 80 cm Spurbreite geplant war, wurde in direkten Zügen Montreux-Zweisimmen-Interlaken Ost sein. Logische Folge und Meterspur gebaut. Das verhindert bis heu- te den durchgehenden Betrieb von Grindel- einzigartig ist dazu die Vision des «Jungfrauexpress» – ohne Umsteigen von wald oder Lauterbrunnen bis zum Gipfel! Es ist heute wichtiger denn je, sich mit neuen Interlaken auf das Jungfraujoch, von der wohl schon Ingenieur Adolf Guyer Zeller Visionen – und das können auch Korrekturen geträumt hatte. am Bestehenden sein – zu befassen.

Nach Jungfraujoch – ohne Umsteigen! So könnte am Bahnhof Interlaken Ost die TEXT: ANDRÉ DÄHLER. BILDER: ZVG. Zugsverbindung ausgerufen werden. Als «Jungfrau-Express» von Interlaken Ost bis Ein Blick zurück. Es war am 26. August Zeller erteilt. Diese hielt interessanterwei- nicht mehr festgestellt werden. Argumen- Jungfraujoch (in Meterspur) könnte in Zu- 1893, als Adolf Guyer Zeller in Mürren zum se die Spurweite von 80 cm, also dieselbe, te für bessern Komfort oder Abgrenzung zur kunft ein unverwechselbares Angebot (USP) majestätischen Dreigestirn hinüberblick- wie sie für die schon seit dem 20. Juni 1893 Konkurrenz stehen hypothetisch im Raum. auf den Markt gebracht werden. Mit dem te und sein visionäres Projekt der Jungfrau- in Betrieb stehende Wengernalpbahn gebaut Tatsache ist jedoch, dass seit 1946 die Wen- «Jungfrau-Express» wäre nämlich eine un- bahn auf einem Skizzenblock festhielt. Am wurde. Warum die Jungfraubahn schlus- gernalpbahn, die Jungfraubahn und die Ber- umstössliche und echte Fahrzeitverkür- 26. ­Oktober 1894 verabschiedete schweize- sendlich in Meterspur, mit anderer Zahn- ner Oberland Bahnen in der gleichen Bahn- zung auf 1 Stunde und 36 Minuten möglich. rischen Bundesrat die Konzession und wur- stangentechnik und anderem Stromsys- gruppe mit gleichem Management vereint Die effektiv zu planende Reisezeit könnte Adolf Guyer Zeller hat seine Konzession für 80 cm Spurbreite (wie die WAB) beantragt und vom de am ­21. Dezember 1894 an Adolf Guyer tem als die WAB gebaut wurde, kann leider sind. Nach dem Zusammenschluss der Bah- Bundesrat genehmigt erhalten. mit Kaffee und Gipfeli oder Nudelsuppe als

28 BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 29 Bordservice im durchfahrenden Zug mit ei- ner Zeitersparnis von etwa 20 Minuten noch weiter verkürzt werden. So müsste dann ein Netto-Zeitaufwand von nur 76 Minuten auf- gewendet werden. Ein Kehrtunnel, der etwa ab dem WAB-Trassee oberhalb der Salzegg bis ins Gebiet des Fallbodens direkt auf das Trassee der Jungfraubahn führen, so die Kleine Scheidegg umfahren würde, könnte die Reisezeit noch mehr verkürzen.

Enorme Einsparungsmöglichkeiten. Vision Jungfrau-Express. Gleiche Spurweiten der drei Bahnen könnten eine umsteigefreie Fahrt er- Aus technischer Sicht wäre das sicher eine möglichen. Bild: Fahrt der neuen Wagenkasten der JB bei deren Anlieferung auf der WAB-Strecke. lösbare Herausforderung. Sicher würde das alles auch eine Stange Geld kosten. Dabei wären aber, immer langfristig gedacht, auch enorme Einsparungen bezüglich Betrieb, Technik und Unterhalt möglich. Angefan- gen vom einheitlichen Rollmaterial, einheit- licher Bahntechnik für Gleise und Stromver- sorgung, polyvalent einsetzbares Personal bis zum einheitlichen Unterhalt mit Redukti- on der Werkstättenbetriebe wären viele Op- timierungen möglich! «Speisen beim Reisen» wäre mit umsteigefreier Fahrt und garantiertem Zeitgewinn eine echte Qualitätssteigerung.

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DIE SPANNENDE GESCHICHTE DES ALPINEN TOURISMUS

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30 KULTUR

Ferdinand Hodler, Blick auf Thuner- und Brienzersee, (1887 / 1888).

FERDINAND HODLER

«Die Bilder von Ferdinand Hodler begleiten mich Tag für Tag». Christoph Blocher erzählt in einem Gespräch von seiner Beziehung zum Maler Ferdinand Hodler und zu seinen Bildern.

TEXT: PETER WENGER. BILDER: ZVG.

Die Welt ist in Ordnung. «Schaut euch die Berge an, kraftvoll, am Morgen, in strahlenden Farben am hellen Tag, sanft im Abend- standhaft stehen sie da. Geniesst die Ruhe, die Stille seiner Seen. licht», beschreibt Christoph Blocher seine persönliche Beziehung Ferdinand Hodlers Bilder werden zu offenen Fenstern. Geben den zu den Werken von Ferdinand Hodler. Seine Sammlung zählt zu den Blick frei auf eine Landschaft mit unendlicher Weite. Die Welt ist in bedeutensten der Schweiz. Mit einem Gespräch mit Christoph Blo- Ordnung. Ich gehe nie an einem Bild vorbei ohne es zu betrachten. cher beginnen wir eine Reihe von Beiträgen zum Gedenken des be- Je länger man ein Bild anschaut umso lebendiger wirkt es. Im wech- kanntesten Schweizer Malers des 19. Jahrhunderts. Sein intensi- selnden Licht spiegeln sich besondere Stimmungen: Dämmerung ves, arbeitsreiches Leben endete nach 65 Jahren am 19. Mai 1918.

BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 31 Christoph Blocher, wie sind Sie auf die Schweizer Maler Albert ten schmückten Skizzen, Zeichnungen und ab und zu ein Aqua- ­Anker, Ferdinand Hodler und Giovanni Giacometti aufmerksam ge- rell von Anker unsere Wohnung. Grosse Bilder hätten zudem auch worden? nicht Platz gehabt. Es muss unbewusst schon in meiner Jugend geschehen sein. Meine Eltern konnten sich keine echten Bilder leisten und so schmückten Was fasziniert sie an den Bildern von Ferdinand Hodler? Reproduktionen unsere Wände. In der guten Stube hing ein Kunst- Hodler wusste was er will. Er nahm seine Zukunft selber in die druck mit dem Genfersee von Hodler. Regelmässig erschienen auf Hand. Zielorientiert und mit klaren Vorstellungen. Nie gab er sich der Titelseite der Zeitschrift «Der Beobachter» Bilder von Albert An- mit seiner Leistung zufrieden, er wollte mehr. Seine Motive wieder- ker. Mein Vater kaschierte sie auf Karton, versah sie mit einem Rah- holte er oft mehrere Male. Hodler war ein Schaffer und mit viel Kraft men und hängte sie in den Gang. Wir Kinder wuchsen mit diesen setzte er seine Vorstellungen um. Durch seine, Berge, Bäche und Bildern auf. Und sie gefallen mir noch heute … Seen wird die Grossartigkeit einer Landschaft erlebbar.

… und können Sie sich das Original leisten. Nun sind sie ein bekannter Sammler. Das war lange nicht so. Als junge Familie mit vier Kindern freu- Was heisst schon Sammler? Ein guter Freund umschrieb den Begriff ten wir uns ebenfalls an guten Kunstdrucken. Bilder, die uns ge- so: Ein Sammler ist man dann, wenn man mehr Bilder als Wände hat. fallen haben. Bilder sind wichtig. Sie schaffen Perspektiven, regen So gesehen bin ich noch gar nicht lange ein richtiger Sammler. Ich zum Denken an. Lange bevor wir uns ein Oelgemälde leisten konn- habe über Jahre Bild um Bild gekauft und mich dabei auf die drei Schweizer Künstler Anker, Hodler und Giacometti konzentriert. Sie haben grossartige Werke geschaffen. Jedes Bild hat seine Geschich- te. Oft haben die Bilder einen spannenden Weg hinter sich, gingen durch verschiedene Hände. Auch kam es vor, dass sie unbemerkt über Jahrzehnte in einer Kammer hingen. Viele Bilder habe ich per Zufall oder dank persönlichen Beziehungen erwerben können. Heu- te kennt man mich, und die Werke werden mir gezielt angeboten.

In vielen Museen sind die Kunstwerke Hodlers und Ankers im si- cheren, klimatisierten Keller aufgehoben. Das Licht der Öffentlich- keit erblicken sie oft nur bei besonderen Gelegenheiten. Christoph Blocher: «Unsere Bilder gehören zur Familie. Sie sind Teil unseres täglichen Lebens. Albert Ankers Schulspaziergang schmückt das Esszimmer …» Und bei mir hängen sie einfach so an der Wand. Unsere Bilder ge- hören zur Familie. Sie sind Teil unseres täglichen Lebens. Die Ma- ler haben sie aus Leidenschaft für Menschen geschaffen, denen die Bilder durch ihre Aussage, ihre Botschaft etwas bedeuten. Und ich finde es nicht mehr als Anstand, dass man ihnen mit dem nötigen Respekt begegnet und die Werke auch zeigt. Wenn ein Museum eine Ausstellung plant, und meine Bilder ins Ferdinand Hodler (1853 – 1918) Konzept passen, leihe ich sie gerne aus. Dann hängt halt bei uns eine Zeitlang der «Thunersee mit der Stockhornkette» von Hodler Seine ersten Jahre im Esszimmer und nicht Ankers «Schulspaziergang …» Als ältester Sohn des Schreiners Johannes Hodler ist Ferdin- and am 14. März 1853 in einem Armenquartier in Bern zur Welt Gibt es ein persönliches Lieblingsbild? gekommen. Sein Vater starb früh an Tuberkulose. Seine Mutter Bilder sind wie Kinder. Alle sind sie in ihrer Art verschieden, alle sind Margarethe heiratete den Dekorationsmaler Gottlieb Schüp- sie mir die Liebsten. Einmal steht dieses, dann das andere im Vor- bach. Der armen kinderreichen Familie wurde in Steffisburg, dergrund. Zurzeit beschäftige ich mich intensiv mit dem Bild «Die ein bescheidene Behausung zugewiesen. Als 12-Jähriger über- Schwarze Lütschine» von Hodler. Ungestüm, zielstrebig und voller nahm er die Malerwerkstadt seines alkoholkranken Stiefvaters Erwartung sucht und findet das Wasser den Weg durch den Auen- und sorgte für seine Mutter und die sieben Geschwister. 1867 wald. Das Werk schafft durch seine Frische, seine Lebendigkeit, ein starb seine Mutter ebenfalls an Tuberkulose, damals unter dem gutes Gefühl, schenkt Kraft. Namen Schwindsucht bekannt. Das gleiche Schicksal teilten auch Hodlers Geschwister in den folgenden Jahren. 1868 be- Eine Kunstsammlung bedeutet nebst Respekt viel Verantwortung … gann Hodler in Thun eine Lehre als Ansichtenmaler im Vedu- … und dieser bin ich mir voll bewusst. Die Bilder müssen sich wohl tenatelier von Ferdinand Sommer. Wegen einem Missgeschick fühlen. Zeichnungen, Aquarelle oder Ölgemälde verlangen einen verlässt Hodler 1871 fluchtartig die Werkstatt in Thun. Nach anderen Umgang. Es ist fast wie bei den Menschen. Die Umge- einem kurzen Aufenthalt in Langental erreicht er zu Fuss und bung, die Atmosphäre muss stimmen. Die richtige Beleuchtung, mittellos Genf. Sein Ziel: Kopieren von Alpendarstellungen be- Tempe­ratur, Luftfeuchtigkeit spielt eine wichtige Rolle. Doch Ver- kannter Maler. Im Musée Rath wird Bartholémy Menn, Profes- antwortung heisst für mich noch mehr: Ich möchte, dass die Samm- sor an der Genfer Zeichenschule auf den jungen Hodler auf- lung beisammen bleibt. Um dies zu ermöglichen baue ich die nöti- merksam. Er nimmt ihn als Freischüler in seine Klasse in der gen zusätzlichen Räume. Keine Angst, das wird kein Museum, das «Ecole de ­figure» auf und wird sein Förderer. schlussendlich durch die Öffentlichkeit erhalten und finanziert wer- den muss… Der Männlichen, (1908).

32 BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 33 w

PORTFOLIO

Eiger, Mönch und Jungfrau über dem Nebelmeer (1908) Öl auf Leinwand, 69 x 94 cm

Die schwarze Lütschine (1905) Öl auf Leinwand 101 x 90 cm

FERDINAND HODLER (1853 – 1918)

Der 19. Mai ist der Todestag von Ferdinand Hodler (1853-1918). Er gilt als der bekannteste Schweizer Maler des 19. Jahrhunderts. Ferdinand Hodler hatte eine enge Beziehung zum Berner Oberland. Mondnacht (Eiger, Mönch und Jungfrau (um 1909) Die Bilder im Portfolio sind im Besitz von alt Bundesrat Christoph Blocher. Öl auf Leinwand, 32 x 41 cm

34 34 BERNERBERNER OBERLAND OBERLAND – DAS – DAS MAGAZIN MAGAZIN 4 / 20171 / 2018 35 35 Thunersee mit Stockhornkette (um 1913) Öl auf Leinwand 60,5 x 89,5 cm

Thunersee von aus (um 1909)

Thunersee mit Stockhornkette (Dezember 1904) Öl auf Leinwand, 71 x 105 cm

36 36 BERNERBERNER OBERLAND OBERLAND – DAS – DAS MAGAZIN MAGAZIN 4 / 20171 / 2018 37 37 50 JAHRE H&R GASTRO AG

wie verarbeitete Produkte wie Mehl, Back- H&R Gastro AG – MEHR BERNER OBERLAND waren und Getränke zu fairen Konditionen einheimisches Tradi­tionsunternehmen eingekauft und dank den durchgehend effi- zienten Prozessen zu korrekten Marktprei- 1847, als der Sonderbundskrieg tobte, grün- 1982 bezieht die Häsler + Raeuber AG sen weitergegeben. Die viel zitierte Part- dete Friedrich Raeuber am Höheweg 104 ein neues Lagergebäude mit integriertem Zu den Anfangszeiten des Fremdenverkehrs nannte man sie noch Kolonialwaren­ nerschaft zwischen Landwirtschaft und in Aarmühle eine Firma, die den Verkauf Cash & Carry und Büroräumlichkeiten an geschäfte. Die H&R Gastro AG in Interlaken ist 1968 aus dem Zusammenschluss Tourismus wird hier, zum Nutzen aller an von Kolonialwaren, Tabak und Kaffee zum der Geissgasse in Interlaken. Die Firma der Wertschöpfungskette beteiligten Unter- Ziel hatte. Der Sonderbundskrieg führte beschäftigt zu diesem Zeitpunkt 32 Mit- der beiden Firmen Häsler AG und Raeuber AG entstanden. Parallel zur Entwicklung nehmen, gelebt. Damit werden nicht zuletzt zur Bundesverfassung von 1948 und vom arbeitende, hat ein Sortiment von 2000 des Tourismus ist die Firma zum modernen Logistikunternehmen mit einem Arbeitsplätze in der Region erhalten und die Staatenbund zum Bundesstaat. Die Fir- Artikeln am Lager und weist einen Um- Abwanderung gebremst. mengründung von Friedrich Raeuber aber satz von 15 Millionen Franken aus. umfassenden Waren- und Dienstleistungsangebot für die Gastronomie und hatte zur Folge, dass noch heute, nach 171 Partnerschaften – zu Kunden und Lie- Jahren, in Interlaken Kaffee geröstet wird. 1992 wird die Firma in H&R Gastro AG Hotellerie geworden. feranten. Das Lieferangebot der H&R umbenannt. Gastro AG umfasst heute über 5000 Lager- 1913 baut Friederich Raeuber ein Ge- artikel. Diese sind im On-line-Shop abruf- schäftshaus am Höheweg 13. 1998 wird die Lagerhalle erweitert. bar und können rund um die Uhr bestellt werden. Mit 8 Lastwagen werden die Kun- 1913 – 1919 werden Filialen (zum Teil 2003 entsteht ein neues Tiefkühlhaus. den, allesamt Betriebe aus Gastronomie mit Bäckereien) in Unterseen, Wengen, TEXT: ANDRÉ DÄHLER. BILDER: H&R GASTRO. und Hotellerie im ganzen Oberland belie- Grindelwald, Bönigen, Meiringen, Wilders- 2016 wird ein neues, grösseres Kühlhaus fert. Dabei wird nach der ausgeklügelten wil, Matten und Goldswil eröffnet. eingeweiht. Mehr Berner Oberland. Regionalität ist Spezialisten direkt mit den Produzenten, vor- Förderung der regionalen Volkswirt- Auslieferungslogistik jeder Ort oder Betrieb nicht zuletzt ein nicht austauschbares Positi- ab der Lebensmittelproduktion. Die kurze, re- schaft. Mit der konsequenten Umsetzung mindestens zweimal wöchentlich bedient. 1968 werden die Filialen verkauft, die bei- 2018 feiert die H&R Gastro AG ihr 50-Jah- onierungsmerkmal der Gastbetriebe ­und Ho- gionale Wertschöpfungskette steht im Fokus der regionalen Ziele will die H&R einen Bei- Die H& R Gastro AG ist heute ein modernes den privaten Grosshandelsfirmen schlies- re-Jubiläum. tels in der Region. Und das soll der Gast auch des Unternehmens. Es ist ihr erklärtes Ziel, die trag zur regionalen Volkswirtschaft bei- Logistikunternehmen. Am Standort in In- sen sich zusammen und beliefern das auf dem Teller erfahren. Die H&R Gastro AG Gastronomie mit bester Qualität aus nächs- tragen. Sie bildet das Scharnier zwischen terlaken ist ein neues Kühlhaus auch Basis Gastwirtschaftsgewerbe im Berner Ober- legt dabei besonderen Wert auf das Ange- ter Nähe zu beliefern. Die so gehandelten Pro- den lokalen Produzenten und den Restau- für die Kühlkette, dem Frischdienst für die land mit Lebensmitteln, Kaffee, Fleischwa- bot von Produkten aus dem Berner Oberland. dukte tragen das Label «Hergestellt im Berner rant- und Hotelbetrieben. So werden von Gastronomie im Berner Oberland. Die Firma ren sowie Bedarfsartikeln. Über 300 Artikel aus der regionalen Produk- Oberland». Die geschützte Marke ist damit eigenen Fachleuten die Frischprodukte wie beschäftigt heute 55 Mitarbeitende (41 Voll- tion führt sie im Sortiment. Dazu verhandeln zugleich Herkunfts- und Qualitätsmerkmal. Molkereiartikel, Fleischwaren oder Eier, so- zeitstellen, 7 Lehrlinge).

H&R GASTRO – das moderne Logistikunternehmen beliefert die Gastronomiebetriebe im Berner Oberland. Frischprodukte aus der Region basieren auf Partnerschaft – vom Produzenten bis zum Verbraucher.

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JUNGFRAU-KLIMAGUIDE

Der Klimawandel findet statt, und die Alpen reagieren besonders empfindlich auf die Veränderungen. In der Jungfrau-Region zeigt eine App zum Download für alle iPhone- und Android-Nutzer auf sieben Pfaden die Anzeichen des Klimawandels.

TEXT: ANDRÉ DÄHLER. BILDER: ZVG.

Klimawissen vor Ort. Der Jungfrau Kli- Weitere sechs Infopfade zeigen die Wirkun- maguide funktioniert auf Smartphones und gen des Klimawandels in den Alpen auf: ist eine veritable kleine Informationsplatt- Grindelwald Bort – Unter Lauchbühl, Eiger- form zum Thema Klimawandel. Unter ande- gletscher-Wengernalp, Grütschalp Mürren rem bietet der Guide Hörstücke, die Ihnen und in den Orten Grindelwald, Mürren und entlang von sieben Pfaden in der Jung- Wengen. frau Region das neuste Wissen der Klima- forschung genau dort präsentieren, wo die www.jungfrau-klimaguide.ch Folgen des Klimawandels im Gelände sicht- bar werden. Vom gemütlichen Spaziergang bis zur einfachen Bergwanderung – die Kli- mapfade in Grindelwald, Wengen und Mür- ren zeigen die neusten Forschungsresultate leicht verständlich und attraktiv aufbereitet. Der multimediale Jungfrau-Klimaguide auf iPhone und Android vermittelt Klimawissen vor Ort. Klimapfad Pfingstegg – Bäregg.Es gibt im Alpenraum kaum einen Ort, an dem sich der Zusammenhang zwischen Klimawan- del und Naturgefahren so gut verfolgen lässt wie hier, hoch über dem Unteren Grindel- waldgletscher. An sieben Info-Standorten entlang dem Weg erfahren Wanderer wie es zum spektakulären Felssturz am Eiger kam, weshalb der dadurch entstandene Glet- schersee eine Gefahr darstellt und wie das Bild einer Berghütte am Abgrund zum Sym- bol für die möglicherweise dramatischen Folgen des Klimawandels in Europa wurde.

Distanz: ca. 3 km Höhendifferenz: ca. 350 Meter Schwierigkeit: einfache Bergwanderung

Die Pfingsteggbahn fährt wieder ab dem 6. Mai 2018. www.pfingstegg.ch

Die Wanderung auf dem Wanderweg von der Pfingstegg zur Bäregg bringt eindrückliche Erfahrungen. Bild: Bergsturz von 2006 an der Eigerflanke.

BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 41 TOURISMUS + POLITIK

5,2 MILLIONEN FÜR BRIENZ ROTHORN BAHN

Die Anlagen der 125-jährigen Dampf-Zahnradbahn auf das Brienzer Rothorn können mit öffentlichen Geldern saniert werden. Der Grosse Rat des Kantons Bern stimmte einem Kredit von insgesamt 5,2 Millionen Franken zu. 3,7 Millionen Franken fliessen in verschiedene Erneuerungs- und Sanierungsprojekte. Weitere 1,5 Millionen beziehen sich auf den Erlass eines Darlehens im Rahmen einer Bilanzbereinigung.

DARLEHEN FÜR Saanerslochbahn BERGBAHNEN GSTAAD

Für den Ersatz der über 30 Jahre alten Gondelbahnen Saanersloch und Eggli haben Bund und Kanton Bern zinslose Darlehen von je vier Millionen Franken gewährt. Die Gesamtinvestitionen für die beiden Bahnen belaufen sich auf rund 39 Millionen Franken. Die Betriebsaufnahme der Saanerlochbahn soll bis zur Wintersaison 18 / 19 erfolgen. Der Neubau der Bahn am Eggli wird noch durch Einsprachen zur Überbauungsordnung verzögert.

SPARAUFTRAG HALBIERT KONZESSIONSDAUER FÜR

Die Hotelfachschule Thun muss ab 2021 eine halbe statt einer SEILBAHNEN VERLÄNGERT ganzen Million einsparen. Der Regierungsrat wollte bei der Schule ab 2021 jährlich eine Million Franken einzusparen. Bei einem Der Bundesrat hat im letzten Herbst die Konzessionsdauer für Seil- 4,7-Millionen-Budget hätte dies rund einem Viertel der Einnahmen bahnanlagen von 25 auf 40 Jahre verlängert. Dies betrifft rund 2400 entsprochen. Interventionen der Regionalpolitiker haben Anlagen in der ganzen Schweiz, die dadurch eine administrative schliesslich dazu geführt, dass die Kürzung weniger hoch ausfällt. Entlastung erfahren. Der Wechsel sei ohne Abstriche an der Sicher- heit möglich. Die Seilbahnen müssen unverändert regelmässige durch unabhängige Experten nachweisen, dass die Sicherheit des Betriebes gewährleistet ist. WIRIEHORNBAHNEN

Die Gemeindeversammlung genehmigte im Dezember grossmehrheitlich einen jährlichen Unterstützungsbeitrag an die Bergbahnen in der Höhe von je 50 000 Franken über die nächsten drei Jahre.

42 TOURISMUS + POLITIK

Aufrichte der Ziegelei von Péry MEHR GELD FÜR DAS FREILICHTMUSEUM BALLENBERG

Mit dem neuen Leistungsvertrag für die Jahre 2018 bis 2021 erhält der Ballenberg, Freilichtmuseum der Schweiz, eine höhere Abgeltung des Kantons Bern. Der jährliche Beitrag steigt um 500 000 Franken auf neu 1,125 Millionen Franken pro Jahr. Das Freilichtmuseum Ballenberg ist seit Jahren deutlich unter­finanziert und kann dadurch verschiedene betriebliche Aufgaben nur beschränkt wahrnehmen.

GEMEINDEN FINANZIEREN EISSPORTZENTRUM

Mit grosszügigen Rahmenkrediten und Betriebs- und Infrastruktur­beiträgen haben die Gemeinden in Interlaken und Umgebung im Dezember grünes Licht für die Umwandlung der Genossenschaft Eissportzentrum Bödeli in eine Aktiengesellschaft und Investitionen­ in die Erneuerung des Eissportzentrums gegeben. Mit der Umwandlung muss sich die AG vermehrt wirtschaftlichen Gegebenheiten­ stellen und Verantwortung für den betrieblichen Erfolg übernehmen.

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CHARLIE AND THE KID

Im Dezember 2017, enthüllten der britische Künstler John Doubleday und Chaplin’s Sohn Eugene die eisgewordene Filmlegende auf dem Jungfraujoch. Anlass waren die Feierlichkeiten zum 40. Todestag von Charlie Chaplin, welcher als einer der erfolgreichsten Komiker des 20. Jahrhunderts gilt. In präziser Handarbeit schuf Doubleday die berühmte Filmszene mit Chaplin und dem Kind aus der Stummfilm- Tragikomödie «The Kid». Sie ist bis heute eines der berühmtesten Werke Chaplin’s. Die Eis-Skulptur kann nun von allen Jungfraujoch- Besuchern im Eispalast bestaunt werden.

Eugene Chaplin und Jungfraubahn CEO Urs Kessler an der Einweihung der Skulptur.

35 100 TOP4-SKIABOS VERKAUFT

Der Verkauf des Top4-Skiabos für die freie Fahrt auf 666 Kilometer Pisten in den Skiregionen Meiringen-Hasliberg, Jungfrauregion, Adelboden Lenk und Gstaad haben alle Erwartungen übertroffen. Bis zum Schluss des im Vorverkauf gültigen Preises von 666 Fran- ken am 15. Dezember konnten 35 100 Abos verkauft werden. Das sind mehr als erwartet. Hatten sich doch die Anbieter den Verkauf von 20 000 Abos zum Ziel gesetzt. Der frühe Schneefall schon im November haben zu ausgezeichneten Pistenverhältnissen bis in tiefere Lagen geführt und die Verkäufe begünstigt.

TROCKENDOCK

Die BLS Schifffahrt Berner Oberland hat in Thun ein neues Trocken- dock in einer neuen, 86 Meter langen, 24 Meter breiten und 12 Meter hohen Werfthalle in Betrieb genommen. Sie ist so ausgelegt, dass auch das längste Schiff der Thunerseeflotte, die Blümlisalp, vollständig Platz findet – und dass bei Bedarf in der Halle auch ein neues Schiff gebaut werden könnte. Die alte Werft am Lachenkanal wurde in den Jahren 1903 / 1904 im Zuge der Neubeschaffung des Dampfschiffs Blümlisalp erbaut. Mit der Inbetriebnahme von grösseren und moderneren Motorschiffen hat die BLS Schifffahrt die Werfthalle zu Beginn der 1950er-Jahre im Bereich der Dach­ konstruktion mehrmals angepasst. www.bls.ch / schiff

44 AUSFLUGSTIPPS

HÖHENWEG LÖTSCHBERG SÜDRAMPE

Der klassische Höhenweg von Hohtenn bis nach Brig fasziniert Wanderer jeder Altersgruppe mit seinem Wechselspiel zwischen alpiner und mediterraner Vegetation, spektakulären eisenbahntech- nischen Bauten, fantastischen Aussichten und spannenden Einbli- cken in die Tradition der Oberwalliser Bergdörfer. Der Höhenweg ist ab ca. Ostern bis im November begehbar. Die Strecke kann auch in einzelnen Etappen begangen werden. Die Regionalzüge «Lötschberger» verkehren stündlich ab Bern – Thun – Spiez über die Lötschberg-Bergstrecke nach Brig, mit Halt an allen Stationen und in beide Richtungen.

Wegzeiten auf dem Südrampen-Wanderweg: Hohtenn – Ausserberg 3 h Ausserberg – Eggerberg 1 h 45 min. Eggerberg – Lalden 50 Min. Lalden – Brig 2 h 50 min. www.bls.ch / suedrampe

KRIMISPASS IN DER SPIEZER BUCHT

Spiez – eine Kleinstadt im Berner Oberland, eingebettet zwischen Alpen und Thunersee. Dieser idyllische Ort wurde Schauplatz eines Verbrechens, welches die Bewohner und Bewohnerinnen in Angst und Schrecken versetzt. Und der Mörder läuft frei herum.

Wird man ihn überführen können? Die Besucher lassen sich an 11 Schauplätze entführen und tauchen in ein spannendes Rätsel ein, voller Abenteuer, Geheimnisse und unerwarteten Wendungen. Zum 2 – 3 Stunden langen Krimispass sollte man Smartphone, Notizmaterial und einen kühlen Kopf mitnehmen. Die Teilnahme RUHE AUF DEM SEE ist gratis. Einfach anmelden und Ermittlungen aufnehmen: www.KrimiSpass.ch / spiez Spiegelglatt präsentiert sich das eiskalte Seewasser. Ruhig gleitet das Kursschiff über den See. Über dem Wasser liegen Morgennebel. Sie werden sich um die Mittagszeit auflösen. In der Sonne glitzert der Schnee. Gelegenheit also, die Ruhe auf dem See zu geniessen. Auf dem Winterschiff kann der Fahrgast sich im Bord­restaurant kulinarisch verwöhnen lassen. Ein Mittagsschiff fährt täglich, bis am 29. März 2018 von Thun nach Interlaken und zurück. Dazu lässt es sich jeden Sonntag, bis am 25. März 2018 ab Thun während einer Seerundfahrt nach Spiez und zurück ausgiebig «zmörgele».

Ab 30. März bis zum 9. Mai 2018 gilt der Frühlingsfahrplan. Der Sommerfahrplan startet am 10. Mai 2018. www.bls.ch / schiff

BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 45 KULTURGUT

Die Alte Säge auf der Schwarzwaldalp wurde im Jahr 2000 komplett restauriert.

Transmission vom Wasserrad angetrieben SÄGEMÜHLE SCHWARZWALDALP werden kann. Die 30 vom Pfannibach ge- Alte Mühlen und Sägemühlen triebenen Schaufeln drehen das 3,4 Meter grosse Wasserrad bis zu 22 Mal pro Minute. im Berner Oberland 1997 wurde die Stiftung Pro Säge Schwarz- Am 12. Mai 2018 ist Schweizer Mühlentag. Die Vereinigung Schweizer Mühlen- waldalp mit dem Ziel gegründet, die Säge Ballenberg Freilicht­museum Milital-Säge im Gadmertal der Nachwelt als Zeuge der Technikent- freunde führt jeweils am Samstag nach Auffahrt den Schweizer Mühlentag durch. der Schweiz Letztes Gebäude des ehemaligen wicklung im 20. Jahrhundert zu erhalten. Sägerei, Knochen- und Leinsamen­ Eisenbergwerkes. Besichtigung das In den letzten Jahren waren jeweils über 25 000 Besucherinnen und Besucher Dank der Stiftung konnte die Säge instand stampfe, Getreidemühlen ganze Jahr nach Vereinbarung. gestellt werden und wird nun seit dem Som- 14. April bis 31. Oktober 2018 www.haslimuseum.ch zu den historischen Anlagen unterwegs. mer 2000 wieder regelmässig mit Schausä- Täglich geöffnet von 10.00 bis 17.00 Uhr gen betrieben. www.ballenberg.ch Sagi Saxeten Die alte Sägerei mit Wasserrad, Bau- Dorfmuseum Alte Mühle, jahr 1865; wurde 1954 erneuert, 1984 und www.schwarzwaldalp.ch Wilderswil 1997 – 2000 restauriert. Besichtigung BILDBERICHT: ANDRÉ DÄHLER. www.alte-saege.ch Reibe und Stampfe. das ganze Jahr nach Vereinbarung. Mühle und Museum: Juni bis Oktober, Kontakt: 033 823 05 84 Von den ehemals schätzungsweise 6000 Die alte Sagi auf der Schwarzwaldalp Verarbeitung des Bauholzes wurde die Säge Samstag und Sonntag, 13 bis 17 h, Alti Sagi am See, Leissigen bis 7000 Mühlen in der Schweiz ist nur hat in den letzten Jahren eine Renaissan- vor Ort genutzt. Sie diente danach bis zum Eintritt frei www.wilderswil.ch Besichtigung nach Vereinbarung. ein kleiner Teil von weniger als 300 histo- ce erlebt. Eine erste Säge dürfte schon seit Hotelbrand im Jahre 1943 regelmässig zur SWISS MILL DAY www.alti-sagi-leissigen.ch rischen Anlagen erhalten. Der in den letz- 1800 am heutigen Standort betrieben wor- Holzverarbeitung. Eine wichtige Rolle be- It’s Swiss Mill Day on 12 May 2018, an event Grabenmühle Sigriswil ten Jahrzehnten zum Teil liebevoll restau- den sein. Die Säge in der heutigen Grösse kam sie wieder beim Umbau eines Neben- held every Saturday after Ascension Day by Getreidemühle, Forellenfischen Gold Sagi am Mülibach, Steffisburg rierte Bestand ist sehenswert und umfasst wurde im Jahre 1896 erbaut. Am 17. März gebäudes des ehemaligen Hotels zum heu- the Association of Swiss Mills. In recent ye- waschen, Mühlenmuseum Besichtigung: das ganze Jahr neben Mühli, Sagi, Öli, Stampfi und Schmitte 1900 kaufte Ulrich Thöni von der Alpgenos- tigen Hotel-Chalet Schwarzwaldalp. Im ars, over 25 000 visitors have travelled to the Öffnungszeiten März bis November: nach Vereinbarung, Betrieb nur 9.00 bis 18.30 Uhr, Di. bis So. April bis Oktober möglich. zahlreiche weitere andere Mühlenanlagen. senschaft Breitenboden ein Areal zum Bau Hinblick auf dieses Bauvorhaben wurde die ­various historical sites. The sawmill up on www.grabenmuehle.ch Kontakt: 033 439 65 65 Auch im Berner Oberland stehen noch sol- des Kurhauses Schwarzwald-Alp, das dann Säge 1947 mit einer Hobelmaschine ausge- the Schwarzwaldalp is one of these preser- che Anlagen in Betrieb. zwischen 1902 und 1904 erstellt wurde. Zur rüstet, die dank einer speziell hergestellten ved cultural objects.

46 BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 47 MARBLE FROM MERLIGEN KULTURGUT Thun City Church has it, Jegenstorf Castle has it – you‘ll even find marble from Merli- gen in the Federal Palace in Bern. The pretty village located on the «Riviera» has created a dedicated theme trail to en- sure that the history of marble from Merli- gen is not forgotten.

den konnte. Dieser wurde mit Steinbre- und historisch interessierten Menschen die cher-Werkzeug in die passende Grösse Geschichte des Merliger Marmors aufzei- zer­legt und über die Schleife, einen in der gen, erklären, wie der Kalkstein früher ab- Falllinie angelegten Weg mit Schlitten oder gebaut und transportiert wurde. Der Rund- unterlegten Rollen zum Seeufer hinab gezo- weg Fuchseren führt neben der 75-jährigen gen. Die Steinblöcke wurden am Thunersee Kirche in Merligen vorbei zum Bodenacher. auf Lastenkähne verlegt und von den Schif- Dort kann auch ein Bunker besichtigt wer- fern nach Thun oder Bern transportiert. Die den, der vom Infanterie- und Festungsverein einfachen Kähne konnten je nach Grösse bis Berner Oberland übernommen wurde. Vor- zu 30 Tonnen tragen. Feinere Arbeiten er- bei an einer Panoramatafel führt der Rund- folgten in Werkstätten der Berner Steinmet- weg dann in die Fuchsere und schliesslich ze, und schliesslich konnten aus dem Mer- zur Gärbe. Der Rundgang dauert etwa 1.5 liger Marmor Brunnentröge, Sockel- und Stunden. Die Infotafel erklärt den Besuchern den Pflastersteine, Cheminée-Einfassungen und www.merligen.ch einstigen Abbau des Merliger Marmors. Grabmäler hergestellt werden. Der Mar- mor-Abbau hat dem kleinen Dorf früher viel Merliger Marmor. In der Gesteins- Überreste des Marmorbruchs in der Fuchsere. Nutzen gebracht. kunde wird unter Marmor ein meta- morphes karbonatisches Sedimentge- Auch im Bundeshaus. Eine frühe Ver- stein verstanden. Das ist ein Kalkstein, wendung fand das Material 1711 als Sockel der durch erhöhten Druck und erhöh- am Kornhaus in Bern. Weitere Sockelsteine te Temperaturen die Korngrösse seiner wurden 1782 für das Burgerspital, 1805 für ursprünglich kleinen Kristalle vergrös- das alte Inselspital und 1852 für den West- sert. Für steinverarbeitende Handwer- MERLIGER MARMOR flügel des Bundeshauses geliefert. Eine spä- ker hingegen sind Marmore alle wei- te Zweitverwendung fand das Gestein um chen, polierbaren Gesteine, wozu neben 1900 aus dem abgebrochenen Inselspital echten Marmoren auch Kalksteine und Die Thuner Stadtkirche hat ihn, im Schloss Jegenstorf findet man ihn, und sogar für Handläufe und Postamente der Haupt- Serpentingesteine gehören. Der Merli- treppe im Bundeshaus. Auch das Taufbe- ger Stein kann also als Marmor bezeich- Der Marmorbruch in der Fuchsere cken der Stadtkirche in Thun wurde 1817 brachte den Merliger Steinbrechern im Bundeshaus in Bern kommt er vor: der Merliger Marmor. Damit die Geschichte net werden, weil die unscheinbar graue Arbeit und Einkommen. aus dem edlen Merliger Gestein hergestellt. Oberfläche des Kalksteins beim Polie- des Merliger Marmor nicht in Vergessenheit gerät, hat das Dorf an «Thunersee- ren eine graubraune bis schokoladen- Riviera» einen Rundweg geschaffen. Die Eisenbahn brachte das Ende. Ein- braune Farbe annimmt. gestellt wurde der Abbau des Marmors mit dem Aufkommen der ersten Eisenbah- nen um 1860: Die Gesteine konnten zu viel Anreise. Stündlich mit STI-Bus Nr. 21 ab TEXT: ANDRÉ DÄHLER. billigeren Preisen aus dem Ausland in die Interlaken West oder Thun Bhf bis Merligen BILDER: HERBERT STEINER, ZVG. Schweiz gebracht werden. Merligen war Hotel Beatus. nicht mehr konkurrenzfähig. Damit die Ge- Ein Felssturz von der Spitzenfluh brachte es heisst: «Der See habe anno 598 gekocht». ren. Nach und nach haben sich die Arbei- schichte des für Merligen historisch wert- das wertvolle Gestein in Merligen ein erstes Vielleicht war das eine Flutwelle, ausge- ter immer weiter den Berg hinan gearbeitet, vollen Marmors nicht in Vergessenheit ge- Mal ans Tageslicht. In welchem Jahr sich löst durch den Bergsturz an der Spitzenfl- um immer mehr Felsbröcke zu zerkleinern rät, hat das Dorf Merligen einen Rundweg dieser Sturz ereignete, ist nicht bekannt. uh. Die Merliger haben nach dem Felssturz und nach Thun oder Bern zu bringen. Be- geschaffen. Die auf dem Rundweg plat- ­Aktenkundig ist allein ein Vermerk in der begonnen, die Steine am Seeufer in kleine- kannt ist, dass in den Jahren zwischen 1700 zierten Informationstafeln sollen Gästen Fredegar-Chronik, verfasst um 700, worin re Stücke zu zerlegen und abzutransportie- und 1860 intensiv Kalkstein abgebaut wer- der Region Thunersee, Vereinen, Schulen Abfahrt der Schiffer im Lastkahn.

48 BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 49 VOLLER MÖGLICHKEITEN Unverbindliche VOLLERDER NEUE HONDA JAZZ. UNSCHLAGBARER Beratung MÖGLICHKEITEN1314 LITER RAUM. 130 PS LEISTUNG. DER NEUE HONDA JAZZ. UNSCHLAGBARER 1314 LITER RAUM. 130 PS LEISTUNG.

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Mit der STI zu den schönsten Ausflugszielen in der Thunersee-Region

Unser Tipp: Pilgerweg am Rechten Thunerseeufer Vom Palmendorf Merligen auf dem Pilgerweg unterwegs nach Interlaken: Ausgangspunkt ist die Haltestelle «Merligen Beatus» der STI-Linie 21. Der Wanderweg führt durch Naturschutzgebiete, vorbei am Kraftort der St. Beatushöhlen in das verträumte Örtchen Sundlauenen am Thunersee. Am Wasser entlang geht es schliesslich vorbei an der Ruine Weissenau zum Bahnhof Interlaken West. Unterwegs finden sich zahlreiche Möglichkeiten zum Grillieren, Picknicken oder zum einfach nur die Aussicht geniessen.

An-/Rückreise STI-Bus Linie 21 Route Merligen–Sundlauenen–Interlaken West Wanderzeit 4 h hin, 4 h Gegenrichtung Weglänge 12,8 km Auf-/Abstieg 450 m/450 m Ideale Saison ganzes Jahr stibus.ch/ausflugsziele Verkehrsbetriebe STI AG l Grabenstrasse 36 l 3600 Thun Tel. 033 225 13 13 l [email protected] MOB-GOLDENPASS

«MAIENSCHNEE»

Die im April und Mai wild blühenden Nar- zissen verwandeln die Region oberhalb von Montreux und Vevey in strahlendweisse, duftende Landschaften. Ein Phänomen, das auch Ernest Hemingway beschrieben hat. Gleich nach der Schneeschmelze spriessen die Narzissenblätter (narcissus radiiflorus) aus dem Boden. Ein wunderbarer markier- ter, den Narzissen gewidmeter Lehrpfad be- ginnt im Dorf Les Avants (Drahtseilbahn Les- Avants-Sonloup) an der MOB-Golden Pass Linie. Weitere ausgeschilderte Wege Époque markierten die Narzissen und starten an den Bahnstationen von Les Pléi- das prächtige Narzissenfest mit dem ades, Glion, Caux und Mont-Pèlerin. Alle Blumencorso das Ende der Wintersaison. führen durch die schönsten Wiesen und die spektakulärsten Landschaften. In der Belle www.mob.ch

MEGA STEAM FESTIVAL

An der MOB-GoldenPass Linie, oberhalb der Schweizer Riviera laden die Zugstrecke Blonay-Chamby und ihr Eisenbahnmuseum jedes Wochenende von Mai bis Oktober zu einer Reise in die Vergangenheit ein. Bei den von Eisenbahnliebhabern geführten Besichtigungen begeistern echte Züge aus vergangenen Zeiten die erwachsenen Besucher ebenso wie Kinder. Das an der Endstation der Bahnlinie Blonay-Chamby liegende gleichnamige Museum erwartet seine Besucher mit mehr als 60 historischen Fahrzeugen, die man in den beiden grossen Ausstellungshallen und im Depot Chaulin bewundern kann. Zum 50-jährigen Bestehen der Museumsbahn fahren am 10., 12. und 13. Mai 2018 (Auffahrt) und vom 19. bis 21. Mai 2018 (Pfingsten) 10 Dampflokomotiven mit nostalgi- schen Wagen zwischen Blonay und Chamby. www.blonay-chamby.ch

Alain Candellero / BC

BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 51 MOB – GOLDENPASS CHAPLIN’S WORLD The property which belonged to the legendary actor and director Charlie Chaplin in Corsier-sur-Vevey has been transformed into a museum that is well worth visiting. For decades, the Chaplin sta- tue by the British sculptor John Doubleday on the Quai Perdonnet was the sole visible testimony to Charlie Chaplin‘s 25 years spent in Vevey. In 2016, the great English comic actor and filmmakerfinally ­ ­ received the commemoration he is due. CHAPLIN’S WORLD

Das Anwesen des legendären Schauspielers und Regisseurs Charlie Chaplin in Das Manoir – Corsier bei Vevey ist zu einem sehenswerten Museum geworden. Jahrzehntelang Wohnsitz und Museum. war die Statue des britischen Bildhauers John Doubleday am Quai Perdonnet das einzige öffentliche Zeugnis von Charlie Chaplins 25 Jahren in Vevey. 2016 hat gänglich gemacht worden. In den Privaträumen von Charlie und der grosse englische Schauspieler und Regisseur jenes Denkmal erhalten, das ihm Oona.finden sich zahllose Fotografien, private Gegenstände, Möbel und andere Memorabilien der Familie Chaplin. gebührt. Das Studio. Dann hebt sich die Leinwand, und man findet sich in einem Studio-Nachbau der Easy Street im Los Angeles zu Be- TEXT: ANDRÉ DÄHLER. BILDER: CHAPLINS’ WOLRLD. ginn des 20. Jahrhunderts wieder. In diesem Setting hatte der klei- ne Tramp manche frühe Filmszene gedreht. Hier integrierte er auch Le Manoir in Corsier sur Veyey. Am einstigen Wohnsitz von reicherten Erlebnis-Parcours durch Chaplins Leben und Werk. Die Gebäude, Räume und Erinnerungen aus seiner Kindheit in London, Charlie Chaplin hat sich das Museum Chaplin‘s World zum Vorzei- Gäste werden im Viertelstundentakt in einen Kinosaal eingelassen, wo er gemeinsam mit seinem älteren Halbbruder Sydney und der geprojekt des kulturellen und touristischen Lebens im Waadtland wo sie zunächst einen Querschnitt durch die Filme sowie die eine Mutter, einer Tänzerin und Sängerin, die später in die Irrenanstalt Gerade war entwickelt. Der mit Witz und liebevoll arrangierten Details im Stil oder andere Szene aus dem Familienleben von Charles und Oona eingewiesen wurde, in grosser Armut aufwuchs: Die Geschichte, Charlie noch da… von Filmstudios eingerichtete Museumsneubau bietet einen un- Chaplin und ihren acht Kindern zu sehen bekommen. Das herr- die Chaplin in seinem ersten Langfilm «The Kid» auf die Leinwand terhaltenden, mit multimedialen szenografischen Elementen ange- schaftliche Wohnhaus Le Manoir ist gleichfalls fürs Publikum zu- brachte, war alles andere als frei erfunden. Ein paar Schritte weiter gelangt man in einen Zirkus, wo sich Chaplin-Bewunderer wie Fe- derico Fellini, Roberto Benigni und der Illusionist Arturo Brachetti Im Studio «Modern times». als lebensechte Wachsfiguren in der Manege tummeln. Daraufhin geht es über eine lange Treppe hinunter zu Filmsets von «Modern Times» und «The Kid», derweil der an die gegenüberliegende Wand projizierte Charlot in Schwarz-Weiss akrobatisch mit den Tücken ei- ner Rolltreppe kämpft. In der ganzen Ausstellung trifft man auf echt anmutende Grössen der Filmgeschichte. Schliesslich wurde die An- lage von Grévin International konzipiert, einer Tochterfirma der fran- zösischen Compagnie des Alpes, die zu den weltweit grössten Un- ternehmen der Freizeitindustrie zählt. Im Studio hautnah dabei – Berühren erwünscht. Die Betreiber bezeichnen das 60-Millio- Inszenierung Charlie als Coiffeur. nen-Franken-Projekt als Unterhaltungsmuseum. Man kann im Fri- seurstuhl des späteren Doubles des «Great Dictator» Adenoid Hyn- Anreise über MOB – GoldenPass kel fürs Familienalbum posieren und sich von Charlie Chaplin die Ab Interlaken-Spiez nach Zweisimmen. Panoramic-Express Haare schneiden lassen. Im Tresorraum aus «The Bank» stehen die nach Gstaad-Montreux, Gare. Anschluss nach Veyey Gare, beiden Oscars, die Chaplin 1972 und 1973 für sein Lebenswerk so- umsteigen auf Bus Nr. 212 bis Haltestelle Chaplin’s World. wie für das Drehbuch von «Limelight» erhielt. Jener Film, der 1952 in die Kinos der restlichen Welt gekommen war, wurde in Kaliforni- en erst Anfang der 1970er Jahre gezeigt. So lange wirkte die Hetz- kampagne des McCarthy-Komitees gegen «unamerikanische Um- triebe» nach, welches das politische Klima in den USA der fünfziger Jahre mit seiner Kommunisten-Paranoia vergiftet und Chaplin Ende 1952 ins Schweizer «Exil» vertrieben hatte. Die Waadtländer Riviera war zur neuen Heimat des grossen Künstlers und Menschenfreunds aus den Armenvierteln von London geworden.

52 BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 53 VELOFERIEN ALONG THE RIVER AARE Switzerland is a cycling country, with over 12 000 kilometres of signposted cycling trails – a more than impressive figure. But what really counts is variety. Where else than in Switzerland can touring cyclists, lei- sure cyclists and e-bike riders find such a wealth of scenic and cultural diversity?

Schiffstation am See die älteste Standseil- te das Berner Oberland, führt entlang der Verschiedene Anbieter offerieren Pauschal- bahn im Berner Oberland herauf. Dann quert Aare nach der Bundeshauptstadt Bern mit reisen mit Gepäcktransport und Hotelun- der Weg die legendären Giessbachfälle und seinen weltberühmten, vor Regen schüt- terkünften. Mit ein Wenig Organisationsta- kurz danach das Fischerdorf Iseltwald. zenden Lauben. Durch hügeliges Moränen- lent lässt sich das Veloabenteuer aber auch Traumhaft sind die Ausblicke über dem stil- land, einst vom Aaregletscher geschaffen gut in eigener Regie planen. Für die sieben len tief-grün-blauen Brienzersee. In Inter- geht’s weiter durch die langen Gemüser- Tagesetappen sind die folgenden Wegstre- laken beherrschen babylonisch gemischte eihen im Seeland der Uhrenmetropole Biel cken ideal: 1. Tag Anreise zum Grimselpass; Am Grimselpass Touristengruppen das Strassenbild. Ab In- zu. Nach dem Bielersee folgt der Weg stetig 2. Tag Grimselpass – Interlaken; 3. Tag Inter- terlaken kann wahlweise das rechte Thu- der Aare entlang nach Solothurn, Aarau und laken – Bern; 4. Tag Bern – Biel; 5. Tag Biel nerseeufer mit einem Besuch der Beatus- Brugg, dem Wasserschloss der Schweiz, zu – Solothurn; 6. Tag Solothurn – Aarau 7. Tag höhlen und den Schlössern in Oberhofen und dann nach Koblenz, wo die Aare in den Aarau–Koblenz und Abreise. Die Route eig- und Hünegg oder das linke Ufer mit dem Rhein mündet. net sich zum Befahren mit Rennrädern, Tou- Schloss in Spiez gewählt werden. Das von renvelos, E- oder Mountainbikes. weit her sichtbare Schloss throhnt über der In 7 Tagesetappen lässt sich die etwa 300 malerischen Altstadt wo Restaurants mit Kilometer lange Veloreise bequem befahren. DER AARE ENTLANG Sonnenterrassen zum Verweilen am Aareu- Dazu nötig ist eine mittlere Kondition, die es fer einladen. Schon bald verlässt die Rou- erlaubt, 3 bis 4 Stunden pro Tag zu radeln.

Die Schweiz ist ein Veloland. Über 12 000 Kilometer ausgeschilderte Velowege: allein die Zahl beeindruckt. Doch was zählt, ist die Vielfalt. Wo sonst Die Velowege sind ausgezeichnet markiert. Die Tour kann problemlos im Alleingang bewältigt werden. finden Tourenfahrer, Genussradler und E-Biker auf so kleinem Raum so viel landschaftliche und kulturelle Abwechslung wie in der Schweiz?

Bei Iseltwald am Brienzersee TEXT: ADI SCHREIBER. BILDER: HERBERT STEINER, ZVG, RENTABIKE.

Die Aare-Radroute begleitet den grössten Meiringen oder Oberwald. Das historische Schweizer Fluss vom Gletschersee auf dem ­Hotel Grimsel Hospiz bietet alle Annehm- Grimselpass bis zu seiner Vereinigung mit lichkeiten. dem Rhein bei Koblenz, führt dabei durch das malerische Berner Oberland und dann Durch das Berner Oberland. Atembe- hinein in mittelländische Landschaftsge- raubend ist die Abfahrt durch die grau-grü- biete. Die Anreise empfiehlt sich am Vor- ne Granitwelt zur Aareschlucht, wo sich die tag der ersten Etappe. Den Grimselpass er- Aare tosend durch die Felsen zwängt. Zum reicht man am besten mit dem Postauto ab nostalgischen Giessbachhotel führt von der

54 BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 55

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UM DEN MURTENSEE

Der Aare-Radweg führt vom Berner Oberland ins Seeland, im Drei-Seen-Land an der Römerstadt Avenches und dem mittelalterlichen Städtchen Murten vorbei. Hier lohnt es sich, in vergangene Zeiten einzutauchen.

TEXT: ADI SCHREIBER. BILD: MURTEN TOURISMUS.

Mittelalter. Die Region Murtensee bezau- me Art die Altstadt, den Hafen und alles Se- Verbinden Sie ihre Velotour mit einer De- bert mit ihrem mediterranen Charme. Ein henswerte rund um das historische Städt- gustation der Köstlichkeiten der Region. An- Aufenthalt in der Region gleicht einer Zeit- chen entdecken. hand eines Genussbüchleins, das bei den re- reise. Das romantische Städtchen Murten gionalen Tourismusbüros oder online gekauft mit seinen lauschigen Lauben, den wun- Römerzeit. Unweit davon begibt man sich werden kann, entdecken Sie auf Ihrer Velotour derschönen erhaltenen Häusern und der in Avenches auf die Spuren der Römer. Mit preisgünstig die kulinarischen Highlights der begehbaren Ringmauer bezaubert alle Be- einem Besuch im Römermuseum und einer Region. (Verfügbar am dem 1.05.2018). suchenden. Erfahren Sie im Museum Mur- Besichtigung des Amphitheaters lässt sich ten alles über die Schlacht bei Murten und in längst vergangene Zeiten eintauchen. Anreise und Velomiete. Als Zusatzetap- wie eindrücklich die Eidgenossen mit ihrem Bei einem Bummel durch das heutige Aven- pe auf dem Aareradweg oder Anreise ab Sieg das Ende des burgundisches Reiches ches begegnet man überall dem schlichten Bern mit der S-Bahn-Linie Nr. 5 nach Aven- vorbereiteten. Der «Stedtlibummler» lädt zur Charme der Mittelalterarchitektur. ches – Murten. Rent-a-bike Velostation am spannenden Rundfahrt und lässt auf beque- Bahnhof Murten. (bls.ch / bijouland)

BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 57 RUGEN DISTLLERY

Swiss Mountain Single Malt Whisky lagert im Eispalast auf dem Jungfraujoch und im Tropenhaus Frutigen.

EISKALT & TROPISCH WARM

Nur gerade 25 Kilometer liegen das ewige Eis auf dem Jungfraujoch und das Tropenhaus in Frutigen auseinander. Die Rugen Distillery nutzt die unterschiedlich klimatischen Bedingungen, wie sie in den beiden Orten vorhanden sind, zur Lagerung ihres, in Interlaken gebrannten, Whiskys.

TEXT: ANDRÉ DÄHLER. BILDER: RUGENBRÄU AG.

Welchen Einfluss hat das tropische Klima gestellt wurde, ergänzt durch ein Fass, das Für die Traditionsbrauerei ist die Entste- auf den Reifeprozess von Whisky? Die Ru- mit Süsswein befüllt war und eines aus der hung dieses neuen Whiskys ein weite- genbräu AG hat im Tropenhaus Frutigen ein Portweinproduktion. rer Meilenstein. Bereits im Jahr 1999 be- neues Projekt ins Leben gerufen: Im Tropen- trat die Rugenbräu mit der Produktion des garten lagern seit Anfang Jahr drei Fässer, Das tropische Klima im Garten des Tropen- «Fleur de Bière» die Welt der Destillate. Im gefüllt mit dem exklusiven «Swiss Mountain hauses in Frutigen weist eine hohe Luft- Jahr 2008 wurden die ersten Flaschen des Single Malt Whisky». feuchtigkeit von durchschnittlich 72 % und «Swiss Mountain Single Malt Whisky Clas- eine durchschnittliche Temperatur von sic» auf den Markt gebracht und gleich da- Die Idee dazu kam Master-Distiller Kurt Alt- ­21.8 ° C aus. Diese Elemente führen zu einer rauf auch der exklusive «Ice Label» lanciert. haus, als er einen speziellen Kavalan-Whis- deutlich schnelleren Reifung des Whiskys. Dieser wurde vom Branchenverband «Disti- ky aus Taiwan verkostete: «Als Ergänzung Schon in etwa 3 Jahren kann so ein guter Suisse» 2017 zum Whisky des Jahres erko- zu unserem einzigartigen Swiss Mountain Whisky heranreifen. Im heimischen Gewöl- ren. Mit seinen Whiskys und Destillaten wie Single Malt Whisky Ice Label, der im ewigen bekeller sind da schon etwa 6 –7 Jahre nötig. auch mit dem Gin nimmt die Rugen Distil- Eis auf dem Jungfraujoch reift, kann nun ein Zudem erwartet der Master Distiller eine in- lery heute in der Welt der Spirituosen und besonderer Whisky in einem tropischen Kli- tensive Geschmacksentwicklung und kräf- der Gastronomie einen bedeutenden Platz ma und dennoch in unserer Region reifen», tige Farben. «Häufige Kontrollen sollen ver- ein. schildert Kurt Althaus. Drei verschiedene meiden, dass die Holzaromen zu intensiv Eichen-Barrique (rund 230 Liter / Fass) wur- werden». Althaus geht auch davon aus, dass den sorgfältig ausgewählt. Dabei handelt es ein deutlich höherer «Angels Share» – also sich zum einen um ein neues Fass, das mit das Verflüchtigen von Alkoholvolumen auf- www.rugenbraeu.ch Holz aus dem heimischen Rugenwald her- treten wird.

58 NATUR

SCHMELZWASSER

Im Frühjahr, wenn die Tage wieder wärmer werden und die Schneeschmelze im Hochgebirge einsetzt, zeigen die Bergbäche mit ihren teils imposanten Wasserfällen ein einzigartiges Schauspiel. Im Lauterbrunnental fallen die Wasser in insgesamt 72 stiebenden Fällen über die steilen Felswände.

TEXT: ANDRÉ DÄHLER. BILDER: HERBERT STEINER.

Ein ganz besonderes Erlebnis ist der Be- scherwände von Eiger (3970 m), Mönch desinventar der Landschaften und Natur- such der im Felsinneren versteckten Trüm- (4099 m) und Jungfrau (4158 m) mit bis zu denkmäler von nationaler Bedeutung» und melbachfällen zwischen Lauterbrunnen 20 000 Litern Wasser pro Sekunde aus sei- der Guide Michelin bewertet das ausserge- und Stechelberg. Mit seinen zehn Glet- nem Einzugsgebiet von 24 qkm, das bis zur wöhnliche Naturschauspiel mit drei Ster- scher-Wasserfällen, durch einen Tunnel-Lift Hälfte mit Schnee und Eis bedeckt ist. Das nen. Die Trümmelbachfälle sind entspre- zugänglich gemacht, sind die Trümmel- Jungfrau-Aletsch-Gebiet ist von der UNES- chend der Wetterverhältnisse von Anfang bachfälle einzigartig in Europa. Der Trüm- CO zum Welt-Natur-Erbe erklärt worden. April bis Anfang November täglich geöffnet. melbach entwässert allein die riesigen Glet- Der Trümmelbach ist aufgeführt im «Bun- www.truemmelbachfaelle.ch

Staubbach Trümmelbach

BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 59 FOTOWANDERN

diesem, auf der Landkarte mit «Egge» bezeichneten Punkt, fällt der Blick ein erstes Mal auf das türkisblaue, beinahe kugelrunde Iffigsee- li. Bei Windstille spiegelt sich in ihm die umliegende Bergwelt und bereits im Frühling säumen Bergblumen sein Ufer. Zu dieser Jahres- zeit sind die Hänge und Wiesen noch unberührt vom später grasen- den Vieh. Wohltuende Stille herrscht. Türkisblauer Iffigsee mit Spiegelung, im Sommer. Knorrige Arven Von der Alp Stiereniffige (2077 m) steigt die Rou- te nun am Südhang langsam in Richtung Iffighore (2378 m) an. Vom Grat aus bietet sich ein wundervoller Ausblick auf das hinters- te Lauenental und das Rothoregebiet, Nach einer kurzen Rast auf dem Gipfel führt die Route nun in östlicher Richtung, über den aus- ladenden Bergrücken, hinunter gegen den Hoberg. Wer im späteren Sommer unterwegs ist und die Umgebung aufmerksam betrachtet, findet hier hunderte von blühenden Edelweiss. Der wohl reizvolls- Wandern mit Aussicht auf den Wildstrubel. te Teil der Wanderung folgt jedoch erst jetzt. Knorrige, verbogene, zerzauste, uralte Arven wachsen in lichter Anordnung oberhalb des Chesselis (1936 m). Sie laden dazu ein, mit der Kamera Rindende- tails abzulichten, Perspektiven auszuprobieren, Totholz darzustellen oder idyllische Vordergründe zu komponieren. Die Alpenrosenstau- den verraten, dass sich hier zudem im Juli ein roter Blütenteppich TÜRKISBLAUER IFFIGSEE ausbreiten wird. Eine Landschaft, wie in einem sorgfältig angeleg- ten Park.

Von hier aus kann nun die südliche Route wieder hinunter zur Iffi- Viele passieren den wunderschön in einer Mulde gelegenen Iffigsee, auf genalp oder die nördliche Strecke über Pörlis, Fallweid in Richtung ihrem Weg von der Lenk zur Wildhornhütte, doch nur wenige kennen Langersite / Lenk gewählt werden. Bei den knorrigen Arven. den prächtigen, lichten Nadelwald mit seinen knorrigen Arven, auf dem Hoberg, östlich des Iffighores. Eine ansprechende Rundwanderung mit Fotomotiven Nützliche Informationen nach jeder Wegbiegung. Empfohlener Wandermonat: Mai – Oktober Höhenmeter Aufstieg: 844 m Höhenmeter Abstieg: 844 m Tiefster Punkt der Tour: 1584 m ü. M. (Iffigenalp) Höchster Punkt der Tour: 2378 m ü. M. (Iffighore)

BILDBERICHT: STEFAN UND SANDRA GRÜNIG-KARP, , WWW.NATUR-WELTEN.CH Zeitaufwand: 3,5 h Anreise: Mit PW oder ÖV Am höchsten schlagen die Naturfotografenherzen jeweils, wenn fehlenswert, wenn die grossen Schneefelder zurückgeschmolzen auf die Iffigenalp sich die Landschaftsmotive während einer Tour häufig abwechseln sind und die ersten, bunten Frühlingsboten ihre Köpfchen aus dem Schwierigkeitsgrad: T2 – Bergwandern und man nach jeder Geländestufe gespannt ist, was wohl nun wie- kargen Boden strecken. Kartenmaterial: Landeskarte der Schweiz, der Neues kommen wird. Die Wanderung von der Iffigenalp (1584 1:25 000, Blatt 1266 «Lenk» m), welche auf einer mit Einbahnregime geführten Strasse oder mit Türkisblaues Wasser Unmittelbar nach dem Berghaus Iffigenalp Besonderes: dem Bus erreicht werden kann, zählt wohl zu den abwechslungs- führt der Weg dem Bett des hier noch ungezähmten, fröhlich rau- Wenn das Berghaus Iffigenalp schon geöffnet ist, lädt es reichsten des westlichen Oberlandes und eignet sich auch sehr gut schenden Iffigbachs entlang. Bald steigt er auf einer alten Gletscher- zu einem Imbiss oder zu einem stärkenden Essen ein. für Familien mit Kindern. Aber Achtung: aufgrund von längeren Pas- moräne hoch, bis auf 2086 m. Die letzten Lärchen an der Waldgren- Die Saison 2018 startet am 19. Mai. sagen entlang des Nordhanges, ist die Tour erst ab Ende Mai emp- ze sind zurückgeblieben. Zu rau ist ihnen das Klima hier oben. Von Ein Arvenhüne, in welchem immer noch Leben steckt.

60 BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 61 40 JAHRE LOWA SCHWEIZ

DAS FÜNFTE VIERTEL

Für die Produktion von Schuhen braucht es Leder. Der Marktführer für Bergschuhe, Gerben ist ein uraltes, im Mittelalter Leder ist ein Nebenprodukt aus der Fleisch- Häutehandel ist eine Grossindustrie. als schmutziges und anrüchiges Gewerbe produktion. Am Anfang steht die Rindermast. Mehrere Tausend Häute pro Tag werden in die Firma LOWA-Schuhe AG in Matten bei Interlaken feiert in diesem Jahr ihr bezeichnetes Handwerk. Gerbereien auf der ganzen Welt geliefert. 40-jähriges Bestehen. Zusammen mit Geschäftsführer René Urfer hat Berner Oberland – DAS MAGAZIN hinter die Kulissen der Leder-Fabrikation geschaut.

Thomas Heinen, CEO Meinen AG (links) und René Urfer, CEO Lowa Schweiz AG beobachten den den Weiche-Prozess in der Gerberei.

Wet Blue wird das Produkt nach dem Mehrere Prozessstufen durchläuft das Material bis zum fertigen Schuhleder. Gerbeprozess genannt.

BILDBERICHT: ANDRÉ DÄHLER.

Ein uraltes Gewerbe. Das Gerben ist eine te,­ welche hierzulande für die Schuhleder- heutzutage hochtechnisiert. Obwohl im- Schuhe produziert werden. Je nach Ein- Faktor bei der Schuhproduktion. Nicht un- der ältesten kulturellen Errungenschaften produktion verwendet werden, stammen mer noch viel Handarbeit nötig ist, wird satzzweck der Schuhe werden als Aussen- wichtig sind die Sohlen. Die Vibram-Sohlen der Menschheit. Bereits in der Altsteinzeit ausschliesslich von Mastbullen aus Nord- zum Beispiel der Einsatz von Energie, Was- material neben Leder auch Synthetik- oder werden heute vom Marktführer aus Italien war die Lederbearbeitung selbstverständ- deutschland, den Niederlanden, Norditali- ser und Chemischen Zusätzen IT-gesteu- Textilmaterialien verwendet. Dazu sorgt zugekauft und mit dem hochwertigen Le- lich. Mit der Beherrschung des Feuers wur- en oder Spanien, die für die Fleischproduk- ert und überwacht. Die erste Selektion wird eine Goretex Membrane bei einigen Model- deroberteil zum Freizeitschuh bester Qua- de die gerbende Wirkung des Rauches be- tion gezüchtet werden. Die Tierhaut wird in nach den Nassprozessen, der eigentlichen len für Wasserdichtigkeit und Atmungsakti- lität, ausschliesslich in Europäischen Fabri- kannt. Die Rauchgerbung zählt mit der der Branche als fünftes Viertel vom Rind be- Gerbung vollzogen. Die Häute haben jetzt vität. Das Obermaterial ist ein wesentlicher kationsstätten, verarbeitet. Gerbung durch tierische Fette zu den äl- zeichnet und das bezeugt auch gleich ih- durch den Einsatz der chemischen Gerb- testen Gerbmethoden. Die Wirkung unter- ren Wert als wichtigstes Nebenprodukt der zusätzen eine bläuliche Farbe. Das «Wet schiedlicher Stoffe wie Rauch, Fett, Pflan- Fleischverarbeitung. Der Weg vom Schlach- Blue», also das nasse Blau, ist ein Basisma- zenteile oder Mineralsalze wurde empirisch thof zum Schuhproduzenten ist eine logis- terial wo bereits fünf verschiedene Qualitä- KLASSIKER AUF BUNTEN SOHLEN und wahrscheinlich oft zufällig entdeckt. tisch durchorganisierte Lieferkette für ein ten, für Schuh-, Polster- oder Industrieleder Die Entwicklung der Gerberei war stark von Naturprodukt, das rasch verderblich ist. aussortiert werden. In den weiteren Arbeits- Am Berg oder im Flachen, ohne gute Schuhe läuft nichts. der allgemeinen Entwicklungsstufe der Zi- Die Tierhäute werden von spezialisierten schritten im Gerbeprozess wird das Aus- Ein sicherer Wert ist der Lowa Renegade GTX. vilisationen abhängig. Die Römer benutzten Händlern den Schlachthöfen abgekauft. Die wahlverfahren verfeinert. Die Firma Heinen Ein Klassiker, den es in allen Ausführungen gibt: als Gerbmaterialien Baumrinden. Im Mittel- Händler sortieren die Häute nach Herkunft in Wegberg (D), Lederlieferantin für die Lo- in Leder, Goretex, niedrig und hoch; für Damen alter entstanden Lederwerkstätten bei Klös- und Qualität, konservieren diese mittels wa-Schuhe, führt das Label «Terracare» wo und Herren. Kein Wunder ist der Renegade, der tern und in Städten. Die Gerbereien erreich- Kühlung oder Salzung und verkaufen die- in ganzer Transparenz die Qualitätsauswahl beliebteste und meist verkaufte Wanderschuh ten oft eindrucksvolle Grössen. Allerdings se an die Gerbereien. Für die innereuropä- sowie sämtliche Prozessstufen und Anwen- in der Schweiz. mussten sich ihre Betreiber in den Städten ische Produktion geschieht das innert we- dungen wie Einsatz von Wasser, Chemika- in eigene Viertel zurückziehen: Die Herstel- nigen Tagen. lien, Energiebedarf und die Herkunft der lung von Leder war ein schmutziges und Häute (Tierwohl) belegt werden können. buchstäblich anrüchiges Gewerbe. Hoch technisierte Produktion. In den modernen, westeuropäischen Gerberei-Fa- Qualitätsleder für Wander- und Trek- Aus Tierhäuten wird Leder. Für die Fa- briken durchlaufen die Tierhäute Schritt für kingschuhe. Für die Schuhe von Lowa brikation von Bergschuhen braucht es Le- Schritt ein strenges Qualitätsauswahlver- wird ausschliesslich Leder der ersten und der. Es wird aber kein einziges Tier wegen fahren. Der ganze Prozess des Gerbens, es zweiten Qualität verwendet. Aus einem der Lederproduktion geschlachtet. Häu- sind fast zwanzig Arbeitsschritte nötig, ist einzigen Tierleder können etwa 15 Paar

62 BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 63 MOBIL

STI AG – NEUE BESITZERIN

Per 1. Januar 2019 übernehmen die Verkehrsbetriebe STI AG in Thun sämtliche Aktien der Autoverkehr Grindelwald AG und damit auch die Geschäftsbereiche Oberland Tours mit dem Busservicebereich in Interlaken. Die AVG soll in ihren bisherigen Strukturen als eigenständiges Tochterunternehmen der STI AG weitergeführt werden. Dort, wo es Sinn macht, werden die AVG aber vom Knowhow der STI profitieren können. Dies betrifft etwa die Bereiche der digitalen Technik, wie etwa das Ticketing, Fahrplaninfos, das Informationssystem für die Chauffeure und die Passagiere in den Fahrzeugen.

NEUE ZÜGE

Die BLS tätigt die grösste Rollmaterialbeschaffung ihrer Geschichte. Für den Einsatz ab 2021 sind 52 Züge der neusten Generation be- stellt. Es handelt sich um die bewährten Fahrzeuge neuster Gene- ration (FLIRT 4). Sie ersetzen zwischen 2021 und 2025 die aktuell 43 ältesten Pendelzüge der BLS-Flotte und ermöglichen geplante Fahr- planausbauten. Zudem werden bestehende Kapazitätsengpässe auf der beliebten Lötschberg-Bergstrecke, im Simmental sowie auf den Berner S-Bahn-Linien behoben. Die neuen Züge werden rund 250 bequeme Sitzplätze und praktische Multifunktions- und Stehzonen aufweisen.

ROYAL EXPERIENCE

Ab diesem Sommer fahren neue Kabinen von Wengen zur Berg­ 50 JAHRE station Männlichen auf 2229 Meter. Hier überrascht der Ausblick auf das majestätische Dreigestirn Eiger-­Mönch-Jungfrau. Beson- STOCKHOR­NBAHN ders attraktiv ist die Fahrt im Freiluftbalkon auf dem Kabinendach der neuen Luftseilbahn-Kabinen. Der «Royal Walk», eine 30-Minu- ten-Kurzwanderung führt Sie auf den 2345 Meter hohen Gipfel, von wo schon berühmte Bergmaler vom Ausblick fasziniert waren! Unterwegs gibt es an sieben Info-Säulen mehr über die phantasti- sche Bergwelt zu erfahren.

Zum Jubiläum der Bahn in diesem Jahr werden die Kabinen durch neue ersetzt – im modernen Design und mit grossen Panorama­ fenstern. Gleichzeitig wird das Antriebssystem und die Steuerung der ersten Sektion erneuert sowie das Zutrittssystem angepasst. Dazu ist eine Reihe von Aktionen im Lauf des Jahres geplant. Los geht es mit der Einweihung der neuen Kabinen zum Saisonstart am 21. April. Am 5. Mai findet die Vernissage der Ausstellung «50 Jahre Stockhornbahn» im Agensteinhaus, Erlenbach, statt. Eine Jubilä- umsveranstaltung für Alle wird am 18. August stattfinden.

64 NATUR

Ganz in weiss, mit schwarzen Kulleraugen, das Hermelin im Winterkleid.

DAS HERMELIN

Das Hermelin (Mustela erminea), ein flinker Mäusejäger, ist das von Pro Natura gewählte Tier des Jahres 2018. Oft wird es aber vom Jäger zum Gejagten. Dann ist eine deckungsreiche Landschaft überlebenswichtig.

TEXT: ANDRÉ DÄHLER. BILDER: PRO NATURA.

Das Hermelin bewohnt abwechslungsrei- ben einzelgängerisch oder in Mutterfamili- Mauswiesel (Mustela nivalis). Beide ­Arten che, offene Landschaften. Den Wald meidet en. Sie sind reviertreu. Ein idealer Herme- sind in der Schweiz heimisch. Das Hermelin es. Es frisst Fleisch und ist in der Schweiz lin-Lebensraum ist gut vernetzt. Er bietet wurde früher auch als «Grosses Wiesel» be- auf Wühlmäuse spezialisiert. Hermeline le- eine Fülle von Verstecken, Jagdgebieten zeichnet. Beide Wieselarten gehören zur Fa- und Wanderachsen: In Wiesen jagt das Her- milie der Marderartigen, sind also verwandt melin seine Beute. In einer Aufzuchtkam- mit Stein- und Baummarder, Iltis, Fischot- mer unter Ästen oder Steinbrocken kom- ter und Dachs. men die Jungen zur Welt. Deckungsreiche Hecken, Krautsäume oder Bachufer erleich- Warum wählt Pro Natura das Herme- tern dem Hermelin-Männchen im Frühling lin zum Tier des Jahres? Mit der Wahl die weiträumige, oft gefahrvolle Suche nach des Hermelins ruft Pro Natura dazu auf, un- paarungsbereiten Weibchen. In manchen seren Kulturlandschaften wieder zu einem Landstrichen werden Hermeline immer sel- strukturreichen Netz von Lebensräumen zu tener, weil ihnen geeignete Kleinstrukturen verhelfen. Das dient nicht nur dem Herme- und Wanderkorridore fehlen. Mit dem Her- lin, sondern auch vielen anderen Tier- und melin verschwinden auch andere Arten, die Pflanzenarten. Pro Natura führt selber Ver- auf strukturreiche Landschaften angewie- netzungsprojekte durch und schafft in ihren sen sind. eigenen Naturschutzgebieten Lebensraum für das Hermelin. In der Kampagne «Freie Alles Wiesel oder was? Wiesel, Hermelin, Bahn für Wildtiere!» setzt Pro Natura sich für Mauswiesel, Grosses Wiesel – wer ist was den Schutz und die Wiederherstellung von oder ist alles dasselbe? Des Rätsels ­Lösung: Wanderkorridoren für Wildtiere ein.

Weisser Bauch, brauner Rücken, schwarze «Wiesel» ist der Oberbegriff für die bei- Schwanzspitze: Das Hermelin im Sommerkleid. den Arten Hermelin (Mustela erminea) und www.pronatura.ch

BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 65 Neue Rubrik – Gestaltung wie AGENDA -­‐ aber 3 spaltig (Hintergrund hellgrau)!

Berner Oberland – DAS MAGAZIN – Frühling 2018 – Seiten 73 -­‐ ___

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BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 69 AGENDA

15. April 2018 13. Mai 2018 APRIL FREILICHTMUSEUM MAI JUNGFRAUPARK BALLENBERG INTERLAKEN 14. April bis 31. Okt. 2018 1. Mai und 5. – 6. Mai 2018 FREILICHTMUSEUM SPIEZ BALLENBERG

Ballenberg- Erich von Schwinget Alpine Däniken LIVE «Unmögliche Wahrheiten», «Dein Museum Schwingen hat sich zu einem Weinkulturtage ein spannender und packender neuen Lieblingssport der voller Leben» Fachkundige Führungen durch Vortrag von Bestsellerautor Schweizerinnen und Schweizer Die Stiftung des Freilichtmu- Schlosskeller und Reben, Erich von Däniken. 16.00 Uhr gemausert. Auf dem Ballen- seums Ballenberg feiert ihr Degustationen, Vorträge, neuer im JungfrauPark. berg, in einer schönen Kulisse, 50-jähriges Bestehen. Das Mu- Erlebnispfad Spiezer Rebberg, lässt sich die bodenständige seum öffnete seine Tore vor 40 pittoreske Züglifahrt mit Weitere Vortragsdaten: Sportart aus nächster Nähe mit Jahren mit 16 historischen Ge- fesselnden Geschichten … Sonntage 10.6. / 22.7. / 12.8. / verfolgen. Das Ballenberg- bäuden. Heute stehen auf dem www.alpineweinkultur.ch 16.9. und 21.10.2018 Schwinget ist jeweils das ers- Ballenberg 109 ländliche Wohn- te Schwingfest der Saison und und Wirtschaftsbauten aus www.jungfraupark.ch deshalb bei den Grossen des allen Regionen der Schweiz. 13. Mai bis 21. Okt. 18 Schwing-Sports besonders Das Motto «Kultur teilen – Dein OBERHOFEN beliebt. Auf der Wiese vor dem Museum voller Leben» wird Bauernhaus aus Madiswil BE 26. Mai 2018 die Saison 2018 mit zahlreichen kämpfen die kräftigen Sportler UNTERSEEN speziellen Events und Attrakti- nach allen Regeln des onen begleiten; die Kulturland- Hosenlupfs. schaft entdecken, traditionelle Handwerke kennenlernen und www.ballenberg.ch viele Möglichkeiten zum Mit- machen oder Dinge auszupro- Schlossmuseum bieren stehen auf dem Pro- gramm. Die romantische Schlossanla- ge mit dem um 1200 erbauten www.ballenberg.ch Bergfried blickt auf eine wech- selvolle Besitzergeschichte zu- rück. Das Schloss. Magie aus acht Jahrhunderten. Seit 1954 ist im Innern des Schlosses ein Museum eingerichtet, das auf die Geschichte der ehemaligen Bewohner und Bewohnerinn- Tourismuseum – nen eingeht. Aus dem 15. Jahr- Tag der offenen hundert stammt die Schlosska- Die Auflistung ist nicht pelle mit ihren eindrücklichen Türe abschliessend und erhebt Wandmalereien. Der Schloss­ am Maienmarkt in der keinen Anspruch auf park gehört zu den prächtigs- Unterseener Altstadt. Vollständigkeit. Angaben ten Gärten der Alpenregion. ohne Gewähr – www.tourismuseum.ch Änderungen vorbehalten! www.schlossoberhofen.ch www.stedtlileist.ch

70 TRISTAN NÖRGGELER

WIE BEIM MONOPOLY …

… die Spannung steigt. Ein Sechser und ich bin auf «Bern Spittelgasse» dieses Grundstück fehlt mir noch, dann kann ich Häuser, Hotels bauen, und keiner kommt ungeschoren an mir vorbei …

Der Makler: Ihm kommt die Situation gele- gen. Woher die Provision kommt spielt keine Rolle. Hauptsache sie kommt, und erscheint möglichst rasch und ohne Abstriche auf sei- nem Konto.

Der junge Küchenchef: Ihn haben wir bei- nahe vergessen. Er sitzt da, bescheiden, fast schon als Verlierer. Für ihn und sein ­Vreni – es hat die Ausbildung zur Hotelfachfrau er- folgreich abgeschlossen und spricht Bern- deutsch, F.E.und I. – würde ein Traum in Erfüllung gehen. Sie hätten das Zeug einen Betrieb zu übernehmen. «Am Fiduz» fehlt es nicht, einzig an den nötigen Moneten. Jahrzehnte muss es her sein, als ich Monopoly, Version Berner Oberland. dieses Spiel zum letzten Mal gespielt habe. Die Felder auf dem Spiel haben vertraue Na- Monopoly, Eins zu Eins umgesetzt. Doch, an die Regeln erinnere ich mich noch men: Interlaken, Gunten, Meiringen, Grin- Ganze Strassenzüge sind kaum mehr zu er- genau. Wer schneller kauft, wer schneller delwald, Mürren, Därligen Adelboden … kennen. Einzig ältere Menschen erinnern baut, kassiert ab. Die Lage der Grundstücke Und die Hotels, wir kennen oder kannten sich noch an die Metzgerei mit den besten entscheidet. Wer sie der Reihe nach besitzt, die meisten von ihnen. Doch wer spielt das «Chümiwürscht», das Lebensmittel-Trudi kann Häuser und Hotels bauen. Hotels mit Spiel, lässt den Würfel rollen? mit dem antiken Früchteangebot, den Schu- Blick auf den See, auf die Jungfrau, oder … macher, den Stammtisch im Central … Bellavista, die Kasse klingelt. Es wird hek- Der Banker: Als weltweit engagierter Fi- Die Zeichensprache der buntbeklebten tisch. Landet man auf dem falschen Feld nanzier lässt er die Finger von Objekten, de- Schaufenster kann ich nicht entziffern. Es wird das Geld knapp. Da bleibt nichts an- ren Aussicht höchstens bis zum Schwarz- fehlen mir die Kenntnisse in Chinesisch, deres als Häuser, Hotels zu verkaufen. Doch Mönch reicht. Das Risiko, die Rendite Arabisch, Indisch. Zudem habe ich schon an wen? versprechen kaum die Boni positiv zu beein- genug Pfannen, Koffer und Outlet-Plunder. flussen. Erst recht, wenn sich ein Schweizer Nudelgerichte bieten auch all die Grossver- Kaum eine Woche vergeht, ohne dass um den Kredit bewirbt. teiler an und wie spät es ist weiss ich auch. Medienmeldungen die Runde machen: Zu spät … «Das Hotel Monopol geht in andere Hände Der Gemeinderat: Sicher wäre es schön, über. Eine Investorengruppe aus dem arabi- wenn der Gasthof in der Gemeinde bleiben schen Raum…» Und ein paar Zeilen weiter würde, die Dorfbeiz, der Stammtisch, die Tristan Nörggeler ist ein Pseudonym. – es tönt wie ein Trösterli – «Selbstverständ- Parkplätze im Zentrum … Doch darf ein Ge- In seiner Kolumne betrachten die Re- lich bleibt das operative Geschäft in den be- meinwesen als Investor auftreten, ist es im daktoren und Journalisten von Berner währten Händen der früheren Besitzer …» Leitbild aus dem Jahre 1918 vorgesehen? Oberland – DAS MAGAZIN im Sinne Was danach geschieht interesseiert kaum. Fragen über Fragen. Bis Antworten erwar- einer konstruktiven Kritik, mit je einem Hauptsache der See glänzt türkis-blau, und tet werden dürfen, ist die Sonne hinter dem Schuss Ironie und Humor, den Touris- mit etwas Glück bleibt das Hotel und sein Bären, Löien, Ochsen untergegangen – samt mus als wichtigsten Wirtschaftszweig Restaurant offen, noch offen … «gäbigem Sääli» für den Lotomatch und den im Berner Oberland. Leichenschmaus.

BERNER OBERLAND – DAS MAGAZIN 1 / 2018 71 POSTKARTE IMPRESSUM Berner Oberland DAS MAGAZIN Berner Oberland – Das Magazin ist eine im schweizerischen Markenregister eingetragene Marke.

ISSN: 1663 - 4403

12. Jahrgang, Nr. 1 /2018, Nr. 42 Erscheint vierteljährlich

HERAUSGEBERIN AvantSchreibstatt GmbH, Mittlere Strasse 42 E 3800 Unterseen, [email protected] Telefon 079 109 51 81, www.beodasmagazin.ch

LEITUNG, REDAKTION UND VERLAG André Dähler, Unterseen Veloausflug am Grimselpass (um 1900) AUTORINNEN UND AUTOREN IN DIESER AUSGABE: Stefan und Sandra Grünig-Karp (Naturwelten), Peter Wenger, Adi Schreiber

FOTOS: Herbert Steiner, Verschiedene zvg BILDREDAKTION: Herbert Steiner, Goldswil ÜBERSETZUNGEN: Veronica Brunner, Brienz PREPRESS: Barbara Zwald Schneider, Meiringen

ABONNEMENTE Einzelheft Versand CHF 15.– Einzelpreis am Kiosk CHF 9.50 Paar auf Veloausflug Jahresabo CHF 48.– in die Berge (um 1920) Versand Ausland zusätzlich CHF 28.– /Jahr (Europa), CHF 32.– /Jahr (Übersee)

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Velo-Tourismus Velofahren in der Schweiz hat Tradition. Nachdem 1817 die Draisine erfunden wurde, hat sich ab den 1880er-Jahren mit dem Pedal- und Kettenantrieb das Fahr- HAFTUNGSAUSSCHLUSS rad als Verkehrsmittel durchgesetzt. Aufgrund seines niedrigen Preises wurde Alle Urheber- und Verlagsrechte an dieser das Fahrrad das erste massentaugliche Individualverkehrsmittel. Schon bald wur- Publika­tion oder Teilen davon sind vorbehalten. Jede den überall im Land Veloklubs gegründet. Klubausfahrten kamen gross in Mode. Verwendung oder Verwertung, insbesondere Nach- druck, Vervielfältigung, Mikroverfilmung, Dann wurde durch den aufstreben Auto-Tourismus das Velofahren allmählich ver- Speicherung und Nutzung auf optischen wie drängt. Erst ab den 1980 Jahren wurde Radfahren wieder als Gesundheitssport elektronischen Datenträgern bedarf der schriftlichen gefördert und die Industrie sorgte mit neuen Errungenschaften bei Renn- und Zustimmung des Verlags. Der Inhalt dieses Magazins wurde sorgfältig überprüft, dennoch Tourenvelos und mit Mountain- und E-Bikes für neue Anreize. Heute ist Radtou- übernehmen Autoren, Redaktion und Verlag rismus wieder salonfähig und kann dank eines gut ausgebauten Radwegnetzes keine Haftung für seine Richtigkeit. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, von jedermann betrieben werden. Fotos und Zeichnungen übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.

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