2010 DAS LIED VON BEETHOVEN BIS BERG Internationaler Meisterkurs für Liedinterpretation 2015Konzerte | Teilnehmer | Dozenten KONZERTE 2015 Termine

Liederabend, Di. 14. Juli 17.00 Uhr Stift Heiligenkreuz (Kaisersaal) Eintritt frei, Spenden erbeten

Liederabend, Do. 16. Juli 17.00 Uhr Stift Heiligenkreuz (Kaisersaal) Eintritt frei, Spenden erbeten

Schubertiade, Di. 21. Juli 19.00 Uhr Haus der Kunst, Kaiser Franz Ring 7, Baden Karten: 15 EUR / Ermäßigt: 10 EUR

Vorabendmesse, Sa. 25. Juli 18.30 Uhr Pfarrkirche St. Stephan, Baden musikalisch gestaltet vom Chor der Teilnehmer/innen, Leitung: Christian Wiesmann, anschließend (ca. 19.15 Uhr): Geistliche Sololieder

Schubertiade, So. 2. August 11.00 Uhr Haus der Kunst, Kaiser Franz Ring 7, Baden Karten: 15 EUR / Ermäßigt: 10 EUR

Festkonzert, Mo. 10. Aug. 19.00 Uhr ZIB – Zentrum für Interkulturelle Begegnung Grabengasse 14, Baden bei Wien Karten: 15 EUR / Ermäßigt: 10 EUR

Vorverkauf und telefonische Karten-Reservierung: Kulturamt der Stadtgemeinde Baden Tel. 02252 / 86 800 - 231

www.schubert-institut.at MEISTERKURS 2015 Vorwort

Hochtalentierte, aufstrebende Sänger und Pianisten aus der ganzen Welt kommen nach Baden, um hier mit international gefeierten Künstlern zu arbeiten. So dürfen wir fünf Wochen lang spannende Liedkunst erleben. Vom 5. Juli bis zum 10. August findet unser Meisterkurs für Liedinterpretation zum 23. Mal statt.

Dieses Jahr werden neunundzwanzig junge Künstler aus dreizehn Ländern mit weltberühmten Dozenten arbeiten:

Elly Ameling, Eugene Asti, Helmut Deutsch, Julius Drake, Werner Güra, Robert Holl, Rudolf Jansen, Andreas Schmidt.

Wir dürfen uns schon jetzt auf die öffentli- chen Konzerte der jungen Künstler freuen, auch bei den Meisterklassen im Haus der Kunst sind Gäste als Zuhörer herzlich Foto: Andreas Hafenscher, www.webnfoto.com Hafenscher, Andreas Foto: willkommen.

Dr. Deen Larsen Gründer und Direktor

Ehrenschutz KommRat Kurt Staska Bürgermeister der Stadt Baden bei Wien

Ehrenmitglieder Elly Ameling Hans Hotter ✝

Meisterkurs 2015 I 3 Frances Armstrong-Douglas Jacques Arsenault Joseph Avila Kanada Kanada Venezuela

Pianistin Tenor Pianist Ausbildung: University of Victoria, Ausbildung: University of Alberta, Ausbildung: Universität für Musik Victoria, BC, Kanada Edmonton, AB, Kanada; Franz- und darstellende Kunst, Wien Schubert-Institut 2010

Lisa Barone Dominik Belavy Holly-Marie Bingham USA Slovakei Großbritannien

Mezzo-Sopran Bariton Mezzo-Sopran Ausbildung: Manhattan School of Ausbildung: The Juilliard School, Ausbildung: Guildhall School of Music, , USA New York City, USA Music and Drama, London, UK

4 I Meisterkurs 2015 Robert Brandt Melanie Cancade Dennis Chmelensky USA Kanada Deutschland

Bariton Pianistin Bariton Ausbildung: Brigham Young Univer- Ausbildung: University of Victoria, Ausbildung: Curtis Institute of Music, sity, Provo, Utah, USA; Indiana Uni- Victoria, BC, Kanada; McGill Uni- Philadelphia, Pennsylvania, USA versity, Bloomington, Indiana, USA versity, Montreal, QC, Kanada; Franz- Schubert-Institut 2007

Daniel Fong Ryan Goetz François-Nicolas Guertin Singapur Kanada Kanada

Bariton Pianist Bariton Ausbildung: Royal Academy of Music, Ausbildung: University of Saskatche- Ausbildung: Université de Montréal, London, UK wan, Saskatoon, SK, Kanada; Univer- Montreal, QC, Kanada sity of British Columbia, Vancouver, BC, Kanada

Meisterkurs 2015 I 5 Sophia Kaminski Kelsey Lauritano Hailey McAvoy USA USA USA

Sopran Mezzo-Sopran Mezzo-Sopran Ausbildung: The Juilliard School, Ausbildung: The Juilliard School, Ausbildung: Eastman School of New York City, USA; Franz-Schubert- New York City, USA Music, Rochester, NY, USA Institut 2014

Angela Musliner Tobias Neubauer James Olds USA Österreich Australien

Sopran Pianist -Bariton Ausbildung: McGill University, Ausbildung: Anton Bruckner Univer- Ausbildung: Guildhall School of Montreal, QC, Kanada sität Linz; Kunstuniversität Graz Music and Drama, London, UK

6 I Meisterkurs 2015 Christina Palmas Dylan Perez Bahareh Poureslami Italien USA Kanada/USA/Iran

Pianistin Pianist Sopran Ausbildung: Conservatorio Statale Ausbildung: University of Michigan, Ausbildung: University of British di Musica „“, Torino, Ann Arbor, MI, USA; Guildhall Columbia, Vancouver, BC, Kanada Italien School of Music and Drama, London, UK

Christine Rahn Krystian Sekowski Alex Soloway Deutschland Kanada/Polen Kanada

Pianistin Pianist Pianist Ausbildung: Hochschule für Musik, Ausbildung: University of Alberta, Ausbildung: University of Toronto, Theater und Medien, Hannover, Edmonton, AB, Kanada Toronto, ON, Kanada; McGill Deutschland University, Montreal, QC, Kanada

Meisterkurs 2015 I 7 Jade Tan Daniel Thielmann Raymond Truong Singapur Kanada Kanada

Mezzo-Sopran Bariton Pianist Ausbildung: Yong Siew Toh Conser- Ausbildung: University of Manitoba, Ausbildung: Wilfrid Laurier Univer- vatory of Music, Singapur Winnipeg, MN, Kanada sity, Waterloo, ON, Kanada; University of Western Ontario, London, ON, Kanada

Meera Varghese Kaoru Wada Kanada Japan

Sopran Pianistin Ausbildung: University of Alberta, Ausbildung: Royal Northern College Edmonton, AB, Kanada; Hochschule of Music, Manchester, UK; Guildhall für Musik und Tanz, Köln, Deutsch- School of Music and Drama, London, land; Franz-Schubert-Institut 2007 UK

8 I Meisterkurs 2015 „DICHTUNG UND MUSIK IM DEUTSCHEN LIED“

GRUNDLEGENDE PRINZIPIEN DER ARBEIT DES FRANZ-SCHUBERT-INSTITUTS, BADEN BEI WIEN

1. Die Qualität des Meisterkurses beruht auf kompromissloser Erarbeitung der poetischen Einheit von Wort und Ton. Bei allen Übungen zur Auffüh- rungspraxis steht das Gleichgewicht zwischen Gesang und Klavier, die aus- gewogene Einheit von Dichtung und Musik immer im Vordergrund.

2. Seelenvolle und werkgetreue Interpretation dieser besonderen Liedgattung erfordert Verständnis von der Naturphilosophie der Goethezeit, welche die Natur als sinnlich-seelische Ganzheit erlebte und darstellte. So ist die von Schubert, Schumann und Wolf bevorzugte Lyrik Ausdruck dieser besonderen Art der Naturverbundenheit. Wenn solche Lieder auch heute vital und authen- tisch wirken sollen, muss ihr Ursprung klar und kraftvoll zur Geltung kommen.

3. Die Teilnehmer bekommen Gelegenheit, die prägenden Quellen des Liedes „Zuweilen versuchen Pianisten wie Sän- persönlich zu erleben und diese sich selbst im Musizieren vertiefend anzu- ger zu klingen. Ich meinerseits versuche, eignen. In aufmerksamer Anschauung der Natur und in Gesprächen über die wie ein Bösendorfer zu klingen.“ Gedichte und ihre menschliche Relevanz finden die jungen Künstler ihren Placido Domingo eigenen Weg zum wahrhaftigen Ausdruck in der Gestaltung der Lieder.

4. Der fünfwöchige Meisterkurs ist ganzheitlich angelegt und sehr intensiv strukturiert. Mit Konzentration auf das Wesentliche wird den Teilnehmern die Chance geboten, sich ganz ohne Ablenkung ihrer Begabung und ihrer Leidenschaft für das Kleinkunstwerk Lied zu widmen.

5. Jeder der acht Meisterlehrer gastiert für drei Tage, und die Teilnehmer erfahren durch die wechselnden Begegnungen mit ganz verschiedenen Lehrerpersön- lichkeiten unterschiedliche Interpretationen. Auf diese Weise wird jeder Teil- nehmer angeregt, seinen eigenen künstlerischen Kern zu finden. Kontinuierli- che Basis und ausgleichende Unterstützung schafft die individuelle Arbeit mit den künstlerischen Betreuern, sowie das tägliche Seminar „Deutsche Poetik“.

6. Das Kursrepertoire besteht hautpsächlich aus Liedern von Schubert, Schumann, Brahms, Wolf und Strauss, wahlweise ergänzt durch Komposi- tionen von Beethoven, Mendelssohn, Liszt, Mahler, Schönberg, Berg, We- www.boesendorfer.com bern, Pfitzner oder Kilpinen, u.a. MEISTERLEHRER 2015

Robert Holl Rudolf Jansen Julius Drake 8.–9., 29.–31. Juli 9.–11. Juli 13.–15. Juli

Johannes Brahms, Johannes Brahms Franz Schubert

Andreas Schmidt Helmut Deutsch Werner Güra 17.–19. Juli 22.–24. Juli 26.–28. Juli

Richard Strauss , Franz Schubert Franz Schubert

Elly Ameling Eugene Asti 3.–6. August 7.–9. August

Robert Schumann Gustav Mahler, Arnold Schönberg, Alban Berg

ELLY AMELING · EUGENE ASTI · ERICH AUER · KATHARINA BANGERT · KRISTINA BANGERT · ERIKA BERGHÖFER · WALTER BERRY · BARBARA BONNEY · KIM BORG · ROBIN BUCK · ALFRED BURGSTALLER · LINDSEY CHRISTIANSEN · JÖRG DEMUS · HELMUT DEUTSCH · JULIUS DRAKE · KIETH ENGEN · BRIGITTE FASSBAENDER · BERNARDA FINK · CORNELIUS FLEISCHMANN · IRWIN GAGE · WERNER GÜRA · ERNST HAEFLIGER · VIKTOR HANDLOS · MICHAEL HELTAU · ANTJE HOCHHOLDINGER · CYNTHIA HOFFMANN · ROBERT HOLL · WOLFGANG HOLZMAIR · HANS HOTTER · FRANS HUIJTS · JORMA HYNNINEN · MARTIN ISEPP MEISTERLEHRER & DOZENTEN RUDOLF JANSEN · GABRIELE JACOBY · JULIA JANSSEN · ELISABETH KALLINA·CHARLOTTE KAMINSKY · DEEN LARSEN · FRED LIEWEHR · CHRISTA LUDWIG 1978 – 2015 MICHAEL MCMAHON KARL MARKOVICS · HEATHER MEYERS · WALTER MOORE · ANN MURRAY · MYRON MYERS · JAN WILLEM NELLEKE · WALTRAUD ÖSTERREICHER · HENRY PLEASANTS · RUDOLF PIERNAY · CHRISTOPH PRÈGARDIEN · WALTHER REYER · WOLFRAM RIEGER · REINHOLD SCHAFFRATH · ANDREAS SCHMIDT · BENNO SCHOLLUM · RONALD SEBOTH · IRMGARD SEEFRIED NORMAN SHETLER · BETTINA SMITH · HANNY STEFFEK · ROBERT TEAR · TOBIAS TRUNIGER · ROGER VIGNOLES · ADA WERBA · ERIK WERBA · EDITH WIENS · EDWARD ZAMBARA · ARMIN ZANNER · HERBERT ZEMAN · MICHAEL ZENGE · ELLY AMELING · EUGENE ASTI · ERICH AUER · KATHARINA BANGERT · KRISTINA BANGERT · ERIKA BERGHÖFER · WALTER BERRY · BARBARA BONNEY · KIM BORG · ROBIN BUCK · ALFRED BURGSTALLER · LINDSEY CHRISTIANSEN · JÖRG DEMUS · HELMUT DEUTSCH · JULIUS DRAKE · KIETH ENGEN · BRIGITTE FASSBAENDER · BERNARDA FINK · CORNELIUS FLEISCHMANN · IRWIN GAGE · ERNST HAEFLIGER · VIKTOR HANDLOS · MICHAEL HELTAU ANTJE HOCHHOLDINGER · CYNTHIA HOFFMANN · ROBERT HOLL · WOLFGANG HOLZMAIR · HANS HOTTER · FRANS HUIJTS · JORMA HYNNINEN · MARTIN ISEPP · RUDOLF JANSEN · GABRIELE JACOBY · JULIA JANSSEN · ELISABETH KALLINA· CHARLOTTE KAMINSKY · DEEN LARSEN · FRED LIEWEHR · CHRISTA LUDWIG · MICHAEL MCMAHON · KARL MARKOVICS KÜNSTLERISCHE BETREUER 2015

Frans Gabriele Deen Huijts Jacoby Larsen

Konservatorium, freischaffende Künstlerin, Franz-Schubert-Institut, Rotterdam Baden bei Wien Baden bei Wien

Jan Willem Waltraud Reinhold Nelleke Österreicher Schaffrath

Konservatorium, freischaffende Künstlerin, freischaffender Künstler, Den Haag Wien Baden bei Wien

Benno Armin Schollum Zanner

Musikuniversität, Guildhall School of Wien Music and Drama, London

ELLY AMELING · EUGENE ASTI · ERICH AUER · KATHARINA BANGERT · KRISTINA BANGERT · ERIKA BERGHÖFER · WALTER BERRY · BARBARA BONNEY · KIM BORG · ROBIN BUCK · ALFRED BURGSTALLER · LINDSEY CHRISTIANSEN · JÖRG DEMUS · HELMUT DEUTSCH · JULIUS DRAKE · KIETH ENGEN · BRIGITTE FASSBAENDER · BERNARDA FINK · CORNELIUS FLEISCHMANN · IRWIN GAGE · WERNER GÜRA · ERNST HAEFLIGER · VIKTOR HANDLOS · MICHAEL HELTAU · ANTJE HOCHHOLDINGER · CYNTHIA HOFFMANN · ROBERT HOLL · WOLFGANG HOLZMAIR · HANS HOTTER · FRANS HUIJTS · JORMA HYNNINEN · MARTIN ISEPP MEISTERLEHRER & DOZENTEN RUDOLF JANSEN · GABRIELE JACOBY · JULIA JANSSEN · ELISABETH KALLINA·CHARLOTTE KAMINSKY · DEEN LARSEN · FRED LIEWEHR · CHRISTA LUDWIG 1978 – 2015 MICHAEL MCMAHON KARL MARKOVICS · HEATHER MEYERS · WALTER MOORE · ANN MURRAY · MYRON MYERS · JAN WILLEM NELLEKE · WALTRAUD ÖSTERREICHER · HENRY PLEASANTS · RUDOLF PIERNAY · CHRISTOPH PRÈGARDIEN · WALTHER REYER · WOLFRAM RIEGER · REINHOLD SCHAFFRATH · ANDREAS SCHMIDT · BENNO SCHOLLUM · RONALD SEBOTH · IRMGARD SEEFRIED NORMAN SHETLER · BETTINA SMITH · HANNY STEFFEK · ROBERT TEAR · TOBIAS TRUNIGER · ROGER VIGNOLES · ADA WERBA · ERIK WERBA · EDITH WIENS · EDWARD ZAMBARA · ARMIN ZANNER · HERBERT ZEMAN · MICHAEL ZENGE · ELLY AMELING · EUGENE ASTI · ERICH AUER · KATHARINA BANGERT · KRISTINA BANGERT · ERIKA BERGHÖFER · WALTER BERRY · BARBARA BONNEY · KIM BORG · ROBIN BUCK · ALFRED BURGSTALLER · LINDSEY CHRISTIANSEN · JÖRG DEMUS · HELMUT DEUTSCH · JULIUS DRAKE · KIETH ENGEN · BRIGITTE FASSBAENDER · BERNARDA FINK · CORNELIUS FLEISCHMANN · IRWIN GAGE · ERNST HAEFLIGER · VIKTOR HANDLOS · MICHAEL HELTAU ANTJE HOCHHOLDINGER · CYNTHIA HOFFMANN · ROBERT HOLL · WOLFGANG HOLZMAIR · HANS HOTTER · FRANS HUIJTS · JORMA HYNNINEN · MARTIN ISEPP · RUDOLF JANSEN · GABRIELE JACOBY · JULIA JANSSEN · ELISABETH KALLINA· CHARLOTTE KAMINSKY · DEEN LARSEN · FRED LIEWEHR · CHRISTA LUDWIG · MICHAEL MCMAHON · KARL MARKOVICS GEDANKEN zum Franz-Schubert-Institut

EINE IDEALE KÜNSTLERGEMEINSCHAFT

„Wer nicht gerade musiziert oder spricht, ist dennoch spür- bar anwesend als innerlich mittönender Zuhörer oder als aufmerksamer Leser, der stillschweigend oder leise vor sich hin- flüsternd ein Gedicht mit Leben füllt. Hier zeigt sich ein ver- antwortungsbewusster Umgang mit Text und Tönen. Verant- wortungsbewusst bedeutet, dass wir der Wirklichkeit der Musik und des Wortes gegenübertreten und sie dadurch befragbar und erlebbar machen – und wenn wir darauf vertrauen, machen wir Lied und Gedicht immer wieder aufs neue zu einer Quelle au- thentischer Antworten. So entsteht in dieser Gemeinschaft kein unverbindlicher Konsum und keine eitle Reproduktion. Verin- nerlichung und persönliche Neuschöpfung ist hier die Parole. Darbietung und Interpretation werden im höchstmöglichen Maße authentisch und unmittelbar erlebt. Besonders letzteres macht diese Badener Meisterklassen so einzigartig.“

BEREND VAN DER WIEL aus Vocaal, November 2001 WINTERREISE IM SOMMER

„Sie kommen an: gut ausgebildet, gescheit, begabt, konzentri- ert auf ihr Instrument, ob Stimme oder Klavier, mit gesundem Selbstbewusstsein und dem Wunsch, ihr Können hier zu ver- vollkommnen. Dann stürzen Welten über sie herein, neu für sie, uralt im Kern. Verwirrung kommt auf, Befangenheit wird spürbar, nicht selten schlagen die Werke zurück, das längst er- reicht Geglaubte entschwindet wieder, und oft dauert es lange, bis sie sich aus der Bestürzung befreien und das neue Alte um- setzen und auf ihre Weise formen können. Denn plötzlich er- fahren sie, dass Begabung und technisches Können noch lange nicht alles sind, dass die Töne des Schliffs bedürfen wie die Dia- manten, dass die Stelle, woraus das Beste wächst, oft hart am Zerreißpunkt liegt, dass manche Worte gar gesprochen werden müssen, um ihre Tiefe auszuloten, dass „dolce“ nicht „leise“ be- deutet, sondern „süß“, und „nicht schnell“ keinesfalls „langsam“. Sie müssen lernen, dass bewusstes Nuancieren den Zuhörer kalt lässt, dass es nutzlos ist, sich in äußerliche Interpretation zu flüchten, weil der Ausdruck von innen kommen muss. Sie werden aufgefordert, weder andere noch sich selbst zu kopieren, neu zu sein, jedes Mal; sie sollen das Schlüsselwort zum Verstän- dnis eines Satzes finden, eines ganzen Liedes, sie dürfen nicht gestikulieren mit den Händen, nicht den Takt schlagen mit den Füßen, keine Grimassen schneiden, müssen die Pausen füllen, die Spannung nicht verlieren und dennoch locker sein, gleich- wohl niemals, nie, auch nicht in Katastrophenfällen, selbst wenn alles danebengeht, keinesfalls dem Publikum zeigen, wie schwer es ist, ein Lied zu singen.“

ERIKA BERGHÖFER Süddeutsche Zeitung, September 1981 ART MEETS SCIENCE UNTERSTÜTZENDE PARTNER FSI trifft YSSP – eine spannende Begegnung junger Universität Alberta/Wirth-Institut, Jacqueline Desmarais Stiftung, The Lieder Society of Victoria, At the Park Hotel, Land Niederösterreich, Stadt Baden Musiker und Wissenschaftler aus aller Welt

Das Young Scientists Summer Program Im Juli 2009 tritt ein neues ist ein wissenschaftlich-kulturelles kooperatives Übereinkom- Praktikum für internationale Dok- men zwischen dem Franz- torantInnen am International Institute Schubert-Institut und der Universität Alberta in Kraft, welches die for Applied Systems Analysis (IIASA) in Laxenburg bei Wien. aktive Zusammenarbeit dieser beiden Institutionen vereinbart. Ziel dieser Partnerschaft ist es, durch geförderten Austausch von Studenten Die Forschungsarbeit des IIASA umfasst umweltbezogene, tech- und Dozenten sowie die Veranstaltung von Seminaren, Meisterklas- nologische, wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Themenkreise im sen und Konzerten die musikalische Ausbildung im Bereich des Liedes Zusammenhang mit den Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit und auf höchstem internationalem Niveau an beiden Bildungsstätten weiter der menschlichen Dimension der globalen Veränderung. auszubauen.

Alljährlich kommen an die 50 Studenten aus der ganzen Welt, um Die Universität Alberta in Edmonton ist der Sitz von Kanadas nati- unter der Betreuung erfahrener Wissenschaftler an einem Forschun- onalem Zentrum für österreichische Studien, dem „Wirth-Institute for gsprojekt mitzuar-beiten bzw. die eigene Forschung zu intensivieren. Austrian and Central European Studies“. Die bisherigen Teilnehmer/innen der vergangenen Jahre, ja Jahrzehnte zeigten sich durchwegs begeistert von dieser Chance, näheren Einblick Der Auftrag des Instituts ist es, das Profil öster-reichischer und zentral- in die Welt der Forschung zu bekommen und internationale Kontakte europäischer Studien in Kanada zu schärfen und in einem Kooperation- zu knüpfen. snetzwerk mit anderen kanadischen Universitäten eine Führungsrolle zu übernehmen. Das Institut sponsert Vorträge, Konferenzen, kün- stlerische Festspiele, Konzerte, Symposien, Ausstellungen und weitere akademische und kulturelle Veranstaltungen mit einer österreichischen oder zentraleuropäischen Thematik.

Die Universität Alberta ist eine von Kanadas größten universitären Forschungseinrichtungen mit einem der wichtigsten Musikprogramme des Landes. Die Partnerschaft mit dem Franz-Schubert-Institut ver- stärkt den Stellenwert österreichischer Themen an der Universität Al- berta und gibt gleichzeitig dem Franz-Schubert-Institut eine vollwer- tige Akkreditierung in Nordamerika.

Stipendiaten 2015: - Jacques Arsenault - Krystian Sekowski - Meera Varghese UNTERSTÜTZENDE PARTNER Universität Alberta/Wirth-Institut, Jacqueline Desmarais Stiftung, The Lieder Society of Victoria, At the Park Hotel, Land Niederösterreich, Stadt Baden

Die Kanadierin Jac- LIEDER 1975 bereiste der weltberühmte deutsche SOCIETY queline Desmarais ist OF VICTORIA Bassbariton Hans Hotter Australien. Seine eine begeisterte Oper- Melbourne, Liederabende inspirierten den in Melbourne nliebhaberin, die zur Australien tätigen Sänger und Gesangslehrer Loris Weiterentwicklung und Synan, eine landesweite Gesellschaft zu Qualitätssteigerung der gründen, um die Kunst der Liedinterpretation – speziell des Deutschen Oper durch ihre Unterstützung junger Sänger und Sängerinnen einen Liedes-, einem breiteren Publikum zu eröffnen. Viele der besten entscheidenden Beitrag leistet. Die Jacqueline Desmarais Foundation Musiker in Melbourne begeisterten sich für diese Idee: die „Lieder So- for Young Canadian Opera Singers, die 1997 gegründet wurde, verans- ciety of Victoria“ war geboren. taltet jedes Jahr einen Gesangswettbewerb in Montreal. Das Haupt- ziel dieses Wettbewerbs ist es, eine Auswahl junger Sängerinnen und Anlässlich des 200. Geburtstags von Franz Schubert (31.1.1997) ve- Sänger aus Kanada zu treffen, die finanzielle Unterstützung für eine ranstaltete die Gesellschaft zwischen 1993 und 1997 einen Zyklus von bestimmte berufliche Fortbildung benötigen. Die Jacqueline Desmarais 30 Konzerten, in denen das gesamte Liedwerk Franz Schuberts zur Foundation hat seit ihrer Gründung zahlreiche junge Sänger und Sän- Aufführung kam. Aus diesem Mammutprojekt entstand ein Schubert– gerinnen unterstützt, die mit Hilfe von Stipendien wichtige Vorhaben Festival, das weltweit seinesgleichen sucht. ihrer Karriere verwirklichen konnten. Zum reichhaltigen Jahresprogramm der Gesellschaft gehört seit 1981 Ab 2014 hat die Jacqueline Desmarais Foundation mit der Unterstüt- auch ein Wettbewerb für australische Sänger und Pianisten, bekannt zung junger kanadischer Sängerinnen und Sänger, die in die Meister- unter dem Namen „National Liederfest“. Für die zahlreichen Teilnehmer klasse des Franz-Schubert-Instituts in Baden bei Wien aufgenommen und Besucher aus ganz Australien hat sich diese Veranstaltung inzwi- wurden, eine zusätzliche Weiterbildungsmöglichkeit geschaffen. schen zum wichtigsten Liederwettbewerb des Kontinents entwickelt.

2015 wurden Stipendien an die folgenden jungen Musiker und Musik- 34. National Liederfest 2015: Erstmalig 2015 ist der hochdotierte Erste erinnen vergeben: Preis dieses renommierten Wettbewerbs bestimmt für die Teilnahme - François-Nicolas Guertin an der Sommerakademie des Franz-Schuberts Instituts in Baden bei - Bahareh Poureslami Wien. Gewinner ist der australische Bassbariton James Olds, den wir - Daniel Thielmann diesen Sommer bei uns begrüßen.

So schließt sich der Kreis um den großen Sänger und begnadeten Lied- interpreten Hans Hotter (1909–2003), Ehrenmitglied und im Jahr 1978 Mitbegründer des Franz-Schubert-Instituts Baden, und es ent- steht durch ihn eine neue musikalische Verbindung.

Stipendiat 2015: - James Olds www.grafikplusdesign.com

Franz-Schubert-Institut · Baden bei Wien seit 1978