Das Mediale Stiefkind“
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MAGISTERARBEIT Titel der Magisterarbeit „Das mediale Stiefkind“ Die Entwicklung des Comics in Westdeutschland und den USA verfasst von Johanna Maria Schodl Bakk. phil. angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag. phil.) Wien, 2013 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 066 841 Studienrichtung lt. Studienblatt: Magisterstudium Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Betreuerin / Betreuer: Ao. Univ. Prof. Dr. Fritz Hausjell 2 Hinweis: Bezeichnungen wie "Autor" (oder auch später "Zeichner", "Rezipient" etc.) finden im Rahmen dieser Arbeit keinen geschlechtsspezifischen, sondern eine generische Verwendung, welche "Zeichnerin" ("Autorin", "Rezipientin" etc.) impliziert. Ebenso soll darauf hingewiesen werden, dass die Bezeichnung "Deutschland" (sowie "Bundesrepublik") in dieser Arbeit für die von 1949 bis 1990 bestehende Bundesrepublik Deutschland verwendet wird. 3 4 Danksagung Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Hausjell für die verständnisvolle Betreuung und dafür, dass er mir stets mit seinem umfangreichen Wissen und seiner Erfahrung hilfreich zur Seite stand und sich immer wieder Zeit nahm, mich zu beraten. Außerdem danke ich meiner wundervollen Familie - Mama, Papa und meiner Schwester Kisi - die mich immer unterstützt, fleißig Korrektur gelesen und mir Feedback gegeben haben; meinem (äußerst geduldigen) Freund Andreas, der mir stetig Mut gemacht, mir zugehört und mich beraten hat, sowie meinen wunderbaren Freundinnen Milena und Réka, die gleichzeitig an ihren Arbeiten schrieben, sodass wir uns - wie schon während des gesamten Studiums - gegenseitig stützen und motivieren konnten. Auch bei meinem Tutor des ersten und zweiten Semesters, Georg, möchte ich mich bedanken. Sein Comic-Tutorium brachte mich gleich im ersten Semester auf den Weg zum Diplomarbeitsthema. 5 6 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ........................................................................................................ 11 2. Forschungsfragen und Hypothesen ................................................................ 15 3. Definition - Was sind Comics? ........................................................................ 19 3.1. Präsentationsmedien der Comics und Etymologie ................................... 26 3.2. Seit wann gibt es Comics? ....................................................................... 29 3.3. Situation der Comics ................................................................................. 33 4. Theorie und kommunikationswissenschaftliche Einbindung ........................... 37 5. Entstehungsgeschichte des Comics in den USA ............................................ 49 5.1. Die Anfänge (Ende 19. Jahrhundert bis 1929) .......................................... 49 5.1.1. The Yellow Kid (Richard Felton Outcault) ........................................... 50 5.1.2. The Katzenjammer Kids (Rudolph Dirks) ........................................... 53 5.1.3. Little Nemo in Slumberland (Winsor McCay) ...................................... 55 5.1.5. Krazy Kat (George Herriman) ............................................................. 59 5.1.6. The Gumps (Sidney Smith) 1917 ....................................................... 60 5.1.7. Die Frau als Protagonistin .................................................................. 61 5.2.1. Tarzan (Hal Foster) ............................................................................ 64 5.2.2. Dick Tracy (Chester Gould) ................................................................ 66 5.2.3. Micky Maus, Donald Duck & Co. (Walt Disney et al.) ......................... 66 5.3. Die Superhelden in Heftform (ca. 1930er Jahre) ...................................... 71 5.3.1. Superman (Jerry Siegel / Joe Shuster)............................................... 74 5.4. Comics und Krieg ..................................................................................... 76 5.4.1. Der Zweite Weltkrieg und Comics ...................................................... 76 5.5. 1945 - Helden in der Krise ........................................................................ 85 5.6. Rückkehr der Funnies ............................................................................... 86 5.6.1. Pogo (Walt Kelly) ................................................................................ 86 5.7. "Schmutz und Schund" (1950er)............................................................... 88 5.8. Der Underground ...................................................................................... 95 5.9. Die 80er bis 1990...................................................................................... 97 6. Entstehungsgeschichte des Comics in Deutschland ..................................... 101 7 6.1. Anfänge in der Nachkriegszeit ................................................................ 102 6.1.1. Comic Strips ..................................................................................... 104 6.2. Comic-Hefte ............................................................................................ 111 6.2.1. Die 50er Jahre .................................................................................. 112 6.3. Schmutz- und Schundkampf in der Bundesrepublik ............................... 119 6.4. Maßgebliche Veränderungen - 1956 ....................................................... 125 6.5. Die 60er und frühen 70er Jahre .............................................................. 129 6.6. Die späten 70er und die 80er Jahre ........................................................ 141 7. Auswertung und Conclusio ............................................................................ 147 8. Literaturverzeichnis ....................................................................................... 153 Lebenslauf ......................................................................................................... 161 10. Abstract ....................................................................................................... 163 8 9 10 1. Einleitung Der Comic ist die demokratischste aller Kunstformen, weil jeder ihn lesen und verstehen kann. (Platthaus, 2000, 11) Jeder kennt sie, jeder hat sie bereits einmal in der Hand gehabt oder war mit ihnen konfrontiert: Comics. Doch die Meinungen über das Medium gehen auseinander. Sind Comics Kunst? Sind sie Literatur? Sind sie triviale Unterhaltung oder können Comics auch ernsthafte Themen aufgreifen und adäquat bearbeiten? So sehr die einzelnen Meinungen innerhalb der Bevölkerung differieren, so sehr unterscheidet sich auch die Rolle, die Comics in einzelnen Staaten spielen. Sie werden in manchen Ländern, wie beispielsweise in den USA, als Kulturerbe gesehen, haben einen hohen Status und werden auch auf akademischem Niveau wissenschaftlich analysiert und untersucht. Andere Länder wiederum haben es bis heute nicht geschafft, das Medium als legitime Kunstform aufzugreifen und eine Comicwissenschaft zu etablieren. So steckt die Comicforschung etwa im deutschsprachigen Raum noch immer in den Kinderschuhen und muss sich immer wieder von Neuem rechtfertigen. Zwar werden bestimmte Comics in den Feuilletons ausgewählter Tageszeitungen aufgegriffen und neben "echter" Literatur rezensiert, jedoch handelt es sich dabei oftmals um spezielle, herausragende Werke, die aufgrund ihrer "Andersartigkeit" und ihrer Unterscheidung von den restlichen Comics ausgewählt werden. Comics entstanden zur gleichen Zeit wie das Medium Film1, jedoch kommt letzterem innerhalb der Presse und auch der Wissenschaft eine weitaus größere Bedeutung zu. Film wurde bald als künstlerisch betrachtet, die Stars und auch die Produktionen fanden in den Tageszeitungen große Publicity, während Comics weitestgehend ignoriert wurden und in Artikeln keine Erwähnung fanden. Harald Havas und Gerhard Habarta führen dies darauf zurück, dass der Film zur damaligen Zeit eine großartige Neuheit war und sich stetig weiterentwickelte, etwa zu Ton- und Farbfilm sowie heutzutage zu 3-D-Filmen. Weiters legte die 1 Als erster Film wird der Kurzfilm "Arbeiter verlassen die Lumière-Werke" der Brüder Lumière angesehen, der am 22. März 1895 in Paris präsentiert wurde (vgl. Faulstich, 2005, 19) . 11 Filmindustrie auch großen Wert auf Berichterstattung in den Tageszeitungen. Das Medium Comic hingegen konnte nichts Neuartiges bieten - die Verschmelzung von Text und Bild war durch Buchillustrationen oder Karikaturen bereits bekannt. Die wohl größte Aufmerksamkeit bekamen Comics unfreiwillig in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, als Jugendschützer eine groß angelegte Kampagne gegen das Medium ins Leben riefen. Selbst den Verfilmungen von Comics wurde stets mehr Beachtung geschenkt als den gezeichneten Werken selbst. Havas und Habarta führen dies wiederum darauf zurück, dass die Illustration in ihrer Entwicklung immer mehr als ein Kunsthandwerk gesehen wurde, was schlussendlich auch dazu führte, dass selbst die Comiczeichner ihre Arbeit nicht als künstlerisches Schaffen verstanden und die Verlage dieses scheinbar "minderwertige" Produkt nicht besonders bewarben (vgl. Havas/Habarta, 1992, 189f). Ebenso trugen die Inhalte der Comics zu dieser Geringschätzung bei. Die bekanntesten Genres sind Superhelden-, Action-, Abenteuer- oder schlichtweg unterhaltende Comics. Auch diesen Kategorien angehörende literarische Texte genießen kein derart hohes Ansehen wie etwa dramatische Werke, da ihnen scheinbar die notwendige Seriosität zur Behandlung relevanter Themen fehlt (vgl. Havas/Habarta, 1992, 190). Auch innerhalb der Publizistik- und