Entgelt bezahlt H 4340 Stimme We g Arbeit für &den Frieden NeueNeue KriegsgräberstätteKriegsgräberstätte inin ApscheronskApscheronsk

Workcamps -Arbeitseinsatz Ausgabe Oktober

4/2008 Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. SchwerpunktBlickpunkt

Impressum

Herausgeber Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Berichte und Mitteilungen, 84. Jahrgang, Oktober 2008 (ISSN 0944-2766) Das Mitteilungsblatt erscheint viermal im Jahr, Nachdruck nur mit Quel len an gabe und Beleg. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Die Re daktion behält sich Kürzung und Bearbeitung des zur Verfügung gestellten Materials vor.

Mitgliedskonto Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Postbank Frankfurt Kontonummer: 43 00 603 Bankleitzahl: 500 100 60

Redaktion Maurice Bonkat Schwerpunkt Beirat: Prof. Volker Hannemann (Vorsitz), 4 Manfred Schaake, Claudia Byczynski, Bundeswehr-Arbeitseinsatz Erich Bulitta und Ingrid Ebert

Gestaltung René Strack Inhalt Druck Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG 3 Vorwort Frankfurter Straße 168 • 34121 Kassel Schwerpunkt Verantwortlich 4 Die Freundschaft wächst Bundeswehr arbeitet in Slowakischer Republik Rainer Ruff, Generalsekretär Erster Weltkrieg Anzeigen 7 8 Gräber nach 90 Jahren Soldaten des Ersten Weltkrieges beerdigt Andreas Meier-Münnich, Verlagsvertretung Telefon: 05053 – 90 32 30 Förderer 8 Danke, dass wir helfen durften Förderer-Workcamp in Oberwölbling Verlag Volksbund Deutsche Jugend & Schule Kriegsgräberfürsorge e. V. 11 Deportierten-Denkmal Schüler gestalten Gedenkstein Werner-Hilpert-Straße 2 • 34112 Kassel Telefon: 0561 – 7009 – 0 • Fax: – 221 E-Mail: [email protected] Grenzenlos 12 Friedhof ohne Gräber 70 Jahre U-Boot-Denkmal Möltenort Fotonachweis 14 Es ist ein guter Tag Neue Kriegsgräberstätte in Apscheronsk Das Titelfoto zeigt Inge Bleeker und Gudrun Beermann auf der Kriegsgräber- Workcamps stätte in Apscheronsk (Foto: Uwe Zucchi). 16 Worte – und Freunde finden Internationales Workcamp in Polen Die übrigen Fotos stammen, wenn nicht an ders gekennzeichnet, von Mitarbeitern oder aus Archiven des Volksbundes. Enthalten sind Beilagen von Walbusch, Beitrag & Spende per Telefon: 0 18 05 – 70 09 – 01 GP Health Products, van Acken sowie des Bitte halten Sie Ihre Mitgliedsnummer bereit! Danke für Ihre Hilfe! Landesverbandes Bayern (in Teilauflagen). 2 Stimme&We g 4/2008 Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

der Volksbund ist eine Art Bürger - initiative. Er vereint viele Menschen, Förderer die sich für Frieden und Versöhnung Danke, dass wir helfen durften 8 einsetzen. Er lebt vom einzigartigen Engagement seiner Mitglieder, Freun- de und Förderer.

So präsentieren wir Ihnen auf den folgenden Seiten das ehrenamtliche Wirken von Menschen, die Herz und Hand unserer Friedens- und Versöh- nungsarbeit sind.

In dieser Ausgabe erfahren Sie mehr über die Einsätze auf den Kriegsgrä- berstätten in den Workcamps von Bun- deswehr, Reservisten, Förderern sowie Jugendlichen aus – und in vielen Län- dern Europas. Grenzenlos 12 Workcamps 16 Kriegsgräberstätte Apscheronsk Worte – und Freunde finden Der ehemalige Bundesfinanzmini- ster Theodor Waigel unterstützt den Volksbund ebenfalls. Seit kurzem ist er Vorsitzender des Stiftungskuratori- ums. „Dank dem Volksbund habe ich das Grab meines Bruders in Nieder- bronn gefunden,“ sagt Waigel im Ex- Zeitzeugen klu siv-Interview. 19 Buchreihe Erzählen ist Erinnern Band 85, 87, 88 und 90 Eine ähnliche Spurensuche hat auch Stiftung der bekannte Tatort-Kommissar Peter 20 Glückliche Fügung Dr. Waigel übernimmt Vorsitz im Kuratorium Sodann erlebt. In Pulawy besuchte er nun das Grab seines Vaters. Leserbriefe 22 Leserbriefe unserer Mitglieder Wolgograd-Reise – Grab neben einer Eiche Lesen Sie mehr über die Einbet- tungsfeier für acht deutsche Soldaten Spurensuche neun Jahrzehnte nach dem Ersten Welt - 24 Jetzt bin ich frei! Peter Sodann: Abschied vom Vater krieg in Langemark, über den Jahres- tag der U-Boot-Gedenkstätte in Kiel- Namen & Nachrichten Möltenort, das Denkmal-Projekt einer 25 Termine & Meldungen Be richte, Na men, Nachrichten, Meldungen und Fotos Konstanzer Schule und viele andere wichtige Initiativen Dankeschön der Völkerverstän- 30 Sie haben geholfen ... und so können Sie helfen! digung, welche der Volksbund nur auf - grund Ihrer Un ter - Volksbund hat ein neues Konto – das alte ist aber weiterhin gültig! stützung ver wirk - lichen kann. Commerzbank Kassel • Konto: 3 222 999 • Bankleitzahl: 520 400 21

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Ihr Postbank Frankfurt • Kontonummer: 43 00 603 • Bankleitzahl: 500 100 60 Maurice Bonkat Redakteur 4/2008 Stimme&We g 3 Schwerpunkt

Die Freundschaft wächst Bundeswehr arbeitet in Slowakischer Republik

ieses Bild bleibt hängen: Ein jun- In Visny Mirosov und der Ostslowakai aus Alt-Duvenstedt in Schleswig-Hol- ger Bundeswehr-Soldat reicht restaurieren er und seine Kameraden des stein. Hier in der slowakischen Region Deinem alten slowakischen Mann Lufttransportgeschwaders 63 sowie des Bardejov fühlen sie sich nach etlichen Ar - über den Gräbern des Ersten Weltkrieges Aufklärungsgeschwaders 51 schon seit beitseinsätzen heimisch. „Das liegt an den lächelnd die Hand. Die Szene ist echt. Jahren Kriegs gräberstätten. Es ist eine Ar - Menschen hier, die uns immer freundlich Dennoch scheint es wie ein Werbefilm: beit, die auch den Bewohnern des Ortes aufgenommen haben,“ sagt Fedde. Ver- „Versöhnung über den Gräbern“ – so lau- am Herzen liegt. Bald wird der Einsatz gangenes Wochenende lud sie der Bürger- tet ein Motto des Volksbundes. Doch für beendet sein. Das Symbol der Verstän di - meister einer benachbarten Ort schaft zum die beiden geht es hier nicht um Versöh- gung und die Freundschaften, die hier ge- Stadtfest ein. Dabei waren deutsche Sol- nung. Der Besucher wurde erst Jahre nach schlossen wur den, wer den bleiben. daten mehr als nur Zuschauer. Der ehe-

Viele Hände, schnelles Arbeitsende: Die Soldaten des Lufttransportgeschwaders 63 knieen sich in ihre Auf- So sah der Friedhof vor dem Arbeitseinsatz der Bun- gabe, die Kriegsgräberstätte im slowakischen Visny Mirosov wieder herzurichten. Foto: Maurice Bonkatdeswehr aus. Foto: LTG 63

malige Kommandoführer Gerhard Stott- meister, der nun als Reservist mitarbeitet, sollte mit auf die Show-Bühne. Das hat er auch gemacht und dann auf seiner Gitar- re zur Überraschung des slowakischen Publikums An der Nord seeküste gespielt. Die Kameraden forderten die Umstehen- den zum Tanzen auf. Es wurde ein wirk- lich schöner Abend.

Lot und Waage

Heute Morgen sind die Soldaten wie- der auf dem Soldatenfriedhof in Visny Mirosov gefordert. Der Termin der Über- dem Ersten Weltkrieg geboren und Eric Auf der Bühne gabe rückt immer näher. Zwei Tage blei- Wachsmann ist einfach nur ein freiwilli- ben den freiwilligen Helfern in Uniform. ger Helfer in Uniform. Sein Gruß und „Hier ist wirklich etwas Gutes entstan- Es gibt noch viel zu tun, Hektik bricht seine Arbeit auf der Kriegsgräberstätte in den,“ sagt Joachim Fedde. Der hoch auf- dennoch nicht aus. Alles ist wohl organi- der Slowakischen Republik sind reine geschossene Hauptmann führt die Frei- siert und geht gut voran: Während die Gesten der Freundschaft. willigen des Lufttransportgeschwaders Kameraden die ersten Zaunelemente ein- 4 Stimme&We g 4/2008 Schwerpunkt

passen, verteilt der Bagger auf der an- deren Seite Oberboden rings um den Vor- platz. Hier wird das letzte Teilstück des Ein gangsbereiches gepflastert, dort die Abdeckplatten für die Pfeiler der Einfrie- dung in Lot und Waage gesetzt. Auch sonst herrscht eine ausgeglichene Stim- mung. Zwischen den Zeit- und Berufssol- daten der verschiedenen Dienstgrade und den beiden Ehemaligen herrscht ein sehr freundschaftliches Klima. Morgen kom- men wie jedes Jahr weitere Helfer – von der slowakischen Armee, alte Bekannte. Sie werden neuen Rasen einsäen. Die Übergabe des re novierten Sol daten fried - hofes an die Öffentlichkeit ist für über - mor gen ge plant. Dabei soll dann ein slo- wakischer Helikopter aus Presov über der restaurierten Kriegsgräberstätte kreisen.

Maßarbeit: Die Soldaten gehen mit geschultem Ein Haufen Arbeit wartet auf die freiwilligen Helfer. Oben sieht man sie beim Pflastern des Eingangsbe- Auge ans Werk. reichs, unten bringt Gerhard Stottmeister die Zaunpfeiler ins Lot. Fotos: Maurice Bonkat

Kaum zu glauben

Oberst Miroslav Korba ist heute schon da. Gemeinsam mit seiner Ehefrau be - sucht der Kommandeur des Hubschrau- ber-Regimentes die norddeutschen Solda- ten, die er lächelnd Kame raden nennt. Es wird viel gelacht und während man sich gemeinsam an den Be ginn der Arbeiten im Gebiet Bardejov erinnert, wird klar, wie viel hier entstanden ist. Das zeigen auch die Fotos von Hauptfeldwebel Sven Steinecke. Er war schon bei der ersten Er - kundungsfahrt vor vier Jahren dabei. Da- mals war der Soldatenfriedhof des Ersten Weltkrieges kaum als solcher zu erken - nen. „Hier wuchs das Unkraut meter - hoch. Die zerfallenen Me tallkreuze stan - den schief, waren halb über wuchert, fast nicht mehr zu sehen,“ erinnert sich Haupt - mann Fedde. Inzwischen hat sich viel ver- 4/2008 Stimme&We g 5 Schwerpunkt

ändert. Es ist kaum zu glauben, dass es renoviert worden. Dennoch würden die noch dieselbe Kriegsgräberstätte ist. Soldaten gerne wiederkommen. „Die Men - schen in der Slowakischen Republik ha- Gut gearbeitet ben uns einfach so gut aufgenommen. Es hat sehr viel Spaß gemacht, hier zu arbei- Zu verdanken ist dies auch der guten ten,“ sagt Eric Wachsmann. Zusammenarbeit mit Volksbund-Mitar- beiter Hartmut Kroll, der den Kontakt zu Tatsächlich ist so zusätzlich zur Arbeit den Soldaten und den slowakischen Part- auf der Kriegsgräberstätte et was Gutes, nern pflegt. Deren Vertreter Dr. Jan Tom- etwas Nachhaltiges entstanden und ge - ko und Dr. Michal Bochin ist voll des Lo - wachsen: die Freundschaft. bes über die Helfer der Bundeswehr: „Die- se Jungs haben richtig gut gearbeitet, so Maurice Bonkat wie bei den vorherigen Einsätzen in Zbo - rov und Nizna Polianka. Die Soldaten ha- ben aber auch Land und Leute kennen ge - lernt. Das finde ich ganz wichtig.“

Normalerweise freut man sich, wenn die Arbeit geschafft ist. Zwei Kriegsgrä- berstätten im Gebiet Bardejov sind inzwi - schen von den Soldaten und Reservis ten

Teilnehmer des Arbeitseinsatzes: Gerhard Stottmeister, Sven Steinecke, Joachim Fedde, Eric Wachsmann, Helmut Hansen, Axel Ziemer, Gerd Petersen, Ulf Schi- manski, Jörg Damm, Steffen Otto, Stephan Becker, Mathias Kliemand. Oben sieht man die Wappen der beteiligten Einheiten. Fotos: Maurice Bonkat

6 Stimme&We g 4/2008 Erster Weltkrieg

8 Gräber nach 90 Jahren Soldaten des Ersten Weltkrieges beerdigt

ommersonne fällt durch die Baum- rhein-Westfalen organisiert. Gemeinsam wipfel auf die kleinen schwarzen mit Volksbund-Generalsekretär Ruff wer- S Särge. Viele Besucher sind heute auf den die Jugendlichen später einen Kranz die Kriegsgräberstätte im belgischen Lan - in Ypern niederlegen. Dort am Menen-Tor gemark gekommen. Angehörige sind wird jeden Abend mit dem last post, dem nicht unter ihnen. Dafür ist der Tod der traditionellen Zapfenstreich, ebenfalls an Men schen, die nun beerdigt werden, die Gefallenen erinnert. schon zu lange her, ihr Schicksal zu unge- wiss. Neun Jahrzehnte nach ihrem ge - Die Gedenkansprache in Langemark waltsamen Lebensende erhalten acht hält Professor Dr. Rik Opsommer. Er ist deutsche Soldaten des Ersten Weltkrieges Leiter des Stadtarchivs in Ypern und Ende Juli 2008 ihre letzte Ruhestätte. spricht über den Bedeutungswandel, den Langemark: Nach 90 Jahren bekommen acht Sol- daten des Ersten Weltkrieges ein würdiges Grab. Langemark im vergangenen Jahrhundert Wer die acht Soldaten waren, lässt sich erfahren hat. Denn zunächst hatten die heute nicht mehr sagen. Allein die Uni- Oberste Heeresleitung und später die sehen es auch die Jugendlichen des inter- form identifizierte sie als Angehörige des Nationalsozialisten den Ort glorifiziert. nationalen Workcamps. Auf ihren Gesich- kaiserlichen Heeres. Dass sie nach 90 Jah- Sie missbrauchten das Sterben der über tern zeigt sich die Beklemmung, die sie ren noch gefunden wurden, ist nichts Un - 44 000 deutschen Soldaten, die in Lange- befällt, wenn sie an das Schicksal der Sol- gewöhnliches. Überall auf den ehemali - mark bestattet wurden. Viele unter ihnen daten in den schwarzen Särgen denken. gen Schlachtfeldern des Ersten Weltkrie- waren sehr jung, nur unzureichend aus- Dann treten sie näher an das Gemein- ges ruhen noch heute viele ihrer Kamera- gebildete Schüler und Studenten. schaftsgrab. Den Kranz in den Händen, den in ungeweihter Erde. „Immer wieder nehmen sie Abschied. Es ist ein Abschied kommt es vor, dass Bauarbeiter oder Ar - Abschied von Unbekannten von Unbekannten, die zudem weit vor chäologen auf Gebeine von Gefallenen ihrer Zeit geboren wurden. Und dennoch aus dem Ersten Weltkrieg stoßen,“ sagt Heute ist Langemark längst zu einem hat ihr Tod auch eine Bedeutung für die Volksbund-Generalsekretär Rainer Ruff der eindringlichsten Symbole für die eigene Zukunft, in der sie sich weiter für in seiner Ansprache. Sinnlosigkeit von Kriegen geworden. So den Frieden einsetzen wollen.

500 000 Tote Jugendliche Teilnehmer des internationalen Volksbund-Workcamps legen auf der Kriegsgräberstätte in Langemark Kränze nieder. Fotos: Udo Kieback Eine halbe Million Menschen sind zwi- schen 1914 und 1918 hier in Westflandern umgekommen. Sie waren Deutsche, Bri- ten, Belgier, Franzosen, Australier, Kana- dier, Inder und Afrikaner. Die Beerdi- gungstrupps der Armeen konnten damals in der geschundenen Landschaft längst nicht alle ihre Toten bergen. So erging es auch den acht Unbekannten, an die heute erinnert wird.

An der feierlichen Einbettung wirken Vertreter der belgischen Regierung und der deutschen Botschaft, Soldaten der bel- gischen Armee und der Bundeswehr mit. Dazu kommen jugendliche Teilnehmer des multinational besetzten Workcamps, das der Volksbund-Landesverband Nord- 4/2008 Stimme&We g 7 Förderer

Danke, dass wir helfen durften Förderer-Workcamp in Oberwölbling

ch möchte etwas zurückgeben, sagt leicht können sie so dazu beitragen, dass Hartmut Fiethler. Er ist ein Kind des sich das Schreckliche der vergangenen I Krieges, geboren als der Friede erst Weltkriege in der Zukunft nicht wieder- wenige Wochen alt und sein Vater bereits holt. Vielleicht ist dies auch nur ein gut seit Monaten tot war: Der Volksbund hat gemeinter Wunsch. meinem Vater ein Grab gegeben. Das hat mir viel bedeutet, deswegen bin ich hier. Nun Dennoch gibt ihnen die Arbeit etwas möchte ich dem Volksbund helfen. Gedanken zurück. Ihr Wirken baut ihnen Brücken in wie diese haben viele der knapp 20 Volks- die Vergangenheit. Was würden wohl der bund-Förderer, die im Sommer 2008 unter verstorbene Vater, der vermisste Onkel, der Leitung von Jochen Droste auf der die verwitwete Mutter sagen, wenn sie Kriegsgräberstätte Oberwölbling in Öster- ihre Lieben hier an der Arbeit sehen wür- reich arbeiten. den? Im grellen Sommerlicht schweifen die Gedanken zurück in die dunkle Nach- Es ist ein spezieller Einsatz. Er formt die kriegszeit, in der es einsamer wurde am Jochen Droste leitete das Workcamp der Volks- freiwilligen Helfer zu einer besonderen Küchentisch ohne den Vater. Heute hat sie bund-Förderer. Gemeinschaft. Jeder motiviert jeden, ist ihr Lebensweg hier auf einer Kriegsgrä- immer mit einem guten Wort oder witzi- berstätte des Volksbundes in Österreich Hallmann weiß, wovon er spricht, wenn gen Spruch zur Stelle, wenn die Arbeit zusammengeführt. er das Wort Schicksal in den Mund nimmt. kein Ende zu nehmen scheint. Sie stutzen Der heutige Schleswig-Holsteiner wurde Büsche, Bäume und Hecken, streichen Schicksalsgemeinschaft am Frischen Haff geboren. Der Krieg das Wirtschaftsgebäude, erneuern dessen nahm ihm schon früh die Heimat. Als Schornstein und verfugen die brüchig „Wir sind ein tolles Team. Man könnte klei ner Junge flüchtete er mit Großvater, gewordene Friedhofseinfriedung. Was sie auch sagen, dass wir eine Schicksalsge- Mutter und Schwester vor der Roten Ar - eint, ist der Gedanke, Gutes zu tun. Viel- meinschaft sind.“ Der 69-jährige Georg mee. Ausgemergelt war er da mals, stän dig hungrig, mit großen Augen, die schon viel zu viel Schreckliches gesehen hatten. Spezieller Einsatz, besondere Gemeinschaft: Etwa 20 Menschen verbrachten ihre Freizeit in diesem Som- mer bei der freiwilligen Arbeit auf der Kriegsgräberstätte Oberwölbling in Österreich. Seine schlanke Figur hat er auch heute noch. Mit etwas Mühe beugt sich der hoch aufgeschossene Körper im Bundes- wehr-Overall, um die Fugen an der Mau- er der Kriegsgräberstätte Oberwölbling zu füllen. Es gibt noch viel zu tun. Doch die Zeit würde nicht ausreichen, um ne - ben der Arbeit alles zu erzäh len, was einem in den Sinn kommt. Georg Hall- mann hält einen Moment inne. Dann wird sein Gesicht ganz ernst. Er richtet sich auf und schließt die Finger fest um die Fugen- kelle in seiner Hand.

Der tote Winkel

Jetzt erzählt er vom toten Winkel. Hall- mann berichtet von der Flucht vor der heranrückenden Roten Armee. Sie wer- den überflügelt und so in der weiten Land- schaft vor Danzig in die Enge getrieben. 8 Stimme&We g 4/2008 Förderer

Mit einigen anderen Flüchtlingen finden Ehrenvorsitzender des Kameradschaft- Ähnliche Momente des Gedenkens ha - sie schließ lich Unterschlupf auf einem bundes Oberwölbling – und der Experte ben Helga und Walter Präßler aus See- Dachboden. „Dann kam die Nacht und für die Historie der örtlichen Kriegsgrä- lingstadt in Thüringen in Pomezia erlebt. mit ihr die Russen,“ erinnert sich Hall - berstätte: „Früher war das hier ein Wein- Auf dieser Kriegsgräberstätte befindet mann. Irgend wann bricht ein Tumult aus garten. Und heute liegen hier so viele, die sich das Grab von Walter Präßlers Vater. und die Rotarmisten feuern blindlings in noch kurz vor Kriegsende oder auch Als er zusammen mit seinen Söhnen zum die hilflose Gruppe der Flüchtlinge. Alle danach ums Leben gekommen sind. Der ersten Mal dort war, entstand die Idee, sterben – nur Georg, seine Schwester und Jüngste war erst fünf Jahre alt, der Älteste den Volksbund zu unterstützen. Dann las die Mutter, die im toten Winkel der Sal- schon 64.“ Das waren schlimme Tage im seine Ehefrau in der Mitgliederzeitschrift ven an der Wand kauern, überleben diese Frühling vor über sechs Jahrzehnten. von dem ersten Förderer-Workcamp in Schreckens nacht. Doch die Erinnerungen Doch die zwei Wochen im Juni und Juli Litauen. „Und nun sind wir hier,“ sagt bleiben, begleiten ihn sein ganzes Leben. des Jahres 2008, in denen die Förderer des Helga Päßler, während sie gewissenhaft Und als er vor ein paar Jahren schließlich Volksbundes auf der Kriegsgräberstätte die Beete in Oberwölbling bearbeitet. in den Ruhestand geht, spendet er dem arbeiten, sind eine gute Zeit. Und Neur- Volksbund eine größere Summe: „Es war linger packt beherzt mit an. Heute be - Wie eine Flut für meinen lieben Vater, der auf der Kriegs- kommt der Glockenturm einen frischen gräberstätte in Bad Wildungen ruht.“ Anstrich. Am Ende des Arbeitseinsatzes In diesem Förderer-Workcamp in Li- wird er für die etwa 4 000 Opfer des Zwei- tauen hatte Hartmut Fiedler aus Volprie- Auch das Leben von Anton Neurlinger ten Weltkrieges, die hier ihre letzte Ru he - hausen ebenfalls mitgewirkt. Es war nicht ist gefüllt mit Erinnerungen. Im Frühjahr stätte haben, das feierliche Geläut an - seine erste Reise in den Osten: „Als meine 1945 steht der Krieg gewissermaßen vor stimmen. Es wird ein ergreifender Mo - Mutter vom Volksbund benachrichtigt seiner Haustür. Heute ist der 84-Jährige ment für alle Be teiligten. wur de, dass mein Vater Karl Fiether in

Viele Fugen der Friedhofseinfriedung am deutschen Soldatenfriedhof müssen noch gefüllt werden. Manchmal denkt Georg Hallmann während der Arbeit an sei- ne Kindheit im Zweiten Weltkrieg. Es war eine schwere Zeit. Fotos: Maurice Bonkat

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vielfältig gewesen. Gute und schlechte Erinnerungen kamen in ihm auf. Es war wie eine Flut oder ein innerlicher, beinah unsichtbarer Sturm. Seine Ehefrau spürte dies – und ließ ihm die Zeit allein mit sich und seinen Gedanken an den verstorbe- nen Vater. „Heute weiß ich, dass es für mich eine Befreiung war. Mein Leben hat sich dadurch verändert. Ich war so er - leich tert, endlich seine Grabstätte und ihn in mir wiederzufinden.“

Heute ist der letzte Tag des Workcamps in Österreich. Hartmut Fiedler möchte neben seiner Ar beit noch etwas hinterlas- sen und schlägt nun das Besucherbuch auf. Er trägt sorgfältig Namen und Adres- se ein. Dann zögert er kurz und setzt den Stift erneut an. Er schreibt nur wenige Worte, einen kurzen Satz. Doch er drückt Wie gemalt: Nach dem unermüdlichen Arbeitseinsatz vieler fleißiger Hände bietet die Kriegsgräberstätte aus, was er und so viele andere Förderer Oberwölbling einen würdigen Anblick. des Volksbundes hier in Oberwölbling bei der Arbeit auf der Kriegsgräberstätte Pillau liegt, bin ich kurz entschlossen gewachsen bin, wollte ich we nigstens gefühlt und ge dacht haben: „Danke, dass losgefahren. Ich wollte un be dingt sein wissen, wo sein Grab liegt.“ Die Gefühle, wir helfen durften!“ Grab sehen. Das war mir so wichtig. Weil die er in diesem Augenblick hatte, kann ich mein ganzes Leben ohne Vater auf- er kaum beschreiben. Sie seien einfach so Maurice Bonkat

Die Arbeit ist getan: Die Teilnehmer des Förderer-Workcamps in Österreich haben in zwei Wochen sehr viel erreicht und sind zu einer echten Gemeinschaft geworden. Viele wollen wiederkommen.

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Deportierten-Denkmal Schüler gestalten Gedenkstein

ir wollen an die deportierten Juden lich in ein Gesamtmodell integrieren. Aus aus Konstanz erinnern. Möge die- dem quaderförmigen Stein arbeiten die Wser Gedenkstein zugleich ein Zei- Schüler unten ein Dreieck und oben einen chen der Verständigung werden. So beschrei- auf dem Kopf stehenden Kegel heraus, Mit viel Liebe und Engagement gestalten die Schü - ben die Schülerinnen und Schüler des die sich etwas oberhalb der Mitte treffen. ler ihr Denkmal für die deportierten Juden. Ellenrieder-Gymnasiums den Sinn ihres Der massivere Unterabschnitt symboli- neuen Mahnmals. Vergangenes Jahr hat- siert die unveränderliche Vergangenheit. ten sie an einer Jugendbegegnung des Er drückt zugleich eine dunkle Schwere Hoffnung und Warnung Volksbundes in Frankreich teilgenommen aus, die schon in vielen Tonmodellen der und dabei verschiedene Kriegsgräberstät- Schüler vorhanden ist. Die Mitte zwi- Die feierliche Übergabe des Gedenk- ten besucht. In Rivesaltes besichtigten sie schen Dreieck und Kegel bezeichnet den steins durch alle jun gen Künstler sowie das Internierungslager. Mit ihrem Denk- absoluten Nullpunkt, die Nazi-Zeit. Vertreter des Volksbund-Landesverban - mal-Projekt verleihen die Schüler nun des Baden-Württem berg in Neckarzim- ihren tiefen Eindrücken einen künstleri- Ein Sinnbild mern ist am 19. Oktober. Dann wird oben schen Ausdruck. in die Öffnung des Quaders noch ein ku - Ganz oben schließt der Quader mit gelförmiger Stein gelegt. Für die Jugend - „Dieser Gedenkstein ist nur ein Teil des einer nach innen gewölbten Fläche ab. „Es lichen ist diese Kugel ein Symbol der Voll- umfangreicheren Projektes, bei dem ins ge - ist ein Sinnbild der heutigen Zeit, die offe- kommenheit. Sie soll Hoffnung und eine samt 137 Mahn male für die Gedenkstätte ne Gegenwart. Sie enthält Möglichkeiten, Warnung ausdrücken: Die Hoffnung der im baden-württembergischen Neckar zim - alle Möglichkeiten – auch die für Frieden Konstanzer Schülerinnen und Schüler, mern entstehen,“ erklärt Volksbund-Ju- und Verständigung,“ sagt Bildhauerin dass die in der Vergangenheit erfahrenen gendreferentin Heike Baumgärtner. Die Do lores Augustin. Dabei ist sie nicht nur Verletzungen heilen mögen. Es ist aber Zahl 137 ist dabei nicht zufällig gewählt. über das greifbare Endergebnis des Schü- auch eine Warnung, dass die Zukunft Sie ergibt sich anhand der Anzahl der lerprojektes begeistert: „Die intensive offen ist, dass man an ihr mitgestalten badischen Städte, aus denen im Zweiten Form, in der sich die Schüler beteiligt und muss, weil sich das schreckliche Ge sche - Weltkrieg Menschen deportiert wurden. ihre Ideen verwirklicht haben, hat mich hen der Vergangenheit niemals mehr wie- sehr beeindruckt.“ derholen darf. In Worte fassen „Mit diesem Gedenkstein wollen wir an die deportierten Juden aus Konstanz erinnern.“ So beschreiben Diese Arbeit aus den Händen von über die Schüler des Ellenrieder-Gymnasiums ihr neues Denkmal-Projekt. Fotos: Heike Baumgärtner 20 Schülern steht unter der Leitung des Pädagogen Peter Hipp. Die künstlerische Betreuung leistet die Bildhauerin Dolores Augustin. Zunächst erarbeiten die Schü - ler den theoretischen Hintergrund. Sie besuchen die Israelitische Kultusgemein- de in Konstanz, die Synagoge, hören einen Vortrag des bekannten Sozialwissen - schaft lers Prof. Erhard Roy Wiehn. Dann folgt die praktische Seite. Für ihr Mahn- mal wählen sie einen etwa einen Meter hohen speziellen Kalksandstein aus. Be - vor die Arbeit beginnt, fassen die Schüler in Worte, was sie beim Thema Deportati- on besonders berührt: Angst, Dunkelheit, Hoffnung. Nun beginnen sie mit kleinen, aus Ton geformten Modellen. Alle Ent- würfe ähneln sich und lassen sich schließ- 4/2008 Stimme&We g 11 Grenzenlos

Friedhof ohne Gräber 70 Jahre U-Boot-Denkmal Möltenort

eim ersten Angriff hat unser Smutje Rundfunks durch den Rundgang der Ge- Stiftung U-Boot-Ehrenmal Möltenort Be- die Wasserbomben noch mitgezählt. denkstätte führt: „Sie lesen hier viele Na - suchergruppen durch die Gedenkstätte, B Am Ende waren genau 150 Kreidestri- men der Toten. Doch das Grab des See- deren Wahrnehmung sich in der Öffent- che an der Bordwand. Aber wir hatten Glück. manns ist nun mal das Meer.“ Vor über lichkeit stark verändert hat. „Früher war So erinnert sich Hans Holst an seine Zeit 60 Jahren hätte den ehemaligen Maschini- es ein Ehrenmal, das die U-Boot-Fahrer als U-Boot-Fahrer. Hier in Kiel-Möltenort sten des U-Boot-Typs VIIc ein ähnliches glorifizieren sollte. Heute ist es auch an - stehen seit über sechs Jahrzehnten die Schicksal ereilen können. Holst überlebte gesichts der aktuellen Ein sätze der Bun- Namen von 35 000 seiner Ka me raden aus alle seine sieben Feindfahrten. „Die Angst desmarine in den weltweiten Krisenge- beiden Weltkriegen, die ihre Feindfahrten war aber immer mit an Bord,“ erinnert bieten zu einem Mahnmal erwachsen. nicht überlebt haben. Sie ruhen auf dem sich der 84-Jährige. Dieser Ort lehrt uns, Verantwortung für Grund der Meere. die Geschichte und die Zu kunft zu über- Ein Mahnmal nehmen,“ sagt Konteradmiral Gottfried „Eigentlich ist das hier wie ein Friedhof Hoch. So sieht es auch Jutta Berger. Sie ohne Gräber,“ sagt Hans Holst, während Heute führen er und seine Freunde von war dabei, als die Nationalsozialisten die er ein Fernseh-Team des Norddeutschen der U-Boot-Kameradschaft Kiel sowie der Gedenkstätte mit dem überdimensionier-

Das Grab des Seemanns ist das Meer: 35 000 Namen von verstorbenen U-Boot-Fahrern sind in der Gedenkstätte Kiel-Möltenort verzeichnet. Zum 70. Jahrestag der Einweihung folgten über 300 Besucher der Einladung des Volksbundes. Fotos: Maurice Bonkat

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ten Seeadler 1938 einweihten: „Wir BDM- Mädels mussten stramm stehen und die Hände zum Gruß vorstrecken. In den Re - den ging es dann immer um die Helden- taten der ruhmreichen Marine.“

Liste der Leiden

70 Jahre später hält Volksbund-Prä- sident Reinhard Führer die Gedenkrede. Darin heißt es: „Als dieses Ehrenmal ein- geweiht wurde, hatte niemand daran gedacht, dass knapp ein Jahr später der Zweite Welt krieg beginnen würde. Wer hatte da mals damit rechnen können, dass den etwas über 5 000 auf See gebliebenen U-Bootfah rern des Ersten Weltkrieges über 30 000 Na men bis 1945 hinzugefügt werden mussten.“ Viele dieser Namen hat Jutta Berger eigenhändig in die Sterbeur- kunden eingetragen. Damals arbeitete sie im Personalbüro der U-Boot-Flotte in Kiel. Wäh rend sie zusammen mit Holst sein altes Fotoalbum durchblättert, denkt sie wieder an die endlos langen Seiten mit den Namen der verstorbenen Seeleute – die Liste der Leiden.

Keiner geht verloren

In dieser Kartei muss auch der Name von Fähnrich Erich Hector gestanden haben. „Er war mein großer Bruder, mein wichtigstes Vorbild,“ sagt Artur Hector. Hans Holst (oben) war früher selbst U-Boot-Fahrer, Jutta Berger schon bei der Einweihung der Gedenk- Der 81-Jährige weint. Seine Ehefrau Jo- stätte dabei. Das Foto unten zeigt Volksbund-Präsident Reinhard Führer bei der Kranzniederlegung. hanna steht neben ihm, auch sein Sohn Martin ist an seiner Seite. Sie sind zum ersten Mal in Möltenort. Beim Volksbund ist Hector aber schon seit 40 Jahren Mit- glied: „Ich konnte nichts mehr für mei nen Bruder tun. Deswegen spende ich so ger- ne für den Volksbund.“ Der Verlust seines lieben Bruders schmerzt noch heute, ob - wohl so viele Jahr zehnte vergangen sind. Inzwischen ist er längst Großvater gewor- den. Sein jüngster Enkel wurde in Geden- ken an den Großonkel auf den Namen Erik getauft. „Das hat mich sehr glücklich gemacht,“ sagt Artur Hector. Wenn man ihm jetzt über die Schulter sieht, entdeckt man etwas weiter hinten die kleine Ge - denkhalle. Dort steht auf einer Tafel das Gebet von Pfarrer Alfons Kordecki: „Sie waren Menschen wie wir, Gott kennt sie alle und keiner geht verloren.“

Maurice Bonkat 4/2008 Stimme&We g 13 Grenzenlos

Es ist ein guter Tag Neue Kriegsgräberstätte in Apscheronsk

s ist ein guter Tag, sagt Iwan Mala- Dankeschön an Alle finden sich viele Mitglieder von Traditi- chowski aus Russland. Dann blickt onsverbänden der ehemaligen Gebirgs- E der ehemalige Kriegsteilnehmer Am 6. September ist es soweit. Der truppe. Die Gruppe um Kaspar Becher stumm auf die Granitstelen mit den Na - Volksbund übergibt einen der letzten gro - vom Volksbund-Bezirksverband Ober- men und Lebensdaten der deutschen Ge - ßen Sammelfriedhöfe seiner Bestimmung. pfalz ist sogar mit dem Bus angereist. fallenen – seine ehe maligen Gegner. Die Die Kriegsgräberstätte Apsche ronsk wird Über 3 000 Kilometer liegen hinter ihnen. Einweihung in Apscheronsk ist ein Mei- der zentrale deutsche Sammelfriedhof für lenstein. Hier ist etwas entstanden, das alle Gefallenen des Zweiten Weltkrieges Dank gilt auch den russischen Behör- den Willen zur Aussöhnung kaum besser im Kaukasusgebiet und des ehemaligen den, die das Projekt trotz großer Wider - dokumentieren könnte. Die neue Kriegs- Kubanbrückenkopfes sein. Es ist Zeit, stände schließlich ermöglicht haben. Ge - gräberstätte im Kaukasus ist eine Mah- Danke zu sagen: Danke an alle Angehöri- ne ralinspekteur Schneiderhan bedankt nung zum Frieden. So sieht es Wolfgang gen für ihre Geduld und die große Unter- sich zudem bei den russischen und deut- Schneiderhan, der Generalinspekteur der stützung. Heute sind 200 von ihnen nach schen Soldaten, die bis kurz vor der Ein- Bundeswehr: Dies ist ein Ort der Erinne- Apscheronsk gekommen, um von ihren weihung an der Kriegsgräberstätte Ap- rung gegen das Vergessen. Lieben Abschied zu nehmen. Darunter be - scheronsk arbeiten. Dies ist ein besonde-

Ort der Trauer: Die Namen und Lebensdaten der im Zweiten Weltkrieg Verstorbenen auf den Gedenkstelen in Apscheronsk haben für die Angehörigen eine große Bedeutung. Manchmal sind sie der einzige Ort, an dem sie von ihren Lieben Abschied nehmen können. Fotos: Uwe Zucchi

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res Zeichen in einer Region, die vor über Foto am Fuße einer dieser Stelen ange- hung zwar noch vertreten ist, aber immer 60 Jahren Schauplatz erbitterter Kämpfe lehnt. Davor liegt ein Blumenstrauß. Die mehr schwindet: „Wir sind die letzten war. . „Nun gedenken wir hier gemein- Geschwister zeigen auf einen Namen: Zeugen des Krieges. Als Soldaten haben sam. Wir sind dankbar für die zur Versöh- Hans-Joachim Harwert. Viel zu jung, im wir selbst erlebt, was Krieg, Vernichtung, nung ausgestreckte Hand – denn 60 Jahre Alter von 23 Jahren ist er gestorben. „Er Tränen und Leid bedeuten. Die Erinne- sind im Gedächtnis der Völker eine kurze ist der Bruder unserer Mutter,“ sagt die rung ist uns allen immer gegenwärtig.“ Zeit,“ sagt Dr. Walter Schmid, der deut- Nichte des Toten. „Ihr Leben lang hat sie sche Botschafter in Russland. nicht geklagt, aber wir haben es gesehen. Ebenso gegenwärtig ist auch ihr ver- Ein tiefer Schmerz war immer da. Heute storbener Bruder Max Wagner. An einer Die ehemaligen Kriegsteilnehmer, die sind wir stellvertretend für unsere Mutter unscheinbaren Bodenmarkierung mit sei - sich heute gegenseitig Respekt schenken, hier – und das ist uns sehr wichtig.“ nem Namen halten die Geschwister inne. wissen diesen Moment der Begegnung zu Richard Wagner erzählt: „Wir waren vier würdigen. Direkt nach der Einweihung Für Dr. Günter Heinecke ist die Kriegs- Kinder. Zwei Brüder haben im Zweiten sieht man Sowjet-Veteranen, die vor den gräberstätte Apscheronsk ebenfalls sehr Weltkrieg ihr Leben ver loren. Max starb Kränzen der Deutschen salutieren. „Wir wichtig. Seinen Vetter Kurt Heineke hat er am 25. Oktober 1942 im Alter von 21 Jah- dürfen nie vergessen, wie viel Leid der nicht persönlich gekannt. Dennoch fühlt ren und wurde in Schaumjan im Kauka- Krieg über die Menschen bringt,“ sagt der er sich ihm so verbunden, dass er die wei- sus bestattet. Und heute können wir end- russische Alexandr Kirilin. te Reise wie selbstverständlich auf sich lich an seinem Grab stehen.“ Bei den Kämpfen in diesem Gebiet star- nimmt. Vielleicht liegt das an der Schwes - ben nach Unterlagen des Volksbundes et - ter des Toten. Sie hat ihr ganzes Leben Moment der Erleichterung wa 130 000 deutsche Soldaten. Leider sind lang viel über ihren geliebten Bruder ge - viele Grablagen mehr als 60 Jahre nach sprochen. Und so beweist sich das Wort, Viktoria Gröber wischt sich die Tränen dem Krieg nur noch schwer zu fin den. dass ein Mensch, der geliebt wird, nie- ab. Ein schwerer Augenblick für die An - Besonders in den schwer zu gäng li chen mals wirklich tot ist. ge hörigen und zugleich ein Moment der Gebirgsregionen ist die Bergung der Gebeine sehr mühsam. Dies ist ein Ort der Erinnerung gegen das Vergessen. Diese Worte stammen aus der Gedenkrede von Gene- ralinspekteur Wolfgang Schneiderhan anlässlich der Einweihung der Kriegsgräberstätte in Apscheronsk. Für die Angehörigen

Apscheronsk ist heute zu einem Ort des Lernens geworden. Auch die Teilneh- mer des Jugendlagers von Apscheronsk haben sich während der Arbeit besser kennengelernt und viele Vorurteile abge- baut. „Die Zusammenarbeit hier über den Gräbern von Apscheronsk ist ein Meilen- stein der Versöhnung,“ betont Volks- bund-Präsident Reinhard Führer. Dabei denke er nicht nur an die Jugendlichen oder die jungen Soldaten. Besonders wich - tig seien Kriegsgräberstätten für die An- gehörigen. Ihnen gebühre ein würdiger Ort der Trauer. Die sonnendurchflutete Waldlichtung nahe Apscheronsk ist ein solcher Ort.

Etwa 30 000 Tote des Zweiten Weltkrie- ges werden hier künftig in direkter Nach- barschaft zur russischen Kriegsgräberan- lage ihre letzte Ruhestätte erhalten. 6 600 Tote hat der Volksbund bereits eingebet - tet. Viele sind bekannt. Be eindruckende Die letzten Zeugen Erleichterung. Dieser Tag der Einweihung Granitstelen tragen ihre Namen und Le - der neuen deutschen Kriegsgräber stätte bens daten. Volksbund-Ehrenpräsident Richard in Apsche ronsk ist wirklich ein warmer, Wag ner und seine Schwester Viktoria ein gu ter Tag. Helga Zepeck-Zimmermann und ihr Grö ber teilen dieses Gefühl. Sie gehören Bruder Reinhard Zimmermann haben ein zur Kriegsgeneration, die bei der Einwei- Dr. Martin Dodenhoeft 4/2008 Stimme&We g 15 Workcamps

Worte – und Freunde finden Internationales Workcamp in Polen

ie viele Wörter braucht man, Nein (nie), Bitte (proszę), Danke (dziekuję) welche die Gemeinde dem Workcamp um sich zu verstehen? Diese und Entschuldigung (przepraszam). Die vergünstigt zur Verfügung stellt. Neben WFrage war neben der Arbeit auf haben wir in den zwei Landessprachen ihrer Gastfreundschaft bietet die Direkto- den Kriegsgräberstätten eine der wichtig- der Jugendlichen an einer gro ßen Schau- rin Agnieszka Kowalczyk auch ihre Mit- sten Aufgaben eines internationalen Work - tafel angebracht. Die Teilnehmer sollten hilfe bei dem pädagogischen Sprachspiel camps des Volksbund-Landesverbandes nun jeden Tag zwei weitere Worte hin- an: „Freundschaft (przyjań),“ ergänzt sie Brandenburg. Über 36 Jugendliche aus zufügen,“ erklärt Fränkel. Dabei hat er und meint, dass dieser Begriff für das Deutschland und Polen trafen sich dazu viel mehr im Sinn als das bloße Lernen Work camp ganz entscheidend sei. im masurischen Biała Piska (Gehlenburg). der fremden Vokabeln. Die Worte, die schließ lich an der Tafel angeschrieben Einige Workcamp-Teilnehmer beherr- Was ist wichtig? werden, geben auch Auskunft über den schen bereits einige Brocken der jeweils Seelenzustand der Jugendlichen. Was ist anderen Sprache. Ansonsten hilft man Der Ort liegt etwa 200 Kilometer nord - ihnen wichtig? Wo sind Gemeinsamkei- sich mit Englisch. Bei der Arbeit ist die östlich der Landeshauptstadt War- ten oder Unterschiede? mündliche Kommunikation ohnehin schau. Die Frage, welche Be griffe nicht entscheidend. Hier wird durch Vor- für die Verstän digung am wichtig- Freundschaft ist wichtig und Nachmachen gelernt. Auf dem örtli- sten sind, hatte Workcamp-Leiter chen evangelischen Friedhof, auf dem Silvio Frän- Zunächst sind es aber die praktischen sich eine Kriegsgräberstätte des Ersten kel schon aus Dinge, die benannt werden wollen. So ist Weltkrieges befindet, sind die deutschen Deutschland die erste gemeinsame Vokabel, und russischen Soldatengräber in einem mitgebracht. „Ich ha - die Eingang in den veröffent- schlechten Zustand. Die Jugendlichen be - be zunächst fünf Worte vorge ge - lichten Wortschatz findet, der freien die Anlage von Unkraut und Wild- ben: Ja (tak), Begriff Schlüssel (klucz). Den wuchs. brauchen die Jugendlichen für ihre Zim- mer im Johannes-Paul II.- Gymnasium,

16 Stimme&We g 4/2008 Workcamps

Anschließend legen sie neue Wege an. Bis Wort sie auf die Liste der wichtigen Wor- mit Angehörigen der deutschen Minder- zum Schluss des zweiwöchigen Arbeit- te setzen würde? Freunde (przyjaciele)! heit. Sie berichten über die Entstehungs- seinsatzes erstrahlen die gusseisernen geschichte des Ortes und führen den Ju - Grabeinfassungen in neuem Glanz und Viele Freunde gefunden hat auch Ei - gendlichen mit ihren Schilderungen ein - auch die Inschriften auf den Grabsteinen leen Janiszewski aus Potsdam. Ihr Wort drucksvoll die Dramatik der Ereignisse sind wieder deutlich lesbar. für die gemeinsame Vokabel-Tafel ist Er- während und nach dem Zweiten Welt- innerung (pamięć). Die 22-jährige Studen- krieg vor Augen. Idee wird zum Projekt tin interessiert sich für die Geschichte des Gastgeberlandes. Die hat in Biała, das 1807 Einen weiteren Höhepunkt bildet der Dieser Arbeitseifer bleibt nicht verbor- für ein paar Tage das russische Haupt- Weg für den Frieden. Bei diesem gemein- gen. Die Kriegsgräberstätte liegt mitten quartier im Krieg gegen Napoleon war, samen nächtlichen Gang zur Kriegsgrä- im Ort. Ständig gibt es freundliche Zaun - tatsächlich etliche Spuren hinterlassen. So berstätte gedenken die Jugendlichen mit gäste, die alles wohlwollend verfolgen. Es kam es im Ersten Weltkrieg zu heftigen Grablichtern der Toten: Es ist ein Mo - ist bereits das vierte Workcamp des Volks- Gefechten und Plünderungen rund um ment, der sie besonders stark berührt. bund-Landesverbandes Brandenburg in den Ort. Nach dem Versailler Frieden ent- Bin nen zweier Wochen sind aus Fremden Masuren. Eine der treibenden Kräfte für schieden sich die Einwohner für die deut- Freunde geworden. Als Ausdruck dieser diesen internationalen Arbeitseinsatz ist sche Staatsangehörigkeit. 1938 erhielt der neu gewonnenen Freundschaft zwischen der Gemeinderats-Vorsitzende Adam So- Ort im Zuge der Germanisierung schließ- den polnischen und deutschen Jugendli- bolewski. Er lernt Brandenburgs Jugend - re ferentin Anita Wedel während eines Seminars in Deutschland kennen. Schnell wird aus der Idee des internationalen Work camps dank seiner Hilfe ein handfes - tes Projekt. Für das Camp-Wörterbuch leistet Adam ebenfalls einen Beitrag: „Menschlichkeit (człowieczeństwo) – dieses Wort sollte in jeden Wortschatz gehören!“

Wo gehobelt wird: Teamer Jacob Schröder macht Hand in Hand: Gemeinsam arbeiten die Jugendlichen des deutsch-polnischen Workcamps in Masuren Holz für ein Schwedenfeuer. auf der Kriegsgräberstätte. Fotos: Maurice Bonkat

Weil ich helfen will lich den deutschen Namen Gehlenburg, chen pflanzen sie gemeinsam mit Vertre- doch schon 1945 flüchteten die Einwoh- tern der Gemeinde einen Friedensbaum Wie immer freuen sich die Menschen in ner vor der Roten Armee. Diese Geschich- vor dem Gymnasium. Biała Piska über die Jugendlichen, die in te lässt sich an den zahlreichen Gräbern diesem Jahr zusätzlich den Spielplatz des in und um Biała Piska nachvollziehen. Auf Wiedersehen! Kindergartens instand setzen und den Sandkasten vergrößern. Patrycja Szumo- Lebendige Geschichte Gegen Ende des Workcamps bekom- wska, die Tochter des Bürgermeisters, ist men die Jugendlichen hohen Besuch: Der schon zum dritten Mal dabei und packt Über das Leben im alten Lyck, dem heu - polnische Senator Marek Konopka schaut ebenfalls mit an. „Ich bin hier, weil ich tigen Ełk, informieren sich die Ju gend li - vorbei. Von der Idee der Versöhnung über helfen will,“ sagt die 18-Jährige. Welches chen beim schon traditionellen Treffen den Gräbern und der Leistung der Ju - 4/2008 Stimme&We g 17 Workcamps

gendlichen ist er sichtlich begeistert. Sein Beitrag für den Workcamp-Wortschatz: Respekt (respekt).

Mit einem kleinen Empfang bedankt er sich und sagt seine Unterstützung für künftige Projekte zu. Dieses Ange bot kommt wie gerufen. Denn im kommen- den Jahr plant der Volksbund-Landesver- band gleich zwei Begegnungen mit den Polen. Ein Lager wird seine Zelte nahe dem Waldfriedhof Halbe bei Berlin auf- schlagen. Das andere Workcamp mit pol- nischen, deutschen und weißrussischen Jugendlichen findet im weißrussischen Berjosa statt. Viele der diesjährigen Teil- nehmer werden dann wieder neue Freun- de und Worte finden. Das letzte Wort die- ses Work camps kommt dann wie aus ei - ner Kehle: Do widzenia – Auf Wiedersehen! Vom Laube befreit: Eileen Janiszewski aus Potsdam Claudia Byczynski sorgt für freie Wege an den stutzt die Bäume. deut schen Gräbern des Ersten Weltkrieges. Maurice Bonkat

In der näheren Umgebung von Biała Piska (früher Gehlenburg) gibt es auch russische Kriegsgräberstätten. Hier zeichnet die 16-jährige Workcamp-Teilnehmerin Monika Bogdańska die Inschriften der Gedenksteine nach. Foto: Claudia Byczynski

18 Stimme&We g 4/2008 Zeitzeugen

Buchreihe Erzählen ist Erinnern Band 85, 87, 88 und 90

Band 85 ihr Versteck und sie muss zahlreiche Ver- Band 89 ... gewaltigungen ertragen. Sie wird ver- ... befindet sich zur Zeit in Arbeit. Klaus Schulte schleppt und nach Sibirien transportiert. (Hrsg.): Finale vor Fünf lange Jahre muss Christa Ludes in Band 90 Verdun. Feldpost- Lagern mit Krankheit und harter Arbeit briefe von Ernst verbringen. Die Bekanntschaft mit einem Hero Kuck: Ein Gottschalk, deutschen Kriegsgefangenen, mit dem sie Junge aus Hanno- Kassel 2008 sich 1948 verlobt, hilft beim Überstehen ver-Döhren. Eine (204 Seiten). dieser schweren Zeit. Christa Ludes schil- Familiengeschichte dert in ihrem Buch aber auch den Neube- in Kriegs- und Als im August ginn im Rheinland. Nachkriegszeit, 1914 der Erste Weltkrieg begann, wurde Zu beziehen bei: Annette Weinert, Hän- Kassel 2008 Ernst Gottschalk sofort eingezogen und delstr. 13, 53340 Meckenheim (8,50 Euro (120 Seiten). kam als Richtkanonier an die Front nach plus Versandkosten und Verpackung). Nordfrankreich. Für ihn war der Krieg zu - Hero Kuck ist sieben Jahre alt, als er im nächst ein großes Abenteuer. Die Erfah- Band 88 September 1939 zusammen mit seinen rungen an der Front allerdings belehrten Eltern die Nachricht hört: „Von nun an ihn eines Besseren. Das Jahr 1915 über- Elsabe Hädrich wird zurückgeschossen.“ Von diesem Tag stand er mit einer Verwundung. Dann (Hrsg.): „Heute an ist die Zeit der schönen Kindheit vor- kam die Offensive vor Verdun. Ernst fiel müssen wir über bei. Der Vater wird Soldat und Anfang in diesen Kämpfen, die heute ein Symbol die Wolga“. Feld- 1943 in Stalingrad als vermisst gemeldet. für sinnloses Sterben geworden sind. Sei- postbriefe und Durch einen schweren Bombenangriff auf ne eindrucksvollen Briefe beschreiben Aufzeichnungen Hannover im September desselben Jahres den Alltag der Soldaten an der Westfront, von Wilhelm Lohr verliert er auch noch sein Zuhause. mit Kämpfen, Stel lungskrieg und Versor- 1940-1944, Hero Kuck ist bereits mit dem Band 24, gungsproblemen. Kassel 2008 Vermisst in Stalingrad, in unserer Autoren- Zu beziehen bei: Klaus Schulte, Luisen- (176 Seiten). buchreihe vertreten. Dieses Werk können straße 2a, 52070 Aachen (14,80 Euro plus Sie ebenfalls unter der Bezugsadresse des Versandkosten und Verpackung). Am siebten Geburtstag seiner Tochter Autoren erwerben. Elsabe kam Wilhelm Lohr 1946 aus dem Zu beziehen bei: Hero Kuck, Wilksheide Band 86 ... Weltkrieg zurück. Über seine Erlebnisse 74, 30459 Hannover, Telefon- und Fax- ... wurde in Ausgabe 3/2008 angekündigt. sprach er nicht. Aber seine Feld postbriefe nummer: 0511/4104844 (14,90 Euro plus und Texte aus den Kriegszeiten zeichnen Versandkosten und Verpackung). Band 87 ein lebendiges Bild: 1940 wurde er einge- zogen und in Frankreich eingesetzt. Im Bestellen Sie die Bücher bitte bei den Christa Ludes: Ein Juli 1941 kam er an die Ostfront und erleb- angegebenen Adressen, NICHT beim schlesisches te den Krieg gegen die Sowjetunion bis Volksbund! Die Bücher werden von den Schicksal. Vertrei- fast zum Ende. Lohr war ein aufmerk sa - Autoren finanziert und entstehen in Ko - bung und Zwangs- mer Beobachter. Er be schreibt den Krieg in operation mit GGP media on demand. arbeit in Sibirien, all seinen schrecklichen Facetten. Manch - Bei Interesse schreiben Sie an: Kassel 2008 mal scheint es, dass er durch seine Erleb- Volksbund Deutsche Kriegsgräberfür- (81 Seiten). nisse abgestumpft war, dann aber folgen sorge, Buchreihe Erzählen ist Erinnern, mitfühlende Beschrei bungen der Men- Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel, Mit dem Ein- schen seiner Umgebung. Telefon: 05 61 – 70 09 – 1 56, E-Mail: marsch der sowjetischen Truppen in Bres- Zu beziehen bei: Elsabe Hädrich, Am [email protected], lau 1945 endet die glückliche Jugendzeit Sternanger 9, 83671 Benediktbeuern (12,80 Internet: www.volksbund.de/ schon_ge - von Christa Ludes, geborene Hubert. Euro plus Versandkosten und Ver- lesen /online_ bibliothek. Plündernde Russen finden im Elternhaus packung). 4/2008 Stimme&We g 19 Stiftung

Glückliche Fügung Dr. Waigel übernimmt Vorsitz im Kuratorium

r. Theodor Waigel arbeitet heu- Sie dazu auch den Text am Ende dieses Dr. Waigel, herzlichen Glückwunsch zur te als Rechtsanwalt in München. Beitrages. Im Interview spricht Theodor Wahl zum Kuratoriums-Vorsitzenden der DEr war Bundesfinanzminister und Waigel über den Kriegstod seines Bru- Stiftung Gedenken und Frieden. Was hat CSU-Vorsitzender. Seit dem 23. Juli 2008 ders, die Friedensarbeit und die Zukunft Sie zur Übernahme dieses Ehrenamtes be - ist er Vorsitzender des Kuratoriums der des Volksbun des Deutsche Kriegsgrä- wo gen? Stiftung Gedenken und Frieden. Le sen berfürsorge e. V. Ich habe das Amt übernommen, weil ich dem Volksbund verdanke, dass ich Dr. Theodor Waigel: „Was der Volksbund gerade in den letzten zehn, fünfzehn Jahren in den Staaten der das Grab meines Bruders August Waigel ehemaligen Sowjetunion geleistet hat, ist überwältigend.“ Fotos: Maurice Bonkat in Niederbronn-les-Bains in Frankreich gefunden habe.

Dort gibt es eine Jugendbegegnungsstätte des Volksbundes. Wie finden Sie die Kom- bination von Kriegsgräbern und solchen Bildungsstätten?

Es ist eine glückliche Kombination, und ich war bei der Grundsteinlegung so - wie bei der Einweihung dabei. Ich werde nicht vergessen, dass der damalige fran- zösische Minister für Kriegsgräber und Veteranen sich in einer ganz persönlichen Rede an die Deutschen gewandt hat. Er empfand es als eine glückliche Fügung, dass die Jugend sich auf diesen Gräbern trifft, über die Vergangenheit und – was noch wichtiger ist – über die Zukunft nach denkt.

Wenn ich dort vorbeikomme und sehe Jugendgruppen, wie sie diskutieren oder die Gräber pflegen, dann bin ich innerlich tief berührt. Ich finde es gut, dass aus einer solchen Stätte von 15 000 gefallenen jungen Deutschen etwas wird, was für die Zukunft Voraussetzungen für den Frie- den und für ein gedeihliches Miteinander der Völker bringt.

Sie haben gerade über die Zukunft gespro- chen. Welche Perspektiven sehen Sie als aus gewiesener Finanzexperte für den Volksbund – besonders in finanzieller Hin sicht?

Bisher ist die Spendenbereitschaft für die Kriegsgräberfürsorge sehr groß gewe- 20 Stimme&We g 4/2008 Stiftung

sen. Nun kann es sein, dass mit der zeitli- getan und geleistet hat, ist überwältigend. chen Entfernung zu den letzten Kriegen Ich bin mir sicher, dass das auch an der Stiftung das Bewusstsein der Bevölkerung, was Seele, am Herzen und am Verstand junger ein Krieg bedeutet, abnimmt. Menschen von heute nicht spurlos vorü- Gedenken und Frieden bergeht. Seit 1919 setzt sich der Volksbund für Ich bin eben dabei, zum ersten Mal in Ver söhnung und Völkerverständigung meinem Leben die Briefe meines Bruders Welche besonderen Ziele, welches Pro- ein. 2001 rief er die Stiftung Geden ken zu lesen, die er an seine Eltern und an gramm haben Sie für Ihr Wirken als Vor- und Frieden ins Leben, um diese Ziele mich geschrieben hat. Einen Teil der Brie- sitzender des Kuratoriums? dauerhaft wei terzutragen. In drei För- fe, die er an mich gerichtet hat, habe ich derbereichen unterstützt die Stif tung noch nie in der Hand gehabt. Ich hatte bis- Zunächst bin ich erfreut, dass ich für Gedenken und Frieden die Erhaltung her eine gewisse Scheu, einen Blick hin ein - dieses Amt gewählt wurde. Jetzt werde der Kriegsgrä ber stätten, das Geden - zuwerfen, obwohl sie seit dem Tod mei ner ich mit den Verantwortlichen reden, dann ken an die Op fer von Krieg und Ge - Mutter in meiner Obhut sind. Ich glaube, überlegen, was wir gemeinsam tun kön- waltherr schaft sowie die Friedenser - wir müssen der jungen Generation, die so nen, um dieses Bewusstsein noch stärker ziehung durch Jugend- und Bil dungs - etwas nur noch aus Erzählungen hört, sa- als bisher in der Bevölkerung zu veran- arbeit. gen, was es bedeutet hat, was Siebzehn- kern und den Dienst, den der Volksbund Seit Gründung hat die Stiftung den und Achtzehnjährige empfunden haben, und die Stiftung leisten, darzustellen. Da Volksbund mit rund einer Million Eu - im Angesicht des Todes an ihre Heimat, ich bisher schon im Bereitstellen und Auf- ro unterstützt. Rund 1 200 großzügige an ihre Eltern, an ihre Ge schwister und an finden von Spendern in den vergangenen Stifter haben das Gründungs ka pital ihr Vaterland zu denken. Wenn wir das Jahren eine gewisse Erfahrung gesammelt inzwischen fast verdreifacht. Heu te tun, davon bin ich über zeugt, wird auch habe, werde ich versuchen, diese Erfah- verfügt sie über ein Stiftungs volumen künftig eine Bereitschaft da sein, für die- rung in besonderer Weise für die Ziele des von 8,4 Millionen Euro. sen Zweck vieles zu tun. Volksbundes nutzbar zu machen. Die Stiftung Gedenken und Frieden ist eng mit dem Volksbund verbun- Was der Volksbund gerade in den letz- Dr. Waigel, dafür danke ich Ihnen – und den. Der Vorstand der Stiftung wird ten zehn, fünfzehn Jahren in Russland auch für dieses Gespräch. Vielen Dank! vom Präsidenten des Volksbundes [7], und in anderen osteuropäischen Staaten seinem Stellvertreter, dem Schatzmeis - auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion Das Interview führte Maurice Bonkat ter [10] und seinem Stellvertreter so- wie dem Generalsekretär [5] gebildet. Das neue Kuratorium der Stiftung Gedenken und Frieden stellt sich mit Mitgliedern des Stiftungsvor- Zur Unterstützung beruft der Stif- standes zum Gruppenfoto. Lesen Sie dazu auch den Beitrag auf der rechten Seite. tungsvorstand das ehrenamtliche Ku- ratorium. Dr. Theodor Waigel [6] über - nahm das Amt des Vorsitzenden von Hans Koschnick, der dieses seit Grün- dung der Stiftung inne hatte. Neuer Stellvertreter ist General a. D. Harald Ku jat [9]. Weitere Kuratoriums-Mit - glieder sind Bankvorstand a. D. Dr. Tessen von Heydebreck [3], Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama [11], Ge - org Friedrich Prinz von Preußen (Chef des Hauses Hohenzollern) [2], Dr. Brigitte Seebacher (Histori kerin) [8], Prof. Dr. Michael Stürmer (Histori- ker), Prof. Dr. Karin Tomala (Histori- kerin) [4]. [Im Bild von li. nach re.]

Stiftung Gedenken und Frieden Ansprechpartner: Andree M. R. Schulz [1] Werner-Hilpert-Str. 2, 34112 Kassel Telefon: 0561 – 7009 – 115, Fax: – 221 info@ Gedenken und Frieden.de www.GedenkenundFrieden.de

4/2008 Stimme&We g 21 Leserbriefe

Leserbriefe unserer Mitglieder Wolgograd-Reise – Grab neben einer Eiche

Dankeschön an alle Freunde und Helfer Zeitzeugen beschrieben, dass es den Neu- Kriegsgräberstätte Bordj Cedria nahe Tu - zeller Bürgern verboten gewesen sei, aus nis umgebettet. Der deutsche Panzer, der Ich bin die Tochter des Soldaten, der dem Ort zu flüchten. Die Zeitzeugin Hil- 1943 zur schweren Pa.-Abt. 504 gehörte, nach 63 Jahren in Italien dank Ihrer Hilfe degard Schneider, die zu diesem Zeit- wurde 1986 nach Hamburg gebracht und gefunden und an einem würdigen Ort in punkt 17 Jahre alt war und heute ein klei- schließlich im Panzermuseum Munster Costermano in meinem Beisein beigesetzt nes Heimatmuseum führt, berichtet es aus gestellt. 1969 und 1972 besuchten mei- wurde. Dafür möchte ich mich ganz herz- anders: Denn ganz gegenteilig war das ne Ehefrau und ich den Friedhof La Mor- lich bedanken. Flüchten angeordnet. Und da sie bei- naghia. Das Panzerwrack inmitten von spielsweise der Anordnung nicht folgte, 1 300 Grabkreuzen hat uns damals tief be- Die Begleitung durch Ihren Bundes- wurde sie sogar zum Ausheben von eindruckt, so dass wir ein Foto machten. wehr-Beauftragten Hans-Joachim Sen- Schützengräben befohlen. 36 Jahre später besuchten wir zum ersten holdt war für mich eine wunderbare Be - Mal das Museum in Munster. Als eine ruhigung und seine Hilfsbereitschaft eine Bürgermeister Klaus Schroth aus Neuzelle Grup pe Besucher und ein Museumsfüh- wirklich angenehme und liebevolle Geste. rer auf uns zukamen, zeigte ich ihnen das Ein ganz besonderer Dank gilt auch dem Wolgograd-Reise alte Foto. Er sagte zu uns, solch ein Foto Verwalter der Kriegsgräberstätte Coster- suche das Museum schon sehr lange. Er mano, Mauro Agostinetto. Sein Organisa- Nach meiner Rückkehr möchte ich ließ seine Gruppe stehen und brachte uns tionstalent bei der Gedenkfeier hat ihn mich sehr herzlich für Ihre Bemühungen sogleich zum Museumsleiter, Herrn Gru- mir als wirklich kompetenten Partner in rund um die Wolgograd-Reise bedanken. be. Der war über das Bild so begeistert, dieser schwierigen Situation vertraut ge - Dies gilt sowohl für die Aufstellung des dass wir es ihm schenkten. Nun hängt das macht. Hinzu kommt natürlich sein per- Grabsteins für meinen Onkel Walter Kroll Urlaubsfoto neben dem Afrika-Panzer. fektes Deutsch, ohne das ich mich nie mit als auch für die sehr sachkundige und en- den mir inzwischen ans Herz gewachse- gagierte Begleitung vor Ort durch Herrn Gerhard Kühnemund aus Lübeck nen italienischen Freunden hätte unter- Gurski. Es gelang übrigens, das ursprüng - halten können. Ein riesiger Dank geht liche Grab und den Todesort aufzufinden. Gedenkfeier auf Kreta auch an Roberto Bassi und seine Kamera- Für meinen Cousin war dies ein emotio- den des ehrenamtlichen Suchtrupps. Ihre nal äußerst wichtiger Moment. Die Reise Auf der Insel Kreta finden jedes Jahr im liebevolle Zusammenstellung der Fotos hat auch dazu beigetragen, mein Verständ - Mai Gedenktage für die gefallenen Solda- von der harten Arbeit und den gefunde- nis für die Notwendigkeit der Fortsetz - ten statt, insbesondere für die toten Fall- nen Nachlässen meines Vaters sind so an- ung der Arbeit des Volksbundes zu schär - schirmspringer vom 20. Mai 1941. Dank rüh rend, dass auch in meinem Familien- fen. Dies gilt auch für die Jugendarbeit, in der Hilfe des Kreta-Forums und des und Freundeskreis einfach die Worte feh- die wir Einblick nehmen durften. Um dies Volksbundes haben meine Ehefrau und len und Tränen fließen. zu unterstreichen, übersende ich eine ich in Begleitung von Frau Windgasse Spende von 200 Euro. vom Kreta-Forum die diesjährige Gedenk - Mein Anliegen ist einfach, dass man feier besuchen können. Mein Vater war diese Arbeit unterstützen muss und viel Ditmar Staffelt der Chauffeur von General Kreipe auf mehr Menschen darüber informieren soll- Kreta. In dem Ort Archanes, in dem ich te. Bitte reichen Sie mein Dankeschön an Wiedersehen im Panzer-Museum jetzt gewohnt habe, wohnte damals auch all Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mein Vater. Die Familie Tachatakis kannte an alle Freunde und Helfer weiter! Südlich von Tunis befand sich bis 1976 meinen Vater noch. Kreipe und mein Va - einer von sechs provisorischen deutschen ter wurden in Archanes am 26. April 1944 Ellen Pickert aus Hilden Soldatenfriedhöfen mit insgesamt 8 600 entführt. Es war eine bewegende Woche Gefallenen des Deutschen Afrikakorps. für uns. Ich möchte der Familie Tachata- Flüchten war nicht verboten! Im Mittelteil der Kriegsgräberstätte La kis und allen Kretanern danken. Unser Mornaghia stand ein deutscher Panzer Dank geht auch an die Kriegsgräberfür- Ich bitte um Richtigstellung bezüglich aus dem Jahr 1943. 1976/77 wurden alle sorge. Der Soldatenfriedhof in Ma leme des Artikels Wege der Ungewissheit in der sechs provisorischen Friedhöfe aufgelöst sieht noch genauso gepflegt aus wie 1974 jüngsten Ausgabe. Darin wird durch einen und die 8 600 Gefallenen auf die neue bei der Einweihung. Auch da mals waren 22 Stimme&We g 4/2008 Leserbriefe

wir dabei. Vielen herzlichen Dank für Ihre ANZEIGE Arbeit.

Manfred Fenske aus Bremen

Gebete für verstorbene Flieger

Fünf Wehrmachts-Flieger (KG 40) ver- unglückten im März 1941 bei Audierne tödlich. Dabei wurde ein bretonisches Haus schwer beschädigt und ein 4-jähri- ges Kind in den Trümmern verschüttet. Mit Hilfe der Nachbarn konnte der kleine Junge noch geborgen werden und wurde später ein Ordensbruder. 67 Jahre nach dem Unglück ist er mit seinen drei Schwe- stern zum Soldatenfriedhof Ploudaniel- Lesneven gefahren. Dort haben sie die Gräber von Hans Winkler, Helmut Nitsch, Nikolaus Kleinert, Wilhelm Harting so- wie Anton Langer mit Blumen ge schmückt und für sie gebetet. Der Or densbruder erinnerte sich daran, dass seine Mutter damals jeden Abend für die Verstorbenen und deren Angehörige in Deutschland gebetet habe. Diese mensch liche Geste wollte ich Ihnen mitteilen.

Jean Chauvet aus Stuttgart

Grab neben einer Eiche

Mein lieber Vater, Ernst J. Rupp, ist am 30. Mai 1943 als und Kommandeur der 97. Jäger-Division im Kaukasus gefallen. Sein Leichnam wurde damals nach Simferopol überführt und dort beigesetzt. Doch ein Jahr später ebne- ten die Sowjets den Friedhof ein. Glückli- cherweise hat der Volksbund im vergan- genenen Jahr die Gebeine meines Vaters dennoch geborgen und nach Gontschar- noje überführt. Die Identität meines Va- ters wurde anhand der Erkennungsmar- ke bestätigt. Jetzt ruht mein Vater neben einer alten Eiche. Gontscharnje ist eine wunderschöne Kriegsgräberstätte, gele- gen an einem Berghang inmitten ei nes Ei - chenwaldes. Bisher haben hier 20 000 ge - fallene Soldaten ihre letzte Ruhestätte. Ich möchte dem Volksbund für eine fabelhaf- te Arbeit danken, die sichergestellt hat, dass unsere Gefallenen eine würdige Grabstätte erhalten haben.

Fürstin Gisela Maria Kudascheff aus München 4/2008 Stimme&We g 23 Spurensuche

Jetzt bin ich frei!

Peter Sodann: Abschied vom Vater Foto: Peter Sodann

ein, er mag in diesem bewegen- nem Blumenstrauß in der Hand zu einem „Sehr geehrte Frau Sodann ...“ Und der den Moment nicht reden. Stumm Gäberfeld. Still und allein verneigt er sich Brief des Kompaniechefs endet mit der zig- N durchblättert der 72-jährige Pe - vor einem anonymen Grab kreuz, legt tausendmal geschriebenen Phrase: „Mö ge ter Sodann das dickleibige, in schwarzes schweigend sein Rosen ge bin de auf den Ihnen das Bewusstsein, das höchste Opfer Kunstleder eingebundene Buch, auf des- Boden und nimmt Ab schied – ein letzter für Volk und Vaterland gebracht zu ha- sen Rücken in weißer Serifen-Schrift die Abschied nach 64 Jahren. ben, Trost in Ihrem Schmerz bedeuten.“ Buchstabenblöcke „Se-Sr“ eingeprägt sind. Die Hände zittern. Fahrig gleiten sie durch „Jahrelang habe ich mich mit dem Peter Sodann erinnert sich an jenen die Seiten. „Halt, hier müsste es sein.“ Sein Gedanken gequält, wie es dort wohl sein Tag, an dem die schlimme Nachricht vom Finger fährt langsam über die Liste der mag, wo sie Vaters Gebeine begraben ha- Tod des Vaters kam, genau: „Es war ein Namen: „Sochorek, Soczynski, Sodann ...“ ben. Ich wusste ja nicht einmal, ob es wunderbar durchscheinender Sommer- über haupt einen Friedhof gibt. Und abend im August 1944. Mutter stand auf Der Grabplatz manchmal habe ich den Gedanken an die- dem Hof und hackte Holz. Plötzlich stand ses letzte Ade auch verdrängt.“ Nach - der Pfarrer vor unserer Gartentür. Un - Es ist ein schöner, friedlicher Junitag denk lich setzt er nach einer kleinen Pause schlüssig sah er zu uns hinüber. Da hob am Ufer der Weichsel. Stille liegt über hinzu: „Irgendwie fehlte mir in all diesen Mutter drohend das Beil, schwenkte es dem Deutschen Soldatenfriedhof Pole- Jahren immer wieder der Mut, die alten gegen den verdutzten Pfarrer und fuhr sie/Pulawy in Polen. Hier hat der be- Wunden aufzureißen. Doch jetzt, wo wir ihn energisch an: „Wenn Sie jetzt nicht kannte TV-Kommissar Peter Sodann mit nun einmal hier stehen, weiß ich: Es war sofort weitergehen!“ Erschrocken wich Hilfe des Volksbundes Deutsche Kriegs- gut zu kommen, Abschied zu nehmen. der Pfarrer zurück und stammelte: „Es tut gräberfürsorge den Begräbnisplatz seines Nun hat meine Seele Frieden.“ mir leid. Es tut mir ja so Leid, Frau So - Vaters gefunden. Im Jahre 2000 wurden dann, aber ... Ihr Mann ... Ihr Mann ...“ seine Gebeine vom Dörfchen Wiktorow Die Erinnerung Pfarrer Leuner brauchte den Satz nicht zu nahe Warschau, wo er im letzten Welt- beenden. Wir wussten auch so sofort Be- krieg ums Leben kam, hierher überführt. Stück für Stück geht Sodann dann den scheid. In jener Zeit wussten alle im Dorf: Willy Sodann ist einer von 13 132 Solda- langen Weg der Erinnerung an den Vater Wenn der Pfarrer vor der Tür stand, ten, die hier in Pulawy ihre letzte Ruhe- zurück: „Sie zogen ihn im Alter von über brachte er Unheil. Pfarrer Leuner war statt bekamen. Insgesamt finden sich vierzig Jahren zur Ostfront ein – ge wis ser - unser Unglücksbote, der Todesnachrich- allein in Polen die Gräber von 860 000 maßen als vorletztes Aufgebot für den ten überbrachte.“ deutschen Soldaten aus zwei Weltkrie- Führer. Ich war damals acht Jahre alt und gen. Auf dreizehn Friedhofsanlagen wird wir wohnten in Weinböhla bei Dresden. Der Verlust ihrer gedacht. In den Wochenschauen wurden Soldaten- verabschiedungen immer sehr feierlich „Damals wollte ich die Endgültigkeit Pulawy liegt etwa 200 Kilometer von gezeigt. Ich erlebte sie anders. Trauriger, dieser Nachricht nicht fassen“, beschreibt War schau entfernt. In einer kleinen Ge - schwermütiger und ohne Tschingdera. Peter Sodann seinen Weg, mit der Trauer denkhalle finden sich die Bücher mit den Vater umarmte meine Mutter, dann hob fertig zu werden. „Erst viel später begriff Namen der Gefallenen. Unbewegt starrt er mich hoch und sagte, was sie wohl alle ich, was es bedeutete, keinen Vater zu Peter Sodann auf die Buchseite mit dem sagten, um die in der Heimat Zurückblei- haben. Ich träumte oft davon, dass mein Eintrag: „Sodann Robert Willy, geboren benden zu trösten und um sich selbst Mut Vater eines Tages plötzlich vor unserer 28.11.1901, gestorben 20.08.1944“. Er wen- zu machen: „Ich bin bald wieder da.“ Tür stehen, mir auf die Schulter klopfen det sich ab und wischt sich eine Träne von Dann stieg er in den Zug. Wir standen und sagen würde: „Peter komm, lass uns der Wange. „Ja, da ist er. Mein Vater ...“ schweigend da und winkten.“ in die Kneipe ge hen, ein Bier trinken und Und nach einer Pause: „Schön hast du’s über das Leben reden ...“ hier, wo sie dich beigesetzt haben.“ Zärt- Peter Sodann holt ein Stück Papier aus lich streicht der Sohn über die Seite, wo der Tasche. Es ist ein Brief. Datiert vom Hannes Hofmann der Name des Vaters steht und klappt 22. August 1944. Unterschrieben von ei- Herzlichen Dank an die dann leise das Gedenkbuch zu. Gemes- nem Oberleutnant Bürk, Kompanie-Chef. Zeitschrift SUPERillu für die senen Schrittes geht Peter So dann mit sei- Das Schreiben beginnt mit den Zeilen: freundliche Abdruckgenehmigung! 24 Stimme&We g 4/2008 Namen & Nachrichten

Volkstrauertag in Luxemburg Köhler und Juncker beim Volkstrauertag Präsident pflanzt Bäume

Anlässlich des Volkstrauertages 2008 Die Zentrale Gedenkveranstaltung findet unter der Federführung der Deut- zum Volkstrauertag findet in diesem schen Botschaft Luxemburg am Sonntag, Jahr am Sonntag, dem 16. November 16. November, ab 14 Uhr eine Gedenkver- 2008, ab 16 Uhr im Plenarsaal des anstaltung auf dem deutschen Soldaten- Deut schen Bundestages statt. Das friedhof Sandweiler statt. Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) wird Besucher können an einem Mittages- live übertragen. Die Veranstaltung be- sen und um 13.30 Uhr an einer Kranznie- schäftigt sich unter anderem mit dem derlegung auf dem Garnisonsfriedhof Ende des Ersten Weltkrieges vor neun- Clausen teilnehmen. Zudem gibt es eine zig Jahren und den Möglichkeiten einer Wanderung zum Thema Spuren der eu ro - grenzüberschreitenden Gedenkkultur pä ischen Einigung in Luxemburg. in Europa. Das Totengedenken spricht Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köh- Anmeldungen nimmt Heinz-Hermann ler. Die Gedenkansprache hält der Pre- Elting per Fax unter folgender Nummer miermi nis ter des Großherzogtums Lu- entgegen: 00352 - 43 26 90. xem burg, Jean-Claude Juncker.

Bundeswehr und THW arbeiten in Dänemark Über 40 000 Bäume gibt es im National Memorial Arboretum von Staffordshi- Oksbøl ist ein kleiner Ort an der West- befinden sich heute die Gräber von 1 675 re. Zwei davon pflanzte Volksbund- küste Dänemarks. Hierher kamen nach Flüchtlingen und über 100 Soldaten. Präsident Reinhard Führer nun gemein- dem Zweiten Weltkrieg zehntausende Diese Gräber und die sie umgebende sam mit dem Chairman des Staffordshi- deutsche Flüchtlinge. Trotz großer An - Anlage wurden nun von freiwilligen Hel- re County Councils, Terry Dix. Anlass stren gungen der Dänen, die Flüchtlinge fern der Bundeswehr und des THW in - war der Besuch beim 46. Workcamp des bedarfsgerecht zu versorgen, starben vie- stand gesetzt. Dabei wurden neben der Bremer Landesverbandes in Cannock le, insbesondere auch Kinder und alte gärt nerischen Grundpflege Wege erneu - Chase. Das National Arboretum ist eine Menschen. Auf dem Friedhof in Oksbøl ert und Rasenflächen an gelegt. Gedenkstätte, in der die fortdauernde Erinnerung an gefallene Soldaten der Die Kriegsgräberstätte Oksbøl ist die Ruhestätte für 1 675 Flüchtlinge und über 100 Soldaten. Die Anlage wurde von von freiwilligen Helfern der Bundeswehr und des THW instand gesetzt. Foto: Nils Lawes Kriege des 20. Jahrhunderts mit dem langen Leben eines Baumes verknüpft wird. So symbolisieren der Weißdorn und der Ginkgo-Baum, die der Volks- bund-Präsident pflanzte, zugleich die Freundschaft mit den Briten und die Mahnung zum Frieden.

Stalingrad-Manuskript

Vor über zehn Jahren übergab ein ehemaliger Stalingrad-Kämpfer seine Biografie an Manfred Schürmann, Vor - standsmitglied des Volksbund-Be zirks - verbandes Arnsberg. Schürmanns Ver- sprechen, die äußerst interessanten Er - in nerungen an Kriegszeit und Gefan- genschaft zu veröffentlichen, hat er nun verwirklicht. Sie bekommen das Werk beim Buch- Handelskontor Convention von Taurog - gen in 58135 Hagen, Kölnerstraße 17. Telefon: 02331 – 47 37 020. Der Erlös kommt dem Volksbund zugute.

4/2008 Stimme&We g 25 Namen & Nachrichten

Besuch aus Japan in Kassel Die Tragödie im Mont Cornillet

Die Tragödie im Mont Cornillet jährt rinnen dem Chaos, von der 5. Kompa- sich in diesem Jahr zum 90. Mal. Die nie überlebt ein Mann. Das angreifende östlich von Reims gelegene Anhöhe französische 1. Zouaven-Regiment er- wird im Ersten Weltkrieg, in der Dop- lei det ebenfalls schwere Verluste. In den pelschlacht an der Aisne und in der 20er und 40er Jahren werden Versuche Champagne zum Schauplatz grausa- unternommen, die Toten aus dem Mont mer Kämpfe. Von deutschen Truppen Cornillet zu bergen: Vergeblich. 1974 1914 genommen, wird der Berg wegen und 1975 gelingt es deutschen und fran- seines hohen strategischen Wertes im zösischen Pionieren unter Führung von Lauf der Monate immer stärker befes - Hermann Köberl schließ - tigt. Am 20. Mai 1917 erwarten zwei lich 330 Tote zu bergen. Die Toten wer- Bataillone des württembergischen In - den auf dem deutschen Soldatenfried- Die Bundesgeschäftsstelle des Volks- fanterieregiments 476, darunter zahlrei- hof Warmériville beigesetzt. General bundes war die erste Anlaufstelle japa- che Rekruten des Geburtsjahrganges a.D. Jean Grenouilleau hat die damali- nischer Wissenschaftler in Deutschland. 1898, den Angriff. Die französischen gen Ereignisse zusammengefasst. Die Während ihrer Forschungsreise durch Batterien verursachen verheerende Ver- bebilderte Dokumentation ist in franzö- Europa verschafft sich die Delegation luste. Eindringende Gift- und Pulverga- sischer Sprache beim Volksbund unter um Prof. Yukio Hiyama einen Überblick se fordern weitere Opfer. Wenige ent- Telefon 089 – 18 75 98 erhältlich. zur Situation der deutschen Kriegsgrä- berfürsorge. Zudem holten die japani- schen Gäste Informationen über deut- sche Kriegsgräberstätten in den skandi- Wer war in Pisarowce? Panzergrenadierbataillon 122 sammelt navischen Ländern ein. Auf dem Foto sind (von links) Arne Im Andenken an Unteroffizier Her- Sie zählen schon seit Jahren zu den Schrader, Hans-Dieter Hei ne, Dr. Sven mann Mayer, geboren am 8. Juni 1925 in erfolgreichsten Sammlern des Volksbund- Saaler, Bernhard Hanse, Kyoko Higas- Bad Cannstatt, gefallen am 6. August 1944 Bezirksverbandes Oberpfalz. Im vergan - hiyama, Professor Yukio Hiyama, Sieg - in Pisarowce/Polen, und seine Kameraden gen en Jahr sammelten die Ange hörigen fried Grund und Fritz Kirchmeier abge- spendete eine Angehörige 1 000 Euro an des Panzergrenadierbataillons 122 aus bildet. (Foto: Erika Kessler) den Volksbund. Diese Spenderin sucht Oberviechtach über 15 000 Euro. Anläss- nach Informationen aus der Zeit von Juli lich der Schäden in Motta St. Anastasia auf In den Ferien Kreuze putzen? bis August 1944 aus dem Raum Pisarowce Sizilien starteten die Bundeswehr-Ange - und bittet um Kontakt über den Mitarbei- höri gen nun eine zusätzliche Sammelakti- Wenn die 16-jährige Lisa Baum aus ter des Volksbundes in Überlingen am on, die erneut über 600 Euro einbrachte. Bevergern ihren Freunden erzählt, dass Bodensee. Bitte wenden sie sich an Rudolf „Das war eine Superaktion,“ sagte der sie in den Sommerferien für zwei Wo - Christiani unter: 07551 – 1066. Bezirksgeschäftsführer Kaspar Becher. chen nach Frankreich fährt und dort Grabsteine auf einer deutschen Kriegs - gräberstätte putzt, erntet sie schon den einen oder anderen komischen Blick. Volksbund zu Gast im Verteidigungsministerium Aber diese Arbeit ist der Schülerin sehr wichtig. Schließlich sollen die Kriegsgrä- „Toll, was ihr da macht!“ So reagierten Bundesverteidigungsminister Dr. Franz Jung spricht berstätten die Besucher und Angehöri- vie le Besucher des Volksbund-Standes mit Volksbund-Mitarbeiter Bernd Kästner. gen an die schlimmen Zeiten von früher beim Tag der offenen Tür im Verteidi- erinnern und dafür sorgen, dass so etwas gungsministerium Berlin. Beispielsweise nicht wieder geschieht. Besonders be - fand eine junge Frau durch die Online- rührt war sie beim Besuch der KZ-Ge - Gräbersuche unter www.volksbund.de denkstätte Natzweiler-Struthof und der das Grab ihres Großvaters. Auf diesem Schlachtfelder von Verdun. Wege erhielten einige Menschen Hilfe bei Lisa, die dieses Jahr zum ersten Mal der Klärung des Schicksals ihrer Angehö - mitgefahren ist, ist sich sicher: Nächstes rigen. Darüber informierten sich auch der Jahr geht es wieder in eines der mehr als Bundesminister der Verteidigung, Dr. 60 Camps des Volksbundes Deutsche Franz Jung, der Generalinspekteur, Gene- Kriegs gräberfürsorge. ral Wolfgang Schneiderhan und der stell- Ingo Federhenn-Vortherms vertretende Generalinspekteur, General- Johann-Georg Dora. 26 Stimme&We g 4/2008 Namen & Nachrichten

Pflegeeinsatz in Fort-de-Malmaison Hilfe für Kosovo-Kinder

Bundeswehr-Soldaten des Einsatzfüh - Helfer die Drachenhöhle in der Nähe des rungsbereiches 2 und die Reservisten der Friedhofes. Die Drachenhöhle ist ein Mu - Kreis gruppe Südwestfalen pflegten in seum über die Kampfhandlungen wäh- Fort-de-Malmaison Gräber der insgesamt rend des Ersten Weltkrieges auf den Hö - 12 000 deutschen Soldaten. hen des Chemin des Dames. Zu den Aufgaben der Soldaten und Untergebracht waren die Helfer der Reservisten gehörte die Reinigung der Bun deswehr in einer Kaserne der franzö- gusseisernen Grabkreuze sowie die Er - sischen Armee. Zum Abschluss des Ar - neuerung und Reparatur der Betonsockel beits einsatzes in Fort-de-Malmaison leg - für die Grabkreuze. Neben dem Arbeits - ten die Soldaten in Anwesenheit der Mit- einsatz gab es einen Tagesausflug in die arbeiter des Volksbund-Pflegedienstes ei - Stadt Reims, der für alle Beteiligten ein nen Kranz für die gefallenen deutschen kultureller und interessanter Höhepunkt Soldaten nieder. Einen Kleintransporter voll Schul- war. Außerdem besuchten die freiwilligen Erhard Lauber und Andreas Haßler und Spielsachen haben die Volksbund- Jugendarbeitskreise aus ganz Deutsch- land gesammelt, um Kindern im Kosovo zu helfen. Das Ergebnis hat die Initiato- Gefallene aus Montenegro nach Split überführt ren der Aktion, Ingo Federhenn-Vort- herms und den Verein Lachen helfen, sehr Nach mehrmonatigen intensiven Ver- land und der Republik Montenegro bis- gefreut: „Aktive Friedensarbeit hat nicht handlungen zwischen den Regierungen her kein bilaterales Kriegsgräberab kom - nur etwas damit zu tun, die Gräber zu Kroatiens, Mon tenegros und der Bundes- men be steht. pflegen. Friedensarbeit muss auch in der republik Deutschland überführte der Die Exhumierung erfolgte aufgrund Gegenwart ge leistet werden." Volksbund nun die sterblichen Überreste von Baumaßnahmen in Podgorica/Mon- von insgesamt 475 deutschen Gefallenen te negro sowie in Tivat/Montenegro. Dem Mittelfranken: Neuer Vorsitzender aus Montenegro nach Split/Kroatien. Volks bund liegen die Namen der Gefalle- Dort wird sie der Volksbund in den nen vor. Besonderer Dank gilt der Repu- Der Vorstand des Volksbund-Bezirks - nächsten Mo naten würdevoll auf dem blik Kroatien, der Verwaltung des Kom- verbandes Mittelfranken wählte Dr. Tho - deutschen Gräberfeld des Kommunal - munalfriedhofes Split und den deutschen mas Bauer zum neuen Bezirksvorsitzen- fried hofes beisetzen. Die Überfüh rung Botschaften, ohne deren Hilfe die Über- den. Dr. Bauer wurde 1957 in Nürnberg nach Split/Kroatien war notwendig, da führung nicht möglich gewesen wäre. geboren und ist seit Januar 2008 Regie- zwischen der Bundesrepublik Deutsch- Uwe Sauer rungspräsident von Mittelfranken. Er tritt die Nachfolge von Regierungspräsi- dent a.D. Karl Inhofer an. 2 000 Euro für das Workcamp in Barth Volkstrauertagsreise nach Pomezia

Am diesjährigen Workcamp des Volks - Scheckübergabe: Rüdiger Gold (Dresdner Bank, links) und stellv. Landesvorsitzender Sebastian Schröder. Zum Volkstrauertag bietet der Volks- bund-Landes verbandes Mecklenburg-Vor - bund in Zusammenarbeit mit ENZIAN pommern in Barth nahmen Jugendliche eine Reise nach Cassino und Pomezia aus Deutschland, Russland, der Ukraine an. Die Reise vom 13. bis 18. No vember und Moldawien teil. Sie besuchten KZ- kostet pro Person 505 Euro. Weitere Aus- Außenlager, alliierte Kriegsgefangenen - künfte: 0561 – 7009 – 152. lager, Munitions- und Flugzeug werke, die Luftwaffen-Lehrdi vi sion und arbeiteten Volksbund hat neues Spendenkonto auf deutschen Kriegsgräberstätten des Zweiten Welt krieges. Ohne die Unterstüt- Der Volksbund hat ein neues Mit- zung der Dr. Günter und Anna-Elisabeth glieds- und Spendenkonto. Dies wird bei Geisler-Stiftung wäre dies kaum möglich der Commerzbank Kassel unter der gewesen. Unser Dank gilt daher deren Kontonummer 3 222 999 und Bankleit- Vorstandsmitglied Rüdiger Gold von der zahl 520 400 21 geführt. Die alte Bank- Dresdner Bank, der eine großzügige Spen- ver bindung bei der Post bank Frank furt de von 2 000 Euro für das Volksbund- (Konto 43 00 603, BLZ 500 100 60) bleibt Workcamp in Barth überreichte. für eine längere Übergangszeit gültig. Birgit Rüge-Fischer 4/2008 Stimme&We g 27 Namen & Nachrichten

Reisinger neuer BJA-Vorsitzernder Zwei Tote im Bienwald gefunden

Der 1964 gebo- Über 60 Jahre nach Kriegsende wurden und der Reservistenkameradschaft Lan- rene Richard Rei - im Bienwald, nahe der französischen dau in feierlichem Rahmen auf der Kriegs- singer ist der neue Grenze, die sterblichen Überreste von gräberstätte in Landau beerdigen. Ge - Vorsitzende des zwei unbekannten Wehrmachtssoldaten pflegt werden die Gräber durch die Stadt Volksbund-Bun- gefunden. Der Vorstand des Volksbund- Landau. Die Identität der Toten ist nicht desjugendaus- Bezirksverbandes Rheinhessen-Pfalz in bekannt. Ein Munitionsräumtrupp ent- schusses (BJA). Speyer ließ diese beiden Soldaten Ende deckte die Gebeine zufällig. Die Soldaten Damit ist der Mai im Beisein des katholischen Dekans, starben vermutlich in den letzten Kriegs- neue Landrat im eines Vertreters der Aufsichts- und Dienst- tagen und waren sehr jung, wahrschein- bay eri schen Land - leistungsdirektion Trier, der Stadt Landau lich unter 20 Jahre alt. kreis Am berg- Sulz bach auch designier- tes neues Mitglied im Bundesvorstand des Volksbundes. Der BJA berät den Bun desvorstand in allen Fragen der Reservisten-Seminar in Weimar Jugend-, Schul- und Bildungsarbeit. 30 Reservisten der Bundeswehr folgten des Lagers Buchenwald ein Gebinde zu Ehrendoktor für Erwin Peter der Einladung des Reservistenbeauftrag- Ehren der an diesem Ort umgekommenen ten Bernd Fischer der Volksbund-Landes- Opfer nieder. Brandenburgs neuer Lan- Für seine Verdienste um die Versöh- verbände Berlin und Brandenburg zur desgeschäftsführer Oliver Breithaupt be - nung, seinen aufopfernden persönli- dreitägigen Seminarreise nach Weimar. gleitete die Fahrt und freute sich beson- chen Einsatz sowie seine wissenschaft- Dabei legten die Kameraden beim Besuch ders über vier neue Mitglieder. lichen Beiträge verlieh die Universität Wolgograd die Ehrendoktorwürde an Erwin Peter. Es war die höchste Aus- zeichnung, die in der Nachkriegsge- Neue Vorsitzende in Berlin und Hamburg schichte einem ehemaligen Kriegsge- fangenen zuteil geworden ist. Erwin Führungswechsel im ehrenamtlichen und ehemaliger Direktor des Abgeordne- Peter geriet als 16-Jähriger in Kriegsge- Vorstand der Volksbund-Landesverbän- tenhauses Berlin. fangenschaft und arbeitete bis 1950 in de Hamburg und Berlin: In der Haupt- Sein neuer Kollege im Hamburger Lan- Lagern nahe Stalingrad. stadt wirkt nun der bisherige stellvertre- desvorstand ist Reinhard Soltau. Der ehe - tende Landesvorsitzende Werner Goh- malige Senator für Bil dung und Sport in Neuer Kreisverband in Greifswald mert als Amtierender Landesvorsitzender der Hansestadt führt das Engagement des als Nachfolger des verstorbenen Dr. Diet- bisherigen Amtierenden Landesvorsit- Der Landesverband Mecklenburg- hard Rüter. Werner Gohmert ist Volljurist zenden René Alfeis fort. Vorpommern gründete seinen 16. Kreis- verband in Greifswald. Die Gründungs- urkunde übergab der stellvertretende Landesvorsitzende, Staatssekretär Se- Schulprojekt in Bremen und Cherbourg bas tian Schröder. Kreisverbandsvorsit- zender in Greifswald ist Christian Kru- Das Lycée Alexis de Toqueville (Gymna- Pflege von Kriegsgräber- und Ge denkstätten? se, sein Kreisgeschäftsführer heißt Diet- sium) in Cherbourg hat seinen Schwer- Gemeinsam mit Isa Nolle suchten die ger Wille. Die Schirmherrschaft über punkt auf das Thema Friedenserziehung Schüler Antworten auf diese Fragen: Die den Kreisverband übernahm Oberbür- in Europa gelegt. Die Schüler der Section Workcamps des Volksbundes führen an germeister Dr. Arthur König. Nach der Européenne thematisieren das junge Euro- Orte der Erinnerung an Kriege und Zei- Wahl referierte der frühere Abteilungs- pa, aber vor allem möchten sie friedens - ten der Gewaltherrschaft. Die gemeinsa- leiter im Militärgeschichtlichen For- pädagogische Projekte in anderen Län- me Arbeit auf den Gedenkstätten, die Ar- schungsamt Potsdam, Dr. Bruno Thoß. dern kennen lernen. Bremens Jugendrefe- beit für den Frieden, führt zur Ausein - Er sprach über das Thema Militärische rentin Isa Nolle überzeugte sich vor Ort andersetzung mit der Geschichte und läs- Entscheidung und politisch-gesell schaft li - von dem Erfolg des ersten großen Projek- st spüren, wie wertvoll die Achtung vor cher Umbruch. Das Jahr 1918 in der neuen tes. Die Jugendlichen gingen vielen Fra- dem Einzelnen für ein friedliches Mitein- Weltkriegsforschung. Die Veranstaltung gen nach: Wie konnte das damals passieren? ander ist. Die Schülerinnen und Schü ler moderierte Jochen Schmidt von der Was bedeutet Frieden für mich, was für uns präsentierten ihre Ergebnisse in der Aula Lan deszentrale für Po litische Bildung. als Europäer? Welche Verantwortung können ihrer Schule. Eine Weiterführung der Zu - Karsten Richter wir heute übernehmen? Warum enga gieren sammenarbeit mit dem Volksbund in Bre- sich junge Menschen in Workcamps bei der men ist geplant. 28 Stimme&We g 4/2008 Unverbindliche Umfrage „Gemeinschaftsgrabanlage“

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Postleitzahl, Ort Meine Mitgliedsnummer: XXXXX- -XX Geburtsdatum Unterschrift 154 Bitte senden Sie diesen Coupon an: Mein Beitrag pro Jahr: Stiftung Gedenken und Frieden 12 Euro 25 Euro 50 Euro Stiftung Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge z. Hd. Andree Schulz Euro (Mindestbeitrag pro Jahr 6 Euro) Büro Kassel: Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel Bitte senden Sie diesen Coupon an: Bitte vergessen Sie nicht, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Ihre Adresse anzugeben! Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel ¢ Mit uns reisen Diesen Coupon an: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Reise-Information, Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel Ich interessiere mich für folgende Reisen:

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Vorsorgetag in Kassel Spenden anstelle von Ge schen - ken zu besonderen Anlässen Informationen zur Erbschaft Aachen: Hans Werner Euskirchen Achim: Gerhard Schliekau Altdorf: Johann Leneis Ammer buch: Ursula Ensinger Arnsberg: er Volksbund-Landesverband oder Pflegeversicherung. Allein 200 Zu - Theodor Bauerdick Augsburg: Lorenz Hessen und der Kreisverband hörer verfolgten den Vortrag, Was wird Rohr, Rosa Semmler Augustdorf: Familie Hans-Werner Burmester Bad Heilbrunn: veranstalteten im Kasseler Rat- aus meinem Erbe?, von Rechtsanwältin D Theresia u. Josef Ettlinger Bad Hersfeld: haus den 2. Vorsorgetag. Die Referenten Dr. Marion Schaller. Insgesamt kamen Rudolf Kian Bad Oeynhausen: Wilma u. informierten über verschiedene Themen über 600 Besucher. Weitere Informa tio - Helmut Senne Bad Reichenhall: Alois wie Steuerrecht für Pensionäre, Patien - nen erhalten Sie un ter 0561 – 7009 – 150 Dietl Baunatal: Hans-Dieter Loth Berlin: tenver fügung, neue Bestat tungsformen oder über den Coupon auf Seite 29. Peter Barth, Volker Scholten Bingen: Maria Ramberger Bogen: Rupert Sagmeister Born heim: Maria Schmitz Bottrop: Elisa- beth Lindemann Bremen: Horst Menzel, Ursula u. Bernd Ofterdinger, Walter Schnei- der Bremerhaven: Horst Külken Brilon: Friedrich Schackmann Cadolzburg: Ri- chard Guhl Celle: Otto Bischoff, Renate Döring Dattenberg: Dr. Ruth Meyer-Wil- mes Diemelsee: Karl Schultze Düssel- dorf: Dr. Gerhard Platt Ebstorf: Mechthild von Arnswaldt Edemissen: Ilse Giere Egelsbach: Emma Schültke Eichelhardt: Heinrich Schneider Emmelshausen: Lo - thar Bellinger Emmerich: Anni Thomé- Perrin Eppelborn: Paul Johann Zieg ler Erbach: Friedel u. Hubertus Diersch Er - furt: Freunde der Zitadelle zu Petersberg e.V. Eschede: Hans-Heinrich Lutterloh Eschweiler: Dr. Jan Breitfuss Essen: Ger- hard Bauer, Hans Sahlmann Esslingen: Irene u. Robert Bayer Everswinkel: Volker Leopold Fell: Margaret Gorges Flensburg: Hildegard Grimm Forst: Friedrich Kirsch Frankfurt: Gisela Sior Fulda brück: Alfred Stietz Giesen: Joseph Lindemann Gießen: 2 000 Euro für Motta St. Anastasia Eheleute Lieselotte u. Prof. Dr. Erwin Knauß Görlitz: Andreas Freund Göt tin - „Tief bewegt und gerührt erreichte sich die Angehörigen von Karl Ziegler gen: Klaus Breyer Gom perts hau sen: Max uns die Nachricht, wann unser bisher für die Hilfe des Volksbundes. Beson- Roth Güs trow: Konrad Grunau Hallen - als vermisst geltender Vater in Zwittau ders seine Witwe, Gilda Ziegler, war von berg: Friedhelm Hesse Haltern am See: gestorben ist. Wir sind alle glücklich der Schicksalsklärung tief bewegt. Hans-Jürgen Glagow Hamburg: Gisela u. und sehr dankbar, dass das Schicksal Obwohl ihre Gedanken nun bei der Gert Harder, Irmhild u. Heino von Hassel, unseres Vaters nach 61 Jahren geklärt Ruhestätte in Brünn ruhen, folgte die Helmut Meister, Dr. Albert Schäfer, Rudolf werden konnte und er nunmehr eine Familie dem Spendenaufruf für die Vogt Ha meln: Wolfgang Ahner, Fritz Mey- er Hamm: Horst Kämpfe Hannover: Wal- ergreifend schöne, schlichte und sehr beschädigte Kriegsgräberstätte in Motta demar Baerbock Heidenheim: Anna u. ehrenvolle Grabstätte in Brünn bekom- St. Anastasia auf Sizilien. Die Familie Rudi Bahlinger Herten: Helga u. Alfred men hat.“ Mit diesen Worten bedankten spendete 2 000 Euro. Vielen Dank! Hübener Hildesheim: Margit Rennemann Hochstätten: Man fred Schneider Höch- berg: Rudolf Müller Hof: Johann Sin ter - hauf Holle: Antonius Os kamp Hus by: Spenden anstelle von Geschenken Muthgard Pontoppidan Hu sum: Karl Wil- helm Möller Immenhausen: Heinrich Her- Anlässlich seines 70. Geburtstages tag des ebenfalls 70-jährigen Lothar Bel- bold Iserlohn: Peter Berninghaus, Eli - spendeten der Volksbund-Förderer Wal- linger aus Emmelshausen kamen sogar sabeth u. Willi Schulte Ka ken storf: Rolf ter Schröder und seine Gäste insgesamt 765 Euro zusammen. Ein herzliches Dan- Niefing Kalefeld: Hanna König Kelk- 700 Euro für den Volksbund. Am Ehren- keschön an beide Spender! heim: Dr. Annemarie Müller-Andreesen 30 Stimme&We g 4/2008 Bitte überweisen Sie Ihre Spende nur auf dieses Konto: Sie haben geholfen 43 00 603 Aus dem Ausland: Postbank Frankfurt IBAN DE 31 500 100 60 000 4300 603 Bitte Kennwort angeben! BLZ 500 100 60 BIC PBNKDEFF Vor- und Nachname

Kernen: Heinz Waibler Kinding: Gallus lingbostel: Kurt Avenriep Bad Homburg: sche, Erika Eberhardt, Ilse Kwiatkowski Lindner Köln: Hans Jürgen Flügel, Irm- Lud wig Herrmann Bad Münder: Rose - Kreuztal: Gerhard Seelbach Lachendorf: gard u. 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Ro bert Keller Mühltal: Wolfgang Schellack, Gertrud Schmöker Bielefeld: stein: Lotte Bauch Meerbusch: Dr. Schmidt Neu brandenburg: Wolfgang Hart- Erika Koch Bleckede: Norbert Teuwsen Günther Janssens Minden: Friedrich Wa - mann Neustadt: Erika Spieß, Klaus Kolbe Bo chum: Hermann Pieper Bonn: Dr. Ger- termann Mülheim: Dr. Hans Ulrich Lau - Nien burg: Hartmut Emmerling Nor der - hard u. Elisabeth Tegge Bramsche: Helmut manns Müllheim: Do ro thea u. Hans-Peter stedt: Edith Köppen Oberhausen: Gabrie- Becker mann Braunschweig: Gerd Arendts, Range München: Ge org Mühllehner, Fer- le Reimann Oberrot: Ernst Koch Olden - Gertrude Schaffer Bremen: Heinz Albers, dinand Schröder, Berta Wurmdobler burg: Wer ner Kutschera Ostfildern: Dr. Martin Böttjer, Manfred Rutenberg, Dr. Müns ter: Marianne Kamp, Mar tha Schrage Peter Snoy Pattensen: Dr. Hans-Hermann Erich Saur, Dr. Jochen Zimmermann Bre- Neuental: Dr. Waldemar Steinkamp Neu- Schmitz Pforzheim: Herbert Richter Ra- merhaven: Horst Pfeiffer Büdingen: Gün - markt: Dr. Josef Haslbeck Neu münster: deburg: Isolde Fiedler Remagen/Sinzig: ter Lerch Bünde: Luise-Char lotte Kaschke Hildegard Goetze Neu Wulmstorf: Johann Rotary Club Rehlingen-Siersburg: Rudolf Bun de: Gerda Warnders Darmstadt: Karl Fröhling Norden: Jan Normann Norder - Himbert Remagen: Ortwin Mohnkern Ewald Kamphaus Dassel: Hans-Konrad stedt: Walter Prigge Nord horn: Wilhelm Renningen: Rudolf Hauke Röhrnbach: Blanke Delmenhorst: Gerhard Weisner Horstmeyer Nürnberg: Heinrich Hufnagl, Soldaten- u. Kriegerbund Kumreut Sankt Detmold: Adolf Neuser, Pe ter Semmelbeck Hans Schatz Nürtingen: Manfred Gänzle Augustin: Eheleute Paul Henseler Schau - Eberbach: Gudrun Teßmer Eckernförde: Oberlangen: Günter Schnasse Offenburg: enburg: Ger hard Hü cker Schliengen: Inge Ursula Frenzel Emskirchen: Johann Schus- Irm gard Schinkel Osnabrück: Berndt Krohs Niemöller Schrozberg: Brigitte Brunner ter Ennigerloh: Theodor Thie mann Essen: Osterode: Friedrich-Wil helm Macken sen Schweinfurt: Dr. Herman Schneider Dorothea Leidreiter, Friedrich-Wilhelm Paderborn: Helmut Thomalla Pinneberg: Schwetzingen: Hans-Joachim Schenck Wenzel Eutin: Kurt Reichert Fehmarn: Heinz Niggl Prien: Dr. Hans-Georg von Söhl de: Wilhelm Lüer Soest: Claus Harms Fritz Blanck Flensburg: Egon Koch Frei- Bomhard Radeburg: Eduard Schnabel Stendal: An ne liese Linke Stolberg: Ger trud berg: Siegfried Horn Fürstenau: Norbert Ratzeburg: Wolfgang Langendorff Rems- Lenzen Stralsund: Günter Kuhle, Volker Willutzki Gehrden: Ewald Steinborn halden: Ludwig Knauer Remscheid: Al - Zaremba Strau bing: Max Pellkofer Stutt- Gien gen: Christian Rungius Glad beck: fred Härtel, Hans Marczinczek Rietberg: gart: Edith Heuss, Konrad Holoch, Lina Ingrid Majert Glücksburg: Hans Christo- Willi Rabener Ritterhude: Hermann Schrö- Laier, Hans Schaal, Ilse Schöffel Süpplin- phersen, Hans-Christian Hansen, Helga der Salzhemmendorf: Ruth Bindewald gen: Anneliese Keding Surwold: Erwin Lausen Gütersloh: Heinz Gude Gunzen - Schallstadt: Elisabeth Keller Sassen- Albrecht Ulm: Gertrud Vo gelsang Unde- hausen: Fritz Bergdolt, Ludwig Müller burg: Egon-Ferdinand Graf von Rex loh: Erna Hartig Wa bern: Karl Thiel War- Hamburg: Konrad van Beuningen, Frieda Sereetz: Charlotte Rudloff Solingen: Frie- burg: Eberhard Heder Wentorf: Ilse Tei - Grapp, Wilhelm Heyden, Sigrid Lehmann, da Bönnschen Stade: Willi Niemann Stadt- chert Werne: Dr. Friedhelm Lin den Worms: Friedrich Offelmann Hannover: Günter hagen: K.-Günter Rabe Staufen: Ewald Dieter Pröllochs Wunstorf: Irene Beushau- Dan nat, Horst Freiherr Grote, Willi Duen- Ries ter er Tittmoning: Georg Schuß mül ler sen, Ludwig Hartmann Zerbst: Johannes sing, Dr. Dietrich Knuth, Joachim Senholdt, Tü bin gen: Rudolf Göz, Stefan Resch Uel- Hoffmann Ilse Wiechert, Reinhold Zimmerningkat versheim: Kurt Stark Uelzen: Gerda Heidelberg: Dr. Anneliese Dittmann, Dr. Rühle Uetze: Albert Depenau Ulm: Prof. Günter Thoms Hel lenthal: Friedrich Laaf Karl-Heinz Schaecherle Unna: Helga Zuwendungen anstelle von Herford: Friedrich Lüking Hilden: Karl Wnendt Viersen: Hu bert Busch Waldkirch: Köhler Hodenhagen: Felix Richter Holz- Regina Zöllner Wals rode: Annemarie Ka - Geschenken für Stiftung wickede: Gustav Neubauer Homberg: Karl ritzky Wardenburg: Rolf Jungclaus Wath - Riemenschneider Isernhagen: Christian lingen: Mar ga rete Friedhof Wee ner: Al - Stobbe Itzehoe: Jürgen Meyer Jork: Dieter brecht Alberts Wein stadt: Gerhard Hahn Emmerich: Anni Thomé-Perrin Franz Kalefeld: Fried rich Sander Karlsru- Werdohl: Maria Anna Güth Wesel: Wal - he: Marianne Hartig, Dr. Maximiliane burga Frenking Wes terrönfeld: Hartmut Kämpf Kempen: Helmut Langfeld Kiel: Läpple Wetter: Margarete Schulz Wild- DankeSpenden anstelle von Blumen Anna Bahnsen, Volkmar König Koblenz: steig: Thomas Klein Wilhelmshaven: Dr. und Kränzen im Todesfall Wilhelmine Kuhn Köln: Richard Bagu- Hermann Mattheis Winnigstedt: Helmut Schrobsdorff Winnweiler: Trudl Bischoff Wittlich: Gertrud Wachs Wolfsburg: Dr. Alzey: Rudolf Mandler Augsburg: Erich Wolfgang Beinhorn Würzburg: Rudolf- Neumann Bad Arolsen: Marie Bilke Bad Ihre Fragen zum Thema Carl Ziegler Wup pertal: Hans-Joachim Bir- Ber leburg: Erich Weber Bad Dürrheim: In - »Spenden anstelle ...« kenstock, Helene Dahlmann, Ortrud May, geborg Caspar, Gertrud Haller Bad Fal- beantworten Ihnen gern Günther Tertel Frau Silvia Börger und Frau Karin Hitzel unter unserer Telefonnummer 4/2008 Stimme&We g 31 05 61 - 70 09 - 1 36 Kriegsgräberstätte ... „Sie haben meinem Vater ein Grab gegeben. Nun möchte ich dem Volksbund helfen.“ ... und Kirche in Oberwölbling Hartmut Fiethler, Teilnehmer des Förderer-Workcamps