Über Die Sprache Hinaus
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BAND 1 CROSSING SEMIOTIC BORDERS BAND 1 Alltägliche und ästhe� sche Kommunika� onsprozesse, insbesondere die heu� gen, zeichnen sich durch den Einsatz unterschiedlicher Aus- drucksmi� el aus: In Filmen, Opern, Comics, Werbekommunikaten u. v. m. interagieren die sprachlichen Anteile mit Bildern, Bewegt- bildern, Musik und anderen akus� schen Elementen, eventuell auch mit olfaktorischen und tak� len Mi� eln. Welche Auswirkungen diese Interak� on der Ausdrucksformen auf das interlinguale und interse- mio� sche Übersetzen haben können, ist Gegenstand des vorliegen- den Bandes. In zwei größeren Sek� onen – Die Übersetzung zwischen Verbalität und Piktorialität sowie Die Übersetzung zwischen Verbali- tät und Musikalität – widmen sich die Autoren dem translatorischen Handeln, das über die Sprache hinaus geht und den Übersetzer als wahrha� krea� ven Brückenbauer zwischen den Kulturen, aber auch den Kommunika� onssystemen in Erscheinung treten lässt. ÜBER DIE SPRACHE HINAUS Les processus de communica� on quo� diens et esthé� ques, en par- � culier ceux d’aujourd’hui, se caractérisent par l’emploi de moyens d’expression variés : Dans les fi lms, les opéras, les bandes dessinées, Translatorisches Handeln la publicité et bien d’autres encore, les composantes verbales inter- in semio� schen Grenzräumen agissent avec les images, les images en mouvement, la musique et HINAUS SPRACHE DIE ÜBER d’autres éléments acous� ques, parfois aussi avec des moyens olfac- � fs voire tac� les. Les possibles eff ets de ladite interac� on des mo- yens d’expression sur la traduc� on interlinguale et intersémio� que Marco Agne� a (Hrsg.) font l’objet de la présente compila� on. À travers deux grandes sec- � ons – La traduct on entre verbalité et iconicité et La traduct on entre verbalité et musicalité – les collaborateurs de ce volume me� ent en avant la traduc� on comme un acte allant audelà du langage, faisant apparaître ainsi le traducteur comme un véritable bâ� sseur de ponts, Marco Agne� a Agne� Marco tant entre les cultures qu’entre les systèmes de communica� on. ISBN 978-3-487-15766-5 OLMS Marco Agnetta (Hrsg.) Über die Sprache hinaus Crossing Semiotic Borders herausgegeben von Marco Agnetta, Nathalie Mälzer und Maria Wünsche Band 1 Über die Sprache hinaus Translatorisches Handeln in semiotischen Grenzräumen herausgegeben von Marco Agnetta Universitätsverlag Hildesheim Georg Olms Verlag Hildesheim Hildesheim . Zürich . New York 2018 Über die Sprache hinaus Translatorisches Handeln in semiotischen Grenzräumen herausgegeben von Marco Agnetta Universitätsverlag Hildesheim Georg Olms Verlag Hildesheim Hildesheim . Zürich . New York 2018 Diese Publikation entstand in Zusammenarbeit von Georg Olms Verlag und Universitätsverlag der Stifung Universität Hildesheim. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverflmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografe; detaillierte bibliografsche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufar. Mit freundlicher Unterstützung durch den Frankoromanistenverband (Association des francoromanistes allemands) ISO 9706 Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier Satz: Marco Agnetta Umschlaggestaltung: Inga Günther, Hildesheim Herstellung: Docupoint GmbH, 39179 Barleben Printed in Germany © Georg Olms Verlag AG, Hildesheim 2018 www.olms.de © Universitätsverlag Hildesheim, Hildesheim 2018 Alle Rechte vorbehalten ISBN 978-3-487-15766-5 ISSN (Print) 2628-0663 Gisela Thome zugeeignet Schriftenreihe Crossing Semiotic Borders Die Reihe Crossing Semiotic Borders ist intersemiotischen Grenzgängen sowie Grenzüberschreitungen gewidmet und versammelt Beiträge zur kontrastiven Semiotik, Polysemiotizitätsforschung, kontrastiven Linguis- tik, Translationswissenschaft und barrierefreien Kommunikation in all ihren Facetten. Schwerpunkte bilden die wissenschaftliche Beschreibung und Analyse grenzüberschreitender Kommunikationspraxis, seien diese nun im Sprachbereich angesiedelt oder auf dem Feld kombinierter, poly- semiotischer bzw. multimodaler Interaktion. Berücksichtigung finden sowohl intra- als auch interkulturelle Fragestellungen. Die Reihe steht den Verfasser*innen von Forschungsarbeiten offen, die innovative theoretische, angewandte, methodische oder interdiszipli- när ausgerichtete Fragestellungen zur grenzüberschreitenden Kommuni- kation in den Vordergrund rücken. Als Erscheinungsformen sind sowohl Monographien (z. B. Dissertationen, Habilitationen) als auch thematisch gebundene Sammelbände (Tagungsbände etc.) vorgesehen. Publikations- sprachen sind Deutsch, Englisch und die gängigen romanischen Sprachen. Die im Universitätsverlag Hildesheim erscheinende Reihe ver- schreibt sich – zumindest in der Translationswissenschaft als erste – voll- kommen dem Open-Access-Prinzip. Ihre Bände sollen in hybrider Form, also sowohl im Print- als auch im digitalen Format, publiziert werden und sind im Netz öffentlich sowie entgeltfrei zugänglich. Die Herausgeber*innen: Marco Agnetta, Nathalie Mälzer und Maria Wünsche Editorial board Dr. Larisa Cercel (Saarbrücken) Prof. Dr. Eva Eckkrammer (Mannheim) Prof. Dr. Klaus Kaindl (Wien) Prof. Dr. Bettina Kluge (Hildesheim) Prof. Dr. Claudia Polzin-Haumann (Saarbrücken) Prof. Dr. Tinka Reichmann (Leipzig) Prof. Dr. Martina Schrader-Kniffki (Mainz/Germersheim) Inhaltsverzeichnis MARCO AGNETTA (Saarbrücken) Zum Potenzial semiotischer Grenzen oder Der Übersetzer als Grenzgänger und Brückenbauer ................................ 11 Die Übersetzung zwischen Verbalität und Piktorialität GISELA THOME (Saarbrücken) Zum translatorischen Umgang mit multimodalen Texten ....................... 41 KATHARINA LEONHARDT (Erfurt) ‚Internationale Metaphern‘ – Zur Übersetzbarkeit von Sprachbildern .... 83 ANTONIO BUENO GARCÍA (Valladolid) La rhétorique et la communication non verbale dans la publicité .......... 109 SYLVIA REINART (Mainz/Germersheim) Untertitelung – über die etablierten Normen hinaus .............................. 131 Die Übersetzung zwischen Verbalität und Musikalität SILVIA BIER (Thurnau) Die Tragédie en musique als Synthese der Künste. Überlegungen zu einem analytischen Ansatz zwischen Semiotik und Performativität ................................................. 159 HERBERT SCHNEIDER (Saarbrücken/Mainz) Hans Reinhart, traducteur d’œuvres d’Arthur Honegger et de Paul Claudel : Jeanne au bûcher et La Danse des morts .............. 177 MARCO AGNETTA (Saarbrücken) Zum translatorischen Umgang mit Eigennamen im Kontext der Librettoübersetzung ...................................................... 207 HERBERT SCHNEIDER (Saarbrücken/Mainz) Die Übersetzungen von Chamissos und Schumanns Zyklus Frauenliebe und -leben ins Französische und Italienische ..................... 253 SYLVIE LE MOËL (Paris) Eine produktive interlinguale und intersemiotische Grenzüberschreitung? Louis Spohrs „große Oper“ Jessonda ................ 277 ERIC THIL (Saarbrücken) Traduire la musique par les mots. Un exemple de transposition musicale dans un roman de Marguerite Yourcenar .......... 295 Die Autorinnen und Autoren .................................................................. 309 MARCO AGNETTA Saarbrücken Zum Potenzial semiotischer Grenzen oder Der Übersetzer als Grenzgänger und Brückenbauer 1 Kommunikative Grenzziehungen und Grenzüberschreitungen Unser alltägliches Leben wird von den unterschiedlichsten Arten von Grenzen geprägt: Sie können geographischer, zeitlicher, ideologischer, ju- ristischer, sozialer, sprachlicher, konfessioneller, geschlechtlicher Natur sein etc. Nahezu immer jedoch haben sie für den Menschen, der mit ihnen umzugehen lernt, einen Zeichenstatus, weil Grenzen – ob materiell oder geistig und metaphorisch – stets auf die Konsequenzen ihres Übertritts verweisen. Vielleicht am konkretesten und damit am anschaulichsten tre- ten der organisatorische Nutzen, aber auch das Konfliktpotenzial der Grenze an den geographischen Landesmarken zu Tage, die politisch-ad- ministrative und juristische Hoheitsgebiete voneinander abtrennen. Ob- wohl meistens in arbiträrer Weise vom Menschen festgelegt, orientieren sich Grenzen oft an natürlichen Gegebenheiten, die ein kontinuierliches Sich-Fortbewegen von Lebewesen im Raum erschweren, etwa Berge, Meere, Flüsse, Seen. Wo dies nicht der Fall ist, hat der Mensch die im Laufe der Geschichte gezogenen bzw. verschobenen Grenzen durch Zäu- ne, Mauern, Wälle etc. immer auch baulich kenntlich gemacht (vgl. Rutz 2010: 10f.). Aus bestimmten Notwendigkeiten heraus werden Grenzen an festgelegten Punkten aber kontrolliert geöffnet und etwa durch Straßen, Wege, Tore, Tunnel, Schleusen und nicht zuletzt Brücken mehr oder we- niger permeabel gemacht. Diesen zwar zur Grenzüberschreitung angeleg- ten, die Grenze aber auch stets als solche bekräftigenden Orten1 wohnt ei- ne gewisse Dramatik inne, weil hier Momente des Getrennt- und doch Vereintseins einander stets bedingen. 1 Dies bekräftigt Heidegger beispielsweise in Bezug auf die Brücke, wenn er in seinem Aufsatz „Bauen Wohnen Denken“ (1951/2000: 154) schreibt: „Im Übergang der Brü- cke treten die Ufer erst als Ufer hervor.“ Marco Agnetta Die Begriffe der Grenze und Grenzüberschreitung finden im gegenwärti- gen geisteswissenschaftlichen Diskurs eine ubiquitäre Verwendung und sind zusehends zu „universalen Metapher[n] für all