170 Östlich der Durance

Baden am Lac de Sainte-Croix

Haute- östlich der Durance Der östlich der Durance gelegene Teil der Haute-Provence ist rauer und ge- birgiger als der Westen. Sieht man von der Départementshauptstadt Digne- les-Bains ab, gibt es keine urbanen Zentren, dafür mit dem Grand Canyon du eine faszinierende Naturszenerie. Der Osten der Haute Provence gehört zu den ältesten europäischen Siedlungsgebieten, Östlich wie das Musée de Préhistoire in eindrucksvoll zu berichten weiß. Später grün- Duranc deten die Römer in ihre Colonia Julia Augusta Apollinaris Reiorum, wovon noch die spärlichen Reste eines Tempels zeugen. Naturliebhaber finden auf dem Hochplateau von die ausgedehntesten Lavendelfelder der Provence, zudem gibt es am Lac de Sainte-Croix und am Esparron-du Verdon herrliche Bademöglichkeiten. Dign Digne-les-Bains B Digne-les-Bains, die Hauptstadt des Départements Alpes de Haute-Proven- ce, liegt am Schnittpunkt dreier Täler inmitten einer von Lavendelfeldern geprägten Landschaft. Rund 600 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, ist Digne-les-Bains zudem für Heilquellen und seine gute Luft bekannt. Bereits die Römer schätzten die Thermalquellen von Dinia, wie Digne-les-Bains damals genannt wurde; ihre Heilkraft sollen die Quellen speziell bei Rheuma und Parc

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Östlich der Durance → atnS 7 n .196/197 S. und 179 S. Karten

Atemwegserkrankungen entfalten. Obwohl bisher keine Grundmauern aus römi- scher und frühchristlicher Zeit freigelegt werden konnten, ist eine kontinuierliche Besiedlung von Digne erwiesen. Allerdings ist die genaue Lage unbekannt. Man weiß nicht einmal, ob die römische Stadt in der Nähe des heutigen Stadtzentrums oder bei der alten Kathedrale Notre-Dame-du-Bourg zu suchen ist; Letzteres ist allerdings wahrscheinlicher. Analog zu zahlreichen anderen größeren Römer- städten wurde Digne in der Spätantike Sitz eines Bistums (506). Lange Zeit war die Stadt zweigeteilt, bevor im Spätmittelalter die Bewohner des unteren Stadtteils aus Sicherheitsgründen vom Tal auf den felsigen Hügel zogen. Unterhalb der verwinkelten Gassen der Altstadt verläuft der im 19. Jahrhundert als Prachtstraße angelegte Boulevard Gassendi, dessen Platanen vor allem im Hoch- sommer kaum Licht einfallen lassen und für angenehme Temperaturen sorgen. Die Straße ist nach Pierre Gassendi benannt, einem 1592 in einem Dorf unweit von Di- gne geborenen Philosophen, Mathematiker und Astronom von europäischem Rang. Gassendi stand nicht nur mit Descartes in regem Briefkontakt, sondern lie- ferte durch seine exakten Beobachtungen des Merkurs den Beweis für Galileis Be- hauptung, die Sonne stünde im Mittelpunkt unseres Planetensystems. Wer wissen will, wie Gassendi ausgesehen hat, kann die Bronzestatue auf dem Place Charles de Gaulle näher in Augenschein nehmen. Digne-les-Bains ging auch in die Literatur- geschichte ein: Eine Szene aus Victor Hugos sozialrevolutionärem Roman „Die Elenden“ spielt in der Lavendelmetropole der Haute-Provence. Die Hauptfigur des Romans, der ehemalige Zuchthäusler Jean Valjean, wandelt sich dank der Güte des Bischofs von Digne zum ehrbaren Menschen. Durch die 1975 in Betrieb ge- nommenen Kuranlagen gewann Digne – seit 1988 Digne-les-Bains – an touristi- scher Attraktivität: Jährlich werden mehr als 10.000 Kurgäste gezählt. Ein schöner Blick auf Digne-les-Bains und das Tal der Bléone eröffnet sich übrigens von der 172 Östlich der Durance

872 Meter hoch gelegenen Chapelle de la Croix, die über einen Fußweg zu erreichen ist, der bei der Avenue Paul Martin abzweigt. ĒBasis-Infos Information Office de Tourisme et de 10 Min. zu den etwas außerhalb gelegenen Thermalisme, Le Rond-Point, Place du Thermen. Digne ist eine Haltestation der Li- Tampinet, 04005 Digne-les-Bains, ¢ 049236 nie 21 zwischen Gap und Nizza: tgl. um 9.50 6262. www.dignelesbains-tourisme.com. und 17.25 Uhr über Castellane und Grasse Hier gibt es auch eine hervorragende Wan- nach Nizza. Tgl. eine Busverbindung über derkarte zu den Refuge-d’Art-Projekten. Forcalquier, Apt und nach Avi- Einwohner 18.700. gnon. Zudem fahren mehrmals tgl. Busse nach Manosque, Aix-en-Provence und Mar- Verbindungen Gut 3 Std. 15 Min. benötigt seille. In Richtung Norden geht es einmal der Train des Pignes („Pinienzapfenzug“) tgl. über Seyne-les-Alpes nach Barcelonnet- für die phantastische Fahrt von Digne nach te. ¢ 0492315000. Nizza. Der Zug fährt 4-mal pro Tag (7.15, 10.45, 14.25, 17.35 Uhr). Ticket bis Nizza Bioladen Marjolaine, 8, rue Jeu de 23,30 €. Gare de Digne-les-Bains. Auskunft Pomme. ¢ 0492310158, www.trainprovence.com. Zu- Biomarkt Jeden Di von 15.30 bis 19 sätzlich fahren tgl. SNCF-Züge nach Mar- Uhr findet im nahen Aiglun (5 km südwestl.) seille, Lyon und Paris. ¢ 0492310067. Der der größte Biomarkt des Départements Bahnhof liegt sehr zentrumsnah in der Ave- statt. nue Pierre Sémard, am rechten Ufer der Bléone. Der Busbahnhof an der Place Tam- Etablissement Thermal Das Thermal- pinet ist noch zentraler. Die Linie 1 fährt in bad Les Eaux Chaudes ist von Mitte Feb. bis Anfang Dez. geöffnet. Die Öffnungszei- ten schwanken stark. Bitte im Office de Tourisme erkundigen, wann man im 35 Grad Celsius warmen Wasser planschen kann. Für das Jahr 2018 ist ein kompletter Neubau geplant! Information über Kurmög- lichkeiten: Etablissement Thermal, Route des Bains, ¢ 0492323292. www.thermes dignelesbains.com. Fahrradverleih GB Sports Cycles,Rue Denis Papin, ¢ 0492310529. So und Mo geschlossen. www.gallardo-bike-shop.fr. Gleitschirmflugschule Dinovol, Ecole de parapente de Digne-les-Bains, ¢ 04923 24206. http://parapente.dinovol.free.fr. Golf 18-Loch-Golfplatz. 57, route de Chaf- faut. www.ngf-golf.com. Hallenbad Freizeitbad, Avenue François Cuzin, ¢ 0492310690. Eintritt 11 €, erm. 7,50 €. www.piscine-leseauxchaudes.com. Literaturtipp Alexandra David-Néel: Mein Indien. Knaur Taschenbuch, Mün- chen. Das wohl bekannteste Buch der in Digne-les-Bains beheimateten Tibet-For- scherin; Victor Hugo: Die Elenden; Pierre Der Turm der Kathedrale Saint- Magnan: Das Zimmer hinter dem Spiegel. Spannender, in Digne spielender Krimi. Jérôme Scherz Verlag. Bd. 1 bernachten ssen & Trinken 1 V Jardin ic Digne-les Bains 173 1 Municipal Notre Dame 2 Le Coin Fleuri to botanique r hie du Bourg 3 L'Olivier 2 r ruc H s F 2 Le Coin Fleuri u harle di 4 La Taverne g . C n o v se 5 Central A as 6 Le Fabrik . G s Bd 7 Les Noisetiers 11 Hôtel du Grand Paris er MMuséeusée ni ai DDépartementalépartemental 8 Le Vieil Aiglun nt Fo t s re 9 Ce Nid d'Aigle de B e 10 Hôtel de Provence llé tin A Mar 11 Hôtel du Grand Paris d. PPlacelace GénéralGénéral 3 B s ddee GaulleGaulle rè 12 Les Eaux Chaudes s A de 13 Villa Gaïa at C. MMuséeusée orora PPlacelace dede nn ll'Évêché'Évêché ddee lala SecondeSeconde . Ho u Dr C Ru GGuerreuerre Rue d ap e A i e PPl.l. dede lala tou R MMondialeondiale .Demv. c l u n MMuséeusée dede a e M o b è FFabriqueabrique u re- llaa LavandeLavande 'H mieu de lé l Ro -D 4 e r. ie B SSaint-aint- PPl.l. dudu u et d D n u a ontzey JJérômeérôme MMitanitan i 5 e d L GGareare d Ru u e n e s u e C. R r s Pa ie R RRoutièreoutière ampi ya l as n e T G R p . u a u d e h B PPlacelace dede 6 C d A .

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Digne-les-Bains 196/197 S. und 179 S. Karten

1133 80 m

MaisondelaPresse 67, boulevard Veranstaltungen Rencontres Cinéma- Gassendi. thographiques: Alternative Kinotage im Markt Jeden Mittwoch- und Samstagvor- März. Corso de la Lavande: Im August mittag ist Markttag. Jeden 1. Samstag im kann man sich in Digne, der Capitale-des- Monat findet zudem ein großer, ganztägi- Alpes-de-la-Lavande, ein (Duft-)Bild von ger Markt statt. der reichen Lavendelernte der Umgebung machen. Schwimmen Am künstlich angelegten Lac de Ferrols an der Straße nach Nizza Via Ferrata Es gibt in der Umgebung kann man schwimmen oder in der Sonne zwei Klettersteige: Rocher de Neuf Heures faulenzen. sowie Falaise de Meichira. ēÜbernachten/Essen **** Hôtel du Grand Paris 1/, schon die di- dem Haus. Menüs ab 28 € (mittags), sonst cken Teppiche im Treppenhaus deuten an, 38, 54 und 75 €. Restaurant Mo bis Do je- dass man wert auf Tradition legt. Das Hotel weils mittags geschlossen. Weihnachten in einem stattlichen Haus aus dem 17. Jh. bis Ende Feb. Betriebsferien. EZ ab 85 €, besitzt durchaus Flair, wenngleich die Ein- DZ 95–155 €; Frühstück 17 €; Garage 8 €.19, richtung bis auf die Bäder etwas bieder da- boulevard Thiers, ¢ 0492311115. www.hotel- herkommt. Ein angemessenes Preis- grand-paris.com. Leistungs-Verhältnis bietet das von Restau- rantführern gelobte Restaurant (14 Gault- Mein Tipp: *** Villa Gaïa 13, die stilvoll Millau-Punkte), das auch traditionell proven- eingerichtete Villa aus dem 18. Jh. ist mit zalische Gerichte wie ein Filet de Pigeon ihrem großen Park und Tennisplatz eine (Taubenfilet) gekonnt zuzubereiten weiß. herrliche Adresse. Nur 2 km vom Zentrum Im Sommer speist man unter Platanen vor entfernt, ist das intime Hotel eine Oase der 174 Östlich der Durance

Ruhe (nur zehn individuelle Zimmer!). Die geschlossen. 1, rue des Monges, ¢ 049231 Atmosphäre ist sehr angenehm, was si- 4741. www.resto-lolivier.fr. cherlich auf das freundliche Besitzerpaar Le Fabrik 6, am Ende eines kleinen Plat- Anne-Françoise und Georges-Eric zurückzu- zes bietet das Lokal eine traditionelle haus- führen ist. Die Zimmerpreise von 84–150 € gemachte Küche. Straßenterrasse. Mittags- (Frühstück 13 €) sind in Anbetracht der gu- menü 15 €, sonst 18 €. So Ruhetag. Place ten Ausstattung absolut angemessen. Je- de la Barlette, ¢ 0492612215. den Abend wird den Hausgästen auf Vor- bestellung im stimmungsvollen Speisesaal La Taverne 4, eine beliebte Adresse für oder (bei schönem Wetter) auf der Terrasse den ganzen Tag an Dignes „Hauptschlag- ein wechselndes Menü (26 €) angeboten, ader“ mit modernen Räumlichkeiten. Gro- wobei auf die Verwendung biologisch an- ße Straßenterrasse. Plat du Jour 9,50 €, gebauter Zutaten Wert gelegt wird. Ent- Mittagsmenü 14,80 €, abends 21 und 26 €. spannung findet man auf der windge- So Ruhetag. 36, boulevard Gassendi, schützten Sonnenterrasse oder im holzbe- ¢ 0492313082. feuerten Hamam). Es gibt keinen Fernseher Chambres d’hôtes Les Noisetiers 7, im Zimmer. Halbpension ab 3 Tagen 35 € rund einen Kilometer westl. des Zentrums pro Pers. Von Mitte April bis Ende Okt. ge- vermietet Herr Nguyen in seiner auf einer öffnet. An der Landstraße nach Nizza Anhöhe gelegenen Villa zwei sehr komfor- gelegen. ¢ 0492312160. table und sehr saubere Zimmer mit asiati- schem Touch. Bei schönem Wetter wird ** Central 5, wie der Name schon andeu- das Frühstück auf der Veranda (Terrasse) tet, sehr zentral gelegen. Die gefliesten serviert. Im Sommer lockt zudem der Pool. Zimmer sind ausgesprochen sauber und Keine Hunde, keine Kreditkarten. DZ 100– werden durch ein paar alte Möbel aufge- 110 € inkl. einem sehr abwechslungsrei- peppt. Ruhiger sind die Zimmer zur Fuß- chen und leckeren Frühstück. 4, impasse gängerzone. Zimmerpreis nach Ausstat- des noisetiers, ¢ 0492321223. http:// tung 51–70 € (das günstigste mit Etagentoi- noisetiers.gite.free.fr. lette zum Jugendherbergspreis); Frühstück 7,90 €. 26, boulevard Gassendi, ¢ 049231 Ce Nid d’Aigle 9, wie ein Adlerhorst thront 3191. www.lhotel-central.com. dieses stimmungsvolle Gästehaus über dem Tal. Es steht sogar eine Kapelle auf ** Hôtel de Provence 10, dieses einfache, dem Grundstück. Herrlicher Panorama- aber ordentlich geführte Hotel huldigt den blick! Es werden zwei Zimmer und ein Gîte provenzalischen Farben, in manchen Zim- (545–760 € pro Woche für bis zu 5 Pers.) ver- mern hängen die bekannten Drucke von mietet. DZ je nach Saison und Aufenthalts- van Gogh. Leser lobten die Freundlichkeit dauer 74–87 € inkl. Frühstück, das bei schö- der Hotelbesitzer, die ihre Gäste mit Aus- nem Wetter auf der Aussichtsterrasse flugstipps und Restaurantempfehlungen serviert wird. 2,5 km Anfahrt von Digne, die versorgen. Wer will, kann sich vor dem letzten Meter sind etwas abenteuerlich. 4, Haus unter dem Schatten einer Platane ent- hameau des Hautes-Sièyes, ¢ 0492314571. spannen. EZ 49 €,DZ64–73 €;Frühstück http://cenidaigle.com. 9,50 €. 17, boulevard Thiers, ¢ 0492313219. www.hotel-alpes-provence.com. Ferienhäuser Mein Tipp: Le Vieil ** Le Coin Fleuri 2, hier gibt es boden- Aiglun 8, Annick und Charles Speth, ein ständige Kost mit großen Portionen! Me- belgisches Ehepaar, haben ihren Traum nüs zu 19 und 29 €. Terrasse hinter dem von einem Leben in der Provence verwirk- Haus. Es werden auch Zimmer vermietet: licht und einen Teil des verlassenen Dorfes DZ 55–75 €. 9, boulevard Victor Hugo, ¢ 049 Vieil Aiglun – nur die spätromanische Kir- 2615310. www.lecoinfleuri.com. che war vollständig erhalten – gekauft und vermieten dort drei gut ausgestattete Fe- L’Olivier 3, anspruchsvolle mediterrane rienhäuser. Auf dem weiträumigen Grund- und französische Küche in modernem Am- stück gibt es einen herrlichen Pool, einen biente zu keineswegs überteuerten Prei- Bouleplatz, Tischtennisplatte, Kinderspiel- sen. Auf der Menükarte stehen auch lecke- platz sowie mehrere lauschige Sitzgelegen- re Fischgerichte wie Filets de Rougets rôti heiten. Wenn man in einer der Hängemat- (gegrilltes Rotbarbenfilet). Menüs zu 14 € ten liegt und vor sich hin träumt, dann ist (nur mittags außer So) und 27 €.Große das Paradies nicht mehr weit. Hinweis: Tie- Straßenterrasse. Sonntagabend, Mo und Di Digne-les Bains 175 re sind nicht erlaubt. Je nach Saison und eingegrenztes Wiesengelände an einem Gîte 750–2580 € pro Woche (2–8 Pers.). Be- Bach. Ausreichend Schatten, Swimming- zahlung mit Kreditkarte möglich. Anfahrt: pool. Von April bis Okt. geöffnet. Routes 8 km westl. von Digne zweigt an der RN 85 des Thermes, ¢ 0492323104. www.camping rechter Hand die kleine D 417 ab, die nach leseauxchaudes.com. 3km– zuletzt in steilen Serpentinen – nach ** Municipal Notre Dame du Bourg 1, die Vieil Aiglun führt. ¢ 0492346700.www.vieil- städtische Anlage mit 120 Plätzen bietet ein aiglun.fr. vergleichbares Angebot und liegt ebenfalls Camping *** Les Eaux Chaudes 12, wie an einem Fluss. Von Mai bis Okt. geöffnet. der Name andeutet, liegt der Platz gleich Route de Barcelonnette, ein Stück hinter bei den Thermalquellen, etwas außerhalb der Kathedrale Notre-Dame-du-Bourg. vom Zentrum. Angenehmes, von Wäldern ¢ 0492310487. www.campingdigne.com.

Alexandra David-Néel – das Leben einer ungewöhnlichen Frau Durance der Östlich Noch vor ihrer Volljährigkeit verließ die 1868 in Paris geborene Alexandra David ihr Elternhaus, um mit dem Fahrrad Spanien zu erkunden. Später stu- dierte sie Orientalistik und Musik, bevor sie mit 23 Jahren den Vorderen Orient bereiste. In Hanoi gab sie ihr Debüt an der dortigen Oper. Der be- rühmte Komponist Jules Massenet empfahl sie an die Komische Oper von Paris, wo sie allerdings keinen Vertrag erhielt. Nachdem Alexandra David an mehreren Provinzopern (Besançon, Poitiers) gesungen hatte, heiratete sie 1900 in Tunis den steinreichen Eisenbahningenieur Philippe Néel. Mit dem →

nötigen finanziellen Polster ausgestattet, erkundete sie in den folgenden 196/197 S. und 179 S. Karten Jahrzehnten Indien, Tibet und China, machte die Bekanntschaft von Mahat- ma Gandhi, dem Philosophen Sri Aurobindo und dem Dalai Lama. Sie war unter anderem die erste Europäerin, die die Stadt Lhasa besuchte, obwohl dies Ausländern bei Todesstrafe untersagt war. Zwischen ihren Expeditionen zog sie sich in ihr 1928 in der Provence erworbenes Haus zurück, das heute die Stiftung Alexandra David-Néel beherbergt. Nach einem letzten, durch politische Wirren unfreiwillig verlängerten Chinaaufenthalt ließ sie sich 1946 endgültig in ihrem Haus in Digne nieder, das unter dem Namen Sam- ten Dzong („Festung der Meditation“) alsbald zu einem Zentrum für fernöst- liche Philosophie und Lebensführung wurde. Für eine letzte Überraschung sorgte sie einen Tag vor ihrem 101. Geburtstag, als sie auf dem Rathaus von Digne erschien, um ihren abgelaufenen Reisepass für eine Reise nach Mos- kau verlängern zu lassen. Dazu kam es allerdings nicht mehr, denn nur weni- ge Monate später ging ihr ereignisreiches Leben zu Ende.

Sehenswertes Notre-Dame-du-Bourg: Die alte Kathedrale von Digne steht nordöstlich des Zen- trums an der nach Seyne führenden D 900. Obwohl erst im 13. Jahrhundert errich- tet, ist Notre-Dame-du-Bourg ein – bis auf das gotische Rundfenster in der West- fassade – rein romanischer Bau. Der unlängst renovierte, heute nur noch als Fried- hofskirche dienende Sakralbau besitzt einen hierfür typischen, lang gestreckten einschiffigen Grundriss. Prachtvoll gestaltet ist das Westportal, im Inneren sind Wandmalereien fragmentarisch erhalten. Da das komplette Kirchenmobiliar wäh- rend der Revolution zerstört worden war, wurden Altar, Kerzenständer und Bi- schofsstuhl von dem Kanadier David Rabinowitch extra für die Kirche angefertigt. 176 Östlich der Durance

Bei Grabungen wurde festgestellt, dass die Kirche auf den Grundmauern eines anti- ken Vorgängerbaus steht. Direkt unter der Kirche wurde eine Krypta mit Gräbern aus der Römerzeit entdeckt, die besichtigt werden kann. Krypta:Mai–Sept. tgl. außer Di 10–12 und 15–18 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 2 €. Kirche: nur 15– 18 Uhr geöffnet. Saint-Jérôme: Hoch über Digne-les-Bains thront die von 1490 bis 1500 errichtete Kathedrale Saint-Jérôme. Mit ihrem Bau trug man verspätet der Verlagerung des Stadtkerns vom Tal auf den Hügel Rechnung. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche vergrößert, wobei die Fassade eine prunkvolle Neugestaltung erlebte. Fondation Alexandra David-Néel: Die nach dem Tod von Alexandra David-Néel eingerichtete Stiftung fördert Exil-Tibeter und wissenschaftliche Forschungspro- jekte. Alle Werke, Dokumente und Fotografien ihrer Asienreisen sind hier ver- sammelt. Sehenswert ist auch die orientalische Ausstattung der Zimmer, darun- ter mehrere tibetanische Kultobjekte und ein kleiner Tempel, in dem die For- schungsreisende meditierte. Route de Nice, 27, avenue du M. Juin. Führungen von Juli bis Sept. tgl. außer Mo um 10, 14 und 15.30 Uhr, sonst tgl. außer Mo um 14 und 15.30 Uhr. Teilnahme kostenlos. www. alexandra-david-neel.com. Musée de la Seconde Guerre Mondiale: An historischer Stelle, in einem 1939 er- richteten Schutzraum, dokumentiert das Museum die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, der Occupation (der Besatzung) und der Résistance (des Widerstandes) in der Haute-Provence. Place Paradis. Besichtigung nur nach Voranmeldung. Eintritt frei! ¢ 0492312895. Musée Gassendi (Musée Départemental): Die Dauerausstellung des bereits im 19 Jahrhundert gegründeten Kunst- und Naturkundemuseums wurde unlängst neu konzipiert und widmet sich einem breiten Themenspektrum. Die Exponate reichen von der Schmetterlingssammlung über optische und technische Apparaturen bis hin zur provenzalischen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts und zeitgenössi- scher Kunst. Natürlich würdigt das Museum auch das Wirken des Humanisten Pierre Gassendi. Im Dachgeschoss wird das Refuges d’Art Projekt von Andy Golds- worthy mit zahlreichen Fotografien vorgestellt. 64, boulevard Gassendi. April–Sept. tgl. außer Di 11–19 Uhr, Okt.–März tgl. außer Di 13.30– 17.30 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 2 €. Am 1. So im Monat frei! www.musee-gassendi.org. Musée de la Lavande: Das kleine Museum erläutert die Geschichte des regionalen Lavendelanbaus. 32, boulevard Gassendi. Juli und Aug. tgl. 10–18, Sept.–Juni Mo 12–18 Uhr, Di–Sa 10–18 Uhr. Eintritt 5,50 €,erm.2,50€. www.musee-lavande-digne.fr. Musée Départemental d’Art Religieux: In einer ehemaligen Kapelle der Büßer- mönche wurden zahlreiche wertvolle religiöse Kunstgegenstände aus der ganzen Region zusammengetragen. Rés Place des Récollets. Nur Juni–Sept. tgl. 10–18 Uhr. Eintritt frei! Natu Géolo Musée-Promenade de la Réserve Géologique de Haute-Provence: Das zwei Ki- lometer außerhalb von Digne an der Straße nach Barles gelegene Centre de Géo- Ha logie de Saint-Benoît ist der richtige Ort, um einen Einblick in die geologische Prov Vergangenheit zu gewinnen. Über 20 Prozent der Hochprovence gehören zu ei- nem 1984 gegründeten geologischen Naturpark (Réserve Naturelle Géologique de Haute-Provence), der mit einer Fläche von 145.000 Hektar der größte seiner Art Réserve Naturelle Géologique de Haute-Provence 177 in Europa ist und vom Centre de Géologie verwaltet wird. Es gibt insgesamt vier verschiedene Pfade, um das Gelände zu erkunden (Sentier de l’eau etc.). Im Som- mer werden auch Tages- und Halbtageswanderungen angeboten, die an mehre- ren faszinierenden Versteinerungen (Vogelfüße und Ammoniten) vorbeiführen. April–Okt. Mo–Fr 9–12 und 14.30–17.30 Uhr; Juli und Aug. tgl. bis 9–19 Uhr. Eintritt 8 €,erm. 6 bzw. 5 €. Weitere Auskünfte über Führungen erteilt: Centre de Géologie, Quartier Saint- Benoît, 04000 Digne-les-Bains, ¢ 0492367070. www.resgeol04.org. Jardin Botanique des Cordeliers: In dem zum Collège Maria Borrély gehörenden historischen Garten (ehemaliges Franziskanerkloster) wachsen rund 350 verschie- dene Gewürzkräuter und Heilpflanzen. Der Garten liegt ein kleines Stück nördlich des Boulevard Gassendi und ist leicht zu finden. Place des Cordeliers. Juli und Aug. Di–Fr 9–19 Uhr, April–Okt. 9–18 Uhr. Eintritt frei. Lacs des Ferréols: Freizeitpark mit zahlreichen Attraktionen am linken Ufer der slc e Durance der Östlich Bléone, vom Zentrum aus flussabwärts an der RN 85 gelegen. Ein künstlicher See und große Liegewiesen laden zum Baden und Sonnen ein.

Umgebung Réserve Naturelle Géologique de Haute-Provence

Von Digne in Richtung Barles durchquert man das 1984 gegründete Réserve Na- → turelle Géologique de Haute-Provence. In dem 145.000 Hektar großen Natur- atnS 7 n .196/197 S. und 179 S. Karten schutzgebiet lassen sich Spuren aus den verschiedensten Epochen der Erd- geschichte ausmachen. Neben Pflan- zen aus dem Paläozoikum, wurden in dem „alpinen Meer“ versteinerte Rep- tilien aus dem Mesozoikum und Vögel aus dem Tertiär gefunden. An ver- schiedenen Stellen sind besondere Konzentrationen von Fossilien oder eindrucksvolle erdgeschichtliche Auf- faltungen auszumachen. Zu den wert- vollsten Funden gehört ein 185 Mil- lionen Jahre alter Ichtyosaurus. Das 4,50 Meter lange versteinerte Skelett, das durch eine Glasplatte geschützt wird, befindet sich zehn Kilometer Versteinerung am Straßenrand an der nördlich von Digne. Das Auto muss an Landstraße nach Barles einem Wanderplatz an der D 900 ab- gestellt werden, ein markierter Pfad führt in einer Stunde zur Fundstelle. Doch ist dies nicht der einzige spektakuläre Fund: Bereits kurz außerhalb von Digne ragt direkt neben der Straße (D 900) ei- ne steile Platte empor, auf der zahllose Ammoniten zu sehen sind. Auch die an- deren Versteinerungen sind leicht zu finden, da die Wege zu den Fundstellen gut ausgeschildert sind. Achtung: Nur autorisierten Fachleuten ist es erlaubt, den Zeugnissen der Erdgeschichte mit Hammer und Meißel zu Leibe zu rücken. An mehreren Stellen ist sogar das Auf- sammeln von Versteinerungen verboten! 178 Östlich der Durance

Refuges d’Art Rund um Digne-les-Bains kann man mehrere Natur-Art-Objekte (eine Variante der Land Art) des englischen Künstlers Andy Goldsworthy besichtigen. Goldsworthy arbeitet dabei ausschließlich mit Natur- materialien und dokumentiert seine Werke anschließend mit Hilfe der Foto- grafie. Ein faszinierendes Projekt – in- zwischen gibt es im Office de Tourisme in Digne oder im Musée Gassendi auch eine hervorragende Wanderkarte, mit deren Hilfe sich die Objekte leicht fin- den und erkunden lassen. Direkt an der Straße durch die Clues de Barles steht ein Sentinelle genanntes Steinkunstwerk. Achtung: Es steht kurz vor der Schlucht etwas versteckt auf der linken Seite. www.refugedart.fr. Clues de Barles Nördlich von Digne-les-Bains hat sich Vallée das Flüsschen Bès ein eindrucksvolles Bla Bett gegraben. Im südlichen Teil des Ta- les wird seit Jahren versucht, der Ero- sion Einhalt zu gebieten. Im Zuge von Wiederaufforstungsmaßnahmen hat Clues de Barles man Schwarzkiefern und Lärchen an den kahlen Berghängen gepflanzt. Wei- ter nördlich verengt sich das Tal nach ungefähr 15 Kilometer im Bereich der Clues de Barles, an der engsten Stelle der Schlucht liegen zwischen den hochhaushohen Felswänden nur wenige Meter, so dass kaum mehr ein Sonnenstrahl auf den Talgrund fällt. Am Ende der Schlucht liegt das namensgebende Barles, das mit sei- nen vier Dutzend Häusern und einer Kirche die einzige größere Ansiedlung im Tal ist. Der Friedhof von Barles diente übrigens Pierre Magnan als Schauplatz für sei- nen Krimi „Der Mörder mit der schönen Handschrift“. Das kleine 500-Einwohner-Dorf ist das traditionelle Zentrum der Vallée des Duyes, einer von Landwirtschaft – insbesondere Schafzucht – bestimmten Landschaft. Viele Produzenten von Angorawolle, Käse, Wurst oder Honig haben sich im Dorf und in seiner Umgebung niedergelassen. Schon in keltischer Zeit besiedelt, wurde Thoard im Mittelalter befestigt, wovon noch ein mächtiger Turm zeugt, der wahr- scheinlich noch ins 12. Jahrhundert datiert. Von Juni bis Sept. jeden Sonntagvormittag. Am 15. August werden auf der Foire aux agnelles Lämmer verkauft.

Wanderung 10: Auf den Cousson → S. 253 Ab Rundwanderung um den Gipfel zur Chapelle St. Michel de Cousson.