Steirischer Herbst '73 ÖSTERREICHISCHER RUNDFUNK Generalsekretariat 8010 Graz, Mandellstraße 38/1 (O]ffil) @il Telefon 73 0 07, 77 3 09, 77 310 STUDIO STEIERMARK Vorwahl Graz: 0 31 22

in Zusammenarbeit Für die Zeit vom 1. bis 22. Oktober mit dem „Steirischen Herbst" befindet sich das Presse- und Informationsbüro des „Steirischen Herbstes" im Hotel Graz ,,Steirerhof", 8010 Graz, Großer Konzertsaal Eingang Gleisdorfergasse 2, der Steiermärkischen Sparkasse Telefon 77 1 00, 77 1 16 (Stephaniensaal) Vorwahl Graz: 0 31 22 Festsaal Das Presse- und Informationsbüro der Pädagogischen Akademie ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Palais Meran G razer Messe 1ndustriehalle

Musik oprotokoll

9. bis 16. Oktober 1973 Musikprotokoll 1973 Veranstaltungskalender

Donnerstag, 4. 10. Freitag, 5. 1 0. Samstag, 6. 10. Sonntag, 7. 10. Montag, 8. 10. Dienstag, 9. 10. ~~-, ------Palais Meran 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 Gunther Hampel Gunther Hampel Gunther Hampel Gunther Hampel Gunther Hampel Gunther Hampel Kinder-lmpro- Kinder-lmpro- Kinder-lmpro- Kinder-lmpro- Kinder-lmpro- Kinder-lmpro- visationskurs visationskurs visationskurs visationskurs visationskurs visationskurs

Stephaniensaal 19.45 Kattowitzer Rundfunkorchester und ORF-Chor Dir. K. Penderecki eigene Werke

Forum Stadtpark

Pädagogische Akademie

Industriehalle

Das Symposion zum Musikprotokoll wird vom lnstitutfürWertungsforschung der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz veranstaltet. In der Zeit vom 4. bis 13. Oktober werden von Gunther Hampels Galaxie-Dream-Band und dem Ensemble Suono della Fontana Kontaktkonzerte abgehalten. Beginnzeiten und Veranstaltungsorte werden jeweils durch Presse und Rundfunk bekanntgegeben. Mittwoch, 10. 10. Donnerstag, 11. 10. Freitag, 12. 10. Samstag, 13. 10. Sonntag, 14. 10. Montag, 15. 10. Dienstag, 16. 10. 15.00 15.00 15.00 15.00 Gunther Hampel Gunther Hampel Gunther Hampel Gunther Hampel Kinder-Impro­ Kinder-1 mpro­ Kinder-lmpro­ Kinder-Impro­ visationskurs visationskurs visationsku rs visationskurs öffentliche Schlußveranstaltung 19.45 19.45 19.45 19.45 19.45 Kattowitzer Pro-Arte-Ensemble Colleg. musicum ORF-Symphonie­ Südfunk• Rundfunkorchester Graz Dir. M. Heider orchester und Symphonieorchester Dir. J. Maksymiuk Dir. K. E. Hoffmann Malipiero, Preßl, ORF-Chor Dir. M. Gielen Lutoslawski, Alkalay, Haidmayer Detoni, Cage Dir. F. Cerha Mossolow, Cerha, Haubenstock­ Ligeti, Brand Lachenmann, Varese Ramati, Krauze, Pratella, Honegger Symposion zum Symposion zum Symposion zum Musikprotokoll* Musikprotokoll Musikprotokoll 9.30 9.30 9.30 0. Kolleritsch (Graz) J. Y. Bosseur (Paris) W. Zobl (Wien) H. K. Metzger D. Kaufmann (Wien) N. Blumenkranz (Venedig) 15.00 (Paris) F. K. Prieberg W. Rosenberg R. Rubinig (Graz) (Bremen) (München) 15.00 15.00 K. Wiggen K. Skyllstad (Oslo) P. Vujica (Graz) (Stockholm) Diskussion E. Fubini (Turin) 19.45 Budapester Kammerensemble Dir. A. Mihaly Szöllosy, Szekely, Xenakis Lang, Balassa 22.00 Elektron. Konzert P. Schaeffer / P. Henry E. Varese, P. Carson L. Nono, F. Bayle 19.00 Domaine musical Dir. G. Amy Stockhausen, Jolas, Xenakis, Amy Suono della Fontana Logothetis, Mellnäs, Moran, Hauben­ stock-Ramati Gunther Hampel and his Galaxie Dream Band Stephaniensaal Dienstag, 9. Oktober, 19.45 Uhr

Krzysztof Penderecki Krzysztof Penderecki, Das Große Symphonie­ geb. 1933 in Debica orchester des (Polen). Nach privaten Polnischen Rundfunks Polymorphia Musikstudien Besuch der und Fernsehens wurde für 48 Streichinstrumente Krakauer Musikhoch­ 1934 in Warsc hau gegrün­ österreichische Erstaufführung schule, wo er später auch det und errang 1937 in eine Kompositionsklasse Paris während der führte. 1966/ 67 Lehr­ Weltausstellung unter Partita auftrag an der seinem damaligen für konzertierendes Cembalo, vier Soloinstru mente Folkwangschule in Essen; Dirigenter.i und Orchester lebt zur Zeit als frei­ Grzegorz Fitelberg österreichische Erstaufführung schaffender Komponist. eine Goldmedaille. Nach Hauptwerke: Kriegsende begann Anaklasis, 1960; die Neuorganisation des Pause Fluorescences, 1962; Orchesters unter der Polymorphia fü r künstleri schen Leitung De natura sonoris Nr. 2 48 Streichinstrumente, von Witold Rowicki. 1961; Threnos, zum Zahlreiche Tourneen österreichische Erstaufführung Gedenken an die Opfer durch Ungarn, Rumänien, von Hiroshima, 1963; Jugoslawien, Bulgarien, Canticum canticorum Salomonis Lukaspassion, 1966; Belgien, Holland, Österreichische Erstaufführung Dies irae, Oratorium zum Frankreich, Großbritannien, Gedächtnis der Opfer Japan, Australien, Neu­ von Auschwitz, 1967; seeland, China, die UdSSR. Capriccio für Violine und Seit dem Krieg 1 50 Orchester, 1967; Uraufführungen Die Teufel von Loudon, zeitgenössischer polnisc her 1969; Utrenja, Komponisten. Grablegung und Das Orchester spielte Auferstehung Christi, unter folgenden pro­ 1970 /71; Partita für minenten Gastdirigenten: konzertierendes Cembalo, Paul Kletzki, Kiry vier Soloinstrumente und Kondraszyn, Carlo Zecchi, Orchester, 1971 ; De Ernest Bour, Vaclav natura sonoris Nr. 2, Smetacek u. a. 1971 ; Canticum Als Solisten arbeiteten canticorum Salomonis, mit dem Orchester u. a. 1970- 1973; 1. Sinfonie, zusammen: Artur 1973. Rubinstein, lzaak Stern, David und lgor Oistrach. H enryk Szeryng, Robert Soetens, Andre Gertler und Maurizzio Pollini. Das Große Symphonieorchester des Polnischen Rundfunks, Radio Kattowitz der ORF-Chor Dirigent: Krzysztof Penderecki Choreinstudierung: Gottfried Preinfalk Felicia Blumental, Cembalo Wolfram Schwinger über Krzysztof und unterschiedlich artikulierten Tonbündel Instrumentalsuite, sondern eher - nach Pendereckis „Polymorphie" für gewinnt Penderecki vor allem aus Clusters älterem Wortgebrauch - ein Variationen­ 48 Streichinstrumente (1961) und Glissandi, aus Erhöhungen um Viertel­ zyklus, dessen Spiel- und Bewegungs­ und Dreivierteltöne, aus sehr langsamem strukturen Penderecki eng verzahnt hat. Das Streicherstück „Polymorphia" hat Vibrato mit vierteltönigen Frequenz­ Dabei ergeben sich in der Einsätzigkeit Penderecki im Auftrag des Norddeutschen differenzen, auch aus sehr schnellem, nicht­ durch deutliche Entsprechungen spürbare Rundfunks Hamburg im Jahre 1961 rhythmisiertem Tremolo. Darüber hinaus formale Gliederungen, bis hin zu einer still komponiert und seinem ersten westlichen schreibt Penderecki unregelmäßige ausklingenden Coda. Das Werk ist für ein Verleger, Dr. Hermann Moeck, gewidmet. Bogenwechsel oder schnellste Repetitionen konzertierendes Cembalo geschrieben, dem Es gehört zu Pendereckis früher Serie von vor, auch das Spiel zwischen Steg und eine Gruppe von vier weiteren Solo­ Kompositionen für Streichinstrumente, deren Saitenhalter, den Bogenstrich auf dem instrumenten zugeordnet ist (elektrische Diffusionsmöglichkeiten ihn (der selber Saitenhalter oder auf dem Steg. An Gitarre und Baßgitarre, Harfe und Geiger war) besonders interessierten. Dabei bestimmten Stellen wird verlangt, mit Kontrabaß), dazu das Orchester, das relativ erschlossen sich ihm die damals noch offener Hand auf die Saiten zu schlagen, klein besetzt ist - mit neun Holz- und weitgehend unerforschten Grenzbezirke mit Frosch oder Fingerspitze die Decke zu sechs Blechbläsern, Schlagwerk (in dem zwischen Klang und Geräusch. Diese Serie beklopfen oder mit dem Bogen auf das Pult Glockenspiele samt Kuhglocke, auch die begann mit den „Emanationen" für zwei zu schlagen. Alles hat nur das eine Ziel: Celesta, eine besondere Rolle spielen), Streichorchester (1958/59), von denen eines Neue Klanglandschaft zu gewinnen, und sei ferner zwölf Violinen, vier Bratschen und um einen Viertelton höher gestimmt ist als es - laut Partiturvorschrift - ein „häßliches Celli und zwei Kontrabässe. Die das andere; sie wurde 1960 fortgesetzt mit Knirschen". Die dynamische Skala des Soloinstrumente sollen alle elektrisch ,,Anaklasis" für Streicher und Schlagzeug­ Stücks beginnt in dreifachem Pianissimo verstärkt werden. Als Zeitdauer sind in der gruppen, einer schon sehr viel prägnanteren und endet geräuschhaft im Fortefortissimo, Partitur zirka 19 Minuten angegeben. Komposition, die mit ihrer Kombination mit einem völlig unerwartet angehängten Die Bratschen beginnen die „Partita" mit seltsam fluktuierender Klanggeräusche und C-Dur-Akkord. der Repetition des Tones a in großer Schlagklänge fasziniert; sie fand ihren dynamischer Vielfalt (zwischen pppp und fff), ersten Höhepunkt im Jahr darauf in „begleitet" von in regelmäßigen „Threnos" für 52 Streicher, einer dichten Vierteln wiederholten Akkorden Klangstudie, die ebensoviel Energie wie Wolfram Schwinger über Krzysztof der Violinen und Celli, die allmählich - Poesie entbindet. Pendereckis „Partita" für auch mit Vierteltönen - zu dichten „Polymorphia" ist direkt danach entstanden konzertierendes Cembalo, vier Clusters „aufgefüllt" werden; und erweitert die Versuche Pendereckis, Soloinstrumente und Orchester (1971) diese Akkorde werden später den Streichern neue Farben und Klang­ rhythmisch-metrisch verwischt, durch effekte zu entlocken. Die Partitur des etwa Vor Pendereckis jüngstem Orchesterwerk, Überlappungen von gleichzeitig gespielten zehn Minuten dauernden Werks schreibt der im Juli dieses Jahres in Peterborough Halben, Vierteln, Achteln, Sechzehnteln, 24 Violinen und je acht Bratschen, Celli und uraufgeführten Ersten Sinfonie, ist die zum Teil in Triolen oder Quintolen. Kontrabässe vor. Die Notierung erfolgte „Partita" entstanden. Schon bei ihr ist die Nicht nur damit, sondern auch in den nicht in traditioneller Notenschrift, sondern weitgehende Rückkehr zu traditioneller rasenden Mikrostrukturen des Solo­ in graphischen Strukturen, die mehr nach Notation auffallend, bereichert natürlich um cembalos und in quasi auskomponierten Oszillogrammen oder Elektrokardiogrammen all die Möglichkeiten, die sich in älteren Accellerandi stellen sich Beziehungen aussehen: Innerhalb des üblichen Fünf• Werken bewährt haben. Im formalen zu Stücken Ligetis her; man könnte nicht linien-Systems bewegen sich eänder Beziehungsreichtum, in der Vielfalt der nur an das Cembalostück „Continuum" wellenförmig oder im Zickzack, schlagen Strukturen und Komplexe hat Penderecki denken, sondern etwa auch an den dritten auch nach oben oder unten a:.Js. Damit mit der „Partita" zweifellos eine neue Satz von Ligetis zweitem Streichquartett sind selbstverständlich nur ungefähre Qualitätsstufe erreicht. Das Werk entstand (Come un meccanismo di precisione) Tonhöhen angegeben. Taktlänge und als Kompositionsauftrag der Eastman mit dem maschinellen Schnurren bestimmte rhythmische Perioden sind nach School of Music in Rochester (New York) seiner bösartig-witzigen Instrumental­ Sekunden festgelegt. Was man als Resultat zu deren fünfzigjährigem Bestehen. Die effekte. hört, nennt Josef Häusler „changierende „Partita" wurde dort am 11. Februar 1972 Der Wechsel von Turbulenz und Clusterklänge, eigentümlich tickende, uraufgeführt. Bei dieser Gelegenheit bekam Beruhigung ist für Penderecki typisch, flüsternde, wispernde Quasi-Schlagzeug­ Penderecki von der Universität von fesselnde Wirkungen erzielt er mit einer passagen, die dem ,Farbigen Rauschen' der Rochester, zu der die Eastman School höchst geistreichen Instrumentation, Elektronik verwandt sind". gehört, den Ehrendoktor verliehen. vor allem der Kombination der fünf Die geräuscharmen Tonbänder, die das Die „Partita" ist eine Art Concerto grosso, Soloinstrumente mit dem Schlagwerk, Werk durchziehen, die verschieden dichten nicht im Sinne einer mehrsätzigen sonderlich mit dem „Geklingel" von Glocken und Glöckchen. Wo die Hatte Penderecki in „De natura sonoris Laeva ejus sub capite meo, et elektrischen Gitarren hervortreten, Nr. 1" über alle möglichen Klangeffekte dextera illius amplexabitur me. zumal zur Rubato-Grundierung von Celli und ihre Transformationen mehr im heiteren Adjuro vos, filiae Jerusalem, per und Bässen, wird eine Annäherung an Sinne reflektiert (und dabei auch über capreas cervosque camporum, ne den Jazz deutlich (ähnlich den Szenen einem Jazz-Baß Improvisationsmodelle suscitetis, neque evigilare faciatis schwarzen Humors zwischen dem Apotheker entworfen), so gibt er sich in der dilectam, quoadusque ipsa velit. und Chirurgen in der Oper „Die Teufel Neuauflage weniger burlesk, beginnt und Vox dilecti mei, ecce, iste venit von Loudun"). Neuartig in Pendereckis endet er in ziemlicher Stille und breitet das saliens in montibus, transiliens Stil sind die locker aufgesplitterten ganze Klanggeschehen länger aus. colles: Passagen der Soloinstrumente zu Pizzicato­ Während er seinerzeit die volle, große Similis est dilectus meus capreae Akkorden der Orchesterinstrumente in Orchesterbesetzung benutzte, fehlen in Nr. 2 hinnuloque cervorum. En, ipse stat unbestimmten Tonhöhen. In der Werkmitte alle Holzbläser und die Trompeten. Dafür post parietem nostrum respiciens steht die große Cembalokadenz in gibt es neben reichem Schlagwerk eine per fenestras, prospiciens per cancellos. furioser Fortissimo-Bewegung unter Flauto a culisse, eine Vogelpfeife, auf der Surge, propera, amica mea, Mitwirkung der anderen Soloinstrumente man glissando spielen kann. Penderecki columba mea, formosa mea, et veni. zu unregelmäßigen Glissandokurven der koppelt sie mit der Singenden Säge; Jam enim hiems transiit, imber Streicher. gleich zu Beginn läßt er beide von ihrem abiit, et recessit. Klappernde Schlageffekte auch der höchsten Ton in unregelmäßigem Columba mea, in foraminibus petrae, in Saiteninstrumente (col legno), raffinierte Glissando herabgleiten, pianissimo, über caverna maceriae, ostende mihi faciem Mischungen unterschiedlicher 40 Sekunden hinweg. (Die ganze Partitur tuam: sonet vox tua in auribus meis, vox Spielvorschriften, dazwischenfahrende über ist die Länge der jeweiligen Aktionen in enim tua dulcis, et facies tua decora. Bläserakzente, aber auch trockene Sekunden angegeben.) Vogelpfeife und Revertere: similis esto, dilecte mi, capreae Staccatopassagen der Holzbläser ergeben Singende Säge beenden auch das Stück, hinnuloque cervorum. eine virtuose Spielmusik, die sich mehrfach diesmal auf ihrem tiefstmöglichen Ton, In lectulo meo per noctes quaesivi, quem dramatisch zuspitzt. Das sich im Nichts ersterbend. diligit anima mea: quaesivi illum, et non überschneidende Wechselspiel der Solisten Stehende Klänge und rasch repetierte inveni. und anderen Instrumentengruppen wird Tonfolgen ergeben auch in diesem Stüc!< Adjuro vos, filiae Jerusalem, per capreas gegen Ende von Generalpausen unter­ Kontraste und formale Gliederungen. cervosque camporum, ne suscitetis, neque brochen. In der Coda verebbt das Dezente Klangwirkungen (Mischungen von evigilare faciatis dilectam, donec ipsa velit. Geschehen bis zur Tonlosigkeit, in der das verschieden starkem Vibrato) wechseln Quam pulchra es, amica mea, quam pulchra tiefe E der beiden Kontrabässe den mit aggresiven Geräuschentladungen es! Oculi tui columbarum, absque eo, quod Schlußpunkt setzt. (Eisenschiene, von Hammer oder Metallsäge intrinsecus latet. bearbeitet), unwirkliches Flageolett der Donec aspiret dies, et inclinentur umbrae, Streicher steht neben stärkstem vadam ad montem myrrhae, et ad collem Bogendruck, der ein „knirschendes thuris. Geräusch" ergeben soll. Vulnerasti cor meum, soror mea sponsa, vulnerasti cor meum in uno oculorum Wolfram Schwinger über Krzysztof tuorum, et in uno crine colli tui. Pendereckis „De natura sonoris Quam pulchrae sunt mammae tuae, soror Nr. 2" (1971) mea sponsa! Pulchriora sunt ubera tua vino, Canticum canticorum Salomonis et odor unguentorum tuorum super omnia Dieser Titel ist für Penderecki besonders aromata. charakteristisch - er hat ihn deshalb nicht Osculetur me osculo oris sui, Favus distillans labia tua, sponsa, mel et nur 1966 über ein Orchesterstück gesetzt, quia meliora sunt ubera tua vino. lac sub lingua tua, et odor vestimentorum sondern 1971 dann noch einmal über Fasciculus myrrhae dilectus tuorum sicut odor thuris. ein zweites, das uns hier beschäftigt. meus mihi, inter ubera mea commorabitur. Es ist dem Dirigenten Zubin Mehta Ecce, tu pulchra es, amica Hortus conclusus, soror mea sponsa, hortus gewidmet, der 1970 im New Yorker Sitz mea, ecce tu pulchra es, oculi tui conclusus, fons signatus. der Vereinten Nationen Pendereckis columbarum. Surge, aquilo, et veni, auster, perfla hortum „Kosmogonia" uraufgeführt hatte. Auch Ecce, tu pulcher es, dilecte meum, et fluant aromata illius. „De natura sonoris Nr. 2" wurde zuerst mi, et decorus. Lectulus noster Veniat dilectus meus in hortum suum, et in New York gespielt, in der Juilliard School floridus. comedat fructum pomorum suorum. Veni in dirigiert von Jorge Master am 3. Dezember Fulcite me floribus, stipate me hortum meum, soror mea sponsa, messui 1971. malis, quia amore langueo. myrrham meam cum aromatibus meis. Das Hohelied Salomos Du hast mir das Herz genommen, meine Ausdruckskraft", mit der die leidenschaftlich (In der Übersetzung von Schwester, liebe Braut, mit deiner Augen erotischen Texte gesungen, gesprochen. Martin Luther) einem und mit deiner Halskette einer. geflüstert und gezischt werden. Penderecki Wie schön ist deine Liebe, meine Schwester, vertonte Teile des biblischen Hohenliedes Er küsse mich mit dem Kusse seines liebe Braut! Deine Liebe ist lieblicher Salomos, und zwar in lateinischer Sprache. Mundes; denn deine Liebe ist lieblicher denn Wein, und der Geruch deiner Salben Das Werk beginnt a cappella, der Text ist denn Wein. übertrifft alle Würze. auf den sechzehnstimmigen Chor zunächst Mein Freund ist mir ein Büschel Myrrhen, Deine Lippen, meine Braut, sind wie fast punktuell verteilt, erst allmählich binden das zwischen meinen Brüsten banget. triefender Honigseim; Honig und Milch ist sich Einzeltöne zu regelrechten Kantilenen, Siehe, meine Freundin, du bist schön; unter deiner Zunge, und deiner Kleider Bewegungsfluß und Klangbild werden schön bist du, deine Augen sind wie Geruch ist wie der Geruch Libanons. immer dichter. Aus dem Wechsel mit Taubenaugen. Meine Schwester, liebe Braut, du bist ein orchestralen Zwischenteilen (bestehend aus Siehe, mein Freund, du bist schön und versc'hlossner Garten, eine verschlossne typisch Pendereckischem Klang-Geräusch• lieblich. Unser Bette grünet. Quelle, ein versiegelter Born. Material) ergibt sich eine klar gegliederte Erquicket mich mit Blumen und labet mich Stehe auf, Nordwind, und komm, Südwind, Form. So aufgelockert wie der Chor ist mit Äpfeln; denn ich bin krank vor Liebe. und wehe durch meinen Garten, daß seine auch das Orchester oft nur solistisch oder Seine Linke lieget unter meinem Haupte, Würzen triefen! in kleinen Gruppen beteiligt; zum reichen und seine Rechte herzet mich. Mein Freund komme in seinen Garten Schlagwerk gehören als „Blasinstrumente" Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems. und esse seiner edlen Früchte. auch sechs Muscheln. Manchmal ist das bei den Rehen oder bei den Hinden auf Ich bin gekommen, meine Schwester, liebe Orchester nur als Farbwert zum Chor dem Felde, daß ihr meine Freundin nicht Braut, in meinen Garten. Ich habe meine hinzugefügt, dabei stets in auffallend aufweckt noch reget, bis es ihr selbst Myrrhe samt meinen Würzen abgebrochen. differenzierter Instrumentation. gefällt. Allmählich stärkere Bewegtheit, bei der Da ist die Stimme meines Freundes! Singen in Flüstern übergeht, wechselt Siehe, er kommt und hüpfet auf den abrupt mit einem neuen, langsameren Bergen, und springet auf den Hügeln! Abschnitt, in dem chromatisches, auch mit Mein Freund ist gleich einem Reh oder Viertel- und Dreivierteltönen „verengtes" jungen Hirsch. Siehe, er steht unter unserer Wolfram Schwinger über Fluten der Singstimmen von wiederum Wand und siehet durchs Fenster. Krzysztof Pendereckis „Canticum kontrastreichen Orchesterinjektionen unter­ Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, canticorum Salomonis" (1970 /73) brochen wird. Die satztechnische Arbeit und komm her! verdichtet sich immer mehr in den streng Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Sein vorletztes größeres Werk, das vor der gefügten chorischen und orchestralen Regen ist weg und dahin; ersten Sinfonie entstand, ist das „Canticum Partikeln, auch im Wechsel verschiedener Meine Taube in den Felsklüften, in den canticorum Salomonis" für sechzehn­ Sing- und Spielvorschriften und rhythmisch­ Steinrissen, zeige mir deine Gestalt, laß stimmigen gemischten Chor und Orchester. metrischer Überlappungen (wie sie bei der mich hören deine Stimme; denn deine Penderecki hat es im Auftrag der „Partita" beschrieben wurden). Zwischen Stimme ist süß, und deine Gestalt ist Gulbenkian-Stiftung zwischen 1970 und 1973 zwei großen Steigerungswellen ist ein lieblich. komponiert. Die Uraufführung des etwa hymnisches Ausschwingen der fast Kehre um, werde wie ein Reh, mein Freund, 17 Minuten langen Werks fand am 5. Juni belcantistisch geführten Männerstimmen oder wie ein junger Hirsch auf den Scheide­ 1973 in Lissabon statt; es sang das eingebettet. Das Werk verklingt in Ton­ bergen. holländische NCRV Vocaal Ensemble, ein losigkeit. Des Nachts auf meinem Lager suchte ich, Kammerchor aus je acht solistischen den meine Seele liebet. Ich suchte, aber Männer- und Frauenstimmen, es spielte das ich fand ihn nicht. Gulbenkian-Orchester, verstärkt durch die Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, „Percussions de Strasbourg", Dirigent war bei den Rehen oder Hinden auf dem Felde, Werner Andreas Albert. daß ihr meine 'Freundin nicht aufweckt Die in der „Partita" erreichte neue noch reget, bis es ihr selbst gefällt. kompositorische Qualitätsstufe wird in Siehe, meine Freundin, du bist schön! diesem Werk weiter gefestigt. Siehe, schön bist du! Deine Augen sind H. H. Stuckenschmidt, der die mit wie Taubenaugen zwischen deinen Zöpfen. stürmischem Beifall aufgenommene Bis der Tag kühl wird und die Schatten Lissaboner Uraufführung miterlebte, zählt weichen, will ich zum Myrrhenberge gehen das „Canticum" zu Pendereckis besten und zum Weihrauchhügel. Arbeiten. Er bewundert die „gebändigte Stephaniensaal Mittwoch, 10. Oktober, 19.45 Uhr

Witold Lutoslawski Witold Lutoslaw sk i, Ouverture für Streich­ Konzert für Orchester geb. 1913 in Warschau. orchester (1949); Klei ne Schon in der Kindheit Suite für Orchester Musikunterricht und erste (1950/ 51 ); Schlesisches Roman Haubenstock-Ramati kompositorische Triptychon für M ezzo­ T ableau 111 Versuche. 1 928 Theorie sopran und Orchester Österreichische Erstaufführung und Kompositions­ (1951); Tänzerische unterricht beim Rimskij­ Präludien für Klarinette Pause Korsakow-Schüler Witold und Streicher (1955) ; Fünf Malischewski. Zwei Jahre Lieder für Frauenstimme Mathematik-Studium an und 30 Soloinstrumente Francesco Balilla Pratella der Universität Warschau. (1957 / 58); Trauermusik L'aviatore Dro 1 936 Abschluß des für Streichorchester Klavierstudiums. 1937 (1958); Jeux venitiens Abschluß des Zygmunt Krauze für Orchester (1961) ; Kompositionsstudiums. Trois Poemes d'Henri Piece f or orchestra Nr. 1 Bei Kriegsausbruch M ichaux für gemischten Österreichische Erstaufführung polnischer Soldat. Chor und Orchester Deutsche Kriegsgefangen­ (1961 / 63) ; Drei Arthur Honegger schaft, Flucht nach Postludien für Orchester Horace victorieux Warschau. Während der (1958/ 60); Streich­ Kriegsjahre Kaffeehaus­ quartett (1964); Paroles pianist. Daneben kompo­ tissees für Tenor und sitorische Tätigkeit. Kammerorchester (1965); (Variationen über ein 11. Sinfonie ( Hesitant­ Thema von Paganini für Direct) (1966 / 67); zwei Klaviere, zwei Livre pour Orchestre Etuden für Klavier, Trio (1968) ; Cellokonzert für Blasinstrumente, 1. Teil ( 1970); Präludien und der 1. Sinfonie.) Nach dem Fuge (1971 ) . Krieg kurze Zeit in der Musikabteilung des polnischen Rundfunks tätig, danach freischaffen­ der Komponist. Viele Hörspiel-, Bühnen- und Filmmusiken. Zahlreiche Aufführungen in Polen, später auch im Ausland. Mehrfache Funktionen im polnischen Musikleben (mehrere Jahre Vorsitzen­ der des Programmrates der polnischen Musikverleger). Seit 1959 im Vorstand der IGNM ( Comite Presidentiel) und der internationalen Komponisten- und Das Große Symphonieorchester des Polnischen Autorenvereinigung. Rundfunks, Radio Kattowitz Hauptwerke: Sinfonische Variationen für Orchester Dirigent: Jerzy Maksymiuk (1938) ; 1. Sinfonie (1947); Roman Haubenstock­ verschiedene Besetzungen : Francesco Ba lilla Zygmunt Krauze, am Zürcher Konserva­ Ramati, geb. 1919 .. Decisions"; Pratella, geb. 1880 geb. 1938 in Warschau . torium. 1911 -1913 in Krakau. Studierte .. Konstellationen"; in Lugo, gest. 1955 in Musikstudien am Studien in Paris bei Musikwissenschaft und „ Poetics" (.,Alone 1 ", Ravenna. Musi kstudien Warschauer Konservato­ Lucien Capet (Violine), Komposition bei Artur .,The moon is still blue", bei Pietro Mascagni und rium bei Maria Wilkomirska Andre Gedalge (Theori e), Malawski und J osef ,,Speload me"); Antonio Cicognani, Lehrer ( Kl avier) und Kazimierz Charles Widor Koffler. 1950 Emigration .,Coacerto a tre"; ,.Shapes" an der Musikschule Sikorski (Komposition). (Komposition) und nach Israel. Gründet dort (in memoriam lgor in Cesena, später Leiter Später Studien bei Vincent d'lndu die „Central Library of Strawinsky). des Musikinstitutes Nadja Boulanger in Paris. (Dirigieren). Lebt danach music" und unterrichtet in Lugo. Als Pianist bekannter als freischaffender an der Musikakademie in Wichtigste Werke: 1n terpret von Komponist in Paris, Tel Aviv. 1957 Arbeit am ,.La Sina d'Vargöun", Avantgardemusik, 1966 Mitglied der Gruppe der Pariser Studio ,. L' aviatore Dro" (Opern); erster Preis im „Six". Als Dirigent und de Musique Concrete ,,Musica futurista" ; internationalen Wettbewerb Kammermusiker tätig. und Übersiedlung nach „Per un dramma orientale"; für Interpreten neuer Während des zweiten Wien. Bis 1968 Leiter des ,.Danza antica e Musik in Utrecht. Weltkrieges Musikkritiker Lektorates der Universal intermezzo"; Teilnahme am Warschauer und Kompositionslehrer Edition. Lebt später als ,.II Minuetto Diabolico", Herbst. Konzertreisen an der Ecole Normale freischaffender Komponist op.41 ; durch verschiedene de Musique. in Wien und lehrt an der wichtigste Schriften: europäische Länder. Leiter Hauptwerke: Musikakademie in Stock­ „Manifest der futuristischen des Avantgarde-Ensembles Opern und Oratorien: holm, an der Universität Musiker", das „ Technische .,Music Workshop". .. König David" (1921); Tel Aviv, in M anifest der futuristischen W ichtigste Werke: .,Judith" (1925); und Buenos Aires. Musik", .,La Distruzione „Polychromie" für . .Antigone" (1927); 1973 Berufung als della quadratura". 4 Instrumente (1968); „ J ohanna auf dem ordentlicher Professor für ,.Voices" für Instrumental­ Scheiterhaufen" (1938); Komposition an die ensemble (1968) ; Operetten: Hochschule für Musik Versuch einer „ Les Aventures du Roi in Wien. Raummusik (1968); Pausole" (1930) ; Wichtigste Werke : 2. Streichquartett (1969) ; ., Les Petites Cardinal" „Amerika", Oper nach Orchestra Piece Nr. 1 (1938); 5 Sinfonien; Kafka; .. Spiel", Antioper (1969). 3 Sinfonische Sätze (Beckett); ,,Vermutungen ( Pacific 231, Rugby, über ein dunkles Haus"; Nr. 3); ., Horace victorieux" ,.Symphonie K"; ,.Tableau" (1921); 3 Streichquartette, 1, 11 , 111 ; .,Sequences für Kammermusik, Lieder, Violine und Orchester"; Hörspiel- und Filmmusik . .,Petite musique de nuit"; Arthur Honegger, Schriften: .,Chants et Prismes"; geb. 1892 in Le Havre, ,,Beschwörungen" ; „Les Sympho nies de gest. 1955 in Paris. .,Ich bin Komponist"; Timbres"; .,Crecentials" 1909- 1910 Musikstudien ., Nachklang". für St imme und 8 Spieler; ,,M obile for Shakespeare" für Stimme und 6 Spieler. „Jeux" 1- VI (Mobile für 1 bis 6 Schlagzeuger) ; „Multiple" 1-VI (für 2 bis 7 Spieler); .,M adrigal" und „Chorographie" für Chor a cappella ; .,Catch" 1, 11 , 111 für Tasteninstrumente. Graphisch not ierte Zyklen und Werke für Soli und Jerzy Maksymiuk, Witold Lutoslawski über das „Konzert sein neues Ensemble etwas zu schreiben. geb. 1936 in Grodne. für Orchester" Es durfte nicht allzu schwierig sein, sollte Zunächst Kompositions­ aber dem jungen Orchester zugleich studien und Ausbildung 1945 wandte sich der damals neu­ Gelegenheit geben, sich auszuzeichnen. Ich als Pianist an der entstandene Polnische Musikverlag an mich machte mich an die Arbeit der neuen Staatlichen mit dem Vorschlag, einen Zyklus leichter Partitur, ohne zu ahnen, daß ich fast vier Musikhochschule in Klavierstücke über Themen polnischer Jahre daran sitzen würde. Das folkloristische Warschau bei Piotr Volkslieder und -tänze zu schreiben. Ich Material und alle daraus hervorgehenden Perkowski bzw. Jerzy nahm diesen Auftrag damals gerne an, weil Konsequenzen - von denen hier schon Lefeld und lrona Kirjacka. ich zum erstenmal folkloristisches Material die Rede war - fanden in meinem neuen Erst später Ausbildung musikalisch bearbeitete. Bald darauf nahm Werk ihre Anwendung. Die Folklore war als Dirigent bei ich noch eine Reihe ähnlicher Bestellungen hier jedoch nur Rohstoff, der zum Bau Boguslaw Madey. an und komponierte so eine Reihe von einer großen, mehrsätzigen musikalischen Werken, die auf polnischen Volksmelodien 1961 erster Preis beim Form diente, welche sich absolut weder vom lgnaz-Paderewski­ beruhten. Dazu gehören u. a.: Volkslied noch Volkstanz ableiten ließ. Kleine Suite für Orchester, Bukoliken für Klavierwettbewerb und Auf diese mir selbst unerwartete Weise ent­ Klavier usw. Ich habe diesen Arbeiten Sonderpreis der stand als Teilresultat meiner ja ganz niemals größeres Gewicht beigemessen, Paderewski-Stiftung in episodischen Symbiose mit der Folklore ein weil ich sie als etwas am Rande meiner New York. Konzertreisen Werk, das ich nicht umhin kann, zu den eigentlichen Arbeit Stehendes betrachtete. durch Frankreich, Däne• wichtigsten Ereignissen meiner kompositori­ Ich befaßte mich damals vor allem mit mark, Jugoslawien, schen Arbeit zu rechnen. Dieses Werk ist meiner ersten Sinfonie, später mit der die Bundesrepublik das „Konzert für Orchester", das sich im Ouvertüre für Streicher sowie mit Studien Deutschland, die UdSSR heutigen Programm befindet. In dieser über Probleme der kompositorischen Partitur habe ich - scheint mir - die und die CSSR. Technik, die mit der Folklore überhaupt Anwendungsmöglichkeiten der folkloristi­ Seit 1970 Dirigent am nichts zu tun hatten. Daß ich jedoch schen Thematik völlig ausgewertet. Daher großen Theater in zugleich eine ganze Serie von „Gebrauchs• habe ich nach dem Konzert nur noch ein Warschau, Leiter der stücken" schrieb, die auf volksmusikalischen Werk geschrieben, das auf folkloristischem Kammeroper Warschau. Themen beruhten, wurde mir ungewollt Material beruht, die „Tänzerischen Ständige Arbeit mit dem zu einer Gelegenheit, einen gewissen - Präludien" für Klarinette und Orchester. In Großen Symphonie­ zwar engen und einseitigen -, aber recht meinen folgenden Werken: der „Trauer• orchester des charakteristischen Stil zu erarbeiten. Dieser musik", den „Jeux venitiens", den „Trois Polnischen Rundfunks. Stil besteht vor allem in der Verbindung poemes d'Henri Michaux" - kam schließlich Kompositionen: Capriccio einfacher diatonischer Motive mit das Wort dazu, was schon lange Gegen­ für Violine und Orchester; eh romatischen nicht-tonalen Kontrapunkten stand meiner Studien und Überlegungen Divertimento; ,,L'Action"; sowie einer nicht-funktionellen, vielfarbigen, war und was mit der Folklore nichts zu tun ,,Harmonium nocturni"; launischen Harmonik. Auch die rhythmischen hat. Filmmusik, ,,Metaphrase" Umgestaltungen dieser Motive sowie die (Ballett). Polymetrie, die aus ihrer Verbindung mit den begleitenden Elementen entstand, gehören zu den charakteristischen Merk­ malen des Stils, den ich hier erwähnt habe. All dieser Dinge war ich damals bewußt, und das brachte mich auf den Gedanken, daß dieser, mein Stil, der „am Rande stand", nicht ganz sinnlos ist und, obwohl er bei der Arbeit an einer typischen „Gebrauchsmusik" entstanden war, vielleicht auch beim Komponieren ernsthafterer Werke verwendet werden konnte. Bald kam dazu die geeignete Gelegenheit. Es war im Jahre 1950. Der Leiter der damals reorganisierten Warschauer Philhar­ monie, Witold Rowicki, schlug mir vor, für Roman Haubenstock-Ramati über Zygmunt Krauze über auch über einen beliebigen Zeitraum ,,Tableau III" „ Piece for orchestra Nr. 1 •• andauern. Diese Musik weist auf eine neue Möglichkeit So wie die früher komponierten „Tableau I" Die Form eines Musikstückes ist für mich der Rezeption hin. Im Idealfall würde Musik und „Tableau II" erhält auch dieses Werk von erstrangigem und tiefgehendem Inter­ ununterbrochen gespielt werden. Der Zu­ „Tableau III" seinen Namen von der alle esse. Zwei rivalisierende und einander hörer käme und ginge, wann es ihm gefällt. diese Orchesterwerke verbindenden Art der widersprechende Tendenzen in der Musik - Dazu könnten verschiedene Säle mit ent­ Niederschrift der Orchesterpartitur. Kurz das Bemühen um eine homogene Form bzw. sprechender architektonischer Struktur zusammengefaßt basiert diese Niederschrift um eine Form mit Kontrasten - sind dienen. auf der Zerlegung des musikalischen Phänomene von größter Wichtigkeit. „Piece for orchestra Nr. 1" stellt eine Geschehens auf die Anweisungen zur In meiner Musik verlange ich Ruhe und Komposition dar, die alle oben angeführten Synchronisation des Verlaufs (eine Art Organisation. Ihr Klang sollte genügend Charakteristika enthält, jedoch für Konzert­ Dirigierstimme) und auf die Anweisungen individuelle Form aufweisen, um sie klar aufführungen bestimmt ist. Das Stück ist ein zum angewandten Material. Die Dirigier­ von der Vielzahl anderer Musik- und Klang­ Versuch, diese Musik unter den Bedingungen stimme befindet sich nun auf der rechten arten unterscheiden zu können. Das auf­ aufzuführen, die eine Konzerthalle mit sich Seite, die Anweisungen zum Material auf geführte Stück hebt ein präzis strukturiertes bringt. Daher beträgt die definitive Auf­ der linken Seite des offenen Partiturheftes. Zeitsegment heraus aus dem Chaos führungszeit sechs Minuten. Für die Notation des Materials wurden menschlicher Tätigkeit und aus dem Chaos Die Uraufführung von „Piece for orchestra außerdem verschiedene Kürzelformen der Töne, das die Menschen umgibt. Nr. 1" fand am 19. Februar 1970 anläßlich erfunden, die teilweise schon in meinen Diese Bestrebungen werden in meiner der 8. Warschauer Festspiele für Zeit­ früheren Werken (Mobile, Multiple) auf­ Musik durch eine Struktur erfüllt, die keine genössische Polnische Musik statt. Tadeusz scheinen, und solche, die hier zum erstenmal Kontraste schafft, d. h. so homogen wie Strugala dirigierte das Symphonische angewendet worden sind. Zu diesen möglich ist. Alle Änderungen und Orchester der Warschauer Philharmonie. letzteren zählt eine Art relativer „lntervall• Bewegungen, die zur Weiterführung der Notation", die eine neue Form der Auf­ Musik notwendig sind, stehen nicht zuein­ zeichnung des funktionsfreien, temperierten ander im Gegensatz; sie bringen keine Materials (12 Halbtöne) darstellt. Formell neuen Elemente mit hinein. stellt „Tableau III" einen rein sympho­ Was immer der Zuhörer in den ersten nischen Satz dar, eine einteilige Symphonie Sekunden der Aufführung des Stückes ent­ oder ein einteiliges symphonisches Kon­ deckt, bleibt bis zum Ende erhalten. Der zert. Auf jeden Fall wird man hier mit einer Anfang der Komposition zeigt sofort die Folge kontrastierender Klangstrukturen von ganze Palette der töne auf, so daß nichts starker dramatischer Wirkung konfrontiert, Fremdes, nichts Neues auftreten kann. Es die die Klangsprache aller meiner gibt keine Überraschungen. ,,Tableaus" bestimmen. Ich bin der Meinung, daß es für den „Tableau III" wurde im Auftrag des Radio Zuhörer besser ist, einzelne Teile und Frag­ Freies Berlin 1971 komponiert und in dem­ mente von Musik zu hören, statt von einer selben Jahr in Berlin unter Michael Gielen uraufgeführt. Reihe von Änderungen, Attraktionen und Überraschungen attackiert zu werden. Diese Musik ist nicht aufdringlich. Sie überfällt den Zuhörer nicht. Er wird aktiviert. Er hört bewußt nur jene Teile oder Fragmente der Musik, die ihm gefallen. Er wählt diese Teile selbst aus, da die Aufnahme dieser Musik ihm leichtfällt; er weiß, was ihm bevor­ steht. Er weiß auch, daß, wenn ein Fragment verschwinden sollte, es sicher wieder auf­ tauchen wird. Diese Form ohne Kontraste hat, genau­ genommen, weder Anfang noch Ende. Das Stück kann in jedem Augenblick unter­ brochen werden, ohne daß dies seinen Grundcharakter verändern würde. Es kann F red K. Prieberg zerstörerische Gewalt erkannt. Ein geistiger, Lärm ist kein Leben mehr ... ein moralischer Fortschritt, in der Tat, Der musikalische Futurismus heute denn die futuristischen Fanatiker von 1912 waren nicht imstande gewesen, den Man tut gut daran, fünfzig oder sechzig lautesten damals denkbaren Lärm - den Jahre verstreichen zu lassen, bevor man des „glorreichen" Krieges - in seiner sich Gedanken über den historischen Lebensfeindlichkeit zu begreifen. Für sie war Stellenwert, über die phänomenologische er „Musik". Für sie gab die Gewalt den Ton Bedeutung einer geistigen, künstlerischen an, sei es, um die „rückständige" Tradition Tendenz macht. Gerade etwa am Beispiel auszurotten - Marinetti schlug tatsächlich des musikalischen Futurismus wird klar, vor, Museen, Galerien und Zeugnisse der welchen Sinn solche Zurückhaltung hat. antiken Kultur zu zerstören -, sei es, um Erst jetzt nämlich ist es möglich, unbefangen die Welt in eine neue Bahn zu zwingen. über eine Ideologie zu urteilen, die keine Wenn also heute eine Retrospektive auf den Kunstgattung, zum wenigsten die Musik, musikalischen Futurismus zu unternehmen unberührt ließ. Im ersten Jahrzehnt der ist, kann es keinesfalls darum gehen, den futuristischen „Attacke" nämlich - denn eine geistigen Vätern der faschistischen Imperien solche war es durchaus - wäre der ein Denkmal zu setzen. Sie waren kaum Betrachter vom Für und Wider verwirrt mehr als theoretische Mortlbrenner, die aus gewesen. Er hätte das Häuflein Philosophen, ideologischen Erwägungen Kunst Maler, Literaten, darunter einen Musiker produzierten. oder zwei, wahrscheinlich als irrenhausreife Und nur auf einem Gebiet läßt sich das Anbeter der Energie, der Maschine, der Ideologische einigermaßen vom Brutalität, des Lärms denunziert. Er hätte Künstlerischen trennen, auf dem der Musik. sich freilich auch dem solcherart manifest Allerdings ist es auch die Musik der gewordenen Fortschrittsglauben bedingungs­ futuristischen Gruppe, über die wir am los ausliefern können - möglicherweise bis wenigsten wissen, die am Rande der übrigen zu dem Zeitpunkt, an dem der Futurismus „revolutionären" Aktivitäten einfach nur so mit der Verherrlichung des faschistischen mitlief. Dafür gibt es einige Gründe. Ungeistes endete. Zwei Dekaden lang war Balilla Pratella ging bei aller Radikalität der Futurismus dann nicht mehr aktuell. seiner Theorie kaum über eine seltsame Eine Stellungnahme erübrigte sich. Die Mischung impressionistischer und neo­ Entdeckung, welche Auswirkungen die klassizistischer Elemente hinaus und hatte futuristische Bewegung in der bildenden bei alldem weit weniger kreatives Profil Kunst, in der Literatur, besonders aber in als zum Beispiel Puccini. Die wenigen der Musik hatte, fiel in die fünfziger Jahre. anderen Musiker, die sich zeitweilig zu den Das ist kein Zufall. Europa, im hektischen Futuristen zählten, vornehmlich Marcello Wiederaufbau begriffen, huldigte wie kaum Fiorda und Antonio Russolo, waren von je zuvor dem inbrünstigen Glauben an die minderem künstlerischem Rang. Der aber universalen Glücksbringer Forschung, am meisten zur Praxis der futuristischen Wissenschaft, Technik und Maschine. Was Musik beitrug, nämlich Luigi Russolo, begonnen war, war auf Expansion verstand als Maler und Mechaniker zu angelegt, ging aufwärts und immer steiler wenig von Komposition, als daß er nennens­ aufwärts, und niemand wollte bemerken, werte Beispiele einer bruitistischen Ton­ daß der Boom erkauft war mit Ausbeutung kunst - und die Betonung liegt auf der Natur, Raubbau am Menschen selbst, „Kunst" - hätte liefern können. Was er mit einem eklatanten Mißbrauch der lieferte, waren die „intonarumori", demokratischen Freiheiten ... kurz: mit Instrumente, die es gestatteten, den bislang einer Ideologie und Praxis von eigentlich chaotischen Lärm gewissermaßen zu ,,futuristischem" Schlage. „musikalisieren", tonleiterartig in Daß man damals die falschen Götter „Geräuschhöhen" zu ordnen und damit angebetet hatte, ist heute wohl nicht mehr „Melodien" und „Harmonien" aus zu bezweifeln. Heute symbolisiert Lärm verschiedenen Geräuschen zu spielen, aber eben nicht mehr Leben, sondern ist als auch effektvolle Glissandi hervorzubringen.

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IEFElKON Sämtliche dieser Instrumente - und auch Leben ist heute als Selbsttäuschung das spätere „rumorarmonio" Russolos - entlarvt. 'Wie der ideologische Bestand sind durch Krieg und andere Umstände geriet auch der materielle Bestand der verlorengegangen; daß ihr Schöpfer futuristischen Musik so gründlich in resignierte, als die industrielle Verwertung Vergessenheit, daß die späteren seiner Erfindung scheiterte, mag dazu Komponisten sich nicht etwa rekonstruierter beigetragen haben. „intonarumori" bedienten, sondern immer So muß sich der Historiker der intensiver das herkömmliche, dann auch das zeitgenössischen Musik mit der Tatsache exotische Schlagzeug und am Ende die abfinden, daß die futuristische Musik elektromagnetische Aufzeichnung und lediglich durch zwei Partiturseiten, einige Bearbeitung von Naturgeräuschen nutzten. theoretische Manifeste und wenige Minuten So erweist sich zugleich, daß „Geschichte Musik auf einer zufällig erhaltenen der futuristischen Musik" zusehends und in Schallplatte vom Anfang der zwanziger mehrfacher Hinsicht gleichbedeutend ist Jahre dokumentiert wird; ich meine, die mit der Geschichte der Überwindung der eigentliche futuristische Musik, wo sie nicht futuristischen Musik. Musik nämlich, so bloß in der Verwertung impressionistischer wußte schon Wilhelm Busch, ist mit oder neoklassizistischer Anregungen Geräusch verbunden. Die Definition bestand. Indessen geht es auch nicht irgendeiner Schallerscheinung als Geräusch darum, ganz genau und minuziös eine hat sich seither freilich ebenso radikal Geschichte der futuristischen Musik zu gewandelt, wie die Hörgewohnheiten von schreiben. Viel aufschlußreicher und Grund auf anders geworden sind. wichtiger ist es zu untersuchen, welche Tendenzen der zeitgenössischen Musik futuristischen Einflüssen ihre Existenz verdanken, wann und wo Kontakte stattfanden, wie sich die Idee von der Emanzipation des Geräusches seit Russolo forterbte, mit einem Wort: was die futuristischen Vorläufer zur Entwicklung der heutigen Tonkunst beitrugen. So etwas wie „Geschichte der futuristischen Musik" kann daher nur Musikgeschichte der Erben, Nachfahren, Epigonen sein. Musikgeschichte immerhin, und sie gehört unter dem Motto „Emanzipation des Geräuschs" unabdingbar zum Verständnis der Tonkunst von heute. Das Geräusch analog zum Ton als einen kompositorisch verwendbaren Wert zu erkennen war wahrhaftig eine geistige Umwälzung, setzte eine neue Ästhetik voraus und schließlich auch eine Technologie, die es gestattete, das Geräusch zu „musikalisieren", mannigfaltige Arten von Geräuschen hervorzubringen, sie beliebig miteinander zu verbinden, eben mit Geräuschen zu komponieren. Erst dadurch gelang es , schließlich, den Traum der Futuristen zu verwirklichen, die trotz aller Bemühungen kaum über eine ziemlich primitive Geräuschsymbolik hinausgekommen waren. Ihre geradezu magische Beschwörung der Beziehung zwischen Lärm, Maschine und Stephaniensaal Donnerstag, 11. Oktober, 19.45 Uhr

Öffentliche Produktionsaufnahme Luna Alkalay, geb. in Karl Haidma yer, geb. bei freiem Eintritt Zagreb. Klavier- und 1927 in Hollabrunn ( NÖ). Kompositionsstudium an Klavier- und Kompo­ Luna Alkalay der Wiener Musikhoch­ sitionsstudien am schule, wo sie derzeit als Steiermärkischen platitudes Lehrkraft tätig ist. Landeskonservatorium Uraufführung 1958 Rom-Stipendium bei Hugo Kroemer, Edith Kompositionspreis der Stadt Wien am Österreichischen Farnadi bzw. Waldemar Kulturinstitut. Erste Bloch. Musikwissenschaft­ Karl Haidmayer Kontakte mit der Musik­ !iches Studium an der avantgarde durch die U niversität Graz, u. a. bei Sprüche Darmstädter Ferienkurse Joseph Marx Uraufführung ( 1 962 Aufführung der ( 1952 Doktorat). Seit Kompositionspreis des Landes Steiermark .,Aspekte"). 1954 am Konservatorium Wichtigste Werke: (seit dessen Akademie­ „Durchziehende erhebung 1 963 an der Zeitpunkte" (1963); Musikhochschule) in Graz .,Fluides" (1964); als Klavier- und Theorie­ .. Trio für Saxophon, lehrer, später nur noch als Kontrabaß und Schlag­ Theorielehrer tätig. zeug·· (1965); Freier Mitarbeiter „Umwertungen" 1, 2 des Österreichischen (1972); ,,en dialoque", Rundfunks, Studio ,,dedicazione". Steiermark, journalistische Ausstellung graphisch­ Tätigkeit als Musik­ vorgezeichneter Ba llett­ kritiker der „Kleinen Blätter ( .. numerotage Zeitung", Graz. actionee") im Eu ropa­ Hauptwerke: 6 Sinfonien, Center, Berlin; ,,drei 2 Klavierkonzerte, statische Gebilde"; ,,una 2 Flötenkonzerte, Kl avier­ strofa di dante" per coro e und Kammermusik, orchestra; UNO-Kantate Lieder und ChansonL (Auftrag des Österreichi• schen Musikrates der UNESCO) 1973; ,,Preis der Stadt Wien" für die „platitudes". Derzeit Arbeit am „kartographischen perspectivum", bild­ schematismen (graphisch).

Das Pro-Arte-Ensemble, Graz Dirigent: Karl Ernst Hoffmann D as Pro-Arte-Ensemble Luna Alkalay über „platitudes" klangliche Darstellung am Klavier mit Ton­ Graz wurde im Jahre 1970 bandmontagen. Über strenge und freie von Karl Ernst Hoffmann Da der Titel „ platitudes en occasion" als Dodekaphonie (Divertimento 1955, Sym­ ins Leben gerufen. Es effektive Deutung des Stückes zu verstehen phonische Variationen 1953, VIII. Klavier­ faßt Vokalisten und ist, erübrigt sich jeder Kommentar. Als sonate 1957). serielle Technik (Symbiose 1, 1nstrumentalist en technische Daten kann man die 1963, Symbiose II für Bläserquintett 1965), zusammen, die an der Textunterlagen werten, die eine Selektion Klangschichtungen in Sekunden (Klavier­ Interpretation von Musik aus der Übersicht der verschiedenen konzert 1959). Tonbandmontagen und interessiert sind, die Wortart-Begriffe darstellen, sowie die Simultanklang mehrerer Orchestergruppen außerhalb der Tages­ bewußte Benützung einer metrisch­ (Symbiose III, 3. Flötenkonzert, 6. Sinfonie) routine liegt. Also vor eingeengten Notierung mit traditioneller bin ich bis zur teilweisen lmprovisierungs­ allem zeitgenössische Orthographie. technik in graphischer und konventionell Musik, daneben aber auch gemischter Notation gekommen (IV. Bläser• selten gespielte Kompo­ quintett, Musikprotokoll 1968). sitionen früherer Epochen. Die „ Sprüche" nach Laotse sind g leich in Die Besetzungen des Ka rl Haidma yer Partitur geschrieben worden. Ich hatte nicht Ensembles sind variabel. Sprüche nach l aot se einmal eine Legende vorgesehen, da mir die Zeichen für Intensität, unbestimmte Wer am meisten liebt, gibt am meisten aus Höhen und Bewegungen, Glissandi, Pfeile Wer viel anhäuft - verliert viel für Fortsetzungen sowie als Anfang- und Karl Ernst H offma nn, Dem Zufriedenen widerfährt keine Schande Aufhörsignal allgemein verständ lich geb. 1926 in Wien. Wer weiß, daß er aufhören soll - kann lang erschienen. Ich bin der Überzeugung, daß Studium in Wien und überdauern man diese Partitur heute bereits wie eine Salzburg bei konventionelle lesen können müßte, außer• Ferdinand Großmann, dem war ich bestrebt, zu vereinfachen und Josef Lechtaler, Erich nicht durch Erfindung noch neuer Symbole Marckhl, lgor Markevich Karl Haidmayer über „ Sprüche" nach und Zeichnungen zu einer weiteren und Lovro von M atacic. l aotse (1972) für Kammerchor und Verkomplizierung neuer Musik beizutragen. 1945- 1947 Lehrtätigkeit dreizehn Instrumente Das Tempo ist bestimmt und wird durch­ am Konservatorium der gehalten, Tempoveränderungen sind durch Stadt Wien, seit 1 94 7 als Es ist eine - hoffentlich bald überwundene Notenwerte ausgedrückt, dodekaphonische Direktor mehrerer Musik­ - Zeiterscheinung im musikalischen Spiele wechseln mit Klangschichtungen in schulen am Aufbau des Bereich, daß die Notation bis zur Graphik geometrischen Formen, der gemischte Chor Steirischen Musikschul­ gegenüber dem klanglichen Resultat einer singt, spricht, es werden Konsonanten zu werkes beteiligt, 1961 Komposition überbewertet wird. Musik soll besonderen Geräuschen ausgenützt, Berufungen an das Steier­ überzeugend (von mir aus interessant, neu, symbolische Textauslegungen führen bis zu märkische Landes)<0nser­ schön) klingen, egal, wie sie aufgezeichnet zwanzigfacher Teilung der Stimmen, aber vatorium; 1964 Hochschul­ wurde. Die Bewertung einer neuen Partitur auch ein A-cappella-Fugato und ein Choral professor. 1970 Leiter der ist schwierig. Noch mehr, wenn sie erklingen. Falls die klangliche Realisierung Musikabteilung beim ORF, unkonventionell notiert ist. Um so mehr bei der Uraufführung gegenüber meinen Studio Steiermark. aber, wenn der Komponist selbst Vorstellungen Überraschungen bringen „neugierig" ist, wie sie klingen wird. Es sollte, hoffe ich, daß sie nur angenehmer geht auch beim Experiment nicht ohne Natur sein werden. Erprobung und Erfahrung, nicht ohne bewußte klangliche Vorstellung. Die Aufführung sollte kein reines Experiment sein. Ohne Überraschung für den Komponisten und ohne Korrekturen und neue Erfahrungen bei den Proben wird eine Klangrealisierung nicht immer durchzuführen sein. Ich komme von der bewußten klanglichen Idee und Vorstellung her und erprobe die Festsaal der Pädagogischen Akademie Graz-Eggenberg Freitag, 12. Oktober, 19.45 Uhr

Sandor Balassa Sa ndor Ba lassa, geb. Endre Szekely, geb 1912 Tabulae 1935 in Budapest. Begann in Budapest. Kompositions­ erst als 19jähriger mit dem studien an der Budapester Uraufführung Musikstudium, das er 1965 Franz-Liszt-Hochschule, Kompositionsauftrag des ORF-Studios Steiermark in Budapest beendete. langjährige Tätigkeit als Zur Zeit als Musikredakteur Chordirigent. Seit 1960 Endre Szekely beim Ungarischen Rund ­ Professor an der Solokantate funk tätig. 1972 erster Pädagogischen Akademie. Preis der UNESCO­ Wichtigste Werke: nach Worten von Ingeborg Bachmann Tribüne für sein Requiem. ..Musica notturna" ; Uraufführung „ Fantasma" für großes Kompositionsauftrag des ORF-Studios Steiermark Orchester ; Trompeten­ konzert ; ,.Nenie" (Oratorium); .. Magarnat" Pause für Gesang- und 1n strumentenensemble; lannis Xenakis Streichquartette, Achorripsis Bläserquintette, ein Trio. lstvan Lang Frammenti österreichische Erstaufführung

Andras Szöllösy Musica concertante österreichische Erstaufführung

Budapester Kammerensemble Dirigent: Andras Mihaly Erika Sziklay, Sopran lannis X enakis, geb. l stva n Lang, geb. 1933 Andras Szöllösy, geb. Das Budapester Andras Mihaly, geb. 1921 in Braila (Rumänien). in Budapest.1950- 1958 1921 in Siebenbürgen. Kammerensemble wurde 1917 in Budapest, wo er Technikstudium in Athen. Studien an der Musik­ Musikalische Studien von Andras Mihaly auch seine Musikstudien Lebt seit 1947 in Paris. hochschule Budapest, unter Leitung von Zoltan gegründet und fungierte vollendete. Zur Zeit Zunächst Zusammen- danach freischaffender Kodaly und Janos Viski zunächst hauptsächlich als Professor für Kammer­ arbeit mit Le Corbusier Komponist. Seit 1966 an der Musikakademie in Kammermusikvereinigung musik an der Budapester bis 1960, architektonische musikalischer Leiter Budapest, später bei für Neue Musik bei Radio Musikhochschule. Schrieb Planung des Philips­ am staatlichen Puppen­ G offredo Petrassi an der Budapest. Das erste bisher Sinfonik, Pavillons im Rahmen der theater Budapest, ab Accademia Santa Cecilia öffentliche Konzert gab Kammermusik, eine Oper Brüsseler Weltausstellung Herbst 1973 Assistent an in Rom. Seit 1950 das Ensemble bei den und Lieder. (1958). Daneben Musik­ der Hochschule für Professor für Musik­ Internationalen Ferien­ studien bei Arthur Musik in Budapest. geschichte und kursen für Neue Musik Honegger, , 1961 Kompositionspreis Musiktheorie an der in Darmstadt vor zwei Olivier M essiaen und von Ludwigshafen für Musikakademie Budapest. Jahren. Hermann Scherchen. sein Concerto per archi, Tritt 1953 erstmals als Kompositionen für das Komponist hervor. avantgard istische Ballett­ Werke: Metastassis (1955); ensemble „Sopianae" in Anastenaria (1957); Pecs. 1968 Erkel-Preis Pithoprakta (1957); für das 2. Bläserquintett. Achorripsis (1957); Duel Hauptwerke: Lorca-Lieder (1959); Syrmos (1959); (1961); Kammerkantate Terretektorh (1959); auf Gedichte von Attila Hiketides (1964); Nuits Jozsef (1962); Monodia (1966 / 67); Medea (1967); per clarinetto solo Anaktoria (1969); Nomos (1965); Pezzi per Gamma (1968) ; Perse­ Soprano e 5 essecutori phassa (1969); Synaphai ( 1964 / 66) ; Concertino Erika Sziklay, Musik­ (1969); Hibiki Hana Ma per silofono ed orchestra studium am Budapester (1970); Persepolis (1971) ; (1961); Oper „Die Feig­ Konservatorium, das sie Aurora (1971); Charisma linge" nach einem Roman 1960 an der Franz-Liszt­ (1971 ). von lmre Sarkadi. Hochschule mit Aus­ zeichnung abschloß. Seit 1964 als Lehrerin für Solo­ gesang an der Budapester Musikakademie tätig. Konzertreisen nach Österreich, Belgien, Polen, Bulgarien, Deutschland und in die CSSR. Slindor Balassa über „ Tabulae„ Wenn du auferstehst, Endre Sz6kely über „Solokantate" wenn ich aufersteh', „Tabulae" op. 25 entstand Ende 1972 im ist kein Stein vor dem Tor, Die Solokantate entstand 1972 im Auftrag Auftrag des Studios Steiermark und ist Emil liegt kein Boot auf dem Meer. des ORF-Studios Steiermark nach Ingeborg Breisach gewidmet. Es wäre überflüssig, Bachmanns „Lieder von einer Insel". über den Titel hinaus für die viersätzige Morgen rollen die Fässer Als ich mit dem Gedanken, etwas für Graz Komposition ein Programm zu suchen, wenn sonntäglichen Wellen entgegen, zu komponieren, die Gedichte von Ingeborg auch eine gewisse Verbindung zur Welt der wir kommen auf gesalbten Bachmann in die Hände bekam, fühlte ich, Tafelbildmalerei des 15. und 16. Jahr­ Sohlen zum Strand, waschen daß ihre dichterische Haltung, ·ihre hunderts besteht. Diese Verbindung begnügt die Trauben und stampfen Gedanken und ihre Ausdrucksweise mir sehr sich nicht nur mit dem Interesse an dieser die Ernte zu Wein, nahestehen. In den „Liedern von einer Kunst, sondern erstreckt sich auch auf morgen am Strand. Insel" bekam ich den aktuellen poetischen dessen Aufbau. Dennoch bleibt die Struktur Inhalt. Diese Poesie darf nur so in Musik Wenn du ·auferstehst, des Werkes rein musikalischen Prinzipien erklingen, daß der wichtigste dichterische wenn ich aufersteh', verpflichtet. Auf den ersten, langsamen Satz, Inhalt allgemeinverständlich wird. in dem die Themen noch ohne Zusammen­ hängt der Henker am Tor, In den letzten Jahren habe ich einsätzige, hang erscheinen, folgt ein scherzoartiger sinkt der Hammer ins Meer. in der einen großen Bogen bildenden zweiter, in dem die Statik aufgehoben und Einmal muß das Fest ja kommen! ABA-Form gehaltene Werke komponiert. thematische Zusammenhänge fühlbar Heiliger Antonius, der du gelitten hast, Der Text verlangte diesmal die viersätzige werden. Im 3. Satz ergibt sich eine heiliger Leonhard, der du gelitten hast, Lösung: ähnlich der klassischen Symphonie, dramatische Zuspitzung durch die Gegen­ heiliger Vitus, der du gelitten hast, aber attacca und thematisch, harmonisch überstellung der gegensätzlichen Themen­ Platz unseren Bitten, Platz den Betern, einheitlich aufgebaut - also doch eine charaktere. Der Schluß des Werkes knüpft Platz der Musik und der Freude! große Bogenform. in ausklingender Passivität an die Stimmung Heutzutage ist es Mode, die moderne des 1. Satzes an. Musiksprache mit alten Stilelementen zu mischen. Mich bewog dazu nicht die Honig und Nüsse den Kindern, Mode, vielmehr sind meine diesbezüglichen volle Netze den Fischern, musikalischen Erlebnisse aus den Jugend­ Fruchtbarkeit den Gärten, jahren schon in frühere Werke Mond dem Vulkan, Mond dem Vulkan! eingesickert, diesmal aber resultiert diese Technik aus den Gedichten. Auch Bachmann mischt ihre Gedanken mit Rück• blendungen und Tiefträumen. Jetzt seid standhaft, törichte Heilige, Endre Sz6kely sagt dem Festland, daß die Krater nicht Solokantate ruhn! Text von Ingeborg Bachmann Heiliger Rochus, der du gelitten hast, „Lieder von einer Insel.. , für o der du gelitten hast, heiliger Franz. Sopranstimme und Kammerensemble

Schattenfrüchte fallen von den Wänden, Mondlicht tüncht das Haus, und Asche Es ist Feuer unter der Erde, erkalteter Krater trägt der Meerwind herein. und das Feuer ist rein. In den Umarmungen schöner Knaben Es ist Feuer unter der Erde schlafen die Küsten, und flüssiger Stein. dein Fleisch besinnt sich auf meins, Es ist ein Strom unter der Erde, es war mir schon zugetan, der strömt in uns ein. als sich die Schiffe vom Land lösten und Kreuze Es ist ein Strom unter der Erde, mit unserer sterblichen Last der sengt das Gebein. Mastendienst taten. Es kommt ein großes Feuer, Nun sind die Richtstätten leer, es kommt ein Strom über die Erde. sie suchen und finden uns nicht. Wir werden Zeuge sein. Ober „Achorripsis" von lannis Xenakis lstvan Lang über „Frammenti" Andriis Szöllösy über ,,Musica concertante" Es sind in einem gegebenen Raum Ich habe das Werk zwischen November 1971 Musikinstrumente und Menschen vorhanden. und Februar 1972 komponiert; die erste „Musica concertante" wurde während des Obwohl sie nicht die Absicht haben, Musik Aufführung fand im Herbst 1972 in Budapest Winters 1972/73 für Andräs Mihälys zu machen oder Klänge zu erzeugen, wird statt. Es ist auf Frauenstimme und ein Budapester Kammerensemble geschrieben. es wahrscheinlich zufällige klangliche begleitendes, aber gleichberechtigtes Das Werk wurde durch dieses Ensemble am Vorgänge geben: seien es melodische Kammerensemble von Oboe, Fagott und 18. Mai 1973 im Rahmen der Zagreber Figuren, zellenartige Strukturen oder Harfe geschrieben. 1. Satz auf Esekiels Biennale uraufgeführt. ,.Musica concertante" Ballungen von beliebiger Dauer, Ge­ Zeilen (Buch 1./20): Der biblische Mensch ist zweisätzig. Die Benennung „Quasi schwindigkeit etc., deren Charakteristiken staunt über die feurige, geflügelte sonata" des ersten, längeren Satzes auch von Zufallsgesetzen abhängig sind. Maschinerie, die auch fliegen kann. II. Satz: (Allegro deciso} bezieht sich auf die Dies ist eine einfache Formel für die These Ein uralter ungarischer Trauergesangs-Text. Tatsache, daß dieser Satz alle konstruktiven vom Minimum an Kompositionsregeln. Als III. Satz ein schnelles instrumentales Elemente des Stückes in sich enthält. Der Das stochastische „Programm", das auf Zwischenspiel und am Ende des Werkes zweite Satz (Molto sostenuto} baut sich aus dieser These beruht, ist dem Werke ein „Schumer" (schriftliches Fragment}: Ein demselben Material auf. Daher die „Achorripsis" für 21 Instrumente formuliert lyrisches Gedicht vom Frühlingsfest, von Benennung „Quasi epilogo". Aufführungs• worden, konnte aber erst vier Jahre später Liebe und Erneuerungsprozeß. Alle Texte dauer zirka 15 Minuten. Besetzung: Flöte, bei IBM in Frankreich „mechanisiert" sind ungarisch zu singen. Oboe, Klarinette, Baßklarinette, Fagott, werden. Es ist ein Komplex stochastischer - Horn, zwei Violinen, Bratsche, Violoncello auf der Wahrscheinlichkeitstheorie fußender und Kontrabaß. - Gesetze, die der Komponist vor Jahren in die musikalische Komposition eingeführt hat. Er gibt dem Elektronengehirn die Aufgabe, alle Klänge einer zuvor errechneten Folge nacheinander zu bestimmen. Zunächst das zeitliche Auftreten eines jeden Klanges, sodann seine Klangfarben-.,Klasse" - arco, pizzicato, glissando etc. -, sein Instrument, seine Tonhöhe, den Neigungs­ winkel des Glissandos, wenn ein solches in Erscheinung tritt, die Dauer und die dynamische Form des erzeugten Klanges. Die Architektur und die Einzelkonstruktion von „Achorripsis" sind mit Hilfe der mathematischen und statischen Gesetze von Poisson, Gauß und Maxwell-Boltzmann aufgebaut. Festsaal der Pädagogischen Akademie Graz-Eggenberg Freitag, 12. Oktober, 22 Uhr

Elektronisches Konzert Pierre Schaeffer, Pierre Henry, geb. 1927. geb. 1910 in Nancy. Musikstudien bei Nadija Toningenieur, Schrift­ Boulanger und Olivier Pierre Schaeffer/Pierre Henry steller und Komponist, Messiaen, gründete 1960 Strette gründete 1942 ein akusti­ das Studio Apsome. aus Symphonie pour un homme seul 1) sches Versuchsstudio und Wichtigste Werke: 1948 die Graupe de ,.Le Voyage" (1962) ; „Variations pour une porte Edgard Varese Recherches de musique concrete. Leiter der et un soupir" (1963); Poeme Electronique 2) Forschungsabteilung des Ballettmusik für Maurice französischen Rundfunks. Bejart ( u. a. ,. Messe pour Philippe Carson Seit 1968 Professor am le temps present"). Turmac 1) Pariser Konservatorium. Werke: ,.Concert de bruits" (1949); Suite für Luigi Nono 14 1nstrumente (1949); La fabbrica illuminata „Variation sur une flute Mexicaine" (1949) ; Fran~ois Bayle „Symphonie pour un Geophonie und Hommage ä Robur homme seul" (1949/ 50 gemeinsam mit Pierre aus Espaces inhabitables 1) Henry); ,.Orphee 53" ( Experimentaloper mit Dieter Kaufmann Pierre Henry). Schriften : Chute 1970 1 ) ,.Clotaire Nicole", ,. Les enfants de coeur", ,. Le gardien de volcan", lannis Xenakis „ A la recherche d'une Bohor 1 1) musique concrete" (1952).

1) Realisation : Graupe de Recherches Musicales, ORTF-Paris 2) Realisation : Studio für elektronische Musik der Universität Utrecht Edgard V a rese, geb. Philippe Carson, geb. Luigi Nono, geb. 1924 Fran~ois Bayle, geb. Dieter Kaufmann, 1885 in Paris, gest. 1965. 1936 in Neuilly-sur-Seine. in Venedig. Kompositions­ 1932 in Madagaskar. geb. 1941 in Wien. Zunächst Mathematik­ Musikst udien am Pariser studien bei Hermann Seit 1946 in Frankreich. Studium in Wien und studien in Paris, später Konservatorium. Kompo­ Scherchen und Bruno Seit 1954 in Paris. Paris bei Karl Schiske, Eintritt in die Schola sitionsschüler von Maderna, absolviert das Literatur- und Mathe- Gottfried von Einern und Cantorum, Studien bei Olivier Messiaen. Seit 1959 Studium der Rechtswissen- matikstudien in Bordeaux, Olivier Messiaen. 1967 Albert Roussel und Vincent Mitglied der Groupe schalt an der Universität Musikstudien bei Olivier bis 1970 bei der Groupe d'lndy. 1906- 1907 Besuch de Recherches Musicales. von Padua (Dr. jur.). Messiaen und Karlheinz de Recherches M usicales der Meisterklasse Charles Schrieb Instrumental­ Lebt als freischaffender Stockhausen. Seit 1959 des französischen Rund- Widors am Pariser werke, elektronische Komponist in Venedig. verantwortlicher Moderator funks in Paris, seit Konservatorium. 1908 Musik, Filmmusiken. Hauptwerke: ,,Variazioni der Groupe de Recherches Herbst 1970 unterrichtet Aufenthalt in Berlin, canoniche" für Orchester Musicales. Seit 1966 Kaufmann an der Kontakte mit Feruccio (1950); ,,Polifonica­ beim ORTF. Werke für Wiener Musikhochschule Busoni, Max Reinhardt Monodia-Ritmica" für Instrumente oder Tonband, elektroakustische und Hugo von Hofmanns­ 6 Instrumente und Schlag­ Filmmusiken. Komposition. thal, dessen Drama zeug (1951); ,,Composi­ Werke: ,,Ödipus und die Sphinx" zione per orchestra" Kammermusik ; Lieder; er vertonte ( Partitur (1951); .,Epitaphe auf Ballette; ,,Evocation" verloren). 1915 Emigration Federico Garcia Lorca" (Oratorium nach Texten nach New York, 1919 (1952 /53); ,,Due von Ingeborg Bachmann); Gründung des New espressioni per orchestra" Elektroakustische und Symphonie Orchestra in (1953); ., Der rote Mantel" gemischte Kompositionen ; New York. 1921 Gründung (1954); ,,La victoire de „Singular" (experimentelle der International Compo­ Guernica" (1954) ; ,,Canti" Fernsehoper für das sers' Guild, 1928 Mit­ für 13 Instrumente (1955); TV-Workshop 1970) . begründer der Pan .,lncontri" für 24 Instru­ American Society of mente (1955); ,, II canto Composers. Seit 1929 sospeso" (1955 / 56); Beschäftigung mit Mög­ .,Varianti" (1956/ 57); lichkeiten elektronischer „Composizione 11 per Musik. 1950 Teilnahme orchestra" (1959); an den internationalen „Omaggio a Emilio Ferienkursen in Darmstadt. Vedova (1960) ; Hauptwerke: „ lntolleranza", Oper ,,Hyperprism" (1923); (1960 /61); ,,Sul ponte ,,Octandre" (1924); di Hiroshima" (1962); ,,Integrales" (1925); ,,La fabbrica illuminata" .,Ameriques" (1926); (1964); ,,Per Bastiana ,,Arcana" (1927); Tai-Yang Cheng" (1968); ,,Ionisation" (1931); „Ein Gespenst geht um ,,Density 21,5" (1936); die Welt" (197 1 ). ,,Deserts" (1954). Dieter Kaufmann über wärtig sind, daß aber heute der Elan, die Hommage an den Futurismus revolutionäre Stimmung, in der diese Vor­ stellungen formuliert wurden, der Perfektion Wir haben es vielfach nicht gewußt. Aber gewichen ist - der abstrakte Oberbau ist wir sind wieder einmal Enkel. Großvater säkularisiert und huldigt vielfach kommer­ Schönberg war es nicht allein, den wir ziellen Göttern - und daß der Mut zu beerbten - auch eine Gruppe „verrückter radikaler Neuformulierung der Funktionen Leute" aus den zehner Jahren ist am zeit­ von Musik durch Musik-Hörer, Musik­ genössischen Ideenwohlstand vieler Erzeuger und Musik-Vermittler heute mehr Komponisten schuld. Und wir beginnen denn je gefordert werden müßte. diese Leute immer mehr zu schätzen. Pierre Schaeffer hat in jahrzehntelanger Der Futurismus war für die Musik ein großer, Arbeit das, was die Futuristen vage formu­ seit Beethoven und bis heute beinahe liert hatten, in ein System exakter phänome• einzigartiger Augenblick: Der Versuch, die nologischer Erkenntnisse und Bezeich­ Musik, ,,diese phantastische, unverletzliche nungen gebracht. und heilige Welt, die über der wirklichen „Symphonie pour un homme seul" stand am Welt liegt", herunterzuholen von den Anfang dieser Arbeit und gibt noch am Sternen, herauszuholen aus dem elfen­ beinernen Turm und ihren legitimen Platz deutlichsten jene naive Entdeckerf reude im Leben, in der Gesellschaft, im Alltag zu wieder, mit der 40 Jahre vorher für die Futuristen die Klangumwelt zum musikali­ fordern. Wie sollte diese Musik aussehen? - das schen Erlebnis geworden war. wußten die Futuristen Pratella und Russolo Edgard Varese war im Vergleich zu Schaeffer ziemlich genau: Sie sollte die klingende der große Praktiker. 1916 schon hatte er - Umwelt, die inzwischen zur lärmenden ohne Kenntnis der futuristischen Forderun­ Geräuschwelt der Maschinen angewachsen gen - neue Instrumente gefordert, ,,die war, nicht fliehen, sondern beherrschen, fähig sind, neue Klangvorstellungen aus­ benützen, musikalisch ausbeuten, um den zudrücken und die nicht nur das schon oft Menschen zu retten, ihn zu bewahren vor Gehörte immer wieder reproduzieren". 1956 einer schizophrenen Spaltung zwischen erhielt er von Le Corbusier den Auftrag verdrängter Klangumwelt und idealisierter zur Komposition des „poeme electronique" Klanginnenwelt. und realisierte in acht Monaten Arbeit eine Wie hat diese Musik ausgesehen? - Das acht Minuten dauernde Komposition auf wissen heute nur wenige Leute, die in drei Pisten und für 400 Lautsprecher mit Archiven stöbern, um die Musik der Zukunft Diapositiven, die Le Corbusier ausgewählt vom Staub der sechzig Jahre zu befreien, hatte (,,Vögel, Raubtiere, Fische, Reptilien, die seit dem Brief vergangen sind, in dem Masken, Idole, bekleidete und nackte Russolo träumte: ,.Dann können wir die Frauen, Städte, die normal erschienen, sich Motoren und die Maschinen unserer aber verformten, pilzförmige Explosionen"). Industriestädte eines Tages aufeinander Zwei Millionen Besucher erlebten die Auf­ abstimmen, so daß jede Fabrik in ein führung im Philips-Pavillon der Brüsseler berauschendes Geräuschorchester ver­ Weltausstellung. Man „hört nicht mehr die wandelt wird." Klänge, man fühlt sich inmitten der Klang­ Ich behaupte, daß erst die Erfindung und quelle", berichtete ein Kritiker. Gegen Entwicklung der elektroakustischen Musik dieses multimediale Gesamterlebnis nimmt die Forderungen und Vorstellungen der sich die stereophone Aufführung wie ein Futuristen verwirklichen konnte. Mit „Hom• Schwarzweißfoto von einer Architektur aus. mage an den Futurismus" will ich eine zum Philippe Carson realisierte TURMAC im Teil verspätete Rückbesinnung auf eine Auftrag einer holländischen Zigaretten­ Erscheinung im europäischen Geistesleben fabrik. Er benützt in der Komposition nichts anregen und gleichzeitig zeigen, daß die anderes als die Klänge, die die Maschinen Vorstellungen der Futuristen inhaltlich in dieser Fabrik hervorbringen; transponiert, elektroakustischen Kompositionen der sublimiert und emanzipiert auf diese Weise letzten zwanzig Jahre durchaus gegen- das Klang-Milieu der Arbeit. Nonos Komposition „La fabbrica illuminata" barkeit heranführt und so vom Zuhörer für Tonband und Singstimme, nach Texten Entscheidung verlangt: Mitarbeit, Kapitula­ von Giuliano Scabia und Cesare Pavese, tion oder Ablehnung. Die Entscheidung realisiert im Studio de Fonologia der RAi wird in den meisten Fällen eine vegetative Milano, geht einen Schritt weiter: Die Texte sein. der Sängerin, die vor der Klangumwelt der Schwerindustrie zu hören sind, haben den durch die Industrie ausgebeuteten Arbeiter zum Inhalt. Nicht Klang-Emanzipation, sondern politische Relevanz ist das Ziel der Kompositionen, die (nach Boehmer) „aus konkreter politischer Zusammenarbeit mit italienischen Fabriksarbeitern hervor­ gegangen, deren Umwelt auf eine Weise und mit einem Klang-Material reflektiert, welche diesen Arbeitern vertraut ist". Auch Fran<;:ois Bayle will die Geräusche der neuen Welt, der industriellen Welt be­ schwören. Seine „Geophonie" kreist um das Bild Jules Vernes, um futuristische Konstruktionen - die manipulierten Klänge stammen aus der Schiffswerft Saint Nazaire. „Hommage a Robur" hat den Luftraum und seinen Weltenbeherrscher, Robur den Eroberer, zum Inhalt, Gegenspieler zum berühmten Kapitän Nemo; Klänge und Klima dieses Werkes resultieren von einer Echo­ Manipulation auf dem Radarschirm von Plemeur-Bodon, der Übertragungsstelle des Telstar in Frankreich.

Chute: Abfallen, Auslöschen, Ausklingen, Zu-Ende-Gehen ... Chute der Aggressivität, die destruktiv wird Chute der Konstruktivität, die mechanisch wird Chute des menschlichen Aus­ drucks, der intim wird

Wenn einer nach und nach die Potentio­ meter des Lebens um sich schließt, wird sein Herzschlag hörbar. Xenakis hat Bohor 1. (der Name eines Ritters von König Artus' Tafelrunde) Pierre Schaeffer gewidmet. Klangquelle: Orien­ talische Armbänder, andere Schmuckstücke und eine laotische Mundorgel. Hier ist es also weniger das Klangmaterial, das eine Beziehung zum Futurismus herstellt, sondern die Haltung des Autors, die Klangfarbe und Lautstärke an Grenzwerte der Konsumier- Messehalle Samstag, 13. Oktober, 19 Uhr 1n Zusammenarbeit mit der Jeunesse Musicale, der Merkur-Versicherungsanstalt in Graz und der Firma Kastner & Öhler

Karlheinz Stockhausen Anestis Logothetis Kontra-Punkte Musik-Fontäne für Robert Moran (1972) österreichische Erstaufführung Betsy Jolas Points d'aube Arne Mellnäs österreichische Erstaufführung Fragile (1973) österreichische Erstaufführung lannis Xenakis Linaia Agon Robert Moran österreichische Erstaufführung L'apres-midi du Dracoula (1966) österreichische Erstaufführung Gilbert Amy Jeux et Formes Roman Haubenstock-Ramati Österreichische Erstaufführung Concerto a tre (1973) Uraufführung Domaine musical, Paris t(ompositionsauftrag des ORF-Studios Steiermark Diriger:it: Gilbert Amy Solisten: Das Ensemble Suono delta Fontana, San Francisco Serge Coltot, Viola Howard Hersh, Schlagzeug Claude Maisonneuve, Oboe Robert Moran, Klavier Andre Fournier, Horn Johannes Mager, Posaune Camille Verdier, Posaune Elie Raynaud, Tuba Pause

Pause

Free Jazz

Gunther Hampel and his Galaxie dream band Gunther Hampel, Komponist und Arrangeur, Baßklarinette, Vibraphon, Flöte, Kontra­ baßklarinette, Klavier Jeanne Lee, Gesang Perry Robinson, Klarinette Mark Whitecage, Altklarinette, Flöte Altan Praskin, Altsaxophon, Mischpult Jonathan Kline, Violine David Eyges, Cello Jack Gregg, Kontrabaß, Blockflöte Marty Cook, Posaune Thomas Keyserling, Flöte, Altklarinette ------

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Zufriedenheit oder Geld zurück Karlheinz Stockhausen, live-elektronische Musik. Originale (1961 ); Momente Gilbert Amy, geb. 1936 instrumenten (1971); geb. 1928 bei Köln. 1947 1970 Weltausstellung pour soprano, 4 groupes in Paris. Musikstudium Refrains für Orchester bis 1951 Studium an der Osaka an 183 Tagen de choeurs et 13 instru­ am Pariser Konservatorium (1972); ,.Von einem Staatlichen Hochschule täglich 5½ Stunden mentalistes ( 1962 / 64) ; bei Darius Milhaud und ausgebreiteten Raume" für Musik in Köln (Klavier, Aufführung eigener Werke plus Minus, 2x7 Seiten Olivier Messiaen. Später für Orchester und zwei Schulmusik) und an der im Kugelaµditorium mit pour un interprete (1963); Teilnahme an den Dirigenten (1972). Universität Köln (Germa­ 20 Solisten aus 5 Ländern. Mikrophonie 1 (1964); Mix­ Darmstädter Ferienkursen. nistik, Philosophie, Zirka 50 Schallplatten mit tur (1967); Mikrophonie II Dirigierschüler von Pierre Musikwissenschaft) . 1952 eigenen Werken. 3 Bände (1965); Stop (1965); Solo Boulez ( Basel 1965), Kurse für Rhythmik und mit gesammelten Aufsätzen (1965 / 66); Telemusik später sein Nachfolger Ästhetik bei Olivier (Texte 1, II, III, Verlag (1966); Adieu (1966); als Leiter der Domaine Messiaen in Paris. 1952 DuMont Schauberg, Köln). Hymnen (1966/67) ; musical. Chef der musi­ Experimente in der Gruppe 1954- 1959 Mitheraus­ Troisieme Region de kalischen Programm­ ,,musique concrete" geber der Schriften über Hymnen (1969); koordination des ORTF. des französischen serielle Musik „ die Reihe" Prozession ( 1967); Stim­ Hauptwerke: Sätze für Rundfunks, Paris. 1952 Universal Edition mung pour 6 vocalistes 17 Instrumente (1958); erste Synthese von Klang­ (Theodore Presse (1968) ; Aus den sieben Sonate für Klavier spektren mit elektronisch Company, Bryn Mawr, Tagen (1968); Spiral (1957 / 60); Epigramme erzeugten Sinustönen. Pennsylvania). ( 1968); Kurzwellen (1968); für Klavier ( 1961) ; Seit Mai 1953 ständiger Werkverzeichnis: Fresco ( 1969); Pole für Diaphonien für Kammer­ Mitarbeiter des Studios Kreuzspiel für Oboe. zwei (1969 /70); Expo orchester (1962); für Elektronische Musik Baßklarinette, Klavier für drei (1969 / 70); Mantra Antiphonien für zwei des WDR Köln. 1954 bis und drei Schlagzeug­ pour 2 pianistes (1970); Orchester (1960 / 63); 1956 (parallel zur gruppen (1951) ; Formel Sternklang (1971); Trans Epigrammhefte für Klavier Komposition und für Orchester (1951); pour orchestre (1971 ). (1964); .. Triade" für Forschungsarbeit im Etude (1952); Spiel für Orchester (1963 / 64); Studio) Studium der Orchester (1952); Schlag ­ .. Alphabet" für Bläser­ Phonetik und Kommuni­ quartett für Klavier sextett (1963/ 64) ; kationsforschung bei und 3x2 Zymbal (1952); Strophe für Prof. Werner Meyer-Eppler, Punkte für Orchester Sopran und Orchester Universität Bonn. Seit (1952/ 62); Kontrapunkte auf einen Text von Rene 1958 jährlich längere für 10 Instrumente Char (1965 / 66) ; Tourneen als Dirigent und (1952 / 53); Klavierstücke ,. Flugbahnen" (Trajec­ Interpret (seit 1959 mit 1 bis IV (1952/53); toires) für Violine und kleineren Gruppen Studie I und II (1953/ 54) ; Orchester (1966) ; Zyklus ausgesuchter Solisten) Klavierstücke V bis X für 6 Schlaginstrumente und Lecturer in vielen (1954 / 55); Zeitmaße (1966) ; ,. Relais" für sechs Ländern. 1965 Gast­ (1955 / 56) ; Gruppen für Blechbläser (1967 / 69) ; professor für Komposition drei Orchester (1955/57); Gesang für Orchester an der University of Klavierstück XI (1956) ; (1967 / 69); ,.Dieser Stern California in Davis. Seit Gesang der Jünglinge lehrt, sich zu beugen" für 1953 Dozent der „Inter­ (1955 / 56) ; Zyklus für Männerchor und ver­ nationalen Ferienkurse einen Schlagzeuger schiedene Instrumente für Neue Musik" in 1959; Carre für vier (1970) ; Spiele für 1 bis Darmstadt. 1965-1969 der Jünglinge (1955 /56) ; 4 Oboen (1970); Rezitativ, Begründer und Leiter der Zyklus pour un joueur Arie und Variationen für „ Kölner Kurse für Neue d'instruments il percussion 12 Solostimmen (1971); Musik". 1971 Professur (1959); Carre pour 4 or­ „Von einem dunklen für Komposition an der chestres et 4 choeurs Unheil" für Singstimme Staatlichen Hochschule ( 1959 / 60); Refrain pour und Klarinette (1971); für Musik in Köln. Seit 3 executants (1959); Kon ­ Spiele und Formen 1 964 Leiter einer takte pour appareils elec­ (J eux et Formes) für ein 1nterpretationsgruppe für troniques (1959 / 60) ; Ensemble von 17 Solo- Betsy Jolas, geb. 1926 Das Ensemble Domaine Serge Collot, französi• Anestis Logothetis, in Paris. Beginn des musical wurde von Pierre scher Bratschist, Schüler geb. 1921 in Burgas am Musikstudiums in den Boulez in den Jahren von Maurice Vieux. Schwarzen Meer USA, Abschluß am 1954 / 55 gegründet. Es Durch 15 Jahre Mitglied (ehemaliges Ostrumelien, Pariser Konservatorium setzt sich aus den besten des Parrenin-Quartetts, jetzt Bulgarien). Lebt in bei Darius Milhaud und Solisten verschiedener dann Mitglied des Streich­ Wien, wo er auch seine Olivier Messiaen. Pariser Orchester zusam­ quartetts des französischen Musikstudien absolviert Wichtigste Werke: men ( Opernorchester, Rundfunks bis zur hat. Seit 13 Jahren ,, Das verstörte Auge··, Orchester der Gründung des „Französi• beschähigt er sich mit der ,, In der höllischen Hitze·· comique, Orchestre schen Streichertrios·· mit Entwicklung einer (Radiokantaten); Worte National, Orchestre du Gerard Jarry und Michel graphischen Notenschrift, für 5 Solostimmen und Conservatoire) und aus Tournus. Solo-Bratschist die seinen klanglichen 8 1nstrumente ; Quartett II auf zeitgenössischer Musik im Ensemble Domaine kompositorischen Vor­ für Koloratursopran und spezialisierten Solisten musical unter der Leitung stellungen entsprechen Streichertrio; ,,Aus einer (J ean Pierre Drouet, von Gilbert Amy. Spielte soll. Er unterscheidet Reiseoper" für 22 Instru ­ Francis Pierre, Guy Deplus zahlreiche Uraufführungen, Assoziationszeichen für mente; ,,4 Himmels­ usw.). Das Ensemble u. a. die Werke „Sequenza Lautstärke, Klangfa rben­ gegenden" für Domaine musical hat v1·· von wechsel und Klang­ Streichorchester; Zustände seit 20 Jahren über und „ Points d'aube" von charaktere und Aktions­ für Violine und 6 Schlag­ 200 Konzerte sowohl in Betsy Jolas, die ihm signale, die direkt als instrumente; Sonate zu Frankreich als auch im gewidmet sind. Er teilt Bewegung auf das 12 für 12 Vokalsolisten; Ausland gegeben seine Zeit zwischen Kam­ Instrument zu übertragen „Wintermusik"" für Orgel ( Deutschland, Italien, mermusik und solistischer sind. Um bestimmte und kleines Orchester; Schweiz, Spanien, Tätigkeit; seit 1969 Tonkonstellationen zu „ Drei Begegnungen·· für England usw.). Das ist er Professor am erzielen, erfindet er auch Streichertrio und großes Ensemble wurde regel­ Conservatoire National Tonsymbole, die frei vom Orchester; ,,How now·· für mäßig zu den Festivals in Superieur de Musique in Fünfliniensystem eine Oktett. Royan, Avignon und Paris. Verschmelzung mit den Donaueschingen sowie von oben genannten Zeichen za hlreichen internationalen und eine Viertel- und Organisationen ei ngeladen. D ritteltonf lexi bi I ität Ständiger Leiter des zulassen. Ensembles ist seit 1967 1n dieser Notenschrift Gilbert Amy. Neben ihm hat er zahlreiche Kom ­ wurden Dirigenten w ie positionen aufgezeichnet, M ichael Gielen, Bruno darunter auch die M aderna, R. Dufallo und Bühnenwerke: karma­ M ichael Tabachnik usw. dharmadrama; Anastassis; eingeladen. Mantratellurium; Kybernetik (die drei letzten auch als Hör­ spiele in Deutschland produziert). Ballette: ,,Himmels­ mechanik in 7 Blättern"; .,Fünf Porträts der Liebe"; .,Odyssee"; ,,Fantasmata·· (Tonbandkomposition). Arne M ellnäs, geb. 1933 Robert Mora n, geb. 1937 Howa rd H e rsh, nach J ohannes M ager, in Stockholm. Klavier-, in , Colorado. Studien an der Stanford Posaunist des New Music Violin- und Theoriestudien Kompositionsstudien bei University Leiter des Ensembles. Teilnahme an an der Königlichen Darius Milhaud und dortigen Ensembles für Tourneen durch Schweden Akademie in Stockholm. Luciano Berio am Mills zeitgenössische Musik. und Norwegen. Lebt in Kompositionsstudien bei College und bei Hans Seit 1969 Leiter des San San Francisco als Direktor Karl-Birger Blomdahl, Erich Apostel und Roman Francisco New Music der Improvisationsgruppe Boris Blacher, Max Deutsch Haubenstock-Ramati in Ensemble, das während ,.Ghost Opera"'. und György Ligeti. Zur Wien. Komponierte sowohl seines dreijährigen Beste­ Zeit Theorielehrer an Kammermusik für kleine hens zu einem der der Königlichen Musik­ Besetzungen als auch wichtigsten Ensembles akademie in Stockholm. Enviroment- Stücke, in die für Neue Musik im Westen ganze Städte als Auf­ Amerikas wurde. Als führungsorte einbezogen Schlagzeuger hat Hersh werden. Das theatralische an zahlreichen Urauf- Element in Aktion und führungen mitgewirkt. Klang zählt zu den Haupt- anliegen seines Schaffens. W ichtigste Werke: ,,39 Minuten für 39 Autos" geschrieben für San Francisco unter Einbezug von Autohupen, Fernsehen, 3 Rundfunkstationen, 30 Wolkenkratzern, 6 Flugzeugen und den Bewohnern der Stadt; ,, Hallelujah"; ,,Wende­ kreise" (Ballett, 1972 an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt). Karlheinz Stockhausen über Betsy Jolas über „Points d'aube" lannis Xenakis über ,,Linaia Agon" ,,Kontra-Punkte" für Viola und 13 Blasinstrumente. Linos war ein berühmter Musikant der Die „Kontra-Punkte" für zehn Instrumente Die erste Fassung wurde im Februar 1968 griechischen Antike, der in die orphischen sind aus der Vorstellung heraus entstanden, vollendet. Ende desselben Jahres Geheimnisse eingeweiht war und daß in einer vielfältigen Klangwelt mit umgearbeitet, wurde das Werk Ende 1969 Nachahmer fand. individuellen Tönen und Zeitverhältnissen in seiner endgültigen Fassung veröffentlicht, Die Legende erzählt, daß er Apollo zu einem die Gegensätze gelöst werden sollen, bis ein die an diesem Abend zu hören ist. Es Duell herausforderte und von der Gottheit Zustand erreicht wird, in dem nur noch ein handelt sich um eine Suite, bestehend aus niedergeschmettert wurde. Es geht nun Einheitliches, Unverändertes hörbar ist. Das kurzen aneinandergeschweißten Sätzen, an darum, diesen Zweikampf herauf­ Werk ist einsätzig. Es werden sechs denen der Alt in verschiedenen Funktionen zubeschwören. Doch soll dem Sterblichen verschiedene Klangfarben verwendet: Flöte• mitwirkt: als unparteiischer Zeuge, als durch die Spielregeln die Möglichkeit Fagott; Klarinette-Baßklarinette; Trompete­ aufmerksamer Beobachter, als Haupt- oder gegeben werden, über Apollo den Sieg Posaune; Klavier; Harfe; Violine-Violoncello Nebendarsteller. davonzutragen, was klar ausgedrückt (drei verschiedenartig geblasene Instru­ Gewidmet ist „Points d'aube" Serge Collot bedeutet, daß es dem Menschen zukommt, mentenpaare und drei Saiteninstrumente mit und der Erinnerung an vergängliche und seine Götter zu überflügeln. geschlagenen, gezupften und gestrichenen tief erlebte Stunden in der Einsamkeit des Linos wird durch die Posaune dargestellt, Saiten). Diese sechs Klangfarben gehen in anbrechenden Tages. Apollo durch die Tuba und das Horn. eine Klangfarbe über: die des Klaviers In einem festgelegten Teil des Werks, der (geschlagene Saiten). Nacheinander fallen sich auf die Begegnung des Linos mit aus: Trompete, Posaune, Fagott, Violine, Apollo bezieht und in dem die beiden Baßklarinette, Harfe, Klarinette, Cello und Widersacher ihre Individualität offenbaren, Flöte. Die sechs verschiedenen Lautstärke• werden die Spielregeln erklärt. Drei grade (ppp-sfz) werden nacheinander zu pp. Spielarten - oder Kampfmuster - werden Die großen Unterschiede zwischen sehr im laufe einer Episode der Wahl kurzen und langen Zeitwerten werden ausgesucht, erstes vorgängiges aufgehoben; es bleiben mittlere, eng Aufeinanderstoßen von Posaune und Tuba, verwandte Zeitwerte (Sechzehntel, Triolen­ das den Ablauf der musikalischen Handlung sechzehntel, punktierte Sechzehntel, auslösen soll. Die verschiedenen Quintolensechzehntel usw.). Aus dem Klangkombinationen werden nach Zahlen Gegensatz zwischen vertikalen und (Gewinn- oder Verlustpunkten) aufgeteilt, die horizontalen Tonverbindungen wird eine ein Schiedsrichter (hier der Dirigent) zweistimmige, monochrome Kontrapunktik notiert. Durch die Anwendung der gewonnen. Spieltheorie garantieren die Regeln mathematisch eine leichte Überlegenheit des Apollo über Linos. Zwischen die aufeinanderfolgenden Zusammenstöße sind Warteepisoden eingeschoben, und zwar in Form von Battements und Quasi-Unisoni. Am Ende gibt ein weiterer festgelegter Abschnitt Zeit für die Punkteabrechnung und gemahnt an ein Warten auf das Schicksal. Zum Abschluß spielen die drei Instrumentalisten zusammen einen Trauergesang, nach der Verkündung des Siegers aber ein Siegeslied. Gilbert Amy über „Jeux et Formes" mehrfache Rolle, da sie sich je nach den Über „Musik-Fontäne" von Durchläufen an vier verschiedenen Anestis Logothetis Für 17 Soloinstrumente geschrieben, Standorten aufhält. Sie ist es auch, die unternimmt dieses Stück eine neuerliche meist das Spiel jedes der neun Abschnitte Auf dem einzelnen Blatt der „Musik• Erprobung „offener" oder „beweglicher" in „Schwung" bringt. Fontäne für Robert Moran" (1972) wird von Formen. Tatsächlich können sich die neun Das ausgewählte Ensemble (17 „tradi• der traditionellen Art der Notensetzung Abschnitte, die das Werk umfaßt, zu vier tionelle" Instrumentalindividuen) läßt den völlig abgegangen. Sie wird durch ein verschiedenen Durchläufen anordnen und so Willen erkennen, eher einen bestimmten zusammenhängendes Bild ersetzt, nach dem vier verschiedene Artikulationsweisen musikalischen Gedanken als eine bestimmte die Musiker ihre Aufführung gestalten. Der hervorbringen. Atmosphäre wiederzugeben. Titel des Stückes deutet nicht nur auf das Freilich bleibt die Beweglichkeit des Werkes Auf alle Fälle können wir sagen, daß das Trio hin, für das es geschrieben wurde, nicht in diesem primitiven Stadium stecken. Instrumentalprinzip, das hier der Motor ist, sondern gibt auch, ähnlich den Ton­ Jeder Abschnitt bietet eine Exposition und als ein Mittel benutzt wird, die Verfeinerung gedichten des 19. Jahrhunderts, einen eine Ausführung. Die Exposition wird dabei einer bestimmten wahrnehmbaren Form zu programmatischen Hinweis auf die vor­ einem begleiteten Soloinstrument anvertraut erreichen. herrschende Bewegungsart und Charakte­ (was ebenfalls eine spontane Wahl „Jeux et Formes" ist ein Auftragswerk des ristik: das Aufsteigen, Niederstürzen und ermöglicht), die Ausführung aber Süddeutschen Rundfunks Stuttgart und Brausen des Wassers und die Übertragung Instrumentengruppen, die bald in starrer wurde speziell für die Solisten der dieser Elemente in eine musikalische Weise koordiniert, bald nach flexibleren „Domaine musical" komponiert. Die Klangfontäne. Kriterien zusammengestellt sind. Uraufführung durch das Ensemble der Jeder Abschnitt stellt so eine autonome „Domaine musical" unter der Leitung des Welt dar, die fähig ist, für verschiedene Komponisten fand am 8. November 1971 in Verkettungen, für verschiedene innere Stuttgart statt. Artikulationsweisen, zu denen sich der Dirigent oder bestimmte Instrumentalisten ,,hie et nunc" entschließen, offen zu sein. Auch die instrumentale Zusammensetzung dieser Gruppen variiert. Der Komponist hat ganz besonders Kombinationen ausgesucht, die entweder systematisch homogen (Einheitlichkeit des Klangcharakters in den Gruppen und komplementäre Register, zum Beispiel: Streichquartett, Trio mit Rohrblattbläsern, Blechbläserquintett usw.) oder teilweise homogen (Uneinheitlichkeit des Klangcharakters, aber Einheitlichkeit der Spielweise: Gruppe der „Klaviaturen" [Klavier, Cembalo, Marimba, Harfe]) oder überhaupt heterogen sind (Uneinheitlichkeit des Klangcharakters, Uneinheitlichkeit der Tonerzeugung, Beispiel eines solchen Quartetts: Klarinette, Trompete, Harfe, Violoncello •..). Die Sitzverteilung des Instrumental­ ensembles ist unüblich: Der Dirigent befindet sich in der Mitte der Spielfläche und dreht sich um die eigene Achse den vier Hauptpunkten zu, je nachdem, welche Gruppen gerade einsetzen: Hinten das Streichquartett, links das Blechbläserquintett (Horn, 2 Trompeten, 2 Posaunen), rechts die Holzbläser (Flöte, Klarinette, Baßklarinette, Fagott), an der Symmetrieachse Klavier, Harfe und Marimba. Die Oboe spielt eine Ober „Fragile" von Arne Mellnäs Robert Moran über „L'apres-midi Roman Haubenstock-Ramati über du Dracoula" ,,Concerto a tre" Eine der wesentlichen Ausdrucksformen des Schaffens Mellnäs' zeigt sich in 1963 traf ich in Wien zum erstenmal den Das „Concerto a tre", 1973 im Auftrag des kleineren Werken, die mit minimalem Auf­ Maler Robert Doxat ... Zusammen mit ORF Graz komponiert, ist ein dreiteiliges wand zarte, hypnotische Klanggewebe Freunden besuchte ich ihn in seiner Konzert für drei Solisten: einen hervorbringen. ,.Fragile", komponiert 1973 Wohnung im II. Bezirk. Wir stiegen einen Schlagzeuger, einen Pianisten und einen für Suono della Fontana, ·ist das jüngste steinernen Treppenaufgang hinauf ... Poromisten. Das Werk ist graphisch notiert Beispiel dafür. Seine Bedeutung liegt eher draußen regnete es. Als ich eintrat, wußte und enthält außer den graphischen in der Darstellung eines Prozesses als in ich, daß sich in mir ein magisches Ereignis Aufzeichnungen eine Reihe mehr oder der Art und Weise, wie das Stück tatsäch• vollzog. Robert zeigte mir seine wunder­ weniger genauer Zeichenerklärungen und lich realisiert wird: Als Basis gegeben ist baren Zeichnungen und Gemälde, Szenen Spielanweisungen, die dem Werk stets eine Reihe von Tonlagen, die einer ein­ aus der Welt von Xamixan. Als ich sein einen eindeutigen Charakter und klaren fachen Entwicklung innerhalb einer be­ Bild „Der Nachmittag des Dracula" sah, formalen Ablauf sichern, wobei die Details stimmten Dynamik (leise) und eines versuchte ich, den Eindruck dieses Werks freier, verschiedentlich sogar improvisiert bestimmten Tempos (langsam) unterworfen in Musik wiederzugeben. werden können. wird. Innerhalb der durch diesen Rahmen „Concerto a tre" ist Robert Moran, Howard bestimmten Klangwelt ist den Musikern freie Hersh und Johannes Mager, den Interpreten Hand gegeben, diesen Prozeß in Töne des Werkes, meinen Freunden, mit denen umzusetzen. Sie schaffen sich ihre Parts ich 1972 in San Francisco zusammen­ selbst und verflechten sie mit denen ihrer gearbeitet habe, gewidmet. musikalischen Partner. Gunther Hampel über seine Musik menschlichen Kultur, wie sie heute existiert, nerhalb von Kompositionen kreativ aus den das es wert ist, sich ihm anzuvertrauen? Essenzen des Augenblicks dem, was sie In meiner Generation herrscht völlige Wer bin ich eigentlich selbst? Was kann ich einzeln dem Kollektive zu geben haben, Ratlosigkeit darüber, wie wir für uns selbst anbieten, was wird von mir genommen, improvisieren und dem Zuhörer, den Mit­ und die Welt um uns eine Lösung finden von wem? tänzern ... können. Wir sehen die Welt mit ihren Es wird eine tiefere Bewußtseinsfrage ge­ Dem heutigen Menschen helfen, den Tages­ Kriege:,, Vorurteilen, ihrem Machtstreben stellt, die das einzelne Individuum innerhalb ablauf wieder mit lebendiger Musik zu und dem alles verschlingenden Geldrausch, seines eigenen Lebens und Erfahrungs­ gestalten, ist der Sinn dieser Straßenmusik• dem Mangel an Verständigung zwischen bereiches selbst lösen muß. Kontaktkonzerte, nicht mit kommerzieller Menschen und Nationen an uns Die heutige Kunst verlangt nicht mehr Kategorienmusik aus geschickt manipulierter vorüberziehen, und wenn es jemandem Identität, sondern sie ruft zur Aufklärung, amerikanischer oder englischer Konserve, gelingt, Ruhe zu finden und nachzudenken, dem Selbstentdecken und Sichfinden auf. sondern von kreativen Musikern, deren kommt er zu der Überzeugung, daß es einen Es gilt, bereit zu sein zur Bewußtseins• folkloristische neu-europäische Musik aus besseren Weg geben muß, den es zu erweiterung, zu den Schritten zum eigenen eigener Tradition gewachsen ist. entdecken gilt. Ich. Das Entwicklungsstadium der Menschheit Meine Musik entsteht durch das uns eigene ist in die Phase eingetreten, in welcher wir Zusammenspiel, in dem sich eine Art uns einer weltumspannenden Kultur höherer Lebensgemeinschaft manifestiert. annähern; zum Ende des 20. Jahrhunderts Sie ist meine zeitlose Version des werden wir den Status des Weltbürgers Weltbürgerdorfes, des Spaceship, der erreicht haben. Zum ersten Mal in der Heimat und des Lebensraumes Erde, auf Geschichte übersehen wir gleichzeitig alle der wir in die Verantwortlichkeit gestellt Kulturen der Erde. Kein Winkel ist mehr in sind, das Leben zu schützen, das der mysteriöse Nebel gehüllt. Zukünftige Menschen wie aller anderen lebenden Mysterien und Forschungen liegen Dinge. Jeder einzelne hat die Freiheit, außerhalb der Erde - zwischen den sein Wissen um eine funktionierende Welt Planeten und Sternen. Wir haben die beizusteuern. Meine Musik ist ein Spiegel Möglichkeit, die verschiedenen Menschen oder ein Abbild der Vergangenheit, auf der Erde zu erreichen, wir haben Gegenwart und Zukunft der fortschreitenden Kommunikationsmittel, die es uns erlauben, Entwicklung der Menschheit. In meiner uns mit ihnen zu verständigen. Sie alle Musik verkörpert sich die Zeit. Um mich teilen mit uns eine weltweite Kultur, in der über diese Zeilen hinaus verständlich sie uns zu hören vermögen und in der sie machen zu können, müssen Sie mir Ihr Ohr auch zu uns sprechen können. Wir haben leihen. Sie sind herzlich eingeladen. andere Leute singen, sprechen, beten gehört, wir wollen, daß diese anderen Leute auch uns zuhören. Sie fragen: ,,Ist Kunst tot?" - ,,Wie lebt sie?" frage ich und sage im gleichen Über die Kontaktkonzerte Atemzug: die Kunst, die Sie totsagen, ist die, die vom Betrachter, vom Hörer Musik wieder dorthin, wo sie herkommt. Identität verlangte. Noch vor 30 Jahren war Der von einem neuen Bewußtsein, einem Identität, Gleichsein, das zentrale Problem neuen Menschen, einer neuen Generation junger Menschen. Im Zuge des gewaltigen zeugenden, erstaunlich kommunikativen, Wandels, der sich während des zweiten neuen Musik Gunter Hampels wird auf Kon­ Weltkrieges vollzog, wurde es für jeden zerttourneen durch die ganze Welt enthu­ Individualisten immer schwerer, in den sich siastisches Interesse entgegengebracht. Sie überschneidenden Versionen unserer Kultur spricht den Menschen unmittelbar an, ihre einen Platz zu finden. eigenen Webformen übermitteln einen Das heutige zentrale Problem ist Vertrauen. Energiezuwachs, sie gibt ... Welcher Vergangenheit, Gegenwart oder Diese neue „Sprache" des heutigen Men­ Zukunft kann sich der Mensch anvertrauen? schen basiert auf bewußtseinserweiterter Kann ich mein Leben überhaupt an irgend Kommunikation zwischen den Mitgliedern etwas übergeben? Wo gibt es etwas in der dieser Ton- und Wohngemeinschaft, die in- Stephaniensaal Sonntag, 14. Oktober, 19.45 Uhr

Gian Francesco Malipiero Gian Francesco H ermann Markus Macchine per 14 strumenti M alipiero, geb. 1882 Preßl, geb. 1939 in in Venedig, gest. 1973 in Altaussee. Musikstudien Treviso. Musikstudien in in Wien (Josef Drevo - Hermann Markus Preßl Wien, Venedig und Violine, Otto Sieg! - Der große Pferdekopfnebel Bologna. Autodidaktisc he Komposition), Sa lzburg Uraufführung Studien der italienischen (Jaroslav Suchy - Violine, Kompositionspreis der Stadt Graz Musik des 17. und Helmut Eder - Kompo­ 18. Jahrhunderts. Später sition) und Graz (Waldemar beeinflußt durch Claude Bloch - Komposition). Pause Debussy, Maurice Ravel 1964-1966 Musikschul­ und Alfredo Casella leiter in Bad A ussee. Dubravko Detoni Hinwendung zur freien 1966- 1971 im Auftrag Graphik V Tonalität. 1921 - 1924 der Wiener Musikakademie Uraufführung Kompositionslehrer am an der von Österreich Konservatorium in Parma. betreuten Musikschule in Kompositionsauftrag des ORF-Studios Steiermark Ab 1932 am Conservatorio Kabul (Afghanistan) Benedetto Marcello in als Lehrer und Volks­ John Cage Venedig, das er von 1940 musiksammler tätig. Seit Construction in metal bis 1 953 leitete. 1971 Instrumentallehrer österreichische Erstaufführung Veröffentlichung der an der Landesmusikschule M onteverdi- G esamta us­ Graz. 1973 Preis der Stadt gabe, Leiter der Vivaldi­ Graz beim Kompositions­ Gesa mtausgabe. wettbewerb des ORF­ Hauptwerke: Opern: Studios Steiermark. .,L'Allegra Brigata" (1943) ; Werke: ,.Drangiana" 1- 11 1, ., II Capitan Spavento"; Afghanisches Notenbuch „Don Giovanni"; ,.Gli in 3 Bänden (52 Hefte); Eroi di Bonaventura"; ,. Der große Pferdekopf­ „ La Favola del Figlio nebel" für Strar~nig, Cambiato" (1933); Flöte, Violine, Viola, .,Giulio Cesare" (1935); Violoncello und Harfe, .,L' fscariota" (1970); Konzert für Violine und „ Le Metamorfosi di Kammerorchester; Bonaventura" (1963 bis „Kurmusik" 1-VI für 1965) ; ,. Mondi Celesti e Kammerorchester. lnfernaldi"; ,.Uno dei Dieci" (1970); 11 Sinfo­ nien ; 6 Klavierkonzerte; zahlreiche Orchesterwerke, Chor- und Kammermusik.

Das Colleg ium musicum instrumentale der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz Dirigent: Max Heider Dubravko Detoni, John Cage, geb. 1912 D as Collegium musicum Max Heider, musika­ geb. 1937 in Krizevci, in Los Angeles. Nach instrumentale der lische Ausbildung am Nordkroatien; Klavier- und anfänglichem Theologie­ Hochschule für Musik und Grazer Konservatorium bei Kompositionsstudien bei studium Musikstudien bei darstellende Kunst Hermann von Schmeidl, Stjepan Sulek an der Arnold Schönberg und in Graz ist ein Kammer­ Dirigierausbildung bei Agramer Musikakademie. Henry Cowell. Seit 1951 ensemble in variabler Oswald Kabasta, Weitere Klavierstudien intensive Beschäftigung Besetzung, das sich Hans Pfitzner und bei Guido Agosti und mit der Elektronik. Seit die Pflege spezieller Hans Knappertsbusch, Alfred Cortot an der 1968 Mitglied des National Literatur - vorwiegend Kapellmeisterdiplom Academia in Siena, 1nstitute of Arts and der modernen - zur an der staatlichen Kompositionsstudien bei Letters. Aufgabe gemacht hat. Hochschule für Musik Witold Lutoslawski in Hauptwerke: M usic of Es will jenes Genre - in Berlin (1942), Warschau und am Changes ( 1952); Quartett sowohl hinsichtlich der 1943 Assistent ( Studien­ Experimentalstudio des (1935); Trio (1936); kompositorischen Anlage leiter) bei Professor polnischen Rundfunks. First Construction in Metal als auch der Besetzung - Vidussoni in Rom. Ab Zahlreiche Kompositions­ (1939); lmaginary Land­ pflegen, welches 1945 Engagements zuerst preise. scape Nr. 1 (1939) ; Living Kammermusik im alt­ als Korrepetitor, später Wichtigste Werke: room music (1940); gewohnten Sinne nicht als Kapellmeister Dramatischer Prolog Second Construction mehr und Sinfonik nach an verschiedenen (1965); Musica a cinque (1940); Double music bisherigen Begriffen westdeutschen Theatern. (1965); Umbildung (1941); lmaginary Land­ noch nicht ist. Seit 1953 Direktor der (1965); ,,Assonanzen" 1, scape Nr. 3 (1942); March Es steht unter der Städt. Musikschule 2 ; Graphiken und Phono­ (1942); Credo in us (1942) ; ständigen Leitung von Kapfenberg und musi­ morphologie, Zyklus für Third Construction Prof. Max Heider. kalischer Leiter der verschiedene Besetzungen (1941); She is asleep Kapfenberger Ku lturtage. und Tonband (1967 bis ( 1943); The Seasons, Ab 1962 Ausbildungs­ 1971); ,,Elucubrations" Ballett (1947); Water lehrer am Steierm. für Klavier und Orchester; music (1952); Williams Landeskonservatorium. Notturni, für vier Vokal­ mix ( 1952); Sixteen in gleicher Funktion an gruppen, Orgel und Ton­ Dances (1951); lmaginary der Grazer Musik­ band (1970); ,,Monos", Landscape Nr. 4 (1951); hochschule. Seit 1967 Zyklus für verschiedene lmaginary Landscape Hochschulprofessor, Instrumente (1970- 1972). Nr. 5 (1952); Music for Studienrichtung Carillon Nr. 1 (1952); Dirigieren, Leiter des Nr. 2 und Nr. 3 (1954); Collegium musicum Nr. 4 (1961); Variations 1 instrumentale, Gast­ ( 1958); Variations 11 dirigent an zahlreichen (1961); Variations III in- und ausländischen (1963); Variations V und Rundfunkstationen VII; Fontana mix (1958); und Konzertgesellschahen. Music for amplified toy pianos (1960); Music for ,,The marrying maiden"' (1960) ; Music-Walk (1959) ; Sounds of Venice (1959); Theatre piece ( 1960); Water walk (1959); Silence (1961); A year from Monday (1968). Tonbandgedicht es ist mir nicht klar ,,Der große Pferdekopfnebel" ob im fünfmillionsten sommer von Wolfgang Straßnig gräser blühten oder ob kran und kran wohnten gleich um die ecke über gläserne lava der eine im kugelsternhaufen M 34 gläserne vögel flogen der andere auf M 796 wenn kran kran haßte empfand kran liebe kraaaaaz und wenn kran eis auf kran schleuderte schwingen fiel auf kran frühlingsregen kraaaaaz da fraß kran kran und alles war wie vorher flügel dolchschnäbel kraaaaaz kran und kran wohnten gleich um die ecke und klauen die den flug stören der eine im kugelsternhaufen M 34 kraaaaaz der andere - na sie wissen schon ... das aus gleiten schlagen wird schwarzsonn steht über betonwölt schwarzblaues glas formt sich zum baum friß sonn - fraß sonn sonn behangen mit blüten meeeiiiine augen ein großes tier aus beton war bewegungslos meeeiiiine augen ein silberner flötenton friß sonn - freß sonn sonn die stille sprang huuundert johr unbekümmert ging etwas mit bloßen füßen huuundert johr über scherben friß sonn - freß sonn sonn mond würgt an sonne huuundert johr die türme von nein blies ein heißer wind um huuundert johr bald brechen die netze die diese weit laufen brennende giraffen schützen und vom fall befreite affen übern berg, nullpunktatmosphäre übern barg, übern barg ... kristallanzetten sprangen auf hockt's ma die händ o in das was früher himmel war hockt's ma die händ o die sonne wurde zum strich damid ii damid ii damid ii ... der horizont zum kreis frauenlieb, frauenlieb etwas kleines umschloß etwas großes damid ii damid ii ... gott erbarm sich meiner zwischen mirr und mirr gott erbarm sich meiner ... brach das all brenna tuat's im grobn ham 's an tatschga daschlogn ... die langen dornen der vögel zerreißen mi - zerreißen mi schreit a kauz schreit a kauz ... und i find mein lieb nimmermehr (sehr zärtlich) geh komm schwarze sonn brenn mi auf, bitte brenn mi auf liabe sonn, liabe sonn ... am dach sitz ich und streichle das rosa kalbkätzchen mit dem schwarzen fleck über dem linken vorderhuf sternschnuppengedanken ziehn vorüber monde stürzen ... Hermann Markus Preßl über Dubravko Detoni über „Graphik V„ ,, Der große Pferdekopfnebel.. „Graphik V" ist ein Werk mit Elementen des Eine Anregung von Christos Polyzoides, ein Instrumentaltheaters. Die beiliegende Stück für Harfenquintett zu schreiben, Partitur ist für zwölf Instrumente (Flöte, die Begegnung mit den Texten „Der große Klarinette, Trompete, Posaune, Orgel, Pferdekopfnebel" von Wolfgang Straßnig Klavier, Cembalo, Harfe, Schlagzeug 1/11, und die einschlägige Ausschreibung eines Violine und Violoncello) geschrieben; diese Kompositionspreises des ORF-Studios Zahl kann jedoch vermindert oder auch Steiermark für das Musikprotokoll 1973 auf maximal 20 Spieler erhöht werden. waren die äußere Veranlassung zur Vor und nach dem Werk soll eine große Komposition. Die innere Herausforderung Pause sein. Dabei, in vollkommener Stille, ergab sich durch die in zehn Bruchstücke bedeutsam und feierlich, langsam, treten die aufgegliederte Textidee, deren scheinbar Spieler, einer nach dem anderen, zu ihren zufällige Anordnung von isolierten Zuständen Instrumenten. Wenn alle da sind, die sich als Kompositionsprinzip anbot. Instrumente so weit als möglich voneinander Werkstattreste also, unausgearbeitete entfernt, sitzen sie noch eine Zeitlang, Notizen, belanglose Einfälle und Nichtig­ ganz still und unbeweglich. Nachher keiten neben quasi Ernsterem wurden in beginnt plötzlich der erste Spieler. Der mehr oder weniger gezielter Zufälligkeit Partitur gemäß folgen ihm alle anderen. polymetrisch auf die gewählten Instrumente Sie benehmen sich mechanisch, ein verteilt und in eine aufführungstechnische wenig steif, wie Puppen, die von oben Abhängigkeit zum laufenden Text verwickelt. bewegt werden. Das ganze Werk bezieht sich auf das Problem der Verbindung der Bewegung mit dem Geräuschklang. Stephaniensaal Montag, 15. Oktober, 19.45 Uhr

György Ligeti György Ligeti, geb. 1923 in Dicsöszentmarton Clocks and Clouds (Siebenbürgen). Uraufführung Studium an der Kompositionsauftrag des ORF-Studios Steiermark Musikhochschule in Budapest, 1 950-1956 György Ligeti Lehrer für Harmonielehre und Kontrapunkt an Doppelkonzert derselben Hochschule, lebt seit 1957 in Wien als Pause freischaffender Komponist, seit 1959 M ax Brand Dozent bei den Ausschnitte aus der Oper „ M a schinist Hopkins" Darmstädter Ferienkursen, seit 1961 Gastprofessor für Komposition an der So listen: Musikhochschule in Ernst Gutstein (Jim und Hopkins) Stockholm, seit 1964 Milkana Nikolowa (Nell) Mitglied der Königlich­ Wi lliam lngle (Bill) Schwedischen Akademie für Musik, mehrere internationale Kompositionspreise. Hauptwerke: Metamor­ phoses Nocturnes für Streichquartett (1953); Apparitions für Orchester (1958 / 59); Atmospheres für großes Orchester (1961) ; Aventures für Sopran, Alt, Bariton und sieben Instrumentalisten (1961 / 62) ; Requiem für Sopran- und M ezzo­ sopransolo, Chor und Orchester (1963 / 64) ; Nouvelles Aventures für Sopran, Alt, Bariton und sieben Instrumentalisten (1962/ 65); Poeme Sym­ phonique für 100 Metro­ nome (1962); Volumina (1966); Lux aeterna (1966); 10 Stücke für Das ORF-Symphonieorchester, Bläserquintett; 2. Streich­ der ORF-Chor quartett; Konzert für Violoncello und Kammer­ Dirigent: Friedrich Cerha orchester; Lontano (1967); Kammerkonzert (1970 /71); Choreinstudierung: Gottfried Preinfalk Melodien ( 1971). Solisten: Maurice Bourgue, Oboe Karlheinz Zöller, Flöte Bodenstock l)(C(Dsl(I MöoolBRIIIEN

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Wir sind immer für Sie da! inter Rent Austria M ax Brand, geb. 1896. Friedrich Cerha, geb. Graz 1972 konzertante Das ORF-Symphonie­ Kompositionsschüler von 1926 in Wien. Studierte Uraufführung des Gesamt­ orchester besteht seit Franz Schreker in Wien, an der dortigen Musik­ zyklus.) dem Jahre 1969; es ging später in Berlin. Nach akademie und Universität. Exercises für Sprecher, hervor aus dem im Jahre kurzer Lehrtätigkeit in 1957 Studienaufenthalt in Bariton und Kammer­ 1945 von Max Schönherr Salzburg Gründung des Rom. 1958 zusammen mit ensemble 1962-1967 aufgebauten „Großen „Mimoplastischen Kurt Schwertsik Gründung (U „ die reihe" Wien) ; Wiener Rundfunk­ Theaters" für Ballett in des Ensembles „die reihe", Symphonien für Bläser orchester". Zum Chef­ Wien, Direktionsmitglied 1960 als Dozent, 1969 und Pauken 1964 (U Süd• dirigenten des neuen, auf der „Wiener Opern­ als a. o. Professor an die westfunk Baden-Baden); 100 Mitglieder vergrößer­ produktion" am Raimund­ Hochschule für Musik in Verzeichnis für 16 Stim­ ten Orchesters wurde theater und Produzent Wien berufen. 1971 / 72 men a cappella 1969 Dr. Horvat bestellt. musikalischer Filme. Kompositionsstipendium (U Schola Cantorum In der Wiener Konzert­ Emigration über Prag und des DAAD in Berlin. Musica Nova Bremen); situation hat das ORF­ die Schweiz nach Rio de Neben seiner komposi­ Langegger Nachtmusik 1 Symphonieorchester Janeiro, lebt seit 1940 torischen Tätigkeit haupt­ für Orchester ( U „ die speziell die Aufgabe, das in den USA. Künstlerischer sächlich als Dirigent tätig. reihe" Berliner Fest­ zeitgenössische Musik­ Leiter bei "The M usic and Hauptwerke: wochen); Langegger schaffen aller Richtungen Theatre Wing of the Deux eclats für Violine Nachtmusik 11 für zu präsentieren. Das Caravan of East and West" und Klavier 1956; Orchester (U Neues Werk Orchester gab in den und Vizepräsident der Espressioni fondamentali Hamburg). abgelaufenen vier Saisonen "'American League of für Orchester 1956 / 57 seines Bestehens 148 Authors and Composers (U Rias Berlin); Konzerte, davon 91 in from Austria". Relazioni fragili für Wien, 43 in den Wichtigste Werke: Opern: Cembalo und Kammer­ österreichischen Bundes­ .,Maschinist Hopkins" orchester 1957 ( U „die ländern und 14 im (1929); ,. Requiem"; reihe" Wien); Ausland. „Cleopatra"; .,Die Enjambements für sechs Besonders wichtig w urde Chronik", sze nische Kan­ Spieler 1959 (U Domaine in diesen Jahren die tate (1938); ,.The Gate" musical Paris); Mitwirkung bei den (1944); ,.Stormy Mouvements für Kammer­ österreichischen Fest ­ lnterlude" (1955). Seit orchester 1960 ( U Rias spielen. Sowohl bei den 1958 ausschließlich auf Berlin); Wiener Festwochen als dem Gebiet der elektroni­ lntersecazioni für Violine auch bei den Salzburger schen Musik tätig. Eigenes und großes Orchester 1 Festspielen gab das Elektronik-Studio. 1960 / 61; Orchester vielbeachtete Wichtigste elektronische Spiegel I bis VII fü r Konzerte vor allem mit Kompositionen: großes Orchester und neuer und neuester Musik. ,. Meditation" (1960); Tonband 1960/ 61 (71) Höhepunkte waren die ,.Aufforderung und Ab­ ( U I Warschauer Herbst - Aufführung der Lukas- stieg" (1960); ,.Rhinoze­ IGNM-Fest 1968, p assion von Penderecki ros", Kirchenglocken und U 11 Donaueschinger 1970 im Dom zu Salzburg Trauermarsch für eine Musiktage 1964, und das Ligeti-Requiem Katze (1960); ,.De U 111 Nutida Musik Stock­ am 31. Juli 1971 im Astronauts", elektronisches holm 1965, U IV Steiri­ Großen Festspielhaus, Epos für Ansager, Chor, scher Herbst - Musik­ bei den Wiener Festwochen Kinderstimmen und protokoll Graz 1 971 , die österreichische authentische Stimmen, U V Musica Viva München Erstaufführung der Utrenja aufgenommen während 1963, U VI Neues Werk von Krzysztof Penderecki John Glenns Flug (1962); Hamburg 1967, am 15. Juni 1971. Bei „ llian" -Serie, Ballette auf U VII Musica Viva Wien den Salzburger Festspielen dem griechischen M ythos 1972. 1973 bestritt das basierend. Weltmusikfest der IGNM Orchester wieder zwei Konzerte. Unter der Leitung aufgeführt. Im Mai 1972 M aurice Bourgue, Karlheinz Zoeller, Wien 1973. Konzert­ von Bruno Maderna und folgte eine konzertante geb. 1939 in Avignon. geb. 1928. Studium an tournee im Frühjahr 1973 Milan Horvat wurden Aufführung der Oper Studien am Conservatoire den Hochschulen durch Japan. Ausgezeich­ Werke von Messiaen, ,.Samson und Dalila" Nationale in Avignon Frankfurt und Detmold. net mit mehreren Strawinsky, Boulez, von Saint-Saens. In und am Conservatoire 1 950 künstlerische deutschen und inter­ Lutoslawski, Kren ek, den Wiener Festwochen National Superier in Reifeprüfung. 1960 bis nationalen Preisen, u. a. Berg und Einern aufgeführt. 1972 wirkte das Orchester Paris. Bourgue war 1969 Soloflötist der 1952 Kranichsteiner Im Rahmen des Carinthi- bei einer konzertanten Mitglied des Orchestre Berliner Philharmoniker, Musikpreis, 1968 sehen Sommers und der Aufführung von Webers de la Societe des 1961 bis 1968 Dozent Deutscher Kritikerpreis. Bregenzer Festspiele „Euryanthe" im Großen Concerts du Conservatoire und Professor an der dirigierte Milan Horvat Musikvereinssaal mit. de Paris, seit 1967 ist er Hochschule für Musik je ein Konzert mit Werken Höhepunkte der abgelaufe- Solo-Oboist des in Berlin. Seit 1 969 von Webern, Einern und nen Saison waren ei ne Orchestre de Paris. Professur an der Lutoslawski. Bei den Schweizer Tournee im Konzerttourneen durch Hochschule für Musik Bregenzer Festspielen Jänner (bei der unter Frankreich, England und in Hamburg. Ausgedehnte wirkt das Orchester Leitung des Chefdirigenten Deutschland. Preisträger Konzertreisen mit dem außerdem alljährlich bei Werke von Einern, Bart6k mehrerer Musikwett­ von ihm gegründeten den Opernaufführungen und Schubert aufgeführt bewerbe; u. a. 1 967 beim Ensemble „Philhar­ in Hohenems mit. wurden) sowie drei Kon - internationalen monische Solisten Berlin" lm Grazer „ Musikprotokoll" zerte im Rahmen der Musikwettbewerb der durch viele europäische bestreitet das ORF- Wiener Festwochen (ein deutschen Rundfunk­ Länder, den Vorderen Symphonieorchester seit EBU- Konzert mit Werken anstalten in München. Orient, Nord- und 1969 neben Gastorchestern von György Ligeti Südamerika. Teilnahme aus aller Welt wichtige anläßlich dessen 50. Ge- an folgenden Festspielen: Orchesterkonzerte mit burtstages leitete Bach-Festival Oxford, zahlreichen Ur- und Erst­ Friedrich Cerha, M iltiades Salzburger Festspiele, aufführungen (z. B. im Caridis dirigierte die Berliner Festwochen, Vorjahr die Uraufführung österreichische Erst­ Festival du Marais, der „ Spiegel", ein Zyklus aufführung von Messiaens Stresa, Wiener Fest­ von sieben Orchester­ Oratorium „La Transfi­ wochen, Edinburgh werken, unter Leitung des guration de Notre Festival. Ausgedehnte Komponisten Friedrich Seigneur Jesus Christ", Konzerttätigkeit und Cerha}. und Milan Horvat leitete - reisen als Solist: Seit einiger Zeit ist das ein Konzert mit Werken Juni 1970 Aldeburgh Orchester auch bei von Anton Heiller). Festival: Mitwirkung bei konzertanten Opern­ Selbstverständlich ist der Uraufführung von aufführungen eingesetzt: nach wie vor die Pflege „EI Cimarron" von Im Dezember 1970 wurde der zeitgenössischen Hans Werner Henze; „Leonore", die Urfassung Musik aller Richtungen Berliner Festwochen 1970: von Beethovens „Fidelio", Hauptaufgabe des deutsche Erstaufführung. aufgeführt. Dieser Abend Orchesters. Darüber hinaus Seither viele Gastspiele ist aber weder für die war der Höhepunkt der mit diesem Ensemble, u. a. Beethovenfeiern der EBU Aufgaben im ORF noch an der Piccola Scala ( European Broadcasting für den weiteren qualita­ in Mailand. tiven Ausbau des Union) anläßlich seines Berliner Festwochen 1972: Orchesters die Aufführung 200. Geburtstages und M itwirkung bei der von Werken aller wurde original in alle Uraufführung von bedeutenden Komponisten Mitgliedsstaaten über­ Ligetis Doppelkonzert für der letzten 200 Jahre tragen. Im Februar 1971 Flöte, Oboe und Orchester. entbehrlich. wurden „Die Hugenotten" Mitwirkung bei der zum ersten Mal in Wien Erstaufführung desselben in der originalen Werkes beim Festival de fünfaktigen Fassung Royan 1973 und in György Ligeti über Angabe des jeweiligen Griffes präzisiert ,,Clocks and Clouds.. wird.) für Frauenchor und Orchester So bildet in „Clocks and Clouds" eine Gruppe von fünf Flöten das instrumentale Der Titel des Werkes bezieht sich auf Rückgrat für die Ausführung von genau einen Aufsatz des österreichisch-englischen festgelegten Mikrointervallen bzw. lntona­ Philosophen Sir Karl Raimund Popper tionsabweichungen. In engster Kombination ,.über Uhren und Wolken", einen Aufsatz, mit den Flöten stehen fünf Klarinetten der über exakt meßbare Vorgänge in der sowie ein zwölfstimmiger Frauenchor (ad Natur (,,Uhren") und unbestimmte, nur libitum zwölf Soli): Diese Kombination ergibt statistisch beschreibbare Vorgänge (,,Wol­ eine besonders weiche und helle domi­ ken") handelt. Meine Komposition hat zwar nierende Klangfarbe, die für die Gestaltung nichts mit dem Inhalt des Popperschen der „verflüssigten" Texturen geeignet ist Aufsatzes zu tun, doch gefiel mir Poppers - die präzisen rhythmischen patterns Titel und erweckte in mir musikalische werden dagegen von fixiert und temperiert Assoziationen an einem Formvorgang, in gestimmten Instrumenten mit schnell dem rhythmisch und harmonisch präzise abklingendem, daher auch rhythmisch Gestalten allmählich in diffuse Klangtexturen deutlichem Klang realisiert: 2 Harfen, übergehen und umgekehrt, wobei also das je ein Glockenspiel, Vibraphon, Celesta. musikalische Geschehen hauptsächlich aus Die übrigen Instrumente sind: 3 Oboen, Prozessen der Auflösung von „Uhren" zu 4 Fagotte, 2 Trompeten, 4 Bratschen, 6 Celli, „Wolken" und der Kondensation und 4 Kontrabässe. Während die lntonations­ Materialisation von „Wolken" zu „Uhren" abweichungen der Flöten durch die Tabu­ besteht. latur bestimmt sind, spielen die übrigen Diese Vorgänge sind nicht linear, der Bläser sowie die Streicher unpräzise Übergang von „Uhren" zu „Wolken" und Abweichungen - auch der Frauenchor hat zurück ist unregelmäßig und vertrackt, auch Mikrointervalle zu singen, die aber in der gibt es ständig Überlappungen und Anein­ Intonation durch die Bläser, hauptsächlich anderschichtungen von musikalischen Vor­ durch die Flöten, gestützt werden. gängen, so daß „Uhren" innerhalb von Der „Text" der Singstimmen ist nicht­ „Wolken" ticken und „Wolken" gleichsam semantisch und ist in dem Internationalen von innen heraus die „Uhren" aushöhlen Phonetischen Alphabet notiert. Die vor­ und verflüssigen. geschriebenen Lautkombinationen haben Da die rhythmische „pattern transformation" rhythmische und farbliche Funktion und mit einer harmonischen Hand in Hand geht, dienen der abwechselnden Verschmelzung verwendete ich ein harmonisches System, bzw. Verselbständigung der Singstimmen. das einen chamäleonhaften Wechsel zwi­ ,,Clocks and Clouds" habe ich dem An­ schen nicht-temperierten und temperierten denken meines unvergessenen Freundes Intervallen sowie Harmonien erlaubt. Sämt• Harald Kaufmann gewidmet: Unsere zahl­ liche Bläser und Streicher sind fähig, reichen Gespräche brachten mich oft auf nicht genau determinierte lntonations­ neue musikalische Gedanken, sein früher abweichungen vom fixierten Referenzsystem Tod hinterläßt eine nie wieder ausfüllbare der gleichschwebenden Temperatur auszu­ Lücke in meinem Leben. führen - doch ist die Flöte das bevor- zugte Instrument für genau determinierte Abweichungen, da bei diesem Instrument in der jüngsten Vergangenheit zahlreiche Untersuchungen über ungewohnte Griff­ möglichkeiten durchgeführt worden sind. (In der Notenschrift verwende ich eine Mischform aus Tonhöhennotation und Tabulatur, indem die nicht genau notier­ baren Tonhöhenabweichungen durch die György Ligeti über Systems wurden von vielen Komponisten Max Brand Doppelkonzert verwendet, nicht-temperierte mikrotonale Ausschnitte aus der Oper Systeme gibt es in großer Zahl und Ver­ ,,Maschinist Hopkins.... Wie bereits bei meinem „Cellokonzert" und schiedenheit in außereuropäischen Kulturen. meinem „Kammerkonzert" bezieht sich die Wenn ich also mein Interesse an Mikro­ Benennung „Konzert" nicht auf die tradi­ intervallen bekunde, bedeutet das nichts tionelle Konzertform, vielmehr auf die prinzipiell Neues oder Originelles (die Erster Akt Behandlung der Instrumente: In diesem wohl konsequenteste Entwicklung der ,,Doppelkonzert" sind zwei Blasinstrumente, Mikrointervallik befindet sich im Werk von 2. Bild nämlich Flöte und Oboe, virtuos-konzertant Harry Partch). Was mich jedoch von den Maschinenhalle bei Nacht. Gegen den verwendet. Obwohl musikalisch dominie­ zahlreichen mikrotonalen Möglichkeiten lichteren Hintergrund (Glas) heben sich rend, heben sich die zwei Soloinstrumente besonders beschäftigt und wo ich einen gigantische Maschinen wie phantastische nicht stetig aus dem übrigen Orchester neuen und fruchtbaren Bereich zu finden Fabelwesen ab. Links Plattform, von der hervor, sie bilden keine kontrastierende wähne, ist die nicht-fixierte Mikrointervallik, eine eiserne Wendeltreppe zur Bühne Schicht wie in traditionellen Konzerten, d. h. keine Viertel-, Drittel- oder andere herabführt. Rechts ebenfalls eine Plattform, sondern gehen in verschiedenartigste Aufspaltung der gleichschwebenden Tem­ auf der oben die Hauptschalttafel angebracht Mischungen, Amalgamierungen, Kombina­ peratur, auch keine aus den oberen ist. Zu dieser Plattform führt eine tionen mit den übrigen Orchesterinstrumen­ Teiltönen abgeleitete Mikrointervallik, Eisentreppe. Hie und da blickt ein glatter ten ein - das Orchester selbst ist auch sondern eine unsichere Intonation, die aber, Metallteil nackt, wie ein bösartiges Auge, konzertant behandelt. Um die bestmögliche da keine Glissandi zur Verwendung kom­ auf. Beim Aufgehen des Vorhangs ist die Amalgamierung zu ermöglichen, habe ich men (mit einer einzigen Ausnahme eines Bühne vollkommen dunkel, nur der Hinter­ das Orchester so besetzt, daß die Holz­ Posaunenglissandos), Sicherheit vortäuscht. grund leuchtet schwach und bläulich. bläser dominieren. So verbinden sich mit Als Bezugssystem (auch in der Notation) der Soloflöte drei weitere Flöten, mit der behalte ich die gleichschwebende 12-Ton­ Chor der ruhenden Maschinen (Sprechchor Solooboe drei weitere Oboen (bzw. Temperatur bei: Die Mikrointervalle erschei­ mit einzelnen Singstimmen). abwechselnd Oboe d'amore und Englisch nen als Abweichung von dieser Temperatur, Stimmen links (stöhnend): Horn), außerdem Klarinetten und Fagotte. wobei die 12tönige Harmonik stets seifen­ Gefang'ne Kraft, Blechbläser und Schlagzeug sind eher blasenartig zu zerplatzen droht. Das heißt: Versklavter Geist, diskret verwendet, ebenso Celesta und Nicht die Mikrotonalität an sich, sondern Zu Form erstarrt, Harfe, und ganz auf das Aufgehen im ihre Spannungen in Relation zum festen, 1n Eisen hart, Holzbläser-Klang ausgerichtet. Da eine temperierten Tonhöhensystem erzeugen die Muß raffen, raffen. übliche Streicherbesetzung ebenfalls als fluktuierende, unsichere neue Harmonik. Stimmen rechts (ebenso): Kontrast wirken müßte, habe ich die Gelenke schwer, Streicher weitgehend ausgespart: Geigen Ganz ohne Wehr, gibt es gar nicht, 4 Bratschen, 6 Celli und Erfüllt von Macht, 4 Kontrabässe, durchwegs solistisch geführt, Die alles schafft, mischen sich mit dem Holzbläser-Klang. Sie folgen, folgen. Von den beiden Soloinstrumenten wechselt Stimmen Mitte (ebenso): die Flöte zu Baßflöte und Altflöte, während Und Tag für Tag, die Oboe nicht gewechselt wird: Die tieferen Schwingt jedes Rad, Instrumente der Oboenfamilie befinden Die Wellen laufen, sich im Orchester. Kolben sausen, Das Stück ist zweisätzig - zwischen dem Immerzu, immerzu. ersten (statisch-langsamen) und dem Stimme aus der Höhe (rufend): zweiten (virtuos-raschen) Satz gibt es Mein Band wird schwach! formale Verbindungen (einer ist die Variante Stimme rechts unten: des anderen), ähnlich wie bei meinen Gemach, bald bringen sie ein neues dir! früheren Stücken „Apparitions" und „Cello• Stimme Mitte: konzert". Der mich beim Komponieren des Der Bolzen lockert sich in mir! „Doppelkonzertes" vorrangig beschäftigende Stimme rechts oben: Aspekt war der der Harmonik bzw. des Mein Lager läuft fast ohne Öl! Tonhöhensystems. Vierteltöne und andere Alle Stimmen (tief aufseufzend): mikrotonale Aufteilungen des temperierten Öl!ÖI! Unsrer harten Glieder Kühlung, Chor der Arbeiter Dritter Akt Weiches Öl. Männer: Hoch, schwinget, fasset, gebet! Stimme Mitte, hoch oben (sehr scharf): Hammer her, Lasten hebet, 9. Bild Verschmäht den Saft! Alle Kraft hinein in'n Stahl, Eine menschenleere Straße längs einer Stimme links: In die Schmelze noch einmal. Mauer, die mit Plakaten beklebt ist. Die Verweigert Kraft! · Daß er blinkt und blankt und blendet, Mauer stößt links an eine Häuserfront. Am Stimme unten rechts: In der Drehbank rasch ihn wendet; Ende dieser Häuserreihe sieht man die Still stehe, Welle! Zieht ihn jetzt heraus und ganz, leuchtende Aufschrift: ,,Hotel du bonne Stimme Mitte: So bekommt er richtigen Glanz. heure". Es ist Nacht und ziemlich dunkel. Rad, das schnelle! Frauen: Reichet eine Hand der andern, Rechts steht eine einsame Gaslaterne, an Stimme links oben: Arbeitsbandes endlos Wandern der Hopkins lehnt. Kurze Zeit bleibt er Die Transmission Fließt in uns, durch uns zum Ziel, allein. Nell kommt hastig von rechts. Nicht Gelockert schon! Keine Mühe ist zuviel. mehr die Dame von ehemals, etwas Viele Stimmen: Und der Tage Mittagsbläue verwahrlost und heruntergekommen sieht Ruhe! Ruhe! Gibt uns Frauen keine neue sie aus. Nicht mehr hasten, Hoffnung. Immer gleich die Hast. Bösem Geiste Keine Ruhe, keine Rast. Nell (an Hopkins herantretend): Folge leisten. Männer: Hoch, schwinget, fasset, gebet! Hopkins! Ruhe. Hammer her, Lasten hebet, Hopkins: Ich kam, Nell, weil du mich riefst. Stimme tief unten rechts: Alle Kraft hinein in'n Stahl, Was willst du? Vergeblich, dieser tollen In die Schmelze noch einmal. Nell (verzweifelt): Du meidest mich! Kraft entrinnen wollen, Alle zusammen: Hej! Nicht gaffet! (Hopkins blickt schweigend zu Boden.) Die uns täglich vorwärtspeitscht. Hej! Erraffet! Du! Du! Ich habe alles für dich geopfert. Alle Stimmen (wie ein Aufschrei): Unsern Herren Habe Reichtum, Ruhm und Glück Mensch! Mensch! Reichtum schaffet! gelassen, um dir zu folgen. (Sich an Stimme ganz unten links (geflüstert): Immerzu, immerzu. Hopkins klammernd.) Du darfst mich nicht Still! Sie kommen! Ganzes Leben ohne Ruh. verlassen! Hörst du? Darfst es nicht! Einige Stimmen (durcheinander): Hopkins (immer noch zu den Manometern Hopkins (sich freimachend): Wer? gewendet, von oben rufend): Es muß sein, Nell. Stimme ganz unten links (wie zuvor): Rechts Belegschaft, fester schließet! Die wir riefen. Männer: Noch mehr Kraft hinein ergießet, Nell: Warum? Warum?! Andere Stimmen: Jede Sehne straff gespannt. Hopkins: Weil unsere Wege auseinander­ Menschen? Fest die Hebel in der Hand. gehen, da du vollbracht hast, was du Stimme ganz unten links (wie zuvor): Hopkins (wie zuvor): vollbringen mußtest. Ja. Links nun schneller, dort die dritten! Nell: Was heißt das?! Ich verstehe nicht! Stimmen oben: Frauen: Trifft es wen aus unserer Mitten, Hopkins: Bill mußte untergehen. Und du Nacht ist. Daß erschöpft sie niedersank, warst der Weg hiezu. Nun weißt du alles. alles bleibt im selben Gang. Nell (die mit wachsender Erregung zugehört Hopkins (sich umwendend): hat): Ja! Ich weiß, daß du mich mißbraucht Schmiert nun! Und Ventile schließt, hast! Gemein mißbraucht zu deinen Zweiter Akt Daß der Kraftstrom stärker fließt. entsetzlichen Plänen! Oh, du hast es Immer schneller tanzt der Zeiger, 6. Bild . erreicht, wunderbar erreicht, viel mehr Wie ein toller, wilder Geiger! noch, als du selbst vielleicht gewollt! Maschinenhalle, wie im 2. Bild. Es ist Tag. Tanzt und spielt euch auf ein Lied, Nur - nur -, es ist ja nur eine Alle Maschinen sind in Bewegung. Arbeiter Das euch in den Knochen glüht: Kleinigkeit, kaum der Rede wert, nicht und Arbeiterinnen stehen in langen, teilweise Schaffet, schaffet, wahr?-, daß ich mit untergehe und doch gegeneinanderlaufenden Reihen an den Immer schaffet, geschmiedet bin an dich! Jetzt schickst Maschinen, exakt rhythmische Bewegungen Keinen Atemzug verpasset! ausführend. Jede Reihe eine andere Kolben, Räder, Arme dienen du mich fort, läßt mich allein! Oh, was Bewegung. Rechts oben auf der Plattform Alle, alle den Maschinen! bist du? Bist du ein Tier, ein fürchter• beim Hauptschalter steht Hopkins, anfangs liches Tier? Nein, nein, so hart, so mit dem Rücken zum Zuschauer, die mitleidlos ist kein Tier. Du bis Eisen, verschiedenen Manometer und auf­ so kalt und starr wie Eisen. Ja! Du bist flammenden Signallichter kontrollierend. Eisen! Hopkins: Mag sein, daß du recht hast. Arbeitern, zwischendurch Dirnen und 1. Mann: Woher kommt die denn? Nur Eisen liebe ich. Nur der Maschine Zuhälter. Hinter dem Schanktisch thront II. Mann: Weiß nicht genau. Man munkelt diene ich. In ihr wirkt der schaffende die überaus fette Frau Bondy, eine große allerlei: Die einen sagen, sie war einmal Geist, dem ich folgen muß. - Begreifst Zigarre im Mund, bald Befehle erteilend, eine große Dame, die anderen wiederum, du nicht, daß ich allein und unbeschwert bald einschenkend, bald selbst trinkend. sie stamme von hier. meinen Weg nun gehen muß? Kellnerinnen mit Getränken drängen sich 1. Mann: Kennst du sie? Nell: Nein und nein! Oh, nimm mich mit! durch die Gäste. Rechts, nahe der Rampe, II. Mann: Komm grad von ihr. Verzeih die harten Worte früher. Du sitzt allein an einem Tisch Bill, ein Glas 1. Mann: Ah, da schau her! beschenktest mich, wie noch nie ein Schnaps vor sich, vornüber über den Tisch II. Mann: Ja. Hände hat sie, sag' ich dir, Weib beschenkt ward! Was ist alles Geld, gebeugt, den Kopf in den Armen verborgen. so feine. - Man kann kaum glauben, was aller Ruhm, alles Glück gegen das Glück, Er ist schlecht, fast in Lumpen, gekleidet. die Leute sagen. bei dir zu sein. Dich zu atmen, dich zu In der Mitte ist ein freier Tanzraum. Alle 1. Mann: Was denn? fühlen. Du, höre mich an. Nimm mich mit sehen und hören dem jungen Mädchen zu, II. Mann: Sie hätte mal einen Mann gehabt, dir. Tu mit mir, was du willst. Ich will das tanzend singt. Abwechselnd wird den sie umgebracht. mich Jlie beklagen und dir dankbar sein applaudiert und mitgesungen. 1. Mann (schaudernd): Mit so einer hätte ich für jedes Wort, das du mir schenkst! nicht gerne zu tun. (Nell sinkt in die Knie und schmiegt sich Mädchen: Fünfzehn Jahre ward ich alt II. Mann: Hasenfuß! Warum nicht? Ist mal an Hopkins.) Nur verjag mich nicht! Und schon keine Jungfer mehr. was anderes. Oh, verlaß mich nicht! (Schluchzend Sonntags ging ich durch den Wald, 1. Mann: Wie heißt sie denn? umklammert sie Hopkins Knie.) Kam ein Bursch und nahm mich her. II. Mann: Man nennt sie die blonde Nell. Hopkins: Es kann nicht sein, Nell ! (Sich fast Chor (Refrain): Ja! Die schöne Welt ist bunt. Bill (auffahrend, in furchtbarer Erregung mit mit Gewalt von Nells Umklammerung Und bevor du kommst auf'n Hund, der Faust auf den Tisch schlagend): Du befreiend.) Du mußt es überwinden! Achte nicht des Lebens Hiebe, lügst, Hund! Sandern saufe, küsse, liebe! (Hopkins rasch rechts ab.) (Durch den Lärm bricht der Tanz plötzlich (Nell ist vor der Laterne, die sie mit ihren Mädchen: War einmal ein Mädel feine. ab. Alle drängen sich um Bills Tisch, Armen umschlungen hält, zusammen­ Spreizte niemals ihre Beine, einen Streit witternd.) gesunken. Ein hörbares Schluchzen Bis kam einer, der nicht dumm, II. Mann: Bist wohl besoffen! Was? Was erschüttert sie. Endlich erhebt sie sich Fragte gar nicht erst darum. willst du denn von mir? schwer. Sie lehnt an dem Laternenpfahl, Chor (Refrain): Ja! Die schöne ... etc. Bill: Wiederhole noch einmal, wie das Weib sieht sich mit leeren Blicken um und bringt Mädchen: Auch kannt' ich mal einen Jungen, heißt, von der du sprachst, und ich mechanisch ihre Kleider in Ordnung. Der der Schule grad entsprungen. breche alle Knochen dir! langsam beginnt sie nach links zu gehen, Nahm mich seiner gerne an. II. Mann (spöttisch): Ach so! Ist wohl deine immer an der Mauer Halt suchend. Von Jetzt ist er ein ganzer Mann. Liebste, was? Brauchst dir nicht viel rechts erscheint der Kommis (Typ: Laden­ Chor (Refrain): Ja! die schöne ... etc. darauf einzubilden. Ist kaum einer hier, schwengel am Sonntag). Pfeifend geht er (Unterdessen kommen zwei Männer durch dessen Liebste Nell nicht gewesen! seines Weges. Sobald er Nell erblickt, die Tür. Da nirgends mehr Platz ist, setzen Chor: Ah, die Nell, die blonde Nell ... beschleunigt er seine Schritte, um sie bald sie sich an Bills Tisch und bestellen (Alle lachen) einzuholen.) Getränke. Das Mädchen wurde nach Bill (sieht um sich wie ein gehetztes Tier. Kommis: Na, wie wär's? (Nell ist, mit dem beendetem Gesang von einem Rudel von Flüsternd): Nell ! Nell ! (Alle drängen mit Rücken an der Mauer lehnend, stehen­ Männern umringt und zu einem Tisch neugierigem Lächeln um ihn. Plötzlich geblieben. Mit verständnislosen, erstarrten gezogen, wo es auf die Knie eines Mannes aufbrüllend): Platz da! (Erschrocken Augen sieht sie den Kommis an.) Mach zu sitzen kommt, Küsse verteilt und trinkt. weicht man ihm aus, hiedurch entsteht doch keine Faxen, kriegst nicht mehr Das elektrische Pianino hämmert unbarm­ eine Gasse, durch die er den Ausgang deswegen. herzig und verstimmt einen Foxtrott, zu dem, erreicht.) dicht gedrängt, Paare tanzen. Sobald die Chor (Bill nachsingend, wie einen Männer zu sprechen beginnen, erwacht Bill Gassenhauer): 10. Bild langsam aus seiner Erstarrung, unbemerkt Ja, die Nell, die tolle Nell, Bondys Bar. Schenke übelster Sorte. Im dem Gespräch der beiden lauschend.) Wer kennt sie nicht, Hintergrund ein großer Schanktisch mit 1. Mann (an Bills Tisch): Schau, wie das Die schöne Nell. hohen Stühlen davor. Links vom Schanktisch Gemüse sich üppig macht. Die Lippen rot, eine Treppe hinauf zum Ausgang. Rechts II. Mann: Ach, das ist gar nichts! Da ist Der freche Blick, ein elektrisches Pianino. überall Tische und jetzt eine, sag' ich dir, blond und zart, So kommt sie her Sessel. Die ganze Schenke ist voll von die jeden gerne nimmt. Die blonde Nell ! (Alle lachen.) (Unterdessen ist Hopkins unbemerkt jemand von links kommen und versteckt symbolhaft und altarartig wirken. Es ist eingetreten und bleibt an der Treppen­ sich rasch hinter dem Brunnen, von wo er vollkommen dunkel in der Halle. Ein brüstung stehen. Beim Schluß des Chores das Kommende beobachtet. Nell erscheint einziger Mondstrahl, durch die Gitterstäbe beugt er sich über das Geländer und klopft von links, einen sich sträubenden Mann des Glasdaches durchbrochen, wirft sein dem nächstsitzenden Mann von hinten auf mitziehend, der schwarz und spießerhaft magisches Licht auf den Hauptschalter, der die Schulter. Der Mann wendet sich rasch gekleidet ist.) wie ein Tabernakel glitzert. Das ganze Bild um und springt überrascht mit dem Ausruf Nell: So komm doch. Ich tu dir nichts. Hier soll vollkommen unrealistisch sein. Der „Hopkins" von seinem Sitz. Die bin ich schon zu Hause. sanft bläulich leuchtende Glashintergrund Umsitzenden und nach und nach überhaupt Der Spießer (ängstlich um sich blickend): und die phantastischen Umrisse der alle Anwesenden werden aufmerksam und Ist es nur sicher hier? Maschinen, erhöht durch die leuchtende nehmen den Ausruf „Hopkins" auf.) Nell (ungeduldig): Ja, ja. Komm nur! Wirkung des Hauptschalters, sollen die Hopkins: Ja! Und bringe gute Nachricht Spießer: Unheimlich. Verschmelzung von Maschinenhalle und euch! Nell: Komm mit. Komm! (Sie zieht ihn fast Tempel vermitteln. Chor (murmelnd): Hört, was Hopkins sagt. gewaltsam mit sich. Beide verschwinden Hopkins: Die Lixton-Werke nehmen den im Haus.) (Bill taumelt herein wie ein Wahnsinniger. Betrieb wieder auf! Bill (ist aus seinem Versteck, sobald die Er tastet die Maschinen ab, von einer zur Schon rauchen die Schlote wieder. beiden ins Haus gegangen sind, anderen sich schleppend.) Bald heulen Sirenen ihr Lied: hervorgesprungen): Nell ! Nell ! Bill: Hier, hier muß ich es wiederfinden ... Es wird wieder Arbeit und Lohn für euch. (Unterdessen ist das verhängte Fenster Chor der ruhenden Maschinen: Wieder Wärme und Brot für euch. licht geworden. Am Vorhang zeichnet sich Faß uns nicht an! Alle Räder beginnen sich zu drehn! die hüllenlose Gestalt einer Frau ab, der Faß uns nicht an! Alle Maschinen wieder zu gehn! sich zwei riesengroße Schattenhände gierig Bill: Chor: Für uns, für uns, wird Arbeit und nähern. Ehe die Hände die Gestalt noch Ich kehre zurück! ... Lohn, für uns. ganz erreichen, verlöscht das Licht wieder. Stimmen: Hopkins: Von Montag an. Bill ist mit einem Sprung beim Geländer der Verwirkt! Verwirkt! Chor: Wieder gibt's Wärme und Brot für Treppe angelangt. Ein furchtbarer Kampf Bill: uns! durchtobt ihn. Plötzlich entschlossen, 0 Mitleid! Alle Räder beginnen sich zu drehn ! verschwindet er im Hausflur. Einen Stimmen: Alle Maschinen wieder zu gehn! Augenblick bleibt die Bühne leer. Da stürzt Ist nicht hier. Hopkins: Beginnen alle Schichten in größter Hast der Spießer aus dem Haus. Der Geist ist ohne Qual, mit der Arbeit. Angsterfüllt sieht er sich nach allen Seiten Die Menschen leiden! Wer Arbeit sucht, der meldet sich! um und verschwindet rasch nach links. Die Bill (sich hilfesuchend umblickend): (Hopkins geht langsam die Stufen hinunter.) Bühne ist wiederum leer. Ein furchtbarer Ach! Ach! Bin ich von allen verlassen? Schrei ertönt. Schweigen. Dann erscheint (Nach rechts zum Rad eilend) Bill in der Tür. Er lehnt einen Augenblick an Du, Rad, du kennst mich gut, 11. Bild dem Türpfosten. Sein Antlitz ist So sage, sprich du, Gasse wie im 1. Bild. Es ist Nacht. Die Tür wahnsinnsverzerrt. Mit dem Rücken an die Daß ich das Gute gewollt hab'! von Bondys Bar öffnet sich. Bill stürzt Mauer gelehnt, stolpert er schwer über die Rad: Aber zu schwach warst, auszuharren! heraus. Aus der Bar hört man, solange die Treppe, sich mühsam aufrecht haltend.) Bill (nach links zur Welle taumelnd): Türe offen ist, dröhnendes Lachen. Einen Welle dul Augenblick bleibt Bill stehen und sieht sich Daß ich zum lichte strebte! verzweifelt nach allen Seiten um. 12. Bild Welle: Hoffnungslose Trauer erfüllt ihn. Bitteres Maschinenhalle bei Nacht, ähnlich wie im Und es nicht erreicht! Erinnern an vergangene Tage, vergangenes 2. Bild, jedoch mit folgenden wesentlichen Bill (zu einer anderen Maschine taumelnd): Wollen. Unterschieden: Die Maschinen sind so Kolben! angeordnet, daß große Teile des Kolben (scharf): Bill: Ist lange her ... und alles liegt Glashintergrundes dem Zuschauer sichtbar Ich stoße ab! dazwischen. Der Weg war krumm. Das werden. Die Hauptschalttafel ist in der Mitte Bill (ebenso): Ziel ist da. (Er geht einige Schritte, so des Hintergrundes auf einer Zähne! daß er schräg zu Nells Fenster stehen­ pyramidenartigen Eisenkonstruktion hoch Zahnräder (böse): bleibt.) Hier begann's, und hier geht es oben aufgebaut. Von beiden Seiten führt Wir greifen nach dir! zu Ende. je eine gerade Eisentreppe hinauf. Trotz Bill (sich verzweifelt nach allen Seiten (Bill bleibt in den Anblick des Fensters aller Sachlichkeit soll die Konstruktion der wendend): Wer, wer hilft mir? versunken stehen. Plötzlich bemerkt er Hauptschalttafel und ihres Aufbaus (Er erblickt den leuchtenden Hauptschalter und sinkt mit arme nach dem ausweichenden Bill haschen schalttafel eine kleine Tür, und Hopkins emporgestreckten Armen in die Knie.) wollten.) steht groß aufgerichtet hinter Bill, ihn fast Du, Quelle! Bill: um Haupteshöhe überragend. Er ergreift Quelle (Hauptschalter) (mit Nells Stimme): Das will ich! Bills ausgestreckte Hand und zwingt ihn mit Wehe! Wehe! Weiß ganz genau, was ihr vertragen mächtiger Bewegung in die Knie.) (Bill verbirgt sein Antlitz in den Händen.) könnt. Hopkins: Ich kann dir nicht helfen. (Er weist zum Hauptschalter.) Du nicht! Du hast kein Recht mehr, Denn über mir wacht der Geist, Dort treffe ich euch! die Hand hier anzulegen! Der mich erschaffen hat, (Bill schlängelt sich an den Maschinen (Er stößt Bill die Treppe hinab, so daß er Zu folgen seinem hohen Wollen; vorbei in der Richtung zum Hauptschalter, hinter einer Maschine verschwindet. Und seine Kraft bleibt jedoch mit seinen Kleidern an einer Hopkins sieht einige Zeit dem Ver­ In meinem Schoß Maschine hängen.) schwundenen nach, rafft sich jedoch bald Von neuem zu gebären! Bill (in der Meinung, daß ihn die Maschine auf. Bewußt seiner Verantwortung, die Bill (am Boden): gefangen hat, fast schreiend): Maschinen in Gang zu setzen, legt er seine Keiner! Keiner! Laß los, du! Hand fest, jedoch wie auf ein Heiligtum, Stimmen: (Er haut auf die Maschine mit seinen auf den Haupthebel.) Nein, keiner! Fäusten ein; in seinem Wahn mit ihr (langsam wird es Morgen. Der erste Bill (plötzlich springt er mit wahnsinns­ kämpfend, als wäre sie lebendig.) Sonnenstrahl trifft Hopkins und den verzerrtem Gesicht auf): Stimmen von allen Seiten: Hauptschalter. Das Licht muß sich in der Und doch! Ich will es! Will! Halte ihn! Halte ihn fest! Folge immer mehr steigern, bis zum Schluß (Er läuft zu den Maschinen links, hämmert (Bill reißt sich endlich von der Maschine alles von strahlender Helle übergossen ist. mit den Fäusten auf sie ein.) los, dadurch seine Kleider zerreißend, die Durch die allmähliche Erhellung wird der Stimmen links: nun in Fetzen von ihm hängen. Sein Hintergrund (Glas) nach und nach Vergeblich. Gesicht und seine Hände sind mit Blut transparent. Man beginnt einen großen Bill (nach rechts taumelnd, ebenso): besudelt.) Fabrikshof hinter der Glaswand zu Ihr müßt! Bill (mit wahnsinnigem Lachen): erkennen, und eine große Masse von Stimmen rechts: Ha! Ha! Ha! Mich willst du halten?!! Arbeitern, die geschlossen aus der Ferne Der Stahl ist hart. (Er stürmt zur eisernen Treppe, die zum der Halle entgegenschreiten.) Bill (springt in die Mitte): Hauptschalter führt. Unterdessen ist der Hopkins: So will ich ihn zwingen. Hintergrund etwas lichter geworden. Es Ein neuer Tag der Arbeit bricht jetzt an! Ich bin sein Herr! wird langsam Tag. Unten in der Halle ist Maschinen, wachet auf im ganzen Werk! (Während des Folgenden taumelt er von alles noch ganz dunkel. Das Licht, das den Volle Kraft! Neugeword'ner Tag! Maschine zu Maschine, in seinem Wahn Hauptschalter beleuchtet, hat gewechselt. Ein Arbeitstag! sinnlos Hebel umwerfend und an Es ist nun ein graues, fahles Licht.) (Die Arbeiter sind unterdessen ganz nahe Maschinenteilen manipulierend.) Quelle (mit Nells Stimme): an die Halle gekommen. Der Hintergrund Stimmen von oben: Zurück. Es wird was Furchtbares wird auf einmal nach beiden Seiten Vergreif dich nicht! geschehen! automatisch auseinandergeschoben, so daß ein riesiges, fast die ganze Breite der Stimmen von unten: Stimmen durcheinander: Bühne öffnendes Tor entsteht. Die Arbeiter · Vergreif dich nicht! Gefangene Kraft. schreiten im gleichen schweren Schritt Bill (immer wütender): Versklavter Geist. durch das Tor, gerade auf die Rampe zu. Plärrende Betschwestern! Erwache! Erwache! Es soll der Eindruck erweckt werden, daß Ich will euch zeigen, Die Quelle hüte! die Arbeiter, wenn der Vorhang schließlich Daß ihr nichts anderes seid Bill (die Eisentreppe erklimmend): nicht fiele, geradeaus in den Zuschauer­ Als leblose Maschinen, So! Nun will ich so viel eurer eigenen raum hineinmarschierten.) Die ich geschaffen habe, Kraft in eure harten Glieder schießen, Die Arbeiter (rufend): Mir zu dienen! daß ihr daran zerplatzen sollt!! Arbeit! Arbeit! Arbeit! etc. Stimme links unten: (Bill ist oben angelangt und streckt in Hopkins (drückt mit mächtiger Bewegung Haltet ihn! wahnsinniger Ekstase die Hand nach dem den Haupthebel nieder, wodurch sich alle Stimme rechts oben: Hauptschalter.) Maschinen in Gang setzen. Er bleibt hoch Verstellt den Weg! Alle Stimmen (aufschreiend): aufgerichtet und in die Weite schauend Stimme Mitte: Ah ... ! stehen). Er will uns morden! (In diesem Augenblick öffnet sich rechts (Es ist nun so, als ob einzelne Maschinen- vom Hauptschalter in der riesigen Haupt- Ende der Oper. Max Brand über ,,Maschinist Hopkins..

Das Libretto habe ich in etwa 3 Wochen geschrieben, und die Partitur war in 16 Monaten vollendet. Der Sinn der Oper ist darin zu suchen, daß über allem in der Welt das Schaffen steht. Die Arbeit! Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Frau, die zwischen zwei Männern taumelt. Doch der Stützpunkt, die Triebkraft und Quelle aller Vorgänge ist der Geist der Maschinen, den ich mit Vorbedacht stets seine eigene Sprache auf verschiedene Weise sprechen lasse. Der Einfall, eine Maschinen-Oper zu schreiben, war damals naheliegend, denn maschinelle Technologie als Werkzeug, das den Fortschritt der Zivilisation fördert, war ein Glaube und die Hoffnung für die Zukunft. In diesem Zusammenhang mag es angebracht sein, einen kurzen Satz zu erwähnen, den ich für das Programmheft der Braunschweiger Bühnenblätter schrieb: ..... so wahr jede Epoche ihre Dokumente hinterlassen hat, so wahr wird es auch die unsere tun." Ob wir es wollen oder nicht, wir leben in der Epoche elektronischer Technologie - berechtigtes Erbe der vorherigen Epoche. Und es ist dieses „Continuum", das wie das „Continuum" elektronischer Schwingungen mich seit vielen Jahren ausschließlich elektronischer Musik hat widmen lassen. Denn diese Schwingungen, soweit sie nicht für die Übertragung von Nachrichten benützt werden, worin konventionelle Musik inbegriffen ist, sprechen in ihren eigenen, unverkennbaren Tönen! Goethe, der Faust mit „Die Sonne tönt nach alter Weise" beginnt und nicht mit „Die Sonne strahlt ...", ahnte ihre kosmischen Klänge! Stephaniensaal Dienstag, 16. Oktober, 19.45 Uhr

Alexander Mossolow Alexander Mossolow, Helmut Lachenmann, Eisengießerei geb. 1900 in Kiew. geb. 1935 in Stuttgart. Studien am Moskauer österreichische Erstaufführung Studium bei Jürgen Uhde Konservatorium. (Klavier) und Johann Hauptwerke: ,,Eisen­ Nepomuk David (Theorie). Friedrich Cerha gießerei", Ballett (1926); 1 958-1960 Komposi­ 1ntersecazioni 11 ,,Geroi", Oper (1927); tionsstudien bei Luigi Nono für Violine und Orchester ,,Plotina", Oper (1929); in Venedig. 1966-1970 6 Sinfonien, Orchester­ Uraufführung Theorielehrer an der werke, Kammermusik, Kompositionsauftrag des ORF-Studios Steiermark Stuttgarter Musikhoch­ Chorwerke, Stücke für schule, danach Dozent für Volkskunstensembles. Musik an der Pädago• Pause gischen Hochschule Ludwigsburg. Seit 1 973 Helmut Lachenmann Leiter einer Meisterklasse für Komposition an der Kontrakadenz Musikakademie Basel. österreichische Erstaufführung 1 965 Kulturpreis für Musik der Stadt München, Edgard Varese 1 968 Kompositionspreis Ameriques der Stadt Stuttgart, 1972 Bachpreis der freien und österreichische Erstaufführung Hansestadt Hamburg. Werke: Fünf Variationen für Klavier über ein Thema von Franz Schubert (1956); Rondo für 2 Kla­ viere zu 4 Händen (1957); Fünf Strophen für 9 Instrumente (1961); „Echo", Andante für Klavier (1961); ,,Wiegen­ musik" für Klavier (1963); „Introversion I" für 6 Instrumente (1963); „Introversion II" für 6 Instrumente (1964); „Szenario", elektronische Musik (1965); Streichtrio (1965); ,,Interieur I" (1966); Trio Fluido für Klarinette, Bratsche, Marimbaphon und Zusatz­ instrumente (1966); „Consolation I" für 12 Stimmen und 4 Schlag­ zeuger (1967); ,,Consola­ tion II" für 16 Stimmen Das Südfunk-Symphonieorchester (1968); ,,temA" für Flöte, Stimme und Cello (1968); Dirigent: Michael Gielen „Air" für großes Orchester mit Schlagzeug-Solo Solist: Ernst Kovacic, Violine (1968); ,,Notturno" für kleines Orchester mit Michael Gielen, geb. Das Südfunk-Sympho­ Das Südfunk-Symphonie­ Ernst Kovacic, geb. Cello-Solo (1966 / 68); 1927 in Dresden. 1 940 nieorchester ist seit orchester, 1946 gegründet 1943 in Kapfenberg. „Pression" für Cello-Solo Emigration nach Argen­ jeher besonders der zeit­ und über zwei Jahrzehnte Studien am Steier­ (1969); ,,Guero" für tinien, dort Musikstudien. genössischen Musik von Hans Müller-Kray märkischen Landes­ Klavier (1970); ,,Dal Zunächst als Pianist tätig, zugewandt. Viele (bis zu dessen Tod 1969) konservatorium Graz niente" für Klarinette-Solo Korrepetitor am Teatro Komponisten versicherten geleitet, hat als Haupt­ und an der Musikakademie (1970); .,Kontrakadenz" Col6n. 1950 Korrepetitor, sich dieses Orchesters, dirigenten jetzt Sergiu in Wien. Seit 1967 für großes Orchester ab 1952 Kapellmeister an um mit ihm ihre kom­ Celibidache. Neben ihm Mitglied verschiedener (1970); ,.Gran Torso", der Wiener Staatsoper, in positorisch-d irigen tisc hen werden in dieser und in Ensembles, u. a. der Musik für Streichquartett Wien Kompositions­ Vorstellungen zu der nächsten Saison u. a. ,,Wiener Solisten··, (1971); ,.Klangschatten - studien bei Josef verwirklichen, so lgor folgende Dirigenten am Konzerttätigkeit im mein Saitenspiel" für Polnauer. 1960- 1965 Strawinsky, Paul Hinde­ Pult des Orchesters stehen: In- und Ausland. 48 Streicher und 3 Kon­ Chefdirigent der König­ mith, Frank M artin, Karl Böhm, Michael Gielen, zertflügel ( 1972). lichen Oper in Stockholm. Wolfgang Fortner oder Josef Krips, Kurt Sander­ Seit 1969 Directeur Hans Werner Henze, dazu !ing, Uri Segal. musicale des Belgischen in jüngerer Zeit Pierre Nationalorchesters in Boulez und Karlheinz Brüssel. Stockhausen. In der Hauptwerke: Variationen Saison 1973 /74 wird für Streichquartett (1949); Krzysztof Penderecki - Variationen für 40 Instru­ in der SD R- Konzertreihe mente (1959) ; Vier ,,Musik unserer Zeit" - Gedichte von Stefan das Orchester an einem George für Abend mit eigenen Kom­ gemischten Chor und positionen leiten. 19 Instrumente (1961) ; Daß das Südfunk• Ein Tag tritt hervor. Symphonieorchester sich zu so ausgeprägter Kompetenz für die musikalische Modeme entwickeln konnte, verdankt es nicht zuletzt seiner langjährigen Zusammenarbeit mit einem der profundesten Kenner der musica nova, mit Michael Gielen. Gielens Aufführungen etwa von Schönbergs „ Jakobsleiter" oder Zimmermanns Spätwerk „Ich wandte mich um und sah an alles Unrecht" trugen ihm und dem Orchester weit über Stuttgart hinaus unge­ wöhnliche Anerkennung ein. Sie dürfte sich auch darin geäußert haben, daß das Orchester ei nge­ laden war, 1970 in Venedig die Biennale für zeitgenös• sische Musik zu eröffnen. Friedrich Cerha über nebeneinander auch übereinanderliegende Helmut Lachenmann über ,, 1ntersecazioni 11 .. Prozesse faßbar zu machen. Verschiedene ,, Kontrakadenz•• Notationsweisen erlauben eine präzise Die Jahre 1959 bis 1961 waren für mich Steuerung des Ausmaßes an Aleatorik. Kontrakadenz - ,,Gefälle" akustischer erfüllt von fieberhaftem Entwerfen, Verwerfen Insgesamt sind für dieses Stück die Erfah­ Situationen, Entwurf eines musikalischen und Neukonzipieren musikalischer Architek­ rungen aus meinen „Relazioni" für Cembalo Verständigungsmodells anhand von turen. Am Anfang stehen die lntersecazioni, und Kammerorchester besonders wichtig Erfahrungen, die ich in unmittelbar zuvor gefolgt von den Mouvements, Fasce, Spiegel gewesen. Bewegungstypen werden entstandenen Werken, vor allem in „Air" - alles Orchesterwerke - und zwei großen wechselnd bestimmten Orchestergruppen und „Pression", gemacht hatte: Was klingt, Orchesterentwürfen, die später in einem zugeordnet. Das Gegeneinander solcher klingt nicht um seiner Klanglichkeit und Opernprojekt aufgegangen sind. Parallel Gruppen artikuliert den formalen Ablauf, deren strukturellen Verwendung willen, dazu lief eine lebhafte äußere Aktivität: ohne daß das räumliche Element - natürlich sondern signalisiert den konkreten Umsatz Es waren die ersten Jahre der Arbeit mit in solcher Technik von Wichtigkeit - der Energien bei den Aktionen der Musiker dem Ensemble „die reihe" und meiner spektakulär, plakativ in Erscheinung tritt. und macht die mechanischen Bedingungen Tätigkeit an der Wiener Musikakademie. Die Das Soloinstrument ist weder als Widerpart und Widerstände hörbar, spürbar, ahnbar, Zeit für Reinschriften von Partituren war des Orchesters wie in alten - und auch in mit denen diese Aktionen verbunden sind. knapp: sie erfolgte für den ersten (jetzt manchen neuen Solokonzerten eingesetzt - Form und Detail ergaben sich aus der etwas überarbeiteten) Teil der lntersecazioni, noch - wie meist bei Ligeti - als eine, Anstrengung, diesen Aspekt realistisch für Spiegel V und III. Alles andere blieb wenn auch etwas bedeutendere Stimme im freizulegen und in den dialektischen zunächst als Particell liegen. Zwei vorge­ Gesamtgewebe verwendet. Es hat die Zusammenhang zu stellen, den die sehene Aufführungen des ersten Teils von Funktion einer Orchestergruppe, die eben Verwendung eines symphonischen lntersecazioni (Hamburg und Berlin) nur aus einem Instrument besteht. Apparates erzwingt. scheiterten an der Unmöglichkeit, angesichts Der Titel „lntersecazioni" bedeutet Unter­ Der Titel mag das Stück beizeiten davor der damals ungewohnten Notationsweisen, brechungen. Entwicklungen werden bewahren, als antitonaler Extremfall das Aufführungsmaterial kurzfristig herzu­ abgeschnitten, gestört, erdrückt, verdrängt, aufgefaßt zu werden, statt, wie es gemeint stellen. Diese Erfahrung war begreiflicher­ in andere Bahnen geleitet; der Begriff ist ist, als Beispiel einer Selbstverständlichkeit, weise nicht eben ein Ansporn, eine Rein­ aber auch für die Vorgänge im Mikrobereich von der auszugehen und mit der schrift des zweiten Teils auszuarbeiten. gültig, wo solches Geschehen nicht im umzugehen, Sache bewußten Bewußtseins Erst 1970 wurde die Arbeit wiederaufgenom­ einzelnen registriert werden kann, aber ist. men und im Auftrag des Grazer Musikproto­ verantwortlich ist für die interne Artikulation. kolls 1972/73 fertiggestellt. lntersecazioni Wollte man das Verhältnis der beiden Sätze sind ein Werk für Solovioline und Orchester. charakterisieren, so könnte man darauf In der Orchesterbesetzung fällt das Fehlen aufmerksam machen, daß im ersten ausge­ der Oboen und Fagotte auf. Der Streich­ breitete Klangfelder dominieren, während körper ist auf zwölf solistisch geführte die im zweiten Satz zunächst über weite Instrumente beschränkt. Zu den Holzbläsern Strecken vorherrschende Arbeit mit ver­ treten drei hohe Saxophone (Sopranino, schieden strukturierten und zeitlich dispo­ Sopran, Alt); die Rolle einer eigenen nierten Blockbildungen diesem den Eindruck Orchestergruppe fällt den Instrumenten des Konzisen, vielleicht Dramatischen Mandoline, Gitarre, Harfe, Celesta, Cembalo, verleiht. Erst vor dem Scherzando-Schluß Klavier und Harmonium zu. Die Gruppe der darf ein Prozeß richtig auslaufen und damit Schlaginstrumente ist stark besetzt; eben­ zur inneren Ruhe zurückführen. falls eine eigene Gruppe bilden vier menschliche Stimmen (zwei Soprane, Alt, Tenor). Sprachlich und formal sind die lntersecazioni mein komplexestes Stück aus dieser Periode, vielleicht das kühnste - sicherlich das am wenigsten glatte. Neben punktueller Technik steht das Denken in Aggregaten und auch schon Klang­ flächen. Die sprachliche Vielfalt wird aber ausschließlich zu dem Zweck eingesetzt, Qualitätsfahrzeuge aus der DENZEL- Organisation

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Bjelik Martin Kammermusik 70 Urauff. 1970 Ensemble „Kontrapunkte" Blacher Boris Westen-Osten-Südosten Urauff. 1970 Collegium musicum instrumentale Graz Komponist Werk Ausführende Boulez Pierre Eclat/multiples 1971 BBC-Symphonieorchester Boulez Pierre cummings ist der dichter ÖE 1972 ORF-Symphonieorchester, ORF-Chor Burghauser Jarmil Der Baum des Lebens Urauff. 1969 Sinfonieorchester des Prager Rundfunks Bussotti Sylvano Julio Organum Julii 1972 Gerd Zacher, Orgel Gage John Variations III, 1963 ÖE 1969 Gerd Zacher und Juan Allende-Blin, Orgel Gage John Variations 1, 1958 Version Welin Erik Welin, Orgel Seckau 1971 Gage John Variations 111 1972 Gerd Zacher, Orgel Carter Elliott Konzert für Orchester EE 1971 BBC-Symphonieorchester Cerha Friedrich Aus „Exercises" für Bariton und 1969 Ensemble „die reihe" Kammerensemble Cerha Friedrich Spiegel VI 1969 ORF-Symphonieorchester Cerha Friedrich Spiegel IV Urauff. 1971 ORF-Symphonieorchester Cerha Friedrich Verzeichnis ÖE 1971 Schola Cantorum Stuttgart Cerha Friedrich Spiegel 1-Vll Urauff. des ORF-Symphonieorchester Gesamtzyklus 1972 Cikker Jan Orchesterstudie ÖE 1968 Großes Sinfonieorchester des Tschechoslowakischen Rundfunks, Bratislava Cipra Milo Lettres U rauft. 1969 Kammerorchester von Radio-televizija Zagreb Consoli Marc Antonio lsonic 1 Urauff. 1970 Ensemble „Kontrapunkte" Dallapiccola Luigi Hiob Erstauff. Hochschulkammerchor Graz und in deutscher Joseph-Haydn-Orchester Übersetzung 1968 Dallapiccola Luigi Commiato U rauft. 1972 Ensemble „Kontrapunkte" David Thomas Christian Konzert für Gitarre und Urauff. 1968 Collegium musicum instrumentale Graz Streichorchester Denisow Edison Zwei Sätze aus den ÖE 1970 Budapester Kammerensemble „Italienischen Liedern", 1968 Denisow Edison Peinture pour grand orchestre, 1970 Urauff. 1970 Südwestfunkorchester Baden-Baden Denisow Edison Chant d'automne ÖE 1972 Sinfonieorchester von Radio-televizija Ljubljana Detoni Dubravko Formen und Flächen Urauff. 1968 Kammerorchester von Radio-televizija Zagreb Devcic Natko Konzert für Stimme, Ondes Martenot Urauff. 1969 Kammerorchester von Radio-televizija Zagreb und Kammerensemble Dimov Bojidar Continuum 11, Trauermusik für Urauff. 1969 ORF-Symphonieorchester Dana Kosanova Dimov Bojidar lnvocation Urauff. 1971 New Phonic Art Ense:nble Donatoni Franco To Earle per orchestra da camera ÖE 1972 Sinfonieorchester des Südwestfunks in due sezioni Baden-Baden Eder Helmut Nil admirari, op. 46 für Orchester ÖE 1968 Collegium musicum instrumentale Graz Komponist Werk · Ausführende Eimert Herbert Vier Studien für Sprechklänge ÖE 1969 Studio für Elektronische Musik der Staatlichen Hochschule für Musik zu Köln Einern Gottfried v. Alpbacher Tanzserenade 1968 Kammermusikvereinigung des ORF ,.Glück, Tod und Traum" Eisler Hanns Zeitungsausschnitte für Gesang und 1971 Kammermusikvereinigung der Deutschen Klavier; 14 Arten, den Regen zu be- Staatsoper Berlin schreiben, op. 70 Eisler Hanns Zwei Elegien nach Texten von Bertolt 1971 Kammermusikvereinigung der Deutschen Brecht für Gesang und Klavier Staatsoper Berlin Eisler Hanns Die Römische Kantate, op. 60 ÖE 1971 Kammermusikvereinigung der Deutschen Staatsoper Berlin Eisler Hanns Präludium und Fuge über B-A-C-H, ÖE 1971 Kammermusikvereinigung der Deutschen op.46 Staatsoper Berlin Eisler Hanns Palmström, Zwölftonstudien nach Tex- 1971 Kammermusikvereinigung der Deutschen ten von Christian Morgenstern, op. 5 Staatsoper Berlin Eisler Hanns 5 Orchesterstücke (1938) ÖE 1971 Pro-Arte-Ensemble Graz Eisler Hanns Ernste Gesänge für Bariton und ÖE 1971 Pro-Arte-Ensemble Graz Streichorchester (1962) Eisler Hanns Gegen den Krieg (1936) ÖE 1971 Pro-Arte-Ensemble Graz Eisler Hanns Bilder aus der „Kriegsfibel" (1957) ÖE 1971 Pro-Arte-Ensemble Graz Eisler Hanns ,,Dans les rues", op. 34 (1933) ÖE 1971 Pro-Arte-Ensemble Graz Englert Giuseppe G. Non pulsando pro organo Urauff. 1972 Gerd Zacher, Orgel Eröd Ivan Ricercare ed aria für Flöte, Oboe ÖE 1968 Wiener Bläserquintett Baßklarinette und Horn Farkas Ferenc Bläserquintett Urauff. 1968 Wiener Bläserquintett Feldmann Morton The straits of Magellan ÖE 1972 Ensemble „die reihe" Foretic Silvio Studie 1 ÖE 1969 Studio für Elektronische Musik der Staatlichen Hochschule für Musik zu Köln

Fortner Wolfgang Zyklus für Violoncello, Bläser, Harfen Urauff. 1970 Ensemble „Kontrapunkte" und Schlagzeug Frajt Ludmila Lieder der Nacht für Chor und ÖE 1971 Chor von Radio-televizija Beograd Instrumentalensemble Gandini Gerardo Fantaisie-1 mprom ptu EE 1971 ORF-Symphonieorchester Gehlhaar Rolf Musi-ken ÖE 1972 Ensemble „Kontrapunkte" Globokar Vinko Etude pour folklora 11, 1968 ÖE 1970 Sinfonieorchester von Radio-televizija Ljubljana Globokar Vinko Drama für einen Pianisten Urauff. 1971 New Phonic Art Ensemble und Schlagzeuger Globokar Vinko Concerto grosso Urauff. der Musique vivante, Paris Neufassung 1971 Goeyvaerts Karel Al naar gelang ÖE 1972 Kammerorchester von Radio-televizija Zagreb Komponist Werk Ausführende Haidmayer Karl IV. Bläserquintett U rauff. 1968 Wiener Bläserquintett Haidmayer Karl Symbiose III für vier Gruppen Urauff. 1969 Collegium musicum instrumentale Graz Haidmayer Karl Symbiose IV (3. Sextett 1971) Urauff. 1971 Collegium musicum instrumentale Graz Hambraeus Bengt Shogaku (1967) 1971 Karl-Erik Welin, Orgel Haubenstock-Ramati Multiples Urauff. 1969 Ensemble „die reihe" Roman

Haubenstock-Ramati Chants et Prismas ÖE 1970 Südwestfu n korchester Baden-Baden Roman

Haubenstock-Ramati Chorographie Urauff. 1971 Schola Cantorum Stuttgart Roman

Hauer Josef Matthias Apokalyptische Fantasie Urauff. 1969 Sinfonieorchester von Radio-televizija Ljubljana Hauer Josef Matthias Sinfonietta 1969 Sinfonieorchester des Prager Rundfunks Hauer Josef Matthias Violinkonzert ÖE 1969 Kammerorchester von Radio-televizija Zagreb Hauer Josef Matthias Wandlungen 1969 ORF-Symphonieorchester, ORF-Chor Heiller Anton Geistliches Konzert U rau ff. 1970 Hochschulkammerchor Graz Herrera Rufo Engramas Urauff. 1972 Ensemble „Kontrapunkte" Hespos Hans Joachim Traces de ... Urauff. der Gerd Zacher, Orgel Neufassung 1972 Holliger Heinz Pneuma, 1970 ÖE 1970 Südwestfun korchester Baden-Baden Holliger Heinz Dona nobis pacem Urauff. 1971 Schola Cantorum Stuttgart Holliger Heinz Kreis für Spieler Urauff. 1972 Musique vivante Horvat Stanko „Taches" für Klavier und Urauff. 1968 Kammerorchester von Radio-televizija Zagreb Kammerorchester Horvath Josef Maria „Redundanz II" für Streichquartett Europ. Kammermusikvereinigung des ORF Erstauff. 1968 Horvath Josef Maria Melencolia 1 Urauff. 1972 ORF-Symphonieorchester Huber Klaus Inwendig voller Figur ÖE 1972 ORF-Symphonieorchester, ORF-Chor Humpert Hans Ulrich Quattro Notturni ÖE 1969 Studio für Elektronische Musik der Staatlichen Hochschule für Musik zu Köln Humpert Hans Ulrich Der Frieden ÖE 1969 Studio für Elektronische Musik der Staatlichen Hochschule für Musik zu Köln Janson Alfred Nocturne ÖE1971 Chor von Radio-televizija Beograd Jaroch Jiri Nonett ÖE 1968 Kammermusikvereinigung des ORF Johnson Bengt Emil Through the mirror of thirst ÖE 1972 Band Johnson David C. Ton - Antiton ÖE 1969 Studio für Elektronische Musik der Staatlichen Hochschule für Musik zu Köln

Kagel Mauricio Phonophonie 1969 Kölner Ensemble für neue Musik Komponist Werk Ausführende Michel Wilfried Complexiones, 1970 Urauff. 1970 Ensemble „Kontrapunkte" Michel Wilfried Pneumoludium (1971) Urauff. 1971 Karl-Erik Welin, Orgel Mihaly Andras Drei Sätze für Kammerensemble, 1968 ÖE 1970 Budapester Kammerensemble Milhaud Darius Musique pour Graz Urauff. 1970 Collegium musicum instrumentale Graz Niculescu Stefan Unisonos Urauff. der Sinfonieorchester von Radio-televizija Neufassung 1972 Ljubljana Nigg Serge Visage d'Axel ÖE 1969 Sinfonieorchester von Radio Straßburg Nörgaard Per Luna öE 1970 Dänisches Radio-Symphonieorchester Nörgaard Per The enchanted forest ÖE 1972 Band Nordheim Arne Floating Urauff. 1970 Dänisches Radio-Symphonieorchester Nono Luigi lntolleranza-Suite öE 1971 ORF-Symphonieorchester, ORF-Chor

Osterc Slavko Mouvement symphonique, 1936 ÖE 1970 Sinfonieorchester von Radio-televizija Ljubljana Pablo Luis de Heterogeneo für zwei Sprecher ÖE 1970 Südwestfunkorchester Baden-Baden und Orchester Papandopulo Boris Konzert für Pauken und Kammer­ Urauff. 1969 Kammerorchester von Radio-televizija Zagreb orchester Parik Ivan Musik für ein Ballett öE 1968 Großes Sinfonieorchester des Tschechoslowakischen Rundfunks Bratislava Paul Berthold Contours pour orgue (1971) 1971 Karl-Erik Welin, Orgel Paz Juan Carlos Galaxias ÖE 1972 Gerd Zacher, Orgel Penderecki Krzysztof Dimensionen der Zeit und der Stille 1969 Hochschulkammerchor Graz und Sinfonieorchester von Radio-televizija Ljubljana Penderecki Krzysztof Capriccio für Violine und Orchester ÖE 1969 Hochschulkammerchor Graz und Sinfonieorchester von Radio-televizija Ljubljana Penderecki Krzysztof Dies lrae, Oratorium zum 1969 Hochschulkammerchor Graz und Gedächtnis der Opfer von Auschwitz Sinfonieorchester von Radio-televizija Ljubljana Penderecki Krzysztof Anaklasis ÖE 1970 ORF-Symphonieorchester Penderecki Krzysztof Kosmogonia ÖE 1971 ORF-Symphonieorchester, ORF-Chor Petrassi Goffredo 7. Konzert für Orchester ÖE 1969 Sinfonieorchester von Radio-televizija Ljubljana Petric lvo _Integralen ÖE 1969 Sinfonieorchester von Radio-televizija Ljubljana

Pircher Otto Konzept für Kammermusik 1972 Band Polaczek Dietmar „Lesabendio", musica centralis Urauff. 1968 Wiener Bläserquintett Komponist Werk Ausführende Polaczek Dietmar Applaus I und Applaus II Urauff. 1970 Hochschulkammerchor Graz Rabe Folke Eh?? 1972 Ku ltu rkvartetten Rabe Folke/Jan Bark Polonaise 1972 Kulturkvartetten Radauer lrmfried Kontraktion U rau ff. 1972 Ensemble „Kontrapunkte" Radica Ruben Komposition für Ondes Martenot Urauff. 1968 Kammerorchester von Radio-televizija Zagreb und Kammerorchester Radulescu Michael Deutsche Zwölftonmesse U rau ff. 1970 Hochschulkammerchor Graz für Doppelchor und Schlagzeug Ramovs Primoz Sinfonija 68 OE 1969 Sinfonieorchester von Radio-televizija Ljubljana

Ramovs Primoz Gegensätze (Nasprotja) für Flöte OE 1970 Sinfonieorchester von Radio-televizija und Orchester Ljubljana Raxach Enrique The looking Glass 1971 Karl-Erik Welin, Orgel Reynolds Roger Ping Europ. Erstauff. Ensemble des 20. Jahrhunderts Rotondi Umberto Musica per 24 OE Kammerorchester von Radio-televizija Zagreb Schat Peter Thema für Oboe solo, Gitarren OE 1972 Sinfonieorchester des Südwestfunks Orgel und Bläser Baden-Baden Sehnebel Dieter Madrasha II, Neufassung 1970 OE 1971 Schola Cantorum Stuttgart Schönberg Arnold Klavierkonzert, op. 42 1968 ORF-Symphonieorchester Schönberg Arnold Pierrot lunaire 1969 Collegium musicum instrumentale Graz Schönberg Arnold Variationen über ein Recitativ, op. 40, OE der Urtext- Wilhelm Krumbach, Orgel 1941 ausgabe 1970 Schönberg Arnold Begleitmusik zu einer Lichtspielszene, 1969 Kammerorchester der op.34 Niederländischen Radio-Union Sakac Branimir Omaggio - Canto dalla Commedia für OE1971 Chor von Radio-televizija Beograd Violin-Solo, Schlagzeug und Chor Sandström Sven-David Disturbances OE 1972 Musique vivante, Paris Serocki Kazimierz Episodes pour cordes et trois groupes OE 1969 Sinfonieorchester von Radio Straßburg de percussion Sinopoli Giuseppe Opus Ghimel 1972 Ensemble „die reihe" Sipus Kresimir „Verklärungen" für Solostimme und U rauft. 1968 Kammerorchester von RTV Zagreb Orchester Soegijo Paul Gutama Westen-Osten-Südosten U rauff. 1970 Collegium musicum instrumentale Graz Soegijo Paul Gutama Landschaften Urauff. 1972 Pro-Arte-Ensemble, Graz Stachowski Marek lrisation, 1969-1970 Urauff. 1970 Sinfonieorchester von Radio-televizija Ljubljana

Stockhausen Karlheinz Stimmung für 6 Vokalisten, 1968 OE 1970 Collegium Vocale Köln Stockhausen Karlheinz Stop OE 1972 Musique vivante, Paris Komponist Werk Ausführende Straesser Joep Summer concerto, 1967 Urauff. 1969 Kammerorchester der Niederländischen Radio-Union Strawinsky lgor F. Canticum sacrum ad honorem 1970 ORF-Symphonieorchester, ORF-Chor Sancti Marci Strawinsky lgor F. Symphonien für Blasinstrumente (1920) 1971 BBC-Symphonieorchester

Suchon Eugen Drei Stücke für Orchester OE 1968 Großes Sinfonieorchester des Tschechoslowakischen Rundfunks Bratislava Sulek Stjepan Konzert für Klarinette und ÖE 1969 Kammerorchester von Radio-televizija Zagreb Kammerorchester Szekely Endre Musica notturna, 1968 ÖE 1970 Budapester Kammerensemble Takemitsu Toru Stanza für Harfe und Tonband ÖE 1972 Musique vivante Varese Edgard Ionisation 1970 Dänisches Radio-Symphonieorchester Varese Edgard Ecuatorial ÖE 1970 Hochschulkammerchor Graz Varese Edgard Deserts ÖE 1970 Sinfonieorchester von Radio-televizija Ljubljana Varese Edgard Hyperprism 1970 Ensemble „Kontrapunkte" Varese Edgard Integrales für kleines Orchester 1970 Südwestfunkorchester Baden-Baden Vetter Michael/ Horizont U rauff. 1971 Michael Vetter, Blockflöte György Ligeti Vlijmen Jan van Gruppi per 20 strumenti e percussione, 1969 Kammerorchester der 1962 Niederländischen Radio-Union Vosträk Zbynek Die Entstehung des Mondes U rauff. 1969 Sinfonieorchester des Prager Rundfunks Weddington Maurice Nina Larker, Tina N0rl0v, Susanne 1972 Ensemble „die reihe" Rudkj0bing Wellesz Egon Ode an die Musik, op. 92 ÖE 1968 Collegium musicum instrumentale Graz Wellesz Egon Streichquartett Nr. 9, op. 97 1968 Kammermusikvereinigung des ORF Wellesz Egon Canticum sapientiae Urauff. 1969 ORF-Symphonieorchester, ORF-Chor Wimberger Gerhard Chronique für Orchester, 1970 1970 ORF-Symphonieorchester Wisse Jan Sette aforismi per orchestra da camera 1969 Kammerorchester der Niederländischen Radio-Union Wittinger Robert Costellazioni ÖE 1972 ORF-Symphonieorchester Xenakis lannis Achoripsis, 1957 ÖE 1969 Kammerorchester der Niederländischen Radio-Union Xenakis lannis Nuits ÖE 1972 Pro-Arte-Ensemble, Graz Yun lsang Bara ÖE 1969 Kammerorchester der Niederländischen Radio-Union Yun lsang Schmetterlingstraum für gemischten ÖE 1971 Chor von Radio-televizija Beograd Chor und Schlagzeug Komponist Werk Ausführende Yun lsang Musik für sieben Instrumente 1971 Collegium musicum instrumentale Graz Zacher Gerd 3 Interpretationen des Contrapunctus 1 ÖE 1969 Gerd Zacher, Orgel aus Johann Sebastian Bachs ,,Kunst der Fuge" Zacher Gerd Szmaty, 1968 ÖE 1969 Gerd Zacher, Orgel Zeljenka llja Karikatur ÖE 1968 Großes Sinfonieorchester des Tschechoslowakischen Rundfunks Bratislava Zeljenka llja Musica polymetrica Urauff. 1972 Kammerorchester von Radio-televizija Zagreb Zander Hans ,,Bremen wodu" ÖE 1969 Studio für Elektronische Musik der Staatlichen Hochschule für Musik zu Köln Studio Steiermark dankt folgenden Kartenvorverkauf: Umschlagentwurf: Institutionen und Firmen für die Sponserung Graz, Zentralkartenbüro, Herrengasse 7 Hans Paar nach einer Partiturseite von der in Auftrag gegebenen Kompositionen: (Passage), Telefon (0 31 22) 81 4 81 Krzysztof Pendereckis „Polymorphia" Bundesministerium für Unterricht und Kunst für 48 Streichinstrumente Stadtgemeinde Wien Moeck-Verlag, Celle, 1963 Steiermärkische Landesregierung Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Stadtgemeinde Graz ORF-Studio Steiermark, Graz, Institut zur Förderung der Künste, Wien 1, Funkhaus, Telefon 61 6 50 Grünangergasse 1/18 Für den Inhalt verantwortlich: Brühl & Söhne, Graz, Schmiedgasse 8-12 Dr. Peter Vujica Lapp-Finze Eisenwaren AG, Graz, Kalsdorf Layout: Hans Paar Druck und Klischees: Leykam, Graz Preis: S 20.-