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Heimatkundliche Beilage des „Osttiroler Bote“

Nummer 1/1999 67. Jahrgang

Erwin Kolbitsch Ein Beitrag zur Ortsgeschichte der Gemeinde Iselsberg-Stronach Frühe Namensnennungen1 1353 April 13, – Kathrey, Fried rich Margots Witwe, schenkt dem Frauenkloster das Gut in dem Gereut auf dem Islperg. 1358 – Graf Meinhard von Görz stiftet einen Jahrestag in die Pfarrkirche zu Lienz und gibt eine Swaig auf dem Islperg. 1394 – Die Burggrafen geben der Lien- zer Pfarrkirche ein Gut an dem Wasen auf dem Islperg. 1466 – Niklas Baldauf, Bürger zu Lienz, gibt das Gut St. Martin am Islperg dem Carmelitenkloster zu Lienz. Höfe-Nennungen aus dem Muster- register vom Jahre 1380 unter dem Titel „Di von Tölschach“ (Dölsach)2 Diese Register geben die Höfe an, deren Besitzer zur Landwehr verpflichtet war. Grundlage zur Wehrpflicht war für die bäuerliche Bevölkerung der Besitz eines Wohnhauses mit dazugehörigen Grund- Blick auf die Ortschaft Iselsberg mit dem Schutzengel-Kirchlein mit Blick gegen die Li- stücken und Wirtschaftsrechten. Die enzer Dolomiten; Aufnahme von 1938. Wehrpflichtigen mußten sich bei der Mu- (Postkarte in der Bibliothek des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum) sterung und im Falle eines Aufgebotes mit den Waffen einfinden, die sie stets bereit 2. Leonhard Walldnigg, Schwaige, 7. und 8. Peter und Bernhard die halten mußten: die Spießer für den Nah- zinst den Grafen von Gertz: je 6 Vierling Reytter, zinsen dem Frauenkloster in Li- kampf eine Lanze, die Schützen für den Weizen und Roggen, 1 Mutt Hafer. enz: 3 Gulden 40 Kreuzer, 1 Lamm, Fernkampf die Armbrust. Als Schutzwaf- 3. Siegmund Kuehofer, zinst dem von 1 Kitz, 1 Granatenkäs, 2 Hühner, 2 Schul- fen dienten Panzer, Joppen (Wams mit Rain: 2 Gulden, 1 Lamm, 6 Hühner, 80 tern und 100 Eier. eingenähten Eisen- und Blechstücken) und Eier. 9. Matheis Niederschnickh, zinst dem von Rain: 12 ß (= Solidi, 12 Solidi = 72 Schilde für die Spießer. 4. Siegmund Unterpüchler, zinst dem Perner, 20 Perner = 1 Kreuzer). Ein kleiner Teil des Aufgebotes mußte Christof Nöttlich zu Lienz: 3 Gulden 30 10. Jakob Blauwitsch (Plautz), zinst der sich auch „zu Rosse“ stellen. Erst später Kreuzer, je 1 Mutt Roggen und Hafer, je 6 Herrschaft Lienz. kamen Eisenkappe, Eisenhut, Blechhaube Vierling (Vlg.) Weizen und Gerste, 1 11. und 12. Vestl und Vinzenz die Ler- und Handschuhe als Ausrüstung dazu. Lamm, 1 Kas, 2 Hühner, 2 Schultern und cher zinsen für beide Güter der Herrschaft Nun zu den Höfen der Rotten Iselsberg 80 Eier. und Stronach, die einen oder zwei Mann Lienz. zur Landwehr stellen mußten: Rayner, Der 5. Madlen Oberpüchlerin, zinst den 13. Hanns Stragamus, zinst dem Seba- Waser, Moser (2 Mann), Plawycz Klosterfrauen zu Lienz: je 6 Vierling Wei- stian Schönegger zu Lienz. (Plauz), Rawtter (Reiter), Lercher-Vestl, zen und Gerste, je 1 Mutt Roggen und Ha- 14. Lukas Obersteiner, zinst dem Cuhofer (Kiehofer), Lercher, Walnik (2 fer, Weisath: 1 Lamm, 1 Kas, 2 Schultern Hanns Fasold: 20 Kreuzer, je 6 Vlg. Wei- Mann-Wallnig), Auf dem Stein (Steiner), und 60 Eier. zen und Gerste, 18 Vlg. Roggen, 1 Mutt Lube (Lubi), Püchler, Obersteiner. 6. Leonhard Moser, zinst der Herr- Hafer, 1 Lamm, 1 Frischling, 2 Hühner, 2 schaft Lienz und von einer weiteren halben Schultern und 60 Eier. 1545: Iselsberg-Stronach in der Puster- 3 Hube dem Pfarrer zu Lienz: 40 Kreuzer, je 15. Wolfgang Rainer, zinst der Herr- taler Beschreibung „Rod am Islperg“ 6 Vlg. Weizen und Gerste, je 1 Mutt Rog- schaft Lienz. 1. Christian Gumpitsch, Freistift der gen und Hafer, 1 Kitz, 2 Hühner und 40 16. und 17. Leonhard und Marthein Herrschaft Lienz. Eier. die Grueber, zinsen dem Wolfgang Fel- Osttiroler Heimatblätter 67. Jahrgang –– Nummer 1

Zehent: Dompropst: je 2 Vlg. Roggen und Gerste, 1 Vlg. Hafer, Pfarrer zu Döl- sach: je 1 Vlg. Roggen, Gerste und Hafer. Größenangabe von den Gütern der Rott Iselsperg aus dem Wolkenstein- schen Urbar vom Jahre 1583 4 Güter mit 1 Hube: Hörbarth, Lienhart Pichler, Sigmund Unterpichler, Grueber, Unterstainer, Lubi, Oberstainer (Hauger), Rainer, Moser, Reiter, Vestl Lercher, Ku- e hofer (Hauger) und Wallnig; mit einer halben Hube: Mietschnig (Hauger) Plau- 1 witsch, Gumpitsch, Straganz; mit ⁄4 Hube: Strauß, Gumpitsch auf der Platten. Zusammen: 16 Huben. Die Rotte Iselsberg im Urbar vom Jah- re 1691 mit Angaben von Vermögen und Der Eder-Hof, auf dem 1835 der Historienmaler Franz von Defregger zur Welt ge- Steuern5 kommen ist, in einer historischen Aufnahme aus den Jahren vor der Zerstörung durch Vermögen Steuer eine Feuersbrunst (1934). (Aufnahme Archiv Pizzinini) der: 1 Gulden, je 1 Mutt Weizen, Roggen be, zinst der Herrschaft Lienz; Zehent wie und Gerste, 15 Vlg. Hafer, 1 Lamm, 1 oben. Gulden Gulden Kreuzer Vierer Kas, 2 Hühner, 2 Schultern und 80 Eier. 7. Hanns und Niklas die Lercher, 1 Christian Wallnig 620 2 14 8 18. Niclas Herwart, zinst der Herrschaft Hube, zinst Oswald von Hohenburg: 1 Paul Straganz 415 1 29 2 Lienz. Gulden, 300 Käse im Wert von 1 Gulden Valtin Obersteiner 238 – 51 – 19. Asam Straus, hat 3 Arl Acker und 40 Kreuzer; Zehent wie oben. Martin Steiner 350 1 15 2 zinst der Herrschaft Lienz; von weiteren 4 8. Baslian in der Faber, 1 Hube, Gregor Lubi 360 1 18 – Arl Acker zinst er dem Prior des Lienzer zinst dem Gertz: 1 Gulden, 300 Käse à 1 Valtin Untersteiner 547 1 58 – Karmelitenklosters: je 6. Vlg. Weizen, Kreuzer; Zehent: Pfarrer von Dölsach: 4 Valtin Grueber 440 1 35 – Gerste und Roggen, 1 Mutt Hafer. Kreuzer, Pfarrer von Irschen: 19 Kreuzer. Adam Oberbichler 572 2 3 2 20. Clement Guppitsch. 9. Christian Oberegger, 1/2 Hube, Michael Härbart 677 2 26 2 21. Leonhard Ludwig, Schwaig. zinst dem Balthaser von Bibriach bei Vil- Peter Moser 520 1 52 – 22. Valentin Niderstainer. lach: 10 Solidi und Zehent dem Pfarrer Martin Gumpitsch 174 – 37 2 23. Christian Moser, besitzt einen Ein- Andrä Kiehofer 429 1 32 2 von Irschen 15 Kreuzer. Florian Plautsch 344 1 14 2 fang. 10. Michl Egger, 1/4 Hube, zinst dem Gregor Mietschnig 210 – 45 2 20. bis 23: zinsen alle der Herrschaft Li- Jörg Malethein: 1 Gulden, 1 Huhn und 10 Benedigt Reiter 285 1 1 2 enz. Eier; Zehent erhält der Pfarrer von Irschen Christian Reiter 150 – 32 2 Zehent: Dieser beträgt 1 Mutt Weizen, 2 1 Solidus. Urban Lercher 234 – 50 2 Mutt Roggen, 1 Mutt Gerste und 2 Mutt 11. Pangratz Egger, 1/2 Hube, zinst Martin Lercher 244 – 53 4 Hafer. dem Jörg Malethei wie Michl Egger; Simon Plattner 50 – 10 4 Diesen Zehent erhalten zu je ein Drittel: Zehent wie Michl Egger. Marx Waaser 60 – 13 – der Dompropst zu Salzburg, Andrä Fasold 12. Christian in der unteren Taber, Silvester Lercher 44 – 9 2 und der Pfarrer von Dölsach. 1/2 Hube, zinst der Kirche zu Gödnach 10 Aus dem Robotregister vom Jahre Solidi. „Stronacher Rod“ 1712 der Rotte Iselsberg erfahren wir, wer 6 1. Asam Eder, 1 Hube, zinst dem Sul- zu Robot verpflichtet war. zenpacher im Lesach bei St. Lorenzen: 3 Silvester und Valtin Moser Gulden 40 Kreuzer. (Auf diesem Hof wur- Martin Rainer de 1835 der volkstümliche Historienmaler Martin Steiner Franz von Defregger geboren.) Mathes Straganz 2. Matheiß Mair hinter Sand Mar- Ruep Gumpitsch, Zimmermann thein, 1 Hof, zinst der Herrschaft Lienz. Hanns Kiehofer Zehent erhält der Dompropst von Salz- Christian Wallnig burg: je 2 Vlg. Weizen und Gerste, je 4 Jakob Pichler, Platner Vlg. Roggen und Hafer und der Pfarrer Andrä Plautsch, Zimmermann von Dölsach je 1 Vlg. Weizen und Hirse, Gregor Mietschnig je 2 Vlg. Roggen, Gerste und Hafer. Gregor und Thomann Reiter 3. Ulrich hinter Sand Marthein, 1 Hu- Mathes Lercher be (16 Arl), zinst dem Prior des Karmeli- Georg Lercher tenklosters zu Lienz: Geld 12 Solidi, je 1 Gregori Lubi Mutt Weizen, Roggen und Gerste, 2 1/2 Valtin Untersteiner Mutt Hafer, 1 Lamm, 1 Käse, 2 Hühner, 2 Mathes Grueber Schultern, 80 Eier. Simon Oberbichler, Zimmermann Simon Zeiner Zehent Dompropst: 1 1/2 Vlg. Weizen, Josef Unterpichler je 1 Vlg. Gerste und Hafer, 3 Vlg. Roggen, Mathes Hörbart Pfarrer zu Dölsach: je 1 Vlg. Weizen und Mathes Strauß Hirse, je 1 1/2 Vlg. Roggen, Gerste und Die Untersäßl: Christian Lercher und Hafer; an Hanns Fasold: jede 30. Garbe. Christian Waser 4. Hanns Wallensteiner, 1 Hube (13 Arl), zinst der Herrschaft Lienz; Zehent Der Plautzhof, höchster Bauernhof der Die Zoll- und Mautstelle Iselsberg 7 wie Ulrich. Gemeinde in 1.325 m Seehöhe. Neben dem Zur Görzer Zeit war die Mautstelle in 5. Valthein und Matheiß Glanntsch- Gumpitsch- und dem Inner Wallensteiner- Winklern. In den Mautinstruktionen für nig, 1 Hube, zinst der Herrschaft Lienz; Hof zählt er zu den Erbhöfen der Ge- „Cappaun“ vom Jahre 1639 heißt es, daß Zehent wie oben in 3 Teilen. meinde Iselsberg-Stronach. alle Waren, die vom Bistum Salzburg über 6. Clement und Bartlme Geyler, 1 Hu- Foto: Erwin Kolbitsch den Kirchhamer Tauern und weiter über Nummer 1 –– 67. Jahrgang O s ttiroler Heimatblätter

ersucht deshalb die Gerichtsherrschaft in keit bestellt, nachdem er von der Muster- Hall um eine Unterstützung. Darauf ant- schule 1809 für tauglich befunden worden wortet die Gerichtsherrschaft: „Man finde war. Den Mesnerdienst hat er derzeit nicht. die Absicht löblich, hat aber verschiedene Schulfähige Kinder: 14 Knaben und 17 Bedenken und lehnt eine Unterstützung Mädchen, davon besuchen 13 Knaben und ab.“ (Cod. XIV fol. 656). 15 Mädchen die Schule. Der Unterricht 1758: Der Rentmeister stellt ein Gutach- beginnt am 1. Dezember und endet Ende ten aus über den von der Gemeinde bereits März, täglich 5 Stunden wie in Dölsach. begonnenen Bau des Schutzengelkirchleins, 1815: Die Schule am Iselsberg ist in einer für welchen der Pfarrer von Dölsach um Bauernstube im Hause des Lehrers unterge- einen Beitrag bittet. Aus dem Haller Cod. V bracht. Die Gemeinde hat versprochen, bin- fol. 461: Die Kirche ist im Rohbau fertig, nen 2 Jahren ein eigenes Schulhaus für 30 eingewölbt, mit einem Dach versehen und bis 40 Kinder aus eigenen Mitteln zu bauen. soll drei Altäre erhalten. Die Gemeinde hat 1847: Aus dem Bericht des Schul- 800 Gulden aufgewendet. 200 Gulden distrikts-Inspektors und des Dekans Zode- werde noch der Hochaltar kosten. Rent- rer in Lienz an das Kreisamt: „GRENZE Zwischen u. Kärnthen“, meister Röck ersucht die Gerichtsherrschaft „Eingeschulte Orte: Iselsberg und Stro- die Wacht mit Blick gegen die Lienzer in Hall, diese Kosten zu übernehmen. nach – Der Katechet erfüllte eifrig seine Dolomiten; Lithographie von F. Wolf und 1759: Iselsberg erhält vom Consistorium Pflicht. Der Lehrer Josef Egger leistete, B. de Ben, um 1840 (Ausschnitt). in Salzburg die Baubewilligung. In diesem was er konnte. Taubstumme und Blinde (Archiv M. Pizzinini) Jahr ist auch der Kirchenbau vollendet. gibt es keine. Arme: 11. Nun erhält man von Salzburg auch die Be- Der Fortgang zeigte sich in den übrigen den Iselsberg nach Kärnten, und alle willigung, in dieser Kapelle Messe zu Gegenständen gut, im Schreiben und Waren, die aus Kärnten und Friaul über den lesen, wenn sich die Nachbarschaft ver- Rechnen nur mittelmäßig. Iselsberg nach Salzburg geführt werden, pflichtet, diese Kirche ewig zu erhalten. Das eigene Schulhaus befindet sich im hier in „Cappaun“ zu verzollen seien. (Verfachbuch Landgericht fol. 195) guten Zustand. Eine Ausweißung wurde Wann nun die Zollstelle am Iselsberg er- angeordnet und Winterfenster beantragt. richtet wurde, ist urkundlich nicht ersicht- Zur Wiederholungsschule erschienen 6 lich. 1781 wird in einer Urkunde die Ent- Knaben und 13 Mädchen, die alle pflichtig lassung des Einnehmers am Iselsberg, waren. Franz Ostermayer, wegen eines Kassarestes Die Visitation wurde am 27. April 1847 von 12 Gulden 45 Kreuzern erwähnt. vorgenommen, wobei sich einfanden: 1783 wurde am Iselsberg ein neues Zoll- Schuldistrikts-Inspektor Herr Adjunkt haus am Lerchenbühel erbaut. Der dama- Obererlacher, der Gemeinde-Vorsteher lige Einnehmer Josef Rauter erhielt 200 Andrä Eder und der Ortsschulaufseher Gulden Jahresgehalt. Peter Straganz. 1791 betrugen die Einnahmen des Zoll- Schulpatron ist die Gemeinde. Der Leh- amtes am Iselsberg 431 Gulden 10 1/2 rer Josef Egger bezieht 2 Gulden 49 Kreu- Kreuzer, die des Wegamtes 62 Gulden 37 zer vom Schulfond und 25 Gulden 11 3/4 Kreuzer. Doch der Krieg ließ den Wa- Kreuzer von der Gemeinde. renverkehr stark zurückgehen. Zahl der Häuser: 49. 1802 betrug der Einfuhrzoll aus fremden Schulfähige Kinder: 19 Knaben und 21 Landen nur 13 Gulden 24 1/4 Kreuzer, der Mädchen, davon besuchten die Schule 15 aus den Erblanden 23 fl 19 1/4 kr, der Aus- Knaben und 21 Mädchen. fuhrzoll in fremde Lande gar nur 13 Kreu- Der Unterricht ist ganztägig und für bei- zer und in die Erblande 13 fl 12 1/2 kr, der de Geschlechter gemeinsam.“ Durchfuhrzoll 58 Kreuzer. Auswanderer 11 1825 wurde die Zollstelle Iselsberg wie alle Binnenzollstellen (in Osttirol noch Aus dem Verfachbuch des Landgerichtes Die Kirche zum hl. Schutzengel am Isels- Lienz ist ersichtlich, daß aus Iselsberg 27 Capaun und Hocheben) aufgehoben. Die berg in einer Aufnahme von 1970, aus der Straßenmautstelle verblieb aber weiter. und aus Stronach 16 Personen ausgewan- Zeit vor der Restaurierung. dert sind. Als Ziele werden angegeben: Brand am Iselsberg 8 Foto: Meinrad Pizzinini Kärnten, Salzburg, Süd- und Nordtirol und Am 12. September 1767 berichtete der 1761: Am 21. März d. J. geben die Nach- Steiermark. Drei zogen ins Schwabenland. Landrichter von Lienz an die zuständige barn am Iselsberg Revers, die zu errichten- Unter den Auswanderern befanden sich: Gerichtsherrschaft nach Hall (Damenstift), den Kreuzwegstationstafeln bei der sieben Weber, drei Metzger und je ein daß am 30. August die zwei Reitergüter Schutzengelkapelle dauernd zu erhalten. Schmied, Schneider, Tischler und Bäcker. am Iselsberg abgebrannt seien. Mit Aus- Da auch fünf Wallensteiner ausgewan- nahme des Viehes und einer mit Getreide Die Anfangszeit der Schule dert sind, bildete sich im Volk die – aller- gefüllten Harpfe sei alles verbrannt. am Iselsberg 10 dings durch nichts begründete – Meinung Auch ein Mädchen im Alter von 20 Wo- Tinkhauser nimmt den Beginn der von einer Abstammung des Feldherrn chen sei umgekommen. Ferialschule am Iselsberg mit dem Jahre Albrecht von Wallenstein. Das Feuer entstand im Gang auf dem 1810 an, als den gesetzlichen halbtägigen Walchenstein 12 Stadel, wo der kranke Florian Wasser sei- Unterricht. Der Lehrer wird aus Lokalmit- teln erhalten. Aus den Oberforcher-Rege- Die Veste Walchenstein oder Wallen- ne Liegerstatt hatte und wahrscheinlich stein stand östlich der Schlucht des Dölsa- Tabak geschmaucht hat. Wasser wurde mit sten werden bereits Schullehrer am Isels- Rücksicht auf seinen Geisteszustand nur berg ab 1798 erwähnt wie Mathes Jel- mit 6 Tagen Keuche auf Schloß Bruck be- wischger, Schulgehilfe am Iselsberg, IMPRESSUM DER OHBL.: straft. Die Leidtragenden waren Veit Un- oder 1801: Andrä Oberbichler, Schullehrer Redaktion: Univ.-Doz. Dr. Meinrad Pizzi nini. terreiter, dessen Kind verbrannt ist, und am Iselsberg. Dieser bittet am 15. 6. 1801 Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren um einen Besoldungsbeitrag. (Einlauf- verantwortlich. Hanns Unterrainer. Anschrift des Autors dieser Nummer: protokoll Landgericht Nr. 549) OSR Erwin Kolbitsch, Hauptschuldirektor i. R., Über die Errichtung der Schutz- 1814: Die Schule am Iselsberg ist eine 9 A-9900 Lienz, Oberer Siedlerweg 11. engelkapelle am Iselsberg Filialschule von Dölsach. Schullehrer ist J. Manuskripte für die „Osttiroler Heimat- 1758: Der Pfarrer von Dölsach will am U. Straganz, Bauer und Schullehrer, ver- blätter“ sind einzusenden an die Redaktion Iselsberg eine Kirche bauen, deren Kosten ehelicht, 26 Jahre alt. Er wurde von der des „Osttiroler Bote“ oder an Dr. Meinrad Pi- etwa 1.000 Gulden betragen würden, und geistlichen und landgerichtlichen Obrig- zzi nini, A-6176 Völs, Albertistraße 2a. Osttiroler Heimatblätter 67. Jahrgang –– Nummer 1

Nach dem Aussterben der Görzer Grafen Nr. 26 Andrä Oberbichler, Bauer im Jahr 1500 verlor Lienz an Bedeutung und Nr. 27 Urban Ladstätter, Unterbichler damit auch Walchenstein, was wohl den be- Nr. 28 Georg Eder, Zeiner, Bauer ginnenden Zerfall der Burg bedeutete. Nr. 29 Michael Ployer, Hörbart, Bauer Iselsberg im Jahre 1795 13 Nr. 30 Veit Moser, Kleinhäusler Seelen: 120 männlich, 138 weiblich Nr. 31 Mathias Eder, Kleinhäusler. Häuser: 29 Berichte aus Zeitungen 15 Wert der Güter nach der Steuerschätzung 1895 IX 25 – Brand beim Oberlercher, der vom Jahr 1798: 27.462 fl; hievon werden Wohn- und Futterhaus in Asche landschaftliche Steuern in drei Terminen legte. jährlich 27 fl 10 1/2 kr entrichtet. 1901 – Beginn der Erhebungen für die An- Gewerbe: 1 Schneider, 1 Schuster lage des Grundbuches der Kata- Viehstand: 14 Pferde, 90 Ochsen, 75 stralgemeinde Iselsberg (Lienzer Kühe und 330 Schafe. Zeitung Nr. 23) Häuser und Besitzer von Iselsberg 1903 – Eröffnung des Grundbuches (L.Z.) 1903 – Das tirolische Getreideaufschlag- im Jahre 1807 14 amt wird von Winklern auf den Nr. 1 Amtshaus Iselsberg in den Gasthof Defregger Nr. 2 Karl Straganz, Inwohner verlegt (L.Z.) Nr. 3 Andreas Untersteiner 1909 VIII 28 – Heute schlug der Blitz in Nr. 4 Mathias Plattner, Kleinhäusler das Haus des Unterbichler und 1 a, 1 b: Eingangstore, 2: Zwingeranlage, Nr. 5 Mathias Gumpitsch 3: höher gelegene innere Burg, 4: Wohnhaus äscherte es mit den Nachbarobjek- an der Ringmauer, 5: quadratisches Ge- Nr. 6 Blasi Unteregger, Straganz, Bauer ten ein (L.Z.) bäude, 6: Brunnen, 7: Kapelle, 8: Wehrturm Nr. 7 Maria Waldnigin 1911 – Eröffnung der neuen Pension am an der Nordwest-Spitze Nr. 8 Balthasar Grassegger, Kühehofer, Plattnerhof (L.Z.) Bauer Grundriß der Burgruine Walchenstein; 1 Anmerkungen: Nr. 8 ⁄2 Michael Kühehofer, Bauer Umzeichnung von E. Kolbitsch nach der Nr. 9 Chrisanth Niederrainer, Lercher, 1 Oberforcher-Regesten, Museum der Stadt Lienz, Aufnahme von Werner Knapp, 1956. Schloß Bruck. Bauer 2 Oberforcher, Josef: Die Musterregister des Landgerich- Nr. 10 Josef Mitterhauser, Oberlercher, tes und der Stadt Lienz um 1400, in: Quellen zur cher Baches in 970 m Meereshöhe. Sie Steuer-, Bevölkerungs- und Sippengeschichte des Lan- diente zur Görzer Zeit der Sicherung des Bauer des Tirol im 13., 14. und 15. Jahrhundert (= Schlern- Weges über den Iselsberg und bildete zu- Nr. 11 Kaspar Plautz, Bauer Schriften 44), Innsbruck 1939. 3 Pustertaler Beschreibung von 1545; Tiroler Landesar- gleich ein Glied des Burgenkranzes um Li- Nr. 12 Johann Unterreiter, Mietschnig, chiv, Innsbruck, Kat. O8. enz zum Schutz der Stadt mit folgenden Bauer 4 Urbar von 1583; Tiroler Landesarchiv, Innsbruck, 120/1. 5 Oberforcher-Archiv, Museum der Stadt Lienz, Schloß weiteren Burgen: Schloß Bruck, Heiden- Nr. 13 Josef Pontiller, Oberreiter, Bauer Bruck. berg ober Nußdorf, Burg Dölsach (Eden- Nr. 14 Bartlmä Unterreiter, Bauer 6 Oberforcher-Archiv, Schloß Bruck. Nr. 15 Peter Klausner, Warser, 7 Kolbitsch, Erwin: Ein Beitrag über die Entwicklung der fest), Lavant, Ehrenfest bei , Li- Maut und des Zollwesens im Pustertal, Teil 5 (Zollstelle enzer Klause und das Rauberschlößl in Kleinhäusler Iselsberg), in: Osttiroler Heimatblätter 8/1984. – Ab- Leisach beim Leopoldsbad. Nr. 16 Ignaz Obersteiner, Waßler, Bauer schriften folgender Urkunden im Oberforcher-Archiv: Instruktion zu der Maut am Cappaun, 1639; Zollerträg- Heute stehen von der ehemaligen Burg Nr. 17 Bartlmä Santner, Moser sel. Sohn nisse des Jahres 1802 des Landes Tyrol und Vorarlberg. Walchenstein nur noch Teile der Ring- Johann, Bauer 8 Oberforcher-Regesten, Schloß Bruck (aus Haller Adm. Prot. XXXV, fol. 383). mauer, vom Zuweg Teile der Trasse und Nr. 18 Rupert Geiler, Rainer, Bauer 9 Oberforcher-Regesten, Schloß Bruck. des Torbaues. Nr. 19 Josef Jelwitschger, Obersteiner, 10 Tinkhauser, Georg: Topographisch-historisch-statisti- Kleinhäusler sche Beschreibung der Diözese Brixen, I. Band, Brixen Walchenstein war einst der Sitz von gör- 1855, S. 570. – Oberforcher-Regesten, Schloß Bruck. zischen Ministeralen – der Herren von Nr. 20 Georg Obersteiner, Bauer, jetzt 11 Zusammengestellt aus Abschriften von Verfach- Walchenstein, die ursprünglich einem Franz Nußbaumer büchern des Landgerichtes Lienz im Oberforcher- Archiv, Schloß Bruck. Friauler Geschlecht angehörten. Nr. 21 Johann Perfler, Schustermeister 12 Knapp, Werner: Burgen um Lienz, in: Veröffentlichun- Urkundlich erwähnt werden Conrad, En- Nr. 22 Johann Müller, Lubi, Bauer gen des Museum Ferdinandeum, Band 36, Innsbruck 1956, S. 109-135 - Staffler, Johann Jakob: Das deutsche gelbert und Heinrich von Wallenstein in Nr. 23 Jakob Mayr, Gruber, Bauer Tirol und Vorarlberg, II. Band, Innsbruck 1847, S. 465. den Jahren 1293, 1314, 1315 und 1320 als Nr. 24 Franz Perfler, Untersteiner, Bauer 13 Oberforcher-Archiv, Schloß Bruck. Nr. 25 Josef Rohrnig, Wegschaider, 14 Oberforcher-Archiv, Schloß Bruck. Zeugen von Vermächtnissen der Grafen 15 Nach verschiedenen Zeitungsmeldungen. von Görz. Kleinhäusler 16 Aus dem Grundbuch, 1905.

Flurnamen in Iselsberg 16 Flurnamen in Stronach Aide Egarte Kasboden Obere Tschoinig Bacherwiesen Pfünger Alte Straße Egartle Kolben Pfänger Bangert Planitz Äußeres Einfangl Egghäusl Kroiswiese Pließbizent Blöse Pöschlegarte Aufraut Einfangl Krumackerl Rasl Bremstall Putz Bachl Einfang äußerer Kühhofer Gries Reitacker Bödenle Rosenweg Badehaus Einfang innerer Kühmoos Ruppitze Bühel Sagweg Badstubenkofl Gailerboden Leitenackerl Säge Dalsche Schlüssel Bäracker Gamskatl Leitl Schifra Ebenle Schlössel Bichleranger Gatter Lercherbizent Stierfleckl Fuchsackerl Sümpfl Blöße Gewänd Lercherwiese Stieflacker Geräutl Staudach Boden Glanzl Lotterbrunn Strahner Gosse Strane Bödenle Greuen Maienhöhe Strohnwald Haslach Taber Bremstall Großacker Mietschnigloch Thörl Kapauner Tanglweg Bühel Gumpitschtratte Mitterling Tanglbühel Köfele Wald Tristitze Bühelacker Harbige Moosackerl Tschoinig Leite Tschiedl Dalische Harpfenacker Mösl Unterbichler Leitl Tschwadler Dolische Häuslfeld Neuacker Untere Leite Musig Zahs Ebene Hinterfeld Oberbichler Untere Strane Pauze Zelischge Eck Hörbige Obereiche Wasneruile Petze Zoie Ecktratte Kabisgarten Obere Leite Zlagl Pfeiferrain Eckwaldele Kälbergarten Obereiche