Örtliches Raumordnungskonzept L E I S A C H 1. Fortschreibung

Erläuterungsbericht

Örtliches Raumordnungskonzept Erläuterungsbericht Gemeinde Leisach Seite 2

1. Fortschreibung

RAUMORDNUNGSKONZEPT LEISACH

L E I S A C H

Im Auftrag der

Gemeinde Leisach

Dr. Thomas Kranebitter

Ruefenfeldweg 2b, 9900

Bearbeitung:

Thomas Kranebitter

Gerald Steiner

Elisabeth Jungmann

Juni 2018 Örtliches Raumordnungskonzept Erläuterungsbericht Gemeinde Leisach Seite 3

INHALTSVERZEICHNIS

1 Wichtige erläuternde Bemerkungen ...... 4 2 Lage im Großraum ...... 5 3 Bevölkerung ...... 6 3.1 Bevölkerungsentwicklung ...... 6 3.2 Altersstruktur ...... 9 3.3 Haushaltsentwicklung ...... 10 3.4 Berufstätige Wohnbevölkerung und Pendlermobilität ...... 11 4 Siedlung ...... 13 4.1 Siedlungsgeschichte und -entwicklung ...... 13 4.2 Flächenwidmungsbilanz ...... 13 4.3 Flächennutzung der bebauten Flächen ...... 13 4.4 Gebäudebestand, Gebäudenutzung und Wohnungsbestand ...... 16 4.5 Siedlungsanalyse ...... 19 4.6 Denkmalschutz ...... 20 5 Bauliche Entwicklung ...... 21 6 Freihalteflächen ...... 29 7 Soziale Infrastruktur und Kulturgüter ...... 30 7.1 Verwaltung ...... 30 7.2 Ausbildung ...... 30 7.3 Gesundheits- und Sozialeinrichtungen ...... 30 7.4 Kirchliche und kulturelle Einrichtungen ...... 31 7.5 Sport- und Freizeiteinrichtungen ...... 31 7.6 Vereine ...... 31 7.7 Öffentliche Sicherheit ...... 32 8 Technische Infrastruktur ...... 32 8.1 Verkehr ...... 32 8.2 Ver- und Entsorgung ...... 32 8.2.1 Energieversorgung ...... 32 8.2.2 Wasserversorgung ...... 32 8.2.3 Abwasserentsorgung ...... 33 8.2.4 Müllentsorgung ...... 33 9 Wirtschaft ...... 33 10 Finanzlage ...... 35 11 Umweltbericht ...... 35 Örtliches Raumordnungskonzept Erläuterungsbericht Gemeinde Leisach Seite 4

1 Wichtige erläuternde Bemerkungen

Die Änderungen in der 1. Fortschreibung des Örtlichen Raumordnungskonzeptes gegenüber dem bisherigen Stand betreffen einerseits den textlichen Teil und andererseits den planlichen Teil der Verordnung Örtliches Raumordnungskonzept. Sowohl textlich als auch planinhaltlich ergeben sich mit der Fortschreibung, abgesehen von wenigen Standorten für die Schaffung von öffentlich verfügbaren Bauplätzen, insgesamt gesehen aber nur geringfügige Änderungen.

Die Änderungen im Plan sind in vielen Fällen sehr kleinräumiger Natur. So wurden in vielen Bereichen die maximalen Siedlungsgrenzen und die Siedlungsränder sowie die Freihalteflächen an geänderte Grundstücksgrenzen angepasst. Hierdurch ergaben sich sowohl Ausdehnungen der Grenzen des baulichen Entwicklungsbereiches als auch Verkleinerungen.

Unter Ausklammerung der neuen potenziellen öffentlichen Siedlungsfläche ist mit diesen Anpassungen in Summe im Hinblick auf die reine Fläche des baulichen Entwicklungsbereiches keine nennenswerte Veränderung gegeben. Zu sichtbaren Ausdehnungen der Siedlungsgrenzen und Siedlungsränder kommt es in erster Linie durch die Aufnahme von neuen, bisher nicht im baulichen Entwicklungsbereich gelegenen Flächen für die Schaffung öffentlichen Siedlungsraumes.

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2 Lage im Großraum

Leisach ist eine Gemeinde in Osttirol (Bezirk Lienz, Bundesland Tirol) und liegt im Pustertal nahe der Bezirkshauptstadt Lienz auf einem Schwemmkegel, der sich Richtung Drau geschoben hat. Die Einwohnerzahl der 33,27 km² großen Gemeinde beläuft sich auf 754 (Stand 1. Januar 2017). Der Leisacher Hausberg ist der Spitzkofel (2.717 m) im nördlichen Teil der Lienzer Dolomiten. Nach dem zweiten Weltkrieg entstanden die neuen Siedlungen: Gries (beiderseits der Drautal-Bundesstraße) und Drausiedlung (an der Draubrücke, über die die Straße nach führt). Seit 1939 gehört auch die Ortschaft Burgfrieden - an einem Wiesenhang direkt an der Lienzer Klause gelegen - zur Gemeinde Leisach. Zu Ende der 1970er Jahre kamen die „Raika Bauten“ im Hanser Garten dazu und im Jahr 1992 wurde die „Kernfeld-Siedlung“ in der alten Straße eingeweiht. Im Jahr 2001 entstand die Wohnanlage Wimmer Leit'n an der alten Straße nahe der Stadtgrenze zu Lienz.

Die Gemeinde Leisach besteht aus den Katastralgemeinden Burgfrieden und Leisach und wird im Südwesten vom Eggenkofel (2591m), im Südosten vom Eisenschuss (2615 m), im Nordwesten vom Roatkofel (1910m) und im Nordosten von der Hanservilla abgegrenzt. Die Katastralgemeinde Burgfrieden nimmt den nordwestlichen Teil des Gemeindegebietes ein, wobei die Katastralgemeinde im Süden nur bis zum Beginn der schroffen Abhänge der Gamsalplspitze bzw. des Spitzkofel reicht. Im Südosten bildet der Rötenbach die Grenze zur Katastralgemeinde Leisach, im Nordosten verläuft die Grenze zwischen dem Gradenbach und dem Moosebach. Das davon östlich gelegene Gebiet sowie die gesamte Hochgebirgsregion des Gemeindegebiets entfällt auf die Katastralgemeinde Leisach. Zur Katastralgemeinde Leisach gehören Dorf, alte Straße, Drausiedlung und Gries.

Allgemeine Daten:  Fläche Gemeindegebiet 33,27 km²  Einwohner mit Hauptwohnsitz 754 (Stand 01.01.2017)  Katastralgemeinde KG Burgfrieden KG Leisach  Gerichts- und politischer Bezirk Lienz  Abwasserentsorgung: Abwasserverband Lienzer Talboden  Müllentsorgung Abfallwirtschaftsverband Osttirol  Angrenzende Gemeinden Tirol Amlach Lienz Lesachtal (Kärnten)

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3 Bevölkerung

3.1 Bevölkerungsentwicklung Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1869 weist die Gemeinde beinahe ein kontinuierliches Wachstum auf. Seit dem Jahr 2001 sinkt die Einwohnerzahl kontinuierlich (siehe Abb. 1). Die Gemeinde Leisach zählt am 01.01.2017 754 Einwohner.

Abb. 1: Bevölkerungsentwicklung Leisach 1869-2017 (Quelle: Statistik , 2017).

Im Vergleich zum Bezirk Lienz und dem Land Tirol weist die Gemeinde Leisach in den letzten anderthalb Dekaden einen erheblichen Rückgang bei den Bevölkerungszahlen auf (siehe Abb. 2). Bis zum Jahr 1981 konnte ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum verzeichnet werden. So auch zwischen den Jahren 1991 und 2001. Ab diesem Zeitpunkt sinkt die Bevölkerungszahl rapide. Der Bevölkerungszuwachs in Leisach beträgt 29 %, im Bezirk Lienz 34 % und im Land Tirol 74 %. Somit hat Leisach im Vergleich zum Land Tirol ein um 45 %-punkte geringeres und im Vergleich zum Bezirk Lienz ein um 5 %-punkte ebenfalls geringeres Wachstum.

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Abb. 2: Bevölkerungsentwicklung Leisach 1951-2017 im Vergleich mit dem Bezirk Lienz und dem Land Tirol

(Quelle: Statistik Austria, 2017).

Die Bevölkerungsentwicklung durch die Geburten- und die errechnete Wanderungsbilanz hat sich in den letzten 30 Jahren verändert (siehe Tab. 1).

Die Geburtenbilanz ist in allen drei Jahrzehnten positiv. Die Anzahl der Geburten nahm jedoch im Zeitraum von 1991-2001 auf 2001-2011 rapide ab. Nur in den 1990er-Jahren ist die Wanderungsbilanz positiv. Leisach ist jedoch seit Beginn des neuen Jahrtausends eine Abwanderungsgemeinde. Durch diese angeführte Geburten- und Wanderungsbilanz konnte im letzten Jahrzehnt eine Bevölkerungsabnahme verzeichnet werden.

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Tab. 1: Geburten- und Wanderungsbilanz Leisach 1981-2011(Quelle: Statistik Austria, 2015). Geburtenbilanz Wanderungsbilanz Veränderung 1981-1991 27 -47 -20 1991-2001 54 48 102 2001-2011 38 -102 -64

Summe 119 -101 18

Werden die Jahre 2015 und 2016 betrachtet, ist die Geburtenbilanz 2015 leicht positiv, die Wanderungsbilanz negativ. Im Jahr 2016 genau umgekehrt. 2015 wanderten 23 Personen ab, im Jahr 2016 zehn Personen zu. Die Anzahl der Geburten liegt im Jahr 2015 bei 2, im Jahr 2016 liegt eine negative Geburtenbilanz vor (siehe Abb. 3).

Abb. 3: Bevölkerungsentwicklung Leisach 2015-2016 in Abhängigkeit von Geburten- und Wanderungbilanz (Quelle: Statistik Austria, 2017).

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Im Vergleich zum Bezirk Lienz weist die Gemeinde Leisach für das Jahr 2016 eine positive Gesamtveränderung auf (siehe Tab. 2), wobai die Geburtenbilanz leicht negativ ist. Im Bezirk Lienz sind sowohl die Geburten- als auch die Wanderungsbilanz leicht negativ. Nur das Land Tirol weist in beiden Bilanzen eine positive Veränderung auf.

Leisach Bezirk Lienz Land Tirol Geburtenbilanz -2,7 -0,6 2,4 Wanderungsbilanz 13,3 -2,4 7,0 Veränderung 10,7 -3,0 9,4 Tab. 2: Bevölkerungsentwicklung 2016 (in Promille) in Abhängigkeit von Geburten- und Wanderungsbilanz Leisach - Bezirk Lienz – Tirol (Quelle: Statistik Austria, 2017).

3.2 Altersstruktur In der Altersstruktur der Leisacher Bevölkerung sind die Altersgruppe der 45-49 Jährigen, die 50-54 Jährigen und jene der 60-64 Jährigen dominierend. Diese drei Gruppen machen zusammen 25,8 % der Gesamtbevölkerung 2015 aus (siehe Abb. 4).

Abb. 4: Altersstruktur Leisach 2015 (Quelle: Statistik Austria, 2017). Örtliches Raumordnungskonzept Erläuterungsbericht Gemeinde Leisach Seite 10

Im Vergleich der Altersstruktur zum Bezirk Lienz und zum Land Tirol weist die Gemeinde Leisach bei der Gruppe der unter 15 Jährigen ähnlichen Prozentsatz. Bei den 15-64 Jährigen liegt Leisach deutlich unter dem Bezirks- und Landesschnitt. Die Gruppe der über 64 Jährigen hingegen deutlich über den Werten des Bezirks sowie des Landes Tirol (siehe Abb. 5).

Abb. 5: Altersstruktur 2015 Leisach - Bezirk Lienz - Land Tirol (Quelle: Statistik Austria, 2015).

3.3 Haushaltsentwicklung

Laut abgestimmter Erwerbsstatistik 2015 gibt es in der Gemeinde Leisach 310 Privathaushalte. Die Aufteilung ist in der nachstehenden Tabelle (Tab. 2) zu sehen. Die durchschnittliche Haushaltsgröße in diesem Zeitraum beträgt 2,39 Personen/Haushalt. Die meisten Personen, nämlich 31,9% wohnen in einem Einpersonenhaushalt, gefolgt von Zweipersonenhaushalten mit 31,6 %.

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Tab.2.: Privathaushaltsgrößen Leisach (Quelle: Statistik Austria, 2017).

Privathaushaltsgröße Anzahl Prozent Eine Person 99 31,9 Zwei Personen 98 31,6 Drei Personen 42 13,5 Vier Personen 47 15,2 Fünf und mehr Personen 24 7,7

3.4 Berufstätige Wohnbevölkerung und Pendlermobilität

Entsprechend der abgestimmten Erwerbsstatistik 2014 waren in Leisach von den damals 740 Einwohnern 360 Erwerbspersonen, was einem Anteil von 48,6 % entspricht. Hiervon waren 340 erwerbstätig und 20 arbeitslos. Von den Erwerbstätigen waren wiederum 292 Personen unselbständig, 48 galten als selbständig erwerbstätig.

Von den 360 Erwerbspersonen waren 335 am Wohnort erwerbstätig, was einem Anteil von 93,1 % entspricht. Diese Erwerbstätigen ergeben sich aus 31 Nichtpendlern, 26 Binnenpendler und den 278 Auspendlern.

Den 360 Erwerbstätigen am Wohnort Leisach stehen 217 Beschäftigte am Arbeitsort Leisach gegenüber. Diese Beschäftigten ergeben sich aus 31 Nichtpendlern, 26 Gemeinde-Binnenpendler und den 160 Einpendlern.

Den 278 Auspendlern stehen in Summe 160 Einpendler gegenüber. Dabei pendeln die meisten nach Lienz (siehe Abb. 6).

Die Hauptziele der 278 auspendelnden Personen sind:  andere Gemeinden des Bezirkes Lienz 229 Personen darunter Lienz 170 Personen

 andere politische Bezirke des Bundeslandes 12 Personen

 andere Bundesländer 32 Personen

 ins Ausland 5 Personen

Die 160 Einpendler stammen aus:  anderen Gemeinden des Bezirkes Lienz 148 Personen darunter Lienz 39 Personen darunter 20 Personen

 anderen Bundesländern 12 Personen

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In folgende Abbildung wird deutlich, dass die Gemeinde Leisach mehr Aus- als Einpendler hat (siehe Abb. 6).

Abb. 6: Pendlerbeziehungen Leisach 2012 (Quelle: Statistik Austria, 2015).

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4 Siedlung

4.1 Siedlungsgeschichte und -entwicklung

Aufgrund der günstigen und sonnigen Lage war das Gebiet um Leisach wohl schon zur Zeit der Kelten (sog. Laianker) ein gefragtes Siedlungsgebiet. Zur Römerzeit führte bereits eine Straße von Aguntum über Leisach und Burgfrieden bis nach Brixen. Eine Besiedelung um Christi Geburt ist jedoch geschichtlich nicht erwiesen, doch dürfte es in diesem Gebiet bereits einige bewirtschaftete Höfe gegeben haben. Nach dem Untergang des weströmischen Reiches im Jahre 476 n. Chr. und der darauffolgenden Landnahme durch slawische Stämme entstand eine geschlossene Siedlung mit dem Namen „Liubscach“ oder „Liubisach“ (erste schriftliche Erwähnung um das Jahr 1060). Eine halbe Gehstunde vom Dorf Leisach entfernt liegt die sog. „Lienzer Klause“. Die ältesten Teile dieser Klause stammen aus dem Jahr 1240 und wurden vom Bischof von Brixen zum Schutz gegen die Görzer Grafen errichtet. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde die Lienzer Klause aufgrund der drohenden osmanischen Invasion aus dem Osten verstärkt. Etwa 150 Jahre später, zur Zeit der napoleonischen Kriege erlangte die Klause nochmals strategische Bedeutung. So wurde aufgrund mehrerer Gefechte der französische General Rusca der Weitermarsch durch das Pustertal verwehrt. Heute ist die Lienzer Klause eine Ruine, die durch öffentliche und private Mittel vor dem vollständigen Verfall bewahrt wird.

4.2 Flächenwidmungsbilanz

Im ersten Halbjahr 2018 wies der Flächenwidmungsplan der Gemeinde Leisach gewidmete Flächen (exkl. „Übrige Flächen im Freiland“ gem. § 41 TROG 2016) im Ausmaß von 54,34 ha auf. Auf Baulandflächen entfallen dabei 27,66 ha (Sonderflächen ausgenommen). Von den zur Verfügung stehenden gewidmeten Baulandflächen standen mit 5,24 ha rund 19 % des Baulandes noch als Reservefläche einer Bebauung offen.

4.3 Flächennutzung der bebauten Flächen Die aktuelle Nutzung der bebauten Grundstücke ist aus dem Bestandsaufnahmeplan ersichtlich. Dabei können im Wesentlichen folgende Typen nach der bestehenden Flächennutzung der bebauten Grundstücke unterschieden werden:

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 Gebäudenutzung Wohnen

Abb. 7: Gebäudenutzung Wohnen - blau markiert (Quelle: GIS-Auszug Bestandsaufnahme, 2017).

 Gewerblich industrielle Gebäudenutzung

Abb. 8: Gewerblich industrielle Gebäudenutzung – blau markiert (Quelle: GIS-Auszug Bestandsaufnahme, 2017)

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 Gebäudenutzung – Sondernutzung

Abb. 9: Gebäudenutzung - Sondernutzung – blau markiert (Quelle: GIS-Auszug Bestandsaufnahme, 2017)

 Gebäudenutzung – Landwirtschaftlich genutzte Gebäude

Abb. 10: Gebäudenutzung – Landwirtschaftlich genutzte Gebäude – blau markiert (Quelle: GIS-Auszug Bestandsaufnahme, 2017)

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4.4 Gebäudebestand, Gebäudenutzung und Wohnungsbestand Die Anzahl der Gebäude in der Gemeinde Leisach nimmt seit 1961 stetig zu (siehe Abb. 11). Leisach liegt dabei in den Jahren von 1971 bis 2011 zwischen dem Bezirks- und Landesschnitt. Zwischen den Jahren 2001 und 2011 stieg die Anzahl der Gebäude im Vergleich jedoch nicht mehr so stark. Der Gebäudezuwachs in Leisach beträgt 122 %, im Bezirk Lienz 120 % und im Land Tirol 148 %. Somit hat Leisach im Vergleich zum Land Tirol ein um 28 %-Punkte geringeres und im Vergleich zum Bezirk Lienz ein um 2 %-Punkte größeres Wachstum.

Abb. 11:Entwicklung des Gebäudebestandes 1971-2011 Leisach - Bezirk Lienz - Land Tirol (Quelle: Tiris, 2017).

Bei der Häuser- und Wohnungszählung 2011 wurden in der Gemeinde Leisach insgesamt 237 Gebäude erhoben (siehe Tab. 3). Der überwiegende Teil dieser Gebäude sind Wohngebäude mit 1 oder 2 Wohnungen mit 183 Objekten (77,2 %). Gebäude in denen 3 oder mehr Wohnungen vorzufinden sind, belaufen sich auf 22 Objekte, was 9,3 % des Gesamtgebäudebestandes entspricht. Die Anzahl an Hotels und ähnliche Gebäude beträgt 5 (2,1 %).

Tab. 3: Gebäude nach Nutzung (Quelle: Statistik Austria, 2015). Gebäudetyp Anzahl % Wohngebäude mit 1 oder 2 Wohnungen 183 77,2 Wohngebäude mit 3 oder mehr Wohnungen 22 9,3 Gebäude für Gemeinschaften - - Hotels und ähnliche Gebäude 5 2,1 Bürogebäude 5 2,1 Örtliches Raumordnungskonzept Erläuterungsbericht Gemeinde Leisach Seite 17

Gebäude des Groß- und Einzelhandels 1- 0,4 Gebäude des Verkehrs- und Nachrichtenwesens - - Industrie-, Lagergebäude 16 6,8 Gebäude für Kultur- und Freizeitzwecke, des Bildungs- und 5 2,1 Gesundheitswesens

Die nachstehende Grafik (Abb. 13) zeigt die Entwicklung des Wohnungsbestandes von 1971 bis 2011. Sowohl in der Gemeinde Leisach, als auch im Bezirk und dem Land Tirol steigt der Wohnungsbestand. Leisach liegt dabei jedoch 26 Prozentpunkte unter dem Wert vom Bezirk Lienz und 52 Prozentpunkte unter dem Wert vom Land Tirol.

Abb. 12: Entwicklung Wohnungsbestand 1971-2011 Leisach - Bezirk Lienz - Land Tirol (Quelle: Tiris, 2017).

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Die nachstehende Grafik zeigt die Entwicklung der fertiggestellten Wohnungen pro 1000 Einwohner (siehe Abb. 13). Im Jahr 2002 liegt die Gemeinde Leisach weit über dem Wert des Bezirkes Lienz und dem Land Tirol.

Abb. 13: Anzahl der fertiggestellten Wohnungen pro 1000 Einwohner Leisach - Bezirk Lienz - Land Tirol (Quelle: Statistik Austria, 2015).

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4.5 Siedlungsanalyse Das Gemeindegebiet von Leisach lässt sich grob in die 2 Katastralgemeinden Burgfrieden und Leisach unterteilen:

Abb. 14: KG Burgfrieden und Leisach Orthophoto © ESRI 2017

Leisach besteht aus den Katastralgemeinden Burgfrieden (784,62 ha) und Leisach (2.542,79 ha). Die Katastralgemeinde Burgfrieden nimmt den nordwestlichen Teil des Gemeindegebietes ein, wobei die Katastralgemeinde im Süden nur bis zum Beginn der schroffen Abhänge der Gamsalplspitze bzw. des Spitzkofels reicht. Im Südosten bildet der Rötenbach die Grenze zur Katastralgemeinde Leisach, im Nordosten verläuft die Grenze zwischen dem Gradenbach und dem Moosebach. Das davon östlich gelegene Gebiet sowie die gesamte Hochgebirgsregion des Gemeindegebiets entfällt auf die Katastralgemeinde Leisach.

Die Katastralgemeinde Leisach beherbergt mit dem Dorf Leisach (712 m ü. A.) die Hauptsiedlung der Gemeinde. Das Dorf Leisach liegt in der Talniederung der Drau im Norden des Gemeindegebietes an der Grenze zu Lienz und Amlach. Das Dorf liegt großteils nordwestlich der Drau und umfasst neben dem eigentlichen Dorf auch die Einzelhöfe Kerschbaumer und Tschwabele sowie die Leisacher Alm und die Reiteralm. Rechts der Drau befindet sich die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründete Drausiedlung. Südlich von Leisach liegt links und rechts der Bundesstraße die Siedlung Leisach-Gries (700 m ü. A.). Dieser Ortsteil entstand ebenfalls nach dem Zweiten Örtliches Raumordnungskonzept Erläuterungsbericht Gemeinde Leisach Seite 20

Weltkrieg und beherbergt neben einer Wohnsiedlung auch das Gewerbegebiet von Leisach. In der Katastralgemeinde Burgfrieden, bis 1939 eine eigenständige Gemeinde, befinden sich verstreut mehrere Ortsteile. Folgt man der bei Gries von der Drautalstraße abzweigenden Pustertaler Höhenstraße so gelangt man noch in der Talniederung zur Häusergruppe um die Lienzer Klause. Folgt man der Straße weiter, erreicht man den Weiler Oberburgfrieden (1098 m ü. A.). An der Bundesstraße kurz vor der Grenze zu Assling liegt hingegen die Rotte Anger-Leiten. Nördlich der Lienzer Klause liegt zudem der Einzelhof Gloriach, südöstlich die Streusiedlung Hintental (840 m ü. A.). Der Einzelhof Angerlehauser befindet sich rechts der Drau. Des Weiteren gehören die Jagdhütten Albrechthütte und Schwandhütte sowie die Almen Forchergasl und Hubergasl zu Burgfrieden.

4.6 Denkmalschutz In Leisach stehen laut Bundesdenkmalamt folgende unbewegliche Denkmale unter Denkmalschutz (Stand 2018):

 Pfarkirche hl. Michael  Michaelsstöckl  Reiterkirchl  Lourdeskapelle  Lienzer Klause

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5 Bauliche Entwicklung

Rechtskräftiger Bestand Entwurf

Ausdehnung des Entwicklungsstempels G 01 in nordöstlicher Richtung.

Das bestehende örtliche Gewerbegebiet soll Richtung Bauhof erweitert werden.

Bestehendes örtliches Gewerbegebiet

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Rechtskräftiger Bestand Entwurf

Neuer Entwicklungsstempel L 02 mit Bebauungsplanpflicht.

Rechtskräftiger Bestand Entwurf

Neuer Entwicklungsstempel L 03 mit Bebauungsplanpflicht.

Die bauliche Entwicklung in Leisach Dorf soll Richtung Norden erweitert werden. Letztlich soll dadurch auch die zum Teil schlechte Erschließung verbessert werden. Ein entsprechendes Konzept wird gerade gemeinsam mit der Wildbach- und Lawinenverbauung ausgearbeitet.

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Foto: Michael Gasser (agendaleisach)

Rechtskräftiger Bestand Entwurf

Neuer Entwicklungsstempel W 07 mit Bebauungsplanpflicht

Der bauliche Entwicklungsbereich soll Richtung Süden ausgedehnt werden. Eine Widmung erfolgt nur unter bestimmten Voraussetzungen (z0) – aufgrund der Lage am Ortsrand Bebauungsplanpflicht (B!)

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Künftiger baulicher Entwicklungsbereich W 07 Richtung Pustertal

Rechtskräftiger Bestand Entwurf

Neuer Entwicklungsstempel W 08 mit Bebauungsplanpflicht

Der Baulandumlegungsbereich Gammian soll zur Bahn hin erweitert und somit sinnvoll geschlossen werden – es besteht daher Bebauungsplanpflicht. Die entsprechenden Auflagen sind zu erfüllen (z0).

Örtliches Raumordnungskonzept Erläuterungsbericht Gemeinde Leisach Seite 25

Baulandumlegungsbereich Gammian Richtung Bahn

Rechtskräftiger Bestand Entwurf

Neuer Entwicklungsstempel W 09 mit Bebauungsplanpflicht.

Aufgrund der bestehenden Erschließung von der B100 Drautalstraße und der vorhandenen Infrastruktur wird die bauliche Entwicklung ausgedehnt. Dabei ist die Vertragsraumplanung anzuwenden (z0) und eine entsprechende Bebauung im Sinne des TROG vorzusehen (Bebauungsplanpflicht). Örtliches Raumordnungskonzept Erläuterungsbericht Gemeinde Leisach Seite 26

Bauliche Entwicklung direkt im Anschluss an die bestehende Bebauung

Rechtskräftiger Bestand Entwurf

Gewerbegebiet neu: Entwicklungsstempel G 04

Zwischen alter und neuer Bundesstraße (mit Möglichkeiten zu direkten Bahnanschluss) soll ein überregionales Gewerbegebiet entstehen. Voraussetzung ist eine entsprechende (innere) Erschließung (Bebauungsplanpflicht) – einige Flächen sind bereits im Eigentum der Gemeinde Leisach. Weitere Widmungsvoraussetzungen sind jedoch zu definieren (z0).

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Geplantes überregionales Gewerbegebiet

Rechtskräftiger Bestand Entwurf

Ausdehnung der baul. Entwicklung W 01 in nordwestlicher Richtung.

Hierbei handelt es sich um eine geringfügige Anpassung an den tatsächlichen (Bau)Bestand.

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Bestand

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6 Freihalteflächen

In Bezug auf Freihalteflächen wird vorab auf die naturkundefachliche Bearbeitung der Fa. Revital Integrative Naturraumplanung GmbH, 9990 Nußdorf-Debant – Datenstand März 2018 verwiesen.

Ökologisch wertvolle Flächen (FÖ)

Eingriffe, die nach § 27 Abs. 2 TROG 2016 dem Ziel dieser Freihalteflächen widersprechen, sind nicht zulässig. Diese Flächen sind von jeglicher Bebauung, mit Ausnahme der im Freiland nach § 41 Abs. 2 und § 42 TROG 2016 zulässigen baulichen Anlagen, freizuhalten. Die unter § 41 und § 42 TROG 2016 angeführten Ausnahmen sind aus naturkundefachlicher Sicht nur dann umsetzbar, wenn sie den unter Punkt 4 angeführten Zielsetzungen nicht widersprechen, durch keine Hecken, Lesesteinmauern oder sonstige ökologisch wertvolle Strukturen entfernt oder beeinträchtigt werden und keine Wege (betrifft auch bereits bestehende Wege) asphaltiert werden müssen.

Landschaftlich wertvolle Flächen (FA)

Grundsätzlich sind auch hier Maßnahmen, die den Zielsetzungen nach § 27 Abs. 2 TROG 2016 widersprechen, zulässig. Diese Flächen sind ebenfalls von jeglicher Bebauung freizuhalten. Ausnahmen bilden die nach § 41 Abs. 2 und die nach § 42 TROG 2016 zulässigen baulichen Anlagen, sofern sie nicht den unter Punkt 4 erwähnten Zielsetzungen aus landschaftsplanerischer Sicht widersprechen. Eventuelle Bauten müssen dem Landschaftsbild angepasst werden, d. h. sie müssen an den traditionellen Bestand angeglichen werden und sich in Form, Farbe, Größe, Gestaltung und Materialien an diesem orientieren. Es darf auch zu keiner zusätzlichen Asphaltierung von (bereits bestehenden) Wegen kommen. Der Übergangsbereich vom Siedlungsraum zu den ausgewiesenen FA-Flächen (Siedlungsgrenze) muss sich bewusst an bestehenden Strukturen orientieren bzw. eine Entwicklung von neuen Strukturen ermöglichen (Hecken, Streuobstwiesen etc.).

Landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Freihalteflächen (FL bzw. FF)

Diese sind von einer dem Raumordnungsziel nach § 27 Abs. 2 TROG 2016 widersprechenden Bebauung freizuhalten. Eingriffe, die trotzdem erfolgen, dürfen den unter Punkt 4 angeführten Zielsetzungen aus naturkundefachlicher Sicht nicht widersprechen.

Freihalteflächen für Freizeit-, Sport- und Erholungsnutzung (FE)

Diese sind von einer dem Raumordnungsziel nach § 27 Abs. 2 TROG 2016 widersprechenden Bebauung freizuhalten. Eingriffe, die trotzdem erfolgen, dürfen den unter Punkt 4 angeführten Zielsetzungen aus naturkundefachlicher Sicht nicht widersprechen.

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7 Soziale Infrastruktur und Kulturgüter

7.1 Verwaltung Die Gemeinde Leisach verfügt über ein Gemeindeamt, in welchem Gemeindeleitung, Kassier und Waldaufseher untergebracht sind. Für Personenstandsfälle (Geburt, Eheschließung, Sterbefall,…) ist der Standesamts- und Staatsbürgerschaftsverband Lienz zuständig. Weitere wichtige Verwaltungsstellen wie zB Bezirkshauptmannschaft, Bezirksgericht, Finanzamt, Vermessungsamt, Baubezirksamt sind ebenfalls in Lienz zu finden.

7.2 Ausbildung Die Gemeinde Leisach verfügt über einen Kindergarten und eine Volksschule. Diese sind im selben Gebäude untergebracht. Nach der 4. Schulstufe besuchen die Schüler entweder die Neue Mittelschule Egger-Lienz oder das Gymnasium in Lienz. Alle mittleren und höheren Schulen wie zB BHAK/BHAS, BORG, HTL, HLW, Fachberufsschule befinden sich ebenfalls in der Bezirkshauptstadt. Die musikalische Ausbildung findet in der Landesmusikschule Lienz statt.

7.3 Gesundheits- und Sozialeinrichtungen Im Gemeindegebiet von Leisach gibt es keine niedergelassenen Ärzte. Durch die geringe Entfernung zu Lienz wird die ärztliche Versorgung durch Allgemeinmediziner und Fachärzte dort abgedeckt. Das nächstgelegene Krankenhaus befindet sich ebenfalls in Lienz.

Alpine Notfälle werden durch die Bergrettung Lienz abgedeckt. Die Ortsstelle umfasst das Einsatzgebiet von 16 Gemeinden (, Amlach, Assling, Dölsach, , Iselsberg-Stronach, Lavant, Leisach, Lienz, , Nussdorf-Debant, , , St. Johann i. W., , ) und die Gebirgsgruppen Lienzer Dolomiten, südl. Schobergruppe, östl. Defereggeralpen und westl. Kreuzeckgruppe.

Die Gemeinde Leisach ist Teil des Sozialsprengels Lienz Land. Zu diesem gehören zudem noch Amlach, Tristach, Gaimberg, Oberlienz, Ainet, Schlaiten und St. Johann i.W. Der Sozialsprengel bietet medizinische Pflege, sonstige Pflege, Heimhilfe, Hauswirtschaftsdienste, Familienhilfe, Tagesbetreuung und Essen auf Rädern an. Das nächstgelegene Wohn- und Pflegeheim befindet sich in Lienz. Dort befindet sich ebenfalls die Lebenshilfe mit Werkstätte und Betreutem Wohnen für Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung.

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7.4 Kirchliche und kulturelle Einrichtungen Die Pfarrkirche St. Michael ist eine mittelalterlich geprägte, fünfjochige Pfarrkirche, dessen westlichstes Joch von einem Erweiterungsbau aus den 1980er Jahren nach Plänen von Clemens Holzmeister umschlossen wird. Im Inneren ist die Kirche gotisch bzw. neugotisch geprägt. Die Pfarre ist Teil des Seelsorgraums Lienz Süd.

Weiters gibt es noch folgende kirchliche Einrichtungen im Gemeindegebiet:

 Lourdeskapelle in Burgfrieden  Reiterkirchl  Friedhof

Für Indoor-Verantstaltungen steht der Saal im Gemeindehaus, sowie der Theatersaal Leisach zur Verfügung.

7.5 Sport- und Freizeiteinrichtungen Die Gemeinde Leisach verfügt über das kleine Skigebiet Moosetallift. Zum Skifahren und Snowboarden stehen 0,7 km Pisten zur Verfügung. Ein Tellerlift befördert die Gäste. Bei genügend Schneelage ist der Skilift in Betrieb.

Es gibt auch einen Sportplatz, welcher vor allem im Winter zum Eislaufen, Eishockey- Spielen und Eisstockschießen genutzt wird

Weiters gibt es noch:  Waldschwimmbad  Drauradweg  Mountainbikestrecke (Hochstein)  Naturrodelbahn  Kinderspielplatz

7.6 Vereine In der Gemeinde Leisach gibt es Vereine im sozialen, kulturellen, traditionellen und sportlichen Bereich.

 Erhaltungsverein Lienzer Klause  Feuerwehr Leisach  Hauger Musikkapelle Leisach  Hauger Schützen und Landsturm  Jagdverein Schattseite Leisach  Jugendclub Waschkuchl Leisach Örtliches Raumordnungskonzept Erläuterungsbericht Gemeinde Leisach Seite 32

 Jungbauernschaft/Landjugend Leisach  Katholischer Familienverband Leisach  Krampusverein Leisach  Leisacher Bäuerinnen  Pensionistenverband Leisach  Singkreis Leisach  Sozialkreis Leisach  Sportunion Leisach  Theaterverein Leisach

7.7 Öffentliche Sicherheit Die Gemeinde Leisach ist im Besitz einer Freiwillige Feuerwehr. Sie besteht gegenwärtig aus 48 aktiven Feuerwehrmännern und –frauen. Leisach verfügt über keinen eigenen Polizeiposten, die zuständige Polizeiinspektion befindet sich in Lienz.

8 Technische Infrastruktur

8.1 Verkehr Leisach wird verkehrstechnisch von der Drautalbundesstraße (B 100) erschlossen, die die Gemeinde an den Lienzer Ortsteil Patriasdorf anbindet. Die innere Erschließung erfolgt über Landesstraße bzw. Höhenstraße und Gemeindestraßen. Eine Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz erfolgt in Leisach durch die Regionalbuslinien 4421 und 960X. Des Weiteren verkehrt noch einen Nightliner, der von Samstagnacht auf Sonntagmorgen im Dienst steht.

8.2 Ver- und Entsorgung 8.2.1 Energieversorgung Die Stromversorgung erfolgt durch die TINETZ. Eine übergeordnete Freileitung der Verbund AG führt Richtung Süden und quert die Siedlungsbereiche im Osten. Die Versorgung mit elektrischer Energie ist sichergestellt.

8.2.2 Wasserversorgung Die Wasserversorgung erfolgt fast ausschließlich durch die Gemeinde. Sie wird durch eine Wasserversorgungsanlage mit drei Hochbehältern sichergestellt (Burgfrieden, Gries und Leisach). Örtliches Raumordnungskonzept Erläuterungsbericht Gemeinde Leisach Seite 33

Für die Löschwasserversorgung steht in Oberburgfrieden ein eigener Löschwasserbehälter zur Verfügung.

8.2.3 Abwasserentsorgung Mit den benachbarten Gemeinden des Lienzer Beckens hat sich Leisach zum „Abwasserverband Lienzer Talboden“ zusammengeschlossen, wobei die Kanalisierung der Gemeinde bis auf wenige Einzelobjekte 2012 bereits abgeschlossen war.

8.2.4 Müllentsorgung Die Gemeinde Leisach ist Mitglied im Abfallwirtschaftsverband Osttirol. Die Rest- und Biomüllentsorgung erfolgt durch eine private Entsorgungsfirma im Auftrag des Abfallwirtschaftsverbandes Osttirol. Im Bau- und Recyclinghof Leisach befinden sich Sammelbehälter für Papier, Plastik, Glas und Altmetall. Bauschutt, Altholz und Sperrmüll können einmal im Monat abgegeben werden.

9 Wirtschaft

Im Gemeindegebiet von Leisach befinden insgesamt 44 Arbeitsstätten (lt. Registerzählung 2011). Die Aufteilung dieser Arbeitsstätten ist in der nachstehenden Tabelle ersichtlich (siehe Tab. 3). Die meisten Arbeitsstätten werden mit 43,2 % im III. Sektor bereitgestellt.

Tab. 3: Verteilung der Arbeitsstätten nach Wirtschaftssektor (Quelle: Statistik Austria, 2017). Sektor Arbeitsstätten Arbeitsstätten in % I 18 40,9 % II 7 15,9 % III 19 43,2 %

Auf diese insgesamt 44 Arbeitsstätten fallen 213 Beschäftigte. Davon sind 39 Personen selbständig beschäftigt, 41 Angestellte, 115 Arbeiter und 18 Lehrlinge. Die Aufteilung der Beschäftigten nach Wirtschaftsabteilung zeigt die nachstehende Abbildung (siehe Abb. 12). Die meisten Beschäftigten, nämlich 69 Personen arbeiten im Bereich „Bau“, 50 Personen sind im Bereich „Herstellung von Waren“ beschäftigt und 28 Personen im Bereich „sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“.

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Abb. 12: Beschäftigte nach Wirtschaftsabteilung 2011 in Leisach (Quelle: Statistik Austria, 2017).

Laut Agrarstrukturerhebung 2010 gibt es im Gemeindegebiet von Leisach 34 landwirtschaftliche Betriebe, die insgesamt 2.268 ha Fläche bewirtschaften. Die genaue Aufteilung ist in der nachstehenden Tabelle (Tab. 4) zu sehen. Von den 34 Betrieben werden 74 % als Nebenerwerbsbetrieb geführt. Die größte Fläche, ca. 69 % wird von den 3 Betrieben juristischer Personen bewirtschaftet.

Tab 4: Aufteilung landwirtschaftliche Betriebe (Statstik Austria, 2017). Anzahl Fläche (in ha) Haupterwerbsbetrieb 5 164 Nebenerwerbsbetrieb 25 537 Personengemeinschaften 1 4 Betrieb juristischer Person 3 1.564

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10 Finanzlage

Einnahmen und Ausgaben des ordentlichen Haushalts der Gemeinde Leisach (in 1.000 €)

Tab. 4: Ein- und Ausgaben ordentlicher Haushalt Leisach (Quelle: Gemeinde Leisach). Einnahmen Ausgaben Überschuss/Abgang RA 2006 1.436 1.166 270 RA 2007 1.821 1.486 335 RA 2008 2.016 1.529 487 RA 2009 2.004 1.631 373 RA 2010 2.050 1.744 306 RA 2011 2.024 1.668 356 RA 2012 1.970 1.822 148 RA 2013 2.089 1.953 136 RA 2014 2.150 2.094 56 RA 2015 2.595 2.546 49 RA 2016 1.829 1.706 123 RA 2017 2.220 2.023 197

11 Umweltbericht

Für die Fortschreibung des Örtlichen Raumordnungskonzeptes der Gemeinde Leisach wurde gem. § 65 TROG 2016 ein Umweltbericht gem. § 5 TUP erstellt. Dieser Bericht bezieht sich auf die Fassung der 1. Öffentlichen Auflage der 1. Fortschreibung des Örtlichen Raumordnungskonzeptes.