Gfbs 36 2019 Newsletter
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GfBS 36 2019 newsletter GfBS GfBS news 36 2019 impressum Umschlagsfoto: Männchen von Liebe GfBS-Mitglieder, Achrioptera manga, das blaue Wunder aus Madagaskar | Foto: Frank Glaw am 6. Mai wurde in Paris der Bericht des Weltbiodiversitäts- rates (IPBES) veröffentlicht, der sich mit dem aktuellsten For- Foto: privat Herausgeber: Gesellschaft für Biologische Systematik e.V. schungsstand über den Zustand (GfBS), Museum für Naturkunde und die Entwicklung der bio- Invalidenstr. 43, D-10115 Berlin logischen Vielfalt befasst. Die Botschaft des Berichts Geschäftsführerin: Cathrin Pfaff ist eindeutig: Der Zustand der Natur verschlechtert Universität Wien, Abteilung für Paläontologie sich dramatisch. Die Menschheit verbraucht Res- Geozentrum, UZA II, Althanstrasse 14, sourcen in einer Schnelligkeit, die weit über die Fähig- A-1090 Wien keit des Planeten zur Selbsterneuerung hinausgeht. Tel.: +43-1-4277/535 21 Bis zu eine Million Arten sind vom Aussterben be- Fax: +43-1-4277/9535 eMail: [email protected], droht, viele davon bereits in den nächsten Jahrzehnten Internet: www.gfbs-home.de und viele, die wir noch überhaupt nicht kennen. Schriftleiter: Ralph O. Schill (verantwortlich) Das Artensterben ist längst nicht mehr nur ein öko- Gerstenmühlstr. 3/2, D-72070 Tübingen logisches Problem. Zunehmend werden ganze Öko- eMail: [email protected] systeme instabil und damit die Grundlage für Nahrung, Druck: Printzipia, eine Marke der sauberes Wasser und frische Luft. Der Bericht stellt bonitasprint gmbh, Würzburg den weltweit akzeptierten Sachstand zum Zustand impressum Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, der Natur dar und Politiker und Wissenschaftler aus Dias, Bücher usw. wird nicht gehaftet. Die ge- über 100 Mitgliedstaaten nahmen an den Beratungen samte Zeitschrift einschließlich aller ihrer Teile des Weltbiodiversitätsrats in Paris teil. Schon we- ist urheberrechtlich geschützt, soweit sich aus nige Tage später war das Anfang Mai allgegen- dem Urheberrechtsgesetz und sonstigen Vor- wärtige Thema aus der Presse wieder verschwunden. schriften nichts anderes ergibt. Jede Verwer- tung ist ohne schriftliche Zustimmung des Und jetzt? Verlages unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikrover- Die GfBS und ich wünschen einen schönen Sommer. filmungen und die Einspeicherung und Ver- arbeitung in elektronischen Systemen. Copy- right für Inhalt und Gestaltung – falls nicht Ihr Ralph Schill ausdrücklich anders vermerkt – bei GfBS. Der „GfBS Newsletter“ ist das Mitglieder- magazin und das offizielle Organ der Gesell- schaft für Biologische Systematik e. V. (GfBS). Er erscheint zweimal jährlich. Der Bezug des „GfBS Newsletter“ ist im Mitgliedsbetrag der Diese Broschüre ist Gesellschaft enthalten. auf 100% Recyclingpapier ISSN 1867-6766 (Printausgabe) (FSC zertifiziert) klima- ISSN 1867-6774 (Internetausgabe) neutral gedruckt GfBS news 36 2019 3 GfBS intern GfBS Liebe GfBS-Mitglieder, wie Sie wissen, ist nach der Tagung der GfBS-Mitglieder in seiner ganzen vor der Tagung. Wir schauen zurück Breite. Neben den zahlreichen Fach- auf eine erfolgreiche, toll organisierte beiträgen gab es in diesem Jahr auch 20. Jahrestagung, zu der Susanne einen öffentlichen Abendvortrag mit Renner im Februar diesen Jahres die der Absicht, die Inhalte der GfBS stär- GfBS an das Botanische Institut der ker in die Gesellschaft zu tragen. Rund LMU München eingeladen hatte. Als zwei Jahrzehnte nach ihrer Gründung Rahmenthema stand die Rolle der natur- ist die Kompetenz der GfBS und ihrer kundlichen Sammlungen im Mittel- Mitglieder mehr denn je auch außer- punkt, aber die Vielfalt der Vorträge und halb der wissenschaftlichen Commu- Poster reflektierte das Themenspektrum nity gefragt, und es steht uns gut an, weiter darüber nachzudenken, wie die Gesellschaft aktiv eine Vermittlungs- rolle übernehmen kann. So fand im Rahmen der Münchner Tagung auch ein von der GfBS finanziell unterstütz- ter Workshop statt, in dem es darum ging, wie wissenschaftliche Inhalte am besten in die Medien und die Öffent- lichkeit gebracht werden können. Eine der Kernfragen für viele von uns. Der Vorstand der GfBS ist jederzeit offen für Vorschläge von Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern, wie die Gesellschaft hier noch kreativer und aktiver werden kann. Erst einmal finden Sie aber in dem Ihnen vorliegenden GfBS-News- letter einen ausführlicheren Bericht über die Tagung in München. Gastgeberin Prof. Susanne Renner und der Redner des öffentlichen Abendvortrags, Prof. Johannes Vogel, Generaldirektor vom Museum für Natur- kunde Berlin | Foto: privat 4 Die Vorbereitungen für die nächste Jahrestagung allerdings haben bereits begonnen. Matthias Glaubrecht vom Centrum für Naturkunde (CeNak) lädt die GfBS und ihre Mitglieder zur 21. Jahrestagung der Gesellschaft nach Hamburg ein. Hauptorganisator des Hamburger Teams ist Andreas Schmidt- Rhaesa. Der Tagungstermin ist der 12.-15. Februar 2020, und die Ver- anstaltung wird in den Räumlichkeiten des CeNaks stattfinden. Es ist der erste Mal seit Bestehen der GfBS, dass die Jahrestagung in Hamburg stattfindet, und ich freue mich bereits jetzt auf eine vielfältige und spannende Veranstaltung. Bitte merken Sie sich den Termin bereits jetzt fest vor, und melden Sie Ihre Beiträge an, sobald die Organisatoren den Startschuss geben. Machen Sie auch Michael Ohl | Foto: privat Werbung in Ihren Arbeitsgruppen und motivieren Sie Ihre Studierenden, sich an der Tagung zu beteiligen. Die GfBS wird erneut Reisekostenzuschüsse für Studierende zur Verfügung stellen. Mit diesem Ausblick wünsche ich Ihnen Mit herzlichen Grüßen, eine schöne Ferienzeit! Ihr Michael Ohl GfBS news 36 2019 5 Zu 20. Jahrestagung der GfBS Zu Gast am Botanischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität in München Von 24.-27. Februar 2019 fand die 20. about the drivers of global change: Jahrestagung der GfBS am Botanischen climate change, habitat change, poll- Institut der Ludwig-Maximilians- ution, or invasive species”, wurde in Universität (LMU) in München statt. zahlreichen Vorträgen aus den unter- Unter der Schirmherrschaft von Frau schiedlichsten Disziplinen aufgegrif- Professorin Dr. Susanne Renner war dies fen. Insgesamt gab es 83 Einreichungen, die erste GfBS-Tagung, die zur Gänze darunter auch zahlreiche Poster, die in von einem botanischen Institut aus- ausgiebigen Poster-Sessions mit Wein gerichtet wurde. Der niedrige Ta- und Snacks begutachtet werden konnten. gungsbeitrag von 40€ ermöglich- te es vielen Studenten, die Tagung Die Konferenztage wurden jeweils von zu besuchen, und resultierte mit 120 einem Keynote Vortrag eingeleitet: Teilnehmern in einer erfreulich ho- Dr. Hernán A. Burbano vom Max-Planck- hen Beteiligung. Das Thema der Institut für Entwicklungsbiologie in Tagung, „How collections can inform Tübingen präsentierte seine Forschung zum Thema „Reinforcing plant evolu- tionary genomics using ancient DNA“. Dr. Gudrun Kadereit vom Institut für Mo- lekulare Physiologie der Johannes Gu- tenberg-Universität in Mainz brachte den Tagungsteilnehmern ihren Forschungs- schwerpunkt in einem Vortrag mit dem Titel „The evolution of carbon-concentra- ting mechanisms and C4 and CAM photo- synthesis in a changing world“ näher. Die besten Vortrags- und Posterbeiträ- ge von Jung-Wissenschaftlern wurden auch dieses Jahr wieder von einer von den JuSys organisierten Jury ausgewählt und prämiert. Der erste Platz des Vor- tragspreises ging an Benedikt Wiggering (Universität Hamburg) für seinen Beitrag „Independent evolution of viviparous modes: An overview of reproductive di- versity of Cerithioidean snails with an emphasis on Australian fresh- water | Foto: Susanne Renner Thiaridae”, der zweite Preis an Florian 6 GfBS Melzer (LMU München), und der drit- te an Franziska M. Willems (Universität Tübingen). Die Preise für die besten Poster gingen an Jenny Melo Clavijo (Universität Wuppertal, 1. Preis) für ihren Beitrag „Transcriptomic evidence that photosymbiont recognition in cnidari- ans and sacoglossans depends on pat- tern recognition receptors (PRRs)“, sowie an Jana Olefeld (Universität Duisburg- Essen, 2. Preis) und Marianna Simões (Senckenberg Forschungsinstitut Frank- furt, 3. Preis). Der Bernhard Rensch-Preis ging dieses Jahr an Dr. Alexander Zizka (Universität Göteborg) für seinen Beitrag „Big data Gastgeberin Prof. Dr. Susanne Renner | Foto: privat insights into the distribution and evolu- tion of tropical diversity“. Erstmals wurde auch ein öffentlicher Tagung zudem ein Workshop über populärwissenschaftlicher Abendvor- Wissenschaftsvermittlung unter dem trag organisiert. Eingeladen war Titel „Wie kommt (m)ein Thema in die Professor Dr. Johannes Vogel, Direktor Medien?“ statt. des Naturkundemuseums in Berlin. Sein mitreißender Vortrag zum Thema Wir danken sehr herzlich für die Gast- „Innovation mit Partizipation“ war ein freundschaft und den beteiligten Plädoyer an die Museen, ihre Rolle in Personen, allen voran Professorin der Gesellschaft wahrzunehmen, in- Dr. Susanne S. Renner (LMU), Professor dem sie Bürgerinnen und Bürgern Dr. Marc Gottschling (LMU), Dr. Andreas durch Partizipation an wissenschaft- Fleischmann (Botanische Staatssamm- lichen Prozessen die wissenschaft- lung), Dr. Stefan Schmidt (Zoologische liche Denkweise verständlich machen. Staatssammlung), Dr. Tanja Schuster Der Abschluss der Tagung wurde im (LMU) und allen ungenannten Helfern berühmten Augustiner-Keller gefeiert. für die perfekte Organisation und den reibungslosen Ablauf! Mit finanzieller Unterstützung der GfBS fand im Anschluss an die eigentliche Dominique Zimmermann, Wien GfBS