Retrospektive Viennale 1998

CESTERREICHISCHES

FILM MUSEUM

Oktober 1998

RETROSPEKTIVE

JEAN-LUC GODARD

Das filmische Werk

IN ZUSAMMENARBEIT MIT BRITISH FILM INSTITUTE, LONDON • CINEMATHEQUE DE TOULOUSE • LA CINl-MATHfeQUE FRAN^AISE, • CINIiMATHkQUE MUNICIPALE DE LUXEMBOURG. LUXEMBURG FREUNDE DER DEUTSCHEN KINEMATHEK. BERLIN ■ INSTITUT FRAN^AIS DB VIENNE MINISTERE DES AFFAIRES ETRANGERES, PARIS MÜNCHNER STADTMUSEUM - FILMMUSEUM NATIONAL FILM AND TELEVISION ARCHIVE, LONDON STIFTUNG PRO HEI.VETIA, ZÜRICH

ZYKLISCHES PROGRAMM - WAS IST FILM * DIE GESCHICHTE DES FILMISCHEN DENKENS IN BEISPIELEN

MIT FILMEN VON STAN BRAKHAGE • EMILE COHL • BRUCE CONNER • WILLIAM KENNEDY LAURIE DfCKSON - ALEKSANDR P DOVSHENKO • MARCEL DUCHAMP • EDISON KINETOGRAPH • VIKING EGGELING; ROBERT J. FLAHERTY ROBERT FRANK • JORIS IVENS • RICHARD LEACOCK • FERNAND LEGER CIN^MATOGRAPHE LUMIERE • ETIENNE-JULES MAREY • JONAS MEKAS • GEORGES MELIUS • MARIE MENKEN • ROBERT NELSON • DON A. PENNEBAKER • MAN RAY • HANS RICHTER • LENI glEFENSTAHL • JACK SMITH • DZIGA VERTOV

60 PROGRAMME • 30 WOCHEN • JÄHRLICH WIEDERHOLT • JEDEN DIENSTAG ZWEI VORSTELLUNGEN

Donnerstag, 1. Oktober 1998, 17.00 Uhr Marrfnuß sich den anderen leihen, sich jedoch Monsigny; Darsteller: Jean-Claude Brialy. UNE FEMME MARIEE 1964) Sonntag, 4. Oktober 1998, 19.00 Uhr Undurchsichtigkeit und Venvirrung. Seht, die Rea¬ Mittwoch, 7. Oktober 1998, 21.00 Uhr Raou! Coutard; Schnitt: Agnes Guiliemot; Die beiden vorrangigen Autoren der Gruppe Dziga sich selbst geben- Montaigne Sein Leben leben. Anne Colette, Nicole Berger Regie: Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean-Luc lität. metaphorisiert Godaiti nichtsonderlich inspi¬ Musik: Karl-Heinz Stockhausen, Franz Vertov. Jean-Luc Godard und Jean-Pierre Gönn, CHARLOTTE ET SON JULES (1958) VfVRE SA VIE. Die Heldin, die dies versucht: eine MASCULIN - FEMININ (1966) riert, em Strudel, in dem sich die Wege verlaufen. ANTICIPATION OU L AMOUR EN L'AN 2000 Schubert. Antonio Vivaldi; Darsteller: Anne treten hierin persona auf, verkünden, daß dieser TOUS LES GARCON S APPEUENT PATRICK & Godard, beinhaltet eine adaptierte Szene aus (Episode aus LE PLUS VIEUX METIER DU Regie: Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean-Luc Prostituierte. Oder aber. . die zum basiert auf einem Drehbuch Eric Rohmers und Regie: Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean-Luc Die Kunst-Figuren des Films tragen Namen wie Wiazernsky. Jeän-Pierre L§aud. Michel Film eigentlich der Finanzierung eines anderen einen sich selbst, zum anderen eine Schauspiele¬ .,B6renice" von Racine und einen Monolog aus Richard Widmark, Donald Siegel. Inspektor Ald- MONDE) (1966) diene (einem „antizionistischen Palästinenser- Godard; Kamera: Michel Latouche; Schnitt: stellt eine Vorform der contes moraux dar dem Roman „Mort ä credit" von Louis-Ferdl- Godard; Kamera Willy Kurarit; Schnitt: Agnes Semeniako. Lex de Bruijn, Juliet Berto Jean-Luc Godard: Musik: Pierre Monsigny; rin darstellt, die eine Prostituierte darstellt, ohne gespickt mit jenen Verweisen auf Kino und Litera¬ Guiliemot, Marguerite Renoir, Musik: Francis rich, David Goodis, Richard Nixon, Ftobert McNa- Regie: Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean- Luc Krude, feuerrot wie die kleine Mao-Bibel, pop¬ Film"), geben jede Menge Statements ab. spielen dies indes naturalistisch zu „spielen". Der erste nand Celine: Kamera: Raoul Coutard; Schnitt: mara, Doris Mizoguchi. Alles dreht sich, irgend¬ Godard; Kamera: Pierre Lhomme und das Tennis und verschiedene Rollen, zum Beispiel die Darsteiler: Ahne Colette. Jean-Paul Belmondo, tur. die sich zur Spezialität Godards entwickeln S? Agnes Guilletnot, Frangoise Collin; Musik: Lud¬ Lai, J. J. Debout, Wolfgang Amadeus Mozart; gelb wie ein Comic-Chinese und chaotisch wie ein Gerard Blair. Film, in dem Godard bewußt Ton und Bild sepa¬ werden. Darsteller: Jean-Pierre Leaud. Chantal Goya, wie. um Politik, um die Ben-Barka-Affäre. die Ken¬ Service de Recherches du Laboratoire, L.T.C.; Haufen disparater Scherben: der aus fingierten von Abbie Hoffmann und Jerry Rubin oder die der riert. Ein Essay-Film. Geschriebenes, Gesproche¬ wig van Beethoven, Claude Nougaro. Chanson nedy-Morde, und die Amerikanisierung Europas, Schnitt: Agnes Guiliemot; Musik: Michel Filmemacher Friedrich Vladimir und Karl Rosa, die In CHARLOTTES ET SON JULES und UNE „Quand le film est triste" von J. D. Loudermilk. Marlene Jobert, Michel Debord. Catherine-isa- Interviews. Cinei-Fragmenten und Kriegsspielen nes erhalten Eigenwert und Gegensätzlichkeit, oelle Duport, Frangoise Hardy wobei Godard zugleich zynisch und euphorisch zu Legrand; Darsteller: Jacques Charrier Anna sich auf der Suche nach den „richtigen Bildern" HISTOtRE D'EAU wird frenetisch viel gesprochen, desgleichen das drängende Bewegtsein der G. Abe' und L. Morisse, gesungen von Sylvie sein versucht MADE IN U.S.A. gibt sich komplett synthetisierte Sommer einer Kommune von fünf befinden. Auf die Frage, wie man zu „richtigen" die Filme sind extrem improvisiert', mangelhaft Karina, Marilü Tolö, Jean-Pierre Leaud, Daniel jungen Pariser Maoisten, die in der von „bürgerli¬ Kamera: Auseinanderdnften des „Erzählens". das (1965) Vartan Darsteller: Macha Meril, Bernard Noöl, Godards Anspruch, die Wirklichkeit im Film zu synthetisch, die,Farben sind monochrom knall¬ Bart und „freien" Bildern und Tönen gelange, hat lachsynchronisiert, wodurch BHd und Text man¬ Philippe Leroy. Roger Leenhardt, Margaret Le- erforschen, stellt sich unter merkwürdigem Dop¬ chem Dekor" befreiten Wohnung ihrer auf Urlaub eigentlich ein Zeigen. Verweisen. Balancieren zwi¬ bunt, die Räume farbflach wie in Comics All¬ weilenden Eltern die „Revolution", den „ersten Godard. wie gleichsam aus dem leninistischen nigfach auseinandertreten. Die Geburt eines Stils schen theatralischem „Als-ob" und realistischen Regie: Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean-Luc Van, Veronique Duval pelstern Zum einen'weigert er sich, sie zu doku¬ überall Reklamen, Aufschriften. Inserts. Zeichen. Liebe im Jahr 2000. Nachtrag zu und Variation vin Lehrbuch gegriffen, folgende Antwort gegeben: "?us aleatorischer QueHe und dem Reichtum des Cine-Foto-Fundstücken darstellt Ein Werk aus Godard nach dem Kriminalroman „Obsession" mentieren, er inszeniert, imitiert sie. Zum anderen Von „Sexy" bis „Cola", von Ketchup-Rot bis Yves- ALPHAVILLE. Prostitution m einer vom Heute Schlag gegen dien Revisionismus" planen. Man „Indem man sich enger an den Kampf der Arbei¬ Mangeis. von Lionel White; Kamera Raoul Coutard „Ich betrachte diese verheiratete Frau als rein kaum unterschiedenen Zukunft, die die Wörter redet, raucht, liest, zitiert erhabene Weisheiten aus Blöcken. Kapiteln. .Sie betonen dasTheatermäßi¬ technisches Element meines Films. Ich beobach¬ zeigt er sie immer weniger als Ganzes. Ihre „Wahr¬ Klein-Blau: Godards Referenz an die Pop-Art. ter, Studenten und Bauern anschließt. Filmbilder ge die Brechtsche Komponente." Anna Karina Schnitt. Fran?oise Collin; Musik: Antoine heit" ist, daß sie aus Lücken. Brüchen, Fragmen¬ und Gesten der Liebe nicht mehr kennt. Wie die¬ Mqos heiliger Schrift, ist bis zur Unarträglichkeil sind Spiegelungen der objektiven Welt. In dem Duhamel; DarsteHer: Jean-Paul Belmondo. te mif der Kamera iht Leben während 24 Stunden, se neu gelernt werden, beschreibt Godard in Stu¬ pathetisch, pubertar, schwatzhaft und vennutlich (1960) alias Nana stellt Dreyers LA PASSION DE JEANNE ohne zu analysieren, ohne zu werten, ohne aus¬ ten besteht. MASCULIN-FEMININ handelt von Maß, wie die objektiven Widersprüche der Gesell¬ Anna Karina. Dirk Sanders. Raymond Devos, zwei Schnitten Wirklichkeit: „Paris im Wahlwinter fen. Parallel verwandelt sich der Film von Schwarz bei all dem repräsentativ für nicht wenige Kinder D'ARC im Kino. Godard schneidet zwischen ihrem deuten zu wollen. Ich habe so gearbeitet, als ob von Karl Marx und Coca-Cola am Vorabend des schaft gelöst werden, lösen sich auch die Wider¬ Regie: Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean-Luc und Falconettis Antlitz: Montage der Tränen, der Samuel Füller, Jean-Pierre Leaud 1965/66" und von „Frankreichs Jugendlichen zwi¬ Montag, 5. Oktober 1998. 21.00 Uhr zu grünem Negativ, von Blau zu Gelb, schließlich, sprüche in der Herstellung von Bildern und Godard; Kamera: Raoul Coutard; Schnitt man von ihr Verlangt, einen Dokumentarfilm über schen 17 und 20". Soziologische Aussagen ten¬ im Finale, zu voller reicher Farbe. Mai 68. Jean-Luc Godard: „Em komischer Film, Filmebenen, Wirklichkeiten Im Cafe führt die Hel¬ Vennutlich der schönste, kühnste, reichste Raupen zu machen." Personen als Raupen - LA CHfNOISE Damals fand man Ihn lächerlich, Tönen." So vage und abstrakt das Statement so Agnes GuWemot; Musik: Maurice Lercux; Dar¬ din ein Gespräch mit einem Philosophen, den der dieren zum Allgemeinem: Godard jedoch prakti¬ DEUX OU TROIS CHOSES QUE JE SAIS unbefriedigend der Film, der sich einer satirischen Goaarä-Film, der Lomr. Aragon veranlaßt zu jedoch fotografiert mif der Ästhetik von Hoch¬ D'ELLE (1966i ich machte so etwas wie Ethnologie, einen Doku¬ steller: Michel Subor, Anna Karina. Henri- Philosoph Bnce Paraln spielt. der spontan spricht, schreiben: „Was ist Kunst? Ich kämpfe mit diese: ziert K/no-Sozlologie - er zeigt das Einzelne. Ein¬ Schilderung des „Prozesses der Acht von Chica¬ Jacques Huet. Paul Beauvais. Jean-Luc glanz-Frauenzeitschriften Klinische Stilleben aus malige. Besondere, auch das Banale. Nichtssa¬ mentarfilm. Das ist die Realität dieses Films, die¬ was er über die Fragen denkt, die Godard Karina Frage, se« ich PiERROT LE FOU gesehen habe, nackten Rücken, nackten Beinen, dem Weiß des Regie: Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean-Luc WEEK-END (1967) se Leute waren lächerlich Und dabei hatte ich go" Widmet. Die Gruppe Dziga Vertov hat VLADI¬ Godard in den Mund legt, die eine unglückliche hübsche wonn die Sphinx Belmondo einem amerikani¬ gende, Zufällige. Splitter aus dem Leben fünf"jun¬ Godard basierend auf der Artikelserie „La Pro¬ MIR ET ROSA als mißlungen deklariert und aus BH. dem WeiB des Leintuchs. Die Frau, ein schö- ger Pariser nanas und jeunes /neos. ..Die Kindei Regie: Jean-LucT3odard; Drehbuch: Jean-Luc noch aufgepaßt, wirklich nur das herauszusu¬ Chaos evoziert durch Chaos. Verworren wie die Verkäuferin spielt, die zur Hure geworden ist und schen Produzenten die Frage stellt: Was ist Fitm9 ies Geschöpf. Redakteurin einer Hochglanz-Zei stitution dans les grands ensembles" von Godard; Kamera: Raoul Coutard; Schnitt: chen, was mir durch meine Herkunft bekannt war: dem Verkehr gezogen. Verhältnisse: der film, in der Rückschau: Godard. nicht mehr lange leben wird. Gefundenes und Eines ist sicher ...: Die Kunst von iieute. das ist von Marx und Coca Cola', wie der (internationali¬ Catherine Vimenet in „La Nouvel Observateur" :ung für Schöner-Wohnen-Schöner-Leben. deren stisch in den Sprachgebrauch eingegangene) Agn6s Guiliemot; Musik: Antoine Duhamel, liebe Jungen und Mädchen, die Marxismus-Leni¬ erstmals beschließend, 88 Minuten lang die Erfundenes. ReaMtät und Fiktion, ernäma verite Jean-Luc Godard." Ein fulminant romantischer, Inhalt aus drei Viertel schöne Reklame bestellt. 29. März und 10. Mai 1966; Kamera: Raoul Wolfgang Amadeus Mozart, Chanson „AH6. nismus spielten. Wie Kinder in den Ferien versu¬ Regeln auf jene teiis brachiale, teils konfuse Par- und Kino in einem Pas-de-deux. der ahnen läßt, berauschend labyrinthischer Abgesang auf Aben¬ Untertitel besagt. All dies frei nach zwei .Novellen Die Frau schläft mit zwei schönen Männern, die von Maupassant aus denen Erzähltrümmer Coutard; Schnitt: Frangoise Collin, Chantal allö. tu m'entendends?" von Guy Beart; Dar¬ chen. ein Indianerzelt zu bauen." Samstag, 10. Oktober 1998, 19.00 Uhr force-Tour zu brechen, die man künftig mit dem was das Neue der sogenannten Neuen Welle ist teuer- , Reise- oder Liebesfilme, der von Gewalt einander zum Verwechseln ähnlich sind - der eine Delattre; Musik: Ludwig van Beethoven; Dar¬ steller Mireilte Darc. Jean Yanne. Jean-Pierre Epithel ..typisch Godard" qualifizieren wird. In Man sei verantwortlich für das. was man ist und Blut, Mord, dem Müll und den Lichtekstasen der geworden sind - oder aber „15 präzise Ereignis¬ NUMfeRO DEUX (1975) ihr Ehemann, der apdere ihi Geliebter. Sie wech¬ se", eine Cin6-Zeitschnft. ein Essay aus Frag¬ steller: Marina Vlady, Roger Monsoret, Anny Kalfon. Valerie Lagrange Jean-Pierre Leaud. sprödarmem. lichtsenslblem Schwarzweiß tut. sagt der Philosoph. Der Film pflichtet bei und Cöte d'Azur, dem Traum der Freiheit, dem Nicht selt die Orte der Lust im Taw, wie auf der Flucht. Dupery, Jean Narboni, Raoul Levy, Jean-Luc menten. eine Bruchstück-Anthologie über Denk¬ Jean Eustache Freitag, 9. Oktober 1998, 17.00 Uhr Regfe. Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean-Luc abrupten Sprüngen, langen Spreeriblöcken: Frag¬ ist doch ein Argument dagegen, er beschreibt die mehr-Verstehenkönnen der schrecklichen Pracht Ziel der Flucht: nur pure Gegenwart, pures Kon¬ Godard Godard. Anne-Marie Mieville. der Kommentar mente über Politik, Liebe. Terror, Fotografie und soziale Mechanik, die ein Opfer zum Opfer werden des Rot-wie-Biut und da' Farbe Blau (Bläu wie sumieren, wie em Tier, wie eine schöne Raupe zu muster, Sprechweisen, Slogans, Phrasen, Paro¬ Der UntergangdesAbendlandes, abgehandelt am len, Spleens. Törichtheiten, Nöte, Verhaltensar¬ CINE-TRACTS (1968) zur Sequenz mit den waschenden Frauen Tod. Ein Film Uberden Versuch, dem Krieg zu ent¬ läßt. Sehnsucht, 'wie Horizont von Meeren) handelt. sein. Dazu erklingend: Streichquartett-Musik vor. Zwei oder drei Dinge, die ich über „sie" weiß, wie heilen, heiligen Wochenende, durch das die Bour¬ ten, sexuellen Gebräuchen, Moden, Normen einer der T)te! besagt. „Sie", das ist „die Stadt", „die Paris, Mai 68. Die Filmtabors werden bestreikt. Im besteht aus einer Kompilation von Zitaten Ger¬ fliehen und der Liebe Raum zu verleinen - was (Französische Originalfassung mit englischen Inmitten einer fete, auf der die Gäste wie Zombies Beethoven Der Film wird von der Zensur und geoisie den Tag des Herrn abgelöst hat. um sich von Konsum Kino, katastrophaler Vereinzelung, Trabantenvoretadt -/on Paris". Reich der Kälte, selbst, ihre Automobile und ihre Fitneß in der zum Umfeld der revolutionären Etats genöraux du cinä¬ main Greers; Kamera: William Lubtchansky; doppelt mißlingt Der Krieg: ein schmutziger der Untertiteln) vermitteis Werbespots Konversation betreiben nicht wenigen Kritikern, zu Recht und als solches Musik: Leo Ferrö; Darsteller: Sandririe Batli¬ den Frankreich in Algerien führt. Der Held das verkündet Direclor Sam Füller wie uer grimmige intendiert, als Skandal gewertet. Godards Glätte, Reklame und Införmations-Katarakten begluckten des Betons, des schalen Luxus, der Leere. „Die Erholungsraum gewordenen Natur zu feiern. Ein ma entstehen rund 200 anonyme „Flugblattfilme". Gegenteil eines Helden: ein Junge, der desertiert, Erzengel aus dem 7. Himmel Hollywoods: „Film Is oder sterilisierten Jugend. Vietnam ist fern, das ich über sie weiß" Könnte auch heißen: „Die ich fabelhaftes 10-Minuten-TraveIli.ng entlang einer Sie sind 2 bis 4 Minuten lang, schwarzweiß, stelte. Pierre Dudy, Alexandre Rignault, Rachel die Ästhetik der Dessous und nackten Glied¬ St6fanopoli aber dann für die OAS in der Schweiz Mordauf¬ like a battleground: love hate. action death, in maßen, die völlige teilnahmslose Kälte eine Pro¬ Chaos ringsum, die Beruhigung allmächtig, das nicht übier sie weiß". Der Titel vermöchte aber Landstraße inmitten bukolischem Grün des 16 mm, stumm, spontan entstanden zumeist in träge absolviert, an die er nicht glaubt. Er Ist wirr, Freitag. 2 Oktober 1998. 17.00 Uhr one word: emotions.' PIERROT LE FOU stellt vokation. Dazu eine Anzahl „ethnologischer Inter¬ Lügen leichtgemacht, die Geräusche der Stadt auch zu lauten: zweitausend oder dreißigtausend Departement Seine et Oise: endlose Kolonne von der Kamera montiert. Zürn Autorenkollektiv der Ein Film über einen Film, seine Entstehung, den ebenso omrupräsent wie die Ohnmacht. Dinge, die ich über sie weiß, über die Peripherie, Fahrzeugen im Stau. Einige Lenkerbeginnen aus¬ CIN£-TRACTS zählen Resnais, Marker. Godard. zynisch, verzweifelt, verletzlich wieder Film selbst LE GRAND ESCROC sich, wie alle Filme Godaros. (der Emotionen ver¬ views". beiläufige Gespräche über Auschwitz, eir Zusammenhang seiner Produktion. Godard, weg¬ und trachtet vergeblich danach (nicht anders als göttert, sie gleichwohl fürchtet oder ihrer unfähig Ausschnitt aus Resnais' NUIT ET BROUILLARD (Französische Originalfassung mit deutschen die Stadt, die Welt. Godard: „Im Laufe eines Films zubrechen. rasen vorwärts, karambolieren, Schlichtere Filme wechseln mit komplizierter gezogen von Paris, gelös) vom Kino-Kollektiv, (Episode aus LES PLUS BELLES - in seinem Diskurs, das heißt, in seinem diskon¬ Wagen gehen in Flammen auf, Bürger fallen wie gestalteten. Zur Verifizierung von Godard-Beiträ- Godard in diesem Jahr 1960), sich Klarheit über ESCROQUERIES DU MONDE) (1963) ist) als eine Art Ritual zitierter, in Zeichen, Farben Det Untertitel von UNE FEMME MARINE: .Frag¬ Untertiteln) sitzt einsam, bleich und besessen vor seiner die Dinge zu verschaffen. Die 2eit zu handeln sei Kommentaren. Verweisen beschworener Gefühle mente eines Films, der 1964 gedreht wurde." tinuierlichen Lauf -- möchte ich alles machen, vom Söldner übereinander her, Leichen iiegen inmitten gen mag seine Charakteristik der CINE-TRACTS Fabrik aus Tonmaschinen, Videogeräten, Monito¬ vorbei, die Zeit des Nachdenkens habe begon¬ Regie: Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean-Luc dar. Der Hafen sehe aus wiebei Conrad, die Seg¬ Sport über Politik bis zum Kleinhandel sogar. Man von Blut und Blech und brennenden Autowracks, beitragen: ,Man nimmt ein Foto und nimmt einen ren, zugleich Patron, zugleich Arbeiter, und kom¬ nen. verkündet der Qtt-Kommentat am Beginn Godard; Kamera: Raoul Coutard; Schnitt-. let wie bei Stevenson, des Bordell wie in einem (Französische Originalfassung mit englischen kann alles in einen Film hineinpacken. Man muß um die sich niemand schert Mit dem Car-Crash Satz von Guevara und Lenin, und dann zerteilt mentiert, manipuliert, offeriert seinen „FHm", eine der. Bhm Kino als ReWwdon. OrterVieimehr ate Agnfes GuittemoV. Musik: Michel Leqrand; Dar- Roman F»u\koers. die Killer erinnern an ChferWer Untertiteln) Sonntag, 4. Oktober 1998, 21.00 Uhr alles in einen Film htneinpacken." DerFilm handelt kollabiert auch der Film. Parallel zur Apokalypse man den Satz von Guevara z. B. in 10 Teile, ein Umkoplerung von Vidaobitdern auf 35-mm-Kino¬ Zerstörung. Zerfaserung. Widerspruchs-Durch steller: Jean Seberg, Charles Dehner. Laszlo Im Finale verschmelzen Tod und See und Blau zur von vielem, unter anderem vom 17. August 1966 der bürgerlichen Welt: das Zerbersten des „bür¬ Wort pro Bild, und dann setzt man die Fotos hin¬ format, der ursprünglich A BOUT DE SOUFFLE Szabo. Jean-Luc Godard MONTPARNASSE-LEVALLOIS und von 24 Stunden aus dem Leben einer Frau. gerlichen" erzählenden Kinos. Fin de cinäma, wie zu. die dem Satz entsprechen, sei es dafür, sei es NUMfiRO DEUX heißen sollte. Ein zweiter, ver¬ löchenjng der Reflexion. Was Godard vor dem Unendlichkeit: wie bei Rimbaud. Belmondo (Episode aus PARIS, VU PAR . . ) (1963/64) Zuseher ausbreitet wie ein Patient seinen vielfach schmökert besessen im Comic-Klassiker „La Die Frau (Galtin. Mutter, Gelegenheitsprostituier¬ der Sehhjßtitel verheiß' Zwischendurch verkün¬ dagegen, es kommt darauf an Das ist ein CINIr- rückter Neubeginn in Kinosachen, gegen jeden LE GRAND ESCROC unternimmt einen nicht son¬ Samstag, 3. Oktober 1998, 21.00 Uhr TRACT." gehemmten Denk- und Bilderfluß vor dem Psy¬ derlich erhabenen Anlauf, das cinema verite zu Bande des Pieds Nickles". Der Beginn dieses ♦ » Regie: Jean-Luc Godard. Drehbuch: Jean-Luc te): „Das Ist Marina Vlady". sagt, flüstert Godard den Inserts „Faux-topographtö„Fragmente, auf Strich gebürstet, gegen jede Erwartung inszeniert. chiater. LE PETIT SOLDAT wird von der französi¬ verhöhnen. Die Hauptfigur heißt Patricia Leacock Films gleiche, sagt Anna Karina, einem Balzac- LE MEPRIS (1963} Godard basierend auf der Anekdote „Les Con- (wie alle Kommentare von ihm gleichsam geflü¬ einem Schrotthaufen gefunden" oder „Film verirrt Die Filmleinwand wird zum Split-Screen, auf der schen Zensur drei Jahre fang als „destruktiv" ver¬ (!). filmt jeglichen und jegliches und begreift nichts. Roman. Bald jedoch verlieren sich die Linie dei les de lundi" von Jean Giraudoux. die von stert sind). „Ihre Haare sind kastanienbraun,oder im Kosmos'- Linear begonnen, löst sich WEEK¬ zwei, drei Videofilme parallel, sich wiederholend, boten, von der Linken attackiert und von seinem Liebe und die Spuren der Reise. Der Film wird zum Regie: Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean-Luc Jean-Paul Belmondo im Film UNE FEMME hellbraun, aber ich weiß es nicht genau." Der END samt seines Erzählskeletts aus kontinuierli¬ Freitag, 9. Oktober 1998, 19.00 Uhr konterkarierend, überdeckend, ergänzend, in Fra¬ Regisseur posthum als „faschistisch" bezeichnet. Trümmerfeld aus Mosaiksteinen, Fragmenten, Godard nach dem Roman „II disprezzo" von EST UNE FEMME erzählt wird; Kamera: Albert ganze Film ist ein Wissen in Bildern gegen ein cher Raum-Zeit exemplarisch in ein Trümmerfeld ge stellend ablaufen. Kontrapunkt von Bildern, LES CARABINIERS '1962/63) betrunkenen Episoden - als sei er automatisch, m Alberto Moravia; Kamera: Raou! Coutard; Maysles; Schnitt: Jacqueline Reynal; Darstel¬ Nichtwissen in Vorstellungen oder Sprechweisen aus politischer Slapstick-Groteske und grell ONE PLUS ONE Tönen, Erzählungen. Standpunkten. Thema die¬ Trance oder Fiebertraum gefertigt Die Kapitel¬ Schnitt: Agnes Guiliemot; • Musik: Georges ler: Johanna Shimkus, Philippe Hiquilly, Serge - oder umgekehrt. Bilder und Töne bekämpfen absurden Aclion-Spektakeki auf. Mord und Tot¬ (SYMPATHY FOR THE DEVIL) (1968) ser hautnah aufgenommenen audiovisuellen Regie: Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean-Luc einander, eine Behauptung schnellt vor, der näch¬ Godard. Jean Gruault, Roberto Rossellini nach nummern verwirren, wiederholen sich. Die Konti¬ Delerue; Darsteller: , Michel Davri schlag sind an der Tagesordnung. Auch die Regie: Jean-Lu<~ Godard; Drehbuch: Jean-Luc Video-Splitter gemäß den Worten des Autors: Donnerstag, 1. Oktober 1998, 19.00 Uhr nuität erleidet Schiffbruch im Meer der Bilder (die Piccoli, Jack Palance, Fritz Lang, Jean-Luc ste Satz, die nächste Einstellung weicht, gewis¬ „Befreiungsfront'' in den Wäldern erweist sich als „Eine aus drei Generationen bestehende Arbeiter¬ einem Bühnenstück von Benjamin Joppolo; MONTPARNASSE-LEVALLOIS. ein Sketch um Godard; Kamera: Anthony Richmond; Schnitt: OPERATION B&TON (1954) Abbilder von anderen sind), der ready mades. Mit- Godard sermaßen versehen mit Fragezeichen, wieder Bande junger Snobs, die der Phraseologie und Ken Rowles. Agnes GuHlemot; Musik: Mick familie im Normalkomfort des Konsumparadie¬ Kamera: Raoul Coutard: Schnitt: Agn&s Guille- vertauschte Briefumschläge, wird mit der sponta¬ zurück. Wenn das Bild sich verengt (auf eine bla¬ dem Kannibalismus huldigen. Wie eines der Mot¬ ses". Näherhin: ,;Die drei Altersstufen, die Kmder, moi; Musik: Philippe Arthuys; Darsteller telmeer-Fundstücke. der gespielten Tode, der ver Godard: „Ein Traktat über das klassische FiJmmi- Jagger und Keith Richard; Darsteller: The Föl¬ Regie: Jean-Luc Godard; Drehbuch': Jean-Luc gossenen Farbsplitter Rot-wie-Blut. Chaos und nen Bildästhetik des Drrect Cinema (an der Kame¬ senziehende Tasse Kaffee etwa, die das Insge¬ tos des Films besagt: „Die Scheußlichkeiten der die Erwachsenen, die Alten." Godard erzählt zum Godard: Kamera: Adrien Porchet; Schnitt: Marino Mase, Albert Juross, Genevieve Galäa. lleu" Oder: ein Film über das Filmemachen. Fritz ra AI Maysles) erzählt, der Godard prinzipiell ling Stones (Mick Jagger, Keith Richard, Brian Schmerz allerorts, gleichwohl „übermenschliche samt der Leinwand füllt) weitet die Reflexion sich Boutgeolsie sind nur durch noch größere Scheu߬ Jones, Charlie Watts, Bill Wyman), Anne Wia¬ einen im Film, wie der Film entsteht, und er erzählt Jean-Luc Godard; Musik: Georg Friedrich Catherine Ribeiro. Görard Potrot Lang spielt Fritz Lang, der auf Capri einen Film mißtraut, was ihn nicht daran hindert, sie im eige¬ wie zu einem Nebel. Eine Motorik der Verzweiflung lichkeit zu überbieten." darin zum anderen vom bleiernen und schreckli¬ Schönheit". .Denn keiner lehrt Aragon, „kann über Odysseus dreht, dessen sichtbar werdende zemsky. lari Quam'er. Frankie Dymon Händel, Johann Sebastian Bach; Kommentar Godard: „Alles, Dekor. Personen. Geschehnisse. besser als Godard die Ordnung der Unordnung nen Kontext bisweilen zu imitieren oderzu zitieren. als innere Bewegung, als Denken des Films. An chen Alltag einer Familie von Arbeitern, die keine gesprochen von Jean-Luc Godard Teile tatsächlich Fritz Lang gedreht hat, in Cine¬ (Französische Originalfassung mit englischen Einer der Filme m diesem Film, vielleicht das Landschaften. Abenteuer und Gespräche, alles ist malen." Belmondo liest Elte Faure, der von Velas- den Personen ist solch Verzweiflung ausgespart, Untertiteln) mehr sind und stumpf-stenl im gleichmachenden hier nur idee." Die Idee eines Kriegsfilms der kei¬ maScope und Farbe. Jean-Luc. Godard spielt ersetzt durch schöne Oberflache - sie leben wie in Hauptstück in seinem Stückwerk, ist eine nahezu Wohnsilo der „Neustadt" ihr komfortabel freud- .Als ich Ä BOUT DE SOUFFLE gemachthabe, war quez schreibt, er habe im Alter nicht mehr fest- Jean-Luc Godard. Jack Palance spie« einen Hol- ALPHAVILLE. UNE STRANGE AVENTURE utopisch einfache ruhig hinsehende Folge von es das Ergebnis von zehn Jahren Kino Ich habe ner ist. weil er mit der Opulenz und Illusion des mit umrissene Dinge, sondern den Zwischenraum einem „enormen Comic-Stnp". wie in ständigem und sinnloses Sexual-Freizeit-Ausgedinge-und- lywood-Produzenten, für den Längs Fiim „ins DE LEMMY CAUTION (1965) Femsehen oder in direkter oder indirekter Prosti¬ Sequenzen überdas schrittweise Entstehen eines zehn Jahre Kino gemacht, vorher, ohne Filme zu Geld nachgespielten Kino-Kriegs rundum bricht. zwischen ihnen gemalt. PiERROT LE FOU ist aus Stocken geraten" ist und der sich benimmt wie Abstumpfungsleben fristen. NUMERO DEUX .st machen, aber es unentwegt versucht." An den Statt dessen eine Abstraktion, ein Lehrstück, Regie: Jean-Luc Godard: Drehbuch: Jean-Luc tution „Der Normalzustand der niodernen Gesell¬ Donnerstag, 8. Oktober 1998, 17.00 Uhr Musikstücks: die Ftolling Stones proben, wieder¬ ein Wermutsfilm jenseits jeder Hoffnung oder (mit Zwischenräumen gefilmt, aus Bruchstücken, JacK Palance. Brigitte Bardot erinnert an B. B., holen. korrigieren, variieren in den Glaskäfigen frühen Kurzfilmen Godards fallen seine „filmische angesiedelt im winterlichen Niemandsland eines Schluchtrandern, jähem Beginnen, narrativen Irr Godard; Kamera: Raoul Coutard; * Schnitt: schaft Ist Prostitution", doziert Godard, „denn in LOTTE IN ITALIA (1969) Peter Handkes Worten) ein „Monumentalem der imaginären terrain vague, gefilmt m Schwarzweiß- Michel Piccoli an Michel Piccoli. an Godard und Agn&s Guiliemot; Musik: Paul Misraki; Darstel¬ drei von vier Fällen wird man für eine Arbeit eines Schallplattenstudios „Sympathy for the Bedrücktheit, in dem selbst die Vögel vor dem Beiesenheit" auf und wie sich „Eigenes" gleich¬ wegen. Verweigerungen, Splitterwerk-Collagen an Dean Martin iri Minellis SOME CAME RUN- Devil". Kein Gehaste von Schnitten, keine Kame- sam wie durch Zufall oder Fehler einstellt. Er habe Totalen, „auf einfachste Art", „in jenem Urzustand Verrückte Lust treibt den Strom der Fragmente, ler. Eddie Constantine, Anna Karina, Akim bezahlt, mit der einen keine Lust verbindet." Regie: Gruppe Dziga Vertov; Drehbuch: ver¬ Fenster nur Lärm erzeugen". Auch die Sexualität NING, der nie seinen Hut abzunehmen pflegt. Die mutlich Jean-Pierre Gorin basierend auf Louis ra-Gimmicks keine „Metaphern". Statt dessen immer kooiert, sagt Godard. OPERATION BETON der Kamera, der eine Hommage an Lumiere- noch verrücktere zerreißt ihn ohne Unterlaß. Unter Tamiroff. Howard Vemon, Laszlo Szabo, Jean- (Französische Originalfassung mit deutschen in diesem Film, die offenstehenden Bademäntel bedeutet." Grausam kühl» ohne Leidenschaft, Vorlage (von Godard ad libitum angeeignet und Aithussers Ideologiekonzept; Schnitt: Jean- der Reichtum der Kargheit. Er wollte, so Godard. und mechanischen Masturbationen sind schier ist die ..Kopie' von Industrie-Dokumentarfilmen, den tausend Inserts, Kommentaren. Tagebuchno¬ geändert): Alberto Moravias II disprezzo. „Ein vul¬ Louis Comolli, Jean-Pierre Leaud Untertiteln) die dein Kinonarren und Filmkritiker aus der One- immer wie im nebenbei erzählt: eir Märchenfilm Pierre Gorin, Jean-Luc Godard; Darsteller: einen spartanisch einfachen Film machen - zehn endlos deprimierend und dumpf, Die Explosion, tizen und Sentenzen dieses trunkenen Abenteuer-, gärer und hübscher Bahnhofsroman voll klassi¬ Ein Science-Fiction-Film, der die Konvention des Einstellungen zu acht Minuten oder acht zu zehn. matheque vertraut sind. über die Realität. Wie der Krieg funktioniert. Das Kino-Schiffs des Fliegenden Holländers Godard Genres nicht unterläuft, sondern aufs Naivste ver¬ Christiana Tullio Alan, Anne Wiazemsky. Jero- die in WEEK END mit Getöse nach außen ging, Absurde als das Normale Zwei Niemande und scher. altmodischer Gefühle trotz der Modernität me Hinstin, Paolo Pozzesi Der Stones-Part von ONE PLUS ONE oder die vollzieht sich hier leise und in Zeitlupe nach innen. findet sich auch ein nahezu gemeingefährlich der Gegebenheiten. Mit dieser Art von Literatur stärkt. In der gigantischen Hauptstadt der Milch¬ Antithese zu den seinerzeit herrschenden Musik- Habenichtse. Michel-Ange und Ulysso, werden romantischer Satz, der folgendes verkündet: „Wir Dienstag, 6. Oktober 1998, 18.00 Uhr Film als Klassenkampf. Wie in PRAVDA, einem (Französische Originalfassung mit deutschen A BOUT DE SOUFFLE (1959) aufgefordert, in den Krieg zu ziehen, wo alles dreht man oft die schönsten Filme". Zum Beispiel straße Alphaville werden die numerierten Bewoh¬ Pop-Tollereien und zum Bildsalat heutiger Video- Menschen sind nur aufräumen gemacht." einen Film über Verachtung, die denen gilt, die ner von Alpha 60, einem monströsen Computer, und 20.00 Uhr anderen Werk der Gruppe Dziga Vertov, wird das Clips. Nichts als dies: die Tätigkeit des Singens, Untertiteln) Regie Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean-Luc erlaubt ist was verboten ist und wo man haben uberwacht uiid dirigiert. Wörter wie „Liebe" oder Material in drei Perioden analog dem dialekti¬ kann, wa^s man will - Unschuldige massakrieren, sich im und lürs Kmogeschäft prostituieren, auf ZYKLISCHES PROGRAMM die Arbeit des Aufejnanderhorchens. des Spielens Godard nach einer Vorlage von Franijois dem ..Markt, wo die Lügen gekauft werden. Oder „"TVaum" sind untersagt, Emotionen verboten, wer schen Drei-Schritt gegliedert. Die Schwärzkader von Musik Natürlich »st ONE PLUS ONE ein Truffaut; Kamera: Raoul Coutard; Schnitt: Frauen verbrennen. Hosen stehlen. Spielautoma¬ des ersten Parts werden bet Wiederholung des Samstag, 3. Oktober 1998, 17.00 Uhr ein Melodram, das sich monumental kalt gibt und sie hegt, wird öffentlich exekutiert. Brave New Godard-Film, viel mehr noch: wiederholtes Wie¬ Samstag, 10. Oktober 1998, 21.00 Uhr Cöcile Decugis, Lila Herman; Musik Martial ten rauber., ins Kino gehen. Beute einholen, World, eine Metapher, ein Zerr- und Vergröße- gleichen Bildmaterials in den folgenden Teilen Gefangene füsilieren. Was man sie auf die alltäg¬ in dem die Personen ihr Ui>durchschaubarsein wie derbeginnen Godards bei Null. So finden sich die Sola!. Wolfgang Amadeus Mozart Darsteller: (1965) eine Oberfläche, eine Kleidung der Kamera prä¬ rungsspiegel, in dem die herrschende Wirklichkeit ausgefüllt: Das tabula-rasa-Bewußtsein füllt sich Sequenzen der Stones spatiiert. bombardiert von SAUVE QUI PEUT (LA VIE) (1979) Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg, Daniel lichste. naivste, grausamste, unbewußteste Art Mittwoch, 7. Oktober 1998, 17.00 Uhr durch die Erfahrung des Lernens mit Inhalten. Der sentieren. Godard filmt, erstmals, mit Millionen- wiedererkennbar bleibt, weswegen Gödard anderem heterogenem Material. Die schwarzen Regie: Jean-Luc Godard; Drehbuch: Anne- Boulanger, Henri-Jacques Huet. , machen sieht. Wofür, wogegen der Krieg geht, Regie: Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean-Luc ALPHAVILLE einen „Film über die Gegenwart der dritte Teil ist eine „Aufhebung" des ersten und bleibt ihnen unklar - wie den meisten, die auszo¬ Godard nach der Novelle ,Le Signe" von Guy Budget Das Ergebnis: opulente Askese. Die brei¬ BRITISH SOUNDS (1969) Akteure eines Black-Power-Stücks zelebrieren Marie Mi6vilte. Jean-Claude Carriöre; Kamera: Jean-Pierre Metviüe. Jean-Luc Godard testen Bilder in Franscope. Das röteste Rot: Ein Zukunft" nennt. Dem SF-Topos vom technischen zweiten: er sieht die vorangegangenen Bilder blutiges Living Theatre auf Londoner Autofriedhö- gen, um In den Krieg zu gehen. Am Schluß erhal¬ de Maupassant; Kamera: Hans Lucas (Pseud - Leviathan und vom Ameisenstaat setzt er ein wei¬ „richtig-, was für die Filmemacher so viel bedeu¬ William Lubtchansky. Renato Berta, Jean-Ber¬ „Quölle explosion!" Der Enthusiasmus im Ange¬ ten sie Postkarten als Lohn für ihr Töten und wer¬ onym für Jean-Luc Godard); Schnitt' Hans Schwenk von Maiapartes Haus der Treppen übers Regie. Jean-Luc Godard und Henri Roger Im fen. Eine junge Frau - Anna Wiazemsky - schreibt nard Menoud; Schnitt: Jean-Luc Godard, sicht von Godards erstem Spielfilm is1 einhellig - blaueste mediterrane Azur. Am Beginn eine teres narratives Genre-Muster hinzu: Einer gegen Namen der Gruppe Dziga Vertov; Drehbuch: tet wie: „Im Licht der Produktionszusammenhäri- Parolen auf Wände und Autos: „Cinemarxism". den selbst getötet. Eine Metapher über die Wirk¬ Lucas (Pseudonym für Jean-Luc Godard); da9 ganze System. „Tarzan gegen IBM" Und der ge". Die Argumentation des Films erweitert sich. Anne-Marie Mieville; Musik: Gabriel Yared; zum ersten, letzten Mal In der Rezeption seines lichkeit. Drehbuch: Fiebert RosseWmi. Regie: Jean- Musik: Johann Sebastian Bach; Darsteller gefilmte Filmkamera. Am Ende: der Tod. „der kei¬ Jean-Luc Godard; Kamera: Charles Stewart; ..Freudemocracy"... U.S.-Nazism". Es wird (im Bild Darsteller: IsabeJIe Huppert. Jacques Dutronc. ne Lösung ist*, das Weitenilmen Eine Totale aus Einzelne - Tarzan oder Parzifal - kein geringerer Schnitt: Elizabeth Kozmian; Darsteller: Arbeiter Die Heldin findet zu politischem Bewußtsein Mit Werks .Ich betrachte A BOUT DE SOUFFLE als Luc Godard. Filmtnüsse, mehr denn je, jenen Satz Maria Lysandre, Roland Tolma, Jean-Luc und im Off) Eldndge Cleaver gelesen, Hitler, eine Nathalie Baye. C6cile Tanner. Roland Amstutz ein Wunder", wie Cocteau zu sagen weiß. Oda Himmel und Meer. Blau in Blau. Godards Stimme: als Eddie Constantine alias Lemmy Caution. Eine der British Motor Company, Studenten aus Godards Worten, der um 1969 fast ausschließlich Jazzgeschichte ein Polit-Porno, eine Black- von Brecht beherzigen, der da sagt, daß Realis¬ Godard „in sich fertige Figur",-wie Godard vermerkt. Die er im Chinesisch der Wahren Lehre spricht: „Paola Eine denkbar einfache Geschichte auf denkbar Claude Sautet, Ftegiekotlege: „Ein Narr, wer die mus nicht bedeute, wie die wirklichen Dinge sind, ..Srtence1' Oxford und Essex, militante Arbeiter aus (fct Panther-Slogan-Anthologie. Am Ende Findet sich Bedeutung dieses einzigartigen und grandioser. u'NE FEMME COQUETTE zeigt Godard als Zyn- dennoch, im Sinn des utopischen Märchens, das Gegend um Dagenham ist eme Studentin in Rom. Sie ist ein bürgerliches Anna W. von einem Filmteam erschossen, vom komplizierte, verzweifelte, fassungslose, offenste¬ sondern wie die Dinge wirklich sind (Französische Originalfassung mit deutschen ALPHAVILLE ist, verändert, erweitert. Eddie-Lem- Mädchen durch Geburt und Verhalten, und so hende Art erzählt - was unter Beweis stellt, wie Films teugneter Obgleich die Elemente von A Ker and technischen Chaoten; der Dilettantismus Untertiteln) Kamerakran in den rot- und braunbeflaggten Him¬ BOUT De SOUFFLE auf bereits Gesehenes der falschen Anschlüsse, Lichtmängel, Länger my schießt sich seinen Weg nicht nur frei, er tragt (Englische Originalfassung) auch in ihren Gedanken. Aber sie fühlt sich zum mel gehißt. Metastasen des Zeigens und Zu-Ohr- ganz und gar un-emfach einfache Geschichten zurückgreifen (auf Melvilies Gangsterfilme, den und Kurzbifder Ist total er wird zum System,, zur im Trenchcoat Eluard mit sich, zitiert cool Gedich¬ dialektischen Materialismus hingezogen. Paola Bnngens. sind. Einfach scheinen nur die ersten Einstellun¬ Kamera-Vensmus der New Yorker Schule, das Freitag. 2. Oktober 1998, 19.00 Uhr eigenen Erzahl-Form. - te, bewährt sich als letzter romantisch Liebender entdeckt', daß sie. bevor sie gegen die erklärten gen von SAUVE QUI PEUT (LA VIE) - Wolken im und setzt den Computer außer Kraft, als er auf PRAVDA 1^69) .^1 1 Unterdrücker kämpft, zunächst einmal gegen die (Englische Originalfassung) Blau des Himmels. Bilder des Zusichgekommen- Tempo amerikanischer B-Pictures). erweckt ihre LA PARESSE (Bei Drucklegung noch nicht bestätigt!) Sonntag, 4. Oktober 1998, 17.00 Uhr Kombination im Betrachter das Gefühl, der Geburt dessen Frage, was die Nacht in Tag verwandle, hauptsächlichen Wurzeln der Unterdrückung seins, der Ruhe. Sehnsucht, Utopie. Nach etwas (Episode aus LES SEPT P£CH£S antwortet: „Die Poesie." Godard hat ALPHAVILLE Regie: Gruppe Dziga Vertov; Drehbuch: Jean i kämpfen muß: die Familie, die Schule, die tradi¬ dieser Art sind di«> Personen aus. denen die einer neuen atemberaubend spontanen Art des CAPITAUX) 11961; LALLER ET RETOUR DES ENFANTS Luc Godard basierend auf ..Me-ti" von Bertolt Kinos beizuwohnen Behnondos Nonchalance BANDE A PART (1964- pnnniAi IPQ nur aus Fertigteilen gefügt (die er fragmentiert und tionelle Idee der Liebe." Frertag, 9. Oktober 1998,21.00 Uhr Geschichten von SAUVE QUI PEUT (LA VIE) Regie: Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean-Luc verfremde'). Dick Tracy, Henri Dickson, Professor Brecht und Schriften von Mao Tse-tung gelten. Sie suchen nach dem Weg. dem Selbst, Seltsame Zusammenkunft oeiläufiger Kalt¬ (Episode aus AMORE E RABBIA/ (Italienische Originalfassung) TOUT VA BJEN (1972) schnäuzigkeit und pathetischer Sentimentalität Godard; Kamera. Henn Decae; Schnitt Jac¬ Regie: Jean-Luc Godard; Drelibuch: Jean-Luc VANGELO 70) (1967) von Braun alias Nosferatu. Zum anderen: Malson PRAVDA: der Name einer sowjetischen Zeltung dem ihnen eigenen „Musikstück', in dem sie nicht Godard; Kamera: Raoul Coutard; Schnitt: Regie: Jean-Luc Godard, Jean-Pierre Gorin; mehr bloße ..Begleitmusik für andere" sind. Keiner die alie Worte. Sprechweisen, Gesten prägt. Die ques Gaillard; Musik: Michel Legrand; Darstel¬ Regie: Jean-Luc Godard: Drehbuch: Jean-Luc de la Radio, Esso-Gebaude. Flughafen Orly, und eines Films der Gruppe Dziga Vertov. getrie¬ durch die Champs-Elysees irr Handkarren bug¬ ler Eddie Constantine. Nicole Mirei Agnes Guiliemot; Musik: Michel Legrand; Dar¬ Autoroute du Sud. Fundstücke aus dem Paris ven ben von einem Godard-Motor des Jahres 69. Pra-, Drehbuch: Jean-Luc Godard, Jean-Pierre weiß genau, was dieses „Musikstück" ist und steller Anna Karina, Claude Brasseur. Sami Godard; Kamera: Alain Levant; Schnitt: Agnes Donnerstag, 8. Oktober 1998, 19.00 Uhr sierte Kamera das Reagieren der Passanten par¬ LA PARESSE ist ein glonoser Zeit-Verlängerungs- 1966. nächtlich gefilmt mit leichter Eclair-Kamera, vda heiß! Wahrheit. Diese sei (verkünden die Gorin, Monologe basierend auf „Vive la societö jeder sucht es auf andere Weise, mit anderer Kraft, Frey. Louisa Colpeyn, Daniele Girard Guiliemot; Musik: Giovani Fuscö; Darsteller: lichtempfindlichem körnigen Schwarzweiß-Mate¬ Schul-Lehrbücher für Hegelianismus & Marxis¬ de consommation" von Jean Saint-Geours, in einer ihm spezifischen Bewegung. Denise Rim¬ allel zum filmgewordenen Jubei des Spontanen. akt: ein 5-Sekunden-Gedanken als 12-Mlnuten- Christine Guöho. Catherine Jourdon, Nino VENT D'EST (1969) Schwebenden. Schlendernden, Eileoden. Ren¬ Film. Was tut Eddie Constantine. monumental las¬ Henry James: „Alles, was neu ist, ist aus diesem rial. mobilen Nagra-Tonaufnahme-Geräten. der mus) das Ergebnis der Bewegung von der These „La vie ouvriöre" aus der Zeitschrift „CTG", „La baud. die die Stadt, ihren Job, ihren Freund ver¬ Casielnuovo. Paolo Pozzesi Apparatur der Direcf-C/nems-Rmmacher. Statt - Antithese - Synthese. PRAVDA halt sich ans Regie: Jean-Luc Godard: Drehbuch: Jean-Luc Cause du peuple" aus dem Magazin „Maoist"; lassen und am Laue leben möchte, um einen nenden. Oie „Geschichte" - eine Folge von Impro¬ ziv faule» Kinostar, angesichts eines Mädchens, Grund automatisch traditionell." Ein neue film Godard, Daniel Cohn-Bendit, Jean-Pierre visationen, basierend auf Truffauts Szenano, das das sich ihm offeriert? Gar nichts. Denn er müßte poficier voller zitierter, assoziierte- Tradition, von Eine Art Lehrfilm, erfüfft von Skepsis sowohl futuristischem Dekor: das Hier und Jetzt, doku¬ Lehrbuch der Aufhebungen, lüstern und ehem. Kamera: Armand Marco; Schnitt: KennoutEel- Roman zu schreiben, Paui Godara (siel), TV- gegen die Kommunikation als gegen das Kino. Ein mentarisch. dennoch drohend. trotz temperamentsbedingter Abweichungen. Gorin, Gianni Barcelloni, Sergio Bazzini: Kame¬ tier, Claudine Merlin; Darsteller: Yves Montand, Redakteur, Angst vor dem hegend, was er will. seinerseits auf dem (aü idivers eines jungen Gang¬ die Schnürsenkellösen, sich aus- und ankleiden. Griffith bis Ray Dm; Vorlage (Sprungbrett für ra: Mario Vulpiani; Schnitt: Jean-Pierre Gorin, sters basiert, der es verweigert, vor der Polizei zu improvisaTonen): ein Roman der s$rie noire des Gespräch zwischen einem Mann und einer Frau Godard plus Gruppe filmen als linke Touristen die Jane Fonda, Yves Caprion, Elisabeth Chauvin, Angst, sein Leben, seinen Beruf, seinen Aufent¬ Trägheit, die 3ub!imste Todsünde, denn sk ver¬ (Französische Originalfassung mit englischen Enzo Micarelli, Darsteller: Gian Maria Volonte. haltsort zu ändern, und Isabelle, die Hure das Siehen, weil er »n besessener Gleichmut die Liebe hindert selbst dieanderen, Wollust etwa US-Autorenpaares D. und B. Hitchens. Die auf einer Dachterrasse erleidet symbolischen Untertiteln) ÖSSR (These). Sie „analysieren" und „kritisieren' Castel Castl Anne Wiazemsky, Glauber Rocha, Jose Varela, Mädchen vom Land, das, statt dorthin zurückzu¬ e-ner Frau zu gewinnen sucht - bis hin zurrt Erzählart: ein nostalgisches ..Es war einmal"' in Schiffbruch. „Er'" stammt aus der dritten Welt; die opportunistisch geraubten Anblicke (Antithe¬ Zwei Jahre lang existiert cfje Gruppe Dziga Vertov, Augenblick des Erschosseowerdens Kamera¬ Dokumentär-Vensmus. Es waren einmal zwei Jun¬ sprichl nur italienisch und verkörpert die „Revolu¬ se). Sie legen „richtige Töne übe^ lalsche Bilder" George Götz. Vanessa Redgrave kehren. von wo es kam. seinen Körper in der Stadt (Synthese). Offenbar jedoch wenden sie ihre Das Unternehmen zerschellt, es Ist esotensch und immer ausschließlicher zum Fließband ausgebeu¬ mann Raoul Coutard dreht mif neuem 'ichvmp- UNE FEMME EST UNE FEMME (1961) gen, Franz und Arthur, und ein Mädchen. Odile tion" „Sie" ist eine Bürgerstochter, spricht nur Kein Film, vielmehr eine Suche danach, eine Rat¬ erreicht "in den „Massen" kaum einon von denen, findüchem Ilford-Material, das für Fotografie Sie waren einsam, sie waren romantisch, sie französisch und verkörpert die. Demokratie". Und Montag, 5. Oktober 1998. 17.00 Uhr Methode nicht streng genug an Die Göttin Dia¬ losigkeit, formuliert durch die Montage disparatei teter Lust degradiert. Schließlich Godard selbst, Regle. Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean Luc lektik spuckt, in PRAVDA zumindest, nur ausgie¬ die es zu „revolutionieren' wünscht Ernüchtert der in diesem „zweiten erster. Film", wie er ihn gedacht ist. filmt aus der Hand, verstößt gegen ein Godaid nach einer Idee von Genevieve Cluny; träumten von einem großen Coup. Godard, spie¬ das Kino („so alt wie Stalin, wie Churchill, Roose- Bilder, die den ursprünglichen Plan eines politi¬ von .der eigenen Wirkungslosigkeit wenden sich Heer von Regeln - auf die Anweisung Godards •* lerisch wie nie. zeigt, spröde, aber doch, eine Sei veit. Kossygin und de Gaulle"), es ist zu att für die UN FILM COMME LES AUTRES (1968) big halbherzige Wahrheiten aus. Godard & Co schen Western über die Krise der französischen, nennt, zu seiner Heimat, dem Kino, zurückzukeh¬ Kamera: Raoul Coutard; Schnitt: Agnäs Guille- schmähen den „tschechoslowakischen Revisio¬ Godard und Gorin 1972 erneut dem großen ren sucht, „da* erel wieder erfunden werden der die meisten Entscheidungen erst am Drehort mot. Lila Herman: Musik: Michel Legrand, te von ihm. dif« nicht ohne Charme ist, Ihm habe „neue Weif. Regie: Gruppe Dziga Vertov; Darsteller: Mili¬ Linken (nach einer Idee Cohn-Bendits) kaum mehr Kino", dem ..großen Budget", den „großen Stars' fällt und den fertigen Fiirn am Schneidetseh um „eine Sitienstudle. erzählt in de.- Art eines Krimi tante Studenten aus Nanterre und Arbeiter der nismus", rechtfertigen die CSSR-lnvasion und erkennen lassen. Stilisierte absurde Agitationa- muß." Ein Fijm über Jiffereole Bewegungen, .Chanson de Angela" von Legrand und verschütten kleine Regenschauer von Kritik über zu - um dennoch nichts zu verraten und einen Selbstfindungsbewegungen. „Denise bewegt sich eine Stunde kürzt. A BOUT DE SOUFFLE - Kino Godard: Darsteller: Anna Kanna, Jean-Claude nalromans' vorgeschwebt. Eigentlich stellt BAN¬ Renault-Autowerke Spots, beschossen von Reflexionen über militan¬ ..Industriefikn" zu fertigen, der ihre Büd-Ton-Erfah- das sich imAtmen und Dahmstumwfl neu zu erfin¬ DE Ä PART eine nostalgische histoire ä trois und LE GAI SAVOIR (1967*66) Breschnjev, Kossygin und den Sowjet Imperialis¬ tes Kino: Bild und Tön im Zerwürfnis. Die Drehar¬ zu schnell. Paul bewegt sich im Kreis und Jsabel- Brialy. Jean-Pau! Belmondo. Marie Dubois, Kein Film wie die anderen, dem Titel zutrotz. Man rungen aus dem Untergomd summiert yyie erwei¬ ie bewegtstch überhaupt nicht mehr". Demgemäß det* scheint. einen trauriger Liebesfilm dar Odile benimmt sich Regle: Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean-Luc mus Aus all dem folgert weder ein guter Film noch beiten zu VENT D'EST entstehen im Kollektiv nahe tert. ist ein „LiebesMm und Jeanne Moreau schreibt 1868.68. Mai 68. eine Zäsur imLeben, im eine markante Anwendung der Dialektik auf die von Fiom: zur Gruppe Dziga Vertov (Godard, Gorin hat Godaid den Film tri diei Kapitel („L lrriaginaire", (Französische Originalfassung mrt deutschen wie eine Heroine aus einem stummen Episoden Godard frei nach „Emile" von Jean-Jacques Filmemachen, Filme-Verstehen von Jean-Luc zugleich ein „politisch geinachter Film'" im Sinne Ich wünschte, ich wäre in einem Muslcai mit Fred film von !913. diebRiden„copa/ns" (undallen vor Töne und Büder der Kinematographie und Gerard Martin) gesellen sich französische und La Peur, „Le Commerce") gegliedert, um ihnen Untertiteln) Rcsseau: Kamera: Jean Ledere.,Schnitt: Ger- Godard. „Für viele von uns ", sagt er, ..war der Mai Godards. Oenn letzterer will keine „politischen Fil¬ mn viertes. „La Musique", hinmzugeseüen, in der Astake und Cyd Charisse. Choreographie Bob an Godard) planen den Coup upd spielen ihr maine Cohen: Musik: Revolutionslieder; Dar¬ in BRITISH SOUNDS Kombiniert die Gruppe Dziga italienische Studenten. Godard „Wir müssen wie¬ me". sondern „Filme politisch'" machen „Einen Fosse. sagt desperat eine der Personen tri diesem eine phantastische Befreiung, er hat uns seine der bei Null'anfangen, wenn wir uns darüber m Denise sich auf das Land bewegt und Paul sich zu Leben comme ctens les romans oder comme au steller: Juliet Berte, Jean-Pierre Leaud Wahrheit auferlegt, uns gezwungen, anders zu Vertov Einstellungen aInes Montagebands und Film politisch zu machen bedeutet, Bilder und Film der der Wunsch c-nes Fiimmus-cais die /'dee einena. Sie leben in der Banlteue von Paris, am einer nackten Frau mit dem im Off gelesenen klaren sind, daß unsere Art, Filme zu machen, von bewegen aufhört - er wird von emem Auto ange¬ einer american cofnedy darstellt - kooterkanert Der Philosoph und der Cineast hätten eine sprechen und' die Probleme anders zu stellen." Töne als Zähne und Lippen zu benutzen, um mit fahren, er stirbt, vermeinend, daß orni^ht stufet, da Donnerstag, 1. Oktober 1998, 21.00 Uhr Wasser der Marne In einer Welt aus Ödland Und Anderes Sprecher, andere Art, Probleme zu stel¬ Kommunistischem Manifest und Kommentaren unseren Feinden kommL Das Kino auf der ganzen ihnen zu beißer, * FOr TOUT VA B1FN gilt Wetters, von und gekreuzt mit der Wirklichkeit eines fran¬ PaiKs. Gilten Häusern und Schuppen, die aussieht, gemeinsame Sicht der WelL wie Godard einst zur sexistischen Ausbeutung. Von beiden ver¬ Welt ist in amenkantschen Händen, abgesehen sein Leben an ihm nicht wie ein FHm vorüberzog. IL NUOVO MONDO len: UN FILM COMME LES AUTRES. Ein „politi¬ daß er, wie Godards Kino insgesamt, .ein Füm Die Bev.eguiigsart von SAUVE QUI PEUT (LAVIEj zösischen Kinostücks von Monsieur JLG, der sich als hätte Feulllade sie gefilmt. Eine Grisaille. dozierte. Mittlerweile Ist er im Begriff, alle Brücken bissenen Filmen hat Godard sich später mit von zwei oder drei sozialistischen Ländern. Die über mich selbst ist Yves Montand spielt Godards (Episode aus ROGOPAG) (1962) eine Seifenblase, einen Ulk leisten, den Boulevard, hinter sich abzuorechen. dem Kino und der Kultur scher Film". Spuren des Kinos, dar Unterhaltung Deutschen machen amerikanisches Kino die ist ein pessimistisch ins Offene drängende' Pro¬ zugleich eine Meraphe- auf das Leben der drei wegrasierend. Aui emei Wiese diskutieren Stu¬ Selbstkritik distanziert. alter eoo, einen Autor und Regisseur der Nouvel- Regie: Jean-Luc Godard; Drehbuch: Jean-Luc mit der Rive Gauche verkuppeln will und darüber Helden- Es sind Kinde*- von Nie Flay, die Dialoge („der scheinheiligen Maske des Impenalismus") Russen,machen amerikanisches Kino, die Italie¬ zeß,.als Ganzes und im Detail mehrdeutig wie die abzuschwören. LE GAI SAVOIR bezieht seinen denten aus Nanterre mit Arbeitern der Renault-, le Vague. der 196.8 aufgehört hat, Spierfiirne zu Lesart des Titels. Was geschieht, geschieht im Godard. Kamera: Jean Ratiter: Schnitt: Agnes hinaus beliebt, mit Linguistik. CinemaScope. Ptet wie von Queneau sprechen und sich in einer ner machen amerikanisches Kino. 16h will kein machen, weil er nicht mehr weiß, wie man sie Mondnans Liebftngsfarben (so da sind Blau.. Rot. The! von Nietzsche (von dem JLG so '.venig Fabrik, weil Diskussionen wie diese ins Muß, ms Bereich des „Zwischen zwischen Kadern, zw.- Guiliemot; Musik: Ludwig /an Beethoven; Gangster-Burlesque verlieren. Goda.a äßt sie avancierte Zeitgeisl-Plansoll politischer Träumer amerikanisches Kino machen.- VENT D'EST ist macht Er verdingt sich als Werbefilmen seine Darsteller: Alexandra Stewart. Jean-Marc Weiß. Gelb) und, allem zuvor, einem famosen (und das Kino!) eine Schweigeminute abhalten, Ahnung hat wie von der Philosophie), huldigt Mittwoch, 7. Oktober 1998. 19.00 Uhr mit „vergesellschafteter Kamera" gedreht, die schen Sätzen, zwischen Bildern und Tönen Töne, Rousseau, „dem unabhängigsten aller Philoso¬ anno 68 gehören. Es soll sein, daß Werktätige und Freundin. Jane Fonda. ist amerikanische Radio- die Bilder hervorbringen. Bilde«, die Töne hervor¬ Bory, Jean-Andre Reschi. Michel Delahaye. Spielzeug namens Cinema zu Spieler: Eir „neo¬ das Musee du Louvre in neun Minuten. 43 Sekun¬ federn Mitglied der „Vollversammlung des Füms" Korrespondeptin. spezialisiert auf Kultur. Das Paar realistisches Musical" wie er selbst die Chemie phen". ist fürs Office de Radiodiffusion-TeteVision Intellektuelle „miteinander sprechen", deswegen 1 PM (1971) zur Verfügung stand. Das Ergebnis istüberprüfbar. bringen. („Komponiert vor- Jean-Luc Godard".) Andre-S. Labarthe. Jean-Luc Godard den Im Rekord durchqueren, 2u drift Madison im •ist es, im Fflm, in Farbe, unterminiert von schwarr- (das man im Jargon der Zeit ,bürgeriich-iihei ar zu des Widerspruchs tituliert Am Beginn schießen Cafe tanzen wobei der Kommentar des Regis¬ Fräagßis$ hingeworfen, hingefegt, einer Institut/ Regie: Jean-Luc Godard, D. A Pennebaker. Gelegentlich geraten die Bewegunger im Büd ins Wiewohl Godard dem Kurzfilm in der Theorie aufs Wörter wie Leuchtfarber>bhtze in den Himmel der on. über die Godard nach Beendigung des Auf¬ •.veißen „Dokumentarbildern" des Mai. „einer Erin¬ nennen pflegt) gerät in eine doppelte (sich bedin¬ Stccker.. in Verlangsamüng oder Starre. Es ist, als Mau« geklopft nah hei er ihm in der Praxis doch seurs ausspricht, was jeder der drei im Moment nerung an die Wahrheit" Ein Beitrag zur soge¬ Richard Leacock: Drehbuch: Jean-Luc gende) Krise - In eine pnyate. und in eine des poli-. Kinoleinwand. Dreieck, Komödie, Tragödie, denkt Arthur spielt vor. wie man im Hollywood- trags zynisch zu sagen weiß, vom Fernselien habe Godard, D. A. Pennebaker; Kamera: D. A. wolle Godaro mit den Mitteln derTechnik, mit Zeit¬ gehuldigt, vo rnehmlich in seinen Beitragen zu Epi- nannt „fortschrittlichen'1 Abteilung des Propagan¬ Donnerstag, 8. Oktober 1998, 21.00 Uhr tischen Bewußtseins Es wird involviert in eine lupe und Standbild, das Einfrieren der Gefühle. d>e Lubitsch. Musical UNF FEMME EST UNF FEM¬ Kino von Kugein hingestreckt wird. Am Ende wirc er noch nie etwas gehört Zwei Twens (Juliet Ber Pennebaker. Richard Leacock: Schnitt: D. A. Fabriksbesetzung. Konflikt zwischen Arbeitern. sodenfrtmen. Der Kurzfilm habe nicht genug Zeil ME will alles una nichts davon sein. Obgleich to und Jean-P>erre Leaud. Monsieur Unbeaarft- dafilms. den zu sehen 1968 nicht einmal die Versteinentng des Lebens hervorheben oder zu denken/Dennoch müsse er, um nicht Totgeburt er diesen Tod in jener Wirklichkeit sterben, die ein bereitwilligsten Linken sonderlich Lust verspürten. Pennebäker. Musik Jefferson Airplane: CAMERA-EYE Unternehmern und beschwichtlgungsreichen Bebel im Film Alfred Lubitsch heißt, erinnert vie'es Spiel Godards vom Kino und von der Wirklichkeit heit 1n Person, der Ober-Schwadroneur der Neu¬ (Episode aus ) (1967) aber, durch ein Zögern und Innenalten, dem zu sein, das Kino stets neu erfinden. In IL NUOVO Darsteller Rip Torn. Tom Hayden. LeRoi Jones. Funktionären »on CGT und KP. TOUT VA BlEN Gegenteil, der gelingen Hoffnung des Bewegt .veniger an Lubitsch als an de Broca. den frühen, ist en Welle; treffen einander im nachtschwarzver- (Bei Drucklegung noch nicht bestätigt!) Jefferson Airpiane, Jean-Luc Godard MONDO (LE NOUVEAU MONDQ. einer Finger frivolen, der Godards Sujet auch (unter dem hüllten Filmstudio, Um - assistiert von Godard Regie: Jean-Luc Godard: Drehbuch: Jean-Luc sems, Huldigung ei weisen, übüng zu ALPHAVILLE erscheinen die Dinge Godard: Kamera. AJa

MIT FÖRDERUNG DURCH DIE KULTURABTEILUNG DER STADT WIEN UND DURCH DAS BUNDESKANZLERAMT - KUNSTSEKTION

DAS ZYKLISCHE PROGRAMM WURDE IM RAHMEN VON „HUNDERTJAHREKINO" MIT UNTERSTÜTZUNG DES EHEMALIGEN BUNDESMINISTERIUMS FÜR

WISSENSCHAFT, VERKEHR UND KUNST REALISIERT

DIE VORFÜHRUNGEN SIND NUR FÜR MITGLIEDER DES ÖSTERREICHISCHEN FILMMUSEUMS ZUGÄNGLICH .KUNST bundeskanzleramt m ALLE FILME WERDEN IN IHREN ORIGINALFASSUNGEN GEZEIGT

Histoire(s) du Cinema H M

F de Jean-Luc Godard G Z La Production de ces Histoire(s) a commence il y a 10 ans: Gaumont a M M u«m 0101 'l »B8ijsj»u«snßov uinesnuiuiiy «Mositptauejsg ix ipnjnz j|avEqt>ajsnzun »8 accompagne avec enthousiasme le travail de Jean-Luc Godard, manifestation '31ZAA21S9Z »wtunusßunsemnz 'UÖ(M 0SU UUBjSodsßeiJjyv uoseunu(öipsJ3 '801/0*0 ÜA0 q'Pd / 8661 9 Z eblouissante de la liberte artistique, de la culture et de l'amour du Cinema. > ö N M ■< Cette serie est composee de 4 Emissions, chacune divisee en 2 episodes; eile C/: * 2 n I TS mm est destinee ä une exploitation televisuelle et Videographique. K cn r H §zto^ cc.5ai Les 8 chapitres sont composes de collages, de collisions entre des images 0 H X m 1 mythiques de l'histoire du Cinema, avec des textes oü la poesie, la philosophie G o S-'gj 7Z m o>5 wwa1Lza_s^- < rr *- < - rs: et la pedagogie sont magnifiquement portes par la voix de Jean-Luc Godard. 5C c/> c w n *0 O Q m* w 2 ^ O O W — T3 & $ ® c Parallelement ä cette ceuvre audiovisuelle, paraVtront quatre livres reunis en un 1} •1 n 2 3 -1 H-' coffret, congus par Jean-Luc Godard, une coedition Gaumont-Gallimard. o O* ÜP P1 ^IOZ § c c g. 5 o Les textes et les illustrations (1043 quadris) seront issus des emissions. ÜE "i I i ö £ 33 o < UN3U.Mll n > Histoire(s) du Cinema 2 Ö % D DO 1A/ Toutes les histoires > § §§ o> x cd cj S 1B/ Une histoire seule 5 II PS Ii 2*§ §-gf s' r i 2A/ Seul ie Cinema 5? Ii ca 2B/ Fatale Beaute c 3A/ La monnaie de l'absolu 7> G c "S.EIisC II=; U ü x I i> o» 3B/ Une vague nouvelle c £ ® ep^l W 4A/ La contröle de Punivers P ® ca»*5*»c 25 %~ Ii en Pr ■a üj > 9V, o r!o II 4B/ Les signes parmi nous er «ffo tt *t Ol !f s!-*?3f i « 3 05 2