WDR Budget 2017
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17BUDGET 2017 Budget 2017 Auf dem Weg ins crossmediale Zeitalter – der Haushaltsplan des WDR für das Jahr 2017 der WDR befindet sich mitten im digitalen Wandel. Mit dem Ja zur Crossmedialität haben wir die wichtigste programmliche Richtungsentscheidung des Jahrzehnts getroffen. Und nun treiben wir die Innovationen voran, damit auf den Baustellen von heute crossmediale Leuchttürme entstehen, die dem Publikum auf allen Verbreitungswegen zuverlässige Orientierung bieten. Der Umbau des Filmhauses ist hierfür nur ein Beispiel – auf allen Ebenen bündeln wir Ressourcen und verschlanken Prozesse, um schneller, dynamischer und wirtschaftlicher zu werden. So sorgen wir langfristig für einen konsolidierten Haushalt, während wir uns gleichzeitig programmlich wie technologisch als modernes, zukunftsfähiges Medienunternehmen präsentieren und auch jungen, kreativen Ideen eine Plattform bieten – für eine starke Marke WDR. Lesen Sie im Folgenden, welche Meilensteine wir 2017 auf diesem Weg erreichen werden. Mit freundlichen Grüßen Tom Buhrow INHALT Einleitung 7 AUSGANGSLAGE UND AUFGABEN 11 Unternehmensziele und Programmschwerpunkte 13 Radio 14 Fernsehen 17 Unternehmensentwicklung 20 Der rechtliche und politische Rahmen 22 FINANZEN 25 Gesamtüberblick 27 Betriebshaushaltsplan 31 Finanzplan 37 Übersicht 41 EINLEITUNG 8 EINLEITUNG 9 Das Planergebnis aus der aktuell gültigen Jedoch beschloss am 27. Januar 2016 der NRW-Landtag im Zuge der Novellierung des WDR-Gesetzes eine Werbezeitenreduzie- Mittelfristigen Finanzplanung 2015 bis rung für den Hörfunk. Hiermit erfolgt die stufenweise Reduzie- 2019 des WDR weist Ende 2017 einen unge- rung der werktäglichen Werbezeit von 90 Minuten im deckten Fehlbetrag von rund 60,0 Mil- Jahresschnitt auf drei Hörfunkwellen auf 75 Minuten im Jahres- lion Euro aus. schnitt auf zwei Hörfunkwellen ab 2017 und auf 60 Minuten im Monatsschnitt auf eine Hörfunkwelle ab 2019. Die WDR mediagroup GmbH hat auf Grundlage dieser Geset- zesänderung eine Prognose für den Umsatzrückgang im Hör- Dieser Fehlbetrag reduziert sich durch das Jahresabschlusser- funk erstellt. gebnis 2015, in dem durch eine Haushaltsverbesserung von Insgesamt wird ein Rückgang der Werbeerträge des WDR von 33,2 Millionen Euro der verbleibende Fehlbetrag auf rund 59,8 Millionen Euro für den Zeitraum 2017 bis 2020 beziehungs- 26,8 Millionen Euro vermindert werden konnte. weise 10,1 Millionen Euro für 2017 erwartet (jeweils im Vergleich zu den letztjährigen Werten der Mittelfristigen Finanzplanung). In der Direktorensitzung am 1. März 2016 wurde die Zielsetzung Ferner übernimmt die WDR mediagroup GmbH bislang diverse für die aktuelle Haushaltsplanung und damit verbunden die Eck- Leistungen für die werbetragenden Wellen (Call Center, Pro- werte zum Haushaltsplan 2017 und zur Mittelfristigen Finanz- grammmarketing et cetera), die bei einem Wegfall der Werbung und Aufgabenplanung 2016 bis 2020 festgelegt: für diese Wellen künftig vom WDR übernommen werden müs- sen. Darüber hinaus entstehen Kosten für die Bespielung der \ Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rund- wegfallenden Werbeminuten. Bereinigt um steuerliche Effekte funkanstalten (KEF) hat den Landesregierungen und Lan- ergibt sich für den WDR ein zu kompensierender Betrag von ins- desparlamenten in ihrem 20. Bericht eine Beitragsanpassung gesamt 65,8 Millionen Euro (2017 bis 2020) beziehungsweise ab dem 1. Januar 2017 auf monatlich 17,20 Euro je Beitragszah- 11,0 Millionen Euro (2017). lerin und Beitragszahler empfohlen. \ Beitragsmehrerträge der Periode 2013 bis 2016 (auf Sperrkon- Stichtag für die Finanzbedarfsanmeldung an die KEF für den ten) werden komplett verwendet. Zeitraum 2017 bis 2020 war der 31. August 2015. Der Beschluss \ Nach Auslaufen des aktuellen WDR-Vergütungstarifvertrags zur Novellierung des WDR-Gesetzes mit der oben dargestellten zum 31. März 2017 werden die Personalaufwendungen mit 2,25 Werbezeitenreduzierung wurde vom Landtag erst am 27. Januar Prozent gesteigert. 2016 gefasst. Die hieraus erwarteten Effekte zur Finanzbedarfs- \ Der Sachaufwand wird mit einer Steigerungsrate von 1,75 Pro- anmeldung zum 20. KEF-Bericht wurden nachgemeldet. Seitens zent und der Programmaufwand mit 2,01 Prozent fortgeschrie- der KEF war keine qualifizierte Prüfung der Nachmeldung mehr ben. möglich. Die Werbezeitenreduzierung wurde im 20. KEF-Bericht \ Programminnovationsbudget: 9,6 Millionen Euro pro Jahr. daher nicht berücksichtigt. \ Für die Entwicklung der programmbegleitenden Onlineauf- tritte für Hörfunk, Fernsehen sowie für den Programmbereich Hinsichtlich der im 20. KEF-Bericht seitens der KEF ausgespro- Internet werden im Rahmen der Entwicklungsgarantie Zusatz- chenen Beitragsempfehlung haben die Ministerpräsidentinnen mittel von insgesamt 5,5 Millionen Euro pro Jahr zugewiesen. und Ministerpräsidenten in ihrer Konferenz am 16. Juni 2016 \ Berücksichtigung der von der KEF zugestandenen Zusatzmit- noch keinen Beschluss gefasst. Für die Planung wurde insofern tel für das Fernsehprogramm im Zusammenhang mit den jetzt der aktuell gültige Beitrag von 17,50 Euro unterstellt, wobei Preissteigerungen bei den Produzenten/Urhebern (7,5 Millio- anteilig der von der KEF festgestellte Überschuss (ARD gesamt: nen Euro pro Jahr). 378 Millionen Euro) der Beitragsrücklage zugeführt wird. \ Die Stellenbesetzungsquote wird weiterhin bei 96 Prozent an- genommen, bei Nichterreichung der Besetzungsquote ist ein Mit der Haushaltsplanung 2017 wurde erstmalig planerisch das Ausgleich durch Einsparungen im Sach- beziehungsweise Pro- »Junge Angebot« berücksichtigt. Insgesamt wurden hierfür 4,1 grammetat erforderlich. Millionen Euro veranschlagt. Hierin enthalten sind die Umlage \ Abbau von 145 Planstellen. für die Basiskosten und den Programmetat der Kopfstelle des »Jungen Angebots« in Höhe von 1,7 Millionen Euro sowie die Zu- Unter Zugrundelegung der im 20. KEF-Bericht ausgesprochenen lieferverpflichtungen in Höhe von 2,4 Millionen Euro. Die Finan- Empfehlungen und der Fortführung der eingeleiteten Sparpro- zierung des »Jungen Angebots« soll in der ARD neben den zesse der letzten Jahre hätte der WDR eigentlich für das Haus- Programmzulieferungen der Landesrundfunkanstalten aus- haltsjahr 2017 und die Mifrifi bis 2020 ein ausgeglichenes schließlich aus dem Bestand erfolgen, das heißt durch Einspa- Finanzplanergebnis vorlegen können. rungen und Umwidmungen anderer GSEA-Etats. 10 AUSGANGSLAGE UND AUFGABEN 12 ES BEWEGT SICH WAS IM WDR. Der WDR unternimmt einen strategischen Umbau in programmlicher und organisatorischer Hinsicht. Das Publikum denkt immer weniger in den separaten Säulen Radio, Fernsehen und Internet. Deshalb arbei- ten alle gemeinsam daran, den WDR zu einem crossme- dialen, modernen Medienhaus umzubauen. Die Nutzungsgewohnheiten der Menschen ändern sich rasant. Das Publikum erwartet vom WDR hochwertige Inhalte, die je- derzeit und überall zugreifbar sind. Zudem möchte es nicht passiver Medienkonsument sein, sondern sich auch aktiv an der Programmgestaltung beteiligen. Der große Zuspruch zu den interaktiven Angeboten beweist es: Die Zukunft der Me- dienbranche im Allgemeinen und des WDR im Speziellen ist multi- und crossmedial. AUSGANGSLAGE UND AUFGABEN 13 UNTERNEHMENSZIELE UND PROGRAMMSCHWERPUNKTE Wegweisend. Nah. Wir machen Lieblingsprogramme, die bewegen. Um den Dialog mit dem Publikum aufzunehmen, sind wir überall im Land vor Ort. Für die kommenden Jahre hat die Geschäftsleitung vier Mit einem überarbeiteten Angebot präsentiert sich der WDR Unternehmensziele formuliert: im Internet. Der Relaunch brachte zwei wesentliche Neuerun- gen: die Umstellung auf responsives Design und eine neue in- 1 Wir stärken die Marke WDR. haltliche Struktur, die sich stärker am Nutzerverhalten orientiert. 2 Wir haben unsere Finanzen dauerhaft im Griff. 2017 werden mehrere Programmgruppen crossmedial 3 Wir verschlanken die Strukturen und Prozesse, um organisiert. Ab 2017 wird die Programmgruppe Sport me- schneller und dynamischer zu werden. dienübergreifend in Fernsehen, Radio und online mit den Mit- arbeiterinnen und Mitarbeitern der Produktion in einem Open 4 Wir treiben im WDR Innovationen voran, um modern Space in den WDR Arkaden angesiedelt sein. In dem neuen, und zeitgemäß wahrgenommen zu werden und die offen gestalteten Sportcampus wird die Zusammenarbeit ge- Adresse von Kreativen zu sein. stärkt – mit dem Ziel, die vorhandenen, erfolgreichen Pro- gramme zu optimieren. Um eine bessere gemeinsame »Crossmedialität ist die wichtigste programmliche Rich- Themenplanung zu ermöglichen, entsteht auf dem crossme- tungsentscheidung des Jahrzehnts«, dialen Sportcampus als zentraler Knotenpunkt ein tagesaktu- so Intendant Tom Buhrow. ell arbeitender »Sportdesk«. Im »Kompetenzzentrum Sport« werden darüber hinaus einfach zu bedienende technische Ein- 2016 wurden bereits weitreichende Programmreformen richtungen, wie crossmediale Schnittplätze, sowie eine techni- umgesetzt, die der WDR in den Folgejahren kontinuierlich sche Infrastruktur aufgebaut, die auf die veränderten weiterführen wird. Die Neuerungen schaffen klare Struktu- Anforderungen in der Sportberichterstattung reagieren kann ren, die dem Publikum die Orientierung erleichtern. und die Anpassung des Raumkonzepts bei Großevents er- laubt. Die beiden Programmgruppen Wissenschaft aus Hör- Das WDR FERNSEHEN liefert nun noch mehr Information aus funk und Fernsehen machen ebenfalls gemeinsame Sache und Nordrhein-Westfalen. Das Sendeschema wurde klarer und werden sich crossmedial in den WDR Arkaden einrichten. übersichtlicher gestaltet. Gleichzeitig ist bereits