Ausbildung Oder Ausnützung? B E R N
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AZ 3900 Brig Samstag, 7. Juli 2001 Publikations-Organ der CVPO 161. Jahrgang Nr. 155 Fr. 2.— Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27 509 Ex. Redaktion: Tel. 027/922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027/948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027/948 30 40 Wallis profitierte Ausbildung oder Ausnützung? B e r n. — (AP) Die Zahl der Arbeitslosen ist erstmals seit Dezember 1991 unter die Kontroverse zwischen Gewerkschaft und RAV um Tourismus-Praktika 60 000er Marke gefallen. En- de Juni wurden 59 176 Ar- Oberwallis.—(wb)Zwi- beitslose, 1921 weniger als schen dem Regionalen Arbeits- im Vormonat, registriert. Die vermittlungs-Zentrum Oberwal- höchste Quote verzeichnete lis (RAV) und der Gewerk- Genf. Für die kommenden schaft GBI ist eine Kontroverse Monate erwartet seco-Direk- um den Einsatz von Arbeitslo- tor Nordmann einen verlang- sen in Tourismus-Praktika ent- samten Rückgang der Ar- brannt. Während die Gewerk- beitslosigkeit. schaft den Nutzen dieser Prakti- Die Arbeitslosenquote sank, ka anzweifelt, weil es vorab um wie bereits früher berichtet, Putzarbeiten gehe, verweist das im Juni im Vergleich zum Felssturzgebiet Gross Ruefi RAV auf die Möglichkeit, sich Vormonat von 1,7 auf 1,6 oberhalb Felsberg. (Foto: Key- einen konkreten Einblick in die Prozent. Insgesamt wurden stone) Arbeit im Gastgewerbe zu ver- Ende des Monats 100 812 schaffen. Stellensuchende gemeldet. Felssturzgefahr Es geht um einen Kurs Haus- 12 Kantone verzeichneten im in Felsberg wirtschaft in Tourismus und Juni einen Rückgang der Ar- Gastgewerbe, an dem sich elf beitslosigkeit. Am stärksten F e l s b e r g. — (AP) Nach Frauen beteiligten, denen als war die prozentuale Abnah- dem grösseren Felssturz vom Temporär-Angestellte von In- me im Kanton Wallis mit 0,3 vergangenen Wochenende dustriebetrieben gekündigt wor- Prozentpunkten. Auch in ab- hat sich die Gefahr in der den war. soluten Zahlen profitierte der bündnerischen Gemeinde Vor allem die Frauen, die prak- Kanton Wallis mit einer Ab- Felsberg weiter zugespitzt. tisch während der ganzen Zeit nahme um 348 Arbeitslose Der Gemeindeführungsstab nur Putzarbeiten verrichtet hät- am stärksten. Sieben Kantone ordnete am Donnerstag die ten, hätten sich durch diesen wiesen eine Quote von unter vorsorgliche Evakuierung Kurs kaum bessere Vermitt- einem Prozent aus. Die mehrerer Häuser an, nach- lungsaussichten auf dem Ar- höchste Arbeitslosigkeit ver- dem massive Bewegungen im beitsmarkt verschafft, betont die zeichnete weiterhin der Kan- Fels festgestellt worden wa- Gewerkschafterin Judith Venetz ton Genf mit 4,0 Prozent. ren. Am obersten Punkt der von der UNIA/GBI. Für die Überdurchschnittliche Quo- fraglichen Zone bewegt sich RAV-Leiterin Brigitte Stoffel- ten hatten auch die Kantone der Fels 1,37 Meter pro Tag. Lehmann hingegen waren die Waadt (2,6), Tessin (2,2), Ba- Es müsse mit einem Felssturz Erfahrungen aus diesem praxis- Das Regionale Arbeitsvermittlungs-Zentrum (RAV) führte einen mehrtägigen praktischen Kurs für Touris- sel-Stadt und Jura (je 1,9) so- von mehr als 100 000 Kubik- nahen Kurs gut. Die Kontrover- mus und Gastgewerbe für entlassene Temporär-Arbeiterinnen bei der Industrie durch. Die Gewerkschaft wie Wallis und Neuenburg (je metern gerechnet werden. se im Regionalteil. Seite 7 GBI kritisiert diesen praktischen Teil, weil er vor allem aus Putzarbeit bestanden habe. 1,8). Seite 7 Riesige Staus zum Ferienbeginn Doppelstau von 17 Kilometern Länge im Kanton Uri Altdorf/Zürich.—(AP) Bei Brutofenhitze von über 30 Grad ist die Abreise in die Feri- en am Freitag für Tausende von Autofahrern auf der Gotthard- route zur Qual geworden. Im Kanton Uri bildeten sich am Nachmittag zwei Staus von total 17 Kilometern Länge. Grosse Probleme gab es auch für den Schwerverkehr. Der Ferienbe- ginn in 20 Kantonen sowie in mehreren Ländern Nordeuropas brachte den Verkehr auf der Gotthardautobahn in Richtung Süden bereits am Freitagmor- gen zum Erliegen. Während der Schwerverkehr noch unter den Folgen des Unfalls am Auto- Auch diesen Sommer gehts in den Oberwalliser Schwimmbädern wieder rund. (Foto: WB-Archiv) bahnzoll in Chiasso vom Vortag litt, bildeten sich auch für den Personenverkehr erste Staus. Die stehende Kolonne wuchs Badeplausch im Oberwallis am Nachmittag zwischen dem Seelisbergtunnel und Erstfeld Die Schwimmbäder bilanzieren einen guten Saisonstart auf zehn Kilometer Länge an. Und nach wenigen Kilometern Oberwallis.—(wb) Trotz der Schlechtwetterperiode vor und nach Pfingsten sind die Betrei- Bergfahrt endete die Reise in ber der vier Schwimmbäder im Talgrund, Brig, Brigerbad, Naters und Visp mit dem bisherigen Sai- den Süden bei Wassen vor dem Vor dem Selisbergtunnel bei Beckenried wurde der Transitver- sonverlauf zufrieden. Angesichts des verregneten Julis von letztem Jahr ist allen vier Verantwortli- Nordportal des Gotthardstras- kehr gestern aus Sicherheitsgründen angehalten, um einen Stau chen eines gemeinsam: die Hoffnung auf einen sonnigen, heissen Juli und August. Seite 11 sentunnels im nächsten Stau. im Tunnel zu vermeiden. (Foto: Keystone) Wallis Wallis Sport Gemeindefinanzen schlechter? Heute ist alles anders Yves Allégro: Wie weit nach vorne? Es soll zwar keine zusätzli- In seiner «Walliser Reise» Der Walliser Tennisprofi chen Gemeinden mit extre- vor nunmehr 222 Jahren Yves Allégro (Bild) aus men Finanzproblemen ge- liess der geniale Dichter- Grône spielt derzeit an den ben — aber die finanzielle fürst Johann Wolfgang von Internationalen Tennismeis- Lage der Walliser Gemein- Goethe an Leuk-Stadt nicht terschaften in Zermatt. Sein den könnte allgemein weni- ein gutes Haar. Er bezeich- diesjähriger Besuch kam ger gut sein als bisher ange- nete den Ort als schmutzig, vorab aus freundschaftli- nommen. Zu diesem eklig und unansehnlich. chen Verbindungen zustan- Schluss kommt laut zuver- Seither hat sich viel getan. de. Denn Allégro hat kürz- lässigen Quellen die vom Leuk-Stadt präsentiert sich lich sein erstes ATP-Turnier Kanton in Auftrag gegebene heute in einem ganz anderen gespielt und ist vor allem Studie zu den Walliser Ge- Licht. Den Vergleich von auf zusätzliche Punkte ange- meindefinanzen. Seite 9 früher zu heute. Seite 13 wiesen. Seite 23 AUSLAND/SCHWEIZ Walliser Bote Samstag, 7. Juli 2001 2 Rotes Kreuz sieht grösste Agglomerationen droht Herausforderungen seit Jahrzehnten das Verkehrschaos UVEK stellt mehrere Verkehrsszenarien vor Immer mehr Menschen brauchen Hilfe Bern.—(AP) Auch bei ei- merationsräumen. nem gezielten Ausbau des Die Verkehrsplaner rechneten Nairobi.—(AP) Das Rote Nationalstrassennetzes allerdings auch noch ein Ziel- Kreuz sieht sich den grössten droht in 20 Jahren in den szenario mit einem durch- humanitären Herausforde- grossen Agglomerationen schnittlichen Verkehrswachs- rungen seit dem Ende des das Verkehrschaos. Bei der tum von zehn Prozent aus. Zweiten Weltkriegs gegen- Präsentation von möglichen Ohne Ausbau der A1 und der über. Mehr Menschen als in Verkehrsszenarien wurde A2 käme es im Jahr 2020 vor den vergangenen Jahrzehnten der Agglomerationsverkehr allem in den grossen Agglo- bräuchten die Hilfe der Orga- als «die grosse Herausforde- merationen und dem A1-Ab- nisation, erklärte das Interna- rung» bezeichnet. schnitt Luterbach—Härkin- tionale Komitee vom Roten Unter dem Titel «Koordinier- gen—Wiggertal zu Engpäs- Kreuz (IKRK) am Freitag in te Verkehrswegeplanung — sen. Das Zielszenario mit ei- Nairobi bei der Vorstellung Netzanalysen zum Strassen- nem Wachstum von zehn seines Jahresberichts 2000. netz» zeigten am Freitag in Prozent sei sehr ehrgeizig, Zudem werde der Schutz für Bern Vertreter aus den dem sagte UVEK-Generalsekretär die Opfer von Konflikten und UVEK angesiedelten Bun- Hans Werder. Ein Null- die eigenen Mitarbeiter immer desämtern mögliche Ver- wachstum auf der Strasse sei schwieriger. Auch mit Geld- kehrsszenarien im Jahre 2020 aber unrealistisch. Die grosse mangel hat die Organisation auf. In den vergangenen 20 Herausforderung läge also in zu kämpfen. Jahren war der Strassenver- den grossen Agglomerations- In 60 Krisenherden ist das Rote kehr durchschnittlich um 30 gebieten, wo ein Ausbau des Kreuz im Einsatz. Darunter sind Prozent gewachsen, wobei Strassennetzes praktisch nicht auch 25 bewaffnete Konflikte, der Verkehr auf dem Natio- mehr möglich sein werde. wie der Direktor der IKRK- nalstrassennetz um rund 48 Deshalb brauche es eine intel- Hilfsaktionen, Jean-Daniel Tau- Prozent und jener auf dem ligente Kombination von öf- xe, berichtete. «Wir haben kei- übrigen Strassennetz um 20 fentlichem und motorisiertem nen Weltkrieg, aber wir haben Prozent gewachsen war. Es Verkehr. Kriege in aller Welt.» Die Kon- sei davon auszugehen, dass flikte seien mittlerweile meist das Wachstum wie bisher auf Noch kein Entscheid nicht mehr solche zwischen den Autobahnen stärker zu- Staaten, sondern innerhalb von nehme als auf den übrigen zu Gegenvorschlag Ländern. «Und sie sind schreck- Strassen, sagte ein Vertreter Um das Verkehrswachstum lich», unterstrich er. Oft seien des Bundesamtes für Stras- in den Griff zu bekommen, die Zivilisten, die es zu schüt- sen. Ohne Ausbau der A1 und seien noch weitere Massnah- zen gelte, nicht mehr nur Leid- der A2, dabei geht es um die men nötig wie beispielsweise tragende der Auseinanderset- Die Mazedonische Polizei stoppt einen IKRK Konvoi in Tetovo. (Foto: Keystone) Strecken Genf—Lausanne, die zweite Etappe von Bahn zungen, sondern würden — wie Bern—Zürich und Erstfeld— 2000, sagte Werder. etwa in Sierra Leone — direkt Zum Gegenvorschlag zur Asien, kümmert sich um Gefan- Erwartungen und Autonomiebe- Airolo, und bei einem Ver- angegriffen.