Ausgabe Nr. 17, 2.5.2017 INHALT
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1 Ausgabe Nr. 17, 2.5.2017 INHALT THEMA DER WOCHE: Gr. Henner Henkel- u. Cilly Aussem-Spiele: Ergebnisse, Infos & Bedeutung S. 2 FÜNF FRAGEN AN… Claudia Kohde-Kilsch: „Man darf Kids für den Erfolg nicht verbiegen“ S. 3 INTERNATIONALE TURNIERSZENE DTB-Profis auf der Tour: Wer spielt wo? S. 5 Tennis live: TV-Übertragungen und Streams im Überblick S. 5 Laura Siegemund: „Ich bin stolz wie Oskar!“ S. 6 Alle Infos zu den BMW Open: TV, Streams, Fakten & Favoriten S. 7 Philipp Petzschner im Doppelfinale von Barcelona S. 9 Oscar Otte mit starker Woche in China S. 9 Kevin Krawietz erreicht Endspiel in Italien S. 9 NACHWUCHS Jule Niemeier gewinnt Doppeltitel in Frankreich S. 10 Emelie Luisa Schwarte mit Halbfinalerfolg in Algerien S. 10 BEACH TENNIS Maraike Biglmaiers Beach Blog: Turnierstart in Brasilien S. 11 TURNIERE S. 12 2 THEMA DER WOCHE Große Henner Henkel- und Cilly Aussem-Spiele: Ergebnisse, Infos & Bedeutung Während in München die ersten Ballwechsel der BMW Open stattfanden, schlugen 80 Kilometer weiter nordwestlich in Augsburg die besten Jugendlichen unter 15 Jahren bei den vom 27. bis 30. April ausgetragenen Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Verbände auf – den sogenannten Großen Henner Henkel- und Cilly Aussem-Spielen. Die Titel gewannen die Juniorinnen aus Baden und die Junioren aus Bayern. Bayern und Baden triumphieren bei Mannschaftsmeisterschaften der Landesverbände in Augsburg Nachdem der Spielplan zu Beginn der Spiele durch Schneefall und Starkregen ordentlich durcheinandergewirbelt worden war und die ersten Begegnungen in verschiedene Tennishallen in Augsburg und Umgebung verlegt werden mussten, konnten die Finalspiele wie geplant auf der Anlage des TC Schießgraben stattfinden. Sieger bei den Großen Henner Henkel-Spielen wurden die Junioren des gastgebenden Bayerischen Tennis-Verbandes durch einen 3:0-Sieg im Finale gegen Württemberg. Es ist der 25. Erfolg einer bayerischen Auswahlmannschaft in diesem Wettbewerb. Die Cilly Aussem-Trophäe holten sich die Juniorinnen aus Baden, die sich mit 2:1 gegen die Mannschaft des Niedersächsischen Tennisverbandes behaupten konnten. Im Folgenden beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um die traditionsreichen Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Tennislandesverbände: Ergebnisse Alle Ergebnisse der Henner Henkel- und Cilly Aussem-Spiele 2017 finden Sie hier. Historie In Gedenken an den deutschen Spitzenspieler Henner Henkel wurden die Jugend- Mannschaftsmeisterschaften der Landesverbände 1950 erstmals ausgetragen. Insgesamt 15 Jahre lang spielten sowohl die Jungen als auch die Mädchen unter dem Titel „Große Henner Henkel-Spiele“ ihre Gewinner aus. Im Jahr 1965 fiel der Beschluss, der Juniorinnenkonkurrenz zu Ehren der Wimbledonsiegerin von 1931 den Namen „Große Cilly Aussem-Spiele“ zu geben. Stellenwert Die Henner Henkel- und Cilly Aussem-Spiele sind die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Jugend – und in der Einzelsportart Tennis etwas ganz Besonderes. „Ich bin ein Fan dieses Wettbewerbs“, sagt Dr. Eva-Maria Schneider, zuständige Vizepräsidentin des Deutschen Tennis Bundes. „Fast alle deutschen Spielerinnen und Spieler, die sich später auf der Profitour erfolgreich etablieren konnten, haben ihren Landesverband als Jugendliche bei den Henner Henkel- und Cilly Aussem- Spielen vertreten. Das ist eine tolle Plattform, sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.“ 3 Für die teilnehmenden Landesverbände sind die Großen Henner Henkel-und Cilly Aussem- Spiele nach wie vor ein wichtiger Termin im Jugendkalender – schließlich handelt es sich um eine Deutsche Meisterschaft. „Wir treten zumeist mit unseren besten Spielerinnen und Spielern an. Das hat dazu geführt, dass wir in den vergangenen zwei Jahren die Titel bei den Mädchen und bei den Jungen gewinnen konnten“, sagt Gerti Straub, Vizepräsidentin für Nachwuchsleistungssport im Westfälischen Tennis-Verband. Ein weiterer Grund für die Popularität der Spiele ist der Teamcharakter. „Generell sind Mannschaftswettbewerbe in unserem Sport eher unterdurchschnittlich repräsentiert und haben auf diesem Niveau einen ganz besonderen Reiz“, findet Stefan Böning, Verbandsjugendwart in Württemberg. Spieler Für die meisten Jugendlichen ist es eine Ehre, bei den Henner Henkel- und Cilly Aussem- Spielen dabei zu sein. „Die Berufung in eine Auswahlmannschaft ist für die Talente auch immer die Bestätigung ihrer Trainingsarbeit“, erzählt Gerti Straub. Dem kann auch Beate Lonnemann, Vizepräsidentin Leistungssport des Niedersächsischen Tennisverbandes, nur zustimmen: „Das ist auf einer anderen Ebene ähnlich wie im Fed Cup oder im Davis Cup. Es ist ein tolles Gefühl, als Mannschaft zu starten und Verantwortung zu übernehmen.“ Auch Dr. Eva-Maria Schneider – ehemals Schürhoff – hat es als junge Spielerin geliebt, im offiziellen Teamanzug ihres Landesverbandes anzutreten: „Eine Nominierung war und ist etwas ganz Besonderes. Ich freue mich, dass auch in diesem Jahr wieder fast alle Landesverbände mit ihren Spitzenjugendlichen teilgenommen haben.“ Bekannte Spielerinnen und Spieler der letzten Jahre sind Anna-Lena Grönefeld, Tatjana Malek, Martina Müller, Nicolas Kiefer, Michael Berrer, Jan-Lennard Struff, Daniel Masur, Dinah Pfizenmaier, Philipp Kohlschreiber, Philipp Petzschner oder Florian Mayer. Weitere Informationen zum Organisatorischen Aufwand, dem Spielmodus und den Namensgebern Henner Henkel und Cilly Aussem lesen Sie hier. FÜNF FRAGEN AN… Claudia Kohde-Kilsch: „Man darf Kids für den Erfolg nicht verbiegen“ Seit dem 1. April ist die ehemalige Weltklassespielerin Claudia Kohde-Kilsch als Honorar- Bundestrainerin für den Deutschen Tennis Bund (DTB) tätig. Im Rahmen der Großen Henner Henkel- und Cilly Aussem-Spiele war Kohde-Kilsch erstmals für den DTB im Einsatz. Im Interview spricht sie über ihre neue Aufgabe – die Nachwuchsförderung in den fünf ostdeutschen Landesverbänden – sowie ihre Erfahrungen als Trainerin, die heutige Profitour, Angelique Kerber und den ersten deutschen Fed Cup-Triumph vor 30 Jahren. Frau Kohde-Kilsch, Sie kümmern sich als neue DTB-Honorar-Bundestrainerin um den Nachwuchs in den ostdeutschen Verbänden. Wodurch zeichnet sich eine gute Förderung junger Talente aus? Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, auch wenn die Zeit bei mir lange zurückliegt (lacht). Eines hat sich jedoch nicht geändert: Das Umfeld ist enorm wichtig. Man muss die 4 Eltern so intensiv wie möglich in die Förderung der Kinder einbeziehen, ihnen Möglichkeiten für ihre Kids aufzeigen: Wo können sie trainieren? Welche Schwerpunkte sind wichtig? Ich freue mich wahnsinnig, mich künftig intensiv mit diesen Themen zu befassen und die neue Herausforderung, den Deutschen Tennis Bund bei der Nachwuchsförderung zu unterstützen. Woran erkennen Sie ein besonderes Talent? Talent setzt sich aus mehr Faktoren zusammen, als nur den Ball gut zu treffen. Das Verhalten auf dem Platz ist wichtig, die Körpersprache in schwierigen Situationen. Der Fokus ist entscheidend, auch die Frage, ob ein Kind Freude daran hat, immer wieder an seine körperlichen Grenzen zu gehen. Natürlich sind auch motorische Fähigkeiten, die Antizipation und die Auffassungsgabe wichtig. Wer schnell lernt und umsetzt, ist immer im Vorteil. Ist es ein Problem für die Leistungsförderung, dass Kinder und Jugendliche heutzutage zu vielen Eindrücken unterliegen, zu vielen Hobbies nachgehen? Das Angebot ist heutzutage riesig, erst recht durch die digitale Welt. Anfangs können mehrere Hobbies durchaus sinnvoll sein. Man erlernt unterschiedliche Fähigkeiten, auch im motorischen Bereich. Klar ist aber auch: Ab einem gewissen Alter, mit 13, 14, 15, muss man sich auf einen Sport fokussieren, wenn man es wirklich weit bringen möchte. Diese Jahre prägen die Entwicklung maßgeblich. Ich erinnere mich an meine Zeit: Als ich neun war, wurde ich erstmals vom DTB gesichtet. Damals galt ich schon als großes Talent. Ich trainierte zwar noch keine fünf Stunden am Tag, aber andere Hobbies als Tennis hatte ich nicht. Der Tennissport hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Auch das Spiel der Damen wird immer schneller. Wie beurteilen Sie die Entwicklung? Neben den Materialien und der Technik hat sich vor allem eines verändert: die Bedeutung der Athletik. Es hängt heutzutage so viel von der Physis ab. Zu meiner Zeit waren höchstens die besten 20 Spielerinnen der Welt wirklich fit. Heute liegt das Hauptaugenmerk im Training auf dem konditionellen Bereich. Die Methoden haben sich in dieser Hinsicht stark entwickelt. Eine Spielerin, die nicht vollkommen austrainiert ist, hat gegen die Besten keine Chance. Ich denke, ändern wird sich diese Entwicklung nicht mehr. Nur frage ich mich oft: Wo ist die Grenze? Ist Power im Damentennis heutzutage wichtiger als Touch? Vielleicht eine Nuance. Der Touch wird inzwischen vom Tempo überlagert. Wobei ich denke, die Kombination aus beidem zeichnet eine Topspielerin aus. Viele glauben, Serena Williams könne nicht gefühlvoll spielen, weil ihre Schläge so hart sind und so brachial aussehen. Dabei verfügt sie über einen unglaublichen Touch. Zu meiner Zeit gab es natürlich viele Spielerinnen, die ein ausgesprochen feines Händchen hatten. Vor allem: Im Gegensatz zu heute konnten damals nahezu alle Damen vollieren. Inzwischen ist Serve- and-Volley schon deshalb nahezu unmöglich, weil viele Trainer das Netzspiel lange nicht mehr so intensiv lehren. Das komplette Interview mit Claudia Kohde-Kilsch lesen Sie hier. 5 INTERNATIONALE TURNIERSZENE DTB-Profis auf der Tour: Wer spielt wo? In dieser Woche rückt vor allem das deutsche ATP-Turnier in München in den Fokus der Spieler.