TUR KUL

AFS à l’écriture AFS à la production et au développement

1,38% 6,93% 91,69% Apropos… AFS à la distribution

Cinéma Animation audiovisuelle

83% 13% 4% Produktionen

Postproduction

Zwar kann sich Luxemburg keiner langjähri- gen, reichen Kinotradition rühmen, doch fand es in den letzten Jahren einen festen Großherzogtum Platz in der internationalen Filmwirtschaft - Luxemburg das zumindest lassen die zahlreichen Preise, Verfassung: die von luxemburgischen Filmemachern auf Konstitutionelle den großen internationalen Filmfestivals Monarchie J’ai toujours voulu être une gewonnen wurden, vermuten. Sie sind eines von mehreren Indizien dieser sainte Nachbarländer: beachtlichen Entwicklung, und so wächst in diesem Land Tag für Tag, Deutschland Jahr für Jahr ein neuer, viel versprechender Wirtschaftszweig heran: jener, Belgien der audiovisuellen Produktionen. Frankreich

Fläche: Seit den 1990er Jahren lockten Koproduk- von denen etwa ein halbes Dutzend regelmäßig 2.586 km2 tionen mit ausländischen Partnern immer Spielfilme produzieren. Dazu kommen 4 Produktions- wieder hochkarätige Kinostars nach Luxem- firmen für Zeichentrickfilme und etwa 30 Spezialservice- Bevölkerung: burg. , , Nicolas Unternehmen. 448.300 Einwohner Cage, Gérard Depardieu, , davon Philippe Noiret, Patrick Swayze, Joseph Außerdem gründeten viele luxemburgische Gesell- 170.700 Ausländer Fiennes, und standen schaften Partnerunternehmen in anderen europäischen Bevölkerungs- bereits im Großherzogtum vor der Kamera. Ländern, so ist Samsa Film z. B. in einer Gesellschaft in dichte: Doch auch luxemburgische Schauspieler, Belgien, in Portugal und in zwei Gesellschaften in 170 Einw./km2 Regisseure, Produzenten und Techniker Frankreich vertreten. Auch Tarantula Luxembourg (2000) wussten sich neben diesen Stars durchzuset- gehört zu einem Netz von Partnergesellschaften in zen und verdienten sich ihre Sporen in der Frankreich, Belgien und in Großbritannien. Arbeitslosenrate: internationalen Filmszene. 4,1% Insgesamt arbeiten in dieser Branche über 500 (Dezember 2003) So entstand eine eigene Filmindustrie, die ihren luxemburgische und ausländische Filmemacher, die in berühmten ausländischen Schwestern in Nichts Luxemburg von ihrem Beruf leben, davon etwa 40 nachsteht. Einige Zahlen belegen dies: In Luxemburg Regisseure von denen die meisten sich zur Zeit existieren heute fast 40 Produktionsgesellschaften, hauptsächlich dem Kurz- und Dokumentarfilm widmen.

2002 hat der luxemburgischsprachige Spielfilm Le club des chômeurs von Andy Bausch alle Kinokassenrekorde in Luxemburg gesprengt

Fangen wir jedoch am ist gedämpft, doch als der Film 1987 auf dem AFI European Community Film Festival in den USA gezeigt Anfang an... wird, wird ein Kritiker des L.A. Reader darauf aufmerk- sam und rühmt ihn als einen der zehn besten Filme Lange Zeit beschränkte sich die Filmpro- des Jahres. duktion in Luxemburg (auf Luxemburgisch) im 20. Jahrhundert weitgehend auf touristische 1987 dreht Andy Bausch in Koproduktion mit dem und industrielle Werbefilme. Zwar wurden einige Saarländischen Rundfunk den Film, der zum Kultfilm des Versuche gewagt, wie E Congé fir e Mord (Urlaub luxemburgischen Kinos schlechthin wird: Troublemaker. für einen Mord), der 1983 von der AFO, einer Der Film macht den jungen Schauspieler Thierry Van Vereinigung von kinobegeisterten Lehrern, auf Werveke bekannt und lockt 15.000 Zuschauer in die 16mm gedreht wurde, doch waren dies immer Kinosäle. Andy Bausch erhielt für diesen Film 1988 nur isolierte Einzelfälle. Dieser Krimi auf Luxem- den Spezialpreis der Jury auf dem ‘Golden Fleece TV- burgisch war ein Publikumserfolg. Congé fir e Festival’ in Moskau - und stand damit erst am Anfang Mord war (abgesehen von L’amour ! Oui, mais... seiner Karriere. von Philippe Schneider) der erste luxembur- gischsprachige Spielfilm, der in den kommer- 1989 sollte erneut zum Meilenstein in der luxembur- ziellen Kinos gezeigt wurde. Er wurde parallel gischen Kinogeschichte werden. Die Regierung auf nicht kommerziellen Wegen in weiten beschließt, 15 Millionen luxemburgische Franken (circa Kreisen verliehen und erreichte summa sum- 372.000 Euro) in die Produktion eines Films zu inves- marum 30.000 Zuschauer von insgesamt tieren, der anlässlich des 150. Jahrestags der Unab- 200.000 Personen, die das Luxemburgische hängigkeit des Großherzogtums gedreht werden soll. sprechen oder verstehen. Dieser Rekord sollte Das noch junge Team von Samsa Film macht sich an erst 2002 mit Le club des chômeurs gebrochen die Adaptation des Romans Schacko Klak (Regie werden. geführt von Frank Hoffmann und Paul Kieffer) des luxemburgischen Autors Roger Manderscheid. Ende der 1970er Jahre taucht Andy Bausch in der Filmszene auf. Dieser junge autodidakte Filme- Der Autor erzählt darin seine Kindheit während des liebhaber, der heute oft als Vater des luxemburgischen zweiten Weltkriegs in einem Dorf unweit der luxembur- Kinos bezeichnet wird, drehte damals mit seiner S8- gischen Hauptstadt. Dieser auf 35mm gedrehte Kamera mehrere Kurzfilme und einen Spielfilm (When luxemburgischsprachige Spielfilm wurde sowohl von der the Music’s over, 1980), welche die Aufmerksamkeit der Filmkritik als auch vom Publikum gut aufgenommen. luxemburgischen Filmkritiker erregten. Aus dieser Erfahrung ziehen die luxemburgischen 1985 wagt er sich mit Gwyncilla, Legend of the Dark Produzenten die Schlussfolgerung, die Zeit sei reif für Ages erneut an einen Spielfilm heran. Der Kinoerfolg eine Professionalisierung der Produktionsstrukturen.

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Vor diesem Hintergrund schuf die um wirtschaftliche Zutaten einer Erfolgsstory Diversifizierung bemühte Regierung in den 1980er Jahren relativ konsequent zwei Mechanismen der finan- ziellen Unterstützung audiovisueller Produktionen. Die Anfänge dieser Erfolgsstory reichen in die Seither kommen Filmteams nicht nur in den Genuss ausgehenden 1980er Jahre zurück, in denen die finanzieller Vorteile, wenn sie ihre Kameras auf Regierung Luxemburgs beschloss, diesen neuen luxemburgischem Boden aufbauen, sie profitieren zu- Aspekt eines Großherzogtums zu fördern, dem von geeigneten technischen Infrastrukturen sowie welches allzu oft ausschließlich als Finanzplatz der Kompetenz und wachsenden Erfahrung der lokalen angesehen wurde. Da Luxemburg nicht wirklich Produktionsindustrie. auf eine schöpferische Kinotradition zurück- greifen kann, wurden damals Mittel bereitge- Seit 1988 wurden dank des Instruments der Steuer- stellt, um eine solche zu schaffen. Allem An- zertifikate (CIAV) in Luxemburg 250 audiovisuelle schein nach tragen die damaligen Bemühungen Werke von luxemburgischen Produzenten geschaffen heute ihre Früchte. und 125 Projekte konnten mit selektiven Finanzhilfen gefördert werden.

1999 wurde Nathalie Baye bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig zur besten Schauspielerin gekürt, für ihre Rolle in Une liaison pornographique, ein Film der zu einem großen Teil in Luxemburg gedreht wurde

Offensichtlich wirkten zwei in Luxemburg ansässige Giganten der audiovisuellen Kommunikation auf zahl- Die Filmförderung reiche innovative filmschaffende Unternehmen äußerst attraktiv, nämlich der europäische Fernseh- und Rund- Der Luxemburger Filmfonds (Fonds national de funksender RTL Group mit seinen über 40 Pro- soutien à la production audiovisuelle) ist die offi- grammen sowie der Betreiber der ASTRA-Satelliten zielle Filmfördereinrichtung die sich um die SES (Société européenne des satellites). Hinzu kommt, Förderung und die Entwicklung des audiovisuellen dass der Reichtum und die Vielfalt der luxemburgischen Sektors kümmert. Der Filmfonds unterliegt der Naturlandschaft mit ihren zahlreichen Schlössern und gemeinsamen Kontrolle der für Kultur und historischen Orten unzählige interessante Möglich- audiovisuelle Medien zuständigen Minister. Der keiten für Außendreharbeiten bietet, von der mehr- 1990 gegründete und 1999 umstrukturierte sprachigen Gewandtheit der Luxemburger und der Fonds gewährleistet die Umsetzung aller politi- Überschaubarkeit des Landes selbst einmal ganz abge- schen Maßnahmen zur Förderung audiovisueller sehen, was sicherlich auch zu dieser raschen Ent- Produktionen. So ist er insbesondere für die wicklung beitrug. Verwaltung der verschiedenen, seit 1990 verfüg- baren selektiven Finanzhilfen zuständig, küm- mert sich jedoch auch um Förderungsaktionen

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und die grenzübergreifenden Koproduktions- 2004 arbeitet Pol Cruchten an einem neuen Spielfilm Perl oder Pica, abkommen, bescheinigt audiovisuellen Werken nach einem Werk von dem die luxemburgische Nationalität und erhebt Luxemburger Jemp Hoscheit statistische Daten über die Filmbranche.

Der Filmfonds entscheidet über die Verteilung der selek- tiven Finanzbeilagen welche die Entwicklung des audio- visuellen Sektors anregen sollen. Diese Beilagen, die den Produzenten zukommen, werden in Gestalt von

George and the Dragon, ein Film von Tom Reeve (auf dem Foto sind Patrick Swayze, Piper Perabo und Jean-Pierre Castaldi zu sehen)

Einnahmevorschüssen geleistet und können die Form von Hilfeleistungen bei der Projektentwicklung von Selektive Finanzhilfen 2003 Drehbüchern, von Zuschüssen bei der Produktion oder Koproduktion, oder aber von Unterstützung beim Vertrieb filmischer Werke annehmen. Beim Schreiben Bei der Produktion und Entwickeln

Der Fonds ist auch für die Zuteilung der audiovisuellen 1,38% Steuerzertifikate zuständig, die 1988 eingeführt wurden 6,93%Beim Schreiben Bei der Produktion91,69% und mit deren Hilfe den Produzenten ein Teil der und Entwickeln Produktionskosten für Filmproduktionen in Luxemburg 1,38% erstattet wird. Steuerzertifikate können für Spielfilme, 6,93% 91,69%Beim Vertrieb Dokumentarfilme und Multimediaproduktionen bewilligt Û werden, die originelle, kreative Elemente enthalten und (auf einer Gesamtsumme von 3.223817,44 ) von bleibendem Wert sind. 2002 kamen 15 audiovisuelle Beim Vertrieb Produktionen aus Luxemburg in den Genuss dieser Kino Zeichentrick Steuerzertifikate, 21 Projekte wurden mit selektiven Verteilung der Steuerzertifikate 2002 Finanzhilfen gefördert (23 im Jahre 2003), die in Form von Einnahmevorschüssen geleistet werden. Die staat- Kino Zeichentrick lichen Beihilfen, die in Form von Steuerzertifikaten 83% 13% 4% gewährt werden, belaufen sich auf 30 % dieses Betrags.

Die Einführung der Filmfördermechanismen bewirkte 83% Postproduktion13% 4% dass sich immer mehr junge Produzenten und Regis- seure nach ihrem Abschluss in Frankreich oder Belgien in Luxemburg niederließen. Postproduktion

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Luxemburg) der erste hundertprozentig luxemburgische Spielfilm unter der Rubrik ‘Un certain regard’ auf den Filmfestspielen Cannes vorgestellt. Dieser Film wurde ebenfalls mit dem Max-Ophüls-Preis beim gleichnami- gen Filmfestival in Saarbrücken (Deutschland) geehrt.

Während von 1899 bis 1989 in allen Genres (Dokumentarfilm, Spielfilm, Kurzfilm, Reportage) insge- samt 110 Filme produziert wurden, entstanden zwi- schen 1990 und 1999 120 Werke, die meisten davon Kurzfilme, einige Abschlussarbeiten und einige Kopro- duktionen mit dem Ausland.

Da kein einheimischer Markt zur Verfügung stand, auf dem sich Spielfilme amortisieren könnten, wandten sich die meisten nationalen Gesellschaften Koproduk- tionen mit ausländischen Produktionsgesellschaften Dank der Investitionszertifikate und der selektiven zu. Ab diesem Zeitpunkt bot Luxemburg Technikern Finanzhilfen erreichten die luxemburgischen Produ- wie Produzenten und sogar Schauspielern aus Luxem- zenten rasch ein professionelles Niveau. Die Film- burg die Möglichkeit, von ihrem Beruf zu leben. Aus- branche in Luxemburg entwickelte sich daraufhin im ländische Produzenten griffen andererseits ab diesem Lauf der 1990er Jahre rasant. 1992 wurde mit Zeitpunkt immer häufiger auf luxemburgische Kollegen Hochzäitsnuecht von Pol Cruchten (Videopress – zurück, um ihre Projekte zu realisieren.

Kate Odgen und Tippi Hedren in Désirée Nosbuschs Kurzfilm Ice Cream Sunday

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von den Fördermitteln für Filme inländischer Natio- Luxemburgische nalität in beiden Ländern profitieren und auch private oder öffentliche Geldgeber in zwei Staaten finden. Koproduktionen Solche Abkommen zeigen den erklärten Willen der Regierung zur Filmförderung. Diese unterschiedlichen Fördermaßnahmen des luxemburgischen Staates bewirkten eine Profes- sionalisierung der Branche, die ihrerseits bessere Konkrete Beispiele Möglichkeiten für luxemburgische Produktionen und für Koproduktionen mit ausländischen Besonders die in den letzten fünf Jahren ent- Gesellschaften schuf. standenen Filme veranschaulichen, wie erfolg- reich die staatlichen Initiativen in Luxemburg Die luxemburgische Regierung setzt ihre Bemühungen waren. zur Unterstützung der Filmbranche fort, insbesondere durch Produktionsabkommen mit anderen Ländern. So erlebte Luxemburg 2000, wie der Sohn von Francis Erste Schritte in diese Richtung wurden mit der Unter- Ford Coppola, Roman, auf den Brettern der luxembur- zeichnung eines Koproduktionsabkommens mit Quebec gischen Gesellschaft Delux Productions seinen ersten im Jahr 1994 sowie einem Abkommen mit Kanada im Spielfilm C.Q. drehte. Roman Coppolas Regiedebüt Jahr 1996 unternommen. Ein weiterer Schritt folgte wurde anschließend außerhalb des Wettbewerbs bei 2001, als der Kommunikationsminister François Biltgen den Filmfestspielen in Cannes gezeigt. in Cannes ein Filmabkommen mit Frankreich unter- zeichnete und im darauffolgenden Jahr einen ähnlichen Im Nachspann flimmerten Namen wie Gérard Vertrag mit Deutschland abschloss. Vergleichbare Ver- Depardieu, Elodie Bouchez, die bereits in Le Péril jeune träge werden zur Zeit mit weiteren Ländern ausgear- von Cédric Klapisch zu sehen war, Giancarlo Giannini, beitet. So soll die Entwicklung bilateraler Koproduk- der in Cannes für seine schauspielerische Leistung in tionen gefördert und unterstützt, der kulturelle und Mimi Métallo die Goldene Palme erhielt, sowie Jeremy wirtschaftliche Austausch gestärkt und die grenzüber- Davies, der auch in Nell oder Saving Private Ryan (Der greifende Kooperation zwischen den Vertretern der Soldat James Ryan) mitwirkte, über die Leinwand. An Filmkunst begünstigt werden. den Außendreharbeiten vor dem Justizpalast in Luxem- burg wirkten über 300 Statisten mit, als die Studenten- Mit diesen Abkommen verpflichten sich die beiden demonstrationen nachgestellt wurden, welche 1968 Unterzeichnerstaaten, Filme, die von Gesellschaften zunächst die französische Hauptstadt und dann ganz ihres Landes koproduziert wurden, als inländische Frankreich bis in die Grundfeste erschütterten. Produktion anzuerkennen. So kann eine Koproduktion Delux Productions wurde auch von Elias Merhige für seinen Shadow of the Vampire auserkoren, ein fiktionaler Film über die Dreharbeiten zum Nosferatu des deut- schen Regisseurs F. W. Murnau aus dem Jahr 1922. Delux Productions war Partner von Saturn Films, der Produktionsgesellschaft des amerikanischen Schau- spielers Nicolas Cage, sowie zweier britischer Gesell- schaften. Auf Schloss Vianden und Burg Brandenbourg, im Mullerthal und der Luxemburger Altstadt fanden die Dreharbeiten mit John Malkovich (der den Regisseur von Nosferatu, Murnau, spielte), Udo Kier und (in der Rolle des Schauspielers Max Schreck, der im Film von Murnau den Nosferatu spielte) statt.

Willem Dafoe fiel bereits in Klassikern wie Der englische Patient oder Mississippi Burning auf. Die Rolle des Max Schreck brachte ihm eine Nominierung für den Golden 2004 wurde The Girl with a Pearl Earring zweimal für die Globe sowie für den Oscar 2001 in der Kategorie Golden Globes nominiert, zehnmal bei den Orange British ‘Bester Nebendarsteller’ ein. Der Film Shadow of the Academy Film Awards und dreimal bei den Academy Awards Vampire erhielt außerdem eine Oscar-Nominierung in der Kategorie ‘Bestes Make-Up’.

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l’an 2000’ en Europe vertreten. Der unter der Regie Ein aufwändiger Mantel- von Agnès Obadia und Jean-Julien Chervier gedrehte Film Du Poil sous les roses, der von der Sexualität Heran- und Degenfilm wachsender handelt, wurde im Jahr 2000 als bester Film des Frauenfilmfestivals in Arcachon mit der ‘Vague d’or’ 2001 wählte der Regisseur Peter Hyams, für den bereits ausgezeichnet. Unvergesslich auch Eine pornographische Jean-Claude Van Damme und Arnold Schwarzenegger in Beziehung (Une liaison pornographique) mit der franzö- Timecop bzw. End of Days spielten, Luxemburg als sischen Schauspielerin Nathalie Baye und Sergi López Drehort des größten Teils seines Spielfilms The (zu sehen auch in Harry meint es gut mit Dir) in den Musketeer. Bei dieser Neuauflage der Abenteuer des Hauptrollen.

Diese Koproduktion von Samsa Film mit belgischen, französischen und schweizerischen Produktionsgesell- schaften wurde zum Teil in Luxemburg gedreht. Nathalie Baye erhielt für diese Rolle den Preis für die beste Schauspielerin auf den Internationalen Filmfest- 2001 erhielt Shadow of the Vampire spielen Venedig. Eine pornografische Beziehung wurde 2 Nominierungen außerdem auf den Filmfestspielen Cannes 2001 mit für die Oscars dem Medienpreis der Europäischen Union gekürt. jungen Gascogners wurde die Rolle des D’Artagnan mit Justin Chambers besetzt, weitere Darsteller waren Catherine Deneuve in der Rolle der Königin Anna von Österreich und die blutjunge Mena Suvari, noch als charmante Lolita aus American Beauty in bester Erinnerung. Diese Megaproduktion wurde der Obhut der luxemburgischen Produktionsfirma The Carousel Picture Company anvertraut. Spielorte mehrerer Außenszenen waren unter anderem die Rue du , die Corniche in Luxemburg-Stadt sowie die Place d’Armes.

The Musketeer wurde als Vorpremiere beim US- Filmfestival Deauville gezeigt und war ab seinem Kinostart in den USA im September 2001 ein Kassen- schlager.

Im Jahr 2000 gelang den Produzenten der luxembur- Begegnung von Joseph Fiennes mit dem luxemburgischen Kommunikations- gischen Gesellschaft Samsa Film mit Jaime zweifelsohne minister François Biltgen (rechts) und dem Direktor des Luxemburger ein Meisterstück, schenkt man den zahlreichen Preisen Filmfonds, Guy Daleiden Glauben, die dieser Film des portugiesischen Regisseurs Antonio Pedro Vasconcelos einheimste. Jaime erhielt Dieser Preis zeichnet einen ersten oder zweiten beim Festival von San Sebastián den Sonderpreis der Spielfilm eines Jungregisseurs aus, dessen Vertrieb im Jury und wurde für die European Film Awards 2000 in Rahmen des MEDIA-Programms der EU gefördert der Kategorie ‘Best European Cinematographer’ aus- worden ist. Der Film muss außerdem in mehreren gewählt. Die luxemburgisch-portugiesisch-brasilianische Ländern außerhalb des Ursprungslands gezeigt worden Koproduktion erhielt außerdem den ‘Grand Prix sein und er muss einen gewissen Erfolg genossen Cannes Junior 2000’ und den Preis der Association fran- haben. çaise du Cinéma d’art et d’essai bei den Filmfestspielen in Cannes. Gedreht wurde der Film zwar in Portugal, doch Samsa Film hat ein weiteres Mal mit Frédéric Fonteyne die gesamte Postproduktion erfolgte in Luxemburg. im Rahmen seines neuen Films La Femme de Gilles, mit Emmanuelle Devos und Laura Smet zusammengearbei- Der ebenfalls im Jahr 2000 von Samsa Film produzierte tet. Dieser Film wurde zum größten Teil in Luxemburg Du Poil sous les roses sollte Luxemburg auf dem Euro- gedreht und wird voraussichtlich 2004 in den Kinos pean Cinema Forum in der Kategorie ‘Avoir 20 ans en erscheinen.

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Horrorkomödie Delicatessen von Caro und Jeunet Von Venedig nach phantastische Bühnenbilder arrangierte. Secret Passage gehörte zur offiziellen Auswahl des Boston Jewish Film Esch-sur-Alzette Festival im November 2003.

Delux Productions zog mit Secret Passage bei Die Kulissen von Venedig dienten, unter anderem, eben- den Dreharbeiten in Luxemburg im Jahr 2001 falls dem Regisseur beim Dreh seines alle Blicke auf sich. Der Film von Adémir Films The Merchant of Venice. Diese Verfilmung von Kenovic, der als Koproduktion mit der britischen Shakespeares Stück, welche in Koproduktion mit Delux Filmgesellschaft Zephyr Films entstand, wartete Productions verwirklicht wurde, kann sich mit Joseph mit als Hauptdarsteller auf (zu Fiennes, Jeremy Irons und Al Pacino einer renommier- sehen bereits 1998 in The Big Lebowski). ten Rollenbesetzung rühmen. Weitere Stars in der Besetzung waren Katherine Borowitz und Tara FitzGerald. Ein Jahr dauerte die Vorbereitungszeit um die Industriebrache in Esch-sur-Alzette in das Venedig des 16ten Jahrhunderts zu verwandeln

Nachdem einige Szenen in Venedig und in den Delux- Mostra von Venedig und Studios in Contern gedreht waren, richtete sich das Drehteam auf der Industriebrache Terres Rouges in Cannes Esch-sur-Alzette ein. In nur sechs Monaten hatten gut 300 Handwerker und Helfer das sechs Hektar große Im Jahr 2002 wurden zwei Produktionen von Brachland in das Venedig des ausgehenden 16. Jahr- Samsa Film für das Programm der 59. Mostra hunderts verwandelt. Alle Gewerke hatten Hand ange- internazionale d’arte cinematografica in Venedig legt, um auch die letzten Details originalgetreu nachzu- ausgewählt: Nha Fala (Meine Stimme) und Un bilden: Stuck, Wandmalereien, Holzbalkone, Wäsche in honnête commerçant. den Fenstern, Gondeln, ja sogar Geranien – nichts wurde dem Zufall überlassen. Tonnenweise Baumate- Nha Fala ist eine musikalische Komödie von Flora rialien waren nötig, allein der Aufbau der Filmkulisse Gomes mit Fatou N’Diayé, Jean-Christophe Dollé, wird auf ein Gesamtbudget von mehreren Millionen Angelo Torres, Danièle Evenou und François Hadji- Dollar geschätzt. Lazaro. Der Film wurde von Samsa Film in Koproduk- tion mit Fado Filmes (Portugal) und Les films de mai Ein Jahr Vorbereitungen gingen dem Bau der von Miljen (Frankreich) gedreht. Nach zwei Nominierungen für die Kreka Kljakovic konzipierten Bühnenbilder voraus, der offizielle Auswahle in Cannes in den Jahren 1996 und bereits in den Filmen von Emir Kusturica (Zeit der 1992 legt Flora Gomes mit diesem Film eine poetische, Zigeuner, Underground, Arizona Dream) oder in der musikalische Ode an ihr Heimatland Guinea-Bissau vor. Nha Fala nahm am offiziellen Wettbewerb der Mostra teil.

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Eré Méla Méla, 2003 wurde Moonlight zum ‘Best European Feature Film’ ein Film von Dan Wiroth, beim Filmfestival in Hollywood gewählt. produziert von Tarantula Sehr erfolgreich war auch The Girl with a Pearl Earring Luxembourg des Regisseurs Peter Webber, eine Produktion von Delux Productions. Der Film wurde unter Mitwirkung vieler luxemburgischer Techniker in der Industriebrache Terres Rouges in Esch-sur-Alzette verwirklicht, welche zu dieser Gelegenheit in das Delft des 17ten Jahrhunderts Un honnête commerçant von Philippe Blasband wurde in verwandelt wurde. The Girl with the Pearl Earring wurde Venedig auf der ‘Semaine Internationale de la Critique’ mit dem ‘goldenen Hitchcock’ (Preis der Jury) und mit vorgestellt. Der von Samsa Film in Koproduktion mit dem ‘silbernen Hitchcock’ (Publikumspreis) im Rahmen Artémis Productions (Belgien) gedrehte Film wartet der vierzehnten Ausgabe des britischen Filmpreises von mit Darstellern wie Benoît Verhaert, Philippe Noiret, Dinard ausgezeichnet (Oktober 2003), und er kam Serge Larivière, Yolande Moreau, Frédéric Bodson und ebenfalls in die jeweilige offizielle Wettbewerbsauswahl dem Luxemburger Patrick Hastert auf. der Filmfestivals von San Sebastian und Toronto.

Was die Produktionsfirma Tarantula Luxembourg be- Des weiteren wurde The Girl with a Pearl Earring in den trifft, so wurde 2002 der erste Spielfilm dieser Filmge- Kategorien ‘Beste weibliche Darstellerin’ (Best Perfor- sellschaft, nämlich Une Part du ciel offiziell für die Reihe mance by an Actress in a Motion Picture – Drama) für die ‘Un certain regard’ der Internationalen Filmfestspiele Schauspielerin Scarlett Johansson, und ‘Beste Filmmusik’ Cannes vorgeschlagen. Dieser Film von Bénédicte (Best Original Score – Motion Picture) für Alexandre Liénard mit Séverine Caneele, Sofia Leboutte, Josiane Desplat bei den Golden Globes nominiert. Bei den Stoléru, Yolande Moreau und André Wilms in den Academy Awards 2004 wurde es dreimal nominiert: ‘Art Hauptrollen, befasst sich mit Integration und sozialer Direction’,‘Best Cinematography’,‘Best Costumes’. Ausgrenzung. Die Dreharbeiten fanden unter Mit- wirkung zahlreicher Luxemburger Techniker zum Teil im Der Film Twin Sisters von Ben Somborgaart, produziert Großherzogtum statt. von Samsa Film, wurde mit dem Golden Calf 2003 für den besten Spielfilm beim Netherlands Film Festival (Anfang In einem ganz anderen Stil kommt der 2002 angelaufene Oktober 2003) ausgezeichnet. Bei den Academy Awards Spielfilm von Tom Reeve und der Produktionsfirma The wurde es in der Kategorie ‘Best Foreign Language Film’ Carousel Picture Company George and the Dragon mit nominiert. Patrick Swayze daher (Stadt der Freude, Dirty Dancing und Ghost). Gedreht wurde hauptsächlich auf Burg Branden- bourg und in Esch-sur-Alzette. Die Geschichte spielt nach dem ersten Kreuzzug ins Heilige Land (Anfang des 11. Jahrhunderts) zur Zeit der Ritter, schönen Fräuleins und Legenden.

Auch 2003 kam ein von der luxemburgischen Gesell- schaft Delux Productions koproduzierter Spielfilm in die engere Auswahl für die Goldene Palme der Film- festspiele Cannes. Es handelte sich um The Tulse Luper Suitcase:The Moab Story des Engländers Peter Greenaway, der bereits 1999 in Cannes mit der luxemburgischen Produktion 8 1/2 Frauen von sich reden machte.

Ende 2003 haben mehrere andere luxemburgische Koproduktionen Preise auf internationalen Filmfest- spielen gewonnen. Auf dem Weltfilmfestival von Montreal war Moonlight (in der Sparte ‘Europäisches Kino’) zu sehen, produziert von Delux Productions unter der Regie von Paula van der Oest. Dieses Werk hatte bereits zwei Mal den ‘Youth Jury Award’ erhalten: beim Netherlands Film Festival in Utrecht und beim Un honnête commerçant hat Philippe Noiret zusammen mit Benoît European Film Festival in Lecce (Italien). Ende Oktober Verhaert auf die Leinwand gebracht

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Cinénygma und Lëtzebuerger Filmpräis

In Zusammenarbeit mit dem Luxemburger Filmfonds wird im Multiplex Utopolis das Cinénygma Luxembourg International Film Festival organisiert. Dort werden jedes Jahr etwa 30 europäische und internationale Filme, ein Spielfilm- und ein Kurzfilmwettbewerb und zum Abschluss des Festivals die Nacht des fantastischen Films angeboten.

Insgesamt vier Preise werden bei diesem Festival verteilt: der Grand prix Cinénygma für den besten Film des Festivals, der Méliès d’argent für den besten europäischen Fantasyfilm, der Publikumspreis und der Preis der Jury für den besten Kurzfilm.

2003 wurde im Rahmen einer Woche, die ganz den heimischen Produktionen gewidmet war, auch erstmalig der Lëtzebuerger Filmpräis verliehen. Mit diesem Preis, der von den für den Fonds national de soutien à la production audiovisuelle zuständigen Ministern initiiert wurden, sollen jedes Jahr die besten luxembur- gischen Kinobeiträge prämiert werden, um so hochwertige Werke auszuzeichnen, das filmische Schaffen zu fördern, die Entwicklung der Filmindustrie in Luxem- burg zu begünstigen und die Aufmerksamkeit des Publikums auf luxemburgische Produktionen zu lenken.

Die Preisträger bei der Zeremonie des ersten Lëtzebuerger Filmpräis Copyright: Romain Girtgen/CNA

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Prämierte Filme 2003: Eine anerkannte Generation von luxemburgischen

Preis für den besten Film Regisseuren Ex aequo: J’ai toujours voulu être une sainte von Geneviève In den letzten Jahren wurden nur zwei Spielfilme Mersch (Produktion: Samsa Film) und L’homme au auf Luxemburgisch gedreht (Back in Trouble, cigare von Andy Bausch (Produktion: Rattlesnake 1997, und Le Club des chômeurs, 2002), beide von Pictures) Andy Bausch. Im übrigen haben nur acht luxem- burgische oder in Luxemburg lebende Filme- Preis für die beste luxemburgische macher (Andy Bausch, Pol Cruchten, Paul Koproduktion Scheuer, Geneviève Mersch, Laurent Branden- Une part du ciel von der Belgierin Bénédicte Liénard bourger, Paul Kieffer, Frank Hoffmann und Luis (Produktion:Tarantula Luxembourg) Galvão Teles) überhaupt Spielfilme gedreht.Viele andere widmen sich – zumindest zur Zeit – eher Preis für den besten Kurzfilm dem Kurzfilm oder dem Dokumentarfilm. If not Why not von Daniel Wiroth (Produktion: Samsa Film) Le Club des chômeurs von Andy Bausch, eine Kopro- duktion von Iris Productions und der Schweizer Gesell- Preis für die beste technische Leistung schaft Fama Film, feierte mit über 40.000 Besuchern Thierry Faber für seine Montagearbeit am Dokumentarfilm einen grandiosen Erfolg, als er 2002 in die Kinos kam. D’Lëtzebuerger am Tour de (Produktion: CNA) Unter den Hauptdarstellern waren Luxemburger wie Thierry Van Werveke, Myriam Muller, André Jung, Marco Preis für die beste künstlerische Leistung Lorenzini, Fernand Fox und Luc Feit. Thierry Van Werveke für seine Darstellung im Andy Bauschs Komödie Le club des chômeurs (Produktion: 2002 drehte die luxemburgische Regisseurin Geneviève Iris Productions) Mersch, die sich bereits mit Kurzfilmen und Dokumen- tarfilmen einen Namen gemacht hatte (Le pont rouge Ehrenpreis 1991), ihren ersten Spielfilm J’ai toujours voulu être une Der Ehrenpreis ging posthum an den im März 2003 sainte. Er wurde von Samsa Film und der belgischen verschiedenen luxemburgischen Dokumentarfilm- Produktionsfirma Artémis Productions mitfinanziert regisseur Gordian Troeller und erzählt – auf Französisch – die Geschichte einer Jugendlichen auf der Suche nach ihrer Mutter, die sie Preis des besten Nachwuchskünstlers nach der Geburt verlassen hat. Daniel Wiroth, Animationsfilmemacher 2003 wurde dieser Film auf dem Weltfilmfestival in Preis für den besten europäischen Film Montreal mit dem Zénith d’or für den besten Erstlings- der in luxemburgischen Kinos gelaufen ist spielfilm ausgezeichnet. Die Jury lobte „ihren präzisen Hable con ella von Pedro Almodóvar Stil und die subtilen Emotionen“. Außerdem lief der Film in der offiziellen Auswahl des Festivals von Spezialpreis der Stadt Luxemburg Mannheim-Heidelberg und des internationalen Film- L’homme au cigare von Andy Bausch festivals Aubagne. Bei der ersten Verleihung des Lëtze- (Produktion: Rattlesnake Pictures) buerger Filmpräis 2003 wurde Geneviève Merschs Film zum besten Spielfilm gewählt. Ehrenpreis der Stadt Luxemburg Ging posthum an Fred Junck Der neueste Spielfilm von Pol Cruchten heißt Boys on the Run. Die Dreharbeiten fanden 2001 auf Englisch in den Vereinigten Staaten statt. Zur Rollenbesetzung gehört Raquel Beaudene, bekannt vor allem aus Great Expectations, sowie Ron Perlman, der niederträchtige Salvatore aus dem Film Der Name der Rose.

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Seinen vorherigen Film Black Dju (1996) hatte Pol der Berlinale und den ‘Hans-Züllig-Preis’ als bester Cruchten auf Französisch gedreht. In diesem Spielfilm, Tanzfilm beim 52.Internationalen Kurzfilmfestival im ita- der die Geschichte eines jungen Manns von den lienischen Montecatini. Diese Produktion ist einer von Kapverden und eines einsamen, enttäuschten Polizisten sieben Kurzfilmen, die auf Arte in der Themenreihe erzählt, trifft der Hauptdarsteller Philippe Léotard die ‘One Dance, One Song’ ausgestrahlt wurden. 2003 fiel kapverdische Sängerin Cesaria Evora. Der Film ist eine Dan Wiroth mit einem neuen Tanzfilm If not Why not Koproduktion von Samsa Film, Saga Film (Belgien), auf, der ebenfalls auf Arte ausgestrahlt wurde, dies im Vermedia (Portugal) und RTBF (Belgien). Black Dju Rahmen einer Reihe über Tanzfilme die von Samsa Film wurde weltweit auf zahlreichen Festivals gezeigt: koproduziert wurden. Der Film erhielt den Preis für Brüssel, Montreal, Los Angeles, Göteborg, Prag, Berlin, den besten Kurzfilm bei der ersten Ausgabe des Valencia und New York. Lëtzebuerger Filmpräis.

Luis Galvão Teles wusste seinerseits mit seinem Spiel- Der letzte experimentelle Film mittlerer Länge der film Elles (Miou-Miou, Marthe Keller) von 1997, sowie luxemburgischen Regisseurin Bady Minck Im Anfang war 1991 mit Retrato de familia zu beeindrucken. 2002 hat er der Blick kam 2002 in die Kinos und nahm am offiziellen zusammen mit Samsa Film Fado Blues gedreht. Wettbewerb der ‘Quinzaine des réalisateurs’ beim

2003 hat Im Anfang war der Blick der Luxemburgerin Bady Minck einen Preis bei den Filmfestspielen von Pesaro gewonnen

2002 hat der Luxemburger Laurent Brandenbourger, Festival in Cannes im Mai 2003 teil. Dieser Film wurde zusammen mit dem Belgier Philippe Boon, bei dem erstmalig 2002 auf der Viennale präsentiert und war Spielfilm Petites Misères mit Marie Trintignant Regie eine Koproduktion der luxemburgischen Produktions- geführt. Le Figaro charakterisierte diesen Film als „eine firma Minotaurus Film und dreier Wiener Gesell- urkomische Fabel über die Konsumgesellschaft und schaften (Oikodrom, Garabet Film und Amour Fou Schuld…“. Filmproduktion). Seit seines Erscheinens wurde der Film auf zahlreichen Festivals weltweit gezeigt und Dan Wiroth, ein weiterer luxemburgischer Filme- gewann einen Preis bei den internationalen Filmfest- macher, heimste Ende der 1990er-Jahre mit seinem spielen von Pesaro. Kurzfilm Fragil, in dem er Gläser zum Leben erwecken ließ, Preise auf verschiedenen Festivals ein (Brüssel, Andere erregten Aufsehen mit neuen Kurzfilmen: Saarbrücken, Acadie, Moncton – Canada etc.). Désirée Nosbusch mit Ice Cream Sundae, in den Verei- nigten Staaten gedreht und mit Hippi Hedren in der 2001 war Dan Wiroth mit seinem Kurzfilm Ere Mela Hauptrolle (die in Hitchcocks Die Vögel zu sehen war), Mela ähnlich erfolgreich. Diese Koproduktion von Beryl Koltz mit Your chicken died of hunger, Isabelle Tarantula,Arte (Frankreich) und Heure d’été produc- Costantini mit Les feux follets, Christophe Wagner mit tions (Frankreich) erhielt unter anderem den Teddy auf Un combat, Luc Feidt mit W oder Catherine Richard mit Laterna magica. All diese Filme wurden von Samsa Film

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produziert, außer dem Film von Isabelle Costantini, der Offiziell fand diese Semaine du documentaire erstmalig von Hémisphere Films produziert wurde. 2000 im Kino Utopia statt, doch die Idee geht auf das Jahr 1998 zurück, als Samsa Film etwa zur gleichen Zeit Und dies ist nur eine kleine Auswahl von allen luxem- Vorbereitungen für das Erscheinen der drei genannten burgischen Regisseuren, die sich in der Filmwelt bereits Dokumentarfilme traf. „Statt je nach Verfügbarkeit zwei einen Namen gemacht haben oder gerade damit oder drei Premieren in kurzer Folge lieber ein umfas- anfangen. senderes Programm ausarbeiten und daraus ein Festival machen“, erklärte damals Claude Waringo, Regisseur und Mitorganisator des Festivals. Die Veranstaltung Luxemburgische Realität lockte zweitausend Besucher in die Kinosäle. Diese Initiative bietet dem Publikum die Möglichkeit, Filme im Dokumentarfilm? kennen zu lernen, die im herkömmlichen Verleih meist keine Beachtung finden. Angesichts der vielseitigen Filmproduktion im Großherzogtum bedauern einige, dass die Spiel- filme die in Luxemburg gedreht werden sich Films made in weit von der luxemburgischen Realität abwen- den, besonders dann, wenn es sich um Kopro- Luxemburg duktionen mit ausländischen Firmen handelt. Der im Jahre 1989 gegründete Centre national de Somit komme diese Realität besser in Dokumentar- l’audiovisuel (CNA) archiviert die nationalen Produk- filmen über die verschiedenen Aspekte der luxembur- tionen sowie jegliche Filme die im Großherzogtum gischen Gesellschaft und Geschichte zum Ausdruck, wie produziert oder koproduziert werden, sowie die Film-, zahlreiche Beispiele belegen: Stol von Claude Lahr Video-, und Audiosammlungen des RTL Télé Lëtzebuerg (1998) widmet sich der Stahlindustrie und Geneviève und verfügt außerdem über eine sehr große Sammlung Mersch erinnert in zwei Produktionen des Centre an Familienfilmen. Der CNA produziert und koprodu- national de l’audiovisuel, (in Sentimental Journey von ziert selbst auch Dokumentarfilme auf Basis von 1995 und Iwwer an eriwwer von 1996) daran, wie Archiven (Little Big One, Histoires de jeunesse, D’Lëtze- Luxemburg den Zweiten Weltkrieg erlebte. Außerdem buerger am Tour de France, Ons Arméi), bietet eine wurde die Zeit des Zweiten Weltkriegs von Claude Beratungsstelle für Studenten die eine Filmhochschule Lahr in Heim ins Reich (Arbeitstitel) thematisiert. besuchen wollen und führt systematisch Nachfor- schungen über die luxemburgische Filmgeschichte Weitere Beispiele dafür sind die von der jungen durch, welche dann in Büchern, (so wurden Bücher Produktionsfirma Tarantula Luxembourg produzierten über Germaine Damar, den Regisseur René Leclère oder koproduzierten Kurzfilme: In André an d’dissident und den Schauspieler René Deltgen herausgegeben) Stëmmen (2001) präsentiert der Regisseur Donato sowie in Filmen veröffentlicht werden (derzeit wird an Rotunno ein Portrait André Hoffmanns, Abgeordneter einem Film über René Deltgen gearbeitet). der Partei Déi Lénk.Von Donato Rotunno stammt auch der 1999 herausgekommene Terra mia der die Proble- 1997 rief das Centre national de l’audiovisuel (CNA) in matik der italienischen Immigration behandelt und Les Zusammenarbeit mit dem Luxemburger Filmfonds und mesures du rectangle aus dem Jahr 2002, wo er sich mit Ulpa das Programm Films made in Luxembourg ins der portugiesischen Immigration beschäftigt. Beachtens- Leben. Damit sollten Dokumentarfilme über das wert ist ebenfalls der Dokumentarfilm Edward J. Steichen Großherzogtum, aber auch vom luxemburgischen Staat von Claude Waringo, herausgekommen 1995. unterstützte Spielfilme auf Videokassette vertrieben und regelmäßig im staatlichen Fernsehen gezeigt werden. Die drei Dokumentarfilme aus dem Jahre 1998 Ech war am Congo von Paul Kieffer und Marc Thiel, ein Die Produzenten wählen die Filme, die sie in den Dokumentarfilm über die Erfahrungen der Luxem- Verkauf geben wollen, unter den staatlich unterstützten burger in dieser belgischen Kolonie, Geschichte(n) der Filmen selbst aus und kommen für die Vervielfältigung Jugend(en) von Anne Schroeder und Les Perdants n’écri- der Kassetten auf. Dieser Auswahl fügt das CNA ein vent pas l’Histoire – Mémoires luxembourgeoises de la oder zwei Filme hinzu, die von ihm selbst produziert guerre d’Espagne von Samsa Film (Frédéric Fichefet und wurden (2002 war es D’Lëtzebuerger am Tour de France Edie Laconi) waren die Ersten, die im Rahmen der Ver- und 2003 Ons Arméi) oder aus seinen Archiven stammen. anstaltung vorgeführt wurden, die später zur Semaine du documentaire luxembourgeois wurde.

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Im Dezember 2003 hat das CNA einen sehr bemer- kenswerten Dokumentarfilm von Andy Bausch Von Kiriku bis Renart, L’homme au cigare herausgegeben der gleichauf mit Geneviève Merschs J’ai toujours voulu être une sainte the Fox zum besten Film des Jahres bei der Erstausgabe des Lëtzebuerger Filmpräis gekürt wurde. Andy Bauschs In der Kinowelt erregt die Zeichentrickbranche Dokumentarfilm geht weit über ein einfaches Porträt weniger Aufsehen als Filme mit „live“ Dar- des Gründers der Cinémathèque de la ville de Luxem- stellern (2002 betrug der Anteil an Zeichen- bourg, Fred Junck hinaus. Vielmehr zeichnet Andy trickfilmen an den Steuerzertifikaten 13 %). Bausch ein Bild über das Wiederaufleben der Filmbe- Zeichentrickfilme werden hinter den verschlos- geisterung im Luxemburg der 1960-70er Jahre. 2004 senen Türen der Studios produziert, ohne arbeitet Andy Bausch an dem neuen Dokumentarfilm Außendreharbeiten, die das Leben eines Stadt- DJ Don Camillo, ein Porträt des luxemburgischen viertels durcheinander bringen, und ohne Stars, Schauspielers Camillo Felgen. die in der Presse ausgiebig behandelt werden. Obwohl die luxemburgische Zeichentrickfilm- Seit Beginn der Aktion „Films made in Luxembourg“ branche nicht im Rampenlicht steht ist sie wurden bereits über 15.000 Videokassetten verkauft. äußerst produktiv und dynamisch. Insgesamt sind ungefähr 50 Werke verfügbar. Anfang der 1990er Jahre spezialisierten sich einige luxemburgische Studios auf Zeichentrickfilme. Mittler- weile kann die Branche mehrere unbestrittene Erfolge Media Desk Luxemburg vorweisen, und im Großherzogtum entstand eine welt- weit beachtete Zeichentrickindustrie. 1998 brachte beispielsweise Monipoly Productions stolz seine Ko- Seit seiner Einrichtung im Jahr 1992 fungiert das produktion Kiriku und die Zauberin in die Kinos. Dieser Media Desk Luxembourg im Großherzogtum als Informationsbüro für das Programm Media der Euro- päischen Union.

Ziel des mit einem Budget von 435,6 Millionen Euro ausgestatteten Programms Media Plus (2001-2006) ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der audio- visuellen Industrie in Europa. Dazu werden eine Reihe von Anreizmaßnahmen zur Ausbildung von Filmfach- leuten, zur Entwicklung von Produktionsprojekten, zum Vertrieb und zur Förderung von Kinofilmen und audiovisuellen Programmen sowie zur Unterstützung von Festivals und Kinomärkten durchgeführt.

Im Rahmen dieses EU-Programms ist das europäische Institut Strategics der führende Kopf von FIT (Film Industry Training), einer Bildungsinitiative mit der Unterstützung der Europäischen Kommission. Diese Vernetzung ermöglicht eine optimale Koordinierung dieser Maßnahmen und sorgt für Synergieeffekte zwi- schen den verschiedenen Partnern.

Strategics, eine der wenigen europäischen Weiterbil- dungsstätten für Fachleute der audiovisuellen Branche, hat seinen Sitz in Luxemburg und bietet seit 1993 Weiterbildungsprogramme für die europäische Film- industrie an. So trägt es zur Steigerung des Potenzials des europäischen Films bei.

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Zeichentrickfilm in Spielfilmlänge war beim Publikum dieselbe Produktionsgesellschaft Renart, the Fox heraus, ein voller Erfolg, wie allein die Zahlen in Frankreich – produziert und ausgeführt von Thierry Schiel und über eine Million Kinobesucher – (und anschließend Sophia Kolokouri, eine 90-minütige Adaptation der 650.000 DVD) belegen. Eine andere Produktion von berühmten Fabel Le Roman de Renart. Monipoly Productions, das Weihnachtsmärchen Freccia Azzura (Der blaue Pfeil), wurde in 85 Länder verkauft Andere Luxemburger Profis arbeiten lieber im Aus- und war der erste europäische Zeichentrickfilm, der land, zum Beispiel Tanja Majerus. Die gebürtige Sand- den amerikanischen Markt eroberte. weilerin machte ihren Abschluss an der angesehenen Pariser Zeichnerschule Gobelin und gehört heute zum Zu Beginn dieses Jahrtausends besteht die Szene in Team von Dreamworks – mitgegründet von keinem Luxemburg aus einer Hand voll Firmen, die sich auf Geringeren als Steven Spielberg. Ihr Aufgabenbereich Trickfilme spezialisiert haben. Studio 352 zum Beispiel bestand kürzlich darin, die Person des Oberst und arbeitete an der Zeichentrickfilmserie Super, Duper Sumo sein Pferd Spirit in dem Zeichentrickfilm Spirit, Stallion der Disney-Studios sowie an dem Zeichentrickfilm of the Cimarron zu zeichnen. Sabrina The Teen Witch von Disney und DIC Enter- tainment mit. 2001 koproduzierte Melusine Productions, In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass eine Gesellschaft des Konzerns Studio 352, Zeichen- das Lycée technique des Arts et métiers in Luxemburg trickfilme wie La famille Passiflore, Dans les secrets de seit 1990 eine Fachhochschulausbildung zum Trickfilm- Providence oder Liberty’s Kids. zeichner anbietet. Einige ehemalige Schüler dieses Zweigs traten in die Fußstapfen von Tanja Majerus und Das internationale Trickfilmfestival in Annecy, das im arbeiten derzeit im Animationsbereich bei Dreamworks. Jahr 2000 sein 40-jähriges Bestehen feierte, beauftrag- te die luxemburgische Gesellschaft Oniria Pictures mit Manch einer wird sagen, dass die Filmbranche ohne dem Entwurf und der Produktion des Festivaltrailers, die von der Regierung geleistete Aufbauhilfe wohl der zwischen jedem Wettbewerbsfilm gezeigt wurde. nicht das wäre, was sie heute ist. Vielleicht zu Recht. Das Ergebnis war ein Schwarz-Weiß-Männchen, das Doch das beste Argument der Produktionsfirmen, in anschließend farbig wurde, sich immer harmonischer Luxemburg zu drehen und zu investieren, sind die bewegte und sich zum Schluss in ein 3D-Bild verwan- luxemburgischen Filmgesellschaften und ihre Produkte. delte – ein Symbol für die Entwicklung des Zeichen- Die technische und personelle Ausstattung, das Know- trickfilms von seinen Anfängen bis heute. Im Jahr 2002 how und die Professionalität dieser Männer und war Oniria Pictures im Wettbewerb von Annecy mit Frauen sind ohne jeden Zweifel das beste Verkaufs- seinem Zeichentrickfilm Tristan und Isolde vertreten, argument der luxemburgischen Filmwirtschaft. der 2D- und 3D-Animation kombiniert. 2003 brachte

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Nützliche Adressen

Association des acteurs et techniciens Fonds national de soutien à la production du cinéma (ATAC) audiovisuelle (Filmfonds) 57, rue de l’Hippodrome Maison de Cassal L-1730 Luxembourg 5, rue Large Tel: +352 48 38 23 L-1917 Luxembourg Fax: +352 49 06 05 Grand-Duché de Luxembourg Tel: +352 47 82 06 5 Association des réalisateurs et scénaristes Fax: +352 22 09 63 102, rue Ermesinde [email protected] L-1149 Luxembourg www.filmfund.lu Tel: +352 22 76 81 Media Desk Luxembourg Centre national de l’audiovisuel (CNA) Maison de Cassal 5, route de Zoufftgen 5, rue Large L-3598 Dudelange L-1917 Luxembourg Tel: +352 52 24 24 1 Tel: +352 47 82 17 0 Fax: +352 52 06 55 Fax: +352 46 74 95 www.cna.lu [email protected] www.mediadesk.lu Lycée technique des arts et métiers 19, rue Guillaume-Schneider Union luxembourgeoise de la production L-2522 Luxembourg audiovisuelle (Ulpa) Tel: +352 46 76 16 1 45, boulevard Pierre Frieden Fax: +352 47 29 91 L-1543 Luxembourg www.Itam.lu Tel: +352 25 03 93 1 Fax: +352 25 03 94

Eine Liste aller in Luxemburg angemeldeten Produktionsfirmen und deren Adressen sind beim Luxemburger Filmfonds erhältlich. Bibliografie

Luxembourg City Tourist Office Service Information et Presse (SIP) „Silence, on tourne !“, Artikel in Welcome to „“, Artikel in Voilà Luxembourg, Nr. 1 Luxembourg, Nr. 4 2001 Luxemburg, 1991,Artikel von Claude Neu Artikel von Paula Almeida Thill,Viviane Ministerium für Kultur, Hochschulen und „En route pour la gloire“, Artikel in Kaléidoscope Forschung Luxemburg, 2002 Rapport d’activité 2002 Luxemburg, 2003 Editions Saint-Paul

Moving Pictures International Ltd. „Movies de-Lux“, Artikel in Moving Pictures – Summer Issue 2002 London, 2002

Impressum Herausgeber: Fotos Presse- und Informationsdienst Erich François der Luxemburger Regierung Erik Hackenschmidt Abteilung Kommunikation mit Etienne Braun dem Bürger FONSPA Layout: Bizart Jaap Buitendijk Druck: xxx Jean-Paul Kieffer Minotaurus Film Luxembourg 33, bd. Roosevelt L-2450 Luxembourg Monipoly Productions Tel:(+352) 478-21 81 / Fax: (+352) 47 02 85 ISBN 2-87999-122-6 Oniria Pictures [email protected] / www.gouvernement.lu Erscheinungsdatum: März 2004 Tarantula Luxembourg www.luxembourg.lu