Jahresbericht Fedpol 2014
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2014 M ai 2015 KRIMINALITÄTSBEKÄMPFUNG BUND KRIMINALITÄTSBEKÄMPFUNG BUND KRIMINALITÄTSBEKÄMPFUNG Lage, Massnahmen und Mittel Bekämpfung von dschihadistisch motivierten Reisen Internationale Zusammenarbeit gegen Internetkriminalität JAHRESBERICHT 2014 fedpol JAHRESBERICHT 2014 JAHRESBERICHT Kriminalitätsbekämpfung Bund LAGE, MASSNAHMEN UND MITTEL 2014 JAHRESBERICHT Bundesamt für Polizei fedpol INHALT Inhalt • Editorial / Einleitung 4 / 7 TEIL 1 LAGE 1 • Organisierte Kriminalität 12 • Kriminelle Gruppen aus Italien 12 • Kriminelle Gruppen aus der GUS und Georgien 14 • Kriminelle Gruppen aus Südosteuropa 15 • Kriminelle Gruppierungen aus Westafrika 16 • Mobile kriminelle Gruppierungen 17 • Kriminalität aus dem Maghreb 19 • Kriminelle Gruppen anderer Herkunft 20 2 • Terrorismus und weitere staatsschutzrelevante Kriminalität 22 • Islamistischer Terrorismus und Gewaltextremismus 22 • Ethno-nationalistischer Terrorismus und Gewaltextremismus 26 • Widerhandlungen gegen das Völkerstrafrecht 27 3 • Wirtschaftskriminalität und Geldwäscherei 28 • Politisch exponierte Personen 28 • Mögliche Missbräuche von virtuellen Währungen 30 • Unregelmässigkeiten im Beschaffungswesen des Bundes 32 4 • Illegaler Handel mit Betäubungsmitteln 33 5 • Menschenhandel 36 6 • Menschenschmuggel 39 7 • Falschgeld 41 8 • Illegaler Handel mit Kulturgütern 43 9 • Internetkriminalität 45 • Internetkriminalität im engeren Sinn – Datenbeschädigung und -diebstahl 45 • Internetkriminalität im weiteren Sinn – Wirtschaftsdelikte 47 • Internetkriminalität im weiteren Sinn – Missbrauch von Anonymisierungsdiensten 49 10 • Gewalt anlässlich von Sportveranstaltungen 50 11 • Sicherheit Personen, Gebäude und Luftverkehr 52 TEIL 2 MASSNAHMEN UND MITTEL 1 • Kriminalpolizei 58 • Operative Geschäfte 58 • Dienstleistungen 58 • Organisierte Kriminalität und Wirtschaftskriminalität 59 • Staatsschutz 61 • Terrorismus 62 • Ermittlungen IT 64 • Menschenhandel und Menschenschmuggel 64 • Pädokriminalität und illegale Pornografie 66 • Internetkriminalität 67 • Betäubungsmittel 69 • Falschgeld 71 • Allgemeine Kriminalität und Finanzdelikte 72 • Zielfahndung und Einsatzgruppe 74 JAHRESBERICHT 2014 DES BUNDESAMTES FÜR POLIZEI fedpol INHALT • Observationen 75 • Zeugenschutz 75 • Analyse 76 2 • Sicherheitspolizei 77 • Sicherheit Personen 77 • Sicherheit Gebäude 78 • Führung und Analyse 80 3 • Internationale Polizeikooperation 81 • Strategie internationale Polizeikooperation 81 • Bilaterale Abkommen 81 • Polizeiattachés 83 • Polizei- und Zollkooperationszentren (CCPD) 84 • Polizeiprojekte 85 • Europäische Union/ Schengen 86 • Europol 88 • INTERPOL 89 • Multilaterale Zusammenarbeit 91 • Aus- und Weiterbildung 92 2 4 • Verwaltungspolizei, Polizeiunterstützung und Fahndung 93 • Menschenhandel und Menschenschmuggel 93 3 • Geldwäscherei 94 • Sprengstoff und Pyrotechnik 95 • Waffen 96 • Einreiseverbote und Ausweisungen 98 • Gewaltpropaganda 98 • Gewalt bei Sportveranstaltungen 98 • Einsatzzentrale fedpol 100 • Internationale Identifizierung 102 • Kindsentführungsalarmsystem 102 • Internationales Krisenmanagement und Disaster Victim Identification (KM/DVI) 103 • Entführungen von Schweizerinnen und Schweizern im Ausland 103 • Fahndungen RIPOL 106 • Biometrische Personenidentifikation 106 • Nachforschungen nach vermissten Personen 107 • Ausweisschriften 108 • Identitäts- und Legitimationsausweise 110 • Rechtsetzung und Datenschutz 111 • Ressourcen 113 TEIL 3 ANHANG • Summary 120 • Glossar 126 • Verzeichnis Themenbereiche 128 • Impressum 129 JAHRESBERICHT 2014 DES BUNDESAMTES FÜR POLIZEI fedpol EDITORIAL Editorial Zwischen Wahn und Wirklichkeit: die Herausforderungen der virtuellen Kriminalität Ein vermummter Täter entreisst einer Frau auf der Strasse die Handtasche. Die Beute: 5000 Franken in bar, welche die Frau einige Minuten zuvor am Bankomaten bezogen hatte. Der Täter hatte die Frau beobachtet und schlug in einem Moment der Unachtsamkeit zu. Szenenwechsel: Ein Internetkrimineller, getarnt als bekanntes Finanzinstitut, versendet an 500 000 E-Mail-Empfänger den Aufruf, ihre Zugangsdaten zu aktualisieren. Die grosse Mehrheit der Empfängerinnen und Empfänger erkennt das E-Mail sofort als SPAM oder reagiert nicht darauf. Eine Handvoll gibt die Zugangsdaten tatsächlich ein, worauf der Täter umge- hend unauffällige Summen vom Konto abzieht. Diese beiden fiktiven Beispiele illustrieren zwei ähnliche kriminelle Vorgehensweisen, die sich jedoch in zwei völlig verschiedenen Welten abspielen. Die eine ist unsere alltägliche Umgebung, in der wir mit realen Personen interagieren. Die andere ist die Welt des Internets, in der wir Geschäfte ab- wickeln und virtuelle Kontakte pflegen. Obwohl Straftaten in beiden Welten finanzielle, psychische oder sogar physische Schäden verursachen, ist die Art und Weise, wie wir diese beiden Welten wahrnehmen und uns darin verhalten, unterschiedlich. So würden wir auf der Strasse einer fremden Person kaum unsere Adresse verraten, geschweige denn unseren Hausschlüssel übergeben. Anders in der virtuellen Welt. Persönliches, wie die Kreditkartendaten, wer- den hier schneller preisgegeben. Doch nicht nur für Betrüger ist das Internet eine Goldgrube. Auch für religiös motivierte Extremisten bietet die virtuelle Welt vielfältige Mög- lichkeiten, Anhängerinnen und Anhänger zu finden und zu radikalisieren. Das Teilen eines Propagandavideos auf einer Social-Media-Plattform kann der erste Schritt einer Radikalisierung sein. Auf einschlägigen Websei- ten wird der «Heilige Krieg» romantisiert und als identitätsstiftend pro- pagiert. Ähnliches spielte sich schon vor 100 Jahren ab, als junge, von natio- nalistischer Propaganda angestachelte Männer jubelnd an die Fronten zogen. Von den durch zwei Weltkriege zerfetzten Trugbildern blieb am bitteren Ende das kollektive Trauma dreier von Tod, Verlust und Elend gekenn- zeichneter Generationen. Doch schon wieder träumen Jugendliche in Europa vom hero ischen Krieg. Und schon wieder zerplatzen die Traumbilder aus den elektronischen Medien angesichts der hässlichen Fratze des realen Krieges wie Seifenblasen. Wie bei der Internetkriminalität warten am Ende der Schaden und die Scham vor der eigenen Verblendung in der wirklichen Welt. JAHRESBERICHT 2014 DES BUNDESAMTES FÜR POLIZEI fedpol EDITORIAL Auch wenn viele Konsumentinnen und Konsumenten radikaler Inter- netpropaganda nicht in den Krieg ziehen und auch keinen Anschlag in ihrem Heimatland verüben werden, bleibt die Frage: Tragen diese Menschen zur Radikalisierung weiterer Personen bei und werden einige von ihnen nicht doch einmal die Schwelle zur Straftat überschreiten? Hegt eine Person Fantasien über das Begehen einer Gewalttat, macht sie sich nicht strafbar. Der Rechtsstaat schützt seine Bürgerinnen und Bürger vor Eingriffen in ihre Gesinnung. Erst die Vorbereitung einer Tat oder ihre Um - setzung macht Gewaltfantasien zu Straftaten. Die Behörde, die sich zum Zweck des präventiven Staatsschutzes oder im Rahmen von Vorermittlungen im entsprechenden Milieu bewegt, muss ständig abwägen, wann die Schwelle zur Tatvorbereitung überschritten wird. Bleibt es bei Fantasien, muss und soll sich der Staat zurückhalten. Werden jedoch Vorbereitungen zur Umset- zung getroffen, bleibt dem Staat wenig Zeit, diese aufzudecken und die poten- zielle Verheerung abzuwenden. Ein wichtiges Instrument zur Bewältigung dieser Herausforderung ist die behördliche Zusammenarbeit. Alle relevanten Informationen müssen rasch zur zuständigen Behörde gelangen – nicht nur im nationalen, sondern 4 auch im internationalen Kontext. Eine Hauptaufgabe von fedpol ist es, diesen Informationsaustausch auf den polizeilichen Kanälen zu gewährleis- 5 ten und zu verbessern. Im Bereich der Terrorismusbekämpfung haben wir die bereits gute Zusammenarbeit zwischen den involvierten Behörden nochmals verbessert und intensiviert. Die Einsetzung der Task Force zur Bekämpfung von dschihadistisch motiviertem Terrorismus ist dafür ein Beispiel. Auch bezüglich Internetkriminalität ist die Kooperation mit ausländischen Behörden besonders wichtig. Hier engagiert sich fedpol in internationalen Arbeitsgrup- pen. Dank der intensiven Zusammenarbeit können Täterinnen und Täter schneller identifiziert und durch die Behörden angeklagt werden. Eine Garantie, dass ein terroristischer Anschlag nicht auch die Schweiz trifft, gibt es freilich nicht. Massnahmen für mehr Sicherheit schränken meistens auch die Freiheit der gesetzestreuen Bürgerinnen und Bürger ein. Die Entscheidung darüber, wie viel Freiheit für mehr Sicherheit aufge- geben werden soll, liegt letztlich bei der Gesellschaft und der von ihr gewähl- ten Politik. Nicoletta della Valle Direktorin Bundesamt für Polizei JAHRESBERICHT 2014 DES BUNDESAMTES FÜR POLIZEI fedpol EINLEITUNG JAHRESBERICHT 2014 DES BUNDESAMTES FÜR POLIZEI fedpol EINLEITUNG Einleitung Der Jahresbericht des Bundesamtes für Polizei fedpol analysiert die Kriminalitätslage der Schweiz und präsentiert die getroffenen Mass- nahmen und die eingesetzten Mittel. Der Bericht ist unterteilt in einen Teil «Lage» und einen Teil «Massnahmen und Mittel». Der Lageteil beschreibt die Kriminalitätslage und bietet einen Überblick sowie eine Einschät- zung zu den Kriminalitätsphänomenen, die fedpol im Rahmen seiner gesetzlichen Aufträge bear- beitet. Der Lageteil liefert kein vollständiges Bild der Kriminalität in der Schweiz, sondern er- gänzt die Daten und Aussagen unter anderem der polizeilichen Kriminalstatistik und des Berichts des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB). Der zweite Teil des Jahresberichts, «Massnah- men und Mittel», beschreibt die getroffenen