Die Zeit um 1875 Wie muss man sich die Lebensumstände in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts überhaupt vorstellen? Ein Versuch die Zeit durch ein paar Hinweise transparenter zu machen:

St. Martin heißt noch St. Martin bei Ried, die Umbenennung in St. Martin im Innkreis erfolgt erst im Juni 1910. Schlossherr ist Johann Max Graf von und zu Arco Valley und zwar 1827 bis 1875, ihm folgt sein Sohn Maximilian Graf von und zu Arco Valley (1875-1911). Die St. Martinerinnen und St. Martiner sind Bewohner eines österreichischen Kaiserreiches, es regiert Kaiser Franz Josef I. und zwar schon seit 1848. Österreich im jetzigen Umfang wird 1869 von rund 4,5 Millionen Menschen, Oberösterreich von rund 737.000 Menschen bewohnt. Der Großteil der arbeitenden St. Martiner Bevölkerung ist in der Landwirtschaft (und hier wieder zum Gutteil im Gutsbetrieb) beschäftigt, der Lohn wird ab 1858 in Gulden (fl) und Kreuzern (kr) ausbezahlt.

Urmappenauszug von St. Martin (1824-1830) ©Land Oberösterreich, Original: Oö. Landesarchiv, Geodaten: http://doris.ooe.gv.at

Ein kurzer Blick in die Welt: In „der neuen Welt“ Nordamerika werden die eingeborenen Indianer immer weiter zurückgedrängt, 1876 gelingt ihnen in der Schacht am Little Bighorn River ein letzter militärischer Sieg, das Abdrängen in die Reservate kann dadurch nicht aufgehalten werden. Der afrikanische Kontinent ist noch nicht zur Gänze erforscht, Stanley bricht im November 1874 zu seiner Expedition auf und entdeckt den Viktoriasee und den Ursprung des Kongoflusses. Auch das Innere des australischen Kontinentes wird erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erforscht.

Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr St. Martin am 4. Mai 1874. Die Feuerwehren unterliegen dem Vereinsrecht nach Gesetz vom 15. November 1867 und es gibt für Oberösterreich ab 7. Februar 1873 auch schon eine Feuerpolizeiordnung. Glücklicherweise liegt der FF St. Martin die erste Chronik noch vor, wenngleich diese sicher nicht von Anbeginn fortlaufend geführt wurde, so ist sie das einzige verbliebene Zeitdokument aus den ersten Jahren. Vermutlich wurden die in den ersten zwanzig Jahren abgefassten Einzelberichte vom seinerzeitigen Schriftführer Wendelin Buggele gesammelt und in der ersten Chronik verzeichnet. Am Beginn der Aufzeichnungen steht das Protokoll über die Gründung, siehe dazu die nebenstehende Abbildung. Am Beginn müssen die für die Anschaffung von Einsatzgeräten erforderlichen Geldmittel aufgestellt werden. Löblich erwähnt werden der Männergesangsverein und natürlich auch die Gutsherren sowie der Kaiser selbst.

St. Martin zählt zu den ältesten Feuerwehren im Bezirk, älter ist die Feuerwehr der Stadt Ried, Aurolzmünster und Obernberg werden auch im Jahr 1874 gegründet. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Kameraden der ersten Stunde einen weiten Aktionsradius haben.

1874

Urmappenauszug von Breitenaich (1824-1830) ©Land Oberösterreich, Original: Oö. Landesarchiv, Geodaten: http://doris.ooe.gv.at

Das erste Brandereignis datiert vom 12. Mai 1874, also nur acht Tage nach der Gründung. Der Brand bei Ökonom Schamberger, Büchl in Breitenaich, kann um 1 Uhr nachts von der Feuerwehr und den Ortsbewohnern gelöscht werden. Bei Tischler Rinner kommt es am 3. Juli zu einem Kaminbrand. Natürlich rückt man auch zu Brandereignissen in den Nachbargemeinde aus. In Ort brennt es am 18. Mai beim Bauer zu Au, am 17. Oktober brennt es beim Schartner in Weilbach. Franz Stelzhamer, Verfasser des „Hoamatlandes“, stirbt am 14. Juli.

1875 Am 23. Jänner kommt es in Breitenaich zu einem Feuersturm, ausgehend von der Ökonomie Schamberger, Büchl in Breitenaich, erfasst der Brand die ganze Ortschaft. Alnerhof, Frahamer und Bischofgut und auch das Privathaus Katzbock (ehemals Ferchergut) werden ein Raub der Flammen. Es ist auch ein Todesfall zu verzeichnen, die Tochter des Alner verstirbt an ihren Brandwunden. Auch eine Menge Vieh kommt um.

1876 Verläuft ohne Brandeinsatz, ein ruhiges Feuerwehrjahr auch in den Nachbargemeinden. Im Deutschen Reich wird die Mark als Einheitswährung eingeführt. Bei der Eröffnung des Festspielhauses in Bayreuth wird der „Ring des Nibelungen“ aufgeführt.

1877 In diesem Jahr rückt man zwar einige Male aus, muss aber feststellen, dass die Einsatzorte zu weit entfernt gelegen sind, man kehrt daher nach einer Weile wieder um. Am 23. Oktober wird die Bahnstrecke zwischen Attnang-Puchheim und Schärding eröffnet, sie wird als Kronprinz-Rudolf-Bahn bezeichnet.

1878 Am 30. Mai wird zu einem Brand in Forchtenau ausgerückt. Am 6. September wird das erste Welser Volksfest eröffnet.

1879 Das Jahr verläuft ohne Einsätze. Johann Fremd, Hörmandl in Koblstatt, löst am 29. Juni Hauptmann Alois Pfreimbtner als Bürgermeister ab. Thomas Alva Edison erfindet in den USA die elektrische Glühbirne.

1880 Drei Tage vor dem Jahresende bricht in der ehemaligen gräflichen Reitschule, die als Lager für leere Fässer verwendet wird, ein Brand aus. Begünstigt durch die Lagerung leicht brennbarer Materialien steht das Gebäude bald in Vollbrand und es besteht höchste Ausbreitungsgefahr. Es können die Objekte Pfreimbtner und Schnelgberger geschützt werden, bei Bruckmüller brennt nur eine Holzhütte nieder, das Wohnhaus kann gerettet werden. Löblich erwähnt ist die Feuerwehr .

1881 Die Gemeinde bleibt von Feuersbrünsten verschont. Die „Neue Warte am Inn“ wird in Braunau gegründet. Beim Brand des Wiener Ringtheaters kommen am 8. Dezember 386 Menschen ums Leben. Dieses Ereignis beeinflusst in der Folge auch die allgemeinen Bauvorschriften wesentlich.

1882 Am 13. März kommt es bei Obergärtner Buggele zu einem Kaminbrand. Beim Hausnacht in bricht am 31. März ein Brand aus, die Feuerwehr St. Martin ist zur Stelle. In Rohrbach kommt es am 8. Mai zu einem Großbrand.

1883 Zu Jahresbeginn kommt es in Oberösterreich zu einem Hochwasser. In den Nachtsunden des 22. November brennt die Flachsdörre von Felix Ecker, Wagenleitner, ab. Zum Brand bei Schusterbauer in Weierfing muss am 25. November ausgerückt werden. Am 4. Dezember wird das Parlamentsgebäude an der Wiener Ringstraße bezogen.

1884 Brand auf dem Gernergut in Weierfing am 4. Februar. Die Hofstätte des Gastwirtes Godel in Greifing wird am 4. Mai ein Raub der Flammen. In Utzenaich brennt es am 16. Mai beim Hintergauer. Kaiser Franz Josef I. eröffnet am 20. September die Arlbergbahn zwischen Bregenz und Innsbruck mit dem rund 10 Kilometer langen Arlbergtunnel.

1885 Der Stadel des Brauers Endel in Obernberg brennt am 19. Oktober. Das Parlament beschränkt am 11. März die tägliche Arbeitszeit auf elf Stunden. In Linz wird am 1. Oktober der Telephonsprechverkehr aufgenommen.

1886 Am 28. März brennt es auf dem Schatzingergut in Senftenbach. In kommt es am 6. April zu einem Brand beim Müller und beim Bauer zu Müllerberg. In der Feuerwehr kommt es zu einem Führungswechsel, Wendelin Buggele löst Gründungs- Hauptmann Pfreimbtner ab. Am 13. Juni ertrinkt König Ludwig II. von Bayern unter ungeklärten Umständen im Starnberger See.

1887 Beim Langerbauer in Kellern löst am 28. Mai ein Blitzschlag einen Brand aus. Bei einem falschen Alarm stellt sich am 16. Juni heraus, dass der Mühlbach der Antiesen infolge Niedrigwasser als Wasserentnahmestelle vorzuziehen wäre. Telegrafisch wird die Feuerwehr am 3. August zu einem Brand nach Münsteuer gerufen. Am 10. Oktober brennt das im Pfarrgebiet liegende Köstlingergut ab.

1888 Am Nachmittag des 10. April geht das Böllengut in Flammen auf. Gemeinsam mit den Nachbarsfeuerwehren kann leider nur der Getreidekasten gerettet werden. Bei einer Übung unternimmt man den Versuch die eigene Feuerwehrspritze mit der herrschaftlichen Spritze zu kombinieren, ein Problem stellt dabei die unterschiedliche Ausführung der Schlauchkupplungen dar. Die Mühlkreisbahn nimmt ihren Betrieb auf, die Eröffnung wird am 17. Oktober in Aigen gefeiert. In Wien wird das neuerbaute Burgtheater eröffnet.

1889 In Forchtenau brennen am 26. Mai gleich zwei Häuser ab. Am Abend des 1. Juli brennt es in der Mühle in Forchtenau. Ignaz Volk wird neuer Hauptmann. Am 16. August wird am Bahnhof Aufstellung genommen, schließlich wird Kaiser Franz Josef I. auf seiner Heimreise von Berlin die Bahnstrecke benutzen. Die Untertanen sind hoch erfreut, als sie den Kaiser am Fenster des Salonwagens wahrnehmen können. Kronprinz Rudolf nimmt sich am 30. Jänner auf Schloss Mayerling das Leben.

1890 In Obernberg kommt es am 10. Jänner zu einem Brand. Blitzschlag ist am 6. August Ursache für einen Brand in der Mühle von Wilhelming. Am 25. August führt ein starkes Gewitter gleich zu zwei Bränden in den Nachbargemeinden Senftenbach und Utzenaich, die Feuerwehr kann nur den Brand in Utzenaich bekämpfen. Teile der Arbeiterschaft von Steyr erhalten nach langen Verhandlungen erstmals am 1. Mai arbeitsfrei.

1891 Geht in der Gemeinde ohne Brandschadenereignis vorüber. Karl Niedermeier wird neuer Hauptmann. Am 31. Mai beginnt man in Russland mit dem Bau der transsibirischen Eisenbahn.

1892 Am 25. Juni brennt es bei Schneglberger in Ort. Einen Tag später bricht in Suben ein Brand aus, betroffen sind Bauer Schmid und Luxbauer. Die Holzhütte des Bahnwächters in Aurolzmünster brennt am 4. Juli. Am 14. September rückt die Feuerwehr wieder nach Aurolzmünster aus, ein Stadel bei Herrn Haas steht in Flammen. Am 11. August wird eine Währungsreform beschlossen, Krone und Heller werden eingeführt, zwei Kronen entsprechen einem Gulden, hundert Heller sind eine Krone. Die endgültige Umsetzung, also Krone und Heller als einzige anerkannte Währung verzögert sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.

1893 An Brandereignissen scheinen auf: am 25. März Kumpfmühl in Obernberg, der Stadel von Kaufmann Maier in Ort am 1. Mai und am 5. Juli die Langsdorfmühle in . Am 1. August wird feierlich die Zahnradbahn auf den Schafberg eröffnet.

1894 Es sind sowohl in St. Martin als auch im näheren Umkreis keine Brandschäden zu verzeichnen. Bei der Feuerwehr kommt es einmal mehr zu einem Wechsel an der Spitze, der neue Hauptmann heißt Dr. Knieling. Im Oktober wird in Braunau die neue Innbrücke vollendet. Zwischen den Jahren 1891 und 1894 wird ein neues Steigerhaus errichtet.

1895 Wendelin Buggele will seine Funktion des Schriftführers beenden, dazu kommt es aber mangels Nachfolger noch nicht, dies gelingt erst im Jahr 1900, in welchem Franz Rinner in Buggele’s Fußstapfen tritt. Leider weist die Chronik zwischen 1894 und 1898 Lücken auf. Breiten Raum nimmt die Berichterstattung vom 25-jährigen Bestandjubiläum ein, das man am 26. Juni 1898 in großem Rahmen begeht.

1896 In diesem Jahr geht die Funktion des Hauptmannes von Dr. Knieling auf Josef Hinterholzer über. Josef Hinterholzer wird zu einer fixen Größe an der Spitze, er wird die Feuerwehr bis zum Ende des Ersten Weltkrieges führen. Am 6. April werden in Athen die ersten olympischen Spiele der Neuzeit eröffnet.

1897 Die als Filiale geführte Feuerwehr Troßkolm gründet einen eigenen Verein. Im Wiener Prater nimmt am 3. Juli das Riesenrad den Betrieb auf. Am 7. Juli kommt es in Ampflwang zu einem Großbrand, 16 Häuser und der Kirchturm werden ein Raub der Flammen.

1898 Die Feuerwehr St. Martin begeht am 26. Juni ihr 25. Gründungsfest.

Es werden Schauübungen abgehalten, bevor man sich dem eigentlichen Festakt widmet, insgesamt nehmen 31 Feuerwehren am Festakt teil. Den Abschluss bildet ein Festkonzert des örtlichen Musikvereines im Fenzelskeller. Anlässlich dieses Jubiläums wird erstmals das Inventar der Feuerwehr St. Martin aufgelistet und bewertet. Mannschaftswagen mit zwei Wagenlaternen 100 fl Zweirädriger Schlauchwagen 50 fl Zwei Schlittenkufen 30 fl Zwei Ledertaschen für Vertrauensmann bei Bränden, um die wichtigsten Papiere sowie Geld zu sichern 8 fl sowie diverse Leitern und Ausrüstungen

Der Linzer Pöstlingberg ist ab 29. Mai mit einer elektrischen Straßenbahn erreichbar.

1899 Beim Fleischhackl in der Gemeinde Utzenaich bricht am 9. August ein Brand aus. Durch vereinte Kräfte kann die angrenzende Litzlbauer-Hofstatt gerettet werden. Am 14. August brennt das Hochhubergut in Weilbach ab. Gefordert wird die Feuerwehr am 18. August beim Brand des Leitnergutes in Ort, das Feuer breitet sich vom mit der Ernte prall gefüllten Stadel auf den gesamten Hof aus, nur wenig kann gerettet werden. In der Chronik wird eine Spritze von der Braunauer Firma Gugg für Troßkolm erwähnt, sie wird zu Beginn des Jahres von der Gemeinde übernommen, auch der Kaufpreisrest wird von dieser übernommen. Auch über die rechtzeitige Alarmierung bei Bränden in den Nachbargemeinden macht man sich Gedanken, einzige Möglichkeit ist die Entsendung von Boten, an Telefon ist außerhalb der Städte Ende des 19. Jahrhunderts nicht zu denken. Man führt einen Reisefonds ein, dieser dürfte sich sehr bewährt haben, weil für die letzten Jahre 1928 bis 1941 entsprechende Abrechnungen vorliegen. Die „Reisekasse“ wird also über 40 Jahre lang geführt.

1900 Am 15. Februar legt Wendelin Buggele seine Funktionen als Schriftführer und Kassier zurück. Seit Gründung, 26 Jahre lang, hat er diese verantwortungsvollen Aufgaben erfüllt. Ihm folgt am 24. März Franz Rinner nach. Am 21. April brennt die Pulvermühle in Aurolzmünster ab, die Feuerwehr wird in Haging von Boten zur Umkehr aufgefordert. Im Rahmen der Generalversammlung am 4. Mai beschließt man die Funktionsdauer von drei Jahren. Mittels Telegramm wird die Feuerwehr am 2. Juni um ½ 4 Uhr in der Früh zu einem Brand in Aurolzmünster alarmiert. Beim Eintreffen stellt sich heraus, dass die Kräfte der Feuerwehr St. Martin nicht mehr benötigt werden. Ein starkes Gewitter in der Nacht des 13. Juni verursacht zwei Brände, einen beim Lameiergut in Reichersberg und einen im Stadl von Herrn Spitzlinger, Gastwirt in Utzenaich. Da die Feuerwehr Utzenaich lange Probleme mit ihrer Spritze hat, kommt unsere Spritze bis um 3 Uhr in der Früh zum Einsatz. Am 1. November kommt es beim Buttinger-Krämer zu einem Zimmerbrand. Drei Tage später ist Herr Koppelstädter von einem Zimmerbrand betroffen, beide Male halten sich die Schäden in Grenzen. Am 1. Mai wird eine Drahtseilfähre über den Inn zwischen Obernberg und Egglfing eröffnet. In Friedrichshafen unternimmt Graf Zeppelin einen ersten Flug mit einem Luftschiff.

1901 Am 18. Februar brennt das Jaglbauerngut in Senftenbach ab, wegen starken Schneefalls wird das gar nicht bemerkt. Am 7. März wird zum Brand im Schopfbauerngut nach Stödt, Gemeinde Ort, ausgerückt. Am 16. Dezember bricht in der Ökonomie Reichersberg ein Brand aus. Wegen der Kälte ist das Ventil eingefroren, sodass sich die Wasserförderung stark verzögert. Die Reinigungsarbeiten werden vom Frost stark beeinträchtigt, weshalb man die Herrschaft darum bittet, die Arbeiten im Kuhstall fortsetzen zu dürfen, was auch genehmigt wird. Erstmals werden die Nobelpreise vergeben.

1902 Die Generalversammlung beschließt am 6. Mai, dass die Reisekasse pro Mann Fuß- und Zehrgeld in Höhe von 15 Kronen ausschütten wird. Erstmals ist auch erwähnt, dass alle Mitglieder eingeladen sind, ihr Scherflein zur Stärkung der Reisekasse beizutragen. Einsatzmäßig verläuft das Jahr sehr ruhig, es ist kein einziger Brandeinsatz zu verzeichnen. Am Traunfall wird mit der Errichtung des ersten Wasserkraftwerkes in Oberösterreich begonnen.

1903 Am 30. Juni rücken einige Kameraden nach Braunau aus, um sich dort beim Besuch unseres Kaisers zu zeigen. Beim Stadelbrand am 19. Oktober beim Bauern in Linn kommt die Feuerwehr nicht mehr zum Einsatz, die nicht betroffenen Objekte sind schon ausreichend geschützt. In den USA unternehmen die Gebrüder Wright am 17. Dezember ihre ersten Flüge mit einem Motorflugzeug.

1904 Am 5. August brennt der Stadel des Herrn Kramberger, Dickenbauer. Das Löschwasser muss von der Antiesen entnommen werden, was eine große Kraftanstrengung erfordert. Die zahlreichen Zuschauer wollen sich an den Pumparbeiten nicht beteiligen, warum soll es früher anders gewesen sein? Am 2. Oktober brennt das Anwesen von Max Fußl nieder, nur Nebenobjekte können gerettet werden. Der Einsatz dauert von drei Uhr in der Früh bis nachmittags. Am 6. November wird zum Brand in Fraham ausgerückt, dort muss die Spritze aber wegen Wassermangels bald wieder abgebaut werden.

1905 Am 14. und 16. Mai kommt die Feuerwehr sowohl beim Brand in Senftenbach als auch bei einem kleinen Waldbrand im Stelzhamerholz nicht mehr zum Einsatz. Am 7. September wollte in einem hohlen Baum jemand „Hurnaus ausbrennen“, um 1 Uhr nachts brennt der Baum dann von innen heraus lichterloh. Mit Wasser aus der herrschaftlichen Wasserleitung in der Allee wird dem Feuer ein Ende gemacht. Am 11. September werden wir zu einem Brand nach Aurolzmünster gerufen, neben dem Samereier brennen noch zwei weitere Häuser ab. Am 5. Oktober brennt das Freinbergergut in Utzenaich nieder, die Feuerwehr ist dort eine Stunde im Einsatz. Am 25. November rückt man zu einem vermeintlichen Brand in Reichersberg aus, wie sich herausstellt, liegt die Ursache für die Feuersröte im benachbarten Bayern, weshalb man wieder umdreht. Beim Bau des Bosrucktunnels kommen am 22. Mai 16 Mann infolge einer Methangasexplosion ums Leben.

1906 Zu Jahresbeginn werden Nummerntafeln für Autos eingeführt, Oberösterreich bekommt den Buchstaben „C“ (abgeleitet von Cisleithanien) zugewiesen, das bekannte „O“ kommt erst ab 1945. Am 17. Juni bricht beim Tischler in Senftenbach ein Brand aus, die Spritze ist längere Zeit im Einsatz. Am Linzer Pöstlingberg wird die Grottenbahn eröffnet.

1907 Am 6. Juni brennt das Bauerngut des Johann Raschhofer, Winterbauer, bis auf einen gemauerten Stadl nieder. Insgesamt sechs Feuerwehren sind bei diesem Brand im Einsatz. Am 31. Oktober bricht beim Harrer in Münsteuer Feuer aus, die Spritze ist längere Zeit im Einsatz, zeigt aber starke Alterserscheinungen und kann die gewohnte Leistung nicht bringen. Am 20. Dezember bricht im alten Puttinger-Krämerhaus ein Brand aus, der aber von ein paar Entschlossenen rasch eingedämmt werden kann. Der Verursacher „erntet als Lohn vier Jahre“. Zwischen Linz und Eferding wird am 15. Dezember die erste Postbuslinie Österreichs eröffnet. In Frankreich hebt der erste Hubschrauber vom Boden ab.

1908 Beim Brand beim Donninger in Münsteuer wird am 14. Februar unser Einsatz nicht mehr benötigt. Die Spritze wird unzählige Male begutachtet, repariert und trotzdem nicht tatsächlich einsatztauglich. Am 1. Dezember wird in einem Fackel- und Lampionszug dem 60-jährigen Regierungsjubiläum unseres Kaisers Franz Josef I. gedacht. Bei Ausgrabungen wird in Niederösterreich am 7. August die „Venus von Willendorf“ gefunden.

1909 Am 12. März brennt in Haging beim Krenner die Holzhütte nieder, bei diesem Brand kommt auch unsere Spritze zum Einsatz. Im Rahmen der Generalversammlung wird über eine Haftpflichtversicherung gesprochen, die Gemeinde erklärt sich bereit die Versicherungsbeiträge zu leisten. Am 6. November brennt es beim Baumgartner in Murau, Gemeinde Utzenaich, tags darauf brennt es beim Hisl in Langzaun, Gemeinde Senftenbach. Unsere Spritze kommt nicht mehr zum Einsatz. Mit Konrad Rosenbauer stirbt am 13. November ein Feuerwehrpionier, der Name Rosenbauer ist aus dem Feuerwehrwesen nicht wegzudenken. Der Franzose Blériot überfliegt am 25. Juli erstmals den Ärmelkanal von Calais nach Dover.

1910 Am 13. August brennt die große Kunstmühle Köblinger in Aurolzmünster, die Feuerwehr rückt aus, kommt aber in Aurolzmünster nicht mehr zum Einsatz. Für weiter entfernt hält man den Brand in Mörschwang am 15. August, das Schaureckergut wird ein Raub der Flammen, wegen der Fehlannahme fährt die Spritze aber nicht aus. Beim Schlusssegen des Martinsfestes am 11. November gibt es Feueralarm, alles deutet auf einen Brand in Utzenaich, tatsächlich brennt es jedoch beim Simandlbauern in . Nach ersten Expeditionen in die Dachstein-Eishöhle beschließt der Landtag die Erschließung der Höhle.

1911 Am 4. Februar beschließt man im Rahmen einer Ausschusssitzung für den bevorstehenden Ball eine Tanzschule zu organisieren. Am 21. März Alarm um Mitternacht, in Aurolzmünster brennt die ganz neu eingerüstete Kölblingermühle ein weiteres Mal ab! Es gilt am Brandplatz ein Übergreifen auf das herrschaftliche Schloss und dessen Nebengebäude zu verhindern. Am 29. Juli lösen starke Gewitter mehrere Brände in der Umgebung von St. Martin aus. Lambrechten ereilt ein besonderes Schicksal, es kommt in der Gemeinde innerhalb einer halben Stunde gleich zu vier Brandausbrüchen! Die Feuerwehr kehrt jedoch wegen der zu langen Wegstrecke in Wagenleiten wieder um. Der Norweger Roald Amundsen erreicht am 14. Dezember als erster Mensch den Südpol.

1912 Bei der Ausschusssitzung am 24. Februar wird der feste Entschluss gefasst eine neue Kraftmotorspritze anzuschaffen, die erste in der Gemeinde wohlgemerkt.

Am 24. Mai ist es so weit, die Firma Union in Wien wird beauftragt eine Benzinmotorspritze zum Preis von 5.600 Kronen zu liefern. Natürlich beratschlagt man auch gleich, wie man die entsprechenden Finanzmittel aufstellen könnte. Dabei reift der Enschluss, auf dem Troßkolm ein Waldfest zu veranstalten, Hauptattraktion soll ein Glückshafen werden, Termin 15. August. Am 14. August wird die erste Spritzenprobe abgehalten, alle sind beruhigt und von der Leistung der Benzinmotorspritze beeindruckt. Vor Beginn des Waldfestes wird noch eine Übung abgehalten, wobei sowohl die alte Spritze aus dem 17. Jahrhundert in Bewegung gesetzt wird als auch die neue Benzinmotorspritze. Dabei stellt sich heraus, dass die herrschaftliche Wasserleitung für die neue Spritze zu wenig Wasser liefert, bisher hat die Leistung der Leitung immer ausgereicht. Wilde Tiere in den Buden, wehende Fahnen, Schießstätten, Tanzboden alle haben genug zu tun und der Glückshafen erweist sich als Attraktion. Das Waldfest wird ein großer Erfolg. Vor Neufundland kommen beim Untergang der Titanic über 2.000 Menschen ums Leben.

1913 Beim Bezirksdelegiertentag wird Hauptmann Hinterholzer am 15. Juni zum neuen Bezirksobmann gewählt. Das Waldfest wird wegen schlechten Wetters am 13. Juli um eine Woche auf den 20. Juli verschoben. Das Fest gelingt bei schönem Wetter und abermals steuert der Glückshafen den größten Ertrag bei. In den USA nimmt Henry Ford die erste Fließbandproduktion von Fahrzeugen auf.

1914 Am 18. Jänner verursacht glühende Asche einen Brand beim Stallmeistergebäude, schnelles Eingreifen der Feuerwehr verhindert einen größeren Schaden. Am 28. Juni wird der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau in Sarajevo ermordert, über Österreich ziehen dunkle Wolken auf. Am 31. Juli heißt es: Allgemeine Mobilmachung! Der Beginn des ersten Weltkrieges wird auch vielen Feuerwehrkameraden das Leben kosten.

Am 11. September geht bei einem Gewitter das Haberbergergut in Flammen auf, die neue Motorspritze besteht ihre Feuertaufe mit Bravour, auch wenn sie wegen der Finsternis nicht leicht zu bedienen ist und es dadurch zu geringen Verzögerungen kommt. Am 11. November brennt der Köstlingerstadel, es wird zwar ausgerückt, doch irrtümlich auch gleich wieder eingerückt, der zweite Versuch ist dann überflüssig, weil die Gefahr schon gebannt ist. Der Panama-Kanal wird am 15. August eröffnet.

1915 Beim Brand am 14. Juni in Obernberg, beim Bramberger wütet ein Großbrand, ist unsere neue Spritze beinahe interessanter als das Feuer selbst. Die Anwesenden können sich von der Schlagkraft der Spritze überzeugen, sie steht rund fünf Stunden ununterbrochen im Einsatz. Am 17. November kann ein Zimmerbrand beim Flörlhaus gerade noch rechtzeitig niedergekämpft werden.

1916 Am 18. März rückt die Spritze nach Sindhöring aus, dort brennt Kaminfegermeister Pöhler beim Braumandl den Kamin aus, er hat verabsäumt dies rechtzeitig zu melden. Kaiser Franz Josef I. stirbt am 21. November in Wien.

1917 Bei der Generalversammlung am 8. Mai muss man feststellen, dass die Schlagkraft der Feuerwehr stark geschwächt ist, schließlich mussten 40 Kameraden in den Krieg ziehen. Oktoberrevolution in Russland.

1918 Am 8. und am 16. April brennt es jeweils in Weilbach. Die Alarmierung selbst ist ein Problem, die Kirchenglocken sind eingezogen und ein Hornist bringt keinen Ton heraus. Glücklicherweise handelt es sich bei den beiden Bränden um kleine Ereignisse. Da keine neue Alarmierungseinrichtung installiert werden kann, tritt Hauptmann Hinterhozer bei der Generalversammlung am 4. Mai zurück, der bisherige Stellvertreter Karl Goidinger übernimmt das verantwortungsvolle Amt. Am 3. Juni besichtigt man den neuen Platz für die Alarmkanone auf dem Kellerberg. Am 15. Juli beweist die Spritze abermals ihr Leistungsvermögen beim Brand beim Zweimüller in Forchtenau. Am 3. November kommt es in Padua zur Unterzeichnung eines Waffenstillstandes mit den Alliierten, das Kaiserreich zerfällt. Oberösterreich verzeichnet in den Kriegsjahren 23.000 Gefallene. Am 12. November wird die Republik ausgerufen. In Schallerbach sucht man nach Erdöl und findet am 16. November Heißwasser.

1919 Am 16. Oktober brennt der Winterbauerstadel lichterloh! Nach anfänglichen Schwierigkeiten liefert die Motorspritze rund zwölf Stunden lang Wasser für zwei weitere Pumpen. Am 14. November bricht bei Herrn Topf ein Zimmerbrand aus, die Chronik berichtet davon, dass die Löscharbeiten zu einem Wasserschaden führten. Nach einem Blitzschlag steht in Linz am 17. Mai die Pöstlingbergkirche in Brand. In Saint-Germain-en-Laye wird am 10. September der Friedensvertrag zwischen Österreich und den Alliierten unterzeichnet, eine Vereinigung mit Deutschland wird verboten.

1920 Bei der Generalversammlung am 4. Mai kommt man erstmals auf die zunehmende Geldentwertung – eine Folge der Kriegsereignisse - zu sprechen. In Oberösterreich geben einzelne Gemeinden Notgeldscheine aus, so auch die Gemeinde St. Martin.

Am 22. August werden in Salzburg die ersten Festspiele eröffnet.

1921 Am Ostermontag versagt die Motorspritze ihren Dienst. Die Motorspritze fällt länger als einen Monat aus, glücklicherweise verläuft diese Phase ohne Brandereignis. Der Beitrag der unterstützenden Mitglieder beträgt nach 2 Kronen im Jahr 1920 im Jahr darauf schon 30 Kronen, das sollte aber nur der Anfang sein … Enthüllung des Kriegerdenkmales am 17. Juli. Zum Brand des Steinerstadels in am 6. August kommt unsere Spritze nicht mehr zum Einsatz. Beim Gersberger bricht am 19. August ein Brand aus, unsere Spritze liefert zwei weiteren Spritzen auf einer weiten Strecke das Wasser. In Dalling, Gemeinde Utzenaich, brennt es am 3. November. Unsere Spritze leistet am Einsatzort Hervorragendes und man hört nur lobende Worte.

1922 Am 30. April rückt die Feuerwehr zur Glockenweihe aus. Beim Ankauf von Schläuchen fehlt eine Summe von 100.000 Kronen, die Inflation hat Fahrt aufgenommen. Bei der Generalversammlung am 4. Mai wird die Selbständigkeit der Feuerwehr Troßkolm beschlossen, die Reisekasse wird zu einer Unterstützungskasse umfunktioniert. Am 2. August schlägt der Blitz beim Koppelstätter in Koblstadt ein, die Spritze funktioniert auch wieder tadellos, bei der Heimfahrt versagen am Troßkolmer Berg die Bremsen, mit einem Notbehelf meistert man auch diese Situation. Um eine offene Treibstoffrechnung begleichen zu können, führt man im Herbst eine Getreidesammlung durch.

1923 Bei der Generalversammlung am 4. Mai wird der Beitrag der unterstützenden Mitglieder auf 10.000 Kronen erhöht. Ein Kaminbrand in der Wohnung des Tischlers Johann Aigner kann durch beherztes Eingreifen am 13. Mai größerer Schaden vermieden werden. Für ein Kilo Schweinefleisch muss man rund 29.000 Kronen bezahlen, ein Kilo Salz kostet 3.700 Kronen. Am 6. August kostet in Berlin ein Liter Milch 21.000 Mark. Am 1. September kommt es in Japan zu einem schweren Erdbeben, über 140.000 Todesopfer sind zu beklagen. Zum 31. Dezember gibt es in Oberösterreich 576 Personenautos, 307 Lastkraftwagen und 753 Motorräder, Verkehrsbelastung ist also noch ein Fremdwort.

1924 Die Vorbereitungen für die 50-Jahr-Feier beginnen. Am 1. Juni begeht man das festliche Jubiläum, 28 Vereine beehren uns mit ihrer Anwesenheit, sogar die Regimentsmusik aus Wels nimmt an der Feier teil. Da die Feuerwehr beim Festakt selbst ohne Fahne dasteht, nimmt sich das Frau Anna Stöger so zu Herzen, dass sie der Feuerwehr eine Fahne spendiert. Am 27. Juli wird die neue Fahne geweiht, erneut geht ein großes Fest über die Bühne. 27 Vereine beehren uns mit ihrem Besuch. Die Inflation ist auf ihrem Höhepunkt angekommen, der Unterstützungsbeitrag liegt mittlerweile bei 20.000 Kronen, der Kassenstand beträgt mit Ende des Jahres rund 5,5 Millionen Kronen!

In Ried gründet Josef Fischer einen Betrieb, der Leiterwagen, Rodeln und vereinzelt auch Schi herstellt.

1925 Mit Jahresbeginn hält in Österreich der Schilling Einzug. Ein Schilling hat den Wert von 10.000 Papierkronen. Im Sommer hält Herr Schwarzäugl aus Ried einen Vortrag über Vorkehrungen bei Bränden in Zusammenhang mit elektrischen Leitungen. Die Feuerwehr muss schon damals mit der allgemeinen Entwicklung Schritt halten. Am 7. Mai wird in München das wissenschaftlich-technische Museum eröffnet.

1926 Beim Brand beim Jodl in Reisert, Nachbargemeinde Senftenbach, am 21. April kommt unsere Spritze wegen Wassermangels nicht mehr zum Einsatz. Am 28. August brennt das Langharrer-Häusl, unsere Spritze kommt nicht mehr zum Einsatz. Am 5. September rückt man zur Fahnenweihe der Feuerwehr Troßkolm aus. Telefonisch alarmiert man uns am 13. November zum Brand bei Bürkl in Osternach, dort ist unsere Spritze fast zehn Stunden im Einsatz.

1927 Mitte August rücken wir nach Ort aus, um der dortigen Segnung einer neuen Motorspritze beizuwohnen. Das burgenländische Schattendorf erwirbt am 30. Jänner traurige Berühmtheit, bei Schusswechseln zwischen Heimwehr und Schutzbund kommen zwei Personen, darunter auch ein Kind, zu Tode. Nach dem Freispruch der im Prozess Angeklagten stecken am 15. Juli demonstrierende Arbeiter den Justizpalast in Brand, die Volksseele kocht. Von New York nach Paris unternimmt im Mai Charles Lindbergh den ersten Transatlantikflug.

1928 Wegen Unstimmigkeiten stellt Wehrführer Goidinger sein Amt zur Verfügung, ihm folgt am 22. April Georg Koppelstätter als neuer Wehrführer. Am 7. Juni schlägt ein Blitz in der Holzhütte beim Bahnwärterhaus in Breitenaich ein. Am Brandplatz erscheint auch die Feuerwehr Ort mit ihrer neuen Motorspritze. Am 20. Juni ist ein blinder Alarm der besonderen Art zu verzeichnen, die näheren Umstände dazu werden auch in der Zeitung veröffentlicht.

Am 29. Juni veranstalten Feuerwehr, Krieger- und Musikverein ein Parkfest, das Fest ist ein großer Erfolg. Am 19. November brennt es beim Hansbauern in Traxlham, unsere Spritze kommt dabei rund fünf Stunden zum Einsatz. Beim Brand der Ökonomie in Aurolzmünster am 26. November müssen die Einsatzkräfte feststellen, dass mehr als einhundert Meter Schläuche böswillig durchstochen sind. Ein kräftiger Sturm erschwert die Löscharbeiten.

1929 Bei Frau Niedermayr bricht am 19. September ein Zimmerbrand aus, rasches Handeln verringert dabei den Schaden. Ein schwerer Sturm reißt am 4. Juli das Dach von der Rieder Stadtpfarrkirche.

Am 15. September wird in Linz die Landesfeuerwehrschule eröffnet.

1930 Am 20. Juli brennt es bei Koppelstätter, Dürnberger in Bischelsdorf. Unsere Spritze wird bei der Löschwasserbeförderung eingesetzt. Im Linzer Kolosseum-Kino wird in Oberösterreich am 23. Jänner der erste Tonfilm vorgeführt. Betriebe sind wirtschaftlich am Ende. In Steyr ist zu Jahresbeginn jeder fünfte Bewohner arbeitslos.

1931 Zu einem Waldbrand bei Stockenhuber in Utzenaich rückt die Feuerwehr am 14. April aus. Die Spritze fährt dabei bis Rabenfurt. Die Wirtschaftslage verschlechtert sich weiter, in Oberösterreich sind über 44.000 Personen ohne Arbeit. Am 13. September scheitert ein Staatsstreichversuch der steirischen Heimwehr.

1932 Am 8. Mai fährt die Spritze mit dem Auto des Herrn Hinterholzer zu einem Brand in Aurolzmünster, sie wird dort aber nicht mehr eingesetzt. Engelbert Dollfuß wird am 20. Mai Bundeskanzler.

1933 Brand beim Friedlbauern in Stött, Gemeinde Ort, am 3. April, am Brandplatz angekommen hält sich unsere Spritze nur in Bereitschaft. Beim Brand bei Rachbauer in St. Ulrich greift am 14. April das Feuer auch auf den benachbarten Stadel des Max Klingseisen über, sechs Feuerwehren können die anderen Gebäude retten. Am 23. Juni kommt man bei einer Ausschusssitzung zu dem Ergebnis, dass man sich an der Vaterländischen Kundgebung nicht beteiligen wird, die Feuerwehr ist parteipolitisch unabhängig. Adolf Hitler wird am 30. Jänner zum deutschen Reichskanzler ernannt. In seiner Sitzung vom 7. März schaltet sich das Parlament selbst aus, Bundeskanzler Dollfuß beruft keine weiteren Sitzungen mehr ein und regiert autoritär. In Linz nimmt am 2. Juni die Berufsfeuerwehr ihren Bereitschaftsdienst auf.

1934 Beim Fehkührer in Forsthub bricht am 9. April ein Brand aus, das Wohnhaus und eine Hütte kann gerettet werden. In Anbetracht der etwas unruhigen Lage verzichtet man darauf, eine große 60-Jahr-Feier zu begehen.

Am 6. Mai trifft man sich zwecks Aufnahme eines Gruppenfotos. Am 30. Juli beteiligt sich die Feuerwehr an der Trauerfeier für den beim Putschversuch am 25. Juli ermordeten Bundeskanzler Dr. Dollfuß. In den Morgenstunden des 12. Februar kommt es zu einer Durchsuchung der sozialdemokratischen Parteiheimes, in der Folge schießen Schutzbündler auf die Polizei, die Spannungen führen österreichweit zu 314 Todesopfern. Die Chronik der FF Troßkolm enthält einen interessanten Zeitzeugenbericht zu den blutigen Vorfällen, die sich am 12. Februar auch in der Feuerwehrschule ereignen.

1935 Am 15. Februar erklärt Wehrführer Koppelstätter seinen Rücktritt, Stellvertreter Franz Pointner nimmt seine Stelle ein. Am Nachmittag des 10. April brennt in St. Ulrich die Bienenhütte von Georg Kettl. Großes Parkfest gemeinsam mit dem Musikverein am 29. Juni. Das Fest nimmt einen sehr guten Verlauf. Bei einer kombinierten Bezirksübung am 15. September arbeiten sieben Feuerwehren zusammen, Übungsannahme ist ein Brand beim Schachinger auf dem Troßkolm. Insgesamt sind sechs Spritzen im Einsatz, die das Löschwasser vom Mühlbach aus zum Übungsobjekt befördern. Am 3. August wird die Großglockner-Hochalpenstraße wird nach fünfjähriger Bauzeit eröffnet.

1936 Am 6. Oktober wird der langjährige Wehrführer und Bezirksverbandsobmann Josef Hinterholzer zu Grabe getragen. Seine Bekanntheit führt dazu, dass 250 Feuerwehrmänner am Begräbnis teilnehmen. Am 7. März marschieren deutsche Truppen im entmilitarisierten Rheinland ein. In Berlin eröffnet am 1. August Adolf Hitler die Olympischen Spiele.

1937 Am 25. Mai erscheint Landesfeuerwehrführer Pointner zu einer Inspektion. Am 14. Juli kommt es in Antiesenhofen zu einem Brand. Die Spritze versagt nach zwei Stunden ihren Dienst. Ein Motorschaden bedeutet das Ende für unsere Motorspritze, 25 Jahre lang hatte sie viel zu leisten. Schon am 16. Juli erteilt man der Firma Rosenbauer den Auftrag zur Lieferung einer Zweitakt- Motorspritze der Type R 50. Die Kosten betragen 4.500 Schillinge. Die neue Motorspritze wird bei einer Übung am 25. Juli erstmals eingesetzt. Kurz darauf erklärt Wehrführer Pointner schriftlich seinen Austritt aus der Wehr, der stellvertretende Wehrführer Sattlegger muss daraufhin sein Amt übernehmen. Die Spritzenweihe am 22. August muss bei schlechter Witterung abgewickelt werden, es kommen auch nur neun Gastfeuerwehren mit insgesamt 92 Mann. In wird die 1934 wiedereingeführte Todesstrafe am 13. Oktober an einem Gattenmörder vollstreckt.

1938 Die 65. Generalversammlung am 19. März ist die letzte dieser Art, die Feuerwehren erhalten in Oberösterreich mit Feuerpolizeiordnung 1937, LGBl 138/8, den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts. Freilich hat der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich auch Auswirkungen auf das Feuerwehrwesen, die Feuerwehren verlieren auch den für das Bundesland beschlossenen Status und werden zu einer Hilfspolizeitruppe. Schon am 26. Juni kommt es zur Zusammenlegung der beiden Feuerwehren St. Martin und Troßkolm zu einer Gemeindefeuerwehr St. Martin, die Feuerwehr Troßkolm übergibt ihre vorhandenen Geldmittel, 530,14 Reichsmark, der Schilling hat (vorerst) ausgedient. Der im März bei der letzten Versammlung noch gewählte Wehrführer Franz Götzendorfer wird in der Folge auch vom Bürgermeister zum Wehrführer bestellt. Am 19. Dezember kommt es zu einem Zimmerbrand im März, zu diesem wird auch die Feuerwehr Ried gerufen und der Brand kann alsbald lokalisiert werden. Der 12. März bringt mit dem Einmarsch deutscher Truppen ein Ende der Freiheit Österreichs. Große deutsche Truppenverbände ziehen am 13. März durch St. Martin. Der Schilling wird ab 17. März von der Reichsmark abgelöst, für 1,50 Schilling erhält man 1 Reichsmark. Am 10. April wird Oberösterreich erstmals als Oberdonau bezeichnet. Anfang August treffen die ersten KZ-Häftlinge in Mauthausen ein, ihre Aufgabe ist die Errichtung eines Konzentrationslagers.

1939 Im Rahmen einer Ausschusssitzung befasst man sich am 16. April mit dem Gedanken ein Auto anzukaufen.

Bei der Versammlung am 6. Mai erörtert man den Ankauf eines Rüst-Autos. Die Brände sind an eine zentrale Stelle zu melden.

Die Autokennzeichen lauten ab 8. April auf „Od“ für Oberdonau. Mit dem Einmarsch deutscher Truppen am 1. September in Polen beginnt der Zweite Weltkrieg.

1940 Am 4. Mai trifft man sich zum „Jahres-Appell“ und dabei wird auch besprochen, dass die Feuerwehr ihre Kasse der Gemeinde zu übergeben hat. Der Bericht ist gleichzeitig die letzte Aufzeichnung bis zum 29. September 1945. Das Stift Reichersberg wird zur Kaserne der Fliegerschule Wels, die Ordensgemeinschaft kann ihr klösterliches Leben jedoch fortsetzen. In Europa überschlagen sich auf den Kriegsschauplätzen die Ereignisse.

1941 Die neue (Bezirks-)Feuerwehrführung drängt darauf die Uniform-Rangabzeichen so schnell als möglich umzustellen, leidvoll mahnt man, dass man dafür ohnehin schon zwei Jahre Zeit gehabt hätte. In den Hermann-Göring-Werken in Linz wird die Stahlproduktion aufgenommen. Deutsche Truppen greifen am 22. Juni die UdSSR an. Japan überfällt am 7. Dezember den US-Flottenstützpunkt Pearl-Harbour. Die USA ist zur Kriegserklärung gezwungen, am 11. Dezember erklärt auch Hitler den USA den Krieg.

1942 Die Wintersportler von Oberdonau werden aufgerufen ihre Skier samt Wintersportbekleidung abzugeben, der strenge Winter an der Ostfront ist die Ursache. Bei der Sammlung am Tag der Deutschen Polizei zu Jahresbeginn kann die Feuerwehr 830 Reichsmark erzielen. Die zentralen Stellen weisen mit Erlass vom 5. März die Feuerwehren eindringlich darauf hin, dass diese ihre Reifen schonen sollen. Mit Schreiben vom 1. Juni werden die Feuerwehrmänner darauf aufmerksam gemacht, dass Brandstellen nur auf Befehl verlassen werden dürfen, Zuwiderhandeln kann eine Bestrafung nach Kriegsrecht nach sich ziehen. Treibstoff ist Mangelware, Feuerwehren müssen ihren Bedarf entsprechend melden, und er darf auch nur für Ernstfälle verwendet werden! Sirenen dürfen ausschließlich für Fliegeralarm eingesetzt werden. Die Glocken werden abgenommen, so fällt auch Glockengeläut als mögliches Alarmzeichen weg. Die Feuerwehren sind angehalten monatlich eine (trockene) Nachtübung abzuhalten, um bei nächtlichem Feindeinflug das Gerät auch „blind“ zu beherrschen. Am 20. September wird in Ried für Feuerwehren ein Wehrkampftag abgehalten, Handgranaten und Kleinkalibergewehre stehen ebenso auf dem Programm wie ein Staffellauf mit zwei Patronenkästen. Britische Bomber greifen am 28. März mit Lübeck an, die Bombardierung deutscher Städte beginnt. Am 27. Juni stürzt in der Nähe des Bahnhofes ein Flugzeug der Fliegerschule ab und brennt vollkommen aus. Am 22. November wird die deutsche 6. Armee in Stalingrad eingekesselt.

1943 Die deutsche Armee muss am 31. Jänner in Stalingrad kapitulieren. Die Reichsstatthalterei in Oberdonau teilt am 22. April mit, dass sämtliche Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren zur monatlichen Schießausbildung herangezogen werden. Ab Mitte des Jahres besteht erstmals die Möglichkeit die Einsatzbereitschaft durch die Heranziehung von Frauen und Mädchen aufrecht zu erhalten, im Bezirk Ried greift man auf diese Möglichkeit erst mit Ende des Jahres zurück. Am 8. Mai trifft sich die Feuerwehr St. Martin zum Jahresappell.

Mit 5. Juli werden die Feuerwehren zu einer weiteren Metallmobilisierung in ihrem Bereich aufgerufen, ergänzt mit dem Satz: „Ich nehme nicht an, dass es auch nur eine einzige Feuerwehr gibt, die eine Fehlmeldung abgeben wird.“ Am 3. September betreten die alliierten Truppen in Süditalien europäisches Festland.

1944 Zu Jahresbeginn werden Alarmpläne für den Fall von Luftangriffen auf Ried oder Obernberg erstellt. Am 23. und 24. Februar ist Steyr Ziel erster Luftangriffe auf oberösterreichischem Gebiet, bis Jahresende werden es 27 Luftangriffe sein, allein zehn davon haben Linz im Dezember als Ziel. Das Aluminiumwerk Ranshofen nimmt am 4. Juni die Produktion auf. In der französischen Normandie landen am 6. Juni 150.000 alliierte Soldaten. Um Platz für Zehntausende von Jugoslawien-Deutschen zu schaffen, werden am 6. Okotber im ganzen Land die Hauptschulen geräumt.

1945 Die Lipizzaner-Hengste der Spanischen Hofreitschule werden Anfang Februar von Wien nach St. Martin gebracht. Am 13. März kommt es zu in St. Martin zu einem Flugzeugangriff, eine Lokomotive wird zerstört, auch das Bahnhofsgebäude nimmt Schaden. Sowjetische Truppen erobern am 13. April Wien, schon am 27. April bildet Renner die erste Nachkriegsregierung Österreichs. Hitler erschießt sich am 30. April im Bunker der Berliner Reichskanzlei. Deutschland kapituliert am 7. bzw. 9. Mai in Reims bzw. Berlin. Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Ostmark General Rendulic unterzeichnet am 7. Mai in St. Martin die Kapitulation seiner Heeresgruppe.

Franz Götzendorfer übergibt am 27. Mai das gesamte Gerätematerial an den neuen Wehrführer Paul Renoldner. Die Landeshauptmannschaft gibt Anfang August bekannt, dass das Feuerlöschwesen in Kürze neu geregelt werde.

Beginn einer neuen Zeitrechnung, die Feuerwehr St. Martin ist auch mit dem Wiederaufbau beschäftigt, am 29. September trifft man sich zum ersten Mal zum Neustart.

Am 11. Juni erscheint die erste Ausgabe der „Oberösterreichischen Nachrichten“. Ende Juli vollzieht sich die Zoneneinteilung in Oberösterreich, das Mühlviertel ist sowjetisch, der Rest amerikanisch besetzt. Japan streckt die Waffen erst nach zwei verheerenden Atombombenabwürfen in Hiroshima (6. August) und Nagasaki (9. August) am 2. September auf einem US-Kriegsschiff in der Bucht von Tokio. Der Zweite Weltkrieg ist endgültig zu Ende, er hat über 55 Millionen Todesopfer gefordert, 40.000 gefallene oberösterreichische Soldaten sind zu beklagen. Im Dezember wird der Schilling wieder gesetzliches Zahlungsmittel.

1946 Generalversammlung am 4. Mai beim Hofwirt, es gibt für Wehrführer Renoldner vorerst nicht allzu viel zu berichten. Erste Vollversammlung der UNO tritt zusammen. Österreichisch-italienisches Abkommen über Südtirol wird am 5. September geschlossen. Am 1. Oktober beginnt der Nürnberger Prozess.

1947 Die Generalversammlung vom 4. Mai hat dann schon wieder mehr Inhalt, einerseits ist man bemüht die Lieferung der Motorspritze für den Löschzug Troßkolm voranzutreiben, andererseits kommt man zu dem Schluss, dass vom Ankauf eines Autos Abstand genommen werden muss. 23. September Brand im Herndlholz, rund zwei Hektar Wald werden vernichtet, gemeinsam mit sechs anderen Feuerwehren ist man mit der Brandbekämpfung beschäftigt, das Löschwasser wird dem Hansbauerweier entnommen. Am 29. November trifft die neue Motorspritze beim Löschzug Troßkolm ein. Österreich nimmt am 13. Juli den Marschallplan an. Am 31. August wird das Rieder Volksfest eröffnet. Am 14. September wird der Spatenstich zum Bau der Dachsteinseilbahn begangen. Im Dezember kommt es zu einer weiteren Währungsreform, pro Kopf werden 150 Schillinge im Verhältnis 1:1 in österreichische Schillinge umgetauscht, die Beträge über 150 werden um zwei Drittel abgewertet.

1948 Motorspritzenweihe des Löschzuges Troßkolm am 4. Juli, elf Feuerwehren aus der Umgebung nehmen an der festlichen Weihe teil, anschließend feiert man auf der Binderstadlwiese.

Das Feuerwehranhänger-Gespann der FF St. Martin Beim Brand in der Mühle des Herrn Ferdinand Büchl in Traxlham am 2. August beteiligt sich auch unsere Wehr bei den Löscharbeiten, ein Übergreifen auf weitere Objekte kann verhindert werden. Am 11. August wird in Oberösterreich das letzte Todesurteil vollstreckt. Im Mai wird der Staat Israel gegründet.

1949 Bei der Generalversammlung am 4. Mai wird beschlossen, dass man der Feuerwehr Troßkolm den für den Ankauf der Motorspritze noch ausstehenden Betrag von rund 1.900 Schillingen zur Gänze erlässt. Vier Jahre nach Kriegsende verfügen immer noch nicht alle Mitglieder über eine eigene Uniform, die Mannschaftskasse soll entsprechende Mittel zur Verfügung stellen. Am 15. September brennt es auf dem Enichlgut in Utzenaich nach einem Blitzschlag, unsere Wehr kommt wegen Wassermangels nicht zum Einsatz. Beim Oberbuchberger in bricht am 8. November ein Brand aus, unsere Wehr kommt dabei zum Einsatz. Die 75-Jahr-Feier begeht man am 11. Dezember in kleinem Rahmen, die Feuerwehren Troßkolm und St. Martin treten nach einer Feldmesse beim Kriegerdenkmal an, es werden Kränze niedergelegt.

1950 Am 24. Jänner kommt es zu einer seltenen Himmelserscheinung, einem Nordlicht. Eifrige Feuerwehrmänner denken an einen Brand in unmittelbarer Nähe, bemerken aber bald, dass das Licht eine andere Ursache hat. Die erste Feueralarmsirene gibt am 20. Oktober ihren ersten Probealarm ab, montiert ist diese auf dem Hofwirtshaus.

Am 17. Dezember wird in Braunau die neue Innbrücke für den Personenverkehr freigegeben.

1951 Am 23. Februar beschließt man eine neue Feuerwehrfahne anzuschaffen, sie wird bei der Firma Katschthaler in Wien bestellt. Als Fahnenmutter wird die Faschingleitnerin, als Fahnenpatin Komtesse Josefine Arco-Zinneberg vorgeschlagen. Die Vorgeschlagenen stimmen unseren Plänen zu.

17 Gastfeuerwehren nehmen an der Fahnenweihe am 10. Juni teil, drei weitere folgen nach dem Festakt. Feldmesse und Fahnenweihe begeht man auf der Schlosswiese. Am 18. April gründen Deutschland, Frankreich, Italien und die Beneluxländer eine Montanunion (Vorstufe zur EG). In Kaprun geht die erste Hauptstufe des Speicherkraftwerkes in Betrieb, die Bauarbeiten wurden 1944 begonnen.

1952 Infolge einer Seuchensperre kann kein Faschingsball abgehalten werden. Man holt den Ball dann am 18. Mai nach und der Besuch ist dabei sehr zufriedenstellend.

Interessant der Bestand an Feuerwehrfahrzeugen im Bezirk Ende 1952: 1 TLF und 5 andere Feuerwehrfahrzeuge! Mit Beschluss des Landtages am 28. November wird „Hoamatland“ zur Landeshymne. Am 6. Februar besteigt Königin Elisabeth II. den Thron von England.

1953 Beim Brand der Ziegelei in Senftenbach am 14. September wird unsere Wehr mit dem Schutz der Scheune beauftragt, es muss eine 350 Meter lange Schlauchlinie verlegt werden. Beim Bewerb in Ried am 20. September kann unsere Gruppe den Abschnittssieg erringen und dabei auch gleich noch das Leistungsabzeichen erlangen. Kommandant Renoldner wird gegen Ende des Jahres zum Abschnittskommandanten bestellt. Erstbesteigung des Mount Everest am 29. Mai durch Edmund Hillary und seinem Sherpa Tenzing Norgay.

1954 Zur Freude der Kameraden beschließt die Gemeinde am 20. Februar den Ankauf eines neuen Anhängers, dieser kostet 19.500 Schillinge, zwei Jahre später wird dieser in Dienst gestellt. Am 2. Mai feiert die Feuerwehr ihren 80-jährigen Bestand. Auch diesmal begeht man dieses Fest nur in kleinem Rahmen, der Gesangsverein und die beiden Ortsfeuerwehren beteiligen sich daran. Totengedenken beim Kriegerdenkmal, Kranzniederlegung am Grab des ersten Kommandanten Dr. Pfreimbtner, gleichzeitig Gründer des Gesangsvereines, und festliche Generalversammlung bilden das Rahmenprogramm. Am 7. Mai muss die Feuerwehr kurz vor Mitternacht zum Hochwassereinsatz ausrücken. Der Altbach ist bei Kaminkehrermeister Voggenberger aus den Ufern getreten, mit vereinten Kräften gräbt man Abflussmöglichkeiten und kann so das Eindringen des Wassers ins Gebäude verhindern. Am 17. Juni trifft der neue Anhänger ein, ist jedoch noch nicht vollständig ausgerüstet. Starkes Hochwasser erfordert am 8. Juli abermals einen Feuerwehreinsatz, 39 Personen müssen evakuiert, Keller ausgepumpt und die Antiesenufer laufend begutachtet werden. Der Einsatz dauert zwanzig Stunden. Im Stall von Sigl in Greifing bricht am 31. August ein Brand aus, unsere Wehr ist rasch zur Stelle und besorgt die Löschwasserförderung. Beim Wimmer in Bruck, Senftenbach, stecken zündelnde Kinder am 19. Oktober die Scheune in Brand. Unsere Wehr war eine von rund einem Dutzend Löschmannschaften. In der Karwoche kommen zehn Schüler und drei Lehrer aus Heilbronn auf dem Dachstein ums Leben.

1955 Beim Bezirkskommandantentag in Ried am 17. April verleiht Landeskommandant Hartl unserer Wehr ein Diplom für den Hochwassereinsatz. Am 10. September werden im Rahmen einer kleinen Feier die Hochwasser- Erinnerungsmedaillen verliehen. Nach andauerndem Üben kann die Wettbewerbsgruppe das Leistungsabzeichen in Silber erringen, ein Teil im Juni in Riedau, der andere Teil am 11. September in Kammer am Attersee. Am 1. Dezember wird beim Fischerwirt eingeheizt, obwohl der Kamin noch nicht fertig ist, der Rauch sammelt sich im Dachboden und alles deutet auf einen Brand hin. Zwanzig Mann und auch die Feuerwehr Senftenbach sind zur Stelle, ein Eingreifen der Feuerwehr ist zum Glück aber nicht erforderlich. „Österreich ist frei“, am 15. Mai wird im Wiener Schloss Belvedere der Staatsvertrag unterzeichnet.

1956 Nach sehr strengen Frosttagen mit Temperaturen um die -25°C setzt Tauwetter ein, sodass am 1. März oberhalb der Furthnermühle mit einem Eisstau zu rechnen ist. Eine Sprengung ist unausweichlich.

Am 10. März wird unsere neue Motorspritze von der Firma Rosenbauer geliefert. Die Gründung einer Jugendgruppe wird am 7. April beschlossen. Unsere neue VW-Motorspritze wird am 6. Mai, einem strahlend schönen Sonntag, geweiht. Alle örtlichen Vereine und auch die Feuerwehren aus den Nachbargemeinden beteiligen sich an diesem Fest. Wettbewerb am 1. Juli in St. Martin, 21 Gruppen treten in Bronze, 11 Gruppen treten in Silber an. Die Gruppe Buchberger kann das bronzene Leistungsabzeichen erringen. Auch die neu aufgestellte Jugendgruppe ist bei ihrem ersten Antreten erfolgreich. Erstmals seit 1945 findet am 9. Februar wieder der Wiener Opernball statt. Der Ungarn-Aufstand wird von sowjetischen Truppen niedergeschlagen.

1957 Kaminbrand bei Wamprechtshammer am 1. März, mit Kleinlöschgerät kann der Brand lokalisiert und größerer Schaden vermeiden werden. Am 10. Oktober rückt die Wehr zu einem Brand in Antiesenhofen aus, unsere Aufgabe ist ein Übergreifen auf das Stallgebäude zu verhindern. Die Feuerwehr Obernberg bezichtigt uns ohne Grund eines Schlauchdiebstahles, später kehrt Einsicht ein und man entschuldigt sich für diese Unterstellung. Zu einem Großbrand in der Schifabrik Fischer in Ried kommt es am 15. November, auch unsere Wehr rückt zu diesem Brand aus, 30 Feuerwehren rücken an, darunter auch die Stadtfeuerwehren Schärding und Wels, der Schaden ist beträchtlich: 3 Millionen Schilling! Die UdSSR schießt am 4. Oktober mit ihrem Sputnik den ersten Satelliten ins All.

1958 Beim Brand beim Demelbauer in Kammer ist unsere Wehr am 4. Juli die erste mit drei Strahlrohren am brennenden Stadel, ein Übergreifen der Flammen kann verhindert werden. Am 29. Oktober verstirbt Wehrführer Paul Renoldner.

Über tausend Menschen, darunter 400 Kameraden aus dem ganzen Bezirk erweisen ihm am 2. November die letzte Ehre. In der Neuwahl nach dem Tod Renoldners geht am 27. November Alois Gurtner als neuer Wehrführer hervor.

1959 Mit Schreiben vom 5. Februar beantragt man bei der Gemeinde die Anschaffung eines motorisierten Löschfahrzeuges. Bei der Generalversammlung am 3. Mai beschließt man die Einführung eines Mitgliedsbeitrages, er soll 10 Schillinge betragen. Starke Regenfälle führen am 16. August dazu, dass sich am Troßkolm ein Erdrutsch ereignet, 15 Mann sind damit beschäftigt Piloten zu schlagen, um das Haus Bortenschlager zu schützen. Mitte August kommt es im ganzen Land zu Hochwasserschäden. Am 1. Februar wird in Österreich die 45-Stunden-Woche eingeführt. Die sowjetische Raumsonde Lunik II erreicht am 12. September den Mond.

1960 Im März wird von der Firma Rosenbauer ein Opel vorgeführt, es werden Probefahrten unternommen und die Gemeinde bestellt das Fahrzeug. Am 5. April bricht beim Doblhammer in Osternach ein Brand aus, wobei auch ein Pferd zu Tode kommt. Unsere Wehr legt eine Schlauchlinie von 200 Metern aus. Bei der Generalversammlung am 8. Mai teilt Bürgermeister Götzendorfer mit, dass demnächst auch eine Vorbaupumpe angeschafft werden könnte.

1961 Am 11. Februar trifft das erste motorisierte Feuerwehrfahrzeug ein, eine große Freude für die Kameraden! Zum Brand der Scheune des Landwirtes Schaurecker in Mörschwang am 6. April rücken wir zum ersten Mal mit dem neuen Feuerwehrauto aus, prompt sind wir die zweite Feuerwehr am Brandplatz. Bei der Generalversammlung am 7. Mai begrüßt man die Verschiebung der Fahrzeugweihe auf das Jahr 1962, weil bis dahin laut Gemeindevertretung auch die Vorbaupumpe eintreffen wird. Jurij Gagarin umkreist am 12. April als erster Mensch die Erde in einer Raumkapsel. Im August wird mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen.

1962 Am 24. Juni wird die 90-Jahr-Feier begangen, im Rahmen dieses Festes wird auch das Feuerwehrauto geweiht. Der Kassier will in der Chronik vermerkt wissen, dass die Ausgaben höher waren als die Einnahmen.

Am 8. September fährt eine Abordnung der Feuerwehr nach Bad Hofgastein, um an der Zeugstättenweihe der dortigen Wehr teilzunehmen. Kubakrise, die Sowjets ziehen nach Protesten der USA im Oktober ihre Raketen von Kuba ab.

1963 Am 17. Jänner führt starke Vereisung dazu, dass der Mühlbach über die Ufer tritt und die Liegenschaft Rutz überflutet, es muss ein künstlicher Abfluss zur Antiesen geschaffen werden, elf Mann erledigen diese Aufgabe. Am 24. Mai wird ein Sprechfunkgerät angeschafft, ein weiterer Schritt in die Modernisierung, das Gerät kostet 4.198 Schillinge. Um 14.55 Uhr stürzt am 17. Juli der Kirchturm ein, an den Aufräumarbeiten beteiligt sich natürlich auch die Feuerwehr.

Am 5. November wird unser Wehrführer Alois Gurtner zum Abschnittskommandanten gewählt. Die Europabrücke südlich von Innsbruck wird am 17. November feierlich eingeweiht. Am 22. November wird der amerikanische Präsident John F. Kennedy in Dallas erschossen.

1964 Entgegen ursprünglicher Aussagen hat sich die Vorbaupumpe immer noch nicht eingestellt, wie bei der Generalversammlung am 3. Mai festgestellt werden muss. Am 19. Dezember wird die Pfarrkirche wieder eröffnet, die Glockenweihe erfolgt am 20. Dezember. Am 3. Juli erfolgt der Spatenstich für den Bau der Linzer Universität. Der Flugplatz Schärding-Suben wird am 4. Oktober in Betrieb genommen.

1965 Ende April wird wieder eine Jugendgruppe aufgestellt. In der Generalversammlung am 9. Mai wird darüber berichtet, dass die Alarmsirene auf dem Kirchturm montiert wurde, der genaue Zeitpunkt ist nicht erwähnt. Erstmals wird auch der Ankauf eines schweren Atemschutzgerätes vorgeschlagen. Am 28. August kommt es zu einem außergewöhnlichen Vorfall. Beim Huber-Tischler wird die Hobelmaschine angelassen, was einen sirenenähnlichen Ton erzeugt, die aufgeregt schreiende Mesnerin veranlasst einen eifrigen Kameraden Feueralarm auszulösen, wofür dieser bereitwillig mit einem Doppelliter „Buße“ tut. Feueralarm in Senftenbach am 4. September, an vier Stellen wird von einem eingeschränkten Kind Feuer gelegt, zwei Gebäude brennen nieder. Beim Landlinger-Bäcker in Utzenaich brennt am Abend desselben Tages die Scheune nieder. Im Juli wird mit dem Bau der Hauptschule begonnen. Die Innbrücke in Obernberg wird am 10. Juli eröffnet.

1966 Am 9. März bricht gegen 21.30 Uhr in den herrschaftlichen Wirtschaftsgebäuden ein Großbrand aus, Schweine- und Kuhstall brennen vollständig nieder, zehn Feuerwehren können ein weiteres Ausbreiten verhindern, bis auf ein Kalb können alle Rinder und Schweine gerettet werden. Der Schadensumfang lässt sich auch daran erkennen, dass der Einsatz für uns erst am Abend des 12. März beendet werden kann.

Der erste Verkehrsunfall, ein Zusammenstoß eines PKW mit einem Milchtransporter, auf der Hauptstraße wird mit 15. März in der Chronik verzeichnet. Der Milchtransporter fängt bei diesem Unfall Feuer. Am 10. Oktober nimmt die Uni Linz ihren Lehrbetrieb auf.

1967 Kriegerdenkmalweihe am 2. Juli Am 29. Jänner kommt es in Oberösterreich zu einem starken Erdbeben, das in Molln starke Schäden an Gebäuden verursacht. Bei der Berliner Funkausstellung wird am 25. August offiziell das Farbfernsehen eingeführt. Die erste Herztransplantation wird am 3. Dezember durchgeführt.

1968 Beim Brand am 25. Juni brennt in Forsthub das Anwesen Auzinger wegen Wassermangels vollkommen nieder. Mit der Weihe der Orgel am 28. Juli ist die Pfarrkirche wieder zur Gänze hergestellt. Am 29. September wird die Hauptschule feierlich eröffnet. Die benachbarte Tschechoslowakei wird am 20. August von Truppen des Warschauer Paktes besetzt, um Demokratisierungsprozesse zu stoppen.

1969 Am 15. September brennt neben der Landstraße ein Komposthaufen, die starke Rauchentwicklung veranlasst einige zur Alarmierung der Feuerwehr. Das Feuer kann aber vor dem Eintreffen der Wehr mit ein paar Kübeln Wasser gelöscht werden.

Kommandanten des Abschnittes mit Bezirkskommandant Nadler. Am 20. Juli betritt mit dem US-Astronauten Neil Armstrong der erste Mensch den Mond. Der Neubau der Landesfeuerwehrschule wird am 12. September in Linz eröffnet. Nach jahrelangen Verhandlungen kommt es am 16. Dezember im Parlament zur Verabschiedung des „Südtirol-Paketes“.

1970 Der Bezirksnassbewerb wird am 5. Juli in St. Martin abgehalten. Die eigene Bewerbsgruppe ist dabei nur im Mittelfeld zu finden.

Im Almtal wird am 5. September der Cumberland-Wildpark eröffnet, am gleichen Tag verunglückt Jochen Rindt in Monza tödlich.

1971 Beim Silobrand in der Tischlerei Gruber & Schlager in Ort am 19. Februar muss unsere Wehr den Tankwagen der Feuerwehr Ried mit Löschwasser versorgen. Kommandant Gurtner regt bei der Generalversammlung am 2. Mai den Kauf eines Tanklöschwagens an, zum 100. Geburtstag würde dies gut passen. Eine Kältewelle in Europa mit Temperaturen bis zu -40°C lässt in Oberösterreich Donau und Seen zufrieren. Ab 25. August ist die Fernstraße zwischen Ried und Wels durchgehend befahrbar.

1972 Die Ziegelei Hanak in steht im März in Großbrand, zu diesem Brand wird auch unsere Wehr gerufen. Die Jugendgruppe nimmt im Juli am Jugendlager in Reichraming teil. Im Dezember kommt es im Weißenbachtal zu einem Waldbrand, unsere Wehr muss dabei einen Bereitschaftsdienst übernehmen. Karl Schranz wird am 31. Jänner das Antreten bei den olympischen Winterspielen im japanischen Sapporo untersagt. Ein Terroranschlag mit elf ermordeten israelischen Sportlern überschattet am 5. September die olympischen Spiele in München.

1973 Bei der Neuwahl am 8. April wird Josef Weilhartner zum neuen Kommandanten gewählt. Am 4. Juli bricht bei Lina und Engelbert Wimmer ein Brand aus, die Scheune brennt vollkommen nieder. Am 2. August bringt ein Gewitter starken Hagelschlag, bei dem Straßen, Kanäle und Keller in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine Gruppe kommt auf dem Gelände der Firma Gruber & Schlager in Ort, eine in der Furthnermühle zum Einsatz. Am 22. Oktober muss ein Kleinbrand bei Kamerad Greul unter schwerem Atemschutz bekämpft werden. Bei der Abschnittstagung am 9. Dezember in Antiesenhofen wird der neue Abschnitt Obernberg präsentiert, Abschnittskommandant ist Rauchfangkehrermeister Raffelsberger aus Obernberg. Am 14. Mai bringen die Amerikaner ihre Raumstation „Skylab“ ins All.

1974 Am 14. Juli steckt ein Blitz die Scheune beim Baumkirchner (Völklinger) in Brand. Am Einsatzort haben wir eine zweite Löschleitung aufzubauen. Mit einem Fackelzug am Abend des 3. August beginnt die 100-Jahr-Feier, alle Ortsvereine beteiligen sich daran. Der Festabend im Fischersaal bildet den Höhepunkt der Jubiläumsfeier.

Der Festgottesdienst am Schulsportplatz bildet den Höhepunkt am 4. August und das Fest wird mit einem feierlichen Mittagessen im Gasthaus Wetscher abgeschlossen. Starker Gewitterregen lässt am 27. August den Altbach bei Rauchfangkehrer Huber aus den Ufern treten, auch in die Keller der Häuser unterhalb tritt Wasser ein. Große Abschnittsübung mit 18 Feuerwehren am 26. Oktober, Übungsannahme ist ein Brand beim „Jagahaus“, ein Übergreifen des Feuers auf das Hörndlholz gilt es zu verhindern. In Linz wird am 23. März das Brucknerhaus mit einem Konzert der Wiener Philharmoniker eröffnet. Mit Jahresende übersteigt die Anzahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge in Oberösterreich erstmals die halbe Million.

1975 Am 16. Jänner gerät eine Bauhütte der Straßenmeisterei im Hörndlholz in Brand, mit zwei Pulverlöschern wird der Brand gelöscht. In der Lackiererei der Firma Gruber & Schlager kommt es am 25. Jänner zu einem Brand, auch ein Atemschutztrupp unserer Wehr kommt dabei zum Einsatz. Am 19. März brennen in Viehhausen gleich zwei Bauernhöfe, die Feuerwehr St. Martin ist eine von zehn Wehren, die versuchen den Schaden weitestgehend in Grenzen zu halten.

Die Hofstatt vom Schachinger in Koblstadt, Maria und Ludwig Ecker, steht am 7. Juli in Brand, ein zündelndes Urlauberkind ist der Verursacher. Die betroffene Scheune wird völlig eingeäschert, alle anderen Gebäude können gerettet werden. In Linz wird am 12. Mai die Pädagogische Akademie eröffnet. Am 28. Mai befördert eine „Concorde“ Passagiere erstmals mit Überschallgeschwindigkeit. Im italienischen Seveso kommt es am 10. Juli zum Austritt einer Dioxin-Wolke.

1976 Am 8. April kommt es zu einem Brand in der Selchkammer der Fleischhauerei Feichtner. Am 11. September brechen die Kameraden nach Bad Hofgastein auf, um an der 100-Jahr- Feier der dortigen Wehr teilzunehmen.

Brand beim Winterbauer am 19. Oktober, fünf Wehren müssen die Nachbarsgebäude der Familie Angleitner schützen. Am 4. Februar werden die Olympischen Winterspiele in Innsbruck eröffnet. Am 9. März kommt es im italienischen Cavalese zu einem tragischen Seilbahnunglück, sieben Mitglieder einer Gruppe der oberösterreichischer Feuerwehrjugend sind unter den Opfern.

1977 Beim Brand beim Hoisnbauer (Mayer) in Rabenfurt am 12. Juni wird von uns eine Zubringleitung aufgebaut. Am 23. Juni wird in Ried das Bundesschulzentrum eröffnet. Deutschland erlebt den Höhepunkt des RAF-Terrors.

1978 Am 27. Jänner kann das Feuerwehrauto endlich mit der schon lange versprochenen Vorbaupumpe vom Landes-Feuerwehrkommando abgeholt werden. Scheunenbrand beim Brunnhuber (Schachinger Konrad) in Mörschwang am 24. Juli, kaum heimgekehrt abermals Brandalarm, diesmal steht die Scheune beim Geiern in Sindhöring in Flammen! Insgesamt elf Wehren unterstehen der Einsatzleitung von Kommandant Weilhartner. Am 5. Dezember kommt es bei Rosa und Gottfried Lobmeier in Breitenaich zu einem Kaminbrand, der mit schwerem Atemschutz bekämpfte werden muss. Am Flughafen Hörsching treffen am 18. Jänner die Brennstäbe für das Atomkraftwerk Zwentendorf ein. Die Volksabstimmung beendet am 5. November den Kampf der Atomkraftkritiker und –befürworter, die Österreicher lehnen die Atomkraft ab. In Großbritannien kommt am 26. Juli das erste „Retortenbaby“ zur Welt. Der Pole Karol Wojtila wird am 16. Oktober als erster Nicht-Italiener seit 1522 zum neuen Papst Johannes Paul II. gewählt Am 1. Dezember wird der Arlberg-Straßentunnel, 1978 mit 14 Kilometern der längste Straßentunnel der Welt, eröffnet.

1979 Starke Schneefälle begleitet von Sturm verursachen am 29. und 30. März Schäden an Strom- und Telefonleitungen.

Beim ersten St. Martiner Volksfest anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Zugehörigkeit des Innviertels zu Österreich wird am 23. Juni Kommandant Weilhartner der Ehrenring der Gemeinde verliehen.

Die Gerätschaft der beiden Ortsfeuerwehren Am 18. September erlebt die „Linzer Klangwolke“ ihre Premiere. Erstmals findet in Linz die „ars electronica“ statt.

1980 Das alte Feuerwehrzeughaus im Jenseits.

Am 6. April wird die Sommerzeit eingeführt. Die Olympischen Spiele in Moskau werden von vielen westlichen Staaten boykottiert.

1981 Am 16. März wird das alte Zeughaus im Jenseits geräumt, man übersiedelt in die ehemalige Coca-Cola-Garage beim Stieglbräu-Gasthaus. Am 10. Mai nimmt die Feuerwehr an der festlichen Einweihung des neuen Kindergartens im Jenseits teil. Am 29. August ereignet sich in Breitenaich ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem ein junges Mädchen verstirbt. Am 12. April startet das erste amerikanische „Space-Shuttle“ ins Weltall.

1982 Beim Schachinger in Sindhöring (Schamberger) bricht nach Schweißarbeiten am 1. Februar ein Brand aus, der jedoch auch ohne Feuerwehr rasch gelöscht werden kann. Im Frühjahr schreiten die Bauarbeiten beim neuen Bauhof und Zeughaus zügig voran.

Tödlich endet der Scheunenbrand am 17. Mai für den Landwirt Johann Wiesenberger in Sindhöring. Da er davon ausgeht, dass sich sein Sohn noch im Brandobjekt befindet, unternimmt er einen Rettungsversuch mit tragischem Ausgang. 15 Feuerwehren können ein Übergreifen der Flammen auf die anderen Gebäude verhindern. Am 10.Juni kommt es zu einem Brand bei der Kohlenhandlung Bauer beim Bahnhof, rund zwanzig Mann beteiligen sich am Löscheinsatz. Der gesamte Abschnitt findet sich am 27. November zur Abschnittstagung im Gasthaus Melem-Fischer ein.

Der Zeughaus- und Bauhofbau schreitet zügig voran Am 22. Jänner kommt es beim Bosruck-Autobahntunnel zum „Durchschlag“. Argentinien besetzt im April die britischen Falklandinseln, die britische Armee stellt Mitte Juni nach dem Falklandkrieg den bisherigen Zustand wieder her.

1983 Am 8. Juli wird die Wagenremise beim Schachinger in Sindhöring (Schamberger) ein Raub der Flammen, 14 Feuerwehren erscheinen am Brandplatz. In der letzten Juliwoche ist großer Arbeitseinsatz im neuen Zeughaus, die Innenräume müssen geweißelt werden. In Osternach kommt es am 19. August bei Johann Stieglbrunner zu einem Brand.

1984 Die Vorbereitungen für das Bezirksfeuerwehrfest beanspruchen die Mannschaft sehr, zum 110-Jahr-Jubiläum wird neben dem neuen Zeughaus auch das neue Tanklöschfahrzeug gesegnet. Nach dem Abend der Vereine und Betriebe im Festzelt am Freitag steht am Samstag der Festakt mit Zeughaus- und Tanklöschfahrzeugsegnung kombiniert mit der Markterhebungsfeier auf dem Programm. Unter den zahlreichen Ehrengästen befindet sich auch unser Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck.

Die Ehrengäste: das Ehepaar Ratzenböck, Graf Max von und zu Arco Zinneberg mit Gattin sowie Prälat Vollnhofer

Das neue Tanklöschfahrzeug

Den Abschluss bilden der Bezirksbewerb und das Bezirksfeuerwehrfest am Sonntag.

Die Segnungsfeier am 30. Juni bringt auch eine Überraschung, die Feuerwehr der Stadt Ried übergibt die erste Feuerwehrfahne aus dem Jahr 1924. Nach dem Anschluss Österreichs mussten die alten Fahnen abgegeben werden, zum Glück hatte man ein Einsehen und nahm von einer Vernichtung Abstand, seit dem 30. Juni ist die Feuerwehr St. Martin eine der wenigen Wehren, die gleich zwei Fahnen ihr Eigen nennen kann. Im Stiftsmeierhof von St. Florian bei Linz wird am 20. Mai das Feuerwehrmuseum eröffnet.

1985 Erstmalig ist am 2. Juni die Bevölkerung zum Tag der offenen Tür ins neue Zeughaus eingeladen. Im Rahmen einer Ausschusssitzung beschließt man am 12. Juni das gebrauchte Kommandofahrzeug von der Feuerwehr Eferding zu kaufen. Im Juli wird in Vöcklabruck die Feuerwehrolympiade ausgetragen.

1986 In den frühen Morgenstunden des 30. Juni steht die Tischerei Gebhartl am Bahnhof in Flammen, das Gebäude ist ein Raub der Flammen. In der Folge kommt es zu unsachlichen Presseberichten, die Kommandant Weilhartner nur schwer verdauen kann.

Zu einer Suchaktion rückt die Feuerwehr am Abend des 5. August aus. Die Hintergründe zur „Jägersuche“ werden in Eggerisch g’redt näher beschrieben. Am 28. Jänner explodiert die US-Raumfähre „Challenger“ kurz nach dem Start. In Tschernobyl kommt es am 26. April zu einem Kernreaktorunfall.

1987 Nach langen Jahren wird wieder eine eigene Jugendgruppe trainiert. 18 Feuerwehren beteiligen sich am 18. Mai an der Abschnittsübung hinauf zum Hörndlholz. Die Jugendgruppe absolviert ihre Bewerbspremiere beim Abschnittsbewerb in Asenham. Am 14. September ist am Troßkolm ein kleines Feuer unbekannten Ursprungs zu löschen. Bei der Fahrzeugweihe der Feuerwehr Troßkolm am 19. September beteiligen sich über 30 Kameraden unserer Wehr.

1988 Alois Dezlmüller löst bei der Jahreshauptversammlung am 29. April Josef Weilhartner als Kommandant ab, auch bei den anderen Funktionen kommt es zu einer Verjüngung. Die Bewerbsgruppe kann beim Bewerb in Lambrechten am 18. Juni wieder einmal den Abschnittssieg erringen.

Großen Schaden richtet am 16. August ein Brand beim Schachinger in Sindhöring, Schamberger, an. Ein Defekt am Gebläse, wie sich später herausstellt, führt zum Verlust der Scheune und des Stalldaches. Papst Johannes Paul II. besucht Oberösterreich.

1989 Von der Abschnittstagung in Utzenaich weg stürmen wir am 13. Jänner nach Hause, weil es hieß, dass das Schloss brennt, daheim finden wir gottlob nur ein eingeäschertes Gewächshaus vor. Der Wissenstest der Feuerwehrjugend wird am 15. April erstmalig im St. Martiner Zeughaus abgehalten. Ein rechtzeitiger Heuwehreinsatz am 13. Juni verschont die neue Scheune der Familie Schamberger, Schachinger in Sindhöring, von unliebsamen Ereignissen. Ein Campingbus brennt am 27. September auf der Innkreisautobahn aus. Eine Abschnittsübung am 12. Oktober mit der Annahme Waldbrand auf dem Troßkolm führt den halben Abschnitt nach St. Martin. Schwerpunkt ist die Löschwasserförderung über längere Wegstrecken. Am 17. Juli beantragt Österreich die Aufnahme in die Europäische Gemeinschaft. Fall des Eisernen Vorhanges Ungarn öffnet am 11. September seine Grenze nach Österreich. Die DDR öffnet am 9. November die Grenzen zur Bundesrepublik Deutschland.

1990 Die beiden Orkane Viviane und Vibke beschweren der Feuerwehr einen rastlosen 1. März. Hilfe wird an diesem Tag an vielen Stellen benötigt, die Schäden sind beträchtlich und kaum einer kann sich an Derartiges erinnern.

Bei der Jahresvollversammlung am 4. Mai führt man intensive Debatten über die Ersatzbeschaffung für den Opel Blitz, unser erstes rund 30 Jahre altes Löschfahrzeug. Am 21. Oktober beschließt der Gemeinderat den Ankauf des neuen LFB-A2 von der Firma Rosenbauer. Neue Autokennzeichen, schwarze Schrift auf weißem Grund mit Bezirksangabe und Landeswappen gibt es ab Jahresbeginn. Am 3. Oktober kommt es zur deutschen Wiedervereinigung.

1991 Ein Nebengebäude steht am 29. Jänner bei der Familie Gurtner in Flammen. Aufgabe der beiden Ortsfeuerwehren ist die Verhinderung der Brandausbreitung, was auch gelingt.

oder Am Volksfestsonntag, 30. Juni, wird die Abschlussübung der Selbstschutzveranstaltungen abgehalten. Die Übung verläuft durchaus spektakulär mit Verkehrsunfall, Hubschraubereinsatz und Üben mit Handfeuerlöschgeräten. Die Beteiligung der Bevölkerung ist herausragend gut.

Am 20. September trifft das neue LFB-A2 Steyr 10S18 4x4 samt der neuen TS, einer Fox- BMW, ein. Die im LFB nicht vorhandene Bergeschere ist lange Zeit ein umkämpftes Thema. Schließung von 31 Gendarmerieposten, darunter auch jener von St. Martin. Im benachbarten Jugoslawien kommt es ab 27. Juni zu einem Bürgerkrieg, Jugoslawien zerfällt in der Folge in mehrere Nationalstaaten. Bergsteiger entdecken am 19. September die mumifizierte Leiche „Ötzi“.

1992 Bei der Jahresvollversammlung am 18. Jänner können die ersten 100 Jahre Feuerwehrgeschichte in gebundener und lesbarer Form präsentiert werden.

Im dichten Nebel kollidiert am 29. Februar ein Fahrzeug mit der Kalvarienbergkapelle und gerät dabei in Brand. Erst nach dem Ablöschen stellt sich heraus, dass der Lenker darin verbrannt ist. Ab dem 10. Wissenstest am 4. April findet diese Veranstaltung endgültig ihre Heimstätte bei der Feuerwehr St. Martin.

oder Die Tischlerei Wagner wird am 13. April ein Raub der Flammen, unser neues Fahrzeug besteht seine Feuerprobe mit Bravour. Da die Tischlerei ohnehin schon in Vollbrand steht sind der Schutz der Nachbarobjekte vordringlichste Aufgabe. Mitten unter den Vorbereitungen für die anstehende Fahrzeugweihe können einige Kameraden der Versuchung den Maibaum der Marktmusik zu stehlen nicht widerstehen. Unglücklicherweise findet jedoch eine Spaziergängerin aus Senftenbach den im Wald versteckten Baum und dieser wechselt noch einmal seinen Besitzer. Wer den Schaden hat, braucht sich um Spesen nicht zu sorgen. Brauchtumspflege muss nicht immer gratis sein.

Die Fahrzeugsegnung geht am 2. Mai über die Bühne. 25 Gastfeuerwehren mit über 400 Mann nehmen am Festakt teil, die Festansprache hält der stellvertretende Landeshauptmann Dr. Grünner. Der gemütliche Teil wird in der Reithalle abgewickelt. Der samstägigen Feier folgt noch ein sonntägiger Frühschoppen und am Ende stellt sich heraus, dass finanziell so gut wie nichts herausgeschaut hat, auch das Feiern von Festen muss erst einmal gelernt sein. Zu einem kameradschaftlichen Höhepunkt wird die Teilnahme an der Zeughaussegnung in St. Martin im Mühlkreis am 31. Mai. Am 11. August taucht erstmals der Rinderwahnsinn (BSE) auf europäischem Festland (Dänemark) auf.

1993 Bei der Neuwahl im Rahmen der Jahresvollversammlung am 16. Jänner wird Gottfried Lobmeier zum neuen Kommandanten gewählt.

Der Erwerb des bundeseinheitlichen Leistungsabzeichens geht auch in die Geschichte ein. Die vier Lobmeier-Brüder verwirren den Bewerterstab in Badgastein, was aber am erfolgreichen Abschneiden am 26. Juni nichts ändern kann.

1994 Am 17. Juni veranstaltet die Feuerwehr erstmals ein Petersfeuer, leider spielt das Wetter nicht ganz mit, sodass die Besucher in der Fahrzeughalle Platz nehmen müssen. Überraschend kann die Bewerbsgruppe beim Bewerb am 18. Juni in Kirchdorf den Abschnittssieg erringen. Am 3. Dezember ist St. Martin Austragungsort für einen Verkehrsreglerkurs des Abschnittes.

Am 17. Dezember wird die neue Aufstiegshilfe geliefert, freilich muss das gebrauchte Stück erst auf Vordermann gebracht werden. Am 11. März kommt es im Linzer Schlachthof zu einem Großbrand. Der Eurotunnel unter dem Ärmelkanal wird am 6. Mai eröffnet Die Volksabstimmung über den Beitritt zur Europäischen Union ergibt am 12. Juni eine klare Mehrheit für den Beitritt.

1995 Bei der Jahreshauptversammlung am 21. Jänner kommt man erstmals darauf zu sprechen, dass im Zeughaus akuter Platzmangel herrscht und man deshalb die angrenzende Kiesbox gerne einbinden wolle.

Am 4. Mai steht die Hütte von Anton Huber in Vollbrand, kritisch ist bei diesem Vorfall nur der in unmittelbarer Nähe stehende Flüssiggastank. Die Kühlung dieses Tanks und auch der Schutz der Nachbarobjekte sind daher Hauptaufgaben der Einsatzkräfte. Beim Tag der offenen Tür am 10. September segnet Pfarrer Stier unsere generalsanierte Hebebühne. Ab 1. Jänner ist Österreich Mitglied der Europäischen Union. Eine Sprengbombenfalle kostet am 4. Februar in Oberwart vier Roma das Leben.

1996 Am 12. Jänner verzeichnen wir den ersten Fehlalarm bei der Firma Großfurtner, es werden noch etliche folgen …

Ein Ausflug führt uns am 9. Juni ins bayrische Langengeisling in der Nähe von Erding. Unser Kamerad Greul hat dies eingefädelt, die dortige Wehr feiert ihr 120-jähriges Bestehen mit einem großen Fest. Wir lernen dabei erstmals die bayrischen Bräuche kennen, nämlich in erster Linie ein Festzug durch das ganze Dorf, der fast zwei Stunden beansprucht. Damit hat natürlich keiner gerechnet und schließlich muss ja auch noch die Zeltstimmung in ausreichendem Maß genossen werden … Am 2. Juli verzeichnet die Feuerwehr einen besonderen Einsatz: Suchaktion nach dem verschwundenen Herrn Trenker. Nicht einmal der Einsatz der Feuerwehrtaucher führt zum Erfolg, der Einsatz wird ergebnislos abgebrochen, vier Wochen später „taucht er wieder auf“. Die Bergung seiner Leiche aus einer Jauchegrube stellt sicher keinen Höhepunkt in der Karriere eines Feuerwehrmannes dar. Am 27. Dezember kommt es zu einem Wohnhausbrand im benachbarten Kellern, wobei eisige Temperaturen von unter minus 20 Grad dafür sorgen, dass das TLF aus eigener Kraft nicht mehr nach Hause fahren kann, es muss nach Hause geschleppt werden. Die Flugzeugbauteiletochter der Firma Fischer erhält am 8. März einen Milliardenauftrag (in ATS) der US-Flugzeughersteller McDonnell Douglas.

1997 Eine Delegation des Landes stellt am 17. März im Beisein unseres Bürgermeisters fest, dass das Zeughaus eindeutig zu klein geworden ist. Das bayrische Moos bereisen wir am 11. Mai, die dortige Feuerwehr begeht ihr 125-Jahr- Jubiläum. Gemeinsam mit den Kameraden der Feuerwehr Troßkolm verschönern wir die Festlichkeit.

Die Jugendgruppe mit ihrer Pokalausbeute. Am 17. Oktober holt man den gebrauchten VW-Bus ab, der in der Folge zu unserem neuen Kommandofahrzeug umgebaut werden soll, die Adaptierung nimmt zwei Monate in Anspruch. Mit Jahresbeginn wird die Autobahnvignette eingeführt. Die erste Bürgermeisterdirektwahl geht am 5. Oktober über die Bühne, in St. Martin ist am 19. Oktober eine Stichwahl erforderlich, der erste direktgewählte Bürgermeister heißt Kurt Höretzeder.

1998 Im Mai entpuppt sich die Mülldeponie Gradinger als Dauereinsatzstelle, binnen 26 Stunden gilt es drei Besuche abzustatten.

Am 18. Juni wird die intensiv diskutierte Bergeschere abgeholt, das LFB ist nach fast acht Jahren endlich vollständig ausgerüstet.

Im Rahmen des Tages der offenen Tür am 30. August nimmt Pfarrer Stier die Segnung des neuen Kommandofahrzeuges vor. Bei der Herbstübung am 14. November wird unser LFB unbeabsichtigt selbst zum Übungsobjekt, als sich dieses auf einem Feldweg festfährt. Ab 1. Jänner ist auch Frauen der Dienst im Bundesheer gestattet. In wird am 4. Mai die Therme eröffnet. Am 17. Juli kommt es im steirischen Lassing zu einem Grubenunglück, ein Bergmann kann nach zehn Tagen lebend geborgen werden.

1999 Die Hebebühne hat am 17. Mai eine besondere Aufgabe: wegen der Kirchenrenovierung müssen die Heiligenfiguren von ihren Sockeln gehoben werden, dazu wird kurzerhand die Hebebühne in die Pfarrkirche geschoben und die Kunstwerke können sicher entfernt werden. Ein Wettersturz begleitet mit orkanartigen Böen verursacht in der Nacht vom 2. auf den 3. Juni schwere Sturmschäden, diesmal ist auch St. Martin betroffen und hier am ärgsten das Frahamergut in Breitenaich. Bayern ruft am 18. Juli, die neue Feuerwehr unseres Kameraden Harrer Wolfersdorf bei Freising feiert ihr 125-jähriges Gründungsfest. Ein Besuch bei den Nachbarn ist immer ein Erlebnis und im Juli 1999 ist dies auch nicht anders. Beim Jugendlager in St. Lorenzen bei Mondsee Ende Juli muss ein Mitglied unserer Jugendgruppe direkt vom Lager ins Krankenhaus zu einer unaufschiebbaren Blinddarmoperation.

Einen tragischen Hintergrund hat der Einsatz am Morgen des 8. August, ein 35-jähriger St. Martiner kracht mit hoher Geschwindigkeit in die Hofwirtshausmauer, er ist auf der Stelle tot. Ein belastender erster Bergeschereneinsatz, weil der Verstorbene allen bekannt ist. Lange ist es still an der Einsatzstelle … Glück hat die Familie Haider in Breitenaich am 18. September, ein sich anbahnender Zimmerbrand kann gerade noch rechtzeitig verhindert werden. Am 24. Dezember trägt die Feuerwehrjugend erstmalig das Friedenslicht aus. Der Euro ist ab Jahresbeginn vorerst nur neue Buchwährung. Beim Lawinenunglück in Galtür sterben am 23. Februar 31 Menschen. Am 11. August tritt in Oberösterreich für zwei Minuten totale Sonnenfinsternis ein.

2000 Am 10. Jänner kommt es zu einem Brand in der Ladenbau-Werkstatt der Firma Fussl beim Bahnhof, das Feuer hat man rasch im Griff, sodass sich der Schaden in Grenzen hält. Am 28. April können gleich fünf Kameraden auf einen Sitz das Funkleistungsabzeichen in Gold erringen, auch so etwas kommt nicht alle Tage vor.

Atemschutzübung des Abschnittes am 29. April auf dem Lagerhausgelände, das Beüben der Vollschutzanzüge ist dabei der beeindruckendste Teil. Im August werden als Zwischenlösung die Bauarbeiten für die spätere Nutzung der Kiesbox aufgenommen.

Zu einem kuriosen und im Rieder Magazin humoristisch aufgearbeitetem Vorfall kommt es am 18. Dezember. Ein Besucher drückt in der Meinung bei unserem Pfarrer „anzuläuten“ den am Seiteneingang der Kirche montierten Druckknopfmelder! Brandstifter von St. Georgen an der Gusen wird ausgeforscht, nach sechs Brandstiftungen steht ein junger Feuerwehrmann als Verursacher fest. Ein Absturz einer Concorde am 25. Juli in Paris führt zum Ende des Überschallfluges mit der Concorde, der Typ ist 1976 in Dienst gestellt worden. Ein Brand in der Kitzsteinhornbahn in Kaprun kostet am 11. November 155 Menschen ihr Leben.

2001 Die Jugendgruppe darf sich bei der Abschnittstagung in Utzenaich am 12. Jänner zum Abschnittsgesamtsieg in Bronze gratulieren lassen!

Zu einem in der Aufarbeitung schwierigen Verkehrsunfall kommt es am 22. März in Hötzlarn, ein PKW ist von der Straße abgekommen und nach einem Überschlag in einem abschüssigen mit kleinen Bäumen bewachsenen Hang auf dem Dach zu liegen gekommen. Für landesweites Aufsehen sorgt der Brand bei der Firma Eurol in Ried am 21. August. Unser Tanklöschfahrzeug ist Teil des Großaufgebotes gegen diesen Großbrand, der 250 Kameraden auf Trab hält. Die russische Weltraumstation „MIR“ wird nach 15 Jahren im All am 23. März kontolliert zum Absturz gebracht. In Wien bricht am 16. August in den Sophiensälen ein verheerender Brand aus. Am 11. September lenken Terroristen Verkehrsflugzeuge in die beiden Türme des World Trade Centers in New York.

2002 Bei der Abschnittstagung im Hofwirtssaal erhält am 18. Jänner unsere Jugendgruppe wie im Jahr zuvor die Auszeichnung für den Abschnittsgesamtsieg. Zu einem spektakulären Verkehrsunfall werden wir am 31. Jänner nach Wilhelming gerufen, zwei PKW sind frontal zusammengekracht, ein Auto völlig zerfetzt. Ein Lenker muss aus dem Fahrzeug befreit werden. Mit unserem Maskenball am 8. Februar geht eine jahrzehntelange Tradition zu Ende, weil unser Wirt nach dem Gasthausumbau über keinen Ballsaal mehr verfügen wird. Nach langen Überlegungen wird am 28. Februar die Bestellung für Pager aufgegeben, die Installation erfolgt am 17.Juli. Zu einem Wohnungsbrand kommt es am 7. Mai bei Herrn Lindlbauer in Diesseits, für die Einsatzkräfte ein Erlebnis der besonderen Art, denn die Wohnräume sind dermaßen „zugeräumt“, dass jeweils nur noch ein Gang übrigbleibt! Dank der raschen Alarmierung kann Schlimmeres verhindert werden. Am 20. Juni müssen wir unseren langjährigen Kommandanten Josef Weilhartner zu Grabe tragen, unser „Sepp“ war lange treibende Kraft in der Wehr und auch als Ehrenkommandant war er immer mit Rat und Tat zur Stelle, so lange ihm das sein Gesundheitszustand erlaubte.

Der 12. August ist ein bemerkenswerter Tag, kommt es doch im Land zu großen Hochwasserschäden und diesmal ist auch St. Martin selbst schwer betroffen, weil die gesamte Kälberweidesiedlung überflutet wird, auch einzelne Häuser entlang der Antiesen sind betroffen. Kein St. Martiner kann sich an derartige Fluten erinnern. Nach Ablaufen des Wassers ist natürlich das große Aufräumen angesagt. Neben vielen Feuerwehren des Abschnittes leistet auch eine Abordnung des Bundesheeres gute Dienste. Der Euro hält zu Jahresbeginn auch mit Münzen und Scheinen Einzug in Europa.

2003 Am 8. September werden die Umbauarbeiten am Zeughaus begonnen, unsere Geduld wird endlich belohnt, immerhin hat man das Thema schon bei der Jahresvollversammlung im Jahr 1995 angesprochen … Am 1. Oktober kommt es bei Pointner in Diesseits zu einem auf kleinem Raum beschränkten Küchenbrand, nach den Löscharbeiten ist auf der Opferseite ein toter Kanarienvogel zu beklagen.

Noch im Oktober erhält unser neuer Schlauchturm ein wetterfestes Dach. Als angenehme Begleiterscheinung der Umbauarbeiten hält noch vor Jahresbeginn die Geothermie im Zeughaus Einzug, ein Qualitätssprung, gab es bis dahin doch keine Zentralheizung im Haus! Das Space-Shuttle Columbia bricht am 1. Februar beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinander, alle sieben Besatzungsmitglieder sterben. Am 26. November unternimmt die Concorde ihren letzten Flug mit Passagieren.

2004 Mit der fachgerecht restaurierten Motorspritze, die wir seit 1937 unser eigen nennen, rücken wir am 11. Juli ins benachbarte Osternach aus und überraschen die dortigen Besucher mit einem wahrhaft historischen Löschangriff, die Rosenbauer R 50 raucht ordentlich, schließlich wird sie von einem Zweitakter angetrieben, und die Hanfschläuche gebärden sich anfänglich wie ein Nudelsieb, bis sie ordentlich durchnässt ihren wahren Zweck erfüllen können.

Ein einzigartiger Einsatz ist am 24. Juli abzuarbeiten: auf der Baustelle der Firma Lowa ist ein schwerer Autokran umgefallen, aus jedem Loch schießt Hydrauliköl! Bei schönem Spätsommerwetter können wir die Feierlichkeiten anlässlich der Segnung unseres Zeughausausbaues am 5. September begehen. Zahlreiche Ehrengäste sind anwesend, als Pfarrer Asen die Segnung vornimmt. Am 1. Mai treten gleich zehn Länder der EU bei, darunter unsere Nachbarstaaten Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien. Ein schweres Erdbeben im indischen Ozean am 26. Dezember löst einen Tsunami aus, der 230.000 Todesopfer fordert.

2005

Beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr Traxlham am 29. Mai führen wir erstmals unsere „Oldtimer-Uniformen“ aus. Bei schönem Wetter veranstalten wir auch wieder einen historischen Löschangriff, der für helle Begeisterung sorgt. Beim Oldtimertreffen anlässlich des St. Martiner Volksfestes am 26. Juni erstrahlt auch unser restaurierter Spritzenanhänger aus dem Jahr 1912 in neuem Glanz, auch die eigene Bevölkerung bekommt eine historische Löschübung zu sehen.

Die Zugmaschine von Landwirt Schamberger wird am 18. September ein Raub der Flammen, der Brand wird mit Schaum gelöscht, bei der Alarmierung kommt es im Vorfeld zu einer Verwechslung, weil anfänglich die Kameraden der gleichnamigen Feuerwehr im Mühlkreis alarmiert worden waren! Am 10. November wird im Feuerwehrhaus das neue Warn- und Alarmsystem installiert, nun hält auch in diesem Bereich das digitale Zeitalter Einzug. Dem am 2. April verstorbenen Papst Johannes Paul II. folgt am 19. April Papst Benedikt XVI.

2006

Mitte Februar zeigt der Winter noch einmal, was er kann. Diesmal werden die Feuerwehren des Bezirkes ins Salzkammergut abkommandiert, denn dort liegen die Schneemassen meterweise auf den Dächern und dort tut dringend Entlastung not.

Kurz vor Mitternacht geht am 2. April der PKW von Frau Wiesinger in Flammen auf, ein spektakuläres Schauspiel mit vorprogrammiertem Ende, nämlich einem Totalschaden am Fahrzeug. Auf Ersuchen unseres Bürgermeisters wird am 1. Mai der erste „Feuerwehr-Maibaum“ aufgestellt. Beim Bewerb am 10. Juni in Winkl kann die Jugendgruppe den Abschnittssieg in Bronze erringen! Eine besondere Ursache hat der Brandmeldealarm bei der Firma Großfurtner am 17. Juli, wie sich nachträglich herausstellt ist ein Einbruchversuch Grund für den Alarm! Ein Flugzeugabsturz ist am 29. November Einsatzgrund. Im benachbarten Senftenbach ist ein Leichtflugzeug in den Wald gestürzt, beide Passagiere müssen ihr Leben lassen. Der Einsatz beschränkt sich in erster Linie darauf die Absturzstelle weiträumig abzusperren. Der Kriminalfall Kampusch erregt weltweites Aufsehen, die 1998 Entführte kann sich am 23. August von ihrem Peiniger befreien.

2007 Am 18. Jänner zieht Orkan Kyrill eine Spur der Verwüstung durchs ganze Land. Unsere Marktgemeinde kommt dabei vergleichsweise glimpflich davon.

Zur 800-Jahr-Feier der Gemeinde Moos, der Heimatgemeinde unserer gräflichen Familie, rücken wir am 13. Mai samt restauriertem Anhänger mit unserer Oldtimermontur aus und verschönern bei schönstem Wetter den Festzug. Die Jugendgruppe erlebt beim Bewerb in Osternach am 16. Juni eine Sternstunde, erstmals kann der Nachwuchs einen Abschnittssieg in der Wertung Silber erringen. Ein besonderes Ereignis trägt sich am 15. November zu, bei der Familie Kollmann in Jenseits brennen Teile des Dachstuhles! Die Kaminwirkung der Fassadenverkleidung lässt aus einem unachtsam weggeworfenen Zigarettenrest einen ansehnlichen Schaden entstehen. Zwecks Erhöhung der Treffsicherheit wird die Leiter der Feuerwehr Ried angefordert.

2008 In der Steiermark richtet der Orkan „Paula“ Ende Jänner große Schäden an, bei uns verläuft die Nacht vergleichsweise ruhig. Ein Lapsus der besonderen Art ereilt uns bei unserer Jahresvollversammlung am 9. Februar, indem wir angesichts der Vorbereitungen für die anstehende Neuwahl ganz darauf vergaßen auch die Kameraden der Feuerwehr Troßkolm einzuladen, so geht das Jahr 2008 als jenes in die Geschichte ein, in welchem unsere Versammlung für die Kameraden der Feuerwehr Troßkolm rund sechs Wochen später „wiederholt“ werden muss! Bei der Neuwahl wird Karl Voglhuber zum neuen Kommandanten gewählt. Reinhard Fendrich tritt am 28. Juni bei einem Open-Air-Konzert auf dem Ortsplatz auf, gemeinsam mit den Kameraden der Feuerwehr Troßkolm versehen wir Ordnerdienste. In der Führerkabine eines Baukranes auf einer Baustelle der Firma Großfurtner erleidet der Kranfahrer am 23. Juli einen epileptischen Anfall, für die Bergung des Patienten wird die Höhenrettergruppe der Feuerwehr Ried angefordert.

Schwerer Verkehrsunfall am 22. August in Haging, unsere Aufgabe ist es, einen Lenker aus seinem deformierten Fahrzeug zu bergen. Der Fall Fritzl geht um die Welt: für die vom eigenen Vater im Keller seit über zwei Jahrzehnten eingesperrte Tochter endet ein Martyrium.

2009

Das Jahr ist gut zwei Stunden alt, schon müssen wir zu einem Scheunenbrand nach Münsteuer ausrücken. Eine Schwerverletzte fordert ein Verkehrsunfall in den frühen Morgenstunden des 1. Mai in der Nähe des Stammhauses der Firma Angleitner. Nach Fendrich tritt ein Jahr später Nena auf dem Ortsplatz auf, gemeinsam mit den Kameraden der Feuerwehr Troßkolm lenken wir am 27. Juni die Verkehrsströme in die richtige Richtung.

Ein einzigartiges Erlebnis hat die Jugendgruppe beim Landesbewerb am 11. Juli in Ried, in der Wertung Bronze kann man sich in den Rängen platzieren und darf sich von der Prominenz gratulieren lassen! Am 23. Dezember ist die Firma Peneder Einsatzort. Die Lage vor Ort ist doch einigermaßen suspekt. Bekleidungsstücke und leere Schnapsflaschen dominieren das Gesichtsfeld, zuerst muss freilich der Rest einer glimmenden Kaffeemaschine aus dem Fenster geworfen werden, erst dann kann sich der Brandrauch ein wenig lichten. Die wilde Weihnachtsfeier hat für die Bediensteten dann noch ein betriebsinternes Nachspiel.

2010 Konstante Leistungen über die Saison des Vorjahres bescheren unserer Jugendgruppe den Abschnittsgesamtsieg in Bronze, wofür unser Nachwuchs bei der Abschnittstagung am 15. Jänner in Lambrechten geehrt wird. In der Ordination unseres Kameraden und Feuerwehrarztes Dr. Novak kommt es am 8. Februar zu einem Brand. Als Auslöser gerät ein Akku-Ladegerät in Verdacht. Schlimmer als der Brandschaden ist in diesem Fall der extreme Rauchniederschlag.

Am 7. Oktober brennt es beim Schachinger in Sindhöring (Schamberger). Der Brand hat vom verursachenden Traktor auf das Gebäude übergriffen und die Dachkonstruktion schon stark in Mitleidenschaft gezogen, sodass akute Einsturzgefahr besteht. Die Feuerwehren Ort und Troßkolm assistieren bei diesem Einsatz. Am 8. Dezember kommt es in einem Wohnhaus in Diesseits zu einem Hitzestau, der das in unmittelbarer Nähe zum Heizofen gelagerte Brennholz zum Glosen bringt. Mit dem Hochleistungslüfter ist der Rauch schnell verjagt, sicherheitshalber wird die Feuerwehr Aurolzmünster mit ihrer Wärmebildkamera angefordert.

2011 Zu einem Arbeitsunfall müssen wir am 3. Februar ins Ziegelwerk Senftenbach ausrücken. Dem verunglückten kann jedoch nicht mehr geholfen werden, er stirbt kurz danach im Krankenhaus. Am 26. Februar geht der „Troßkolmer Jugendtreff“ – eine selbstgezimmerte Partyhütte – in Hötzlarn in Flammen auf. Glücklicherweise können sich alle, die sich in der Hütte befinden, rechtzeitig ins Frei flüchten. Die Nacht vom 10. auf den 11. Juli kommt es zu einem gewaltigen Starkregenereignis, weshalb in der Folge mindestens der halbe Bezirk im Einsatz ist. Auch diesmal haben wir vergleichsweise wieder großes Glück, weil sich die Wasserschäden doch sehr in Grenzen halten. Der ORF-OÖ-Herbstwandertag beschäftigt am 25. September die beiden Ortsfeuerwehren, schließlich muss die Strecke verkehrstechnisch gesichert werden und auch am Schluss sind alle froh, wenn die Feuerwehr beim Aufräumen im Hatzmannstadl kräftig Hand anlegt. Am 11. März löst ein schweres Erdbeben östlich von Japan einen Tsunami aus, der in der Folge im Atomkraftwerk Fukushima zu einer atomaren Katastrophe führt.

2012 Die Übung am 14. Jänner auf dem Gelände der Firma Zahrer wird unverhofft auch gleich zu einer Übung für die Feuerwehren der Gemeinde Ort, weil der für einen Löschtest entfachte Fahrzeugbrand eine gewaltige Rauchsäule produziert und aufmerksame Nachbarn zur Alarmierung der Feuerwehr veranlasst. So treffen sich auf dem Übungsgelände vier Feuerwehren, zwei „eingeweihte“ und zwei zusätzlich alarmierte.

Im Rahmen der Gemeinderatssitzung vom 11. April wird der Auftrag zur Lieferung unseres neuen TLF an die Firma Rosenbauer vergeben. Unser Maibaum wechselt am 29. April seinen Besitzer, wobei die näheren Umstände nicht verschwiegen werden dürfen. Die jungen Troßkolmer rücken während des sonntäglichen Gottesdienstes an und entführen das gute Stück! Eine entflohene Kalbin gerät am 6. Juni in den Pool der Familie Wetscher in Jenseits. Der technisch anspruchsvolle Einsatz ist kurz darauf in aller Munde und auch Walter Egger macht sich im Rieder Schärdinger Magazin seinen humorvollen Reim darauf. Eine Gewitterzelle entleert sich am Abend des 20. Juni über den Bezirk, weshalb kurz darauf der ganze Bezirk alle Hände voll zu tun hat, um die Wasserschäden zu bekämpfen.

2013 Der 15. April wird für die Feuerwehr zu einem Freudentag, schließlich kann das neue Tanklöschfahrzeug bei der Firma Rosenbauer abgeholt werden. Wie es sich gehört wird das Fahrzeug gleich beim Gemeindevorstand vorgeführt.

Von links: Amtsleiter Langmaier, Gemeindevorstand Josef Büchl, Vizebürgermeister Franz Moser, Bürgermeister Kurt Höretzeder, Kommandant Karl Voglhuber, Gemeindevorstände Manfred Mayr und Karl Egger und Kassenführer Franz Schachinger – bei der „Erstinspektion“ Am 24. April verstirbt mit Kamerad Sepp Wimmer jener Kamerad, der den Weg für unser altes Tanklöschfahrzeug nach Bosnien geebnet hat.

Allgemeiner Hinweis: Eintragungen in Normalschrift entstammen den Unterlagen der FF St. Martin, die kursiv angeführten Informationen wurden folgenden Quellen entnommen: Rudolf Lehr, Landeschronik Oberösterreich Brockhaus, Meilensteine, Chronik des 20. Jahrhunderts et al. Brandstätter, Österreich Geschichte und Gegenwart Bruckmüller Ernst, Österreich Lexikon 2004 Verschiedene Autoren, St. Martiner Heimatbuch 1984 Jung Kurt M., Weltgeschichte in einem Griff

Bildernachweis: Alle Bilder FF St. Martin im Innkreis (soweit kein gesonderter Hinweis)