Deutscher Drucksache 19/28835

19. Wahlperiode 21.04.2021

Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses (3. Ausschuss)

zu dem Antrag der Abgeordneten Sevim Dağdelen, Heike Hänsel, Michel Brandt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksache 19/27835 –

Verbotsverfahren gegen Oppositionspartei HDP klar verurteilen

A. Problem Die antragstellende Fraktion ist besorgt über die Verhaftungen von Politikerinnen und Politikern der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in der Türkei. Sie fordert die Bundesregierung u. a. auf: 1. ein Verbot der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in der Türkei zurückzuweisen; 2. eine Freilassung aller politi- schen Gefangenen in der Türkei einzufordern; 3. in der EU darauf hinzuwirken, dass der Türkei vor dem Hintergrund zunehmender Verfolgung der Opposition und Zivilgesellschaft keine „positive Agenda“ angeboten und Vorzugsbehandlun- gen in Form der Zollunion zurückgenommen werden; 4. Waffenexporte deutscher Rüstungskonzerne an das NATO-Mitglied Türkei ausnahmslos zu verbieten und einen EU-Ausfuhrstopp nicht länger zu blockieren; 5. den türkischen Militäratta- ché in Berlin auszuweisen; 6. Gespräche mit Vertretern der türkischen Führung über eine Neuauflage des EU-Türkei-Flüchtlingsdeals und weitere Hilfsgelder in Milliardenhöhe umgehend zu beenden.

B. Lösung Ablehnung des Antrags mit den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP gegen die Stimmen der Fraktion DIE LINKE. bei Stimment- haltung der Fraktionen AfD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

C. Alternativen Keine.

D. Kosten Keine. Drucksache 19/28835 – 2 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode

Beschlussempfehlung

Der Bundestag wolle beschließen, den Antrag auf Drucksache 19/27835 abzulehnen.

Berlin, den 21. April 2021

Der Auswärtige Ausschuss

Dr. Norbert Röttgen Vorsitzender

Jürgen Hardt Aydan Özoğuz Dr. Berichterstatter Berichterstatterin Berichterstatter

Bijan Djir-Sarai Sevim Dağdelen Berichterstatter Berichterstatterin Berichterstatter

Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 3 – Drucksache 19/28835

Bericht der Abgeordneten Jürgen Hardt, Aydan Özoğuz, Dr. Roland Hartwig, Bijan Djir-Sarai, Sevim Dağdelen und Omid Nouripour

I. Überweisung

Der Deutsche Bundestag hat die Vorlage auf Drucksache 19/27835 in seiner 218. Sitzung am 25. März 2021 beraten und zur federführenden Beratung dem Auswärtigen Ausschuss sowie zur Mitberatung dem Ausschuss für Wirtschaft und Energie, dem Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und dem Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union überwiesen.

II. Wesentlicher Inhalt der Vorlage

Die antragstellende Fraktion ist besorgt über die Verhaftungen von Politikerinnen und Politikern der Demokrati- schen Partei der Völker (HDP) in der Türkei. Sie fordert die Bundesregierung u. a. auf: 1. ein Verbot der Demo- kratischen Partei der Völker (HDP) in der Türkei zurückzuweisen; 2. eine Freilassung aller politischen Gefange- nen in der Türkei einzufordern; 3. in der EU darauf hinzuwirken, dass der Türkei vor dem Hintergrund zunehmen- der Verfolgung der Opposition und Zivilgesellschaft keine „positive Agenda“ angeboten und Vorzugsbehandlun- gen in Form der Zollunion zurückgenommen werden; 4. Waffenexporte deutscher Rüstungskonzerne an das NATO-Mitglied Türkei ausnahmslos zu verbieten und einen EU-Ausfuhrstopp nicht länger zu blockieren; 5. den türkischen Militärattaché in Berlin auszuweisen; 6. Gespräche mit Vertretern der türkischen Führung über eine Neuauflage des EU-Türkei-Flüchtlingsdeals und weitere Hilfsgelder in Milliardenhöhe umgehend zu beenden.

III. Stellungnahmen der mitberatenden Ausschüsse

Der Ausschuss für Wirtschaft und Energie hat die Vorlage auf Drucksache 19/27835 in seiner 115. Sitzung am 21. April 2021 beraten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP gegen die Stimmen der Fraktion DIE LINKE. bei Stimmenthaltung der Fraktionen AfD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Ablehnung. Der Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat die Vorlage auf Drucksache 19/27835 in seiner 76. Sitzung am 21. April 2021 beraten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP gegen die Stimmen der Fraktion DIE LINKE. bei Stimmenthaltung der Fraktionen AfD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Ablehnung. Der Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union hat die Vorlage auf Drucksache 19/27835 in seiner 91. Sitzung am 21. April 2021 beraten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, AfD und FDP gegen die Stimmen der Fraktion DIE LINKE. bei Stimmenhaltung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Ablehnung.

IV. Beratungsverlauf und Beratungsergebnisse im federführenden Ausschuss

Der Auswärtige Ausschuss hat die Vorlage auf Drucksache 19/27835 in seiner 79. Sitzung am 21. April 2021 beraten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP gegen die Stimmen der Fraktion DIE LINKE. bei Stimmenthaltung der Fraktionen AfD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Ablehnung.

Drucksache 19/28835 – 4 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode

Berlin, den 21. April 2021

Jürgen Hardt Aydan Özoğuz Dr. Roland Hartwig Berichterstatter Berichterstatter Berichterstatter

Bijan Djir-Sarai Sevim Dağdelen Omid Nouripour Berichterstatter Berichterstatterin Berichterstatter

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