4 Wochenschau Bauwelt 32 | 2010

WER WO WAS WANN

1 Buchprojekt Baku | Mit dem Buch „Baku – Stadt der schlagenden Winde“ möchte der Fotograf Sebastian Burger die ästhetischen Auswirkungen der sozioökonomischen Veränderungen auf das Erscheinungsbild der aserbaid- schanischen Hauptstadt Baku (Stadt- 1 bauwelt 183) dokumentieren. Damit das Buchprojekt mit 60 Farbabbildun- gen, Infografiken und erläuternden Texten realisiert werden kann, müssen Installation der Figur am Standort , sich mindestens 300 Interessierte Rüfikopf bei Schafalpe Nr. 65. finden, die die Veröffentlichung vorab © Kunsthaus Bregenz, verbindlich bestellen. Ein Exemplar Foto: Markus Tretter kostet 26,10 Euro. Wer etwas Glück hat, bekommt eine der zehn Sonderaus- stehen sie da, nackt, wie Gormley sie schuf, den Blick gaben im Betonschuber (Foto: Sebas- stoisch in die Ferne gerichtet, die Gesichtszüge re- tian Burger), die unter den Bestellern duziert, die Haut changierend rostig und rau. Noppen verlost werden. ▸ www.sebastian-bur- auf Brust, Rücken und Gesäß stehen wie Saugnäpfe ger.de/photo/baku/book 2 vom Körper des eisernen Mannes ab und geben ihn als Serienguss zu erkennen. 2 Lichtkunst | „private light in public Antony Gormley (Jahrgang 1950) ist für spek- spaces“ lautet das Motto der erstmals takuläre Projekte in archetypischen Natur- und Stadt- von der Galerie Artpark Linz veranstal- räumen bekannt. Er nennt solche Projekte Feldver- teten „Biennale für Lichtkunst Austria suche („I love this word“). Seit mehr als 25 Jahren be- 2010“. Noch bis zum Start der Veran-

schäftigt er sich mit dem menschlichen Körper als staltung am 1. September sind Licht- LESERBRIEFE Ort von Erinnerung und Transformation. Planung und künstler eingeladen, Beiträge einzurei- Vorbereitung der Vorarlberger Landschaftsinstal- chen. Die von der Jury ausgewählten ‣ Europan 9: Bühne Spremberg lation nahmen fünf Jahre in Anspruch. Ursprünglich Lichtinstallationen sollen zum Teil an öf- Bauwelt 29.10, Seite 26 sollte Horizon bereits 2009 zeitgleich mit sei- fentlichen Orten in Linz realisiert, zum ner Skulpturenausstellung im Kunsthaus Bregenz zu Teil in Galerien gezeigt werden. Ein Etwas Heimatkunde sehen sein (Bauwelt 30.09). Doch allerlei Einsprü- Blog bietet schon jetzt einen Überblick Kleiner Hinweis in Sachen Heimat- che stellten die Installation, die Fragen über den Ein- über die eingereichten Vorschläge kunde: Die Spremberger Freilichtbühne klang von Mensch und Natur aufwerfen will, selbst (Fo to: Jason Peters). ▸ www.artpark.at ist vor siebzig Jahren nicht „als Teil in Frage, bis sämtliche Interessen von Naturschüt- eines ,nationalen Aufbauwerkes‘“ er- zern, Jägern, Bauern, Liftbetreibern und Grundbesit- Bauen und Naturschutz | Das Fachge- richtet worden, wie in Ihrem Beitrag zern befriedigt werden konnten. biet Städtebau und Siedlungswesen zu lesen, sondern im Rahmen des „Na- Für Gormley ist die Installation nicht vollendet, „Orts-, Regional und Landesplanung“ tionalen Aufbauwerkes“, welches in K sondern der Beginn eines Experiments. Gelingt der der TU Berlin veranstaltet am 13. und der DDR unter dem Kürzel NAW schon a zu In tegrationsprozess, oder bleiben die Figuren Fremde? 14. September eine wissenschaftliche jedem Kind bekannt war. In dieser yo S ej Entsteht ein Dialog der Akteure, oder verharren sie Tagung zum Thema „Bauen und Natur- „Masseninitiative“ wurden die vielen im als stumme Zeugen? Wie verändert sich der Ort durch schutz – aktuelle Fach- und Rechtsfra- freiwilligen Arbeitsleistungen zusam- a die Gegenwart der Körper? Werden sie assimiliert, gen nach dem Inkrafttreten des neuen mengefasst, mit denen Bürger an Feier- oder wehrt sich die Natur? Fragen, die Zeit und Raum BNatSchG 2010“. Der Tagungsbeitrag abenden oder Wochenenden unbezahlte in den nächsten zwei Jahren beantworten werden. beträgt 190 Euro. Weitere Informatio- Arbeit für den Wiederaufbau leisteten, Ob ein Beziehungsfeld zwischen Körper und Geist ent- nen unter ▸ www.planen-bauen-um- meist für Projekte der Kultur und Land- steht und Vorstellungskraft aktiviert wird, wie es welt.tu-berlin.de schaftspflege, also für Kinos, Freibä- dem Künstler vorschwebt, werden die Kunstsucher der, Stadtparks, Tiergehege, Uferprome- und -entdecker sagen können, wenn sie nach einem On the Commons | AnArchitektur Num- naden, Kinderferienlager u.dgl. anstrengenden Balanceakt zwischen Natur und Kultur mer 23 ist jetzt erhältlich. Die halb- Es dürfte keine einzige Freilicht- mit vielleicht beseelter Miene ins Tal hinabsteigen jährig erscheinende Zeitschrift widmet bühne in der DDR gegeben haben, die und dabei noch über Sein und Bewusstsein philoso- sich gesellschaftlichen Fragestellun- nicht auf Basis dieser staatlich instal- VENICE phieren. gen, die anhand konkreter Beispiele lierten „Bürgerinitiative“ zustande ge- auf Raum und Architektur bezogen wer- kommen ist. Die unmittelbare Selbst- „Horizon Field“ | auf 2039 Metern über dem den. Das aktuelle, diesmal englisch- beteiligung macht auch die Anhänglich- Meeresspiegel in , , sprachige Heft zum Thema „On the Com- keit verständlich, mit der gerade Ältere Schröcken, Warth, , Lech, Klösterle mons“ kostet 8 Euro und kann online in jenen Städten bis heute die Relikte und | Infos, Wanderkarten etc. unter bestellt werden. des Wiederaufbaus wertschätzen und ▸ www.kunsthaus-bregenz.at | bis April 2012 ▸ www.anarchitektur.com ggfs. verteidigen. Wolfgang Kil, Berlin BIENNALE

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