DIE LANDESEIGENEN INHALT

03 DARUM TYPENBAU

06 Begriffe und Bedeutungen 08 Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften – Zwischen Tradition und Zukunft 12 Zahlen und Fakten

15 DIE NEUEN TYPEN

16 Block – Zeile 18 Das Modulhaus von Bollinger + Fehlig Architekten, 20 Das Typenhaus von MARS ARCHITEKTEN, Berlin 24 Punkthaus 26 Das Standardtypenhaus von Baumschlager Eberle Architekten, Berlin 30 Hochhaus 32 Das Typen-Hochhaus von LIN Architekten Urbanisten, Berlin 34 Das Typen-Hochhaus von Kleihues & Kleihues Architekten, Berlin 38 Sondertyp Dachaufbauten 40 Dachaufstockung von S&P Sahlmann Ingenieure + Architekten, Potsdam

45 POSITIONEN

46 Planung und Qualität 50 Wirtschaftlichkeit und Typenbau 52 Typenbau und Industrie 54 Material, Methode und Umsetzung

62 Impressum

Zusammen mitderPolitik habensie das Ziel Wohnungen imJahr 2026zu erhöhen. wird dadurch indenBezirken dieNachfrage formuliert, den Bestand durchBestand Neubau und den ­formuliert, Um unter diesenVorzeichen soziale Stabilität Gefragt sinddabeiinbesonderem Maßedie Einwohnerzahl von 3,3auf3,85 Millionen Berlin wächst: BiszumJahr2030 wirddie Erwerb auf 400.000 von derzeitrund300.000 ­Landeseigenen: HOWOGE und bezahlbare Mietensicherzustellen, steigen, sodie Prognosen. ImgleichenMaße TYPENBAU DARUM auf demWohnungs- undMietmarkt zunehmen. müssen sowohl alsauch imNeubau imBestand enorme Anstrengungen unternommen werden. , STADT UND LAND degewo, degewo, GESOBAU und WBM , ­Gewobag,

.

3

Darum Typenbau Darum Typenbau

Als eines der Instrumente zur Errichtung kostengünstiger Wohnungen bietet sich dabei der Typenbau an. Standardisierung und Typi- sierung von Entwurfselementen und Bauteilen können Planungs- und Bauzeiten verkürzen, die Produktion hoher Stückzahlen kann die Herstellungskosten reduzieren. Vor diesem Hintergrund beschäftigen sich die sechs landeseigenen Wohnungsbaugesell­ schaften intensiv mit der Neugestaltung, Weiter- entwicklung und Nachverdichtung mit den Mit- teln des Typenbaus und haben dafür Studien und Wettbewerbe für neue Wohnungsbautypen in Auftrag gegeben. Diese Neuen Typen sollen den Anforderungen heutiger und künftiger Bewohner gerecht werden und bei Nutzung angemessener Mittel zugleich auf die Vorgaben der Wohnraumförderung 4 Typen, diezurzeitvon densechslandeseigenen Wohnungsunternehmen entwickelt werden, erst ten sowie möglicheFertigungsprozesse, Mate- In dervorliegenden Publikation werden dieNeuen Überblick. Den Entwürfen vorangestellt sindErläuterungen Herbst 2017 sollderDiskurs mitderÖffentlich- ­Beitrag zurDiskussion überdenTypenbau und Die landeseigenen ­ liche städtebauliche Anforderungenliche städtebauliche konzipiert. leisten mitdieserPublikation einen ersten abgestimmt wurdenfürunterschied sein.Sie ­ hänge; Statements von Architekten und Exper mals gemeinsam vorgestellt. keit weitergeführt werden. rialien undUmsetzungen vervollständigen den der historischenundtechnischenZusammen - das serielle Bauen. Auf einemSymposium im Wohnungsbaugesellschaften - - 5

Darum Typenbau Darum Typenbau BEGRIFFE UND BEDEUTUNGEN

Typenbauten sind Bauwerke, die nach dem gleichen Ent- und Produktion können hochkomplexe und integrierte wurf mehrfach in gleicher Weise errichtet werden. Eine Bauteile vormontiert und auf der Baustelle vor Ort zu Typisierung bietet sich für verschiedene Bauwerksarten­ kompletten Gebäuden zusammengefügt werden. an. Dazu zählen technische Bauwerke, aber auch Gebäude Der Begriff Typenbau bezieht sich jedoch grundsätzlich wie zum Beispiel Schulen, Kindergärten oder Turnhallen. nur auf die Gebäudeplanung und die wiederholte Verwen- Eine wichtige Rolle spielt der Typenbau im Wohnungsbau. dung. Ein Typenbau kann auch ganz ohne Fertigteile in kon- Dort war er immer dann gefragt, wenn in kurzer Zeit für ventionellen Bauweisen errichtet werden. Dadurch bleibt sehr viele Menschen Wohnraum zur Verfügung gestellt er frei von Bindungen an Hersteller und Systeme sowie werden musste. deren Angebote und Kapazitäten. Es bleiben die Wieder- Die Vorteile sind klar: Die Entwürfe können nach bestimm- holungseffekte mit den entsprechenden Vorteilen für die ten Vorgaben und Kriterien optimiert und dann bei Bedarf Planungs- und Genehmigungsprozesse. Hinzukommen mit geringerem Planungs- und Abstimmungsaufwand eine hohe Planungs- und Kalkulations­sicherheit bei der schnell und unkompliziert realisiert werden. Typen­ Errichtung der Gebäude. genehmigungen, durch Landesbehörden ausgestellt, Neben diesen praktischen und technischen Anforderun- können Erleichterungen in einzelnen Genehmigungs- gen ist der Fokus auch auf die baukulturelle Qualität zu schritten bringen. Es reduzieren sich Zeiten und Kosten richten. Gerade durch die Wiederholung und den Einsatz in einzelnen Planungsphasen. an vielen Orten besteht eine hohe

Zusätzlich bietet es sich an, Typenbauten mit Hilfe nor- Verantwortung für die Gestaltung 01 mierter, seriell hergestellter Bauteile zu errichten. Bei- von Stadt- und Lebensräumen. Bei Schnittzeichnung spiele hierfür finden sich in allen Hochphasen des Sied- der Entwicklung neuer Typen sollte der ineinander lungsbaus, von den 1920ern über die 1950er bis in die diese wahrgenommen werden. verschränkten ­Wohnungen der 1980er Jahre. Vielfältige, flexible und anpassbare Unité d’habitation – Das Bauen mit Fertigteilen lässt sich heute noch erheblich Bauten in hoher Qualität könnten Le Corbusier, weiter treiben: Mit den Möglichkeiten digitaler Planung dazu beitragen. Marseille, 1947 – 52

6 Le Corbusier,Le 1887 –1965 HERSTELLEN. HÄUSER IN SERIE MENTE DERWOHN- EINZELNEN ELE GEHEN UNDDIE FERTIGUNG ÜBER DER MASSEN- MUSS ZUM PRINZIP DIE BAUINDUSTRIE DAS WOHNHAUS … UNSERER TAGE IST DAS PROBLEM

- -

01 7

Darum Typenbau Darum Typenbau DIE LANDESEIGENEN WOHNUNGSBAU­ GESELLSCHAFTEN – ZWISCHEN TRADITION UND ZUKUNFT

01

02

8 Jahrhunderts mitihrenJahrhunderts Mietskasernen undHofstruktu um 1931/32 Weg, ­Burscheider Emmerich am von Mebes& horst, Baublock 4 siedlung Hasel- Reichsforschungs- Bau, 1931 horst, Berlin im siedlung Hasel- Reichsforschungs- 1 –25,1930 Damm Haselhorster Stahlskelettbau nach Siedlung heute, Splanemann- 1926 –30 Wagner, Berlin, im Bau, Martin Siedlung, Splanemann- gedehnten gründerzeitlichen Stadterweiterungen des durch Siedlungsgebiete und Stadtquartiere erweitert und durch erweitertund SiedlungsgebieteundStadtquartiere Das istbisheutegeprägt BerlinerStadtbild durch dieaus- ren. Imfrühen 03 05 04 03 02 01 ­Restaurierung

05

20 . Jahrhundert wurde das Stadtgebiet wurdedasStadtgebiet . Jahrhundert Akutem Wohnungsmangel musste Vor alleminderZeit nachdem Wohnungs- und Siedlungsbauprojekte ergänzt. Diesewaren von neuenIdeen oder die Großsiedlung Siemensstadt oder dieGroßsiedlung Siemensstadt gefühl sind heute als Welt standen, von Hans Scharoun. Die Siedlungen, wurden in großem Umfang moderne die damalsfüreinneuesLebens­ die Hufeisensiedlungvon BrunoTaut Siedlungen entstanden, ähnelnden Die Vorzeichen, unter denendiese sind unterBeispiele hierfür anderem schen Anspruch realisiert. Bedeutende Bedeutende schen Anspruchrealisiert. für denStadtraum,dieWohngebäude fragte, attraktive Lebensräume. mit schnellem und kostengünstigem mit hohemsozialen undarchitektoni und die privaten Freiräume bestimmt: und bieten heute wie damals nachge heutigen Rahmenbedingungen: kulturerbe der krieg biszumBeginnder UNESCO 1930 eingestuft er Jahre er Jahre 1 . Welt 19 - - - - - . Zugleich wurde der Einsatz serieller Fertigungsmethoden Vertreter des „Neuen Bauens“ gegen konservative Auf (Deutsche Wohnungsbaugesellschaft) unter der Leitung Wohnungsbau begegnet werden. Inderjungen Weima zeitstadt entstandennundieGegenmodellezeitstadt derModerne. zum Beispielvon ErnstMay mitder„Frankfurter Plat gen für gleichen Ziele wurdenauchananderen verfolgt, gleichen Ziele Orten von Martin Wagnervon Martin bereits vorangetrieben, diedasBauenschnellerundbilliger mach tekten oderPaul wieOttoBartning Emmerich Wohnun- teilen zusammensetzen ließen. So errichtete die dewog teilen zusammensetzenließen.Soerrichtete diedewog ten. Grundlage waren Bautypen,diesichausgleichenBau tet. Anstellederprivaten Investoren des ten. Inder„Reichsforschungssiedlung Haselhorst“, tenbauweise“ odervon Walter Gropius inDessau-Tör den dichten der Gründer undüberbelegtenQuartieren die heimag, einemVorläufer derGewobag, durch Archi - die heimag, dergrund. Die Vorläufer der Berliner Wohnungsbaugesell- Berlin, ebenfalls nach Plänen von Gropius, wurden für schaften hatten hieran einenentscheidenden Anteil. Zu schaftliche und soziale Finanzierungsmodelle in den Vor so in Berlin mehr als fassungen durchsetzen. Zwischen rer Republik, durch Fortschrittsglauben undhohesoziale und (bau-)kulturelle Ansprüche geprägt, konnten sich die und derdamiteinhergehenden Spekulation traten gemein lung, Berlin, 04 12 . 000 138 Bewohner inneuenTechniken errichtet. Wohneinheiten in Großtafelbauweise. Die 140 . 000 1926 neue Wohnungen errich inderSplanemann-Sied- 1924 und 19 . Jahrhunderts . Jahrhunderts 1931 wurden 9 ------

Darum Typenbau Darum Typenbau Während am Beginn der Entwicklung auf- ES SOLL GEZEIGT WERDEN, gelockerte Gartenstadtmodelle mit priva- DASS SICH EIN NEUER WOHNBAU ten Freiräumen standen, steigerten sich die Bauhöhen und Dichten nach und nach zu ANBAHNT … DER WOHNUNGSBAU städtischen Strukturen. Beispielhafte Pro- DER KOMMENDEN ZEHN JAHRE jekte wie die Stuttgarter Weißenhofsied- WIRD DEM NEUEN DEUTSCHLAND lung von 1927 präsentierten die neue Archi- DAS GESICHT GEBEN. tektursprache in höchster Qualität. Dabei war diese Entwicklung keineswegs auf Bruno Taut 1887 – 1965, im Jahr 1927 Deutschland beschränkt: Als „Internatio- nal Style“ hatten die modernen Formen und puristischen Strukturen weltweit Erfolg. Bedeutende Vertreter waren zu dieser Zeit der Architekt Le Corbusier in Frankreich oder die Gruppe „De Stijl“ und J. J. P. Oud in den Niederlanden. Durch den Nationalsozialismus, der die „Moderne“ ablehnte, wurde die Entwicklung in Deutschland abrupt gestoppt. Der Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg knüpfte jedoch unmittelbar an die Bauweisen der Vor- kriegszeit an. Die Internationale Bauausstellung (IBA) „Interbau“ in Berlin 1957 machte dies deutlich: So ent- stand das Hansaviertel mit einer großen Bandbreite 01 innovativer Wohngebäude, die teilweise Typencha- rakter haben. Le Corbusier errichtete im Rahmen der IBA eines seiner als „Unité d’Habitation“ bezeichneten Typen-Wohnhochhäuser im Berliner Westen nahe dem Olympiastadion. Ab den 1960er und 1970er Jahren und teilweise bis in die 1980er Jahre hatte der Massenwohnungsbau auf Typen- basis Hochkonjunktur in Ost und West. Es entstanden zunehmend monostrukturelle Großsiedlungsprojekte wie das Märkische Viertel und die Gropius­stadt in West-Berlin oder die Großsiedlungen und Neu-Hohenschön- hausen im Osten der Stadt. Aber auch in vielen anderen Großstädten wurden in gleicher Weise neue Wohnstand- orte entwickelt, wie zum Beispiel in München-Neuperlach

oder Köln-Junkersdorf. Dabei kamen zumeist Großtafel- 02 bauweisen mit schweren Beton­elementen zum Einsatz. 01 Die Wohnungen in den neuen Großsiedlungen waren Frankfurt anfangs durchaus begehrt: Sie boten gut geschnittene Römerstadt/Kopf- Räume mit modernem Komfort wie Fernheizung und zen- bau Hadrianstraße, traler Warmwasserbereitung, der in bestehenden Miet- Ernst May, Frank- wohnungen zu dieser Zeit noch nicht selbstverständlich furt a.M., 1928 02 war. Nach und nach wurden die Großsiedlungen jedoch Wohnhaus, Stutt- zunehmend kritisch gesehen; Wohnen in der „Platte“ gart Weißenhof- bekam ein deutlich negatives Image. Seit den 1990er siedlung, Ludwig Jahren wird dieser Entwicklung durch umfangreiche Mies van der Rohe, Sanierungsprogramme entgegengewirkt. Heute bieten 1927 03 die Großsiedlungen wieder nachgefragte Wohnungen Punkthochhäu- mit guter Akzeptanz. In den letzten 30 Jahren war der ser Hansaviertel, Neubau von Typenhäusern ein untergeordnetes Thema im Rahmen der

im Wohnungsbau. Interbau gebaut, 03 Mit der enorm steigenden Wohnungsnachfrage in den Raymond Lopez, Eugène Beou- Großstädten stellt sich die Frage nach bezahlbarem douin und Hans und schnell verfügbarem Wohnraum jedoch wieder Schwippert, Berlin, neu. Besonders in Berlin, wo der Erhalt der „Berliner 1956 – 58

10 Jahr Auch wenn die Fragen an den Wohnungsbau wieder die Gewerbe undnachderAnwendung ökologischer Bauwei- Geschichte habensiedabeieinegroße Bandbreite- städ 1920 Wohnungsbau damitdefi cher Lösungen erreichen entscheidenden Beitrag zursozialen Weiterentwicklung erneuert werden.erneuert Innenstadtquartieren, die Vorgabe, einen Anteil von gen bieten.Sokönnen Tra- genen Wohnungsbaugesellschaften unddemLandBerlin gungen gewandelt. Zur derkurzfristigen Erfüllung Bedarfe gleichen sind,habensichjedochdieVorzeichen undBedin wird hierderNeubau von tigkeit, dasauchdieLebenszykluskosten unddielangfris- tebaulicher Möglichkeiten, um die Quartiere und Kieze tige derGebäudebetrachtet. Qualität Zudem erlauben diese Fragestellungendiese dition undVersprechen des die Zielsetzungen für den den Wohnungsgrößen sind leisten. Die im Frühjahrder Stadt Planungs-digitale undProduktionsprozesse weiterge degewo, Neue Typen müssenauf Hinzu kommt der Wunsch nach Nutzungsmischung mit Das Miteinanderbreiter Bevölkerungsschichten inden Die Neuen Typen können vor diesem Hintergrund einen Mischung“ imZentrum steht. derStadtpolitik Hiersind Stadtmitte, weiterStadtmitte, zuformenoderergänzen. UND sich diesenurmitHilfe sen. Zusammen mit denBestimmungen desLandesBerlin sierung derBauprozesse. für die Wohnraumförderung zugrundeliegen und den dort reagieren undoptimierte, niert. Klar ist auch, dassniert. rationsvereinbarung „Leistbare Mieten,Wohnungsneubau und soziale Wohnraumversorgung“ zwischendenlandesei 50 besonders wirtschaftli in Berlinaufgegriffen und ßen öffentlichen Bauens innovativen undzeitgemä- heißt auch flexible Lösun bilden die Kernpunkte der Kooperationsvereinbarung. hende unddifferenziertere Überlegungen zurIndustriali kommt einneuesVerständnis von Urbanität undNachhal- im gesamten von Stadtraum, denRandlagen bisindie ken aktiv. Mitihrer unterschiedlichen Entwicklung und heute die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften langfristig tragfähige, das lassen. len, sowie die Vereinbarung zu sozialverträglichen Mieten legt dieZielsetzungen undMitteldafür fest. Angestrebt Prozent an förderfähigen Wohneinheiten bereitzustel 2021 er Jahren mitNeubauentwicklungen inallenBezir

LAND . GESOBAU und WBM ,Gewobag, wie bereits ihre Vorgänger in den - - - 30 . 000 im Jahr1967 Gropius,Walter1883 –1969, SOZIALE NIVEAU. DAS GESAMTE, HEBT SICH UND DAMIT IHRPREIS,SINKT QUALITÄT UND STEIGT IHRE WOHNBAUTEN FÜRTYPEN AUF WENIGE BESCHRÄNKUNG DURCH WEISE 2017 Wohnungen biszum HOWOGE getroffene Koope- , STADT

------

04 06 05 1982 –89 kombinat Berlin, 1956 –58 Corbusier, Berlin, hochhaus, Le gebautes Wohn - der Interbau1957 tion“ imRahmen „Unité d’habita- henschönhausen – 1967 –71 Gisel, Berlin, Viertel –Ernst 910 Märkisches Wohnhausgruppe VEB WBS 04 06 05 Wohnungsbau- 70/11, Neu-Ho- 11

Darum Typenbau Darum Typenbau ZAHLEN UND FAKTEN

DEGEWO 65.705 Wohnungen Schwerpunkte: Köpenick, Marzahn, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Wedding GESOBAU 38.388 Wohnungen Schwerpunkte: Pankow, Reinickendorf, Wedding, Weißensee und Wilmersdorf

GEWOBAG 58.753 Wohnungen Schwerpunkte: Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Prenzlauer Berg, Reinickendorf, Spandau und Tempelhof-Schöneberg

HOWOGE 58.906 Wohnungen Schwerpunkte: Hohenschönhausen, , Marzahn, Pankow, Treptow-Köpenick und Weißensee STADT UND LAND 42.720 Wohnungen Schwerpunkte: , Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick

WBM 29.364 Wohnungen Schwerpunkte: Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Spandau Stand 31.12.2016

12

aufgesetzt werden. können, sowie Dachaufbauten, dieauf bestehende Gebäude die gerade inErgänzung größerer Strukturen Impulsesetzen lichen Stadträumen eingesetzt werden können, Hochhäuser, Block- oderHofstrukturen, Punkthäuser, dieinunterschied­ Dazu gehören flexible Bausteine zurEinfügunginbestehende Bautypen fürdenGeschosswohnungsbau zuentwickeln. diesem Hintergrund inStudienundWettbewerben begonnen, Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften habenvor texte einzufügen, siezuergänzen undweiterzuentwickeln. inunterschiedlicheund differenzierte Stadtbausteine Kon- dabei neueTypen, dieinderLage sind,sichalsintelligente den desTypenbaus zurückgegriffen werden. Gefragt sind bezahlbarem Wohnraum zu schaffen, soll künftig aufMetho- Um sowohl Kosten- alsauchZeitvorteile fürdenBauvon zu denGroßsiedlungen der1960erund1970er Jahre. der1920erund1930erJahreüber denSiedlungsbau bishin reicht dabei vom klassischenBerlinerBlockderGründerzeit ßeren Entwicklungsräumen. derBestandsstrukturen DieArt ­Möglichkeiten derNeuentwicklung ganzerQuartiereingrö- baulicher Strukturen indenQuartieren,andererseits mit schaften einerseitsmitderErgänzung­ vorhandener städte beschäftigen sichdielandeseigenen Wohnungsbaugesell Angesichts an bezahlbarem deshohenBedarfs Wohnraum TYPEN DIE NEUEN - 15

Die Neuen Typen Die Neuen Typen BLOCK – ZEILE

Der städtebauliche Umgang mit dem Block als Grundmotiv der Berliner Stadtstruktur hat einen besonderen Stellenwert. Die Einfügung von Typenbauten in bestehende Block- oder Hofstruktu- ren, aber auch die Addition von Bau- steinen zur Bildung von neuen Zeilen und Blöcken bieten unterschiedliche Ansatzmöglichkeiten und sind sehr anspruchsvoll. Zusammen mit Lösungs- 01 möglichkeiten für Ecksitu- Das Modulhaus ationen sind diese Typen Bollinger + Fehlig Architekten, für die Ausbildung quali- Perspektive Straße, tätsvoller berlintypischer Visualisierung: Stadträume unverzichtbar. Zeynep Oba

16 Die Neuen Typen Die Neuen

01

17 Die Neuen Typen DAS MODULHAUS VON BOLLINGER + FEHLIG ARCHITEKTEN, BERLIN

01 DIE STUDIE ZEIGT EINEN ANSATZ, FÜR UNTERSCHIED- LICHE GRUND- STÜCKE DIE Ziel einer Studie des Büros Bollinger + Fehlig ­Architekten, Neben den sich wieder- Berlin, war die Entwicklung der Grundlagen für ein Typen- holenden Anordnun- JEWEILS GEEIG- gebäude, das bei hoher Wirtschaftlichkeit sowohl in Zeilen- gen der Grundrisse auf NETEN TYPEN- als auch in Ecksituationen zur Ergänzung im Stadtraum den Geschossebenen LÖSUNGEN ZU oder als Baustein zur Neuentwicklung eines Areals oder in einem Typus liegen FINDEN. Quartiers genutzt werden soll. den entstehenden Bau- Davon ausgehend sollten Kerne, Erschließungsflächen und körpern das fehlende Jens Fehlig flächenoptimierte Wohngrundrisse als Module entwerfe- Kellergeschoss und risch untersucht werden, um die unterschiedlichen Kom- die dadurch notwendige Aufnahme der Nebennutzungen binationsvarianten im Hinblick auf ihre Typentauglichkeit im Erdgeschoss als weitere organisatorische Prinzipien darstellen zu können. zugrunde. Mit einer Standardtiefe von 13,50 m soll ein festes, Konstruktiv sollen die Typen eher in konventionellen Bau- außenliegendes Kernmodul (Aufzugsschacht, Treppen- techniken umgesetzt werden. Tragende Außenwände lauf, Flur) mit zwei, drei und vier Wohneinheiten als „Sta- könnten zum Beispiel in Kalksandsteinmauerwerk außen- pellösung“ auf allen Geschossebenen eines Typs kom- gedämmt ausgeführt werden, auch Massivwandkonstruk- biniert werden. 15 unterschiedliche Grundrisstypen von tionen sind denkbar. Die aussteifenden Stahlbetonkerne 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen kommen dabei zum Einsatz. werden um zwei unterschiedliche Decken- und Stützen- Dadurch können Häuser mit unterschiedlichen Gebäu- varianten ergänzt. Filigrandecken mit Ortbetonergänzung, debreiten zwischen 10,35 m und 24,10 m entstehen, die aber auch Spannbetonhohldielen auf Stahlträgern können in unterschiedlichen städtebaulichen Situationen ein- eingesetzt werden. Die Balkonelemente, die das Fassaden- setzbar sind. bild prägen, werden außen angehängt oder auch angestellt.

18 Maßstab: 1:200 Vierspänner, Regelgeschoss Mustergrundriss Modulvarianten Zeynep Oba Visualisierung: Perspektive Hof, Fehlig Architekten, Bollinger + Das Modulhaus 02 03 02 01 VIERSPÄNNER DREISPÄNNER ZWEISPÄNNER Das ErstellenderModule GSPublisherV ersion 237.091 Aktiengslchaf Br Gewobag W TREPPENHAUS ALS BASIS 16 15 14 13 12 1 10 9 16 15 14 13 12 1 10 9 16 15 14 13 12 1 10 9 1 1 1 ohnugsba -

8 8 8

16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 16 15 14 13 12 1 10 9 16 15 14 13 12 1 10 9 16 15 14 13 12 1 10 9 1 1 1

8 8 8

16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 E-m Fon: 0847-ax3 8-4510 1059 Berlin Alt-M ail: nfo@gew oabit 10 16 15 14 13 12 1 10 9 16 15 14 13 12 1 10 9 16 15 14 13 12 1 10 9 1 1 1 MITTELWOHNUNGEN

8 8 8 FESTLEGEN DER 16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 03 A obag.de 1 1 1 1 1 1 1 9 1 1 1 1 1 1 1 9 1 1 1 1 1 1 1 9 1 1 1 6 5 4 3 2 0 6 5 4 3 2 0 6 5 4 3 2 0 0

8 8 8

16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 NF: Schlafen O NF: W O NF: Bad O ohne Küc 13,5 24,60 6,13 m m m 2 2 2 Projekt-N Untersuch ng T NF: Abstel O 1,5 m 1 1 1 1 1 1 1 9 1 1 1 1 1 1 1 9 1 1 1 1 1 1 1 9 1 1 1 6 5 4 3 2 0 6 5 4 3 2 0 6 5 4 3 2 0 2

8 8 8 SEITENWOHNUNGEN 5

16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 NF: Schlafen H NF: Bad H 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 ADDITION DER 14,07 m 4,8 m . V1: 2 2 16 15 14 13 12 1 10 9 16 15 14 13 12 1 10 9 16 15 14 13 12 1 10 9 1 1 1 140 8 8 8 ypengbäu de GT16 16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 NF: Flur O NF: Kind O 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 9,7 10,58 m m 2 2 NF: W H NF: Flur H ohne Küc 20 8,31 m ,42 m 16 15 14 13 12 1 10 9 1 2 2 NF: Abstel H 10

1,52 m 8

2 16 x 26 x 18 1 2 3 4 5 6 7 NF: Abstel D 1,52 m 2 1 1 1 1 1 1 1 9 1 1 1 1 1 1 1 9 1 1 1 1 1 1 1 9 1 1 1 6 5 4 3 2 0 6 5 4 3 2 0 6 5 4 3 2 0 OPTIONALES ANFÜGEN NF: W D NF: Flur D 15,23

8 8 8 ohne Küc 2,05

26,41 m 4,26 m 16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 5 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 1,8 5 VON BALKONEN 5 2 2 Stand: NF: Bad D 4,6 m 16 15 14 13 12 1 10 9 16 15 14 13 12 1 10 9 16 15 14 13 12 1 10 9 1 1 1 1 :0 06.721 NF: Flur N NF: Kind N 15, 11, 22, 15,23 2

8 8 8 2,05 10,45 m 1 16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 16 x 26 x 18 5 1,6 m 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 1,8 5 2 9 1 5

2 2 m m m NF: Abstel N Inhalt: 1,82 m 2 Beisplgrun dris "OHDN NF: W N ohne 16,79 m 2 NF: Küche N NF: DU /W N NF: Bad N 4,81 m 3,50 m 4,76 m NF: Schlafen N C 2 2 2 13,96 m 2 NF: Kind N 10,2 m 2 19

T Mehringdam el. 036954Fax Die Neuen Typen m

3,1096Berlin : 03695 Die Neuen Typen DAS TYPENHAUS VON MARS ARCHITEKTEN, BERLIN

In Zusammenarbeit mit dem Büro MARS ARCHITEKTEN, Berlin, wurde im Rahmen einer Studie ein Typenhaus ent- worfen, das auf der klassischen Berliner Mietskaserne und der Wohnbauserie 70 aus dem Wohnungsbaupro- gramm der DDR basiert und diese weiterentwickelt. Ziel der Planung war es, einen hochstandardisierten, flächen­ effizienten Gebäudetyp zu entwickeln, der sich in Unter- typen gliedert und in der Lage ist, städtische Quartiere zu erzeugen und zu ergänzen. Analog zum Berliner Miets- haus soll dabei keines der Häuser eines Typs einem ande- ren gleichen. Das Typenhaus soll vielfältige Antworten auf die unter- schiedlichen städtebaulichen Situationen geben können und den Grundsätzen des kostengünstigen und schnellen 01 Bauens folgen. Durch eine modulare Vorgehensweise mit reih- und stapelbaren, standardisierten Gebäudesegmen- ten wird dabei eine vielfältige Kombinatorik möglich. Eine variable Geschossigkeit zwischen drei und acht Geschos- sen mit der Möglichkeit gestalterischer Vielfalt ist bei glei- cher, standardisierter Bauweise umsetzbar. Es wurden ein Ost-West-Typ und ein Nord-Süd-Typ mit je 15 m Gebäudetiefe sowie flexible Ecklösungen entwickelt, um eine hohe städtebauliche Dichte und optimale Licht- Gebäudetyp Ost/West Gebäudetyp Nord/Süd und Luftverhältnisse in den Kombinationen zu ermögli- chen. Die Typen sind jeweils mit oder ohne Hochparterre gedacht, um mittels Wohnen oder Kleingewerbe auf den städtischen Kontext reagieren zu können. Zielsetzung der Bauweise und Konzeption war es, die Woh- nungsgrundrisse schon durch minimale Eingriffe vielfältig kombinierbar zu machen. Ein adaptiver Wohnungsmix von

1- bis 4-Zimmer-Wohnungen ist flexibel herstellbar. Zusam- kompakte Blockanordnung lockere Blockanordnung men mit der Ausbildung einer städtischen Erdgeschosszone mit der Möglichkeit zur Integration von Gewer- 02 beflächen, Wohnen im Hochparterre, Mieter- gärten zur Hofseite oder Hochbeeten zur Stra- WIR NUTZEN ßenseite soll sich der Typ als Bereicherung in KONVENTIONELLE, die umgebenden Strukturen integrieren oder neue Quartiere erzeugen. MARKTÜBLICHE Bautechnisch greift das Konzept auf eine TECHNIKEN UND robuste Konstruktion aus einem teilvorgefer- KOMBINIEREN 01 tigten Stahlbetonskelettbau zurück, in den SIE CLEVER IN Das Typenhaus eine Ausfachung aus wärmedämmendem, von MARS monolithischem Hochlochziegelmauerwerk EINEM SYSTEM, ARCHITEKTEN, gesetzt wird. Die Fassaden sollen durch Öff- UM VIELFÄLTIGE Perspektive mit nungsmuster und Rhythmik, verschiedene vor- Fassadenvarianten TYPEN ZU 02 gefertigte Balkontypen, Farben von Fenstern GENERIEREN. Städtebauliche und Fassade sowie Variation der Oberflächen- Konzeption/ materialen flexibel gestaltet werden. Jan-Oliver Kunze und Tarek Massalme Kombinationen

20 DWG-SOURCE: TYP-0-MARS-plan_typology-OW-00-K.dwg TYP O/W-20250GRUNDRISSREGELGESCHOSS 20.25 2.88 2.35 3.52 2.82 3.45 2.35 2.88 Prof. Bötzel, Bernd (Landschaftsarchitektur) Treibhaus/Lavaland Schallschutz) ­Brandschutz, Lossen Ingenieure (Tragwerk, Lukas Specks (Visualisierung) (Projektmanagement) Janowski Beratende Ingenieure ( 0.20 Erstellt inZusammenarbeitmit: 4.45 LAYOUT/PDF-NAME: -20250-100-A3 DU Diederichs 2100x1200mm .pdf DATUM/DATE: 3.83 78.69 67.78 TOTAL TOTAL D120 D120 m m 2 2 15.00 57 13.12.16 D150 TGA D120 D120 ) BGF 25.84 Regelgrundriss m² 45.45 45.45 TOTAL TOTAL 6.33 m m R 2 2 EGEL

03 TYP 8 x17.8/26 G O/ RUNDRISSE W 0.20 1/100 MARS -20250, M1:100

A RCHITEKTEN PROJEKT 04 TYP N 05 23 GRUNDLAGEN UND ZIELSETZUNG Fassadenvarianten Hofperspektive mit Konstruktion Schema Maßstab: 1:200 Typ O/W-20250, Mustergrundriss von Das Typenhaus ARCHITEKTEN 05 04 03 Maximale Kosteneinsparung imHochbau MARS Gewährleistung derurbanenQualität ,

MARS 21 ARCHITEKTEN

Die Neuen Typen Die Neuen Typen

01 Roger Bollinger (rechts) und Jens Fehlig (links), Architekten

GESPRÄCH MIT ROGER BOLLINGER UND JENS FEHLIG, BOLLINGER + FEHLIG ARCHITEKTEN

Was ist der Ausgangspunkt Welche städtebauliche Was bedeutet dieser Ansatz Ihrer Überlegungen? Idee liegt dem Vorgehen für das Erscheinungsbild Wir haben in der Studie versucht, zugrunde? und die Fassaden? einen Vorschlag für minimale Kosten Eine städtebauliche Idee, insbeson- Die Fassaden ergeben sich aus der bei maximaler Typologisierung und dere für größere Areale, liegt unse- Kombination der Grundrissvarian- doch möglicher individueller Lösun- rem Entwurfsansatz zunächst nicht ten mit den Balkonvarianten und der gen zu untersuchen. Daraus könnte zugrunde. Das Entwurfskonzept ist Erdgeschosszone. Die Fassaden- man Typen entwickeln. Wir wollten eher als Planungshilfe zu verstehen, systeme – ob massiv oder als WDVS jedoch nicht zu experimentell sein mit der Typen in einer Variante oder mit (Wärmedämmverbundsystem) – sind und haben alle Anforderungen und mehreren Häusern auf einem bestimm- unter anderem abhängig von den Ver- Standards eingehalten, so dass die ten Grundstück angemessen auf eine sorgungsbedingungen. Bei anliegen- Typen theoretisch direkt morgen zu städtebauliche Situation reagieren der Fernwärme können hier gege- genehmigen wären. und man dabei schon auf einen funk- benenfalls andere Möglichkeiten tionierenden Gebäudeentwurf zurück- bestehen als ohne. Dieser Aspekt Was bedeutet der Begriff greifen kann. Das von uns entworfene könnte auch bei Typengenehmigun- Modul in Ihrem Konzept? Modul hat eine Standardtiefe von gen eine Rolle spielen. Der Begriff Modul bezieht sich hier 13,5 m, berücksichtigt alle Standards auf die 15 unterschiedlichen Woh- und lässt sich in einfachen Techniken nungsmodule, die, in einem legoarti- umsetzen. Der Anwendungsbereich gen Stecksystem kombiniert, die Kre- des Typenhauses oder des Systems ist ation der unterschiedlichen Häuser bei komplizierten Grundstücken aller- ermöglichen. dings begrenzt, nicht alle Geometrien sind denkbar.

22 Gebäudesegmenten undderKombi chen Maß nur für Teile wie Balkone onsstraßen aufElemente auszurich weise) ingrößerem Stilentschieden, ten wiebeim tions- und kostentechnisch aus. Wir duktionsmethoden wieFiligrandecken, dige Systembauweisen eines Typen Hochlochziegel undÄhnlicheskombi- Die Modularität unseres Typenhau MARS ARCHITEKTEN, BERLIN UND TAREK MASSALME, GESPRÄCH MITJAN-OLIVER KUNZE sinnvoll. Wirmöchten klassischePro- schwere Vorfertigung (Großtafelbau ses liegt im flexiblen Aufbau aus nutzen zukönnen. Ganze Produkti nieren. sollenimübli Betonfertigteile nation konventionell verfügbarer und und Treppen genutzt werden. Daraus um die Vorteile der Marktoffenheit in einer offenen Bauwirtschaft nicht haben unsdaherauchbewusst gegen baus schließen sich heute rein produk bewährter Bautechniken. Aufwen Typenbau heutesein? Wie modular muss ein WBS

70 erscheint uns ------Wohnungsbaugesellschaften teilen Wir denken, dasses hier einegesell eine flexible Stahlbetonskelettkonst ches System frei nutzbar istunddas werden. tektenschaft gibt,dieanstehenden diese Ansicht. Urheberrecht bleibt.Die unberührt anbieten kann. AlsTraggerüst gibtes Probleme intelligent zu lösen.Wir schaftliche Verantwortung der Archi ruktion, dieInnenwände sollenmög mer gegebenenfalls auchmodifiziert mengestellt, dendannjederUnterneh haben wireinenBaukasten zusam können uns vorstellen, dasseinsol lichst ausKalksandstein hergestellt Wie sehenSiedieAufga wem könnten Ihre Typen gebaut werden? benstellung vordemHin lichen Fragen?Wie undvon tergrund derurheberrecht Architekten (rechts), Jan-Oliver Kunze Massalme (Mitte), (links), Tarek Philip Rieseberg ------02 zusammen mitWohnen imHochpar wiederholende, komplett vorgefer weise Fenster, Balkone undOber terre oderGewerbe imebenerdigen tigte Gebäudesegmente, sondern darauf, durch eineAuswahl von unter aus demBaukasten, wie beispiels abwicklungen derbeliebten Berliner Mietshausfassaden entwickeln ihre Fassadenabwicklungen zudenStra Erdgeschoss können sichlebendige Kombination von diesenParametern System bezieht sich nicht auf sich Die Modulhaftigkeit inunserem städtische Lebendigkeitstädtische genau mit solch einemBaukasten. saden zu erzeugen. Durch die freie schiedlichen baulichenElementen flächen, eineVarianz indenFas ßenräumen ergeben. Die Fassaden

Typen verhindern? Wie lässtsichdieMono tonie beiderAddition 23 ------

Die Neuen Typen Die Neuen Typen PUNKT- HAUS

Freistehende Bauten oder Punkthäu- ser sind vielfältig einsetzbare Bau­ typen in unterschiedlichsten stadt- räumlichen Situationen. Durch vielseitige Belichtungsmöglich- keiten kann eine hohe Wohnqualität erzielt werden, durch unterschiedli- che Anordnungen sind hier qualitäts- volle städtebauliche Raumbildungen mit besonderem Bezug zu den umge- benden Stadt- oder Frei- räumen möglich. Das Standardtypenhaus 01 Das Standardtypenhaus von Baumschlager Eberle Baumschlager Eberle Architekten bietet Möglich- Architekten, Perspek- keiten der Umsetzung. tive Punkthaus 01

24 25

Die Neuen Typen Die Neuen Typen DAS STANDARDTYPENHAUS VON BAUMSCHLAGER EBERLE ARCHITEKTEN, BERLIN

Das vom Büro Baumschlager Eberle Architekten, Berlin, Der Punkthaustyp des Standardtypenhauses hat eine im Auftrag der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaf- Gebäudetiefe von ca. 17,80 m und eine variable Gebäu- ten entwickelte „Standardtypenhaus“ basiert auf einem delänge von 17,80 m bis 26,85 m. Er ist vorrangig als standardisierten Grundrisstypus. größeres Einzelbauwerk gedacht. Dieser sollte im Rahmen einer Studie auf Basis konkre- Auch dieser Typ kann unter bestimmten Voraussetzun- ter Anforderungen aus den Wohnungsbauförderbestim- gen in Serie geschaltet werden. Die zentrale Erschlie- mungen des Landes Berlin und den Anforderungen und ßung erlaubt eine hohe Wirtschaftlichkeit in Bezug auf Erfahrungswerten der landeseigenen Wohnungsbauun- die Herstellungskosten. Sie wird allein begrenzt durch ternehmen strukturiert werden. Anzahl, Größe und Orien- die „sozial verträgliche“ Anzahl von Wohnungszugängen tierung von Räumen sowie ihre Zuordnung innerhalb der pro Etage bzw. pro Haus. Wohnung, aber auch die Anordnung von Bewegungs- und Wie beim Typus für Blockstrukturen, ist auch dieser Erschließungsflächen spielten hierbei eine zentrale Rolle. Typus durch ein sehr gutes Verhältnis von Bruttogrund- In einem zweiten Schritt sollte aus der Anwendung des fläche (BGF) zu Wohnfläche (WF) gekennzeichnet. Die Grundrisstypus im geeigneten Wohnungsmix das Aufga- Geschossigkeit ist nicht vorgegeben, setzt jedoch eine ben- und Anforderungsprofil für „Standardtypenhäuser“ Gebäudehöhe unterhalb der Hochhausgrenze voraus. entwickelt werden. In der Regel wird sie damit auf sieben Geschosse Auf Grundlage dieser Parameter wurden zwei eigenstän- begrenzt. Niedrige Geschosshöhen mit einer lichten dige Gebäudetypen entwickelt, die Bezug nehmen sollen Höhe von 2,55 m würden ein achtgeschossiges Gebäude auf einen prinzipiell unterschiedlichen städtebaulichen Kon- ermöglichen. text. Ein Typus für die Ergänzung oder Bildung von Block- Bei den Grundrissbetrachtungen werden das Erdge- strukturen und ein freistehender Typus wurden entworfen. schoss sowie das oberste Geschoss zunächst nicht ein- Der Typus für den innerstädtischen Kontext innerhalb deutig bestimmt. Diese beiden Geschosse dienen ins- einer Berliner Blockrandbebauung übernimmt die typische besondere der städtebaulichen Einbindung sowie der Gebäudetiefe von ca. 13,50 m. Die unterschiedlichen Vari- Anbindung an das äußere Erschließungsnetz. Das Dach- anten dieses Typus haben eine Gebäudelänge von 11,75 m geschoss kann sowohl in der Ebene der darunterliegen- bis 22,50 m. Die seitlichen Wände können geschlossen den Fassade ausgebildet werden als auch zurückgestaf- ausgebildet werden (Brandwände) und ermöglichen somit felt sein. Ob ein geneigtes oder ein flaches Dach den die Addition weiterer Häuser oder den direkten Anbau an oberen Raumabschluss des Gebäudes bildet, ist nicht eine Bestandsbebauung. von Relevanz.

26 01 REIHE/ZEILE SOLITÄR Prof. Gerd Jäger, Architekt SCHAUBARKEIT. IDENTITÄT UNDÜBER IM HINBLICKAUF SIND GENUG EINGANG EINHEITEN ANEINEM DASS 20 NUTZUNGS- FEN. WIRSAGEN, ADRESSEN ZU SCHAF DEN ANSPRUCH, HÄUSER UNDHABEN GEBAUT. WIRBAUEN AUFGESETZT UND EINFACH MODULAR DIE PLATTE WURDE FREISTEHEND TYPENHAUS II INNERSTÄDTISCH TYPENHAUS I im Stadtraum der Typologien möglichkeiten Anordnungs- Eberle Architekten, Baumschlager typenhaus Das Standard- 01 -

-

27

Die Neuen Typen 174

E 18,10 3 4 2 26,85 2 lll ² ² 4 82 m m , Layout Layout 0 2 0 3 Haustyp und und Zimmer Zimmer Zimmer Zimmer Zimmer 398, 486, 1 2 3 4 5 a , Funktionen , Funktionen 03 . E E / BGF 4 . Spänner 1 - 6 BGFa WoF WoF PROJEKTART Standardtypenhaus, Berlin Kapitel Kapitel E Freistehender m 10 5

2017 06. 22. 2 01 02 : 200 - Das Standardtypen Baum- haus von Eberle schlager Berlin Architekten, Grundriss Regel- II, Typ geschoss 1:200 Maßstab: 1 0 PROJEKTPHASE Druckdatum ERSTELLT REVIDIERT com . N baumschlager-eberle Zi Zi 4 3 20, www. 423 00 69 30 49 , F + 0 423 Eberle 00 69 30 Zi 49 2 + ARCHITECT Baumschlager T Zi 2 de . gesobau 1788, www. 4073 01 30 49 Zi Zi 3 4 1771, F + AG 4073 30 49 02 + AUFTRAGGEBER T GESOBAU 28

Die Neuen Typen 1788 4073 30 49 1771, F + AG 4073 30 49 + BAUHERR GESOBAU T Abstimmungen oderAnpassungen ARCHITEKTEN, BERLIN BAUMSCHLAGER EBERLE TCHAVDAR TODOROV, PROF. GERDJÄGER UND GESPRÄCH MIT Grundprinzip füreinenTyp entwi erforderlich werden.erforderlich DerTyp muss ckeln, ohne zu große konstruktive von Typen in§ Auchwieder erforderlich. imUmgang Umsetzung mitunterschiedlichen also flexibel sein. an die jeweilige Umgebungsbebauung Konstruktionsmethoden. Hiersoll Fall besteht die Möglichkeit der Festlegungen zutreffen. Imbesten Für unsistwichtig, dasswirein EinbindungderDie städtebauliche spielsweise, etwa beiderEinpassung nach denMöglichkeiten oder vor Ort mit denGenehmigungsbehördenbei- jeweiligen Typenhäuser istimmer Typen? Was ist fürSiedieGrund- die Sie verfolgt haben? die Sieverfolgt das städtebaulicheDenken stark vomWohnungsgrund- bei derTypenentwicklung, riss aus. Welchen Anteil hat überlegung fürdieNeuen Sie gehenbeiIhrer Studie 34 -Gebiete, können -

Treppenhaus sinddieRäume, diewir Adressen zu schaffen. Wir sagen, Wir haben den Eindruck, dass die Identität undÜberschaubarkeit. Der gestalten müssen. den Produktionsmöglichkeiten ent der halböffentliche Raum unddas dass aufgesetzt und gebaut. Wir bauen an einBauteilbleiben,dasMaterial Eingang genug sind im Hinblick auf Häuser und haben den Anspruch, Die Platte wurdeeinfach modular Die Typen müssendieseFlexibilität Förderrichtlinien hiernicht ganz Städtebau und der öffentlicheStädtebau Raum, schieden werden. DieAnforderungen mitbringen. und dieBauweise können variieren. 20 Nutzungseinheiten aneinem Was unterscheidetdie Wie sinddieWohnun aufnehmen? zen, welchedieTypen gen qualitativeinzuschät Neuen Typen vonden klassischen? - - - Wir glauben,dassgerade indiesen Wir stehenvor demHintergrund der erfolgen. che nicht entsprechend mitwächst wissen dieWohnungsbaugesellschaf wicklungsarbeit notwendig sind.Das wird esbeidengroßen Wohnungen ten auchundwerden sicherlichent treffend sind.Die Flächenvorga dadurch abnimmt. durchaus auskömmlich, jedoch Bautypen dieArchitekten inderEnt Marktsituation undderNotwendig sprechend mitdenPlanungen umge schwieriger, dadieErschließungsflä muss immerdurch denArchitekten und dieFlexibilität inderPlanung hen. Auch dieAnpassung vor Ort keiten voll hinter dieserEntwicklung. ben fürdiekleinenWohnungen sind Wie sehenSiedieInitiative der landeseigenenWoh zum Typenbau? nungsbaugesellschaften Architekt Prof. Gerd Jäger, 03 29 ------

Die Neuen Typen Die Neuen Typen HOCH - HAUS

Gerade im Umfeld höherer Bestands- Flexibilität sollte das Typen-Hochhaus gebäude sind zur umgebungsbezoge- einen vorgegebenen Wohnungsmix für nen Weiterentwicklung und Ergän- ca. 120 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen zung bestehender Quartiere höhere zulassen und als Reaktion auf unter- Gebäude mit größerer Ausnutzung der schiedliche städtebauliche Situatio- Grundstücke sinnvoll. Das Punkthoch- nen mit 12 bis 21 Geschossen umsetz- haus als Stadtbaustein bietet sich an. bar sein. Im Wettbewerb war eine Entwürfe für die Typen-Hochhäu- Variante mit 15 Vollgeschossen und ser der landeseigenen Wohnungs- einem Untergeschoss zu entwerfen. baugesellschaften verdeutlichen die Die Unterschiedlichkeit der prä- Möglichkeiten. mierten Beiträge zeigt die Vielfalt In einem Architekten-Ideenwettbe- der Lösungsmöglichkeiten und das werb der landeseigenen Wohnungs- Innovationspotenzial im Rahmen der bauunternehmen wurde der Pro- Erstellung von Typenbauten. zess angestoßen, den Prototyp eines Langfristiges Ziel ist es, auf Basis wirtschaftlich optimierten Punkt­ der im Wettbewerb entwickelten hochhauses zu entwickeln. Es sollten Entwürfe/Konzepte in den nächsten serielle Konzepte und Lösungen für Jahren in unterschiedli- elementiertes und preiswertes Bauen, chen städtebau­lichen Situ- 01 differenzierte Wohnungsmischungen ationen, an verschiedenen Typen-Hochhaus und gute Architektur mit innerer und Orten im Stadtraum Ber- LIN Labor Integrativ, 1. Preis äußerer Flexibilität als Reaktion auf lins Punkthochhäuser situ- Ideenwettbewerb, unterschiedliche städtebauliche Situ- ationsbezogen weiterzuent­ Wettbewerbs- ationen gefunden werden. Bei äußerer wickeln und umzusetzen. perspektive

30 01

Die Neuen Typen Die Neuen Typen DAS TYPEN- HOCHHAUS VON LIN ES SIND NICHT NUR ARCHITEKTEN KONSTRUKTIVE DINGE, URBANISTEN, DIE HIER EINE ROLLE SPIELEN, AUCH DIE BERLIN SOZIALEN ASPEKTE SIND RELEVANT. GERADE IM Der von den Verfassern als „Neuer Berliner Typus“ KONTEXT BESTEHENDER benannte Entwurf, der auf einem rechteckigen Grundriss QUARTIERE SOLLTEN aufbaut, wurde als modulares Baukastensystem konzi- piert, das auf unterschiedliche Situationen flexibel reagie- BAUSTELLENZEITEN, ren kann. BAUTECHNIKEN UND Die barrierefreien Grundrisstypen vom 1-Zimmer-Apart- ANGEBOTE FÜR DIE UM- ment mit 28 m² bis zur 4-Zimmer-Wohnung mit einer GEBUNG ERNST GENOM- Wohnfläche von 102 m² können in vielfältigen Kombina- tionen zusammengestellt werden. Je nach Umgebung ist MEN WERDEN. ANT- eine Gebäudehöhe von mindestens 12 bis zu 22 Geschos- WORTEN AUF DIESE sen möglich. FRAGEN WOLLEN WIR Mit einem Zusatzangebot von Gemeinschafts- oder Son- MIT EINEM FLEXIBLEN dernutzungen im Erd- und 1. Obergeschoss und auf dem Dach können auch Nutzungen wie Co-Working-Spaces, SYSTEM GEBEN, DAS ein Nachbarschaftscafé und eine gemeinschaftlich nutz- AUF UNTERSCHIEDLICHE bare Dachterrasse untergebracht werden, die zur sozialen SITUATIONEN REAGIEREN Nachhaltigkeit im Haus und in der Umgebung beitragen. UND DIFFERENZIERTE Der innenliegende Kern ermöglicht flexible Grundrisstypen mit sechs bis zehn Wohnungen pro Etage. Die regelmäßige­ ANGEBOTE SCHAFFEN Fassadenteilung, die Stützenfreiheit in den Grundrissen KANN.

und die klare Schachtgeometrie um den Kern erlauben viel- Prof. Finn Geipel, Architekt fältige Veränderung oder Zusammenlegung der Wohnun- gen sowie die Umwandlung in Arbeitsräume oder Büros. Die Wohnräume orientieren sich überwiegend zur Ost- und Westfassade und werden durch großzügige Öffnun- gen optimal belichtet. Prägend für das Erscheinungsbild ist die vorgelagerte, umlaufende Balkonschicht mit einer filigranen Stahl­ konstruktion, die großzügige private Außenflächen schafft. Die Fassade setzt sich aus modularen Schichten zusammen, die auf unterschiedliche Gegeben- Der Entwurf wurde erstellt in Zusammenarbeit mit:

heiten wie Wind, Lärm und Ausrichtung reagie- Fachplaner: 01 ren können. Dies ermöglicht eine kurze Bauzeit Höhler+Partner Typen-Hochhaus vor Ort und somit eine minimierte Belastung für Bollinger + Grohmann LIN Labor das Wohnumfeld. (Tragwerk) Integrativ, 1. Preis Pirmin Jung (Holzbau) Ideenwettbewerb, Das Tragwerk ist als Betonskelettbau um einen Winter Ingenieure für Grundriss aussteifenden Betonkern konzipiert. In den Gebäudetechnik 6-Spänner, Geschossdecken werden Stahlverbundträger brandkontrolle GmbH Maßstab: 1:200 und Betonhohldielen verbaut, hochgedämmte (Brandschutz) 02 Fassadenmodule in Holzrahmenbauweise mit Lavaland & Treibhaus Schema Konstruk- (Landschaftsarchitekten) tion/Bauablauf Aluminiumverkleidung kommen in der Fassade Transsolar Energietechnik 03 zum Einsatz. Für die Sanitärräume werden vor- Visualisierung: Ausschnitt gefertigte, selbsttragende Module genutzt. PONNIE Images Fassadenansicht

32 N

01

BT2 - PL - 10SP BT2 - PL - 10SP 1/200 CMP 12.04.2017 CMP 12.04.2017 BT2-01-LIN-PL-WOHNUNGEN.DWG

03

02

33 Die Neuen Typen DAS TYPEN-HOCHHAUS VON KLEIHUES & KLEIHUES ARCHITEKTEN, BERLIN

Der Typus zeichnet sich durch eine Gestalt. Neben Holzhybrid-Decken­ verkürzen und die Qualität der Bau- sehr kompakte quadratische Grund- elementen, die auf Holz-Doppelstüt- teile dadurch zu maximieren. Zunächst rissform um einen zentralen Kern mit zen aufliegen, sind für die Fassaden wird der massive Erschließungskern H-förmigen Erschließungsfluren aus. vorgefertigte Module in Holzrahmen- in Stahlbeton errichtet. Anschließend Das Raumkonzept ist darauf ausge- bauweise vorgesehen, die zusammen werden die Stützen-, Decken- und richtet, Erschließungsflächen zu mini- mit den Stützen eine Montageeinheit Außenwandelemente montiert, wobei mieren, um dem eigentlichen Wohnen bilden und mit Blech- oder Faserze- die Bauzeit eines Geschosses jeweils ein Maximum an Fläche bereitzustel- mentelementen bekleidet werden. nur einen Tag beträgt. len. Eine konsequent durchdachte Die Loggienelemente als Konstruktion in Beton- und Holz- Besonderheit des Gebäu- bauweise mit einem hohen Grad an des treten plastisch UNSER ENTWURF Vorfertigung versucht, dabei ökolo- aus der Fassadenebene FOLGT DEM ANSPRUCH, gische und klimatische Aspekte zu heraus und bilden sowohl berücksichtigen. geschützte Räume wie DURCH EINEN HOHEN Die Baukörpergliederung in einen auch Balkone aus. GRAD AN FLEXIBILITÄT massiven Sockel mit Sondernutzun- Innovativ ist der Ansatz zu IN DEN GESCHOSSEN gen und den aufgesetzten Baukörper werten, durch die Vorfer- MÖGLICHST FREI AGIE- mit großzügigen Öffnungen und vor- tigung in wettergeschütz- gehängten Loggienelementen­ gibt ten Produktionsstätten REN ZU KÖNNEN. DIES dem Typen-Hochhaus eine prägnante Bauphasen vor Ort zu IST VERMUTLICH EIN

Der Entwurf wurde erstellt in GROSSER UNTERSCHIED Zusammenarbeit mit: Cree GmbH (Holzbau) ZU DEN KLASSISCHEN schlaich bergermann partner (Tragwerk) PLATTENBAUTEN WIE Bloomimages (Visualisierung) DEM WBS 70.

Jan Kleihues, Architekt 01

02

34 Maßstab: 1:200 ­Fassadenansicht Ausschnitt geschoss, Regel­ Grundriss Bauablauf Schema Konstruktion/ Ideenwettbewerb spektive, 2. Wettbewerbsper ­Kleihues von Kleihues& Typen-­Hochhaus Das 01 02 04 03

­Architekten, TYP A1 Preis -

04 N 03 35

Die Neuen Typen Die Neuen Typen GESPRÄCH MIT PROF. FINN GEIPEL UND JOHN KLEPEL, LIN ARCHITEKTEN URBANISTEN, BERLIN

Ein Schwerpunkt des Ent- eigentlich erst beim Ausbau eine wurfs sind die öffentlichen Veränderung. Der Typ ist flexibler, Räume und weitergehen- er stellt ein Gerüst mit hoher Adap- den Angebote im Haus, die tionsfähigkeit. In Verbindung mit Gemeinschaftsräume in einer modularen Bauweise entste- dem Gebäude, wie ist das hen Anpassungsmöglichkeiten im zu verstehen? Hinblick auf den Kontext. Wir stehen Die Wirtschaftlichkeit einer Lösung der Anwendung dieser Möglichkeiten ist wichtig, aber gerade bei Typenge- positiv gegenüber. bäuden gilt es eben auch, einen Bei- Für die Architekten stellen sich mit der trag für die Umgebung und zur Ver- Entwicklung eines seriellen Gebäude- knüpfung mit dem Quartier zu leisten. typs auch Fragen hinsichtlich des Auf- Gerade im geförderten Wohnungs- wands. Bis zur Serienreife ist deut- bau sind aktuell die kleinen Wohnun- lich mehr Arbeit und Entwicklung zu gen gefragt. Die Grundfunktionen des investieren und hinsichtlich der Frage Wohnens können hier qualitativ gut der Angemessenheit der Honorie- abgedeckt werden. Darüber hinaus ist rung bei Wiederholung im Sinne der es aus unserer Sicht wichtig, Ange- HOAI (Honorarordnung für Architek- bote für zusätzliche, gemeinschaft­ ten und Ingenieure) gibt es durchaus liche Nutzungen im Haus zu schaffen, Diskussionsbedarf. die in den Kleinstwohnungen keinen Platz finden. Der Entwurf schlägt Braucht man einen hohen exemplarisch eine Kita, ein Café, eine Grad an Vorfertigung im Dachterrasse, Co-Working-Spaces Typenbau? und Gästewohnungen vor. Wir beschäftigen uns seit längerer Zeit mit hybriden Bauweisen. Ein- Welche Haltung nehmen Sie fachheit, Flexibilität und die Ver- zur Initiative der landes­ wendung von marktreifen, verfüg- eigenen Wohnungsbauge- baren Bauteilen waren auch bei sellschaften zum Typen- diesem Entwurf entscheidend. Das bau ein? Ist das der richtige Ergebnis ist ein Hybrid aus unter- Weg? schiedlichen Elementen: ausstei- Ja, denn wir glauben, dass genau fender Kern, möglichst wenige Stüt- die Klarheit in der Anforderung erst zen außen, Spannbeton-Hohldecken­ zu guten Lösungen führt. Die Unter- mit speziellen Verbundträgern und scheidung zwischen Typ und Serie hochgedämmte Fassadenmodule in ist dabei wichtig. Die Serie erlaubt Holzrahmenbauweise.

36 GESPRÄCH MIT JAN KLEIHUES UND JOHANNES KRESSNER, KLEIHUES & KLEIHUES ARCHITEKTEN, BERLIN

01 02 Jan Kleihues, Johannes Kressner, Architekt Architekt

Herr Kleihues, was sind der landeseigenen Wohnungsbau- Wie ist die Qualität der die Grundansätze Ihres unternehmen zuzuschneiden – war Grundrisse zu beurteilen? Entwurfs? die interdisziplinäre Zusammenar- Das Raumkonzept ist darauf ausge- Unsere Entwürfe werden im Kon- beit mit der Bauindustrie bzw. einem richtet, Erschließungsflächen zu mini- text, insbesondere im Hinblick auf Systemanbieter. mieren, um dem eigentlichen Wohnen den Ort, gedacht. Beim Entwickeln ein Maximum an Fläche bereitzu- eines seriellen Gebäudes entfällt Wie lassen sich denn öffent- stellen. Gleichzeitig wird durch das diese Möglichkeit zunächst, statt- liche Nutzungen in das Grundrisslayout eine optimale Belich- dessen stehen Aspekte wie Nach- Gebäude bringen? tung der Wohnräume geschaffen. Die haltigkeit und Wirtschaftlichkeit Wir haben uns zunächst auf die Pro- Reduktion von tragenden Bauteilen viel stärker im Fokus. Die Idee der grammerfüllung im Wettbewerb und die Festlegung von Schachtzonen Wohnungsbaugesellschaften, einen beschränkt, denn der Wohnungs- sind die Grundlage für eine maximale Typus an unterschiedlichen Orten zu schlüssel orientiert sich ja an förder- Gestaltungsfreiheit. platzieren, ist faszinierend, jedoch richtlinienkonformen Grundrissen. stellt sich für uns die Frage, wie Der Freiheitsgrad unseres Entwurfs man dabei die Stadt mitdenken kann. ist aber nicht nur in den Geschossen, Unsere Antwort ist ein Gebäude, das sondern auch im Erdgeschoss groß, in jeder Hinsicht flexibel ist. Sowohl so dass wir bereits Lösungen entwi- die Gebäudehöhe, das Fassaden­ ckelt haben, ergänzende Nutzungen material, die Grundrisse inklusive der anzubieten und den Sockel stärker Anordnung der Balkon- und Loggien­ zu öffnen. module als auch das Erdgeschoss können variiert werden. Was genau ist nachhaltig an dem Konzept? Was sind die Grundprinzi- Neben der Verwendung von Holz sind pien der Konstruktion? sicherlich die Materialersparnis und Das Typen-Hochhaus basiert auf der die kurze Bauzeit als Nachhaltigkeits- Weiterentwicklung eines Konstruk- faktoren hervorzuheben. Für beson- tionsprinzips in Holzhybridbauweise, ders wichtig halten wir aber auch die das bereits einen intensiven Optimie- Möglichkeit, das Gebäude mit mini- rungsprozess durchlaufen hat. Die malem baulichen Aufwand verändern Konstruktion ist aufgrund optimier- zu können, denn wir wissen heute ter Spannweiten, Gewichtserspar- nicht, wie wir in 20 Jahren leben nis und kurzer Bauzeiten besonders werden. Das Konzept bietet die Mög- wirtschaftlich. Sehr wichtig im Ent- lichkeit, später andere Schwerpunkte wurfsprozess – in dem es darum ging, zu setzen, zum Beispiel Wohnen und das System auf die Anforderungen Arbeiten miteinander zu verbinden.

37 Die Neuen Typen SONDERTYP DACH- AUF- BAUTEN

Dem Typus „Dachaufbauten“ als Mög- 01 Beispiel für die lichkeit der vertikalen Weiterentwick- Aufstockung der lung bestehender Quartiere kommt untersuchten eine Sonderstellung zu. Sind die Ein- ­Plattenbauserie satzorte der anderen Typen doch eher QP in Berlin-­ in den Stadtrandlagen der Großsied- Friedrichshain © Ingenieur­ lungen, in Baulücken oder neu zu gesellschaft BBP entwickelnden Strukturen zu suchen, Bauconsulting können Dachaufstockungen­ auch in mbH bestehenden innerstädtischen Quar- tieren eingesetzt werden. Vorteile sind hier die Nutzung vorhandener Infra- struktur, keine oder nur geringe Ver- siegelung des Bodens und das Einspa- ren hoher Baulandkosten. 01

38 39

Die Neuen Typen Die Neuen Typen DACHAUFSTOCKUNG VON S&P SAHLMANN INGENIEURE + ARCHITEKTEN, POTSDAM

Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften haben die Einsatzmöglichkeiten für Dachaufstockungen in Gebieten, die durch bestehende Typenbauten der Nach- kriegsjahre geprägt sind, untersucht. Hierfür wurden Studien zu den in der Berliner Innenstadt häufigen seriellen Bautypen P2, Serie QP, Q3A und IW 57 beauftragt. Die Typen Q3A und IW 57 eignen sich aufgrund der nur vier- bis fünfgeschossigen Bestands- gebäude aus städtebaulicher Sicht besonders gut für Aufstockungen. Das Potenzial für neuen Wohnraum durch Aufstockung serieller Typenbauten ist groß. Ein Vergleich: Die beispiel- haft untersuchten Gebäude des Typs Q3A verfügen über 452 Wohneinheiten. Durch eine zweigeschossige Auf­ stockung sind 298 zusätzliche Wohneinheiten möglich.

Legt man die rund 29.000 bestehenden Q3A-Wohnun- 01 gen in Berlin zugrunde, entspräche dies – je nach Woh- nungsgrößen – einem Neubaupotenzial von ca. 6.600 Wohneinheiten bei einem zusätzlichen Geschoss. Im innerstädtischen Bereich findet sich auch der seriell erstellte Bautyp IW57 aus den 1950er Jahren. In Work- shops mit Studierenden und darauf aufbauend in Zusam- menarbeit mit dem Büro S&P Sahlmann Ingenieure + Archi- tekten konnten für diesen Bautyp interessante Lösungen entwickelt werden: Ausgehend von einer teils zurückge- setzten zweigeschossigen Aufstockung ergäben sich bei den untersuchten Gebäuden mit 300 Bestandswohnungen je nach Grundrisslösung 98 bis 120 neue Wohneinheiten. Modulare Systeme oder Hybridbauweisen mit einem hohen Grad an industrieller Vor- SYSTEMBAU IST DER fertigung in Holz- oder Stahlelementbau- ENTSCHEIDENDE ZEITFAKTOR. weise können es ermöglichen, die erforder- GERADE WENN WIR IM lichen Baumaßnahmen möglichst schnell, BEWOHNTEN ZUSTAND GEBÄUDE leise und effizient umzusetzen. Dies ist besonders beim Bauen im Bestand wichtig. AUFSTOCKEN, MUSS ALLES Abhängig von den Ergebnissen der SEHR SCHNELL GEHEN, UM DIE Bauwerksdiagnostik­ werden sich weitere MIETER NICHT ZU STARK ZU Rahmenparameter für die Planung erge- BELASTEN. ben, die bestimmte Bauweisen in den Vordergrund rücken können. Mit flexib- Karsten Krake, Architekt len Grundrissen sollen zusammen mit den bestehenden Gebäudeteilen Architekturen für identitäts- stiftende Stadträume entstehen. Die landeseigenen Woh- nungsbaugesellschaften streben zunächst eine modellhafte Quartiers­entwicklung im Bestand an.

40 03

01 Grundriss Dachaufstockung IW 57, Erschließung über Treppenhaus und vorgelagerte Aufzüge, S&P Sahlmann Ingenieure + Architekten, Potsdam, Maßstab: 1:200 02 Schnitt/ Erschließung 03 S&P Sahlmann Ingenieure + Architekten, Potsdam, Perspektive zweigeschossige Dachaufstockung Typ IW 57 04 Bestandsgebäude 02 04 Typ IW 57

41 01 Karsten Krake, Architekt

GESPRÄCH MIT KARSTEN KRAKE, S&P SAHLMANN INGENIEURE + ARCHITEKTEN, POTSDAM

Wie bewerten Sie die Ini- Und da man bei Aufstockungen beson- Welche Systeme angewendet werden, tiative der landeseigenen ders auf tragende Wände und die ist eher zweitrangig. Limitierende Wohnungsbaugesellschaf- Haustechnikinstallation­ Rücksicht Faktoren sind oft der Brandschutz ten zum Typenbau? Ist dies nehmen muss, kann man neue Typen und natürlich die Baukosten. ein richtiger Weg, die ehr- oft nur bei baugleichen bzw. bauähnli- geizigen Ziele zu erreichen? chen Bestandsgebäuden verwenden. Wie sieht es mit der Es ist der richtige Weg, parallel zu Insoweit wird es immer eine Mischung Betrachtung der Lebens- kompletten Neubauten auch die aus individuellen und typisierten Auf- zykluskosten und Nachhal- Bestände genau zu prüfen. Sei es in bauten geben. tigkeit der Gebäude aus? Form von Nachverdichtungen, Anbau- Werden die Gebäude bei ten oder eben Aufstockungen. Neue Könnten neue typisierte der Aufstockung nachhal- Baugrundstücke werden ja immer Dachaufbauten auch neue tig aufgewertet? knapper und funktionierende Quar- soziale Impulse für die Das ist neben der fehlenden Flächen- tiere sind eine gute Basis für bau­liche Hausgemeinschaften und versiegelung der zweite Nachhaltig- Ergänzungen. Kieze geben? keitsaspekt: die Barrierefreiheit. Im Idealfall färbt eine Aufstockung Nachhaltigkeit ist ja nicht immer nur Welchen Beitrag können die tatsächlich auf das Umfeld ab. Eine finanziell zu bewerten, sondern vor Dachaufbauten hier leisten? Nachverdichtung oder Aufstockung allem auch sozial. Wir haben im Zuge Auf den ersten Blick nur einen gerin- ist auch immer ein Signal der Woh- unserer Aufstockungen immer auch gen. In der Regel werden nur zwei, nungsunternehmen, ein Bekenntnis die darunterliegenden Bestandswoh- maximal drei Geschosse aufgestockt. zum Stadtteil und eine Anregung zum nungen mit dem neuen Aufzug gleich Im Vergleich zu einem siebengeschos- Nachahmen. mit erschlossen. Nicht nur für gehbe- sigen Neubau ist das wenig. Das Inte- hinderte Menschen ist dies wichtig, ressante daran ist aber, dass durch Die Typenbauten waren auch für Familien und junge Leute Aufstockungen keine neuen Flächen immer auch Einsatzorte für zählt Komfort. Dass ältere Menschen versiegelt werden und wertvoller städ- unterschiedlichste Varian- so viel länger ein selbstbestimm- tischer Freiraum erhalten bleibt. ten des Systembaus. Sehen tes Leben in gewohnter Umgebung Sie bei den Dachaufstockun- führen können, ist ein Riesenplus an Bietet der Aufbau auf Typen- gen die Notwendigkeit oder Nachhaltigkeit. gebäude die Chance, mit Möglichkeit einer Nutzung neuen Typen zu reagieren, oder Weiterentwicklung oder sind hier auch individu- dieser Baulösungen, sind elle Lösungen denkbar? konventionelle Baumetho- Neue Typen sind ein Entwurfsansatz. den sinnvoll? Man sollte sich jedoch von dem teil- Systembau ist der entscheidende weise recht gleichförmigen, äußeren Zeitfaktor. Gerade wenn wir Gebäude Erscheinungsbild bestehender Typen- im bewohnten Zustand aufstocken, bauten nicht täuschen lassen. Die muss alles sehr schnell gehen, um Grundrisse sind oft sehr verschieden. die Mieter nicht zu stark zu belasten.

42

geschätzt werden. Häuser zuerstellen,die langfristigPotenzial haben und frage undschnellenBauens nachhaltige undqualitätsvolle Allen gemeinsam auchinZeiten ist dasZiel, hoher Nach- eines Gebäudes imMittelpunkt steht. qualität vom Entwurf biszuAusführung undBetrieb aus derSichtBauindustrie dieübergreifende Prozess- politischen Rahmenbedingungen auseinander, während baukoordinator setztsich mitdenwirtschaftlichenund Honorierung. Derehemalige Stadtpolitiker undWohnungs- Architekturqualität, aber auchderAuftragsvergabe und Die Architekten beschäftigen Fragen und von Städtebau Typenbaus diskutiert. Marcus Becker werden dieChancenundGrenzen des Präsidenten desBauindustrieverbands BerlinBrandenburg wicklung undUmwelt Hamburg MichaelSachsunddem Muck Petzet, demStaatsrat a. In Gesprächen mitdenArchitekten Stefan Forster und vernetzte undübergreifende Arbeitsprozesse erforderlich. dern auchaufBauteileundElemente bezieht, werden stärker dere wenn sichdieTypisierung nicht nuraufHaustypen,son- die Denk- undArbeitsweisen allerBeteiligtenaus.Insbeson- Planung undUmsetzung von Typenbauten wirken sichauf POSITIONEN D. derBehördefürStadtent

- 45

Positionen Positionen PLANUNG UND QUALITÄT GESPRÄCH MIT MUCK PETZET

01

Herr Petzet, die Initiative der landeseigenen Woh- Die Einsatzbereiche der Neuen Typen sollen nungsbaugesellschaften ist vor dem Hintergrund ja vor allem in vorhandenen Großsiedlungen des ehrgeizigen Ziels, die Bestände bis 2026 liegen. Sie haben sich in Ihrem städtebaulichen durch Zukauf und Neubau um 100.000 Wohnein- Entwurf „Grüne Hand Leinefelde“ intensiv mit heiten zu erhöhen, zu betrachten. Was halten Sie einem Plattenbaugebiet beschäftigt. Welche davon? Ist dies ein Weg, das Ziel zu erreichen? Erfahrungen haben Sie hierbei gemacht? Ganz sicher bietet die Typisierung große Chancen. Aller- Es hätte die Chance einer architektonisch anspruchsvol- dings denke ich dabei weniger an Neubauten auf der len, typisierten Modernisierung der Plattenbauten, also die grünen Wiese – das Potenzial liegt aus meiner Sicht vor Gebäude auf architektonisch hohem Niveau zukunftsfähig allem darin, vorhandene typisierte Siedlungen mit Typen­ zu machen. Genau so war unsere Rehabilitation des Phy- lösungen nachzuverdichten, oder auch in typisierten sikerquartiers in Leinefelde gedacht. Leider hat das aber Modernisierungen von Typenbauten. Dabei ist schon viel keine Schule gemacht. Die ersten Schnellsanierungen der zu viel gebastelt worden. 1990er Jahre mit Styropor und Pinsel müssen heute schon wieder neu saniert werden. Statt von den positiven Seiten Welche Chancen und Risiken sehen Sie städte- des zu lernen und diese weiterzuentwickeln, baulich im Einsatz von neuen Typenbauten? wurde die Bauweise an sich verdammt und gezielt zer- Es bestünde die Möglichkeit, über Serien – oder zumin- stört. Ich habe kaum Hoffnung, dass sich diese Haltung dest Kleinserien – wirklich ausgereifte und durchdachte noch ändert. Produkte zu entwickeln und immer

01 weiter zu verbessern, statt immer In unseren Gesprächen haben wir festgestellt, Prof. Muck Petzet, wieder unterschiedliche Maßan- dass in Bezug auf Typenbauten nach wie vor ein Architekt züge zu schneidern. Bremen ist hier Negativbild abgerufen wird, das aus Erfahrungen mit seinem „Ungewöhnlich Woh- mit den Plattenbauten der DDR oder auch der 1964 in München geboren nen“-Projekt bisher Vorreiter, auch westdeutschen Großsiedlungen resultiert. Wie wenn leider nicht alle im Wettbe- kann man es schaffen, den bekannten Klischees Studium der Archi- werb vorgeschlagenen Ideen reali- ein positives Bild gegenüberzustellen? tektur, TU München siert werden konnten. Die Risiken Ich stelle dieses Negativbild an sich infrage. Was sind und HDK Berlin von Typenbauten kennen wir – hierzu denn konkret die negativen Erfahrungen mit den Sied-

Mitarbeit bei Her- muss man nur die vorhandenen Plat- lungen der Moderne in Deutschland? Sicher ist auch zog & de Meuron tenbausiedlungen studieren. Die Typi- in der Nachkriegszeit – wie immer – eine Menge Basel sierung hat eben auch ihre Grenzen. schlechte Architektur produziert worden. Das lag aber nicht an Typisierung, sondern am Billig-Denken, dem Seit 1993 selbst- Sie sehen also die Ein- alles andere untergeordnet wurde. Es gibt hervorra- ständig in München und satzmöglichkeiten eher gende, bis heute gut funktionierende Siedlungen oder Berlin in der Ergänzung und Typenbauten – wie das Hansaviertel oder die Unité Nachverdichtung als in d’Habitation in Berlin. Wenn man nun – unter hohem 2012 Generalkom- der Neuentwicklung von Nachfragedruck – meint, Typisierung sei der Stein der missar Deutscher Siedlungsbereichen? Weisen, um zu billigerem Bauen zu kommen, geht das Pavillon Archi- tekturbiennale in Grundsätzlich ja. Aber ein guter tatsächlich in die gleiche falsche, billige Richtung. Venedig Typenbau kann im richtigen städ- tebaulichen Kontext durchaus auch Was bedeuten die hohen Zahlen zusätzlicher Seit 2014 Professor bei Neubaugebieten Sinn machen. Wohneinheiten für die Innenstädte? Und in Bezug für Sustainable Ich denke dabei etwa an Arno auf Berlin – welche Rolle spielen die Ränder? Design an der Accademia di Brandlhubers Entwurf für Häu- In Berlin gibt es überall noch Wachstumspotenziale – im architettura di serzeilen aus seinen sogenannten Zentrum und an den Rändern. Das ist eine einmalige, sehr Mendrisio Vier-Richtungs-Modulen. gute Ausgangssituation.

46 Typenentwurf handelt. Ja, abernur, wenn sieebenprogrammatisch darauf aus Atmosphäre bindet.Ganz imGegenteil zuBeton,derschon Architekten Urbanisten war dafür inseinerursprünglichen Am EndesehendieBautenvielerArchitekten, egalwo Ob daseinSerienbauoderkonventionelles Hausist, zunächst immerteurer alskonventionelle Methoden.Erst zum Beispieldurch Infrastruktur oderzusätzliche Ange etwas wieeinepositive ersparnis aufderBaustelleunddieQualitäten.Ichdenke In BezugaufdieBaukosten sindSystembauweisen gerichtet sind.Indemsienicht nurWohnmaschinen sind, tallisationspunkte einerNeuentwicklung werden. ten programmatisch einenKontext mitdenken, zudemsie ten geht esumdieBetrachtung derEnergie beiderHer des Gebäudeswirdmitbetrachtet. Darum spieltbeiden andere Faktoren anals aufdieFrage, obes sich umeinen Rolle. Generell ist hier derHolzbauinfast allen Belangen Lebenszykluskosten dieLebensdauer eineentscheidende Das isteineFrage derMaterialität undderBauqualität. Form beispielhaft. Dieser starke istdochmeistnurStorytelling. Ortsbezug Baustoffe nötigist. Auch dieBeseitigungund Verwertung stellung undimBetrieb.Dabei geht esauchumdieindi spielt dabei erstmal keine Rolle. Bei den Lebenszykluskos sein müssen. sich das.Allerdingsgibtesandere Vorteile –wiedieZeit sondern DefiziteinbestehendenSiedlungen lösenund sie stehen,ziemlichähnlichaus.Neue Typenbauten soll freisetzt. Es kommt also eheraufdie Baumaterialien und rekte, graue Energie, diefürLagerung undTransport der nicht, dass Typenbauten unbedingt auch Systembauten neue Möglichkeiten eröffnen. Dann können sieauch Kris- bei derHerstellunggroße Mengen von fossilerzeugtem im Vorteil. Durch denEinsatz von Holzentsteht sogarso bei einerwirklichernstzunehmendenStückzahländert bote etwas Neues beitragen. Der„Bremer Punkt“ von Als Architekten sind wir gewohnt, sehr ortsbezo Typenbauten wurden meistzugleichalsSystem- Wie siehtesmitderBetrachtungLebenszy Wie sehenSiedieMöglichkeitodergarNotwen- den sinnvoll? Bauens?Odersinddigkeit desindustrialisierten finden. Stehtder Typenbau hierim Widerspruch? aus Ihrer Sicht eher konventionelle Baumetho geben? gen zudenken,umdiejeweilsbesteLösung bauten mithohemVorfertigungsgrad errichtet. Könnten neueTypenbauten auchneuesoziale Bauen weiteralsmitkonventionellenBauweisen? Kommt mandabeimitTypenbauten und seriellem Impulse fürdieHausgemeinschaftenundKieze kluskosten undNachhaltigkeitderGebäudeaus? CO ₂-Bilanz, daHolz CO ₂

aus der CO LIN ₂ - - - - - ­ - - - -

Typenbauten, infrage die Standards stellen? Das wäre Auch dieIntegration von GebäudetechnikindasGebäude Vielfach wirdder Typenbau von Bauherren primärals Qualitätssteigerung begriffenwirdundnicht als Vehikel zur Grundstückskosten spielen hier eine viel größere Rolle. Es zum Beispiel über eine Art Gebührensystem,zum BeispielübereineArt das dieRisi- entfallen. Wenn sieernsthaft betriebenwird,müssenfür Muck Petzet D’HABITATION INBERLIN. ODER DIEUNITÉ WIE DAS HANSAVIERTEL ODER TYPENBAUTEN – TIONIERENDE SIEDLUNGEN FUNK- GUT BIS HEUTE ES GIBT HERVORRAGENDE, Das Gesprächwurde geführtvonMarcSteinmetz,a:dks. wertiges Wohnen zuermöglichen. Entwicklermargen und volle Stellschraube, umbezahlbares undqualitativ hoch werden. wirddasganzeThema Abermomentan jaeher theoretisch eine Möglichkeit, dasichzumBeispielZulas - den Energienachweis oderLebenszyklusbetrachtungen die Entwicklung von Typen zunächsterheblichmehrPla den. Dabei sinddiePlanungskosten sicherkeine sinn auch beiderzehnten oderdreißigsten Ausführung wirt ansatz nur dann zum Erfolg führt, wenn eralsMittelzur führt, ansatz nurdannzum Erfolg Reduzierung von Planungskosten. Letztlich bin ich der Überzeugung, dass der Typisierungs Mittel zur Einsparung von Planungshonoraren verstan sungen imEinzelfall, komplexe Berechnungen etwa für schaftlich von seiner planerischen Leistung profitieren, fair abbildet. ner mit ihren Produzenten haben. Der Architekt muss nungskosten aufgewendet werden, diesicherstallmäh mand Interesse ankomplexen methodischen Ansätzen. unter dem Motto Kosteneinsparung betrieben. Da hat nie- ken unddaswirtschaftliche Engagement beiderParteien ist ein Irrglaube, dassdurch Typisierung Planungskosten kann bei einem Typenbau auf ein anderes Niveau gehoben bei einerSerieeherlohnenalseinemEinzelobjekt. in fairen Langzeitbeziehungen, wiesieetwa Desig lich über eine Serie amortisieren. DieLösunglich übereineSerieamortisieren. bestünde dieser Re-Standardisierung eineRollespielen? der Nachhaltigkeitein.KönntenTypenbauten bei ein „Downgrading“unserer Standards imSinne sen für das Wohnen“ setzen Sie sich aktiv für Macht der Typenbau die Architekten überflüssig? Planungsaufträge undFragendesUrheberrechts. Herr Petzet,vielen DankfürdasGespräch. In Ihrer These im Rahmen der Publikation „X-The Unter denArchitekten gibtesSorgen inBezugauf

47 ------

Positionen Positionen PLANUNG UND QUALITÄT GESPRÄCH MIT STEFAN FORSTER

01

Herr Forster, die landeseigenen Wohnungsbauge- DIE DISKUSSION ÜBER sellschaften möchten unter anderem mit seriel- DEN TYPENBAU IST EIN lem Bauen und Typenausbildung den Vorgaben der Landespolitik und den eigenen Zielsetzungen ZEICHEN VON HILFLOSIGKEIT. in Bezug auf Geschwindigkeit und Kosten begeg- ES GIBT KEINE AUFGABEN- nen. Ist das ein richtiger Weg? STELLUNG TYPENBAU, Unserem Land ging es wirtschaftlich noch nie so gut wie DIE AUFGABENSTELLUNG heute. Im Gegensatz dazu war die Qualität des öffentli- chen Wohnungsbaus noch nie so schlecht wie heute. Der HEISST WOHNUNGSBAU. Staat übt auf der einen Seite einen immensen Druck aus, Stefan Forster die Baukosten zu senken, während er auf der anderen Seite die technischen Anforderung an die Bauten weiterhin per- manent verschärft und damit die Baukosten in die Höhe treibt. Trotz dieses offensichtlichen Widerspruchs soll das keine Aufgabenstellung Typenbau, die Aufgabenstellung Bauen billiger werden. Die Wohnungsbaugesellschaften, heißt Wohnungsbau. Wohnungsbau ist immer seriell, es da landeseigen, unterwerfen sich diesem Diktat der Poli- geht um die Wiederholung von funktionierenden Grund- tik. Die Fixierung auf niedrige Kosten und kurze Bauzeit rissen und gleichen Elementen. Wohnungsbau basiert auf ist nicht nachhaltig. Wir sind gerade dabei, die Fehler dem Prinzip von Reihung und Stapelung von Wohnungen. der Nachkriegsjahre, Zeiten größter Das ist eine Regel, die bei jedem Wohnungsbauarchitekten

01 Wohnungsnot, ohne Not zu wieder- zum Handwerk gehört. Stefan Forster, holen: Damals wurde ebenfalls sehr Wir Architekten haben den Auftrag, niedrige Mieten zu Architekt schnell und schlecht gebaut. Viele ermöglichen und daher auch mit niedrigen Kosten zu Wohnungsbaugesellschaften mit bauen. In den Zeiten der größten Wohnungsnot in den 1958 geboren in Rockenhausen Beständen aus diesen Jahren leiden 1920er Jahren wurden Qualitäten im öffentlichen Bauen heute darunter. Ihre schlechte Sub­ geschaffen, die heute noch Bestand haben, etwa die 1978 bis 1984 stanz würde für den Abriss sprechen, Häuser von Bruno Taut. Auch manche Gebäude aus der Architekturstu- Abriss von bezahlbarem Wohnraum sogenannten Postmoderne in den 1980er Jahren sehen dium, TU Berlin ist heute jedoch politisch nicht durch- heute, dank ihrer Steinfassaden, noch aus wie bei der

1985 Stipendium, setzbar. Also ist man zum Sanieren Erstellung. Der öffentliche Wohnungsbau heute schafft es Venedig verdammt, ohne einen Gegenwert nicht annähernd auf dieses Qualitätsniveau, weil nicht die dafür zu erhalten. architektonische Qualität, sondern Herstellungskosten 1986 bis 1988 Ein wesentlicher Faktor bei der Bau- und Erstellungszeiten im Vordergrund stehen. Wir müssen Langhof, Berlin kostensteigerung sind die Grund- im Wohnungsbau zu einer längerfristigen Betrachtung der Kuhler, Mannheim stückspreise. Wenn man jedoch Bauten kommen. Anstatt der üblichen 30 Jahre sollten 1988 bis 1993 bereits Grundstückseigentümer ist, wir grundsätzlich über Nutzungsdauern von 100 Jahren Assistent, TH was ja bei den Wohnungsbaugesell- und mehr sprechen. Darmstadt Lehr- schaften der Fall ist, hat man eigent- stuhl Wohnungsbau lich viel größere Freiheitsgrade für Beziehen Sie die Kritik auf die Grundrisse oder

1989 Gründung eine bestimmte Bauqualität. Aus die Fassaden? Stefan Forster diesem Grunde ist mir der enorme Beides. Die Ansammlung an billigen Wohnungsbauten, Architekten Kostendruck unverständlich. der fehlende gestalterische, ökologische und nachhaltige Anspruch an die Fassaden, all das wird uns in 30 Jahren 2012 Umfirmierung Wie sehen Sie die Diskussi- auf die Füße fallen. Bezogen auf die Fassadenmateria- in Stefan Forster Architekten GmbH, onen zum Typenbau? lien sind Klinker eigentlich halb so teuer wie eine Wärme- geschäftsführender Die Diskussion über den Typenbau ist dämmverbundfassade – wenn man längerfristig denkt. Die Gesellschafter ein Zeichen von Hilflosigkeit. Es gibt öffentlichen Unternehmen sollten sich diese Denkweise

48 „richtig“ Stadt zu machen.Das„richtig“ Hauptproblem Stadt derGroßsied Arbeitszeit, dasheißt zueinerhöheren Verweildauer in Gebäuden ordnenundstärken. Inkeinem Fall sollteman Grundstücke effizienter auszunutzen. Dabei wandern erst undQualität einerFassadeGestaltung beimisst,dokumen Weide inkleinteilige zutransformieren. Siedlungen In zu eigen machen.MitderBedeutung, dieeinBauherrder eines konfliktfreien MiteinandersmüssendieFörder chenanspruch für jeden Einzelnen. Zur Sicherstellung geschaffen und die Bebauung auf vier oder fünf Geschosse grundrisse dringend neubewertet werden, auchimHin- verdichtung besteht dieChance, ausdenGroßsiedlungen verdichten und dabeitypologischvorgehen. Zu Beginn ten Bereiche. Damit ist man bei den Defiziten und Mängeln ernichttiert zuletztauchseineVerantwortung gegenüber tiv zusehen.ManmussdieseStrukturen und aufwerten den Gebäudetypologien funktionieren. Voraussetzung für für den Gebäudetypologienfunktionieren. Voraussetzung die Geschossigkeit derklassischen Platten wiederholen. das Vorbild fürdieTransformationsprozesse. Durch Nach- diesem Zusammenhang wurdenqualitätsvolle Freiräume der den Wohnungen führen wird. die Lebensqualität, dieQualitätderZeit, diewirinunse- der Plattenbauwohnungen ausden die BäderunddannKüchen nachinnenindieunbelichte der Stadt undderGesellschaft.der Stadt auch allerdazugehörigen Infrastrukturfragen. Grundsätz antworten. Für dieBaulücken indenInnenstadtlagen istdieNutzung Maße vorhanden ist, solltemandasThema eherlassen. Nachverdichtung istjedochderpolitischeRückhalt fürdie Die Nachverdichtung einerintegralen bedarf Betrachtung Dichte der Gründerzeit, die klassische europäische Stadt Rückbau derPlattenbausiedlung inLeinefelde entwickelt Die Nachverdichtung von Großsiedlungsräumen istposi Die Errungenschaft unserer Gesellschaft istdochgerade Förderrichtlinien. Die Wohnungen werden tiefer, um die Die Grundrisseleidenebenfalls unter denVorgaben der Heute erlebenwireineWachstumsphase. Für michistdie fen. Unser Ansatz war damals,diegroßen Kühe aufder man durch Ergänzung von sechs-bissiebengeschossigen reduziert. ren Wohnungen verbringen. DiesenFortschritt habenwir nungsnot mit der Schaffung von Substandardwohnungen uns erarbeitet, damiteinher geht aucheinanderer Flä handelnden Akteure, falls dieser nicht in ausreichendem würdenvor allem schrump haben, glaubteman,dieStädte blick darauf, zuimmerweniger dassdieDigitalisierung kommen. dasswiraufdieWoh Esistabsolutinakzeptabel, lich könnte eineNachverdichtung mitsichwiederholen lungen sind die undifferenzierten Außenräume. Diese kann 2000 er Jahre, als wir unsere Beiträge zumUm- und Ob sie Typen heißen oder nicht: Wo können denn Gebäudewiederholt imStadtraumeinge auf dergrünenWiese? setzt werden, inBaulücken,Großsiedlungen, 1970 er Jahren ange ------Thema Wohnen fürdasExistenzminimum.DenBegriff Als Architekten müssenwirheutzutage inBezugaufver Ansatz geprägt sein. Das Gesprächwurde geführtvonMarcSteinmetz,a:dks. zweitrangig. Wiederholungen. Diegewählte Konstruktion isteher ob man Siedlungen oder Stadt bauenwill.Natürlichob manSiedlungen oderStadt kann ckelt – und funktionieren heute noch. Letztlich ist die Frage, einem BautypoderStilmitleichten Abweichungen entwi einen Bruchteil derGesamtkosten ausmachen. Gute Pla- eure) überAbschläge klargeregelt. Das mussdieGrund- ckelt, umdieRegeneration derArbeitskraft ihrer Bewoh - gaberechtliche undurheberrechtliche Fragen eineimmer glaube nicht, dassunsvorgegebene Typengrundrisse, wie gereiht undgestapeltwerden –ganznormalesHandwerk vorgegebenem Raumprogramm, Standardty optimierte von festenTypen wenig sinnvoll, dennhiermusssehrstark wicklung derForschungen ausden tisch nicht. Heutige Gebäudemüssenjedochvon diesem der der Wohnqualität oderLebensqualität (s. auf denKontext eingegangen werden. absurd, andenPlanungskosten zusparen, dadiesenur Einsparungen ergeben sichimmerüberdieAnzahlder Bezogen auf die Gebäudegrundrisse heißt das, je nach Man mussaberwissen,welche von urbanemodereben Art Die klassischen wurden Gründerzeitviertel auch aus Die Honorierungvon Wiederholungsplanungen istin Nutzungsrecht füreinenEntwurfzubezahlen,sozusagen entwiEr wurde aufderBasisminimalerStandards Der ist ein Produkt der Mangelwirtschaft. pen für diesen spezifischen Ort zuentwerfen,pen fürdiesenspezifischenOrt welche dann nicht urbanemUmfeld mandamit erzeugen will. man Gebäudetypenwiederholen,reihen odergruppieren. ren immernochnicht herumgesprochen. ner zu ermöglichen. Er ist zudem die direkte Weiterent nung magzwar nichtaber amEndeGeld billigsein,spart und schafft leiderhat sichdasbeivielenBauher Werte, im Plattenbau, weiterbringen. bauen zulassen. billig einzukaufen, von unddendannmehrfach anderen höhere entwickeln. Sensibilität das Esistnicht akzeptabel, im Wohnungsbau, alsoeigentlich nichts Besonderes. Ich lage unserer Honorierungbleiben.Grundsätzlich istes HOAI (Honorarordnung fürArchitekten undIngeni Wie sehenSiedieRollederArchitekten indiesem Grundsätzlich kannmanTypenbautenGrundsätzlich alsoauch bau –etwagegenüberdenPlattenüberwinden? heute gebrauchen? Prozess? Kann mansodieSkepsisgegenüberdemTypen - Herr Forster, vielenDankfürdas Gespräch. 1920 o.) gabesprak er Jahren zum 49 ------

Positionen Positionen 01 Michael Sachs, Jahrgang 1947 WIRTSCHAFT­

Studium der LICHKEIT UND Soziologie, Geschichte und TYPENBAU GESPRÄCH MIT MICHAEL SACHS Germanistik

GEWOS-Institut 01 für Stadt-, Regional- und Wohnforschung

1978 bis 1986 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft

1989 Geschäftsfüh- rer der WVN Wohnungsverwal- tung Nord

1992 bis 1995 Herr Sachs, Sie haben aus Ihren ver- Vorgaben bei der Energieeinsparung, aber auch Berater zur Ent- schiedenen beruflichen Stationen in anderen Bereichen. wicklung einer einen breiten Überblick zum Thema Neben den eigentlichen Baukosten unternehmerischen Wohnungswirt- Wohnungs- und Typenbau. Was sind spielen bei der Betrachtung der Wirt- schaft in Russland aus Ihrer Sicht die wesentlichen schaftlichkeit heute auch die Lebens- Fragen? zykluskosten eine immer größere Rolle. 1995 Geschäftsfüh- Die Forderung, das Bauen stärker mit indus­ Was bedeutet dies für den Typenbau? rer der städtischen triellen Fertigungsweisen zu verbinden, besteht Das Thema hat eine entscheidende Bedeutung. Wohnungsgesell- schaft GWG in ja schon seit langem: Die Bauindustrie nennt Lebenszykluskosten ergeben sich nicht nur aus Hamburg unsere konventionellen Bauweisen mittelalter- Abschreibung und Alterung, sondern auch aus lich. Es gab in den 1960er und 1970er Jahren Veränderung der sozialen Bedürfnisse und der 1999 Mitglied des schon einmal eine Hochphase des typisierten Lebensfähigkeit der Gebäude in unterschiedli- Vorstands des und industrialisierten Bauens. Unter deren chen zeitlichen Zusammenhängen. Die Wohn- kommunalen Woh- nungsunterneh- Ergebnissen – den Bauformen, den sozia- häuser der Gründerzeit in unseren Innenstäd- mens SAGA GWG len Rahmenbedingungen – leiden die großen ten, die teils seit 150 Jahren dort stehen, haben Wohnungsunternehmen in den Städten noch diese Lebensfähigkeit bewiesen. Dem gegen- 2010 Wohnungs- heute. Wenn man an diese Entwicklung heute über stehen die Kosten für die Errichtung man- baukoordinator wieder anknüpfen will, müssen zunächst die cher Großsiedlung der 1970er Jahre und die Auf- Hamburg Fragen nach einer stärkeren Individualisierung wendungen, um diese langfristig bewohnbar zu 2011 bis März 2015 der Typen und einer höheren Architekturquali- halten. Dazu gehören Platzgestaltungen, die Staatsrat, Behörde tät beantwortet werden. Einrichtung von Cafés, Gemeinschaftsräumen für Stadtentwick- und andere soziale Maßnahmen. All das muss lung und Umwelt Die Nutzung standardisierter und typi- man von Beginn an mitdenken. Hamburg sierter Bauweisen ist Bestandteil der Mitglied des Kooperationsvereinbarung zwischen Wie werden sich die Bedingungen Präsidiums des den landeseigenen Wohnungsbauge- durch die Berliner Neuregelung mit der GdW, Mitglied sellschaften in Berlin und dem Land, 50-prozentigen Belegung förder­fähiger des Verbandsrats hier spielt die Baukostensenkung Wohnungen verändern? des vhw Bun- desverbandes ebenso eine große Rolle. Wie sehen Die Möglichkeit, Bestände zu tauschen, müsste für Wohnen und Sie die Zusammenhänge? auch für die städtischen Wohnungsbaugesell- Stadtentwicklung, Die momentanen, absurden Preissteigerungen schaften denkbar sein. Dadurch könnte man Mitglied des Bei- haben mit dem Bauen selbst relativ wenig zu flexibel die gewünschten Mischungen herstel- rats der Baukultur tun, sondern eher mit den Grundstückspreisen len und an gezielten Stellen auch Kontrapunkte

Aufsichtsratvorsit- und natürlich auch mit der Prozessdauer und setzen. Gerade die Wohnungsbaugesellschaf- zender der den Prozesskosten für das Bauen. Ein weite- ten mit ihren sehr großen Beständen haben hier Gewobag, Berlin rer Punkt sind umfangreichere und restriktivere gemeinsam große Potenziale.

50 Architekten zudenThemen Typisierung undStandardi Aufgabe hat Vorrang. IchbinjaeinFan dessen,was man Ansätze mitgroßen undschweren Bauelementen. Verwendung werden diesejedochräumlich eingeschränkt Michael Sachs ZU HABEN, DERIRRT. BAUKOSTEN GEFUNDEN WEG IMHINBLICKAUF FERTIGUNG DENKÖNIGS- BAUENS UNDDERVOR- INDUSTRIALISIERUNG DES WER GLAUBT, MITDER zahlen, dennEntwicklung istteuer. Das giltgerade fürdie es nicht schädlich ist. erreichen. Daher braucht hoheStück Standardisierung gegenwärtig geschieht. Einige versuchen es schon, etwa wirkliche Preisvorteile nur bei sehr großen Stückzahlen vorgefertigten Baustoff-Kombinationen. EineEinschrän den primären Fragen unterordnen, diestadtgestalterische andererseits wirddadurch dieKernaufgabe desEntwer auf dieFrage, warum dieseGebieteattraktiv sind,liegt Einerseits müssenwirsicherlich zueinerIndustrialisie Man könnte schoneineMenge mehrtun,alsdas,was DiskussionDie berufsständische musssichgrundsätzlich Standards und TypenStandards müssen so integriert werden, dass sein. Statt Baulückensein. Statt werden dafür ehergrößere Entwick sierung. EinerseitsistdieAufgabe natürlich faszinierend, soziale oder architektonische Monokulturen zu errichten. fens fürvieleProjekte überflüssig. Nicht zuletztkann man rung undzumehrVorfertigungsprozessen kommen. Inder oder mit Hybridkonstruktionen,mit Holzfertigteilen also nutzungsgemischte derkurzen Stadt Wege. DieAntwort jenseits jederTypisierung. HierbringtdieVielfalt dieQua- kung istsicherdieteilssehrzwiespältige Haltungder im Baugesetzbuch alsurbanesGebietbezeichnet,alsodie lungsgebiete genutzt werden müssen. Wennlität. neubaut,mussmansichalsohüten, manStadt Architekten habenteilweiseVorbehalte gegen Typenbau und wennja,woimStadtraum? Wie könntendenndieWege indieTypisierung Gebäude, andererseits aber auch um wegfallende aussehen? schätzen SiedieseBedenkenein? lende Individualität und Ortsbezogenheit derlende IndividualitätundOrtsbezogenheit Planungshonorare undUrheberrechtsfragen. Wie über Typenbauten. Esgehteinerseitsumfeh Sehen Siegroßflächige Einsatzbereiche fürden

------Jane der Ziele zuerreichen.Ziele Auch dasistseriellesBauen. Das Gesprächwurde geführtvonMarcSteinmetz,a:dks. Gelungene Beispiele inder Nachverdichtung sindbeson Wir habenimJahr Wer glaubt,mitderIndustrialisierungdesBauensund zu senken undzugleicheinebestimmte Entwurfsqualität einem Umfeld aus weitgehendBestands standardisierten enthalten sind. Dabei kann es sogar sinnvoll sein, in Gebie gebäuden kann esdagegen angebracht sein,Ergänzungen ten, die bereits zu ten gefundenBeiderTypisierung zuhaben,derirrt. muss dere Punkthäuser, inbestehende diealsSondertypen den Standardbauweisen betrachten. DieWiederholung der Vorfertigung denKönigsweg imHinblickaufBaukos- aufweisen, auf weitere Sozialwohnungen zu verzichten. In Ensembles gesetzt werden, etwa dieHäuserTarzan und Mitteln, diegenutzt werden müssen, umdieehrgeizigen Probleme lösenkönnen. Eristfürmicheinesvon vielen Der Typenbau ist ein sinnvolles Mittel, wird aber nicht alle standardisierter Haustypeninbewährtenstandardisierter Bauweisen sicherzustellen. man die innovativen Techniken immer inKonkurrenz mit und Vielfalt ins Spielzubringen. jedem Neubauprojekt in konventioneller Ausführung vorzunehmen, umKontraste im geförderten Wohnungsbau erstelltwerden, sondernin burger Modell“umgesetzt, beidemnicht ganzeGebiete kann ebenfalls einsehrguterWeg sein,Zeit undKosten GEWOBA die landeseigenen Wohnungsbauunternehmen zu beachten? großengen Berlinsmitdendortigen Frei- und gen erhöhen. Welche Rollewird derTypenbau großteils durch Neubauumca. spielen können? lisierung derGebäudetypenganzkonventionellelisierung mit Typenbau beschäftigen, schlagen für die Rea Bautechniken vorundverzichten bewusstauf ten. DiesbegründensiemitdengeringenMarkt- ten aber auch durchaus in den Großsiedlun Herr Sachs,ichbedankemichfür diesesGespräch. Erschließungsflächen liegen. Was wäre hierbei Die Einsatzbereiche fürdieNeuenTypen könn Die landeseigenenWohnungsbaugesellschaften Einsparpotenzialen. Eine Reihe der Architekten, die sich aktuell für Noch einmalzudenKostenundMethoden: in BerlinsollenbisinsJahr Elemen- Bauenmittypisierten industrialisiertes kapazitäten und–damiteinhergehend –geringen 100 2011 inBremen oderderBremer Punkt. Prozent geförderten Wohnungsbau 30 inHamburg dassogenannte „Ham Prozent geförderte Wohnungen 2021 40 ihren Bestand . 000 Wohnun 51 ------

Positionen Positionen TYPENBAU UND INDUSTRIE GESPRÄCH MIT MARCUS BECKER

01

Herr Becker, Sie haben in der Publikation „Seri- Gelten dabei für die Zusammenarbeit mit öffent- elles Bauen“ als Vizepräsident des Hauptverban- lichen Auftraggebern – wie den landeseige- des der Deutschen Bauindustrie zusammen mit nen Wohnungsbaugesellschaften – besondere dem GdW (Bundesverband deutscher Wohnungs- Bedingungen? und Immobilienunternehmen e.V.) auf die Bedeu- Wir glauben, dass die Bauindustrie durch sogenannte tung des seriellen Bauens hingewiesen. Statt Generalübernehmerverfahren – bei denen die Anbieter teure Unikate herzustellen, müsse man deutsch- die komplette Planung und Ausführung eines Bauvor- landweit – besonders im kostengünstigen Woh- habens übernehmen – gute Möglichkeiten hätte, eine nungsbau – Serien von Wohnhäusern oder Wohn- große Zahl an Wohnungen als Typenbauten zu errich- häuser als Typenhäuser herstellen. Wie stellen ten. Preise von 1.750 € oder 1.850 €/m² für die Kosten- sich aus Ihrer Sicht die Möglichkeiten hierfür in gruppen 200 bis 700 anzubieten, wie es der Bauindus­ Berlin dar? trie in diesen Verfahren gelingt, ist durch herkömmliche Ich glaube, serielles Bauen und Typenbau können in drei Vergabeverfahren kaum möglich. Gerade in der klassi- Varianten eingesetzt werden: eine Variante mit komplet- schen Einzelvergabe an den Mindestbieter sind Nach- ter Vorfertigung und Modulen, eine mit vorgefertigten Ele- träge und Mehrkosten programmiert. Vielleicht wären menten und Teilmodulen – zum Beispiel vorgefertigte Bad- teamorientierte Zwischenlösungen denkbar, zum Bei- zellen – und eine mit herkömmlichen spiel die Grundlagenermittlung und den Vorentwurf durch 01 Bauweisen Stein auf Stein. Die kom- Architekten erarbeiten zu lassen und auf dieser Basis eine Dipl.-Ing. Marcus Becker plette Vorfertigung ist dabei am teu- Generalübernehmer-Ausschreibung zu erstellen. Gerade ersten, das konventionelle Bauen wenn die Grundstücke vorhanden sind, ist der Baupreis Geboren 1966 am günstigsten. Wichtig ist, dass wir ja sehr gut kalkulierbar, so dass man am Ende ein maßge- in Berlin eine Vielfalt generieren, um die unter- schneidertes Produkt und höchstmögliche Kostensicher- schiedlichen Aufgaben flexibel lösen heit für alle Beteiligten schaffen kann. Auf diese Weise Studium des Bau- ingenieur­wesens zu können. Und das sage ich nicht, weil könnte man ab dem Moment des Bauantrags eine 98-pro- in wir als Industrieverband die Interes- zentige Kostensicherheit erreichen. sen aller Mitglieder vertreten müssen, Seit 1990 bei sondern weil die aktuellen Probleme In der Kooperationsvereinbarung der landeseige- Kondor Wessels des Wohnungsbaus nur so zu bewäl- nen Wohnungsbaugesellschaften und dem Land

Seit 2000 tigen sind. Vielfalt durch unterschied­ Berlin ist zusätzlich zu den Auflagen zur Bele- Geschäftsführung liche Systeme ist dabei nicht zuletzt im gung mit geförderten Wohneinheiten und den der Kondor Wessels Sinne der Baukultur gefordert. Mietzinsbedingungen ja auch die Umsetzung von Bouw Berlin GmbH Es gibt also grundsätzlich zwei Rich- Nachhaltigkeitsaspekten gefordert. Müsste man tungen im kostengünstigen Woh- dann nicht den Blick auf die Lebenszykluskosten­ Seit 2011 Präsident des Bauindustrie- nungsbau: entweder die intensive der Gebäude richten, um andere Spielräume zu verbandes Berlin- Nutzung intelligenter innovativer erhalten? Brandenburg e.V. Systeme mit hohem Vorfertigungs- Bei dem enormen politischen Druck, dem die landeseige- grad, also Module, oder die Typisie- nen Wohnungsbauunternehmen ausgesetzt sind, verbun- Seit 2013 rung von Grundrissen und Gebäuden, den mit den geringen Mieterlösen, die sie erzielen dürfen, Vizepräsident des Hauptverbandes um – unabhängig von der Konstruk- sind hohe Vorfertigungsgrade oder modulare Systeme der Deutschen tion – Wiederholung und Vereinfa- sicherlich ein Faktor, der mit den wirtschaftlichen Vor- Bauindustrie chung in den Häusern zu erreichen. gaben für die Neubauten kollidieren könnte.

52 Teams ausPlanern, Bauherren undAusführenden, dievon Ja, auch dabei geht es um das Thema der Zusammenarbeit. Anfang an einemTisch sitzen,kann mandasProdukt Wohnhaus vielbesserumsetzenundAkzente setzen,zum gehören zusammen.Zudem gehen Auftraggeber undAuf gefordert. Konfrontatives Arbeiten funktioniert danicht. gemeinsamem Werkzeug ein umfassenderes Miteinander gen oderökologische Aspekte. Das isteineandere Kultur gen in einem Objekt lassen kaum anspruchsvollere, nach- wäre mehrVertrauen notwendig. DieamBauBeteiligten von Planern undAusführenden einleitet.Bei innovativen wissen, dasssiederSondermüllvon morgen sind. tragnehmer derzeit oftkonfrontativ miteinanderum.Hier die Berücksichtigung beider Ausführung wären die anfäng der Zusammenarbeit. Unsere große Hoffnungist,dassderEinsatz von ansetzen, umThemen wieNachhaltigkeit ernstnehmen Die Auftragsbücher sindsehrgutgefüllt, Kapazitätspro Bauweisen mit Modulen und hohem Vorfertigungsgrad ist Beispiel imHinblickaufspezifischeFassadengestaltun Beim öffentlichen Bauenist die Trennung von Planung Nachhaltigkeit undBerücksichtigung derLebenszyklus Fassadensysteme verbaut, von denen wir schon länger Die Forderungen der Politik sind ja recht drastisch. Miet sind dieSpielräume, insbesondere bezogen aufdieNach prinzip. Das muss sich künftig ändern, „design and build“ preisbindungen undderhoheAnteil Wohnun angeförderten und Ausführung in Deutschland das traditionelle Grund und nachhaltige Systeme umsetzenzukönnen. bleme haben wirabernicht. Die Bauindustriebraucht interdisziplinäre Zusammenarbeit sowieso von Anfang an brauchen zudem mehr Gleichwertigkeit und Augenhöhe. In benen Mieterlösen,letztendlichleidernicht möglich:Für kosten sindindiesenKostensegmenten, beidenvorgege- haltigkeit, ziemlicheingeschränkt. Dann werden günstigste haltige Lösungen, etwa beidenFassaden, zu.Demzufolge lichen Renditeerwartungen zusenken. Hiermüssteman Verbindendes ElementindenVerfahren vonder Was wären Ihre WünscheandieWohnungsbau Gebäude könnte etwa beiSerienundimTypenbau vonkonventio- entwickeln? auch einhöherer GradanVorfertigung möglich? arbeit beiderBewältigungdieserAufgaben gesellschaften? Wie könntesichdieZusammen- basierende Arbeitsweise,nutzbarfürPlanung, Modeling, eineaufeinem Bau undBetriebeinesGebäudes).Wird dadurch Planung biszurBaustelleundzumBetriebder Stehen dieMaschinenundTechniken bereit, wenn Sind denn überhaupt Kapazitäten für den Woh nungsbau indengeforderten Zielgrößenda? nellen Verfahren abgewichen werden soll? BIM sein(BuildingInformation 3 D-Computer BIM ­modell als ------Typenbau undseriellesBauenmachenunskeine Angst, Typen vornehmen, dajedesGrundstückseineEigenheiten Das Gesprächwurde geführtvonMarcSteinmetzundChristiane Axer,a:dks. Marcus Becker ZUSAMMEN. AND BUILD“ GEHÖREN ÄNDERN,„DESIGNKÜNFTIG PRINZIP. DAS MUSSSICH DAS GRUND TRADITIONELLE - FÜHRUNG IN DEUTSCHLAND UNDAUS-VON PLANUNG BAUEN IST DIETRENNUNG BEIM ÖFFENTLICHEN Wir stellen Gebäude mit gestapelten GrundrissenundWir stellenGebäudemitgestapelten Wohnbauserie gungen dagegen sindLandessache. gut anzusehensind. wir schnellliefern.Trotzdem habeichden Anspruch,dass tensenkungskommission diskutiert, aberich denke, dass typen sehenkönnte. Diessindkeine teuren Unikate, da die Häuser, diewirheutebauen,auch in dies keine BedingungfürseriellesBauenist.Wirmüssten durchgehenden Fassadenmotiven her, diemanalsProto­ die verglichen werden müssen. Bauweisen brauchen logischerweise zahlreiche Varianten, Das Thema derTypengenehmigung wurdeinderBaukos- sie mehr Akzeptanz erfahrensie mehrAkzeptanz alsdieklassischePlatte der sondern stelleneinegroße Chancedar. Wichtig wäre, dass sehr niedrige Kosten ermöglichen. fahren, ausreichende Vorbereitungszeit, denninnovative recht einfache Prinzipienangewendet werden, dieaber jedoch, gerade beidengenannten Generalübernehmer-Ver ja doch immer Veränderungen standortbezogene an den hat. Zudem bauen wir deutschlandweit, Typengenehmi Jahr Wären Typenbaugenehmigungen, durch die indi- viduelle Genehmigungsverfahren überflüssig elle MethodenunddenBauvonPrototypen ver würden, sinnvoll? sein wird wieder stärkt anzugehen.Hatsichseitheretwasbewegt? Beschreiben SiedocheinmalIhrTypenhaus im Herr Becker, vielenDankfürdas Gespräch. Sie haben bereits im letzten Jahr gefordert, seri- 70 2020 . Wenn daist,dannmüssen derBedarf , dasvielleichtirgendwann sobekannt

WBS

70 . 20

Jahren noch 53 - - -

Positionen Positionen MATERIAL, ­METHODE UND UMSETZUNG

Die Überlegungen für die Typenuntersuchungen der Wohnungsbaugesellschaften zeigen zwei grundsätzlich unterschiedliche Wege für neue Typenbauten und für das serielle Bauen: Einer- seits werden Typen vorgeschlagen, die auf modu- laren Grundrissanordnungen basieren, dabei aber unabhängig von der Konstruktion gedacht sind oder bewusst auf konventionelle Methoden zurückgreifen. Andererseits werden auf neuen Systemen basierende Häuser mit hohem Vor- fertigungsgrad, Hybridtechnologien oder mit Modulanteil vorgeschlagen. Sie stellen neue Anforderungen an die am Planungs- und Baupro- zess Beteiligten und bedingen veränderte Pla- nungs- und Arbeitsprozesse im Wohnungsbau. Welche Materialien werden genutzt, wie sehen die neuen Methoden aus? Es wurde eine Fabrik für Modulgebäude besucht und mit einem Her- steller eines Hybridsystems gesprochen. Zudem wird von einem innovativen Umsetzungskonzept der landeseigenen Wohnungs­baugesellschaften im „Urbanen Holzbau“ berichtet.

54 BETON MATERIAL gerade im seriellen Bauen eine ernst zu nehmende Alternative. züge sindunterschiedlich, undobwohl dieMarktanteile nach einsatz werden heute vielfältige Materialien genutzt. Die Vor wand. Zudem besitztBetonthermische Speicherfähig wie vor inRichtung Betongehen, sindinnovative Methoden Im Geschosswohnungsbau mit Elementbauweise und Fertigteil ­ Modulbauweisen angewendet auch inFertigtei gehört Hinblick aufdieBaukosten sindimmernochArgument Die QualitätendesBetonsimWohnungsbau gerade im Einsatzmöglichkeiten sorgen fürgeringen Wartungsauf fast imWohnungsbau. zumStandard Beim Verbau der für denhohenMarktanteil. Dauerhaftigkeit undflexible im Baugutnutzbarist.Beton inWand-, Skelett- und keit, die gerade vor demHintergrund derEnergiefragen len wieFiligrandecken, Balkon- undTreppen­ elementen - - - - optimierte Bauteile. optimierte thermischen Speicherfähigkeit und in den positiven Nutzung inHybridtechnologien,der Bedeutungder Betons inderWeiterentwicklung desMaterials, inder Beim Fertigteilbau liegtdasNutzungspotenzial des Die Fertigung imWerk ermöglicht maßgenaue, deckungs­ Fertigteile istderAufwand gegenüber Ortbetontechni Schallschutzeigenschaften. ken (Schalung, Gerüste, Bewehrung, Beton) recht gering. 55 -

Positionen Positionen

HOLZ STAHL

Holz bietet als nachhaltiger, nachwachsender Rohstoff Stahlbau nimmt im Geschosswohnungsbau in Deutsch- mehr und mehr Einsatzbereiche im Wohnungsbau und land immer noch eine untergeordnete Rolle ein. Dabei gibt so auch im Elementbau. Im Holzrahmenbau, im flächi- es materialbezogen durchaus Vorteile. Das vergleichs- gen Einsatz mit massiven Elementen aus addierten oder weise geringe Eigengewicht bietet Vorteile bei Gründung, gestapelten Querschnitten, aber auch in Systemen mit Transport und Montage. Zudem ist die Trennung von Trag- Raummodulen wird Holz als Werkstoff mittlerweile im werk und Hülle gegeben und schlanke zug- und druckbe- Geschosswohnungsbau eingesetzt. lastete Profile haben geringe Tragquerschnitte. Gute Dämmeigenschaften und geringes Gewicht machen Es werden Skelettkonstruktionen und Rahmenbauwei- Holz auch in Hybridbauweisen nutzbar. Die guten Brand- sen eingesetzt, die zum Beispiel mit Stahlverbunddecken schutzeigenschaften gerade der Massivbauelemente kombiniert werden. Raummodule können zur Errichtung können, trotz nach wie vor bestehender Vorbehalte bei ganzer Gebäude addiert und gestapelt werden. Auch nicht- Laien, eindeutig nachgewiesen werden, und auch bei tragende Innen- und Außenwandsysteme können genutzt Schallschutz und Trageigenschaften sind hier gute Werte werden. erzielbar. In der Gebäudehülle, gerade in derzeit häufig Interessant für serielles Bauen scheinen vor allem die eingesetzten vorgehängten Fassaden, wird Holz nicht Raummodulsysteme zu sein. zuletzt wegen des geringen Eigengewichts in hochwär- megedämmten Fertigelementen verarbeitet. Raumklima- tische Aspekte und die Ökobilanz runden das Bild in der Argumentation für den Einsatz im Wohnungsbau ab.

56 VERWENDETE ÜBERWIEGEND BAUSTOFFE Bundesamt 2015 Neubauten/Mehrfamilienhäusern, Statistisches Überwiegend verwendete Baustoffe bei Leichtbeton/ Stahlbeton Baustoffe sonstige Ziegel Bims 2 % 3 % 19 % 30 %

Porenbeton Kalkstein Holz

2 % 11 % 33 %

Schnittstellen oder Elementen kann dabei geltend gemacht vonStandardisierung Maßen, Typen, Verfahrensweisen, Rohbau, Fassade undAusbau verwischen. Einemögliche Elementbauweisen gegenüber, die Grenzen zwischen einfachen Wärmedämmverbundsystemfassaden, stehen Rohbau gegebenenfalls ergänzt mit umHalbfertigteile, nungsbau mitOrtbetonlösungenundKalksandstein, im Den konventionellen BaumethodenimGeschosswoh METHODE was denProzess desBauensgrundlegend verändert. Anforderungen anPlaner, Bauindustrie undBauherren, stellenaberauchneue bilden dabeineue Qualitäten.Sie Materialien indenElementen oderdenGebäudenmischen, Innovation.ständige Hybridbauweisen, die Techniken oder Die Verfahren bieten vielfache Ansatzmöglichkeiten für – – – – – – – – – – – Paneelbauweisen. stellt werden. Unterschieden wird dabei in Skelett- und ganze Zellen alsRaummodule sein,die werkseitig herge- unterschiedlichste Wandtafeln beimPaneelbau oder Elemente können dabeietwa großformatige Mauersteine, der amBauprozess Beteiligtenerfordern. werden. Esentstehen Systembauten, dieeinUmdenken            (Pro- undKontra-Argument) im HinblickaufPräzision, Abläufe,Qualität frühzeitige AbstimmungderProzessbeteiligten (bei komplexeren Bauteilen) Marktengpässe bei großer Nachfrage Wiederholungsfaktor Gefahr von Monotonie beigroßem Elemente Abhängigkeit vom Straßentransport großformatiger erhöhter imWerk Lagerflächenbedarf (Pro- undKontra-Argument) im HinblickaufPräzision, Abläufe,Qualität frühzeitige Abstimmung derProzessbeteiligten Automatisierung derFertigungsprozesse Reduzierung derLärmemissionenaufBaustelle geringer Arbeitskräftebedarf beiderMontage vor Ort kurze Montage- undBauzeiten wetterunabhängige Fertigung imWerk Die Vorteile sindunteranderem: Als Nachteilewerden gesehen: 57 -

Positionen Positionen

01 02 03 04

BEISPIEL SYSTEMBAU HOLZ- MIT HOLZHYBRIDSYSTEM DOPPELSTÜTZE

Hybridtechnologien bieten sich an, die positiven Eigenschaften der Materialien und Konstruktionsweisen zu verbinden und somit wesent- lich ressourcenschonender zu bauen. So auch das vorgestellte System mit Holz-Beton-Elementen. Im Geschosswohnungsbau kann der Einsatz von sichtbarem Holz vor allem im Hinblick auf Haptik, Innenluftqualität und Materialität neue Akzente im Wohnen setzen. Sowohl tragende als auch nichttragende Teile können im System genutzt und im Werk vorgefertigt werden. In einem holzverarbeitenden Betrieb werden Elemente wie Holzstützen, HYBRIDDECKE Deckenträger und ganze Fassadenelemente hergestellt. Diese Fassa- HOLZ-BETON-VERBUND denelemente in Holzrahmenbauweise können im Werk komplett mit Dämmung, Fenstern, Sonnenschutz und Außenhaut versehen werden. Bauteile wie Deckenträger, die für Verbundkonstruktionen notwendig sind, werden im Betonwerk mit Stahlbeton zu Hybriddeckenelemen- ten verbunden. DURCHGEHENDE BETONDECKE Im Prozess ist planerisch eine sehr hohe Präzision erforderlich, da bei der Verbindung der Elemente auf der Baustelle kaum Toleranzen bestehen. Die Planer und die Herstel- 01 Systembau Hyb- ler müssen dabei eng zusammenarbeiten. Gerade rid – Montage im Hinblick auf Kollisionsprüfung sind gemeinsame SKIZZE HOLZ- hochgedämmter Planungsmethoden wie BIM (Building Information HYBRIDSYSTEM Fassadenelemente Modeling) sinnvoll. im Werk Auf der Baustelle können parallel vorbereitende Holzhybrid-Deckenelemente 02 auf Holz-Doppelstützen Einbau von Fas- Arbeiten für den Einbau des Systems getätigt sadenelementen werden. Gründungen oder aussteifende Elemente, mit vormontierten wie Kerne, können in anderen Techniken, beispiels- Holzstützen weise in Ortbeton, hergestellt werden. Die Zusam- 03 Einbau von menführung auf der Baustelle ist logistisch und pla- Hybriddeckenele- nerisch gut vorzubereiten. Die Fassadenelemente menten, Holz- werden dann geschossweise mit den Stützen und Beton-Verbund den Deckenelementen verbunden. Der so entstan- 04 dene Witterungsschutz ermöglicht den sofortigen Fertiges Gebäude Ausbau des fertiggestellten Geschosses.

Abbildungen: Durch dieses System sind sehr schnelle Bauzeiten © von Cree GmbH auf der Baustelle umsetzbar.

58 Auf imWerk derBaustellewerden zeitgleichmitderModulfertigung die © a:dks/Kleusberg (Visualisierung) bäude, Beispiel Fertiges Wohnge- der Baustelle Modulmontage auf Werk imGrundmoduls Ausbau eines Werk tragwerks im Stahlrahmen- sionsschutz des kabine, Korro ­ Beschichtungs- erzeugen. Im Werk werden alleRaummodule einesentstehenden Gebäudesim gert werden, um dann in einem minutiös geplanten Ablauf auf die Bau- genommen werden muss.Modulgrößen bis vorgefertigten Raummodulen. werden. Damit istesmöglich,durchgängige großzügige Grundrissezu Modularität undFlexibilitätModularität Freiheitsgrade imStahlmodulbau, BAU STAHLMODUL- SKIZZE auf dieModulgrößen liegen indenTransportlängen, aufdieRücksicht angepassten Grundmodulemit biegesteifen Eckverbindungen große Rohbau ausStahlträgern hergestellt. DieBegrenzungen imHinblick Freiheitsgrade zuerzielen.DieWände derModulesindnichttragend, Das System lässt individuelle Planungen von Gebäuden unterschied- Ein anderer Zweig desElementbaus istdieStahlskelettbauweise mit stelle geliefert zuwerden. sind möglich.EsfolgtderAusbau derModule,dieanschließendgela- BEISPIEL STAHLMODULBAU und nur beigroßer Länge des GrundmodulsmüssenStützen eingefügt lichster Typologien zu.Hierbeisinddurch diegenau aufdieNutzung 07 06 05 Abbildungen: 08

Wohnungsbau. Im Geschosswohnungsbau werden die Stahl gen, gute Möglichkeiten auch im kostengünstigen gige desFassadenbilds Gestaltung sindmöglich. Erfahrungen inderErstellungvon Gemeinschafts- Kältebrückenerzeugung teilweise nochals kom Betonung der Module als auch eine modulunabhän Fundamentarbeiten zumAufsetzen derModulevor Stahl ausGründendesBrandschutzesStahl undder stelle geschieht geschossweise, derFertigausbau pliziertes Baumaterialpliziertes angesehen wird. Dennoch rialien undSysteme genutzt werden. Sowohl die unterkünften, Studentenwohnheimen, Büroge bäuden und dem Einsatz beiDachaufstockun bietet das vorgestellte System, auch durch die bausysteme bishernochzögerlich umgesetzt, da konventionellen Massivbauunterschiedliche Mate kann direkt erfolgen.Für Fassaden können wieim bereitet. DieVerbindung derModuleaufBau- 5 mBreite und 20 mLänge ------08 07 06 05 59

Positionen Positionen UMSETZUNG

01

PROJEKT „URBANER HOLZBAU“

Auf Basis eines Entwurfs des Büros Kaden+Lager wird Da sowohl die Holzelemente als auch die Stahlbetonteile derzeit durch die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaf- vorgefertigt werden, kann der Baufortschritt beschleunigt ten ein Gebäudeensemble aus drei Häusern mit 40 Woh- werden: Auf das aus Mauerwerk hergestellte Erdgeschoss nungen geplant. Städtebaulich sollen sich die Punkthäu- als Sockel sollen die Holzbauelemente geschossweise auf- ser in die Umgebung des Quartiers „Wohnen am Campus“ gebaut werden. einfügen, das zwischen einem Landschaftspark und dem Auch in der Fassade wird Holz eingesetzt. Eine Nut-­ Wissenschafts-, Wirtschafts- und Medienstandort Berlin Feder-Holzschalung mit einer vertikalen Hinterlüftung Adlershof liegt. und ausreichender Dämmung kann einen hohen Maßstab Die drei Punkthäuser auf quadratischem Grundriss haben in der Energieeffizienz setzen. Die vorvergraute Holzscha- Außenmaße von 16,2 m mal 16,2 m, die Wohnfläche beträgt lung soll darüber hinaus ein über Jahre gleichbleibendes jeweils ca. 900 m² und ist jeweils auf vier Geschosse und Erscheinungsbild ermöglichen. ein Staffelgeschoss verteilt. Der zentral liegende Trep- Durch leichtes Vor- und Rückspringen der Geschosse pen- und Aufzugskern ermöglicht die Umsetzung der 1- (EG und 3. OG) wird die Fassade gegliedert. Im zurück- bis 4-Zimmer-Wohnungen mit mindestens zweiseitiger gesetzten Erdgeschoss sorgt eine Putzfassade für einen Belichtung. In den oberen Geschos- Wechsel im Material, der Überstand des ersten Oberge- sen sind auch Maisonettewohnungen schosses lässt einen witterungsgeschützten Eingangs­ 01 Konstruktions- angeordnet. bereich mit Abstellflächen für Fahrräder entstehen. prinzip Bei der Erstellung wird konsequent Um den Informationsaustausch zwischen den Projekt- 02 auf Holz als Hauptbaustoff gesetzt. beteiligten zu verbessern, wird bei diesem Projekt von Perspektive Aufgrund seiner hohen Tragfähigkeit Beginn an auf die Planungsmethode BIM (Building Infor- „Urbaner Holzbau“ Visualisierung: wird Holz auch für den Einsatz in mation Modeling) gesetzt. Durch eine digitale Plattform Björn Rolle der Tragstruktur der Häuser genutzt. erhalten alle Beteiligten ein schnelles Verständnis für die 03 Kombiniert wird der Baustoff mit Architektur, das Gelände und die Aufgabe. Alle Modelle, Grundriss Stahlbetonfertigteilen für die Decken digitalen Pläne, Formulare und Listen werden in einem 1. und 2. OG und den Treppenkern. Zusammen mit System zusammengeführt, miteinander verknüpft, visua- Maßstab 1:200 den Holzrahmenbauelementen sorgt lisiert und ausgewertet. Eine optimale Analyse und Nut- 04 Teilansicht und der Stahlbeton für eine bestmögliche zung der BIM-Daten während der Planungs-, Bau- und Schnitt Fassade Lastabtragung und Aussteifung. Betriebsphase soll dadurch ermöglicht werden.

60 Quercus aum Sumpeiche palustris m 2 Zimmer Tp hg m Zimmer Tp 3 hg

hg

Tp 3 m alon Zimmer 2

Zimmer 3 m

m Tp hg hg Schlaen alon 3 m

3 m

3 alon

m alon 3 m ohnen m Abst m ad Schlaen m 3 m Abst

m

m

ohnen

33 m

n ohnen ohne 33 m

Abst ad

ad 23 m m

m 3

m

n e la h Sc 3

23 m 23

alon

m t

ohnen Abs

3 m

A

d a

hg m

m

3 m 3

lon a

Tp

Zimmer m

ohnen 23 33 m ad 23 m Abst m

2 Zimmer A Abst Abst

m 3 Tp

m

hg hg

ad

m

ad Abst

ad m m

alon ohnen 3 m

m m ohnen m

hg 3

m

ohnen m

m Tp 3 ad 2 Zimmer 2 Schlaen

ad Zimmer 3 m

m 3 m Tp

hg hg

Abst

Abst m

Schlaen 23 m A alon 3 m

3 m

m 3

ad 3 m ohnen

Abst

23 m 3

aen chl S

m

d a

m

GrundrissEGM2

ohnen 3

322 m ohnen

m 2 Zimmer Tp hg 3 m Zimmer Tp 3 hg 3 m

m Abst

alon 3 m

hg Tp 2 Zimmer

33 m 3 m 3

Zimmer

Tp 3 Tp hg 3 hg URBANER HOLZBAU

Baukörper 3 Baukörper 2 Baukörper 1

3 m Tp 3 Zimmer hg

m hg Tp Zimmer m

Quercus äume Säuleneiche au Hochstamm

hg Tp

3 Zimmer Zimmer Tp Terrasse 2 hg 3 m m

Schlaen m Schlaen Schlaen m m

m

astigiata Terrasse

Taxus oder

Terrasse m Terrasse m Ligustrum Ligustrum Liguster lanblce hm lanblce Koster Abst

Schlaen 3 m ohnen

m 3 m

Spielplat

m

Schlaen m 3

Schlaen m ohnen

ohnen Abst 3 m ulgare 3 m HAR 3 m lur m ohnen 3 m

Abst 2 m

ad m

Schlaen m

Abst Schlaen m m

m Terrasse

m

2 m 2

m

Schlaen Schlaen 3 m 3 Abst

3 m A Abst

hg 2 Tp m

3 Zimmer 3 Zimmer lur ad

m

ad hg A ad m m 3

ad

Tp m Abst m

berdacht m m HAR

Abst m

m Räder ad HAR Räder

Schlaen berdacht 3 m

3 m m

Schlaen m

Eingang Schlaen m

Abst m m

lur

Räder

3 m 3 Abst

ad Eingang m

ohnen m

3 m m

Terrasse Abst

m Abst 2 m Abst A

m

m

3 m 3

Eingang berdacht Räder ohnen

ad

m m ad

Schlaen

m

lasterläche

Rasenplaster m

Abst m 2 Zimmer Tp hg m Zimmer Tp 3 hg Heiungsraum

hg m m m

Tp 3 Abst alon Zimmer 2

Zimmer lasterläche 3 m Tp Tp

m m hg hg

lasterläche Hece h2m Schlaen Schlaen alon 3 m 3 m

Liguster lasterläche 3 m 3

Ligustrum ulgare alon alon 3 m ohnen 3 Räder m Abst m ad Schlaen m 3 m Abst

m

ohnen m 33 m ohnen ohnen 33 m Abst ad

ad 23 m m

m m 3

Schlaen 3 m 3

23 m 23

alon Sitban Abst Sitban ohnen

3 m

A m

hg ad

Sitban m

3 m 3

Tp alon

Zimmer

ohnen m 23 33 m ad 23 m Abst m

2 Zimmer A Abst Abst

m 3 Tp

m m

hg hg ad m

ad Abst ad m m alon ohnen m 3 m ohnen m

hg 3

m

ohnen m

m Tp 3 ad 2 Zimmer 2 Schlaen

ad Zimmer 3 m

m 3 m Tp m

hg hg

Abst Abst

Schlaen 23 m A

alon 3 m 3 m

ad m 33 Räder m ohnen

Abst

23 m m 3

Schlaen

m ad

GrundrissEGM2

ohnen m 3

322 m ohnen

m 2 Zimmer Tp hg 3 m Zimmer Tp 3 hg 3

m Abst

alon 3 m

hg Tp Mllsammelstelle 2 Zimmer

33 m 3 m 3

Zimmer

Tp 3 Tp hg 3 hg

Grundriss EGm1:200 lasterläche Grundriss EGM2 m 2 Zimmer Tp hg m Zimmer Tp 3 hg

hg

Tp 3 m alon Zimmer 2

Zimmer 3 m

m Tp hg hg Schlaen alon 3 m m 2 Zimmer Tp hg m Zimmer Tp 3 hg

hg 3 m

Tp 3 m alon Zimmer 2

Zimmer 3 m

Tp Tp

m m 3 alon hg hg Schlaen alon 3 m

3 m

alon m 3 3 m alon alon 3 m ohnen m Abst m ohnen ad m Schlaen m 3 m Abst

m

ohnen m ohnen Abst 33 m m ad m ohnen Schlaen 33 m Abst ad Abst 23 m m 3 m ad

m m m 3 Schlaen 3 m 3

23 m 23

alon

Abst ohnen ohnen m

3 m m

33 m A ohnen

hg ad

m ohnen 33 m

3 m 3

Tp alon

Zimmer

ohnen m 23 33 m ad 23 m Abst m

Abst Abst Abst ad 2 Zimmer A 23 m m

m ad 3 Tp

m m m 3

m hg ad

Schlaen 3 m 3 m

ad Abst m 23 ad m m alon ohnen 3 m m alon ohnen m

hg 3 ohnen Abst m

ohnen m

m Tp 3 ad 3 m Zimmer 2 A m

Schlaen

ad Zimmer 3 m

Tp Tp

hg m 3 m ad m hg hg

Abst Abst m

Schlaen 3 m 3

23 m A

alon 3 m

Tp 3 m alon

Zimmer

ohnen m 23 33 m

ad m 23 m Abst

ad m 33 ohnen

Abst Abst 2 Zimmer m A Konstruktionsprinzip

Abst m 3 Tp

23 m m 3

Schlaen

m

m m ad

GrundrissEGM2 hg

ad

ohnen m 3

322 m ohnen m 2 Zimmer Tp hg 3 m Zimmer Tp 3 hg 3

m

m

Abst ad Abst ad m m alon ohnen m 3 m ohnen m Grundriss 1./2.OGm1:200

hg 3

m alon m

3ohnen m

m Tp 3 ad hg Zimmer 2 Schlaen

Tp ad Zimmer 3 m

2 Zimmer m Tp

33 m 3 m m

3 m 3 hg hg

Abst

Abst Zimmer

Schlaen Tp 3 Tp 23 m A

alon 3 m

3 m 3 hg

ad m 33 m ohnen

Abst

23 m m 3

Schlaen

m ad

GrundrissEGM2

ohnen m 3

322 m ohnen

m 2 Zimmer Tp hg 3 m Zimmer Tp 3 hg 3

m Abst

alon 3 m

hg Tp 2 Zimmer

33 m 3 m 3

Zimmer

Tp 3 Tp hg 3 hg 2 m Zimmer Tp hg 3 m 3 Zimmer Tp hg

hg 03 m 2

Tp N alon Zimmer

3 Zimmer 3 m

m Tp hg 3 hg Schlaen Schlaen 3 m Schlaen alon m m 3 m m 2 Zimmer Tp hg m Zimmer Tp 3 hg

hg 02

Tp 3 m 3 m 3 alon Zimmer 2

Zimmer 3 m

alon

m Tp hg hg Schlaen alon 3 m

3 m alon 3 m

m

3 m 3 Schlaen alon

m Schlaen alon 3 m Abst 3 m ohnen m ohnen 2 m Abst m ad Schlaen m 3 m Abst

Schlaen m

ohnen m 33 m ohnen ohnen 3 m 33 m Abst ad 23 m m

ad EG

m m 3 2 m 2 m

Abst ohnen Schlaen 3 m 3

23 m 23

alon

Abst ohnen 3 m Abst ohnen 3 m

3 m m ohnen 3 m

A

hg ad

m

ad m 3 m

Tp alon

Zimmer ohnen m 23 33 m ad 23 m Abst m

Abst m

Abst Abst 2 Zimmer A m 3

m 3 Tp

m 3 m 3

m Schlaen

hg hg ad

alon m

ad Abst

ad m m alon ohnen 3 m m m

ohnen m

hg 3 Schlaen m

m

ohnen m A

m Tp 3 ad ad 2 Zimmer 2

Schlaen

hg 3 3 m ad Zimmer Tp Tp

m Abst m

3 m m 3 m

hg hg

Abst

Tp Abst m alon Schlaen

23 m A 3 Zimmer 3

alon 3 m m 3 ad Abst m

Schlaen 3 m

3 m

ad Abst

m ad Schlaen m Zimmer A m 33 ad m ohnen Tp m 23 m

Abst m

2 m m 3 23 m

hg hg

Schlaen

ad m ad

GrundrissEGM2

ohnen m 3 322 m ohnen m 2 Zimmer Tp hg 3 m Zimmer Tp 3 hg 3

alon 3 m m

Abst

ohnen m 32 32 m ohnen 1./2.OG

Abst m m

3 m 3

Schlaen

m ohnen Abst alon

23 m m Schlaen Zimmer 3 23 m Schlaen Schlaen 3 m

hgad m Tp m Tp

2 Zimmer

33 m 2 hg

Schlaen m 3

Zimmer alon 3 m A

Grundriss 3.OGm1:200

3 m 3 Tp

hg 3 hg

ad m 3 m ohnen

Abst Abst m

23 m m 3

m ad Schlaen

ohnen

322 m

m 3 Zimmer Tp hg 2

m

Abst

alon m 23 3 m Schlaen 04 3.OG hg 2 Tp 3 Zimmer 33 m

Tp 2 Zimmer 3 m hg 32 3 m 3

DG Tp 2 Tp m 2 Zimmer Tp hg m Zimmer Tp 3 hg Zimmer

hg m

Tp 3 32 hg alon Zimmer 2

Zimmer 3 m

m Tp hg hg Lageplan mitErdgeschossgrundrissm1:500 Schlaen alon 3 m

3 m

3 m 3 alon 61

alon 3 m

DT m

Schlaen Schlaen m m

m DT ohnen m Abst m ad Schlaen m 3 m Abst m

ohnen m Positionen 33 m Schlaen ohnen ohnen m 33 m Abst ad

ad 23 m m

m m 3

Schlaen 3 m 3

23 m 23 alon

ohnen Abst

3 m

A m ohnen

22 m

hg ad

m

3 m 3

Tp alon

Zimmer

ohnen m 23 33 m ad 23 m Abst m

2 Zimmer A Abst Abst

m 3 Tp

m m

hg hg ad

m

ad Abst ad m m ohnen alon m 22 m 3 m

ohnen m Abst 3 m lurTreppe ohnen

Schlaen hg 3 2 m

m

ohnen m m

m Tp 3 ad 2 Zimmer 2 Schlaen 3 m ad

ad Zimmer m

m 3 m Tp m

Abst hg KFZ Abstellflächen KFZ Verkehrsflächen Verkehrsflächen Technikflächen gemeinschaftliche Abstellräume Balkone/Terrassen 4 ZimmerWohnungen6x 3 ZimmerWohnungen11x 2 ZimmerWohnungen13x 1 ZimmerWohnungen12x

Abst Abst

Schlaen 23 m A alon 3 m 3 m

3 m

ad m 33

m ohnen

Abst m

3 m 3 23 m m

A Schlaen

Schlaen m

ad ad

GrundrissEGM2 hg 32

ohnen m 3 322 m ohnen

m 2 Zimmer Tp hg 3 m Zimmer Tp 3 hg 3

Zimmer lurTreppe m Abst ad m Tp 2 2 m A 2

Grundriss 3GM2

3 m m

alon ad

3 m m

ohnen hg 2 m

Schlaen

Tp m 2

2 Zimmer ohnen lurTreppe

33 m 2 2 m Dachterrasse m 3 3 m 3 m Schlaen

Schlaen

3 m DT ohnen Zimmer

m 22 m 3 Tp hg 3 hg

ad 3 Zimmer

m m 3

Abst m m

Grundriss DGm1:200 Abst

Tp Abst

2 2 m A Wohnungsverteilung Dachterrasse ad m

m

2 m 2 ohnen

Schlaen 3 m Abst Tp 3 Zimmer

m 3 m hg

m

Dachterrasse

3 m 3

Tp Tp

3 Zimmer 3 hg hg Grundriss DGM2 IMPRESSUM

V.I.S.D.P. INHALTE/REDAKTION/GESPRÄCHE Wikimedia Commons, Josiette Honnef a:dks Public Domain Gewobag Wohnungsbau-­ Marc Steinmetz Aktiengesellschaft Berlin Christof Kullmann Seite 10, Bild 03 Leiterin Unternehmenskommunikation Christiane Axer Fotografie von Manfred Brückels, Tel.: +49 (0)30 4708-1513 Steffen Samberger 2005, Wikimedia Commons, [email protected] CC BY-SA 3.0

Jacqueline Tartler KONZEPT, GESTALTUNG, SATZ Seite 11, Bild 04 HOWOGE Strichpunkt Design, Fotografie von Manfred Brückels, 2010, Wohnungsbaugesellschaft mbH Stuttgart / Berlin Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 stellv. Leiterin Unternehmenskommunikation Seite 11, Bild 05 und Marketing DRUCK HOWOGE-Archiv Tel.: +49 (0)30 5464-2401 Ruksaldruck GmbH und Co. KG, [email protected] Berlin Seite 11, Bild 06 Fotografie von Thomas Bruns, GESOBAU

HERAUSGEBER BILDNACHWEIS Die landeseigenen DARUM TYPENBAU DIE NEUEN TYPEN Wohnungsbaugesellschaften Seite 07, Bild 01 Bildnachweis siehe Bildunterschriften degewo AG Zeichnung von Alberto Contreras Potsdamer Straße 60, 10785 Berlin González, 2009, www.degewo.de Wikimedia Commons, POSITIONEN GFDL Free Documentation License GESOBAU AG Seite 55 Wilhelmsruher Damm 142 Seite 08, Bild 01 iStock.com/JFsPic 13439 Berlin aus: Deutsche Bauhütte, 1926, www.gesobau.de Fotografie von unbekannt, Seite 56 unten links Museum Lichtenberg, iStock.com/takenobu Gewobag Wohnungsbau- Berlin Aktiengesellschaft Berlin Seite 56 oben rechts Alt Moabit 101 A, 10559 Berlin Seite 08, Bild 02 Fotografie von Salomon Schindler www.gewobag.de Fotografie von Wolfgang Bittner, für a:dks/Kleusberg Modulares Bauen Landesdenkmalamt Berlin HOWOGE Seite 58, Bilder 01, 02, 03, 04 Wohnungsbaugesellschaft mbH Seite 09, Bild 03 Cree GmbH Ferdinand-Schultze-Straße 71 Gewobag-Archiv 13055 Berlin Seite 59, Bilder 05, 06, 07, 08 www.howoge.de Seite 09, Bild 04 a:dks/Kleusberg Modulares Bauen Gewobag-Archiv STADT UND LAND Seite 60 und 61, Bilder 01, 02, 03, 04 Wohnbauten-Gesellschaft mbH Seite 09, Bild 05 Kaden+Lager Werbellinstraße 12 Fotografie von G. Bauermeister, Steglitz, 12053 Berlin Privatbesitz/Gewobag www.stadtundland.de Seite 10, Bild 01 Diese Broschüre wurde auf LuxoArt Samt WBM Fotografie von Hermann Collischonn, FSC-zertifiziertem Papier gedruckt. Wohnungsbaugesellschaft ernst-may-Gesellschaft e.V., Frankfurt Berlin-Mitte mbH Dircksenstraße 38 Seite 10, Bild 02 10178 Berlin Fotografie von Dr. Otto Lossen Print kompensiert Id-Nr. 1764945 www.wbm.de (1875 – 1938) & Co., www.bvdm-online.de

62