Disco 535 stereo/mono

I Nachhall op. 70 Seite 1 Seite 2

Liederfolge fur rnittlere Singstirnrne und Orchester Nachhall (Lenau) Der falsche Freund (Lenau) nach Gedichten von Lenau und Claudius Einsamkeit I, II (Lenau) Niagara (Lenau) I Mein Herz (Lenau) Heimatklang (Lenau) I Veranderte Welt (Lenau) Der Kranich (Lenau) Abendheimkehr (Lenau) 0 du Land (Claudius) Arthur Loosli, Bass-Bariton Auf eine hollandische Landschaft (Lenau) Kammerensemble von Radio Bern Leitung : Theo Loosli Stimme des Windes (Lenau) Universal Edition Nachhall op. 70 Arthur Loosli

Das reiche, musikalisch-lyrische Lebenswerk Othmar Schoecks geb. 1926 in La Chaux-d'Abel (Berner Jura). 1946 bis 1950 stu- der Bruder des Sangers, geb. 1933, erhielt seine musikalische Aus- (1 886-1 957) findet im NACH HALL, seinern 70. und letzten Opus, dierte er Malerei und Kunstgeschichte in Bern, Paris und Florenz. bildung am Konservatorium ((Santa Cecilia)) in Rorn, wo er mit dem (komponiert 1954-55) die tiefgreifende, kunstlerische Zusammen- Er veranstaltete zahlreiche Ausstellungen in der Schweiz wie auch Diplom fur Violine abschloss. Es folgten Studien fur Komposition fassung. In den Texten von Lenau fand der Musiker die Spiege- in Munchen und New York und publizierte verschiedene grafische und Direktion an der Musikakademie in Basel. Er ist standiger Lei- lung seiner melancholischen Welt- und Lebenserfahrung, aber Bucher. 1952 begann Loosli sein Musikstudium am Konservato- ter des Kammerorchesters von La Chaux-de-Fonds sowie des auch die Sprache seiner gluhenden Sehnsucht. Im ersten Teil des rium Bern. Felix Loeffel (Bern), Mariano Stabile (Venedig) und Berner Bach-Chores. Als Leiter von zahlreichen Oratorien- und Werkes erklingt noch einmal die Schwermut und Einsamkeit der Arne Sunnegardh (Stockholm) waren seine Gesangspadagogen. Symphoniekonzerten wirkte er auch im Ausland, u.a. in Parma, grossen Bekenntniswerke: Lebendig begraben)), ((Elegies, ((Not- Im Herbst 1959 erhielt er am 6. lnternationalen Vokalisten-Wett- Bologna und Rom. turnon und ((Penthesilea)). Hierauf folgen die drei verinnerlichten bewerb in 's Hertogenbosch (Holland) den 1. Preis als Bass- Schallplattenaufnahrnen: Henri Gagnebin ct4me Syrnphonie)) mit Miniaturen, in welchen wir Schoecks Beziehung zur Malerei er- Bariton sowie den Stadtpreis als bester Vokalist. Hierauf folgten dem Orchester de Chambre de Lausanne (Armida), J. F. Perre- kennen. Man denkt dabei an die im Zyklus ctUnter Sternen)) ver- Konzertengagements in allen grosseren Stadten der Schweiz und noud ((Symphonic prophBtiquex mit dem Berner Bach Chor und tonten Worte von Gottfried Keller: ((Trinkt, o Augen, was die Wim- an den lnternationalen Bachfesten in Schaffhausen. Konzertreisen dern Kammerensemble von Radio Bern (Armida). per halt, von dem goldnen ijberfluss der Welt.)) und Rundfunkauftrage fuhrten ihn nach Holland, Belgien, Frank- Die Texte der Schlussgesange: ct Niagara)), ct Heimatklang)) und reich, Deutschland, ltalien und Schweden. Loosli's Repertoire um- ((Der Kranich)) geben Schoeck Gelegenheit, grossen weltanschau- fasst neben den Basspartien der Oratorien den Bereich des deut- lichen ldeen und tief-religiosen Empfindungen Ausdruck und schen Liedes, insbesondere die grossen Zyklen von Schubert bis Gestalt zu verleihen. Schoeck. Er sang folgende Urauffuhrungen: B. Reichel ((Cantate Im letzten Lied des Zyklus, welchem ein Text von Matthias Clau- de louanges)); H. Studer ((Weltordnunga; C. Hemmerling ((Noc- dius zugrunde liegt, scheinen sich die unendlichen Raume des turne pour la Saint Jean d'EtB)); A. BBguelin ctNef abandonnbe)); ewigen Lichtes zu offnen. Schoeck selbst hat dieses Werk im S. Veress (( Elegie)) und A. Jenny (( Der grosse Kreis)). Loosli sang Freundeskreis als ((mein )) bezeichnet. Das gleiche Clau- zahlreiche Liederaufnahmen fur Schallplatten u.a. fur EM1 (His dius-Wort steht heute uber seinem Grab. Hans Corrodi sagt in Masters Voice) und DISCO Zurich. seiner Schoeck- Biographie zum NACH HALL: ct Nicht Pessimis- mus und Verbitterung haben in dieser Musik das Wort, sondern Trauer und unendliche Sehnsucht: Das Werk bedeutet eine Ruck- schau auf das Leben, von der Schwelle der Ewigkeit her, eine letzte Wertung der Dinge, und einen Aufruf hinaus ins Unbekannte, ins Land des Wesens und der Wahrheit)). A.L.

Produktion : Fh Jecklin Pianohaus + Disco-Center, 8024 Ziirich 1 Nachhall Veranderte Welt Ein Wandrer Iasst sein helles Lied erklingen; Die Menschheit ist dahinter kommen, Nun schweigt er still und schwindet in den Fohren; Trotz aller Gaukelei der Fromrnen, Ich mochte Ianger noch ihn singen horen, Dass mit dem Leben vor dem Grabe Doch trost' ich mich: er kann nicht ewig singen. Man endlich ernst zu machen habe. Der Wandrer schweigt, doch jene Felsen bringen Zerbrochen ist des Wahnes Kette, Mir seinen Widerhall in dunklen Choren, Die Erde sei nur [Jbungsstatte, Als wollten sie sein Lied zuruckbeschworen; Nur Voltigierbock sei das Leben, Nun ist es still - den Quell nur hor' ich springen. Aufs Ross werd' uns der Himmel heben. Der Wandrer schwieg und schied, ich sprach gelasse!n: Auf freiem grunem Erdengrunde Fahr wohl! warum denn fuhl' ich jetzt ein Trauern, Wird jeder bald schon hier, zur Stunde, Dass Ianger nicht sein Nachhall mochte dauern? Bevor das Grab ihn deckt mit Schollen, Sein Rosslein weiden, tummeln wollen. Mehr als des Menschen Tod will mich's erfassen, Wenn ihn bereits nach wenig Tagesneigen Hier, dort noch einer nennt - bis alle schweigen. Abendheimkehr Sein Bundel Holz am Rucken bringt Der Arme heimgetragen; Einsamkeit Der frohe Knecht die Geissel schwingt Am erntevollen Wagen. Die milchbeladne Herde wiegt Hast Du schon je dich ganz allein gefunden, Sich in die trauten Stalle; Lieblos und ohne Gott auf einer Heide, Mit Scherz und Kuss zur Dirne fliegt Die Wunden schnoden Missgeschicks verbunden Der lustige Geselle. Mit stoker Stille, zornig-dumpfem Leide? Von Feld und Walde pfeift nach Haus War jede frohe Hoffnung dir entschwunden, Der Jager dort, der rasche; Wie einem Jager an der Bergesscheide Und Has' und Wachtel guckt heraus, Stirbt das Gebell von den verlornen Hunden, Zu prahlen, aus der Tasche. Wie's Voglein zieht, dass es den Winter meide? Den Dichter sieht man aus der Nacht Warst du auf einer Heide so allein, Der Eichen selig schwanken; So weisst du auch, wie's einen dann bezwingt, Er taumelt heirn mit seiner Tracht Dass er umarmend sturzt an einen Stein; Unsterblicher Gedanken. Dass er, von seiner Einsamkeit erschreckt, Entsetzt empor vom starren Felsen springt Und bang dem Winde nach die Arrne streckt, Auf eine hollandische Landschaft Miide schleichen hier die Bache, Nicht ein Luftchen horst du wallen, Die entfarbten Blatter fallen Der Wind ist fremd, du kannst ihn nicht umfassen; Still zu Grund, vor Altersschwache. Der Stein ist tot, du wirst beim kalten, derben Krahen, kaum die Schwingen regend, Urnsonst urn eine Trosteskunde werben; Streichen langsam; dort am Hugel So fuhlst du auch bei Rosen dich verlassen; Lasst die Windmuhl' ruhn die Flugel; Bald siehst du sie, dein ungewahr, erblassen, Ach, wie schlafrig ist die Gegend! Beschaftigt nur mit ihrem eignen Sterben. Lenz und Sommer sind verflogen; Geh weiter: uberall grusst dich Verderben Dort das Huttlein, ob es trutze, In der Geschopfe langen dunklen Gassen! Blickt nicht aus, die Strohkapuze Siehst hier und don sie aus den Hutten schauen, Tief ins Aug' herabgezogen. Dann schlagen sie vor dir die Fenster zu, Schlummernd, oder trage sinnend, Die Hutten sturzen, und du fuhlst ein Grauen. Ruht der Hirt bei seinen Schafen; Lieblos und ohne Gott! der Weg ist schaurig, Die Natur, Herbstnebel spinnend, Der Zugwind in den Gassen kalt; und du? - Scheint am Rocken eingeschlafen. Die ganze Welt ist zum Verzweifeln traurig.

Stimme des Windes In Schlumrner ist der dunkle Wald gesunken, Mein Herz Zu trage ist die Luft, ein Blatt zu neigen, Schlaflose Nacht, der Regen rauscht, Den Blutenduft zu tragen, und es schweigen Sehr wach ist mir das Herz und lauscht Irn Laub die Vogel und im Teich die Unken. Zuruck halb nach vergangnen Zeiten, Leuchtkafer nur, wie stille Traumesfunken Bald horcht es, wie die kunft'gen schreiten. Den Schlaf durchgaukelnd, schimmern in den Zweigen, 0 Herz, dein Lauschen ist nicht gut; Und susser Traume ungestortem Reigen Sei ewig, Herz, und hochgemut! Ergibt sich meine Seele, schweigenstrunken. Da hinten ruft so manche Klage, Horch! uberraschend saust es in den Baumen Und vorwarts zittert manche Frage. Und ruft mich ab von meinen lieben Traumen, Wohlan! was sterblich war, sei tot! Ich hore plotzlich ernste Stimmen sprechen; Naht Sturm! wohlan! - wie einst das Boot Die aufgeschreckte Seele lauscht dem Winde Mit Christus Sturme nicht zerschellten, Wie Worten ihres Vaters, der dem Kinde So ruht in dir der Herr der Welten. Zuruft, vom Spiele heimwarts aufzubrechen. Der 'falsche Freund Der Kranich

((0,sei mein Freund!)) so schallt s vom Heuchelmunde Stoppelfeld, die Walder leer; Dem Falschen, der mit heimlichem Behagen Und es irrt der Wind verlassen, Den Vorteil uberzahlt von solchem Bunde; Weil kein Laub zu finden mehr, Du traust ihm, und - schon hast du eingeschlagen, Rauschend seinen Gruss zu fassen. Ein edler Tor! Naht einst die Wetterstunde, Kranich scheidet von der Flur, So siehst den Schurken du mit bleichem Zagen Von der kuhlen, lebensmuden, In seines lchs bequeme Hutte springen, Freudig ruft er's, dass die Spur Hinausgesperrt magst mit dern Sturm du ringen. Er gefunden nach dem Suden. Mitten durch den Herbstesfrost Schickt der Lenz aus fernen Landen Dem Zugvogel seinen Trost, Niagara Heimlich mit ihm einverstanden.

Klar und wie die Jugend heiter, 0 wie mag dern Vogel sein, Und wie murmelnd sussen Traum, Wenn ihm durch das Nebelduster Zieht der Niagara weiter Ziickt in's Herz der warme Schein An des Urwalds grunem Saum; Und das ferne Waldgefluster! Hoch im Fluge uber's Meer Zieht dahin im sanften Flusse, Starket ihn der Duft der Auen; Dass er noch des Waldes Pracht 0 wie suss empfindet er Widerstrahlt mit froher Musse Ahnung, Sehnsucht und Vertrauen! Und die Sterne stiller Nacht. Nebel auf die Stoppeln taut; Also sanft die Wellen gleiten, Durr der Wald; - ich duld' es gerne, Dass der Wandrer ungestort Seit gegeben seinen Laut Und erstaunt die meilenweiten Kranich, wandernd in die Ferne. Katarakte rauschen hort. Hab' ich gleich, als ich so sacht Wo des Niagara Bahnen Durch die Stoppeln hingeschritten, Naher ziehn dern Katarakt Aller Sensen auch gedacht, Hat den Strom ein wildes Ahnen Die in's Leben mir geschnitten; Plotzlich seines Falls gepackt. Hab' ich gleich am durren Strauch Erd' und Himmels unbekummert Andres Welk bedauern mussen, Eilt er jetzt im tollen Zug, Als das Laub, vom Windeshauch Hat ihr schones Bild zertrummert, Aufgewirbelt mir zu Fussen: Das er erst so freundlich trug. Aber ohne Gram und Groll Die Stromschnellen sturzen, schiessen, Blick' ich nach den Freudengruften, Donnern fort im wilden Drang, Denn das Herz im Busen scholl, Wie von Sehnsucht hingerissen Wie der Vogel in den Luften; Nach dern grossen Untergang. Ja, das Herz in meiner Brust 1st dern Kranich gkich geartet, Den der Wandrer fern vernommen, Und ihm ist das Land bewusst, Niagaras tiefen Fall Wo mein Fruhling mich erwartet. Hort er nicht, herangekommen, Weil zu laut der Wogenschall. Und so mag vergebens lauschen, Wer dern Sturze naher geht; 0 du Land - Doch die Zukunft horte rauschen In der Ferne der Prophet. 0 du Land des Wesens und der Wahrheit, Unverganglich fur und fur, Mich verlangt nach dir und deiner Klarheit, Mich verlangt nach dir. Heimatklang

Als sie vom Paradiese ward gezwungen, Kam jeder Seele eine Melodie Zum Lebewohl suss schmerzlich nachgeklungen, Darauf umschloss die Erdenhulle sie. Noch ist dies Lied nicht vollig uns verdrungen, Doch tont es leiser stets auf Erden hie. Gib acht, o Herz, dass in den Schutterungen Dir nicht des Liedes letzter Hauch entflieh'! Ein Nachhall dieses Liedes ist entsprungen Des Morgenlandes susse Poesie; Von Jugendtraumen wird's manchmal gesungen, Doch dunkel, unbewusst woher? und wie? Wem aber einmal klar und voll geklungen Die wunderbare Heimatmelodie, Der wird von bangem Heimweh tief durchdrungen, Und er genest von seiner Sehnsucht nie. Gedichte Nr. 1 bis 11 von Lenau, Nr. 12 von Glaudius

thmar Schoeck (1886-1957) est certainement avec ple resonance ("~iederseelen") jusqu'a la citation ("Der Arthur Honegger le compositeur Suisse le plus Reisebecher", "Req.uiem"). Quelques passages font Cga- 0indtpendant de la premike moitie de ce siecle. lement preuve de souci d'objectivitt dans l'interpretation Honegger arrivait A ses fins avec plus de facilitk, non seu- musicale, indiscutablement. En mCme temps, cette musi- lement griice a sa possibilitk de vivre et de travailler a que a presque toujours une intimite qui nous touche Paris, mais aussi parce qu'il connaissait a fond tous les directement. Schoeck atteint les effets les plus intenses, et domaines de la musique : theitre, , musique rkussit ti trouver la force magique des formules d'exor- symphonique, musique de chambre, film. L'importance cisme grice a un severe recours aux anciennes mtthodes de Schoeck par contre se fonde presque exclusivement de creation telles que stquence, imitation, ostinato sur la musique vocale et pour cette raison est liee davan- rythmique ("Ende des Festes", "Schwarzschattende tage A la langue allemande et ses limites. La plupart de Kastanie", "Requiem"). ses operas prtsentent d'ailleurs des livrets imparfaits. L'ensemble des problkmes de I'ceuvre tardive de Schoeck En outre, 1a.comprehension de Schoeck en Suisse a Cte ne peut Ctre ici qu'esquisse. Ce n'est pas un monde isolt malheureusement longtemps caractCrisCe par une etroi- ni une dernikre fleur du romantisme, mais dans ses tesse typiquement provinciale. Beaucoup de ses amis grands moments un rappel du passe que l'on ne peut croyaient devoir le prottger - en toute bonne foi - d'un guere imaginer plus intense et plus pur. prttendu "front dadalste contre le ly'risme". Ils ont essay6 aussi de l'isoler des courants culturels les plus Roland MOSER importants du vingtieme siecle auxquels il appartient considtrablement pourtant : on peut facilement le recon- naitre, aprb quelques dtcennies.

I1 est vrai que ~choecka debut6 dans une tradition typi- quement romantique ; plus de 100 lieder des premihes annees en sont la preuve (ddns le "Postscriptum" de ce 'th the exception of Arthur Honegger, Othmar disque, trois retentissent grice a un enregistrement histo- Schoeck (1886-1957) is certainly the most inde- rique avek le compositeur au piano).. W'pendent Swiss composer of the first half of this . century. Honegger achieved his ends more easily, not Mais dbles anntes de la premiere guerre mondiale, alors only because he was able to live and work' in Paris, but que Zurich etait passagkrement devenue giande capitale also because of his thorough knowledge of every type of culturelle, de nouveaux contacts - ainsi celui de Ferruccio music - the theatre, oiatorio, symphonic and chamber Busoni - eurent pour consequence un developpement music, and music for films. Schoeck's importance, essentiel de son langage musical. however, is based almost exclusively on vocal music, and is therefore more closely linked with the German lan- Durant les annCes 1920, ou l'on aimait l'experimenta- guage and the regions where it is spoken. In addition, the tion, des domaines d'expression absolument nouveaux se librettos of most of his operas are imperfect. sont rkveles a Schoeck. Entre "L'ElCgie" (1923) et le "Notturno" (1933), (disque Accord no 140021 avec Nik- Furthermore, understanding of Schoeck in Switzerland laus Tuller et le quatuor de Berne) il a compose. ses was unfortunately characterised for a long time by a typi- ceuvres les plus hardies : avant tout l'opera "Penthesi- cally provincial narrow-mindedness. Many of his friends lea" de Kleist lie a l'expressionisme, le cycle Lebendig took it upon themselves - in all good faith - to protect begraben ('.'Enterre vivant") et, vers la fin de ces anntes, him against a so-called "Dadaist front against lyricism". quand Hindemith avait retrouvt les formes skveres, la They also tried to isolate him from the most important cantate dramatique "Le.pCcheur.et sa femme", conque cultural currents of the twentieth century, though now, a comme une serie de variations. few. decades later, it is easy to see that he belonged to . them significantly. La suite de son Cvolution est diffiile A comprendre, a cause de l'ttat politique de la Suisse en general et de la It is true that Schoeck started in a typically romantic tra- situation de Schoeck en. particulier. La culture allemande dition, composing more than a hundred lieder in his early avait ttC frappCe gravement par le nazisme, et un art years. Three of them can be heard in the "Postscript" to suisse independant n'a presque jamais existi, du moins this album; in a historic recording with the composer at dans le domaine de la musique. La limitation A la simple the piano. region devait avoir comme suite un rktrtcissement de I'horizon. Max Frisch parle 21 propos du pokte Albin Zol- But during the first world war, when Zurich had briefly linger de la nCcessitC fatale :' "... faire un VCsuve du become a great cultural capital, an essential development Bachtel, afin de s'echapper dans une vision". Pour beau- came about in his musical language through new mee- coup d'artistes il ne restait que le repli intkrieur, joint A tings, in particular with Ferruccio Busoni. un besoin de certitude qui menait a recourir, plus encore, aux moyens crkatifs CprouvCs de jadis. During the twenties, when so many artists were experi- menting, absolutely new fields of expression were revea- Entre 1941 et 1946, Schoeck. n'a mis en musique, exclusi- led to Schoeck. Between the "ElegyJJ(1923) and the vement, que des pokmes de.trois ecrivains Suisses du 19e "Notturno" (1933) (Accord record No140021 with Nik- iiecle : Gottfried Keller. Heinrich Leuthold et Conrad ' laus Tuller and the Berne quartet) he composed his most Ferdinand Meyer. "Das stille Leuchten" ("La lueur daring works. Most important were the opera '.'Penthesi- sereine") a CtC compose au printemps 1946. Le .cycle lea", based on Kleist's expressionist play, the cycle complet contient 28 potsies. Cet enregistrement offre un "Lebendig begraben" (Buried alive) and, towards the choix de 16 chants dans un ordre libre. Le lyrisme plein end of this' period, when Hindem'th had returned to de symboles de Meyer a dtC magnifie par Schoeck, dans severe forms, the dramatic "The fisherman and la grande tradition du Lied allemand. Cela va de la sim- his wife", designed as a set of variations. His subsequent development is difficult to understand Schoeck begann zwar in ungebrochener romantischer because of the political situation in Switzerland in gene- Tradition,. uber 100 Lieder aus den fruhen Jahren legen ral and Schoeck's situation in particular. Nazism had davon Zeugnis ab. (Drei davon erklingen im "Postscrip- struck a severe blow at German culture, and independent tum" dieser Platte in einer historischen Aufnahme mit Swiss art has practically never existed, at least in the field dern Komponisten am Klavier). Aber schon in den Jah- of music. Restriction to a single region resulted in a nar- ren des 1. Weltkriegs, als Zurich vorubergehend beinahe rowing of the horizon. In connection with the poet Albin zu einer kulturellen Weltstadt geworden war, bewirkten Zollinger, Max Frisch spoke of .the inevitable need "to neue Kontakte, unter anderen zu Ferruccio Busoni, eine see the Bachtel as a Vesuvius, in order to escape into a ganz wesentliche Erweiterung seiner Musiksprache. vision". For many artists, the only solution was inner withdrawal, combined with a need for certainty which In den experirnentierfreudigen Zwanzigerjahren er- led them more than ever to use the well-tried creative schlossen sich auch Schoeck vollig neue Ausdrucksberei- techniques of the past. che. Zwischen der "Elegie" (1923) und dern "Notturno" (1933) (Accord No 140021 mit Niklaus Tuller und dern Between 1941 and I946 all that Schoeck composed was Berner Streichquartett) schrieb er seine kuhnsten settings of poems by three nineteenth-century Swiss wri- Werke : allen,voran die dern Expressionismus naheste- ters - Gottfried Keiler, Heinrich Leuthold and Conrad hende Kleist-Oper "Penthesilea", den Zyklus "Lebendig Ferdinand Meyer. "Das stille Leuchten" (The silent begraben", und in den spaten Zwanzigerjahren, als nicht light) dates from 1946. The complete cycle contains 28 nur Hindemith zu strengen Forrnen zuruckgefunden poems. This recording contains a selection of 16 songs, hatte, die als Variationenkette durchkonzipierte drarna- in a free order. Meyer's strongly symbolic lyricism has tische Kantate "Vom Fischer und syner Fru". been magnified by Schoeck,' in the great tradition of the German Lied. It ranges from simple resonance ("Lieder- Schwieriger und nur in Anbetracht der politischen Lage seelen") to quotation ("Der Reisebecher", "Requiem"). der Schweiz im Allgemeinen und Schoecks Situation im A few passages also undeniably show a concern for Besonderen ist die folgende Entwicklung zp verstehen. objectivity in musical interpretation. .At the same time Die deutsche Kultur war durch den Nazismus in ihrem there is nearly always'in this niusic an 'intimity which tou- Nerv getroffen, und eine eigenstandige schweizerische ches us directly. Schoeck achieves effects of great inten- Kunst hat es zurnindest auf rnusikalischem Gebiet nie sity, and succeeds in finding the magic force of exorci- gegeben. Die 'Beschrankung auf den. eigenen' Raum zing formulas through the strict use of old methods of musste eine Verengung des Horizonts bedingen. Max composition such as the sequence, imitation and Frisch schreibt irn Zusamrnenhang mit dern Dichter rhythmic ostinato ("Ende des Festes", "Schwarz- Albin Zollinger von der fatalen Notwendigkeit "... um schattende Kastanie", "Requiem"). durch Vision zu entkornmen, aus dern Bachtel einen Vesuv zu rnachen". Fur viele Kunstler blieb nur der The problems of Schoeck's late works can only be men-. , Ruckzug nach innen, gepaart rnit einern starken Bedurf- tioned briefly here. It is neither an isolated world nor a nis nach Sicherheit, das zu einern verrnehrten Ruckgriff last flower of romanticism, but in its great moments a auf bewahrte Gestaltungsmittel der Vergangenheit reminder of the past which it is difficult to imagine more fuhrte. intense or purer. Zwischen 1941 und 1946 vertonte Schoeck ausschliesslich Roland MOSER . Gedichte von drei schweizerischen Dichtern des 19. Jahr- hunderts : Gottfried Keller; Heinrich Leuthold und Con- rad Ferdinand Meyer. "Das stille Leuchten" ent- stand im Fruhjahr 1946. Der ganze Zyklus umfasst 28 Gedichte, die Schoeck aus dern Werk Meyers zusammen- gestellt hat. Die vorliegende Aufnahme bringt lediglich eine Auswahl von 16 Liedern in freier Reihenfolge. Die thmar Schoeck (1886-1957) ist zusarnrnen rnit Syrnboltrachtige Lyrik Meyers uberzog Schoeck mit Arthur Honegger wohl der eigenstandigste schwei- einem dichten Netz von Beziehungen zur grossen deut- 0zerische Kornponist der ersten Jahrhunderthalfte schen Liedtradition. Das reicht von blossem Anklailg gewesen. Ronegger verrnochte sich leichter durchzuset- (Liederseelen) bis zum Zitat (Reisebecher, Rkquiem). An Zen, nicht nur, weil er in der kulturellen Metropole Paris einigen Stellen sind auch objektivierende Momente in der leben und wirken konnte, sondern auch, weil er in allen rnusikalischen Darstellung unuberhorbar. Dabei ist aber wichtigen musikalischen Gattungen zuhause war : Szene, diese Musik fast irnmer von unrnittelbar anruhrender Oratoriurn, Sinfonik, Karnrnerrnusik, Film. Schoecks Innigkeit. Die starksten Wirkungen erzielt Schoeck, wo Bedeutung liegt dagegen fast ausschliesslich' auf dern es ihrn gelingt, alten. Gestaltungsrnittelnwie Dreiklang, Gebiet der vokalen Musik, ist deshalb auch an die deut- Sequenz, Imitation, rhythrnisches Ostinato durch strenge sche Sprache und ihre Grenzen st,arker gebunden. Die Reduktion die rnagische Kraft von Beschworungsfor- rneisten seiner Opern sind zudern durch rnangelhafte rneln zu verleihen (Ende des Festes, Schwarzschattende Libretti belastet. Kastanie, Requiem). Wo er jedoch bloss aus dern Fundus des "Bew2hrten" schopft, etwa entlang der vielen chro- Zudem war die Schoeck-Rezeption in der Schweiz leider rnatisch fallenden Basse, bleibt diese bezwingende Wir- uber lange Zeit durch eine typisch provinzielle Enge kung oft aus. gekennzeichnet. Wohlmeinend glaubten viele seiner '. Freunde ihn vor einer verrneintlichen "dadaistischen Damit kann die Problernatik von Schoecks Spatwerk nur Front gegen den Lyrismus" in Schutz nehrnen zu mus- angedeutet tverden. Das ist keine heile Welt, auch nicht sen. Dabei haben sie ihn von den wichtigsten kulturellen eine letzte Bliite der Romantik, aber in ihren grossen Strdrnungen des 20. Jahrhunderts zu isolieren versucht, Momenten eine Vergegenwartigung von Vergangenheit, denen er - rnit dern Abstand einiger Jahrzehnte ist das wie sie reiner und intensiver kaurn vorstellbar ist. leicht erkennbar - doch wesentlich angehort. Roland MOSER Othmar SCHOECK Niklaus TiJLLER

Erwin TULLER Mario VENZAGO (COPYRIGHTHY STEPHAN VICKI- LUZERN) REISEPHANTASIE Da lag das ganze Volk auf vollen Garben, Kein Platz war leer, und keiner durfte darben. Mittagsruhe haltend auf den Matten In der morschen Burg gezacktem Schatten, Tous ensemble Vor dem Tiirmchen eppichiibersponnen, Hab ich einen Sommerwunsch gesonnen, Mon grand rgve :La CPne pour tous ... Wahrend ich ein Eidechsschwllnzchen blitzen Sah und, husch, verschwinden durch die Ritzen ...

Wenn es lauschte ... wenn es meiner harrte ... LIEDERSEELEN Wenn - das PfOrtchen in der Mauer knarrte.. . Dem Gerausche folgend einer Schleppe, In der Nacht, die die BIume mit Bliiten deckt, Fand ich eine schmale Wendeltreppe Ward ich von siiBen Gespenstern erschreckt, Und, von leiser Hand emporgeleitet, Ein Reigen schwang im Garten sich, Droben einen Becher Wein bereitet ... Den ich mit leisem Fun beschlich ; Dann im Erker saBen wir alleine, Wie zarter Elfen Chor im Ring Plauderten von nichts im Dtimmerscheine, Ein weiBer lebendiger Schimmer ging. Bis der Pendel stiinde, der da tickte, Die Schemen hab ich keck befragt : Und ein blondes Haupt entschlummernd nickte, Wer seid ihr, luftige Wesen ? Sagt ! Unter seines Lides diinner Hiille Regte sich des blauen Quelles Ftille... ccIch bin ein WOlkchen, gespiegelt im See.)) Und das unbekannte Antlitz triige ccIch bin eine Reihe von Stapfen im Schnee.)) Ahnlichkeiten und Geschwisterziige dch bin ein Seufzer gen Himmel empor !n Alles Schdnen, was mir je entgegen ccIch bin ein Geheimnis, gefliistert ins 0hr.m Trat auf allen meinen Erdewegen ... ccIch bin ein frommes, gestorbenes Kind.)) Was ich Tiefstes, Zartestes empfunden, ccIch bin ein iippiges Blumengewind -)) War an dieses blonde Haupt gebunden, ccUnd die du wtihlst und ders beschied Die Gunst der Stunde, die wird ein Lied.)) Und in eine Schlummernde vereinigt, Was mich je beseligt und gepeinigt ... Dringend hltt es mich emporgerufen Dieser Wendeltreppe Triimmerstufen, Duns la nuit pleine d'odeur de fleurs je suk r6veill4 par de DaB ich einem ganzen vollen Gliicke petits fantbmes gracieux :nuages, traces duns la neige. .. Stillen KuB auf stumme Lippen driicke ... couronnes de fleurs.. .la faveur de I'heure devient pobie.. . Einmal nur in einem Menschenleben - Aber nimmer wird es sich begeben !

Imagination d'un voyageur d pied AM HIMMELSTOR Le voyageur d pied duns la mine du chateau de I 'imagination... Mir trilumt', ich komm ans Himmelstor Le temps s'arrgte d la rencontre Und finde dich, die SiiRe ! de toute la beaut4 imaginable... Du sal3est bei dem Quell davor Und wuschest dir die FiiBe.

Du wuschest, wuschest ohne Rast Den blendend weiBen Schimmer, Begannst mit wunderlicher Hast Dein Werk von neuem immer.

ALLE Ich frug : ((Was badest du dich hier Mit trilnennassen Wangen ?)) Es sprach der Geist : Sieh auf ! Es war im Traume. Du sprachst : ccWeil ich im Staub mit dir, Ich hob den Blick. In lichtem Wolkenraume So tief im Staub gegangen.)) Sah ich den Herrn das Brot den ZwOlfen brechen Und ahnungsvolle Liebesworte sprechen. ~evahtla porte du paradis Weit iiber ihre HBupter lud die Erde Er ein.mit allumarmender GebBrde. Mon rgve :devant la porte du paradk of j'arrive, tu te laves les pieds duns une source. '%urquoi ?" Es sprach der Geist : Sieh auf ! Ein Linnen schweben Parce que je t'ai accompagn4 d travers la poussi2re Sah ich und vielen schon das Mahl gegeben, de la terre". Da breiteten sich unter tausend HPnden Die Tische, doch verdammerten die Enden In grauen Nebel, drin auf bleichen Stufen Kummergestalten saBen ungerufen. IN EINER STURMNACHT

Es sprach der Geist : Sieh auf ! Die Luft umblaute Es fllhrt der Wind gewaltig durch die Nacht, Ein unermeBlich Mahl, soweit ich schaute, In seine gellen Pfeifen blast der Fohn. Da sprangen reich die Brunnen auf des Lebens, Prophetisch kilmpft am Himmel eine Schlacht Da streckte keine Schale sich vergebens, Und iiberschreit ein wimmernd SterbgestOhn. Was jetzt damonenhaft in Liiften zieht, Eh das Jahrhundert schlieflt, erfiillts die Zeit - In Sturmespausen klingt das Friedelied Aus einer fernen, fernen Seligkeit.

Die Ampel, die in leichten Ketten hangt, Hellt meiner Kammer weite Dammerung. Und wann die Decke debt, die Diele bangt, Bewegt sie leise sich in sachtem Schwung.

Mir redet diese Flamme wunderbar Von einer windbewegten Ampel Licht, Die einst geglommen fiir ein nachtlich Paar, Ein greises und ein gbttlich Angesicht.

Es sprach der Friedestifter, den du weiflt, In einer solchen wilden Nacht wie heut : ((Hbrst, Nikodeme, du den Schbpfer Geist, Der machtig weht und seine Welt erneut ?n

La nuit de la tempgte Foehn Vent chaud et humide qui descend des montagnes, Foehn, force de I 'esprit createur, rdgkndrateur.. .

DAS HEILIGE FLEUER

Auf das Feuer mit dem goldnen Strahle Heftet sich in tiefer Mitternacht Schlummerlos das Auge der Vestale, Die der Gbttin ewig Licht bewacht.

Wenn sie schlummerte, wenn sie entschliefe, Wenn erstiirbe die versaumte Glut, Eingesargt in Gruft und Grabestiefe Wiirde sie, wo Staub und Moder ruht.

Eine Flamme zittert mir im Busen, Lodert warm zu jeder Zeit und Frist, Die, entzundet durch den Hauch der Musen, Ihnen ein bestlndig Opfer ist.

Und ich hlite sie mit heilger Scheue, Dafl sie brenne rein und ungekrankt ; Denn ich weiR, es wird der ungetreue Wllchter lebend in die Gruft versenkt. Le feu sacrk Comme la vestale, le poPte paie avec sa vie s'il ne protPge pas le feu sacre, &ternel...

DER REISEBECHER

Gestern fand ich, raumend eines langvergeflnen Schrankes Facher, Den vom Vater mir vererbten, meinen ersten Reisebecher. WBhrenddes ich, leise singend, reinigt ihn vom Staub der Jahre, Wars, als hbbe mir ein Bergwind aus der Stirn die grauen Haare, Wars, als dufteten die Matten, drein ich schlummernd lag versunken, Wars, als rauschten alle Quelle, draus ich wandernd einst getrunken. Le gobelet Duns une armoire oublide je trouve le gobelet de voyage de mon pPre. En le nettoyant de la potmiere des annPes passees, je sens encore une fois la montagne dam mes cheveux, I'odeur des prh en fleur, le chant des ruisseaux dont nous avons bu I'eau ensemble. DER R~MISCHEBRUNNEN Le repas des dieux

Auf steigt der Strahl, und fallend gieljt Dans la nature pure et sauvage des montagnes Er voll der Marmorschale Rund, ensoleill~es,je respire I'odeur des sapins et des Die, sich verschleiernd, uberflieljt fleurs :le nectar et l'ambroisie ... In einer zweiten Schale Grund ; Die zweite gibt, sie wird zu reich, Der dritten wallend ihre Flut, Und jede nimmt und gibt zugleich ICH W~~RDES H~REN Und strbmt und ruht. Lag dort ich unterm Firneschein La fontaine romaine Auf hoher Alp begraben, Ich schliefe mitten im Juchhein Le mouvement perpetuel de l'eau Der wilden Hirtenknaben. dans la fontaine romaine.. . Wo sonst ich lag im suljen Tag, Lag ich in dunkeln Decken, Der Laue Krach und dumpfer Schlag, DAS ENDE DES FESTES Er wurde mich nicht wecken.

Da mit Sokrates die Freunde tranken Und kame schwarzer Sturm gerauscht Und die Hlupter auf die Polster sanken, Und schuttelte die Tannen, Kam ein Jungling, kann ich mich entsinnen, Er fuhre, von mir unbelabscht, Mit zwei schlanken Flbtenblaserinnen. Voriiber und von dannen.

Aus den Kelchen schiitten wir die Neigen, Doch kllnge sanfter Glockenchor, Die gesprachesmiiden Lippen schweigen, Ich lielje wohl mich storen Urn die welken Krlnze zieht ein Singen ... Und lauscht ein Weilchen gern empor, Still ! Des Todes SchlummerflOten klingen ! Les cloches du troupeau Si j'ktais enterre dans les montagnes, je n'entendrais Musique pour la fin de la fgte donnee par Socrate.. . pas I'orage et le vent, mais je crois que le chaeur des cloches du troupeau pourrait me reveiller.

NEUJAHRSGLOCKEN SCHWARZSCHAITENDE KASTANIE In den Liiften schwellendes GedrOhne, Leicht wie Halme beugt der Wind die Tone : Scharzschattende Kastanie, Mein windgeregtes Sommerzelt, Leis verhallen, die zum ersten riefen, Neu Geltiute hebt sich aus den Tiefen. Du senkst zur Flut dein weit Gegst, Dein Laub, es durstet und es trinkt, Grolje Heere, nicht ein einzler Rufer ! Schwarzschattende Kastanie ! Wohllaut flutet ohne Strand und Ufer. Im Porte badet Fnge Brut Mit Hader oder Lustgeschrei, Les cloches du nouvel an Und Kinder schwimmen leuchtend weilj Im Gitter deines Blatterwerks, Le son des cloches du nouvel an Schwarzschattende Kastanie ! grand comme une mer acoustique... Und dlmmern See und Ufer ein Und rauscht vorbei das Abendboot, So zuckt aus roter Schiffslatern Ein Blitz und wandert auf dem Schwung Der Flut, gebrochnen Lettern gleich, Wo die Tannen finstre Schatten werfen Bis unter deinem Laub erlischt uber Hange goldbesonnt, Die ratselhafte Flammenschrift, Unverwundet von der Firne Scharfen Schwarzschattende Kastanie ! Blaut der reine Horizont, A I'ombre noire du chdtaignier Wo das Spiel den rastlos wehnden Winden Kein Gebalk und keine Mauer wehrt, Sous I'ombre noire du chataignier, je me repose Wo, wie einer dunkeln Sorge Schwinden, et regarde les enfants qui se baignent dans le petit port. Jede Wolke sich verzehrt, Je reste jusqu'au soir et regarde les lumi3res du bateau qui sont reflet6e.s par I'eau noire du lac. Wo das braune Rind, wie Juno schauend, Weidet und mit heller Glocke tont, Wo das Zicklein, lustern wiederkauend, Den bemoosten Felsen krbnt, REQUIEM

Schliirf ich kiihle Luft und wilde Wiirzen, Bei der Abendsonne Wandern, Mit den selgen GOttern kost ich da Wann ein Dorf den Strahl verlor, - Die mich nicht aus ihrem Himmel sturzen - Klagt sein Dunkeln es den andern Nektar und Ambrosia ! Mit vertrauten Tbnen vor. Noch ein Glocklein hat geschwiegen Auf der Hohe bis zuletzt. Nun beginnt es sich zu wiegen, Horch, mein Kilchberg ltiutet jetzt ! Requiem Le soir j'entends I'orchestre des cloches d'un village, I'une aprPs I'autre. La derniPre petite cloche qui retentit toute seule aprPs les autres est celle de mon futur cimetiPre.

Melde mir die Nachtgerlusche, Muse, Die ans Ohr des Schlummerlosen fluten ! Erst das traute Wachtgebell der Hunde, Dann der abgeztihlte Schlag der Stunde, Dann ein Fischer-Zwiegesprlch am Ufer, Dann ? Nichts weiter als der ungewisse Geisterlaut der ungebrochnen Stille, Wie das Atmen eines jungen Busens, Wie das Murmeln eines tiefen Brunnens, Wie das Schlagen eines dumpfen Ruders, Dann der ungehorte Tritt des Schlummers. Bruits nocturnes

Ma Muse me fait kcouter les bruits de la nuit : les aboiements des chiens voisins, la cloche de I'kglise, deux pgcheurs qui kchangent quelques mots et puis ... le silence. Le pas du sommeil est inkcoutable.

Wie pocht' das Herz mir in der Brust Trotz meiner jungen Wanderlust, Wann, heimgewendet, ich erschaut Die Schneegebirge, SUB umblaut, Das grolje stille Leuchten !

Ich atmet eilig, wie auf Raub, Der Mlrkte Dunst, der Sttidte Staub. Ich sah den Kampf. Was sagest du, Mein reines Firnelicht, dam, Du groBes stilles Leuchten ?

Nie prahlt ich mit der Heimat noch Und liebe sie von Herzen doch ! In meinem Wesen und Gedicht Alluberall ist Firnelicht, Das groBe stille Leuchten.

Was kann ich fur die Heimat tun, Bevor ich geh im Grabe ruhn ? Was geb ich, das dem Tod entflieht ? Vielleicht ein Wort, vielleicht ein Lied, Ein kleines stilles Leuchten !

La grande et silencieuse IumiPre des montagnes pleines de neige me fait battre le cceur. J'ai voyage d travers le monde, j'ai gardk cette lueur qui m 'attache aux montagnes de mon pays. C'est elle qui m'inspire d kcrire une petite pohie : une petite IumiPre silencieuse.. .

Othmar Schoeck (1886-1957) Streichquartette

Streichquartett C-dur op. 37 (29'00) fur 2 Violinen, Viola und Violoncello 1. Grave non troppo lento. Allegro grazioso (9'41) 2. Allegretto tranquillo (4'45) 3. Scherzo: Allegro (6'14) 4. Lento (4'24) 5. Presto (3'35)

Streichquartett D-dur op. 23 (27'48) fur 2 Violinen, Viola und Violoncello 1. Allegro (8'46) 2. Intermezzo (6'24) 3. Allegro risoluto (12'26)

Neues Zurcher Quartett

Nicolas Chumachenco, 1. Violine Urs Walker, 2. Violine Christoph Schiller, Viola Alexander Stein, Violoncello

Die Aufnahme erfolgte auf Anregung und mit fin'anzieller Unterstutzung der OTHMAR-SCHOECK-GESELLSCHAFT aus Anlass des 25. Todestages des Komponisten am 8. Marz 1982

Aufnahmen: 17./18. Dezember 1981 Ref. Kirche Zurich-Altstetten Tonmeister: Prof. Jakob Stampfli, Thun-Hunibach Photo: Fotoatelier Konig, Zurich. - Mit freundlicher Genehmigung der Chambre XXlV des Mannerchors Zurich von der Othmar-Schoeck-Gesellschaft zur Verfugung gestellte Reproduktion eines 01- gemaldes von August Weber Gestaltung: Ruedi Becker @ @ 1982 PAN Ziirich Othmar Schoecks zwel Strelchquartette Les deux quatuors $ cordes d'Othmar Schoeck Othmar Schoeck (1886-1957) war hau~tsachlichein Vokalkom~o- Othmar Schoeck (1886-1957) fut surtout un compositeur vocal. nist. Lieder, ~iedz~klenund die opern' haben unmittelbar orr rang Dans son ceuvre les lieder, les cycles de romances et les operas in seinem Gesamtwerk. Wandte er sich rein instrumentaler Musik tiennent une place pr6pond6rante. Presque chaque fois qu'il se zu, nimmt fast jede Partitur eine Sonderstellung ein. Dieser Um- tourna vers la musique purement instrumentale, il en resulta une stand zeigt sich deutlich bei den Kammermusikwerken. partition exceptionnelle, ainsi que le prouvent bien les ceuvres de Dazu gehoren auch die beiden Streichquartette des Schweizer rnusique de chambre. Liedmeisters. Sie entstanden in entscheidenden Lebens- und Les quatuors B cordes du maitre helvbtique du lied furent Bcrits Schaffensphasen des Komponisten. Obwohl sie nicht auf einen durant des p6riodes cruciales de la vie et de I'ceuvre du composi- Text bezogen sind, konnen aus jeder der beiden Partituren tiefere teur. Bien qu'elles ne soient pas liees A un texte, chacune de ces Zusammenhange herausgehort werden. partitions livre B 1'6coute attentive des correspondances plus pro- Das Streichquartett D-dur op. 23 entstand in den Jahren 1912/13 fondes. und tragt alle Zuge des jungen Schoeck. Es steht in der Umgebung Le quatuor en maleur OP. 23 date des ann6es 1912/13 et il est der fur die Entwicklung so entscheidenden Werke wie dem Violin- caracteristique du jeune Schoeck. II voisine avec des ceuvres aussi konzert op. 21 und dem Singspiel -Erwin und Elmire,, op. 25 nach importantes pour son d6veloppement que le Concerto pour violon Goethes Text. Uraufgefuhrt wurde es am 14. Juni 1913 in St. Gallen op. 21 et le Singspiel *Erwin et Elmire. op. 25 sur un texte de Goe- durch das damalige Zurcher Tonhallequartett. the. II fut cr66 en public le 14 juin 1913 St-Gall par le quatuor de Das erste Streichquartett ist bestimmt von Schoecks Lebensfreude la Tonhalle de Zurich d'alors. und Schaffenskraft. Der Schoeck-Biograph Hans Corrodi meinte, Le premier quatuor est marque par la joie de vivre et 1'6nergie . Mit der Dreisatzigkeit lost es sich contient les Bchos de I'histoire d'amour confessbe dans le concerto nicht nur vom traditionellen Formschema, sondern betont zugleich pour violon.. Sa forme en trois mouvements ne s1610igne pas seu- die rascheren und damit auch heiteren Charaktere. Zwischen dem lement du schema traditionnel, mais met aussi I'accent sur les Allegro des ersten und dem Allegro risoluto des dritten Satzes steht caractbres plus rapides, donc plus gais. Entre I'Allegro du premier als Intermezzo ein Allegretto. Zum ausgesprochenen aHeiter,s-Cha- et I'Allegro risoluto du troisikme mouvement, un Allegretto fait rakter der Tempi gehort ein dynamischer, tatsachlich vorwarts- figure d'lntermezzo. Un flux melodique entrainant et une dynami- drangender Melodienstrom und eine frische Dynamik der kraftige- que alerte ax6e sur les valeurs plus fortes font partie du caractbre ren Ausdrucksgrade. Ein vorwiegend leidenschaftlich beschwing- joyeux des tempi. Un ton passion116 et emport6 determine I'ceuvre ter Zug bestimmt das Werk bis in die motivischen Zellen hinein. jusque dans ses cellules motiviques. In seiner schweifenden Klanglichkeit ist das Werk nicht unbeein- Dans sa sonorite fantasque le quatuor n'est pas sans r6v6ler I'in- flusst von der Streichquartettentwicklung nach Brahms. Gleichwohl fluence du developpement du quatuor aprhs Brahms. II serait pour- ware es schwierig, hier direkt auf ~~Einflusse~hinzuweisen. Der tant difficile de relever ici des < d'apr8s Gottfried Keller, il se place dans la p6riode den .Gaselen* op. 38, der Oper ~Penthesilea,,op. 39 und dem Gott- la plus fertile de Schoeck. II fut cr66 en public le 29 novembre 1923 fried-Keller-Zyklus

Seite 1 : Sehnsucht (Eichendorff) Im Kreuzgang von St. Stefano (Hesse) Seminarchor Wettingen Der Postillon (Lenau), op. 18 fur kleinen Chor von Sapphische Strophe (aus ~DerSangern) (Leuthold) Mannerstimrnen, Tenorsolo und Orchester Leitung: Karl Grenacher Ernst Haefliger, Tenor - Seminarchor Wettin- Waldvogelein (aus GGDer Sangern) (Leuthold) gen - Wettinger Kammerorchester - Blaser Septembermorgen (Morike) des Tonhalleorchesters Zurich Leitung: Karl - Seite 2: Grenacher Nur zu (aus ggHoldes Bescheidenn) (Morike) Mit einem gemalten Band (Goethe) Ein Voglein singt im Walde (Ritter) Ernst Haefliger, Tenor - Karl Grenacher, Klavier Marienlied (Novalis) Es ist bestimmt in Gottes Rat (Feuchtersleben) 's Seeli (Lienert) Peregrina ll. (Morike) Agnes (Morike) Zimmerspruch (Uhland) An einem heitern Morgen (Uhland) Wettinger Karnmerchor Serninarchor Wettingen Ernst Haefliger, Tenor - Karl Grenacher, Klavier Leitung: Karl Grenacher Leitung: Karl Grenacher Othmar Schoeck als Vokalkomponist Diese Schallplatte enthalt ausschliesslich Vokalwerke von Othmar Schoeck, und zwar aus verschiedenen Schaffens- perioden. FrOhe und fruheste Werke sind die drei Gernlschten Chore (.Ein Voglein singt im Waldn, -Es ist bestimmt in Gottes Rat-, -Agnes.,), die beiden Mannerchore m's Seeli- und "Sehn- suchtm. uDer Postillon-. fur kleinen Chor von Mannerstimmen. Tenorsolo und Orchester, sowie die Sololieder -Marienlied* und ~Peregrina11." Aus der mittleren Periode stammen dle I Sololieder &it einem gemalten Band... -An einem heitern I Morgenm. -Im Kreuzgang von St.Stefanom und das Manner- chorlied rnZimmerspruch.~.In spaterer und spatester Zeit ent- standen die Sololieder ~Septembermorgen... -Sapphische Strophes. "Waldvogelein- und "Nur zu!. Diese Einordnung bedeutet jedoch keinesfalls ein Werturteil. Wohl zeigen sich im Laule der Entwicklung Schoecks Bereiche- rung und Verfeinerung: neue, ungeahnte harmonische Schat- tierungen und Vertiefungen. unerhort sensible Anpassung der Ernst Haefliger Karl Grenacher ~ingsfimme an den Rhythmus des gesprochenen ~ortes. Wet- knappster, durchsichtigster Klaviersatl. urn die leinste Text- geb. 6. Juli 1919 in Davos. Er war Schuler des Seminars geb. 1907 in Brugg, erhielt seine Berufsausbildung am Kon- deklamation nicht zu storen, und doch den Gehalt des Wortes tingen (Aargau) und ging von dort zur Ausbildung fur Schul- servatorium Zurich (Emil Frey, Paul Muller, Ernst Isler) und in erhellend und ausdeutend. Aber schon die fruhesten Werke lassen aufhorchen durch das vollgultlge Erlassen des Text- gesang und Geige an das Zurcher Konservatorium. Daneben Leipzig (Max Pauer. Gunther Ramin). 1930 Hegarpreistrager. inhaltes, durch die musikalisch-musikantische Gestaltung und Haefely Abschlussprufung die Eindeutigkeit und Einmaligkeit der Pragung. studierte er bei Leni Gesang. Bei der Seit 1931 wirkt er als Musikdirektor am aargauischen Lehrer- Schoeck ist aus Berulung vorwiegend Vokalkomponist. Es is1 am Konservatorium wurde er mit einem Gesangsstipendium aus- seminar in Wettingen, nebst einer vielseitigen Tatigkeit als sein bnnerstes Bedurfnis. davon zu singen. was den Menschen bewegt. Das Worl 1st dafur das naturlichste Ausdrucksmittel. gezeichnet. 1943 erhielt er den Solistenpreis des STV. Nach- Chor- und Orchesterleiter und Kammermusiker. Besonders Es gibt nur wenige, die die deutsche Lyrik so umfassend ken- dem er von V. Andreae fur sein Debut als Evangelist in der bekannt nen und verstehen wie Schoeck. Hermann Hesse (dm Kreuz- wurde er als Liedbegleiter (u. a. Ilona Durigo, Helene gang von St. Stefano.?) hat sich einmal geaussert: "Ich habe Johannespassion in Zurich verpflichtet worden war, trat er sehr Fahrni, Julius Patzak. Ernst Haefliger, Agnes Giebel) und als Hunderte von Kompositionen mit Achselzucken oder mil Schauern uber meine Gedichte ergehen lassen. In Schoecks bald in fast allen Landern Europas als Solist in Orchester- Begrunder und Leiter der Wettinger Sommerkonzerte. Diese Vertonungen ist nlrgends das leiseste Missverstandnis des konzerten, Oratorienauffuhrungen und Liederabenden auf. 1952 seit 1935 jahrlich funf bis sechs Auffuhrungen bietenden Textes, nirgends fehlt das zarteste Gefijhl fur die Nuancen, und uberall ist mit fast erschreckender Sicherheit der Finger auf folgte er einem Ruf an die Deutsche Oper. Berlin, der er seit- Konzertzyklen stellen die bedeutendste Leistung im Musik- das Zentrum gelegt, auf jenen Punkt, wo urn ein Worl oder urn die Schwingung zwischen zwei Worten sich das Erlebnls des her als erster lyrischer Tenor angehort. Auf zahlreichen leberi des Kantons Aargau dar. Als Orchester und Chor dienen Gedichtes gesammelt hat. Gerade dieses Erfullen der Keim- weiteren Buhnen in Westdeutschland, Frankreich, ltalien und der Wettinger Kammerchor (zum Teil gemeinsam mit dem zelle in jedem Gedicht war mir stets das sicherste Kennzeichen fur Schoecks Qualitat.. bei den Festspielen in Aix-en-Provence. Glyndebourne und Seminarchor) und das Wettinger Kammerorchester, welche Was Hesse bei der Vertonung seiner eigenen Gedlchte emp- fundan hat, gllt auch dann, wenn Schoeck Zwlesprache halt Salzburg ist Haefliger namentlich als Mozart-Interpret auf- beide durch Karl Grenacher gegrundet wurden und unter mit Goethe (s.Mit einem gemalten Band*), Eichendorff (Gehn- getreten. 1959 trat er anlasslich des Vancouver-Festivals zum seiner Leitung stehen. In den Programmen der Oratorien-, suchts*). Uhland ("An einem heitern Morgenv. -Zimmerspruch.), Novalis (-Marienlieds). Morike ("Peregrina II.z8. *September- erstenmal in Nordamerika auf; seither unternimmt er regel- Kantaten-, Sinfonie-, Chor- und Kammermusik-Auffuhrungen morgen.. *Agnes-). mit Lenau (-Postillon..) und Leuthold. Es gilt firr die Kompositionen von einzelnen Gedichten und von massig Liederabend- und Konzerttourneen in den USA. Haef- sowie Klavier- und Orgelabenden finden sich Namen der ganzen Zyklen: -Nur zul* gehort in den Zyklus "Das holde liger wurde 1956 mit dem Deutschen Kritikerpreis, 1957 mi; der besten Solisten, wie (neben den bereits erwahnten) Stefi Bescheidenv nach Gedichten von Morike. die beiden Lieder .~SapphischeStrophe" und -Waldvogelein.. starnrnen aus dem englischen Chappel Gold Medal ausgezeichnet. Ernst Haefliger Geyer, Clara Haskil. Aida Stucki, Maria Stader, Felix Loffel, Leuthold-Zyklus "Der Sanger.. . Es gilt aber auch fijr die gros- sen Formen der Opern -Venus-. -Massirnilla Doni- und ..Pen- singt, abgesehen vom klassischen Repertoire, auch zahlreiche Hedy Graf, Margrit Conrad, Arthur Loosli u. a. thesilea*, urn nur die Wichtigsten zu nennen. moderne Werke, darunter zahlreiche Kompositionen von Die Initiative zu der vorliegenden Aufnahme entsprang dem Anlasslich des 70. Geburtstages schlckte Schoeck allen, die seiner gedachten. eine Dankeskarte. Daraul stand das Motiv Schweizer Komponisten, wie Schoeck. Burkhard, , Wunsche, den Musiker Karl Grenacher zu seinem 60. Geburts- aus der Oper #Venus-. 3. Akt: -Ergriffen sein1.e Dies ist das Kennwort fur alle Werke. die uns der Komponist geschenkt Liebermann u. a. m. tag zu ehren und ein Stuck seines fruchtbaren und beglucken- hat. Deswegen is1 auch der Zuhorer ergrlffen. wenn er den bis den Wirkens dauernd festzuhalten. Die Wahl von Werken ins Letzte erfiillten Vertonungen lauscht. Ein unermesslicher Reichtum ist vor uns ausgebreitet. Othmar Schoecks beruht auf der besonderen Verbundenheit Karl Grenachers mit dem Schaffen dieses Komponisten. A. S. I Produktion y Jecklin Pianohaus + Disco-Center, 8024 Zurich 1 Lieder nach Gedichten von Eichendorff Arthur Loosli, Bass ein Kammerensemble Waldeinsamkeit - Nachklang - Auf dern Rhein - . Auf meines Kindes Tod - Abendlandschaft - (Andre Bosshard, Flote - Markus Oetliker, Oboe - Rolf Kubli, Alfredo Im Wandern Wafler, Klarinette - Kurt Hanke, Horn - Ernst Reist, Heinz Glatthard, Violine - Herbert Brugger, Heinz Butikofer, Viola - Walter Grimmer, Lieder nach Gedichten von Hesse Urs Frauchiger, Violoncello - Fritz Hauser, Kontrabass - Harald Glamsch, Schlagzeug) Ravenna - Fur Ninon - Keine Rast Leitung : Theo Hug

Liedbegleitung: Karl Grenacher, . Klavier Lieder nach Gedichten von Eichendorff und Hesse Abendlandschaft Das ist wie alte Lieder sind - J.v. Eichendorff Auf dem Rhein Man hSrt sie an und keiner lacht Der Hirt blast seine Weise, Und jeder lauscht und jeder sinnt Kuhle auf dem schSnen Rheine Von fern ein Schuss noch fallt, Fuhren wir vereinte Bruder, Hernach daran bis in die Nacht. Waldeinsamkeit Die Walder rauschen leise Tranken von dem goldnen Weine, Und Strome tief im Feld. Waldeinsamkeit! Singend gute deutsche Lieder. Du griines Revier, Was uns dort erfEllt die Brust, Nur hinter jenem Hiigel Fiir Ninon Wie liegt so weit Sollen wir halten, Noch spielt der Abendschein - Dass du bei mir magst weilen, Die Welt von hier! Niemals erkalten, D hatt' ich, hatt' ich Flugel, Wo doch mein Leben dunkel ist Schlaf nur, wie bald Und vollbringen treu mit Lust! Zu fliegen da hinein! Und draussen Sterne eilen Kommt der Abend schGn, Und so wollen wir uns teilen, Und alles voll Gefunkel ist, Durch den stillen Wald Eines Fels verschiedne Quellen, Im Wandern Die Quellen gehn, Bleiben so auf hundert Meilen So ruhig geh' ich meinen Pfad, Dass du in dern Getriebe Die Mutter Gottes wacht, Ewig redliche Gesellen! So still ist mir zumut' Des Lebens eine Mitte weisst, Mit ihrem Sternenkleid Es dunkt mich jeder Weg gerad' Macht dich und deine Liebe Bedeckt sie dich sacht Und jedes Wetter gut. Fiir mich zum guten Geist. In der Waldeinsamkeit, Wohin mein Weg mich fuhren mag, Gute Nacht, gute Nacht! Der Himmel ist mein Dach, In meinem Dunkel ahnst du Die Sonne kommt mit jedem Tag, Den so verborgnen Stern. Nachklang Auf meines Kindes Tod Die Sterne halten Wacht! Mit deiner Liebe mahnst du Und komm' ich spat und komm'ich fruh Lust'ge VGgel in dem Wald, Von fern die Uhren schlagen, Mich an des Lebens sussen Kern. Ans Ziel, das mir gestellt: Singt, solang es griin, ES ist schon tiefe Nacht, Verlieren kann ich mich doch nie, Ach wer weiss, wie bald, wie bald Die Lampe brennt so diister, D Gott, aus deiner Welt! Alles muss verblihn! Dein Bettlein ist gemacht. Keine Rast Sa ich's doch vom Berge einst Die Winde nur noch gehen Seele, banger Vogel du, H. Hesse Grlanzen Gberall, Wehklagend urn das Haus, Immer wieder musst du fragen: Wusste kaum, warum du weinst, Wir sitzen einsam drinne Wann nach so viel wilden Tagen Fromme Nachtigall. Und lauschen oft hinaus. Ravenna Kommt der Friede, komrnt die Ruh? Und kaum ging ich Gber Land, Es ist, als miisstest leise Ich bin auch in Ravenna gewesen. 0 ich weiss: kaum haben wir Frisch durch Lust und Not, Du klopfen an die Tur, 1st eine kleine tote Stadt, Unterm Boden stille Tage, Wandelt' alles, und ich stand Du hatt'st dich nur verirret, Die Kirchen und viel Ruinen hat, Wird vor neuer Sehnsucht dir MGd im Abendrot. Und kamst nun mud zuruck. Man kann davon in den Biichern lesen. Jeder liebe Tag zur Plage. Und die Liifte wehen.kalt, Wir armen, armen Toren! Du gehst hindurch und schaust dich urn, Und du wirst, geborgen kaum, Uebers falbe Grun, Wir irren ja im Graus Die Strassen sind so triib und nass Dich um neue Leiden miihen VGglein, euer Abschied hallt - Des Dunkeln noch verloren - Und sind so tausendjahrig stumm Und voll Ungeduld den Raum KGnnt' ich mit euch ziehn! Du fand'st ja langst nach Haus. Und iiberall wachst Moos und Gras. Als der jiingste Stern durchglihen. I Produkt~on. rb Jecklin Pianohaus + Disco-Center, 8024 Zurich 1