Haus Und Fürstentum Liechtenstein Auswahlbibliographie
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Studia historica Brunensia 64 / 2017 / 1 https://doi.org/10.5817/SHB2017-1-14 Haus und Fürstentum Liechtenstein Auswahlbibliographie The Liechtensteins and Liechtenstein A Selected Bibliography Zusammengestellt von Tomáš Knoz und Markéta Peřestá Tomáš Knoz / [email protected] Historický ústav, Filozofická fakulta, Masarykova univerzita, Brno, CZ BIBLIOGRAFIE / BIBLIOGRAPHIE Markéta Peřestá / [email protected] Historický ústav, Filozofická fakulta, Masarykova univerzita, Brno, CZ Abstract One of the objectives of the Czech-Liechtenstein Commission of Historians was to try to chart the contemporary state of research into several historical themes which had been suggested as a result of the Czech-Liechtenstein declaration of 2009. This concerns the history of the Principality of Liechtenstein with a particular focus on Czech-Liechtenstein relationships, as well as on the history of the Princely House of Liechtenstein, again in relation to its activities on the territory of the Czech lands as well as in Central Europe. This overview of the literature shows that the history of the Liechtenstein family and its standing in Central European and European history has been a long-term presence in European historiography. The history of the Liechtenstein family has been studied within the context of aristocratic history/the history of social elites, the history of states, cultural and art history, as well as regional and local historiography. Within Czech historiography, the Liechtenstein family is typically present as part of the history of the Czech state and the history of Czech society, particularly in connection with the history of the medieval Czech kingdom, the history of the Battle of White Mountain, as well as relating to research into the foundation of the Czecho- slovak Republic and the history of memory and identity. Therefore, the history of the Liech- tenstein family differs substantially from the traditional histories of the nobility and individual aristocratic families. In terms of the historiography of Liechtenstein itself, there is a relatively close connection between the history of the Liechtenstein family and the Liechtenstein state. Keywords bibliography, Princely House of Liechtenstein, Principality of Liechtenstein, history 319 Tomáš Knoz – Markéta Peřestá Haus und Fürstentum Liechtenstein. Auswahlbibliographie Eine der Aufgaben der Tschechisch-Liechtensteinischen Historikerkommission bestand darin, den aktuellen Stand bei der Erforschung einiger geschichtlicher Themen, die auf der Grundlage der tschechisch-Liechtensteinischen Deklaration aus dem Jahre 2009 definiert wurden, näher zu untersuchen. Es handelt sich dabei um die Geschichte des Fürstentums Liechtenstein, und zwar insonderheit mit Blick auf die tschechisch-liechten- steinischen Beziehungen, sowie die Geschichte des Fürstenhauses Liechtenstein, wiede- rum im Zusammenhang mit seinem Wirken auf dem Gebiet der böhmischen Länder sowie in Mitteleuropa. Die hier vorgelegte Literaturübersicht knüpft an einige ältere Bibliographien an, die zu den aufgeführten Subthemen herausgegeben wurden, vor allem an die Auswahl- bibliographie zur Literatur, die einen Bestandteil der von Peter Geiger – Tomáš Knoz – Eliška Fučíková – Ondřej Horák – Catherine Horel – Johann Kräftner – Jan Županič und Thomas Winkelbauer unter dem Titel Liechtensteinisch-tschechische Beziehungen in Geschichte und Gegenwart: Synthesebericht der Liechtensteinisch-Tschechischen Historikerkom- mission, Vaduz 2014 bildet (eine tschechische Version erschien, herausgegeben von den gleichen Autoren, unter dem Titel Česko-lichtenštejnské vztahy v dějinách a současnosti: BIBLIOGRAFIE / BIBLIOGRAPHIE souhrnná zpráva Česko-lichtenštejnské komise historiků, Brno 2014). Im Unterschied zu eini- gen anderen Literaturübersichten präsentiert die hier vorgelegte Bibliographie die ein- zelnen Punkte in chronologischer Reihenfolge (im Rahmen der einzelnen Jahre sind die Arbeiten alphabetisch nach Autoren geordnet; im Falle von Sammelbänden werden die einzelnen Beiträge unter dem Titel des Sammelbandes hinter einem Sternchen nach der ursprünglichen Reihung in der Publikation aufgeführt). Das Hauptziel der gewählten Vorgehensweise besteht darin aufzuzeigen, in welcher Art und Weise sich im Verlaufe der Zeit das Interesse an der Geschichte Liechtensteins und des Hauses Liechtenstein wandelte, welche Themen gewählt und in welcher Form und mit welchen Methoden diese erarbeitet wurden. Dabei zeigt sich, dass das Thema der Geschichte des Geschlechts der Liechtenstei- ner und ihrer Stellung innerhalb der mittel- und gesamteuropäischen Geschichte in der europäischen Historiographie stets präsent war. Die Geschichte des Hauses Liech- tenstein wurde zum einen im Kontext der Geschichte der Aristokratie bzw. der Ge- schichte der gesellschaftlichen Eliten, jener des Staates, der Kultur- und Kunstgeschichte sowie innerhalb der regionalen und lokalen Historiographie erforscht. Mit Blick auf das hier behandelte Thema erweist sich für die tschechische Geschichtsschreibung als charakteristisch, dass das Thema der Liechtensteiner auch als Bestandteil der Geschich- te des tschechischen Staates und der Geschichte der tschechischen Gesellschaft einen Forschungsgegenstand bildete, und zwar insbesondere im Zusammenhang mit der Ge- schichte des mittelalterlichen Königreichs Böhmen, der Geschichte der Geschehnisse um die Schlacht am Weißen Berg sowie sekundär auch im Kontext der Erforschung der Entstehung der Tschechoslowakischen Republik und jener der Geschichte der Erinne- rung und Identitäten. Das Thema der Geschichte des Hauses Liechtenstein unterschied sich somit markant von jenen klassisch frequentierten Geschichten des Adels und ein- zelner Adelsgeschlechter. In ähnlicher Weise wurde das erwähnte Thema auch in der österreichischen Historiographie behandelt, wobei es dessen ungeachtet keine „schick- 320 Tomáš Knoz – Markéta Peřestá Haus und Fürstentum Liechtenstein. Auswahlbibliographie salhafte“ Rolle spielte. Im Verhältnis zur Geschichte des Hauses Liechtenstein spielt die Tatsache eine wichtige Rolle, dass dieses Thema präsent blieb und dabei zugleich einige für die Geschichte des Adels bzw. der Kirchengeschichtsschreibung innerhalb der Kultur-, Kunst- und Architekturgeschichte wenig vorteilhafte Perioden überlebte (in diesem Bereich muss beispielsweise auf Arbeiten aus dem Gebiet der Barockarchitektur in Mähren, vor allem aber auf Arbeiten aus dem Bereich der Denkmalpflege verwiesen werden). Die Geschichte der Liechtenstein erfuhr traditionell in Mähren und in der Region Mährisch Ostrau (Ostrava) eine größere Beachtung als in Böhmen. Dessen un- geachtet widmete sich die Geschichtsforschung in den böhmischen Ländern erst nach 1989 intensiver dieser Thematik, die – im Vergleich zu anderen Themen – eine überra- schend große Rolle spielte. Hierbei bildete darüber hinaus die Geschichte des Fürsten- tums Liechtenstein ein Forschungsfeld innerhalb der tschechischen Historiographie, vor allem als spezifischer Bestandteil der Geschichte der Diplomatie. Sofern es um die eigentliche liechtensteinische Historiographie geht, lässt sich eine relativ enge Verknüpfung der Geschichte des Hauses Liechtenstein und der Geschichte des Fürstentums Liechtensteins konstatieren. Die Geschichte des Fürstenhauses wurde historisch vornehmlich außerhalb des Gebietes des heutigen Liechtensteins erforscht, BIBLIOGRAFIE / BIBLIOGRAPHIE wobei man sich heuristisch und methodologisch in erster Linie der österreichischen Geschichtsschreibung annäherte. Es handelte sich dabei um eine historische Auffas- sung, die seit den Zeiten Jacob von Falkes und Franz Wilhelms mit der Erforschung der Quellen des Hausarchivs der regierenden Fürsten von und zu Liechtenstein verbunden war, wobei das historiographische Bild in spezifischer Weise auf Bestellung der Fürsten entstand. In einigen Fällen wurde diese Auffassung zu einem Bestandteil der „großen“ europäischen Geschichtsschreibung, und zwar beispielsweise dank der Arbeiten Her- bert Haupts, Volker Press’ oder in jüngster Zeit Thomas Winkelbauers. Aufgrund der Rolle der Architektur und der Kunstsammlungen innerhalb der Geschichte des Hauses Liechtenstein begann sich die Historiographie immer stärker der Geschichte des Samm- lungswesens und der Kunstgeschichte anzunähern. In weitaus stärkerem Umfang als Franz Wilhelm vertiefte diese Tendenz dessen Sohn und Nachfolger Gustav Wilhelm, während aktuell als deren Vertreter vor allem Johann Kräftner gelten darf. In Liechten- stein selbst erscheinen Untersuchungen zur Geschichte der Fürsten von Liechtenstein in erster Linie im Rahmen der Periodika und Publikationen des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, der als solcher dieses Thema mit Blick auf die Geschichte Liechtensteins als historisches Land bzw. mitunter in regionalgeschichtlicher Perspektive vermittelt. Personell und thematisch ist dieser Verein darüber hinaus mit dem Liechten- stein-Institut in Bendern verbunden, für das sich als typisch eine modern interpretierte Verknüpfung der Geschichte im Rahmen transdisziplinärer Sozialstudien (Politologie, Soziologie, Jura, Wirtschaftswissenschaften) sowie ein Bemühen zur Erforschung der Geschichte des Fürstentums Liechtenstein im Kontext breit aufgefasster Tendenzen der europäischen Integration erweisen. 321 Tomáš Knoz – Markéta Peřestá Haus und Fürstentum Liechtenstein. Auswahlbibliographie 1590 MUHYI-D-DIN, Mehmed – LEUNCLAVIUS, Johannes et al.: Neuwe Chronica Türckischer nation, von Türcken selbs beschrieben: volgendts gemehrt, unnd in vier Bücher abgetheilt: