Fusionskontrolle: Kommission Genehmigt Geplante Übernahme Von Altadis Durch Imperial Tobacco Unter Auflagen
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IP/07/1554 Brüssel, den 18. Oktober 2007 Fusionskontrolle: Kommission genehmigt geplante Übernahme von Altadis durch Imperial Tobacco unter Auflagen Die Europäische Kommission hat nach der EU-Fusionskontrollverordnung die geplante Übernahme des französisch-spanischen Unternehmens Altadis durch das britische Unternehmen Imperial Tobacco genehmigt. Die Entscheidung der Kommission ist an die Bedingung geknüpft, dass das neue Unternehmen auf bestimmten nationalen Märkten mehrere Marken für Tabak zum Selbstdrehen, Pfeifentabak und Zigarren veräußert. Die Kommission hatte bei der Prüfung des Fusionsvorhabens in Bezug auf diese Märkte wettbewerbsrechtliche Bedenken angemeldet. In Anbetracht der genannten Verpflichtung kam die Kommission zu dem Schluss, dass der Zusammenschluss den wirksamen Wettbewerb im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) oder in einem wesentlichen Teil desselben nicht erheblich behindern dürfte. Imperial Tobacco Group plc ist in der Herstellung und dem Vertrieb einer breiten Palette von Tabakerzeugnissen (Zigaretten, Drehtabak einschließlich Zigarettenpapier, Pfeifentabak und maschinengefertigten Zigarren) tätig und in mehr als 130 Ländern präsent. Das Portfolio des Unternehmens enthält die Zigarettenmarke West, die Drehtabakmarken Drum, Golden Virginia und Van Nelle und die Zigarettenpapiermarke Rizla. Auch Altadis S.A. ist weltweit in der Herstellung und dem Vertrieb von Tabakerzeugnissen einschließlich Zigaretten und Zigarren tätig. Das Unternehmen ist aus den früheren französischen und spanischen Monopolbetrieben Seita und Tabacalera hervorgegangen. Zu seinen wichtigsten Zigarettenmarken gehören Gauloises, Fortuna, Ducados und Gitanes. Altadis stellt sowohl maschinengefertigte als auch handgemachte Zigarren her. Das Unternehmen hält seit dem Jahr 2000 einen Anteil von 50 % an der Corporación Habanos und verfügt dadurch über einen hohen Marktanteil bei handgemachten kubanischen Zigarren. Altadis erbringt auch logistische Dienstleistungen für Tabakerzeugnisse und sonstige Produkte in Frankreich, Italien, Marokko, Portugal und Spanien. Zusammen mit dem italienischen Unternehmen Autogrill besitzt Altadis die gemeinsame Kontrolle über das Unternehmen Aldeasa S.A., das vorrangig Einzelhandelsgeschäfte in Flughäfen betreibt. Die Kommission gelangte bei ihrer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass das Fusionsvorhaben auf dem Zigarettenmarkt nicht zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken Anlass gibt. Denn auf dem Zigarettenmarkt kommt es im Allgemeinen nur zu begrenzten horizontalen Überschneidungen zwischen den Aktivitäten von Altadis und Imperial. Ferner wird sich das aus der Fusion hervorgehende Unternehmen weiterhin mit mehreren starken Konkurrenten wie Philip Morris International, BAT und Japan Tobacco (dieses Unternehmen hat im Verlauf dieses Jahres Gallaher übernommen) auseinandersetzen müssen. Dagegen stellte die Kommission fest, dass der Zusammenschluss auf mehreren Märkten für andere Tabakerzeugnisse, auf denen das neue Unternehmen über beträchtliche Marktanteile verfügen würde, zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken Anlass gibt. Dabei handelt es sich um die Märkte für Drehtabak in Frankreich, Italien, Portugal und Spanien, für Pfeifentabak in Finnland und Frankreich und für Zigarren in Griechenland. Imperial bot für alle diese Märkte an, eine oder mehrere Marken zu veräußern, um die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kommission auszuräumen. Durch die Veräußerung der Marken werden sich die Marktanteile des aus der Fusion hervorgehenden Unternehmens nicht erhöhen. Die Kommission prüfte auch die möglichen Auswirkungen der Fusion auf andere Tabakhersteller, da Altadis in Frankreich, Italien und Spanien über eine sehr starke Position im Großhandelsvertrieb von Tabakerzeugnissen verfügt. Die Kommission kam zu dem Ergebnis, dass das fusionierte Unternehmen weder in der Lage wäre noch ein Interesse daran hätte, den Zugang seiner Wettbeweber zu den Vertriebskanälen zu beschränken, und dass die Fusion sich nicht nachteilig auf den Endverbraucher auswirken dürfte, da die Vertriebskosten in jedem Fall nur einen geringfügigen Teil des Einzelhandelspreises von Tabakerzeugnissen ausmachen. Ferner gelangte die Kommission zu dem Ergebnis, dass der Zugang der Konkurrenten zu den Geschäften von Aldeasa durch die Fusion nicht beschränkt werden dürfte, da dies nicht im Interesse von Autogrill, dem anderen Joint-Venture- Partner liegen würde. Eingehendere Informationen siehe: http://ec.europa.eu/comm/competition/mergers/cases/index/m91.html#m_4581 2 .