Entwicklungskonzept

Schwerpunkte: Tourismus sowie Regional- und Stadtentwicklung

Inhalt

1. Arbeitsansatz und Zielsetzung ...... 2 2. Bestandserfassung der Freizeitinfrastruktur und touristischen Angebote ...... 6 Bestandserfassung Wohnen ...... 8 Bestandserfassung Essen und Trinken ...... 9 Bestandserfassung Service ...... 11 Bestandserfassung Ortscharakter ...... 12 Bestandserfassung Landschaft ...... 12 Bestandserfassung Verkehr ...... 12 Bestandserfassung Infrastruktur ...... 13 Bestandserfassung Infrastruktur Kultur ...... 13 Bestandserfassung Infrastruktur Gesundheit ...... 14 Bestandserfassung Infrastruktur Sport ...... 14 Bestandserfassung Infrastruktur Wandern ...... 15 Bestandserfassung Infrastruktur Radwandern...... 18 3. Bestandsbewertung / Stärken-Schwächen-Analyse ...... 21 Zusammenfassende Bewertung ...... 21 Bestandsbewertung im Detail ...... 21 4. Formulierung eines touristisches Profils der Stadt Gudensberg ...... 23 5. Übergeordnete Ziele der touristischen Entwicklung ...... 24 6. Empfehlung von Maßnahmen und Projekten ...... 25 Prinzipielle Empfehlungen für die Entwicklung der Stadt Gudensberg ...... 25 Der Maßnahmenkatalog ...... 27 Anhang: Agenda-Prozess 1999-2000 ...... 32 Landwirtschaft, Naturschutz und Naherholung ...... 32 Wirtschaft ...... 33 Verkehr ...... 33

Verfasser: Ingo Seifert-Rösing, Stand: 28. Juni 2012

Das Entwicklungskonzept wurde in der gemeinsamen Sitzung des Haupt- und Finanz- ausschusses und des Ausschusses für Bauen, Planen und Umwelt am 09.05.2012 vorgestellt und die Anregungen zur Überarbeitung wurden aufgenommen. In der Stadt- verordnetenversammlung vom 28.06.12 wurde das Konzept in der vorliegenden Form beschlossen.

1 1. Arbeitsansatz und Zielsetzung

Ausgangspunkt:

Gudensberg ist keine traditionelle Tourismusregion, verfügt aber im Zusammenhang mit bestehen- den regionalen Entwicklungsstrategien über ein ausbaufähiges Potential zur touristischen Ent- wicklung (siehe auch Kapitel 2, Bestandserfassung Gemeindedaten). Der Magistrat hat 2011 begonnen, dieses Potential systematisch zu erschließen. Das vorliegende Konzept formuliert dazu die Rahmenbedingungen.

In Gudensberg verfolgen die Verantwortlichen den Ansatz, dass die anvisierte Entwicklung sowohl den Bürgern, als auch den Gästen zugutekommen soll. Die geplanten Maßnahmen sollen auch der Naherholung und der Stadtentwicklung dienen. Somit ist ein umfassender Ansatz bei der Planung zukünftiger Aufgaben zu wählen und es wird beim vorliegenden Konzept nicht von einem „Tourismuskonzept“ gesprochen, sondern von einem „Entwicklungskonzept“ für Gudensberg mit den Schwerpunkten Tourismus sowie Regional- und Stadtentwicklung. Bei der Vorgehensweise bzw. den Arbeitsschritten orientiert sich das Konzept jedoch am „klassischen“ Aufbau eines Tourismuskonzeptes.

Demnach ist es Aufgabe dieses Konzeptes, die vorhandenen Naherholungs- und Tourismus- Bausteine in der Region von Gudensberg zu sichten, zu bewerten und Handlungsempfehlungen für die Entwicklung zu formulieren. Es werden weiterhin Maßnahmen beziehungsweise Bausteine für die Umsetzung der formulierten Ziele vorgeschlagen. Dabei werden allgemeine Zielsetzungen für die Stadt- und Regionalentwicklung berücksichtigt. Erste Projekte können parallel zur Formulierung des Konzeptes gestartet werden.

Dazu werden folgende Arbeitsschwerpunkte gewählt: • Bestandserfassung der Freizeitinfrastruktur und potentiellen touristischen Angebote • Bewertung der Bausteine (Stärken-Schwächen-Analyse) • Formulierung eines touristischen Profils der Stadt Gudensberg • Formulierung von übergeordneten Zielen beziehungsweise eines Leitbildes • Empfehlung von Maßnahmen und Projekten für die touristische Entwicklung • Initiierung erster konkreter Projekte

Das Entwicklungskonzept als Prozess

Das Entwicklungskonzept ist als Grundlage für einen Diskussionsprozess zu verstehen, in den politische und ehrenamtliche Akteure sowie Anbieter einbezogen werden. Nur wenn die hier vorgeschlagene Strategie und die empfohlenen Maßnahmen von der Mehrheit der Akteure gewollt und mitgetragen werden, kann eine zukunftsfähige Entwicklung des Tourismus eingeleitet werden. Daher werden im Maßnahmenteil auch verschiedene Ansätze für den Diskussionsprozess zur Entwicklung des Tourismus in Gudensberg vorgeschlagen. Durch diesen Ansatz wird das Entwicklungskonzept stetig weitergeführt und den aktuellen Anforderungen und Bedürfnissen angepasst. Um den Entwicklungsprozess durch eine Bürgerbeteiligung voran zu bringen, soll im Januar 2013 ein offenes Bürgerforum einberufen werden. Dabei sollen auch die Erfahrungen des Agenda-Prozesses von 1999-2000 einbezogen werden.

In der Region verankert

Touristische Angebote sollen einerseits den Bedürfnissen der Gäste entsprechen und andererseits der Wertschöpfung in der Region dienen. Nur wenn die Menschen in der Region von der Touris-

2 musentwicklung profitieren, werden sie den Prozess langfristig mittragen. Der Erfolg der Entwicklung muss sich dann auch an der Wertschöpfung in der Region messen lassen.

Da zurzeit noch keine umfassenden touristischen Angebote bestehen, soll der Entwicklungs- prozess damit beginnen, Angebote zu schaffen, die auch von den Bürgern vor Ort genutzt werden. Oder anders formuliert: Angebote, die von den Bürgern gerne genutzt werden, können auch zu touristischen Produkten entwickelt werden. Dies lässt sich am Beispiel des Fahrradtourismus verdeutlichen. Ein gut ausgebautes Radwegenetz, das alltagstauglich ist, kann auch zu touristischen Routen ausgebaut werden.

Nach dem Motto „Marketing beginnt Zuhause“ werden die Potentiale der Menschen vor Ort genutzt, um Gudensberg zu einem interessanten Reiseziel zu entwickeln. Zufriedene Menschen in Gudensberg, die begeistert von den schönen Wanderungen und guten Radwegen berichten, sind die besten Werbeträger für die touristische Entwicklung. Daher lautet die Devise: „Erst kommt die Naherholung, dann der Tourismus“.

Das Entwicklungskonzept als umfassender Ansatz

Eine Urlaubsaktivität – als touristisches Produkt – besteht aus einer Vielzahl von einzelnen Aktivitäten. Sie werden als touristische Leistungskette dargestellt und reichen von der ersten Information und Anreise bis zur Abreise und der Erinnerung an den Urlaub. Wenn alle Glieder dieser Kette zu einem guten Gesamterlebnis verbunden werden, entwickelt der Gast ein positives Bild von seinem Urlaub. Das vorliegende Entwicklungskonzept konzentriert sich auf die Aspekte Wohnen & Schlafen, Essen & Trinken, Aktivität und Sport, Unterhaltung & Kultur (siehe dazu das Kapitel „Bestandserfassung der Freizeitinfrastruktur und touristischen Angebote). Die weiteren Urlaubsaktivitäten werden bei der Fortführung des Entwicklungskonzeptes behandelt.

Die touristische Prozess- und Leistungskette

Leitbildorientierung

Wird für eine touristische Region ein Leitbild entwickelt, wissen alle Akteure, wohin die Reise führt. Mit dem Leitbild werden Ziele definiert und es wird eine Strategie dargestellt, wie diese Ziele zu

3 erreichen sind. Konkrete Maßnahmenvorschläge werden verbunden mit Standards und Bewertungsmaßstäben zur Zielerreichung. Damit kann auch der Erfolg der Maßnahmen überprüft werden.

Qualitäts- und Serviceorientierung

Um die Bedürfnisse der Gäste zu befriedigen, muss ein Bündel von attraktiven Produktkompo- nenten zu konkreten touristischen Angeboten geschnürt werden. Sie müssen in erster Linie zielgruppengerecht gestaltet werden. Dabei steht die Serviceorientierung an oberster Stelle. Werden damit die Wünsche der Gäste erfüllt, sind diese auch gerne bereit, für die Angebote gutes Geld zu zahlen. Bestehende Qualitätsstandards wie die Hotelklassifizierung nach DEHOGA, die Zertifizierung von Wanderwegen oder die Klassifizierung des ADFC für radlerfreundliche Übernachtungsbetriebe müssen bei der Bestandsbewertung und Entwicklung von Angeboten berücksichtigt werden.

Marken- und Marketingorientierung

Um den Verkauf von Produkten zu erleichtern, ist es gut, eine „Marke“ zu nutzen. Mit einer Dachmarke kann eine klare Ansprache der Kunden und ein positives Image verbunden werden. Sie steht für Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Wenn die in diesem Entwicklungskonzept vorge- schlagenen Arbeitsschritte, Strategien und Maßnahmen von den Entscheidern angenommen werden, muss ein noch zu formulierendes Marketingkonzept konkrete Maßnahmen für das Außen- und Innenmarketing festlegen.

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Regional- und Stadtentwicklung Gudensberg

Entwicklungskonze pt für

Gudensberg

• Bestandserfassung • Bewertung • Handlungsempfehlungen • Entwurf Strategiepapier

Abstimmung

Langfristiges Strategiepapier

Marketingkonzept

Abstimmung in Gremien

Abstimmung TAG Kooperation mit Hochschulen

Umsetzung

Permanente Weiterentwicklung

5 2. Bestandserfassung der Freizeitinfrastruktur und touristischen Angebote

Bestandserfassung Gemeindedaten

Die Daten aus dem Gemeindedatenblatt für Gudensberg zeigen, dass Gudensberg eine stabile Bevölkerungsentwicklung zeigt und im Vergleich zum Umland sehr gut aufgestellt ist. Auch die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ist positiv (Stand Oktober 2011, Quelle: http://www.hessen-gemeindelexikon.de/gemeindelexikon_PDF/634007.pdf).

6 Die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten sind in Gudensberg zu 47,3 % im produzierenden Gewerbe und nur zu 16,4 % in Handel, Gastgewerbe und Verkehr tätig (Stand 2010). Dieser Dienstleistungsbereich, zu dem auch touristische Angebote gehören, liegt deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 24,1 %.

Betrachtet man die Übernachtungszahlen im Verhältnis zu den Einwohnerzahlen zeigt sich, dass Gudensberg nur eine geringe Tourismusintensität aufweist. Die Tourismusintensität (Übernach- tungen je 1000 Einwohner pro Jahr) ist ein Indikator für die touristische Attraktivität einer Region in Relation zu ihrer Größe. Damit gibt sie einen Hinweis, welche Bedeutung der Tourismus für die jeweilige Region hat. Während im Landesdurchschnitt auf 1.000 Einwohner 4.640 Übernachtungen entfallen, sind dies in Gudensberg nur 417 Übernachtungen. Der Übernachtungs-Tourismus spielt also bisher kaum eine Rolle in Gudensberg.

7 Die touristischen Angebote

Das Urlaubsangebot einer Region besteht aus sieben Produktkomponenten, die möglichst harmonisch ineinander greifen sollten (ADAC 1998). Nach diesem vereinfachten Modell werden die touristischen Angebote der Region Gudensberg erfasst. Bei der Bestandserfassung werden alle verzeichneten Bausteine dargestellt, zum Beispiel alle gemeldeten Übernachtungsbetriebe. Eine Bewertung wird damit noch nicht vollzogen. Diese erfolgt erst im Kapitel 3 Bestands- bewertung.

Wohnen Essen + Trinken Service Lage Qualität Information Architektur Regionalität Organisation Atmosphäre Ausstattung Unterhaltung Ausstattung Atmosphäre Kultur Gesundheit Gästebetreuung Servicequalität Infrastruktur Ortscharakter Landschaft Verkehr

Sport Stadt-/Dorfbild Flora und Fauna Verkehrsanbindung Spiel Architektur Topographie Ausflüge Kultur Einkaufen Wasser Verkehrsberuhigung Unterhaltung Klima Gesundheit Freizeitwege verändert nach ADAC (1989): Neues Denken im Tourismus

Bestandserfassung Wohnen

Drei Hotelbetriebe aus Gudensberg melden dem Land Hessen regelmäßig ihre Übernachtungs- zahlen. Meldepflichtig sind alle Betriebe mit mehr als 9 Betten (ab 2012 mit mehr als 10 Betten). Anbieter sind das Hotel am Stadtpark mit 22 Betten, das Hotel Hessischer Hof mit 14 Betten sowie Lucies Treff mit 9 Betten (N = 45). Nur das Hotel am Stadtpark ist nach der Deutschen Hotel- klassifizierung zertifiziert und mit zwei Sternen ausgezeichnet, was einer Unterkunft für mittlere Ansprüche entspricht. Der Zusatz „Superior“ für das Hotel am Stadtpark macht deutlich, dass dieses Haus deutlich mehr Punkte erreicht, als für 2 Sterne erforderlich sind.

Bettenverzeichnis Stand: 15. Dezember 2011

Betten / Mehr- Bezeichnung E-Zi. D-Zi. Appart. Fewo Personen bettz. insges. Hotel Hess. Hof 4 4 1 14

Hotel Am Stadtpark 9 5 1 22

Lucies Treff 1 1 1 9

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Quelle: www.gudensberg.de und Befragung der Gastgeber Stand Januar 2011

Neben den Hotels gibt es die folgenden Ferienwohnungen (FeWo) bzw. Zimmer, die alle nicht zertifiziert sind.

8 Neben den Hotels gibt es die folgenden Ferienwohnungen (FeWo) bzw. Zimmer

• Ferienwohnung Döring (Inhaberin: Angelika Döring) 5 Betten • Ferienwohnung Haus "Willi" (Inhaber: Wilhelm Katzmarek) 2 Betten • Ferienwohnung Untergasse (Inhaber: Frank und Monika Knieling) 4 Betten • Ferienwohnung / Zimmer Laaks (Inhaberin: Margarete Laaks) 2 Betten • Gästehaus Minkel (Inhaberin: Gerlinde Minkel) 11 Betten • Ferienwohnung Am Lamsberg (Inhaberin: Petra Metje) 3 Betten • Ferienwohnung Kleine Rosenstraße (Inhaberin: Freia Diana Siebert) 4 Betten • Ferienwohnung Kasseler Straße (Inhaber: Familie Stiebeling) 2 Betten • Ferienwohnung Birnenallee (Inhaber: Familie Vogel) 4 Betten • Ferienwohnung Am Schlossberg (Inhaber: Luong Weinhold) 4 Betten • Ferienwohnung Gleichen (Inhaber: Familie Wendeborn) 2 Betten

43 Betten

Nicht für „www.gudensberg.de“ gemeldet: Ferienwohnung Krug (Inhaberin: Heidemarie Krug)

Nicht im Stadtgebiet liegend, aber potentiell für Gruppen auch aus Gudensberg nutzbar, ist das Selbstversorgerhaus „Rübezahl“: Haus Carl Sonnenschein Caritasverband für die Diözese e.V. Kinder- und Jugendheim, Wohnplatz Rübezahl, 34305 . In weiteren Gesprächen muss der Umfang der Nutzungsmöglichkeiten geklärt werden.

Die Entwicklung der Übernachtungszahlen zeigt die folgende Tabelle vom Hessischen Statistischen Landesamt (wobei hier andere Bettenzahlen genannt werden als auf www.gudensberg.de und auch andere Zahlen erhoben worden sind als für das Gemeindedatenblatt für Gudensberg)

Übernachtungen in Gudensberg

durchschnitt- durchschnitt- Übernach- liche erhoben für Gebiet liches Ankünfte tungen Aufenthalts- Bettenangebot dauer in Tagen 2004 Gudensberg, Stadt vor 2005 keine Angaben 2005 Gudensberg, Stadt 43 1.692 2.678 1,6 2006 Gudensberg, Stadt 54 2.171 4.452 2,1 2007 Gudensberg, Stadt 54 2.689 5.667 2,1 2008 Gudensberg, Stadt 52 2.509 5.024 2,0 2009 Gudensberg, Stadt 52 2.267 4.831 2,1

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt: Hessische Gemeindestatistik (2007-2010) http://www.statistik-hessen.de/publikationen/download/496/index.html

Bestandserfassung Essen und Trinken

Gastronomische Betriebe in der Kernstadt Gudensberg: • Bäckerei Brede (Inhaber: Bernd Brede) • Café Backhaus Schwarz (Inhaber: Monika und Günter Schwarz)

9 • Eiscafe Venezia (Inhaber: Sergio Zava) • Gasthaus Schützenverein (Inhaber: Schützenverein Gudensberg), Betriebsstätte: Am Lamsberg • Gaststätte Mohrrübe (Inhaber: Marc Martinissen) • Hotel-Restaurant Hessischer Hof (Inhaber: Anette und Stefan Mentel) • Hotel-Restaurant Am Stadtpark (Inhaberin: Andrea Hickl-Hohbein) • Imbiss im Schwimmbad (Stadt Gudensberg) • Marcos Bar (Inhaber: Marco Pohl) • Partyservice / Snackbar Der Suppenkasper (Inhaber: Thorsten Riegert) • Pizzeria Carpaccio (Inhaber: Ignazio Massa) • Restaurant Stadt Gudensberg (Neuverpachtung 2012) • Pizzeria Sparaga (neben Penny Markt) (Inhaber: Ajka Sparaga)

Deute • Gasthaus Zum Krug (Inhaberin: Evelyn Greiner) • Pizzeria Deute (Inhaber: Suntharampillai Thanenthiran)

Dorla • Colmorgens Festscheune (Inhaber: Margot Colmorgen)

Dissen • Gaststätte Zur Eiche (Inhaber: Klaus Knieling) • Ediths Chattenstube (Inhaberin: Edith Thiele)

Maden • Gaststätte Pfeiffer (Inhaber: Kai Pfeiffer)

Obervorschütz • Gasthaus Garnys (Inhaber: Vytautas Garnys) • Golfers Bistro im GolfPark Gudensberg (Inhaber: Hans Wilhelm Kleppe)

Ferien auf dem Bauernhof • Klaus und Gerlinde Minkel, Dissen

Besondere Angebote / Regionale Vermarktung

• Confiserie Kiefer (Inhaberin: Rosmarie Kiefer) • Griesels Hofladen (Inhaber: Jens Griesel) (Obervorschütz) • Jura Doktor (Kaffeemaschinen, Zubehör, Kaffee…) (Inhaber: Jochen Wegener), (Dissen) • Petra Knieling, Gaststätte Zur Eiche, Vollwertkochkurse für Gruppen (Dissen) • Nudelwelt (Inhaber: Jens Fahrenholz) • Röstrausch, die faire Kaffeemanufaktur (Inhaber: Georg Ruhm) • Saftmobil GbR (Eric Henze, Peter Lubberich) • Saur GbR (Wurstwaren), (Inhaber: Bernd Saur und Marion Saur-Engelhardt) • THD GmbH (Teeladen), (Inhaber: Karin und Uwe Reuter) • Nakimo (besondere Kinderbekleidung) (Inhaberin: Nadja Schmidt-Seute)

Nach Auskunft einzelner Gastronomen spielen touristische Gäste bei den Übernachtungen bisher kaum eine Rolle. Die Mehrheit der Gäste sind Geschäftsreisende wie Vertreter und Techniker sowie Angehörige bei Familienfeiern in den Gaststätten.

10 Bestandserfassung Service

In diesem Kapitel werden nicht die einzelnen Serviceleistungen für die touristischen Bausteine aufgeführt, sondern es werden Qualitätsstandards für verschiedene Sektoren vorgestellt. Diese Qualitätsstandards werden auch zur Bewertung der touristischen Infrastruktur herangezogen (siehe Kapitel „Bewertung der touristischen Bausteine“). Bei der Fortführung des Entwicklungs- konzeptes sollten sämtliche Serviceleistungen der touristischen Leistungskette erfasst und bewertet werden. Wenn dieses Entwicklungskonzept von den politischen Gremien angenommen wird, sollte im weiteren Verlauf über konkrete Hilfestellungen für entwicklungsfähige Betriebe entschieden werden. Der Magistrat kann dann beratend tätig sein und den Qualitätsprozess begleiten.

Um dem wachsenden Qualitätsbewusstsein heutiger Kunden zu entsprechen, etablieren sich im Deutschlandtourismus immer mehr Klassifizierungs- bzw. Zertifizierungssysteme, Qualitätslabels oder Wettbewerbe. Mit diesen Systemen können Leistungen gemessen und von den Gästen verglichen werden. Die folgende Übersicht stammt vom Deutschen Tourismusverband DTV (Quelle: www.deutschertourismusverband.de).

Beherbergungsklassifizierung Klassifikationen bzw. Qualitätsinitiativen gibt es beispielsweise für Hotels, Gasthöfe und Pensionen oder für Campingplätze. Am bekanntesten ist die Kennzeichnung mit Sternen nach der „Deutschen Hotelklassifizierung“.

Dienstleistungszertifizierung Mit dem Qualitätsmanagement „ServiceQualität Deutschland“ soll die Dienstleistungsqualität im Reiseland Deutschland flächendeckend gesichert und ausgebaut werden. Mit Hilfe eines Schulungsprogramms analysieren alle Unternehmen der touristischen Servicekette, aber auch anderer Dienstleistungsbranchen ihre Dienstleistungen konsequent aus der Kunden-Perspektive, um die internen Prozesse nachhaltig und fortwährend zu optimieren. Weitere Zertifizierungen betreffen unter anderem Tourismusinformationen oder die Qualifizierung von Gästeführern.

Landtourismus Für Gäste, die auf dem Land oder auf Bauernhöfen Urlaub machen wollen, gibt es unter anderem das Zertifizierungssystem der Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof und Landtourismus in Deutschland e.V. (BAG) sowie die Gütezeichen der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft (DLG): „Urlaub auf dem Bauernhof“, „Urlaub auf dem Winzerhof“ und „Landurlaub“.

Natur und Umwelt Wichtig sind in diesem Bereich das Siegel „Eco Camping“, die Qualitätsinitiative für vorbildliches Umwelt- und Qualitäts-Management auf dem Campingplatz, sowie „Viabono“, die Qualitätsinitiative für nachhaltigen Tourismus in Deutschland.

Radfahren Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) vergibt das Qualitätszeichen „Bett & Bike“ für Beherbergungsbetriebe, Gastronomiebetriebe und Campingplätze.

Wandern Der Deutsche Wanderverband vergibt die Qualitätszeichen „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ und „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“. Beim DTV nicht als Qualitätszeichen aufgeführt ist das „Deutsche Wandersiegel“ vom Deutschen Wanderinstitut, das Wanderwege als „Premiumwege“ auszeichnet. Es ist hier genannt, da dieses Qualitätszeichen eine wichtige Marketingmaßnahme im Wandertourismus darstellt.

Aktueller Stand in Gudensberg: Bisher ist außer dem oben genannten Zwei-Sterne-Hotel Am Stadtpark (siehe Bestandserfassung Wohnen) kein Betrieb bzw. Anbieter in Gudensberg nach einem der hier aufgeführten Klassifizierungssysteme zertifiziert.

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Bestandserfassung Ortscharakter

Die Stadt Gudensberg liegt im nordöstlichen Teil des --Kreises. Die Gudensberger Altstadt liegt am Nordhang des Schlossberges, der von der Ruine der Obernburg gekrönt ist – Schlossberg und Obernburg sind die Wahrzeichen der Stadt. Von den mittelalterlichen Gebäuden und der Stadtbefestigung sind noch einige traditionsreiche Bauten erhalten, die das Stadtbild im Süden prägen. Bei der großen Flächensanierung Anfang der 70er Jahre wurden weite Teile der Innenstadt umgestaltet und viele, darunter auch das Stadtbild prägende Gebäude abgerissen. Die damals errichteten Häuser prägen nun die „neue“ Stadt unterhalb bzw. nördlich der Altstadt. Markant für Besucher von außerhalb ist meist die Fahrt von der Autobahn A 49 bis in die Innenstadt. Hier zeigen sich als erstes die großen Hallen des Gewerbegebietes und dann die alltäglichen Gebäude deutscher Zufahrtsstraßen. Den für Besucher attraktiven Teil von Gudensberg erlebt, wer aus dem Auto aussteigt und in die Altstadt geht.

Bestandserfassung Landschaft

Gudensberg liegt naturräumlich in der Niederhessischen Senke, zwischen West- und Ost- hessischem Bergland. Das Stadtgebiet umfasst Flächen der naturräumlichen Untereinheiten Fritzlarer Börde, Gudensberger Kuppenschwelle und Hinterhabichtswälder Kuppen.

Bekannt ist die Region um Gudensberg als Basaltkuppenlandschaft, mit ihren charakteristischen Vulkankegeln, die aus der leicht gewellten, fruchtbaren Ebene herausragen. Die Vulkankuppen dienten jahrhundertelang als Viehweiden. Heute sind sie teilweise verbuscht und bewaldet oder weisen naturschutzwürdige offene Fels- und Magerrasenflächen auf. Die fruchtbaren Ebenen werden intensiv landwirtschaftlich genutzt, insbesondere für den Kohl- oder Getreideanbau und zunehmend als Maisäcker. Nördlich von Gudensberg ragt der bewaldete Odenberg mit seinem Aussichtsturm auf. Die nördlichsten Stadtflächen liegen auf dem bewaldeten Langenberg, einem ruhigen Naherholungsgebiet, das zum Naturpark Habichtswald gehört.

Historisch wurde die Region, in der Gudensberg liegt, als Hessengau bezeichnet. Seit längerer Zeit nutzen Bevölkerung und Organisationen die Bezeichnung „Chattengau“ für die Region zwischen , dem Fluss Eder und , zum Beispiel SG Chattengau, Original Chatten- gauer, Chattengau Busreisen. In den letzten Jahren wird diese Bezeichnung zunehmend verwendet – beispielsweise für regionale Produkte wie das Chatten-Vollkornbrot, die Gemeinde- zeitung, den Chattengau Kurier, oder die VR Bank Chattengau als regionale Volksbank. Der „Chattengau“ hat sich inzwischen also zu einem regional verbreiteten Markennamen entwickelt.

Bestandserfassung Verkehr

Es gibt unterschiedliche Methoden, um den Mittelpunkt Deutschlands zu berechnen. Die Ergeb- nisse der Berechnungen führen immer zu Orten, die im südöstlichen Niedersachsen, nordöstlichen Hessen oder nordwestlichen Thüringen liegen. Verbindet man den nördlichsten Punkt Deutsch- lands (bei List auf Sylt) und den südlichsten Punkt (nahe Einödsbach bei Oberstdorf) zu einer Linie und kreuzt damit die Linie zwischen dem östlichsten (bei Deschka) und westlichsten Punkt (bei Isenbruch), so ergibt sich laut Internet-Lexikon Wikipedia ein Schnittpunkt, der bei der Ortschaft Besse liegt, einem Ort der nur rund 6 km von Gudensberg entfernt ist.

Durch diese zentrale Lage mitten in Deutschland war die Region schon immer von Handelsrouten erschlossen. Heute sind die Autobahnen für den Verkehr in der Region von besonderer

12 Bedeutung. In weniger als 10 Kilometern östlich von Gudensberg liegt eine der Hauptverkehrs- achsen Deutschlands, die A 7. Direkt nördlich des bebauten Stadtgebietes verläuft die A 49, die Kassel mit verbindet. Mit dem Auto ist Gudensberg von Kassel aus in 20 Minuten zu erreichen, von in 30 Minuten. In einer Autostunde ist Gudensberg zu erreichen von Göttingen oder Paderborn im Norden, Eschwege und Wildeck im Osten, Marburg und Fulda im Süden sowie Korbach und Frankenberg / Eder im Westen.

Durch den Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) ist Gudensberg für den öffentlichen Personen- verkehr erschlossen. Aus touristischer Sicht ist die Anbindung durch die Express-Buslinie 500 von besonderer Bedeutung, die in der Woche stündlich und am Wochenende zweistündlich verkehrt. Vom Kasseler ICE-Bahnhof Wilhelmshöhe führt sie in einer halben Stunde nach Gudensberg. Die Linie 500 verbindet darüber hinaus Gudensberg stündlich mit Fritzlar (18 min.) und Bad Wildungen (38 min.) direkt.

Bestandserfassung Infrastruktur

In diesem Kapitel werden die Bausteine für potentielle touristische Angebote aus den Bereichen Kultur, Gesundheit, Sport, Wandern und Radwandern erfasst.

Bestandserfassung Infrastruktur Kultur

Kultur (Bauwerke, Sehenswürdigkeiten, kulturelle Einrichtungen)

AM = Alleinstellungsmerkmale

• Ruine Obernburg auf dem Schlossberg über der Fachwerkstadt, seit 1045 Sitz der Grafen im Hessengau, Wahrzeichen von Gudensberg (AM) • Freilichtbühne Gudensberg (eröffnet 2010), 350 Plätze (AM) • Maden, Wiege Hessens: Heinrich I wird hier 1277 erster Landgraf Hessens (AM) • Kunstobjekte von Carin Grudda (Brunnen, Zerberus, Kreisel, Große Frau (AM) • Kulturtupfer, Veranstaltungsreihe an verschiedenen Spielorten (u.a. Bürgerhaus, Kulturhaus Synagoge, Freilichtbühne) (AM) • Reiche Sagen- und Märchenwelt, Symbolfigur Trommler (AM) • Kulturhaus Synagoge (Gudensberg, Kernstadt) • Mediothek Gudensberg • ARS NATURA Wanderweg • Maden, Wotanstein • Deute, Löwenhof mit Kulturstall Deute • Dorfkirche Dorla mit barockem Glockenturm und Bauernmalerei • Posthof Dissen

Geschichte

• Uraltes Siedlungsgebiet • Skelett- und Siedlungsfunde aus der Jungsteinzeit, Gemarkung Maden (2007) (AM) • Siedlungsgebiet der Chatten (AM) • Mader Heide, historische Thing- und Gerichtsstätte (AM) • zentrale Lage mitten in Deutschland, verbunden mit vielen historischen Grenzstreitigkeiten • zentrale Lage mitten in Deutschland, verbunden mit wichtigen Handelsrouten (so war Dissen Station der Postroutenlinie von Kassel nach Frankfurt) • zahlreiche historisch interessante Plätze wie Lautariusgrab oder Pferdegrab

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Regelmäßige Kulturveranstaltungen

• Ostermarkt • Gudensberger Schmeckefuchs (2. Maiwochenende) • Stadtfest, 2. Juniwochenende (18.-19. Juni 2011) • Bulldogfest (1.-3. Juli 2011) AM • Europäisches Märchen- und Sagenfest, letzter Sonntag im Juli AM • Viehmarkt und Heimatfest, 1. Septemberwochenende • Kellerkonzerte in der Altstadt (2. Samstag im September) • Tour de Chattengau, 2. Septemberwochenende AM • Weihnachtsmarkt, 1. Adventswochenende

Soziale Angebote (auch mit Bezug zu auswärtigen Gästen)

• Familienzentrum „Quartier“, Familien- und Kommunikationszentrum (seit 2009) • Ehrenamtsbörse • AWO-Familienzentrum • Stadtjugendpflege • offene Seniorenarbeit

Bestandserfassung Infrastruktur Gesundheit

Physiotherapie Sabine Adeye-Würfel, Besser Str. 24, 34281 Gudensberg Physiotherapie Anette Gonnermann, Freiheit 7, 34281 Gudensberg Massagepraxis Barbara Müller, Untergasse 19, 34281 Gudensberg Relaxness, Nadine Heideloff-Schmidt, Untergasse 26, 34281 Gudensberg Physiotherapie Heidemarie Siebert, Hintergasse 1, 34281 Gudensberg Physiotherapie R. & O. Steidler, Fritzlarer Str. 24, 34281 Gudensberg

Quelle: Löwen-Apotheke Salfer: Gesundheit in Gudensberg 2012

Bestandserfassung Infrastruktur Sport

Dirt Park in Gudensberg (AM) Downhill-Strecke am Lamsberg (AM) GolfPark Gudensberg (bei Obervorschütz) (AM) Hallen- und Naturbad Terrano (AM) Klettern am Scharfenstein (Betreuung über den Deutschen Alpenverein) Sportschule Gudensberg, (Fitness-Studio) Matthias Botthof, Schwimmbadweg 14a, Gudensberg Wing Revolution (Kampfkunst und Fitness), Denies Baldt, Untergasse 11, Gudensberg

14 Bestandserfassung Infrastruktur Wandern

Gudensberg und der Chattengau sind von einem dichten Netz überregionaler und regionaler Wanderwege durchzogen. Dabei gibt es in Gudensberg drei verschiedene Systeme von markierten Wanderwegen:

1. Die traditionellen Wanderwege der deutschen Gebirgs- und Wandervereine bzw. deren regionalen Gebietsvereines, des Hessischen Gebirgs- und Wandervereins (HWGHV).

2. Die im Wanderführer von Peter Hartmann „Gudensberg erleben. Wandern im Chattengau.“ vorgestellten Routen, von denen allerdings nur zwei markiert sind.

3. In den letzten Jahren sind der Gudensberger Panoramaweg und der Josef-Mertin-Weg sowie die Gudensberger Runde des Ars Natura entstanden.

Alle markierten Wege wurden mit Hilfe der digitalen Karte MagicMaps Tour Explorer im Maßstab 1 : 50.000 erfasst und als Routen in das digitale Kartenwerk eingezeichnet. Damit können zukünftig die Wege verwaltet und für den internen Bereich Kartenwerke oder Informationsblätter für unterschiedliche Zwecke erstellt werden. Diese Erfassung kann auch als Grundlage dienen, um neue Wanderbroschüren zu drucken.

1. Wanderwege der deutschen Gebirgs- und Wandervereine in Gudensberg

Durchgangswanderstrecken (DW, in Nordhessen Kurhessische Durchgangswanderstrecken genannt) sind die regionalen Fernwanderwege der deutschen Gebirgs- und Wandervereine. Sie sind zum Teil schon vor mehr als 100 Jahren entwickelt und markiert worden, werden aber kontinuierlich der aktuellen Situation angepasst. Die Durchgangswanderstrecken werden bundes- weit meist mit einem X markiert. Sie bilden das Grundgerüst der Wanderwege in Deutschland und verbinden alle deutschen Landschaften miteinander. Diese Fernwanderwege werden durch regionale Wanderwege verbunden, so dass ein dichtes Netz aus Wanderwegen entsteht.

1982 haben die 12 Wandervereine in Hessen herausragende Fernwanderwege aneinandergereiht und überlagernd markiert. Diese sogenannten Hessenwege verlaufen oft auf den Durchgangs- wanderstrecken. Durch Gudensberg verlaufen der X2 und der Brüder-Grimm-Weg. In der Region um Gudensberg verlaufen der X8 und der Ederhöhenweg.

1.1 Fernwanderwege

X2 „Löwenweg“ (Hessenweg 2) Durchgangswanderstrecke 2 „Löwenweg“: 158 km, Warburg – Alsfeld Hessenweg 2: 404 km, Warburg – /Efze – Knüll – Alsfeld – Vogelsberg – Gelnhausen – Groß Umstadt – Hirschhorn (Neckar)

Um Gudensberg: Niedenstein – 5,5 Kilometer – Bilstein – 3 km – Gestecke – 5 km – Gudensberg – 6,5 km – Böddiger – 2 km – Felsberg – (Homberg –Alsfeld)

Brüder-Grimm-Weg (Hessenweg 11) Gesamtverlauf: 314 km, Hanau – Kinzigtal – Vogelsbgerg – Alsfeld – Knüll – Felsberg. Ab hier zwei Routen: 1. „Dornröschen-Route“: 423 km, Felsberg – Besse – Kassel – Sababurg – Bad Karlshafen 2. „Frau Holle-Route“: 497 km, Felsberg – – Meißner – Bad Sooden Allendorf – Witzenhausen – Hann. Münden – Veckerhagen – Bad Karlshafen Um Gudensberg als Dornröschen-Route : Von Felsberg über Gudensberg verläuft der Hessenweg 11 parallel zum X 2 bis zum Waldgebiet „Langenberg“. Südlich des Bilstein führt dann der H 11 nach Besse und Hertingshausen.

15 X8 „Barbarossaweg“ (Hessenweg 8), mit Ars Natura Durchgangswanderstrecke 8 „Barbarossaweg“: 190 km, Korbach – Wanfried Hessenweg 8: 188 km, – Bad Wildungen – – Wanfried: Nach der Wiedervereinigung wurde der Barbarossaweg zum 326 km langen Fernwanderweg erweitert. Er verbindet nun Korbach mit dem thüringischen Kyffhäuser und führt zu zahlreichen Städten, Klöstern und Burgen, die mit Kaiser Friedrich I. („Barbarossa“) in Verbindung stehen. Um Gudensberg: verläuft südlich von Niedervorschütz und verbindet Fritzlar und Felsberg. Verlauf: (Korbach – Fritzlar – 4 km – ) Obermöllerich – 2 km – Oberstes Holz – 6 km Felsberg – 4 km – Heiligenberg – (Melsungen – Wanfried)

Besonderheit: Der X 8 ist Teil von Ars Natura . Dieses Projekt verbindet die Fernwanderwege X 8 („Barbarossa- weg“) und X 3 („Wildbahn“) als Kunstwanderwege mit zahlreichen Kunstobjekten am Wegesrand. Die Wildbahn verläuft überwiegend in Nord-Süd-Richtung von Höxter in Ostwestfalen nach Bad Brückenau im Nordwesten Bayerns und durchquert dabei Teile Südniedersachsens und den Osten Hessens. Die „Ars Natura Gudensberger Runde“ ist ein Teilabschnitt von Ars Natura und führt vom X 8 bei Obermöllrich nach Gudensberg.

E „Ederhöhenweg“ Gesamtverlauf: Ederquelle – Kassel Der Weg verläuft auf 231 km Länge von der Ederquelle im Rothaargebirge bis zur Mündung in die Fulda nahe Kassel. Um Gudensberg: Fritzlar wie X8 (= Barbarossaweg) bis Heiligenberg – 5 km – Altenbrunslar – 3,5 km – Wolfershausen – 3,5 km – Haldorf – (Grifte bei Kassel)

1.2 Regionale Wanderwege

Regionaler Weg Haldorf – Oberstes Holz

Haldorf – 1,5 km – Amselhof – 2,5 km – Deute – 4 km Maden – 1,5 km – Obervorschütz – 3,5 km – Oberstes Holz (X8/E)

Regionaler Weg Haldorf – Züschen

Haldorf – 2 km Dissen – 2,5 km – Kasseler Kreuz – 1,5 km – Gudensberg – 2,5 km Nenkel – 2,5 km – Leichenkopf – 4 km – Lohne – 3,5 km – Züschen (– 7 km – Fritzlar)

Regionaler Weg Gudensberg - Böddiger

+ Gudensberg – 2,5 km – Maden – 3,5 km – Böddiger (X2)

Regionaler Weg Gudensberg - Oberstes Holz

Gudensberg – 2,5 km – Obervorschütz – 3,5 km – Oberstes Holz (X8/E)

II (– Breitenbach – Niedenstein) – Langenberg – Odenberg – Dissen – Neuenbrunslar

(Breitenbach) – Langenberg – Bilstein – Besse (– Hertinghausen – Guntershausen)

16 2. Gudensberg erleben. Wandern im Chattengau

Wertvolle Wandertipps und Wissenswertes über Gudensberg vermittelt das kleine Wanderbüchlein von Peter Hartmann (2005): Gudensberg erleben. Wandern im Chattengau, erschienen im Wartberg Verlag. Eine Übersichtskarte zeigt den Verlauf der Wege.

3. Die neuen Wanderwege

Die Gudensberger Runde des ARS NATURA ist ein Kunstwanderweg, der beim Fritzlarer Ortsteil Cappel an den Fernwanderweg X8 „Barbarossaweg“ angeschlossen ist. An diesem Rundweg, der durch den mittelalterlich geprägten Kern der Stadt Gudensberg und durch Teile der nordhessischen Basaltkuppenlandschaft mit ihren charakteristischen Fernsichten führt, sind 17 Kunstwerke installiert. Der Verlauf der Strecke hat auf einer Landkarte die Umrisse einer Blüte mit ihrem Stengel. Es ist die schematische Darstellung der Blauen Blume, einem Motiv der Romantik, an dem sich der Wanderweg thematisch orientiert. Die Blaue Blume wird in einer örtlichen Volkssage am Gudensberger Odenberg angesiedelt. Tourendaten: Länge: 18 km, reine Gehzeit: mindestens 4,5 Std., reine Fahrzeit mit dem Fahrrad ca. 2 Std., Auf- und Abstieg am Schlossberg sind für Radfahrer nicht geeignet. Summe der Steigungen: 210 Hm.

Der Gudensberger Panoramaweg wurde als sportlicher Rundwanderweg mit dem Motto: -Natur und Kultur FernSehen im Chattengau konzipiert. Der Höhenweg verbindet zahlreiche Aussichts- punkte von sieben Gudensberger Bergen: Schlossberg, Lamsberg, Odenberg, Kammerberg, Günthersberg, Nenkel und Nacken mit fast allen Sehenswürdigkeiten der mittelalterlich geprägten Gudensberger Altstadt. Tourendaten: 21 km, Summe der Anstiege: 400 Höhenmeter, reine Gehzeit: 6 Stunden. Die Gesamtstrecke kann durch einen 2,6 km langen Verbindungsweg in zwei Teilabschnitte unterteilt werden: Ostrunde: 14 km, 280 Hm, 3,5 Std. / Westrunde: 12 km, 160 Hm, 3 Std. Ein Rastplatz wurde in unmittelbarer Nähe des Wanderparkplatzes -Karlskirchen an der -Kammerberg-Fernsicht eingerichtet.

Der Themenwanderweg Josef-Mertin-Weg ist eine Halbtagestour, die sich besonders für Familien mit Kindern sowie heimatgeschichtlich interessierte Wanderer eignet. Der Weg führt zwischen Dissen und Gudensberg zu Orten, um die sich heimische Sagen und Mythen ranken: Kasseler Kreuz, Odenberg, Glissborn, Scharfenstein und Neuselsberg. Schriftsteller und Heimatfreunde wie Jacob Grimm (Deutsche Mythologie, 1835), Karl Lynker (Sagen und Sitten in hessischen Gauen, 1860), Carl Heßler (Sagenkranz aus Hessen-Nassau, 1894) und Emil Schneider (Hessisches Sagenbuch, 1923) haben sie bis in die Gegenwart für spätere Generationen erhalten. Tourendaten: Streckenlänge: 8,5 km, Summe der Anstiege: 130 Höhenmeter, reine Gehzeit: ca. 2,5 Std, Rastplätze: Sonneborn mit Schutzhütte und Ostseite vom Odenberg (höchster Punkt der Wanderung).

Quelle zu den neuen Wegen: www.gudensberg.de

Empfohlene Literatur:

Bruno Mende (2010): Wanderführer Nordhessen und angrenzende Gebiete. A. Bernecker Verlag, Melsungen.

Im Internet unter www.gudensberg.de werden der Gudensberger Panoramaweg, der Josef-Mertin- Weg sowie der ARS NATURA detailliert vorgestellt. Hier werden auch GPS-Tracks dieser Wanderrouten angeboten. Im Rathaus von Gudensberg sind zudem kostenlose Broschüren zu diesen Wegen erhältlich.

Topographische Freizeitkarte 1 : 50.000. Naturpark Habichtswald Reinhardswald. Herausgegeben vom HWGHV und dem Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation.

WK 845 1 : 50.000 Wandern - Rad. Nationalpark Kellerwald-Edersee. Kompass Verlag.

17 Bestandserfassung Infrastruktur Radwandern

Alle markierten Wege wurden mit Hilfe der digitalen Karte MagicMaps Tour Explorer im Maßstab 1 : 50.000 erfasst und als Routen in das digitale Kartenwerk eingezeichnet. Damit können zukünftig die Wege verwaltet und für den internen Bereich Kartenwerke oder Informationsblätter für unterschiedliche Zwecke erstellt werden. Diese Erfassung kann auch als Grundlage dienen, um neue Wanderbroschüren zu drucken.

Neun hessische Radfernwege bilden das Grundgerüst des Radwegenetzes in Hessen. Sie sind mit einem „R“, den Zahlen 1 bis 9 sowie geographischen Namen benannt. In den letzten Jahren sind weitere Radfernwege in Hessen ausgewiesen worden, vor allem an Flüssen, zum Beispiel Eder und Lahn. Weiterhin gibt es ebenfalls mit einem „R“ gekennzeichnete Regionale Radwege der Landkreise und Kommunen, zum Beispiel Schwalm-Eder-Kreis und dem Landkreis Hersfeld Rotenburg. Im Landkreis Kassel gibt es touristische Routen, zum Beispiel den Hessencourier- Radweg von Kassel nach Naumburg oder den Warmetal-Radweg von Liebenau nach Schauen- burg. Diese R-Radwege sind von besonderer touristischer Bedeutung und in allen guten Rad- karten, in touristischen Führern und im Internet, u.a. auf www.radroutenplaner.hessen.de, dar- gestellt. Daneben gibt es eine große Anzahl örtlicher Radrouten, die das Netz ergänzen. Die Streckenführung und auch die Bezeichnung der touristischen Radrouten ändert sich im Laufe der Zeit und wird nicht immer einheitlich gehandhabt.

Die drei hessischen Fernradwege R 1 und R 4 sowie der Eder-Radweg führen durch den Chattengau, aber nicht direkt durch Gudensberg. Der Schwalm Radweg verläuft von Wabern kommend bis nach Felsberg. Die Regionalen Radwege R 12 und R 21 führen direkt durch Gudensberg.

Eine wichtige regionale touristische Route stellt die Tour de Chattengau dar, die durchgehend markiert ist.

Chattengau-Fulda Weg R 12 Der Chattengau-Fulda Weg (oder Chatten-Fulda-Weg) führt über 53 Kilometer von Elmshagen / Breitenbach nach Gudensberg und weiter nach Spangenberg und Schnellrode. Durch den R 12 gibt es eine Radrouten-Anbindung an attraktive Radwege in Nordhessen. Im Norden zum Habichtswald, nach Kassel und zum Reinhardswald, weiter in Richtung Westen zum Edersee, im Osten in Richtung Fulda-Radweg R 1. Verlauf: Schnellrode (Verbindung zum Lossetal-Radweg bei Hess. Lichtenau möglich) – Spangenberg – Mörshausen – Adelshausen – Melsungen (Anschluss Fulda Radweg) – Beuern – Gensungen – Felsberg (Anschluss Eder Radweg) – Niedervorschütz – Obervorschütz – Dorla (Anschluss R 21) – Kirchberg – Niedenstein – Elmshagen – Breitenbach – (Anschluss an den Hessencourier-Radweg und den Warmetal- Radweg)

Chattengauweg R 21 Der 25 km lange Chattengauweg führt von Fritzlar über Gudensberg nach Baunatal zum Hessencourier-Radweg und ermöglicht so den Anschluss nach Kassel und Naumburg (und hier zum R 4). In Edermünde verbindet ein örtlicher Radweg den Chattengauweg mit dem Eder- Radweg, der weiter führt an den Fulda-Radweg R1. Im Süden stößt der R 21 bei Fritzlar an den Eder-Radweg. Verlauf: Fritzlar (ausgehend vom Eder Radweg) – Werkel - Dorla (Anschluss R 12) – Gudensberg – Dissen (Verbindungsmöglichkeit zum Eder Radweg) – Edermünde – Holzhausen – Besse – Baunatal (Anschluss an den Hessencourierweg)

Hessischer Radfernweg R 1: Fulda-Radweg Der Fulda-Radweg R 1 führt über 260 Kilometer entlang der Fulda von Gersfeld in der Rhön bis nach Hann. Münden und weiter entlang der Weser bis nach Bad Karlshafen.

18 Von Gudensberg hat man Anschluss an den R 1 über den: • Chattengau-Fulda Weg R 12: Von Gudensberg auf regionalen Radwegen bis nach Ober- vorschütz. Von hier führt der R 12 bis an die Fulda bei Melsungen. • Eder Radweg: Von Gudensberg auf regionalen Radwegen bis nach Obervorschütz und Böddiger. Weiter über Edermünde an die Fulda. • Chattengauweg R 21: Auf dem R 21 nach Edermünde. Auf einem regionalen Weg an die Fulda.

Quelle: www.hessentourismus.de

Hessischer Radfernweg R 4: Radweg Nord-Süd Der Radweg Nord-Süd wird auch als Hessischer Radfernweg „Von der Weser zum Neckar“ oder „Von Dornröschen zu den Nibelungen“ bezeichnet. Der R 4 führt über 415 Kilometer von Bad Karlshafen bis zum Odenwald. In der Region führt er über Naumburg, Züschen und Geismar nach Fritzlar. Von Gudensberg hat man Anschluss an den R 4 über den Chattengauweg R 21, der über Werkel nach Fritzlar führt.

Quelle: www.hessentourismus.de

Hessischer Radfernweg Eder-Radweg Dieser Radweg wird inzwischen als Eder Radweg ohne die ursprüngliche Bezeichnung R 10 vermarktet (er wurde früher auch als Ederauenradweg geführt). Der Eder-Radweg führt in Hessen über 125 Kilometer von Hatzfeld zum Edersee, weiter bis Fritzlar und nach Fuldabrück bei Kassel. Von Gudensberg hat man Anschluss an den Eder-Radweg über den: • Chattengau-Fulda Weg R 12: Von Gudensberg auf örtlichen Radwegen nach Maden (Kläranlage), weiter auf dem R 12 bis Böddiger zum Eder-Radweg. • Chattengauweg R 21: Auf dem R 21 nach Fritzlar oder andere Variante auf dem R 21 nach Dissen und weiter nach Haldorf zum Eder-Radweg.

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Quelle: www.hessentourismus.de

Schwalm-Radweg Der Schwalm-Radweg folgt über rund 100 km dem Flusslauf der Schwalm von der Quelle bis zur Mündung. Er führt vom Vogelsbergkreis in der Gemarkung Feldatal über Alsfeld durch die gleich- namige Region Schwalm bis nach , weiter über Bad Zwesten nach Borken und über Wabern nach Felsberg, wo beim Stadtteil Altenburg die Schwalm in die Eder mündet.

Von Gudensberg hat man Anschluss an den Schwalm-Radweg über örtliche Radwege nach Maden (Kläranlage), weiter auf dem R 12 bis Böddiger zum Eder-Radweg.

Tour de Chattengau Seit 2002 wird jährlich am zweiten September-Sonntag die „Tour de Chattengau“ als großes regionales Radsportereignis gefeiert. Als Radroute führt die 36 km lange Tour de Chattengau durch die Kommunen Gudensberg, Edermünde und Niedenstein. Von Niedenstein nach Dorla verläuft die Tour de Chattengau weitestgehend auf dem Chattengau-Fuldaweg R 12, von Dorla über Gudensberg nach Besse auf dem Chattengauweg R 21 und von Besse nach Niedenstein auf eigener Routenführung. Es bestehen dabei Schwächen hinsichtlich der innerörtlichen Radverkehrsführung.

Quellen:

Wesentliche Informationen zu diesem Kapitel gab der Radwegebeauftragte des Schwalm-Eder- Kreises Ullrich Horstmann.

Touristik Service Kurhessisches Bergland e.V. Parkstraße 6, 34576 Homberg (Efze) Tel.: (05681) 775480, E-mail: [email protected]

Bielefelder Verlag: Radwanderkarte 1 : 75.000. Radwandern in der Region. Kurhessisches Bergland.

Bielefelder Verlag: ADFC-Regionalkarte. 1 : 75.000. Kassel und Umgebung. Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung: Fernradwege in Hessen. Übersichtskarte 1 : 275.000.

Radroutenplaner Hessen im Internet: www.radroutenplaner.hessen.de

Touristik Service Kurhessisches Bergland und Hessisches Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation: Topographische Freizeitkarte 1 : 50.000. Kurhessisches Bergland.

20 3. Bestandsbewertung / Stärken-Schwächen-Analyse

Zusammenfassende Bewertung

Gudensberg und der Chattengau sind keine klassischen Touristenregionen und müssen in einem stark umkämpften Markt erst noch ihre Position bestimmen. Mitbewerber in Nordhessen setzen immer mehr auf Qualitätsprodukte wie Prädikatswege oder Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland, an denen die reiseerfahrenen Gäste alle Angebote messen. So positioniert sich beispielsweise der Werra-Meißner-Kreis seit Jahren mit anspruchsvollen Extratouren im Wander- tourismus, entlang der Fulda ist eine bundesweit anerkannte Qualitäts-Radroute entstanden und am Edersee kann der Nationalpark mit einmaligem Naturraum und professioneller, kosteninten- siver Öffentlichkeitsarbeit um Gäste werben. Andere Gemeinden werben erfolgreich mit bayerischer Hüttenatmosphäre um Busreisende.

Um sich erfolgreich auf dem Markt zu positionieren weist Gudensberg folgende Stärken auf: • solide Haushaltslage der Kommune • breite politische Akzeptanz für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung • hohes ehrenamtliches Engagement • verkehrsgünstige Lage • vielfältiges kulturelles Angebot • positives Image in der Region • reizvolle Altstadt und attraktiver Naturraum • gutes Radroutennetz • ausbaufähige Wander-Infrastruktur

Folgende Schwächen bestehen: • keine aktive Werbung um Tagesgäste • kein einheitlicher Werbeauftritt • keine buchbaren touristischen Angebote • kaum Gastronomie, die sich auf Tagesgäste ausrichtet • geringe Ausrichtung auf zertifizierte Service-Qualität • bisher nur unterdurchschnittliche Tourismusintensität Bestandsbewertung im Detail

Stärken Schwächen

Wohnen • potentiell schöne Wohnlage, z.B. • bisher keine Ausrichtung auf den für Ferienwohnungen in der Altstadt Tourismus • bisher nur ein DEHOGA-zertifiziertes

Hotel • bisher keine Beteiligung an

Servicequalitäts-Programmen Essen und Trinken • es existiert eine gute regionale • bisher keine Beteiligung an nordhessische Küche Servicequalitäts-Programmen • kein attraktives Preis-Leistungsverhältnis • es gibt in vielen Orten noch im Vergleich zu touristischen Regionen gastronomische Betriebe wie der Rhön oder der Fränkischen Schweiz

21 Service • es gibt nur einzelne gut aufgestellte • bisher keine Beteiligung an Betriebe, die sich an den Bedürfnissen Servicequalitäts-Programmen der Kunden orientieren Ortscharakter • schöne Fachwerk-Altstadt • unattraktives Gewerbegebiet • unattraktive Zufahrt in das Stadtzentrum • reizvolle Lage der Ruine Obernburg • Leerstände in der Innenstadt Landschaft • reizvolle Bergkuppenlandschaft • Stadtgebiet durch Autobahn zerschnitten • ruhiges Waldgebiet am Langenberg • Beeinträchtigung des Landschaftsbildes • wertvolle Naturschutzflächen durch das Gewerbegebiet Verkehr • zentrale Lage mitten in Deutschland • relativ schlechte ÖPNV-Anbindung im • sehr gute Erreichbarkeit mit dem Auto Schwalm-Eder-Kreis • relativ gute ÖPNV-Anbindung an KS Infrastruktur Kultur • sehr gutes Kulturangebot mit • das Potential der auswärtigen Gäste, z.B. Schwerpunkt auf Kleinkunst aus Kassel, ist noch nicht erschlossen • positives Image: Gudensberg ist in der • das Potential der Geschichts- und Region bekannt und geschätzt für sein Kulturvermittlung durch Erlebnispfade, Kulturangebot Stadtrallyes... ist noch nicht erschlossen • attraktive Freilichtbühne • viele Angebote für Familien • hohes ehrenamtliches Engagement

und lebendiges Vereinswesen • interessante Geschichte(n), Märchen, Sagen

• Nutzungspotential durch weiteren Ausbau der Burgruine Obernburg Infrastruktur Gesundheit • es gibt bisher keine auf den Tourismus • attraktives Schwimmbad ausgerichteten Gesundheitsangebote Infrastruktur Sport • Golf Park mit attraktiven Angeboten • es gibt bisher keine auf den Tourismus • viele Sportvereine ausgerichteten Sportangebote Infrastruktur Wandern • Naturraum mit Potential für • kein einheitliches Markierungssystem (bei Wandertourismus drei verschiedenen Wegesystemen) • historisch gewachsenes Wegenetz mit • zu viele Wanderwege, die markiert und überregionaler Anbindung gepflegt werden müssen • sehr unterschiedliche Qualität der Wege- • neue Wanderwege mit Werbewirkung markierung, bundesweit gültige Stan- für die Region dards werden nicht überall eingehalten • aktive Wanderer mit hervorragender • keine Vereinsstruktur, die einheitliche Ortskenntnis Markierung für alle Wege sichert • Lage im Naturpark Habichtswald, der • kein werbewirksamer Prädikatsweg – der sich nun auch touristisch positioniert im Umland schon Standard ist

22 • keine einheitlichen Werbematerialien • keine touristischen Pauschalangebote Infrastruktur Radwandern

• attraktives, nach geltenden Standards • Lücken im Radroutennetz bei Verbindun- markiertes Radroutennetz gen in die Nachbarkommunen Nieden- • überregionale Anbindung des Routen- stein und Fritzlar; Schwäche in der Ver- netzes, zum Beispiel an die Eder und bindung nach Baunatal wegen fehlender Fulda Direktverbindung Gudensberg-Besse • überregionale Bewerbung der Rad- • Schwächen in der Radverkehrsführung wege u.a. durch Kurhess. Bergland in der Kernstadt, so fehlen klare inner- • ausbaufähiges Angebot Downhill- örtliche Führungen (z.B. Radfahrstreifen) Strecke • keine einheitlichen Werbematerialien • aktive Radler mit hervorragender • keine touristischen Pauschalangebote Ortskenntnis • keine E-Bike-Stationen, die in Nord- • ausbaufähiger Dirt Park hessen immer mehr verbreitet sind • ausbaufähige Downhill-Strecke • Tour de Chattengau als etabliertes Großereignis

Wenn das Entwicklungskonzept von den politischen Gremien angenommen worden ist, sollte im nächsten Schritt bei der Entwicklung von strategischen und operativen Zielen eine stärkere Gewichtung bei den Alleinstellungsmerkmalen vorgenommen werden. Die hier erfassten touristischen Bausteine sollten dann deutlich bewertet und gewichtet werden. Es muss dabei klar werden, was ausgebaut, wo etwas verbessert werden soll. So könnten die Qualitäten des Naturbades herausgestellt oder die Qualität von Freizeitrouten und Besucherleitsystemen erfasst werden.

4. Formulierung eines touristisches Profils der Stadt Gudensberg

Aus Kapitel 2 Bestandserfassung und Kapitel 3 Bestandsbewertung wird das folgende touristische Profil abgeleitet, das den Rahmen für die Stadt- und Regionalentwicklung bestimmt.

Das touristische Profil von Gudensberg wird bestimmt durch:

Die nordhessische Basaltkuppen-Landschaft mit den Waldgebieten im Nordwesten.

Die historische Bausubstanz der Altstadt und dem Schlossberg mit der Obernburg.

Das gewachsene Kulturprogramm mit dem Schwerpunkt auf anspruchsvolle Kleinkunst.

Die markante, neue Freilichtbühne im Stadtpark.

Die Kunstobjekte im Stadtgebiet, vor allem die herausragenden Werke von Carin Grudda.

Die zentrale Lage mitten in Deutschland.

Die besondere Geschichte der Region als „Wiege Hessens“.

Die Verankerung in der Region „Chattengau“ und die touristische Profilierung dieses Begriffs.

Die Verbindung zur GrimmHeimat Nordhessen mit den Märchen und Sagen.

Die Lage am Naturpark Habichtswald.

23 5. Übergeordnete Ziele der touristischen Entwicklung

Wie in Kapitel 1 Arbeitsansatz und Zielsetzung beschrieben, verfolgt dieses Entwicklungskonzept einen umfassenden Ansatz, der über die Entwicklung touristischer Produkte hinausgeht. Mit dem vorliegenden Konzept soll auch ein Prozess der Bürgerbeteiligung und der Stärkung der regionalen Identität angestoßen und vertieft werden.

1. Freizeitinfrastruktur für Bürger und Gäste optimieren. Die Entwicklung der Freizeitinfrastruktur soll sowohl die Lebensqualität der Bevölkerung steigern als auch den Bedürfnissen der Gäste entsprechen.

2. Rahmenbedingungen verbessern. Die Stadt Gudensberg schafft die Rahmenbedingungen, die zur Verbesserung der Standort- Attraktivität beitragen.

3. Regionale Identität und Ehrenamt fördern. Die Menschen in der Region sollen zu Botschaftern der Region und damit der Tourismus- entwicklung werden.

4. Unternehmerische Initiative stärken. Private Anbieter und Verbände sollen motiviert und qualifiziert werden, um sich für die touristische Entwicklung zu engagieren.

5. Tourismus zu einem messbaren Wirtschaftsfaktor entwickeln. Der Tourismus soll zu einem messbaren Wirtschaftsfaktor werden. Dafür müssen einfache Kennzahlen formuliert werden.

6. Klares Profil entwickeln. Die Stadt Gudensberg positioniert sich in der Region mit einem eigenständigen touristischen Profil.

7. Einbindung in die TAG Habichtswald, das Kurhessische Bergland und die GrimmHeimat. Neben der eigenständigen Positionierung der Stadt Gudensberg werden die touristischen Zielsetzungen in die Aktivitäten der Touristischen Arbeitsgemeinschaft (TAG) Habichtswald eingebunden. Die Hilfestellungen und strategischen Ausrichtungen des Kurhessischen Berglandes und der GrimmHeimat Nordhessen werden angenommen.

8. Nachhaltige Entwicklung. Zukünftige Maßnahmen und Projekte berücksichtigen verstärkt den Gedanken der Nachhaltigkeit.

24 6. Empfehlung von Maßnahmen und Projekten

Prinzipielle Empfehlungen für die Entwicklung der Stadt Gudensberg

Es werden vier zentrale touristische Produktlinien entwickelt.

• Kunst und Kultur • Erlebnis Geschichte(n), Märchen, Sagen • Familienerlebnisse • Naturerlebnis Radfahren und Wandern

Die Bestandserfassung zeigt, dass die besonderen Stärken von Gudensberg im Bereich Kultur- angebote (Märchenbühne, Veranstaltungsprogramm, Kunstwerke, Geschichtserlebnis), Fahrrad-Infrastruktur und Wandern liegen. Diese Bereiche sollten verstärkt ausgebaut werden.

Die Angebotsentwicklung sollte sich schwerpunktmäßig auf natur- sowie kulturinteressierte Gäste konzentrieren. Dabei gebührt der Generation 55+ besondere Beachtung. Eine weitere Ziel- gruppe , für die besondere Angebote entwickelt werden sollten, sind Familien mit Kindern . Im weiteren Entwicklungsprozess muss analysiert werden, welche spezifischen Bedürfnisse die bisherigen und potentiellen Gäste Gudensbergs haben. Denn nur mit dieser Kenntnis können zielgruppengerechte Angebote entwickelt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es ausreichend, allgemein verbreitete Informationen über die Bedürfnisse und Wünsche von naturinteressierten Gästen zu berücksichtigen (Quellen u.a. Deutscher Tourismusverband. Leitfaden Natur · Erlebnis · Angebote. Entwicklung und Vermarktung, Bonn. 2005. Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Forschungsbericht Nr. 591, Grundlagenuntersuchung Freizeit- und Urlaubsmarkt Wandern. Berlin 2010).

Zunächst sollten bei der Angebotsentwicklung die Tagestouristen im Vordergrund stehen. Aufgrund der zentralen Lage von Gudensberg besteht hier ein großes Potential für die zukünftige Nachfrage. Mit durchschnittlich 28,80 Euro Ausgaben pro Person und Tag stellen sie eine durch- aus attraktive Zielgruppe dar. Bei Angeboten für Übernachtungsgäste wird (bei Wandergästen) durchschnittlich mit rund 35 Euro zusätzlich gerechnet.

Vergleich der Ausgaben verschiedener touristischer Tagesgäste

Durchschnittswerte der Tagesausflügler ohne Übernachtungsgäste in Euro Tagestouristen Wanderer Radfahrer allgemein Ausgaben Lebensmittel / 3,26 2,00 1,70 Getränke Ausgaben Cafés / 10,55 9,10 8,60 Restaurants Eintrittsgelder / Unterhaltung 0,19 0,90 2,70 / Kultur / Sport Ausgaben sonstige Einkäufe 0,43 2,70 14,60 Ausgaben Verkehrsmittel / 1,00 0,10 0,20 ÖV Ausgaben sonstige 0,11 1,20 1,00 Dienstleistungen Insgesamt 15,54 16,00 28,80

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Forschungsbericht Nr. 591, Grundlagenuntersuchung Freizeit- und Urlaubsmarkt Wandern. Berlin 2010

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In einem weiteren Schritt sollten buchbare Pauschalangebote (vor allem für Wochenenden) ent- wickelt werden, bei denen Übernachtungen mit den bestehenden Freizeitangeboten verbunden werden. Dabei werden laufende Veranstaltungen wie die Stadtführungen, der Märchentag, der Gudensberger Schmeckefuchs oder die Tour de Chattengau einbezogen. So können beispiels- weise für die Produktlinie „Naturerlebnis Radfahren und Wandern“ Pauschalen formuliert werden, die die bestehenden Angebote Golf, Fitness, Massagen, Schwimmbad usw. einbeziehen.

Die bestehenden Angebote von Freizeitrouten (Panoramaweg, ArsNatura, Märchenlandweg…)und thematischen Pfaden (Stadtgeschichte, Archäologie, Steinzeit…) sollten optimiert und weiter- entwickelt werden. Der reiche Fundus an geschichtsträchtigen Orten, Sehenswürdigkeiten, Natur- schönheiten sollte stärker für die Öffentlichkeit erschlossen werden. Dabei spielt die Darstellung im Internet eine wichtige Rolle – alle Angebote sollen daher auch über das Internet beworben werden. Bei der Entwicklung von Printmedien, die auf diese Angebote hinweisen, sollten auch Werbepartner in regionalen Betrieben gesucht werden.

Da es zum Profil der Stadt Gudensberg gehört, die Bürger an Entscheidungsprozessen zu betei- ligen, wird empfohlen, die Bürger zu Botschaftern der Entwicklung zu machen. Dies erfolgt durch: • die Einbeziehung der Bürger in touristischen Foren bzw. in partizipative Prozesse, wie sie im Agenda-Prozess bereits erfolgreich angewendet worden sind. Dabei werden die im Dezember 2000 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Agenda-Leitziele für die Entwicklung der Stadt berücksichtigt (siehe Anlage). Dazu sollen bis Anfang 2013 Veranstaltungen mit Bürgerbeteiligung angeboten werden. • die Strategie, erst die Naherholung und dann die touristische Entwicklung offensiv zu vermarkten • eine zu entwickelnde Marketingstrategie , bei der einzelne Personen aus Gudensberg bzw. dem Chattengau vorgestellt werden, die sich mit der Region stark identifizieren beziehungsweise ein positives Image transportieren.

Gudensberg hat bereits begonnen, in verschiedenen Bereichen mit Hochschulen zu kooperieren , um wichtige Impulse zu erhalten, die wissenschaftlich abgesichert sowie auf dem neuesten Wissensstand sind. Diese Kooperationen bieten ein Höchstmaß an guten, kreativen Ergebnissen bei relativ günstigen Kosten. Es wird empfohlen, die bestehenden Kooperationen mit der Hochschule für Angewandte Kunst Schneeberg und der Kunsthochschule Hildesheim weiter auszubauen und mit der Hochschule Harz, Fachbereich Tourismus eine Kooperation zu beginnen. Erste Gespräche hierfür sind bereits geführt. Eine weitere Aufgabe im Bereich Tourismus muss die Entwicklung eines zielgruppengerechten Marketingkonzeptes sein. Darin werden unter anderem die Fragen beantwortet: Was setzen wir für Werbemittel ein, wo werben wir, wann werben wir?

26 Der Maßnahmenkatalog

Die Ziele der touristischen Entwicklung und die Maßnahmenvorschläge

1. Ziel: Angebote und Freizeitinfrastruktur für Bürger und Gäste optimieren

Z 1.1 Das Übernachtungsangebot für Gäste wird optimiert Maßnahme: Systematische Erfassung und Bewertung der M 1.1.1 

Gasthäuser Maßnahme: Wanderfreundliche Unterkünfte / Qualitätsgastgeber M 1.1.2 

Wanderbares Deutschland entwickeln Maßnahme: Bett & Bike-Betriebe entwickeln M 1.1.3  Maßnahme: Ferien auf dem Bauernhof entwickeln M 1.1.4  Das gastronomische Angebot „Essen und Trinken“ wird stärker auf die Z 1.2 Bedürfnisse von auswärtigen Gästen ausgerichtet Maßnahme: Gründung eines Arbeitskreises „Gastronomie“ (s. Ziel s. M 3.1.1

3.1 Partizipation) Maßnahme: Die gastronomischen Betriebe mit guter Serviceleistung s. M 6.2 werden beworben und in einer neuen Faltblatt-Reihe dargestellt (s. Ziel 6.2 Faltblatt-Reihe) Maßnahme: Bei der Neuansiedlung von gastronomischen Betrieben M 1.2.1  werden Belange des Tourismus berücksichtigt. Dies erfolgt z.B. bei der Neuverpachtung vom Restaurant Stadt Gudensberg. Maßnahme: Die Stadt engagiert sich, um einen Pächter für eine M 1.2.2  Ausflugsgaststätte zu finden. Mögliche Standorte sind der Lamsberg oder der Schlossberg. Z 1.3 Der Service für Gäste wird verbessert

Z 1.3.1 Die Informationsvermittlung wird verbessert Maßnahme: Es wird ein Besucherleitsystem entwickelt. Besucher M. 1.3.1.1 sollen dort erreicht werden, wo sie sich oft aufhalten: Gastronomie,

Bürgerbüro, Bank, Einzelhandel... Bestandteile u.a. Info-Aufsteller, Einleger für Speisekarte, Tischset... Maßnahme: Die touristischen Angebote der Stadt werden im neuen M 1.3.1.2 Corporate Design gestaltet und strukturiert und öffentlichkeits- wirksam angeboten (Prospektständer und Infomaterial für Bürger- büro, gastronomische Betriebe und andere Treffpunkte). Siehe Ziel 6 Klares Profil. Maßnahme: Es werden Prospektständer entwickelt, in denen (z. B. M 1.3.1.3 im Bürgerbüro) die Prospekte nach Themen sortiert werden (Kultur; Naturerlebnis – Wandern – Radwandern; Bürgerinfos; …) Maßnahme: Zukünftig sollen die touristischen Angebote auch im s. M 3.1.2

Internet in „Open Street Map“ dargestellt werden Maßnahme: Es werden exemplarisch buchbare touristische Ange- M 1.3.1.4  bote entwickelt. Dies kann zum Beispiel für ein Busreiseunterneh-

men formuliert werden und buchbare Wander- und Radwander- pauschalen, Kulturpauschalen sowie Kanutouren beinhalten. Z 1.3.2 Die Serviceorientierung der Betriebe wird gefördert Maßnahme: Es wird ermittelt, welche Bedürfnisse die Betriebe M 1.3.2.1  haben, damit sie sich am Prozess zur Servicequalität beteiligen (s. Ziel 3.1 Partizipation)

27 Maßnahme: Es wird ein „Vorzeigebetrieb“ aufgebaut, der ein M 1.3.2.2 Qualitätszeichen erwirbt (s. Ziel 1.1 und 1.2 Optimierung Gastronomie.) Der Ortscharakter wird für Bürger und Gäste weiter aufgewertet und um Z 1.4 Erlebnisangebote erweitert Maßnahme: Das Gewerbegebiet wird begrünt M 1.4.1 Maßnahme: Die Innenstadtbelebung durch Kunstobjekte wird M 1.4.2  weitergeführt. Dazu werden die Kooperationen mit der Hochschule

für Angewandte Kunst in Schneeberg sowie mit Carin Grudda kontinuierlich ausgebaut. Der Alte Friedhof wird wie begonnen besucherfreundlich erschlossen M 1.4.3  (s. Ziel 1.7.1 Aufwertung Kulturangebot und Ziel 3.1 Partizipation).

Ein angedachter Geschichtspfad zum Thema Grenzsteine kann hierbei umgesetzt werden. Maßnahme: Die geplante Sanierung der Altstadt-Treppen wird um M 1.4.4

Elemente zum Geschichtserlebnis erweitert Maßnahme: Die Broschüre Kulturpfad wird neu aufgelegt M 1.4.5 Maßnahme: Anlage eines Kräutergartens auf dem Schlossberg M 1.4.6 Z 1.5 Die Landschaft wird durch Angebote zum Naturerlebnis erschlossen Maßnahme: Es wird eine Broschüre zum Naturerlebnis in und um M 1.5.1 Gudensberg entwickelt mit Darstellung der schutzwürdigen Bereiche

wie Wald, NSG, Streuobstwiesen… Zum Beispiel kann ein Spazier- weg um den Nenkel angeboten werden. Maßnahme: In Zusammenarbeit mit den Schulen wird eine M 1.5.2 Broschüre entwickelt: „Die einheimischen Baumarten rund um den Schlossberg entdecken“ Z 1.6 Optimierung der Verkehrsanbindung

Z 1.6.1 Das vorhandene Leitsystem für auswärtige Besucher wird ausgebaut Maßnahme: Es wird eine Infotafel mit den vorhandenen Wander- und Radwegen auf dem „Besucher-Parkplatz“ an der Sparkasse und M 1.6.1 an der Bushaltestelle am Rathaus aufgestellt Z 1.6.2 Die Anbindung an den ÖPNV wird verbessert Maßnahme: Es wird Kontakt zum NVV aufgenommen, um die touristischen Angebote und wichtigen Wanderwege in den NVV- M 1.6.2 Broschüren darzustellen Z 1.7 Die Infrastruktur für die Naherholung und den Tourismus wird aufgewertet

Z 1.7.1 Das Kulturangebot für auswärtige Gäste wird stärker ausgebaut Maßnahme: Es wird ein Marketingplan für die Bewerbung des M 1.7.1.1

Kulturangebotes aufgestellt Maßnahme: Die Geschichte der Region wird besucherfreundlich M 1.7.1.2  aufbereitet und erlebbar gemacht. Als Pilotprojekt wird die Mader

Heide zu einem attraktiven Ausflugsziel entwickelt (s. Ziel 1.4: Aufwertung des Ortscharakters). Maßnahme: Es werden weitere historische Sehenswürdigkeiten M 1.7.1.3 bestimmt, die für Besucher präsentiert werden, z.B. Pferdegrab Deute, Lautariusgrab (s. Ziel 3.1 Partizipation) Z 1.7.2 Es wird ermittelt, ob Gesundheitsangebote für Gäste angeboten werden können Maßnahme: Diese Fragestellung wird im zukünftigen Arbeitskreis M 1.7.2 „Naherholung und Tourismus“ aufgegriffen (s. Maßnahme 3.1 Gründung Arbeitskreis).

28 Z 1.7.3 Es wird ermittelt, ob Sportangebote für Gäste angeboten werden können Maßnahme: Diese Fragestellung insbesondere zum Thema Reiten M 1.7.3 wird im zukünftigen Arbeitskreis „Naherholung und Tourismus“ aufgegriffen (s. Maßnahme 3.1 Gründung Arbeitskreis) Z 1.7.4 Die Wander-Infrastruktur wird optimiert

Maßnahmenbündel: Verbesserung der Wegequalität Maßnahme: Im Arbeitskreis „Naherholung“ (s. M 3.1) wird diskutiert M. 1.7.4.1 und festgelegt, welche Wanderwege zukünftig weiter entwickelt und gepflegt werden können Maßnahme: In Zusammenarbeit mit der Ehrenamtsbörse sollen M 1.7.4.2

Wegepaten für die Markierung der Wanderwege gefunden werden Maßnahme: Es wird eine „Extratour“ entwickelt, mit der Gudensberg M 1.7.4.3 an den Habichtswald-Steig angeschlossen wird. Eine potentielle Routenführung über den Lamsberg kann Teile des X2 beinhalten. Maßnahmenbündel: Informationsvermittlung Maßnahme: Die Werbung für die Wanderwege wird intensiviert. s. M 6.2

Dazu wird eine neue Faltblatt-Reihe aufgelegt (s. Ziel 6). Maßnahme: Durch Veranstaltung eines „Nordhessischen M 1.7.4.4  Wandermarathons“ soll der Chattengau als Wanderregion bekannt gemacht werden Maßnahme: Alle beworbenen Wanderwege werden mit dem GPS M 1.7.4.5 erfasst und die Tracks der Routen werden im Internet zum Download angeboten Maßnahme: Das gastronomische Angebot für Wandergäste wird s. Z 1.1 u.1.2

optimiert Z 1.7.5 Die Infrastruktur für Radler wird optimiert Maßnahme: Um das Radwegenetz zu optimieren, wird eine M 1.7.5.1

Verbindung zwischen Gudensberg und Metze geschaffen. Maßnahme: Die Werbung für die Radwege wird intensiviert. Dazu s. M 6.2

wird eine neue Faltblatt-Reihe aufgelegt (s. Ziel 6). Maßnahme: Alle beworbenen Radwege werden mit dem GPS M 1.7.5.2 erfasst und die Tracks der Routen werden im Internet zum Download angeboten. Maßnahme: Einrichten von E-Bike Verleih- und Ladestationen M 1.7.5.3  Entwicklung einer „Chattengauer Sagenrunde“ durch den M 1.7.5.4 

Chattengau Maßnahme: Ein Ems-Radweg würde in Verbindung mit dem M 1.7.5.5 Warmetal-Radweg eine Radroute zwischen Zierenberg  (Regiotramstation) und Felsberg (Regiotramstation) schaffen. Die 40

km lange Strecke könnte einen Anreiz für Ausflügler in der Region aus der Region Kassel haben. Bad Emstal und Gudensberg bieten sich als interessante Zwischenziele an. Z 1.7.6 Weitere Freizeit-Einrichtungen für Bürger und Gäste werden gefördert Maßnahme: Einrichtung eines Wohnmobil-Stellplatzes sowie M 1.7.6.1 

Überlegungen für einen Campingplatz als privates Investment Maßnahme: Für Familien wird ein „Märchenwald“ als Freizeitgelände angelegt zum Entdecken, Erleben, Spaß haben. Ein mögliches The-

ma / ein roter Faden sind die Märchen der Brüder Grimm. Hierbei Einbeziehung der „Unterwelt des Schlossberges“, u.a. Käsekeller. Maßnahme: Maislabyrinth anlegen

29 2. Ziel Rahmenbedingungen verbessern Maßnahme: Der Magistrat schafft eine Stelle für den Bereich M 2.1 

Tourismus und Stadtmarketing Die Stadt Gudensberg kooperiert mit den Nachbargemeinden in der M 2.3 

Touristischen Arbeitsgemeinschaft (TAG) Habichtswald Maßnahme: Der Magistrat initiiert in Anlehnung an den Agenda- s. M 3.1.1

Prozess einen Arbeitskreis „Naherholung und Tourismus“ 3. Regionale Identität und Ehrenamt fördern Partizipation: Die regionale Identität soll durch die Beteiligung der Bürger an der Z 3.1 Tourismusentwicklung gestärkt werden Maßnahme: In Anlehnung an den erfolgreichen Agenda-Prozess M 3.1.1 wird eine Arbeitsgruppe „Naherholung und Tourismus“ einberufen, die sich mit folgenden Themen befasst (ggf. Erweiterung auf drei Arbeitsgruppen): 1. Naturerlebnis, Wandern & Radwandern, 2. Gastronomie, 3. Geschichtserlebnis. Maßnahme: Es wird ein Projekt gestartet von Stadt und Jugend- M 3.1.2  pflege zum Thema Open Street Map. Insbesondere Jugendliche sollen motiviert werden, dieses offene Internet-Kartenwerk für das Stadtgebiet zu vervollständigen. Zukünftig können dann alle Angebote der Stadt kostenfrei im Internet präsentiert werden. Die Regionalvermarktung sowie die Zusammenarbeit mit gastronomischen Z 3.2 Betrieben und regionalen Produzenten werden gestärkt Maßnahme: Es wird eine Broschüre mit dem Verzeichnis von M 3.2.1

Regional-Vermarktern herausgegeben Maßnahme: Es werden regionale kulinarische Angebote für M 3.2.2 auswärtige Gäste angeboten. Ein guter bestehender Ansatz ist die Vermarktung des „Habichtswaldschweines“ (weitere Möglichkeiten: Chattengau-Platte, Ahle Wurscht und Weckewerk für Wanderer, Lamm-Gerichte von der Basaltkuppe…). Maßnahme: Es wird ein Innenstadt-Laden eröffnet, der als M 3.2.3 „Tauschladen“, fungiert. Er beherbergt unter anderem ein „offenes Bücherregal“. Die Betreuung soll mit Hilfe der Ehrenamtsbörse gewährleistet werden. Optimalerweise werden hier auch regionale Produkte zum Kauf angeboten. Z 3.3 Regionale Identität stärken Maßnahme: In Zusammenarbeit mit den Geschichtsvereinen wird M 3.3.1

eine besucherorientierte Ausstellung zu den Chatten entwickelt Maßnahme: Es wird die Stelle eines Stadtschreibers eingerichtet, M 3.3.2 der sich intensiv mit der Geschichte Gudensbergs und des Chattengaus beschäftigt und dies in Wort und Text der Öffentlichkeit vorstellt. Ergänzend oder alternativ kann die Position eines Stadtmusikers besetzt werden. Maßnahme: Die Bürger zu Botschaftern der Region machen, zum M 3.3.3 Beispiel indem ihnen besondere, besucherfreundliche Stadt- führungen geboten werden (in Anlehnung an die Neubürger- Stadtführungen). Das kann eine musikalische Stadtführung mit J. Faulhammer und C. Weghoff sein, bei der den Bürgern die Besonderheiten der Stadt gezeigt werden (Geschichte, Kultur und regionale Spezialitäten wie Nudelwelt, Röstrausch…) 4. Unternehmerische Initiative stärken Die Stadt Gudensberg unterstützt weiter die Beratungsfunktion, Z 4.1 wie mit „Pit hilft“ begonnen

30 Die Unternehmen mit Bezug zum Tourismus (vor allem Gastronomen) werden in den Z 4.2 Prozess der Bürgerbeteiligung einbezogen

Maßnahme: In Anlehnung an den erfolgreichen Agenda-Prozess s. M 3.1.1 wird ein Arbeitskreis „Naherholung und Tourismus“ einberufen Z 4.3 Die Unternehmen profitieren von den neuen Printmedien der Stadt Maßnahme: Die gastronomischen Betriebe werden in der neuen s. M 6.2 Faltblatt-Reihe vorgestellt Maßnahme: Die Anbieter regionaler Produkte werden in einer s. M 3.2.1 Broschüre vorgestellt 5. Tourismus zu einem messbaren Wirtschaftsfaktor entwickeln

Z 4.1 Die Zuschauerzahl der Freilichtbühne soll gesteigert werden

Maßnahme: Es wird ein Marketingplan für die Bewerbung der Bühne M 4.1

aufgestellt Die Übernachtungszahlen und Struktur der Gäste sollen transparent dargestellt Z 4.2 werden Maßnahme: Die Gastgeber werden zu ihrem Angebot und zur M 4.2.1

Gästestruktur befragt Z 4.3 Die Übernachtungszahlen von Touristen sollen gesteigert werden Maßnahme: In einem Internet-Gästeverzeichnis, das die TAG M 4.3.1  Habichtswald bedient und bei der GrimmHeimat angesiedelt ist, wird überregional für die Übernachtungsbetriebe geworben Maßnahme: Es werden exemplarisch buchbare touristische Ange- s. M 1.3.1.4

bote entwickelt. 6. Klares Profil entwickeln

Z 6.1 Es wird ein Corporate Design (CD) für die Medien der Stadt entwickelt Maßnahme: Die Stadt kooperiert mit der Kunsthochschule M 6.1 

Hildesheim bei der Entwicklung des CDs Z 6.2 Die Printmedien der Stadt werden im neuen CD gestaltet Maßnahme: Es wird eine Faltblatt-Reihe „Genießer-Touren im M. 6.2

Chattengau“ entwickelt Maßnahme: Die touristischen Angebote der Stadt werden im neuen s. M 1.3.1.2 Corporate Design gestaltet und strukturiert und öffentlichkeits- wirksam angeboten. Auf der Homepage der Stadt Gudensberg werden diese Angebote deutlich nach Z 6.3 vorne gestellt In Kooperation mit der Hochschule Harz, Fachbereich Tourismus wird ein Z 6.4 Marketingkonzept für die touristische Profilierung entwickelt Maßnahme: In einem Expertengespräch mit Prof. Axel Dreyer wird M 6.4  die Kooperation und die Ausrichtung festgelegt 7. Einbindung in die TAG Habichtswald Maßnahme: Erste gemeinsame Projekte starten 2012. Projekt- M 7.1

vorschläge sind hier dargestellt.

 Projektideen bestehen bereits  Projekt ist gestartet  Projekte können in der TAG Habichtswald initiiert werden M X.X Grün markierte Maßnahmen werden zuerst umgesetzt

31 Anhang: Agenda-Prozess 1999-2000

Im Folgenden werden auszugsweise die im Agenda-Prozess erarbeiteten Ziele und Maßnahmen der „AG Landwirtschaft, Naturschutz und Naherholung“, der „AG Wirtschaft“ sowie der „AG Verkehr“ wiedergegeben. Sie können Grundlage für einen neuen Planungsansatz sein.

Landwirtschaft, Naturschutz und Naherholung

Bestand: Für die Belange der Naherholung stehen in Gudensberg vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung. Neben Wander- und Radwegen laden einige Punkte innerhalb der Basaltkuppen- landschaft zum Verweilen ein. Die vorhandenen Wanderrouten sind jedoch teilweise nicht beschildert oder entsprechend kartiert.

Die vorhandene Radwegestruktur in Gudensberg kann als überdurchschnittlich bezeichnet werden. Alle Stadtteile sind durch kombinierte Rad- und Gehwege angebunden. (…) Radwege als Verbindung zu Nachbarkommunen fehlen dagegen noch.

1. Leitbild: Naturschutz in Einklang mit Landwirtschaft und Naherholung

Naherholung

1. Wandern Für die Naherholung der Bürger sollten in angemessenem Umfang Wanderwege vorhanden und gekennzeichnet sein.

Maßnahmen: • Neuanlage von Wanderwegen (Zugang zum Wartberg) • Kartierung der bestehenden Wanderwege • Anlage eines Waldlernpfades

2. Radfahren Um die Sicherheit der radfahrenden Bevölkerung zu gewährleisten, sollten nach Möglichkeit Radwege gebaut werden.

Maßnahmen: • Neubau von Radwegen (Dorla-Werkel, Dissen-Holzhausen, Obervorschütz-Niedervorschütz) • In Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde ein Merkblatt für Mountainbiker erstellen (…). • Beschilderung der Radwege

3. Reiten Das Reiten ist auf Rad- und Wanderwegen nicht gestattet. Die Ausweisung neuer Wege speziell für Reiter ist bei Bedarf zu prüfen. (…)

4. Klettern Klettern ist im Stadtgebiet Gudensberg lediglich am Scharfenstein möglich. Mit dem Alpenverein besteht bezüglich der Nutzung eine entsprechende Abmachung.(…)

32 Wirtschaft

1. Leitbild: Wirtschaftsentwicklung im Einklang mit Bürgern und Umwelt

Leitziele Stadtentwicklung

Gestaltung und Erweiterung der Innenstadt („Innenstadtbelebung“) Aushängeschild Altstadt Stadtmarketing (nach innen und außen positives Image)

Verkehr

1. Leitbild: Verkehr sicher, umweltfreundlich und bedürfnisgerecht

Radfahren: Der Radverkehr soll (…) in der Stadt Gudensberg entschlossen gefördert werden.

1. Radwegenetz Dazu gehört in erster Linie ein Radroutennetz, das einerseits alle Stadtteile und die Kernstadt miteinander verbindet und andererseits die Kernstadt mit den Zentren der Nachbarkommunen verbindet. (…)

Maßnahmen: • Bau von Radwegen. • Das Radroutennetz soll kurzfristig mit einer Wegweisung nach dem für die hessischen Fernradwege vereinbarten Standard ausgestattet werden. • Die vorhandene Radwegekarte der Stadt (…) soll in einem mehrjährigen Rhythmus aktualisiert werden.

2. Infrastruktur und Image Maßnahmen: • An sozial wichtigen Orten sollen moderne Abstellanlagen stehen. (…) • Veranstaltungen jeder Art rund um das Radfahren sollen angemessen unterstützt werden (…). • Die Stadtverwaltung will für Betriebe jeder Art in der Hinsicht eine Vorbildfunktion übernehmen, als sie Einrichtungen schafft, die das Rad als Alltagsverkehrsmittel fördert (…).

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