Natur in Hernals Ergebnisse Zum Tag Der Artenvielfalt 2014 Natur in Hernals Natur
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NATUR IN HERNALS ERGEBNISSE ZUM TAG DER ARTENVIELFALT 2014 NATUR IN HERNALS NATUR Eine Initiative der Länder Niederösterreich und Wien 72 MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND, LAND UND EUROPÄISCHER UNION NATUR IN HERNALS ERGEBNISSE ZUM TAG DER ARTENVIELFALT 2014 INHALT Vorworte 2 Ausgewählte Organismen-Gruppen Unglaubliche Vielfalt der Arten 4 Blütenpflanzen und Farne 22 Tausende Geschichten der Natur – Algen und Blaualgen 25 Vielfalt vor der Haustüre 5 Pilze 26 Tag der Artenvielfalt 2014 in Wien – Hernals 6 Fledermäuse 28 Tag der Artenvielfalt 2014 – Unsere ExpertInnen 7 Vögel 29 Lebensräume Amphibien und Reptilien 30 Wälder 9 Schnecken und Muscheln 32 Wiesen 13 Insekten 34 Gewässer 17 Schmetterlinge 35 Siedlungsgebiet und Gärten 20 Hautflügler 37 Was kann ich für die Artenvielfalt tun? 21 Käfer 39 Heuschrecken 42 Libellen 43 NATUR IN HERNALS NATUR Wanzen 44 Zikaden 46 Spinnen 47 Untersuchungs-Gebiet 48 Artenliste 49 Impressum 64 Eine Initiative der Länder Niederösterreich und Wien MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND, LAND UND EUROPÄISCHER UNION 1 „NATUR IST IN. IN WIEN.“ Wien zählt mit über 51 Prozent Grünfläche zu arten gibt es in Österreich. 28 dieser Arten kommen auch in den „grünsten“ Millionenstädten der Welt. Wien vor wie z. B. Gelbbauchunke und Smaragdeidechse. Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis kon- In Wien leben heute mehr als 120 Brutvogel-Arten und sequenter Grünraumpolitik der Stadt. Wir wer- über 100 verschiedene Tagfalter. Über 2.400 verschiedenen den mit gezielten Maßnahmen den Grünraum Pflanzenarten bietet die Stadt Lebensraum. weiter ausbauen und auch für die nächsten Ge- nerationen schützen. Artenschutz bedeutet vor allem, dass wir den Lebensraum für Tiere und Pflanzen schützen müssen. Dazu haben wir Wien nimmt mit einer Fläche von 415 km2 nur in Wien hervorragende gesetzliche Instrumente. Wir wol- rund ein halbes Prozent der Gesamtfläche Ös- len aber auch die Herzen der Menschen erreichen und terreichs ein. Auf dieser vergleichsweise kleinen vermitteln, dass sich Natur in Wien nicht nur in den Schutz- Fläche sind viele in Österreich vorkommenden Tier- und gebieten, sondern auch in kleinen Grünoasen inmitten der Pflanzenarten zu finden. So sind etwa von den 109 in Ös- Stadt entwickelt und jeder von uns dazu beitragen kann. terreich vorkommenden Säugetierarten rund zwei Drittel in Der Tag der Artenvielfalt ist eine wichtige Initiative, um Wien vertreten, darunter 22 Fledermausarten, Biber, Ziesel, die Natur vor der eigenen Haustüre bekannter zu machen. Feldhamster und Haselmaus. 34 Amphibien- und Reptilien- Mag.a Ulli Sima Wiener Umweltstadträtin 2 VIELFALT BEWUSST LEBEN Mit dem Tag der Artenvielfalt 17. Bezirk birgt mit dem ein- machen das Biosphärenpark zigartigen Schwarzenberg- Wienerwald Management, park, den Anteilen am Wie- das Forstamt der Stadt Wien nerwald, den Wiesen, Gärten und die Wiener Umwelt- und Gewässern eine mannig- schutzabteilung darauf auf- faltige Tier- und Pflanzenwelt. merksam, wie wichtig es für Diese gilt es zu schützen und eine Großstadt wie Wien ist, gleichzeitig den BewohnerIn- Lebensräume mit einer der- nen bewusster erlebbar zu artigen Vielfalt an Pflanzen machen. und Tieren und einer vielfäl- tigen Erholungsnutzung zu bewahren. Verstärkt gilt es, Alle Funde des Tages der Artenvielfalt wurden von den Bewusstsein dafür zu schaffen, dass sich der Mensch Expertinnen und Experten über zwei Jahre in stunden- als Teil der Natur versteht und nicht als ihr Widersacher langer, ehrenamtlicher Arbeit sorgsam ausgewertet. Die oder Beherrscher. Denn Natur und menschliches Handeln Ergebnisse haben wir für Sie in diesem Buch zusammen- – von der Freizeitgestaltung bis zum Wirtschaften – kön- gestellt. Es soll dazu anregen, die Natur vor der Haustü- nen durchaus in Einklang gebracht werden. Das soll im re mit Begeisterung, Neugier und etwas anderen Augen Biosphärenpark Wienerwald bewiesen werden. Der Tag immer wieder aufs Neue zu betrachten und sich aktiv an der Artenvielfalt im Juni 2014 in Wien-Hernals hat gezeigt, Schutz und Erhaltung zu beteiligen. dass es sich lohnt, diese Bemühungen zu verstärken. Der DI Andreas Januskovecz, DI Andrea Moser, Forstdirektor der Stadt Wien Direktorin Biosphärenpark Wienerwald 3 UNGLAUBLICHE VIELFALT DER ARTEN Etwa 10 Millionen Arten von Pflanzen, Tieren und Pilzen Dass Artenvielfalt nicht selbstverständlich ist, sondern ein leben auf unserer Erde. Das schätzen WissenschafterIn- kostbares, vergängliches und vielfach bedrohtes Gut, zeigt nen, denn genaue Zahlen gibt es nicht. Pro Jahr werden ein Blick auf die Roten Listen der gefährdeten Arten. Bei zwischen 12.000 und 25.000 Arten neu entdeckt und be- der am besten erforschten Pflanzengruppe, den Farn- und schrieben – und das nicht nur in den Tropenurwäldern oder Blütenpflanzen, stehen in Österreich zum Beispiel über der Tiefsee, sondern auch bei uns in Europa. Sogar bei 60% der Arten auf der Roten Liste, bei Amphibien und lange bekannten und erforschten Gruppen wie z.B. den Reptilien sind es sogar 100%! Gründe für die Gefährdun- Fledermäusen gibt es immer wieder Neuentdeckungen. gen gibt es viele, darunter Lebensraumzerstörung durch Die Summe dieser unglaublichen Vielfalt an verschiede- Zerschneidung, Versiegelung und Verbauung der Land- nen Arten nennt man „Artenvielfalt“. schaft sowie intensive landwirtschaftliche Monokulturen, Verschwinden der extensiven Kulturlandschaft durch Auf- In Österreich sind knapp 46.000 Tierarten bekannt, davon gabe der Bewirtschaftung und Verwaldung, Veränderung 97 Säugetierarten, 218 regelmäßige Brutvogelarten, 79 der Umwelt durch chemische Belastungen sowie Verdrän- Fischarten, 13 Reptilien- und 21 Amphibienarten sowie gung einheimischer Arten durch invasive, nicht heimische ca. 37.000 Insektenarten. Bei den Pflanzen sind öster- Arten. reichweit 3.165 Farne und Blütenpflanzen und ca. 1.000 Moosarten bekannt. Für Algen gibt es nicht einmal Schät- Im Biosphärenpark Wienerwald als Modellregion für Nach- zungen. Etwa 2.300 Flechten- und 5.000 Pilzarten wurden haltigkeit können wir alle zeigen, wie durch ein harmoni- bisher in Österreich nachgewiesen. sches Miteinander von Mensch und Natur die Artenvielfalt erhalten und gefördert werden kann. Basis dafür ist das Interesse und die Begeisterung jedes Einzelnen für unsere vielfältige und spannende heimische Natur! 4 TAUSENDE GESCHICHTEN DER NATUR – VIELFALT VOR DER HAUSTÜRE! Wir müssen nicht in andere Kontinente reisen oder in den sich für die Natur interessieren. Nicht der Rekord ist dabei Zoo gehen, um faszinierende Tiere, Pflanzen und Pilze zu wichtig, sondern das Bewusstsein für die Vielfalt vor un- sehen. Mit offenen Augen können wir vor unserer Haus- serer Haustür. Denn nur was wir kennen und verstehen, türe tausende Arten finden – jede für sich mit spannenden können wir auch beachten und schützen. Die gesammel- Geschichten zum Leben und Überleben in unserer Natur. ten Daten werden natürlich auch wissenschaftlich weiter verwendet. Im Jahr 1999 startete das Magazin GEO erstmals einen Tag der Artenvielfalt, um die Menschen für die heimische Seit 2005 laden Biosphärenpark Wienerwald Manage- Naturvielfalt zu begeistern. Seit damals hat sich der Tag ment und Partnerorganisationen gemeinsam zum GEO- der Artenvielfalt zur größten Feldforschungsaktion in Mit- Tag der Artenvielfalt im Biosphärenpark Wienerwald ein teleuropa entwickelt. Im Jahr 2009 haben mehr als 25.000 – abwechselnd in Wien und Niederösterreich. Naturbegeisterte mitgemacht. 2010 fand der GEO-Tag der Artenvielfalt weltweit in 36 Ländern statt. Oft werden beim Tag der Artenvielfalt seltene Arten wie- der entdeckt oder sogar Arten neu entdeckt und damit Ziel für die TeilnehmerInnen ist es, in 24 Stunden in einem wertvolle Informationen zur Dokumentation und Erhal- ausgewählten Gebiet möglichst viele Arten zu finden. Mit- tung der Tier- und Pflanzenwelt gesammelt. machen können nicht nur ExpertInnen, sondern alle, die 5 TAG DER ARTENVIELFALT 2014 in Wien – Hernals Hernals liegt am Ostrand des Biosphärenparks sinterbildungen, die in Wien sonst selten sind. Wienerwald. Rund um den Schwarzenberg- park, vor Jahrhunderten als englischer Land- Zahlreiche gute Gründe, um das Gebiet mit schaftspark angelegt, liegen ausgedehnte einem GEO-Tag der Artenvielfalt zu erforschen Wiesen mit alten Einzelbäumen, imposanten und die BesucherInnen und EinwohnerInnen Baumgruppen und bunten Säumen. Neben des Bezirks für die besondere Natur zu be- feuchten Buchenwäldern gibt es im Park auch geistern und über ihren Schutz zu informieren. alte Eichenwälder mit Vorkommen von Zwerg- 2014 veranstaltete das Biosphärenpark Wie- schnäpper und Mittelspecht. Die Bäche in nerwald Management gemeinsam mit der Schwarzenbergpark und Umgebung sind na- MA49 – Forstamt der Stadt Wien und der turnahe. Hier leben der seltene Steinkrebs und MA22 – Wiener Umweltschutzabteilung den Feuersalamander. Eine Feuchtwiesenbrache Tag der Artenvielfalt in Wien – Hernals. Im mit mehreren Tümpeln westlich der Exelberg- Vorfeld erforschten mehr als 1.000 Schulkin- straße ist ein Hot Spot für Amphibien. Kreuz- der des Bezirks mit BiologInnen die Natur im bühelwiese, Große Stockwiese, Beindrechs- Schwarzenbergpark. Bei den Abendführungen lerwiese und Schafbergwiese sind besonders am 13. Juni 2014 waren mehr als 150 Naturin- artenreiche Magerwiesen. Auf kalkreichen teressierte dabei und erlebten die Vielfalt der Sandsteinen am Schafberg findet man ver- nachtaktiven Tiere. Am 14. Juni 2014 kamen einzelte Flaumeichen am Südhang und Rotbu- rund 1.400 BesucherInnen zum „Fest der Ar- chenwälder am Nordhang. tenvielfalt“ in den Schwarzenbergpark.