Historische Wasserbauten an Der Wiener Donau Und Ihren Zubringern

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Historische Wasserbauten an Der Wiener Donau Und Ihren Zubringern MATERIALIEN ZUR UMWELTGESCHICHTE ÖSTERREICHS 02 ISSN 2414-0643 2015 Severin Hohensinner • Andreas Hahmann Historische Wasserbauten an der Wiener Donau und ihren Zubringern Severin Hohensinner, Andreas Hahmann, 2015: Historische Wasserbauten an der Wiener Donau und ihren Zubringern Materialien zur Umweltgeschichte Österreichs Nr. 2 Wien, Dezember 2015 ISSN 2414-0643 Herausgeber: Zentrum für Umweltgeschichte / Centre for Environmental History Institut für Soziale Ökologie IFF - Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (Klagenfurt - Graz - Wien) Alpen-Adria-Universität Klagenfurt Schottenfeldgasse 29 A-1070 Wien Redaktion und Gestaltung: Friedrich Hauer http://www.umweltgeschichte.aau.at © 2015 Zentrum für Umweltgeschichte Severin Hohensinner • Andreas Hahmann Historische Wasserbauten an der Wiener Donau und ihren Zubringern Stand: September 2015 Diese Publikation entstand im Rahmen des Projekts „URBWATER - Vienna´s Urban Waterscape 1683-1918. An environmental history“ (gefördert durch den FWF, Projektnummer P25796-G18) am Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement (IHG) der Universität für Bodenkultur Wien. Inhaltsverzeichnis Vorwort zur Reihe 3 Vorwort 4 Abkürzungsverzeichnis 5 Datengrundlagen 6 Methodik 7 Ergebnisse 9 Wasserbauleistung quantitativ 14 Funktionsdauer der Wasserbauten 16 Kosten der Wasserbaumaßnahmen 17 Tabellen 19 Lineare Wasserbaumaßnahmen 20 Flächige Wasserbaumaßnahmen 258 Literatur 348 Kurzzusammenfassung 349 English Abstract 350 Vorwort zur Reihe Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser! Sie haben einen Band der Reihe „Materialien zur Umweltgeschichte“ vor sich, einer digitalen Open Access Publikationsreihe mit Print-on-Demand Option, mit der wir allen an Umweltgeschichte Interessierten Werke zur Verfügung stellen möchten, die den Charakter von Arbeitsmaterialien haben. Die Reihe ist darauf ausgelegt, dass unterschiedliche Materialien sehr verschiedenen Umfangs publiziert werden können, und hat daher keine strengen Formatvorgaben. Zusammenstellungen von umwelthistorisch relevanten Daten, Transkriptionen von interessanten Archivbeständen, aber auch kommentierte Auszüge umwelthistorisch bedeutsamen Materials aus umfangreicheren Quellenkorpora sind nur einige der denkbaren „Materialien“. In der projektförmig organisierten Forschung bleibt die Auswertung von erhobenem Material oft Stückwerk. Daher ist es umso wichtiger, auch weitgehend unkommentiertes Rohmaterial zur Verfügung stellen zu können. Ebenso bietet die Reihe die Möglichkeit, Abschlussarbeiten samt ergänzendem Quellenmaterial zu publizieren. Es geht uns darum, (umwelt-)historisch Forschenden und Lehrenden die Möglichkeit zu geben, jenseits der Einschränkungen anderer Publikationsorgane in einen Austausch über Daten und Quellen zu treten und damit die gemeinsame Arbeit zu fördern. Damit hoffen wir, als Zentrum für Umweltgeschichte unserem Ziel, die Umweltgeschichte in Österreich zu 3 vernetzen, gerecht zu werden. Anregungen für Materialienbände können an alle Mitglieder des Zentrums formlos herangetragen werden. Wir freuen uns über Beiträge, die der Gemeinschaft der Forschenden und Lehrenden zugutekommen. Wien, im November 2015 Verena Winiwarter für das Zentrum für Umweltgeschichte Vorwort Wasserbaumaßnahmen an der Wiener Donau sind seit längerer Zeit Gegenstand von historischen Untersuchungen. Viktor Thiel war einer der ersten, der sich im Detail damit befasste. Seine beiden 1904 und 1906 im Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich erschienen Artikel bieten eine Fülle an Details zu Regulierungsprojekten, zu den involvierten Institutionen und Akteuren sowie umfangreiche Hinweise zu Wasserbaumaßnahmen und grundlegenden Kartenwerken. In jüngerer Zeit haben zum Beispiel Peter Mohilla und Franz Michlmayr Erkenntnisse und Kartenwerke zur Wiener Donauregulierung gesammelt und diese 1996 im „Donauatlas Wien“ veröffentlicht. Severin Hohensinner hat diese Arbeiten fortgesetzt und im Verlauf von mehreren Jahren eine bis dato unerreichte Fülle an Daten zu einzelnen Wasserbaumaßnahmen an der Wiener Donau und ausgewählten Zubringen zusammengestellt. Anhand von schriftlichen und kartographischen Quellen, historischer Literatur, aktuellen Studien und archäologischen Funden konnten Details zu insgesamt 1900 Objekten, die seit dem 13. Jahrhundert errichtet wurden, gesammelt werden. Die systematische Erfassung der Wasserbaumaßnahmen mehrerer Jahrhunderte ermöglichte neben vorwiegend technischen Angaben zu deren Errichtung und Bauweise auch eine Abschätzung der Lebens- und Funktionsdauer vieler Objekte. Durch die Kooperation mit Andreas Hahmann, der seine Diplomarbeit zu den Kosten der Wasserbaumaßnahmen verfasste, konnten die technischen Grundlagen noch um eine wertvolle ökonomische Facette erweitert werden. 4 Die große Leistung von Severin Hohensinner und Andreas Hahmann liegt nicht nur in der akribischen Erhebung der umfangreichen Daten sondern auch in der systematischen Aufbereitung derselben in einer Datenbank mit standardisierten Einträgen. Vor allem dadurch wird es möglich, vergleichende Studien über mehrere Jahrhunderte anzustellen, zeitliche Trends und große Umbruchsphasen zu identifizieren. Es ist ein großzügiges Angebot, dass dieser Datenschatz mit dem vorliegenden Band anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zugänglich gemacht wird. Zukünftige Forschung zur Wiener Donau kann damit auf einer umfassenden Basis aufbauen und diese um neue Informationen und Kenntnisse erweitern. Neben einer wasserbaulichen und flussmorphologischen Interpretation (s. z.B. Hohensinner et al. 2013a&b, Hahmann 2015) können wertvolle neue thematische Aspekte behandelt werden, vor allem, was sozial-, wirtschafts- und technikhistorische aber auch weitere umwelthistorische Interpretationen betrifft. Wien, im November 2015 Gertrud Haidvogl für das Zentrum für Umweltgeschichte Abkürzungsverzeichnis AVA Allgemeines Verwaltungsarchiv, Österreichisches Staatsarchiv BEV Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen DDSG Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft FHKA Finanz- und Hofkammerarchiv, Österreichisches Staatsarchiv HHStA Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Österreichisches Staatsarchiv HW Hochwasser KA Kriegsarchiv, Österreichisches Staatsarchiv LA Landesaufnahme (im Kriegsarchiv) MA Magistratsabteilung der Stadt Wien MW Mittelwasser(stand) NÖLB Niederösterreichische Landesbibliothek NÖLA Niederösterreichisches Landesarchiv N.N. ohne Verfasser Null Pegelnullpunkt (theoretischer extremer Niederwasserstand) NW Niederwasser(stand) OeStA Österreichisches Staatsarchiv ÖNB Österreichische Nationalbibliothek WStLA Wiener Stadt- und Landesarchiv 5 Datengrundlagen Die Zusammenstellung der historischen Wasserbaumaßnahmen an der Wiener Donau und ihren Zubringern ist zwischen 2010 und 2013 im Rahmen des Forschungsprojekts „Umweltgeschichte der Wiener Donau 1500-1890“ (ENVIEDAN, FWF Nr. P22265-G18) entstanden und wurde im Folgeprojekt „Umweltgeschichte der Wiener Gewässerlandschaft 1683-1918“ (URBWATER, FWF Nr. P25796-G18) teilweise ergänzt (Projektleitung: Verena Winiwarter, IFF, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt). Sie umfasst Informationen zu rund 1.900 Wasserbauten beginnend im 12. Jahrhundert, die basierend auf historischen, schriftlichen und kartografischen Quellen, historischer Literatur, aktuellen Studien und archäologischen Funden ermittelt wurden. Das Projektgebiet erstreckt sich entlang der Donau über die heutige Ausdehnung des Landes Wien. Flussauf wurde das Projektgebiet bis Klosterneuburg bzw. zum Donaugraben westlich von Langenzersdorf ausgeweitet, da die Wasserbauten in diesem Flussabschnitt eine wesentliche Bedeutung für die flussmorphologische Entwicklung der Donau bei Wien hatten. Zusätzlich wurden Wasserbaumaßnahmen an größeren Donauzubringern, wie Wienfluss, Ottakringerbach, Alserbach, etc. miteinbezogen (Abb. 1). 6 Abb. 1: Lage der erfassten historischen Wasserbauten in Wien (Hintergrundkarte: MA 41). Während die Regulierungswerke seit Mitte des 19. Jahrhunderts sehr genau dokumentiert sind, ist dies bei früheren Maßnahmen weniger der Fall. Historische Quellen und Berichte zu Wasserbaumaßnahmen sind zumeist stark geprägt vom Motiv des Autors oder vom Verwendungszweck der betreffenden Quelle. So betrachtete ein von der Hofkammer beauftragter Wasserbauingenieur des 16. Jahrhunderts die Donaulandschaft in anderer Weise als ein Grundverwalter des Stifts Klosterneuburg oder des Wiener Bürgerspitals. Zudem beinhalten viele Berichte und Pläne lediglich wasserbauliche Vorhaben, die nie in der dargestellten Form umgesetzt wurden. Um solche Fehler weitgehend hintanzuhalten, wurden mehr als 1.000 Karten, Pläne und Ansichten sowohl inhaltlich als auch bezüglich ihrer Datierung überprüft und mit allfällig vorhandenen schriftlichen Quellen und Literatur abgeglichen. Dabei erweis es sich als Glücksfall, dass ausgerechnet für die erste bedeutende Regulierungsphase in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zahlreiche Wasserbauakten vorliegen (vgl. Sonnlechner et al. 2013). Methodik Die Wasserbaumaßnahmen wurden mittels ESRI ArcGIS 10 geografisch verortet und in einer Datenbank gespeichert (nähere Informationen zur GIS-basierten Rekonstruktion der Donaulandschaft und der historischen Wasserbauten sind Hohensinner et al. 2013a zu entnehmen). Jede Maßnahme wurde mit Attributen versehen, wobei generell zwischen linearen und flächigen Wasserbauten unterschieden wurde. Dementsprechend wurde auch die 7 GIS-Datenbank strukturiert. Folgende Attribute wurden erfasst, von denen sich die meisten im Tabellenanhang dieses Bandes wiederfinden: Baujahr: Jahreszahl bzw. Zeitraum
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