Geologie Und Paläontologie in Westfalen Heft 73
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Aktuell_73_Hardcover_Layout 1 08.11.13 11:02 Seite 1 LWL-MUSEUM FÜR NATURKUNDE Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium Geologie und Paläontologie in Westfalen Heft 73 Naturbausteine historischer Bauwerke des Münsterlandes und seiner angrenzenden Gebiete Naturbausteine historischer Bauwerke des Münsterlandes und seiner angrenzenden Naturbausteine historischer Bauwerke des Münsterlandes und seiner angrenzenden Gebiete Ulrich Kaplan 73 ISSN 0176-148X ISBN 978-3-940726-04-9 Paleontologie_Heft_73_Layout 1 08.11.13 10:06 Seite 1 Paleontologie_Heft_73_Layout 1 08.11.13 10:06 Seite 2 Hinweise für die Autoren In der Schriftenreihe Geologie und Paläontologie werden geowissenschaftliche Beiträge veröffentlicht, die den Raum Westfalen betreffen. Druckfertige Manuskripte sind an die Schriftleitung zu schicken. Aufbau des Manuskriptes 1. Titel kurz und bezeichnend. 2. Klare Gliederung. 3. Zusammenfassung in Deutsch am Anfang der Arbeit. Äußere Form 4. Manuskriptblätter einseitig und weitzeilig beschreiben; Maschinenschrift, Verbesserungen in Druckschrift. 5. Unter der Überschrift: Name des Autors (ausgeschrieben), Anzahl der Abbildungen, Tabellen und Tafeln; Anschrift des Autors auf der 1. Seite unten. 6. Literaturzitate im Text werden wie folgt ausgeführt: (AUTOR, Erscheinungsjahr: evtl. Seite) oder AUTOR (Erscheinungsjahr: evtl. Seite). Angeführte Schriften werden am Schluss der Arbeit geschlossen als Literaturverzeichnis nach den Autoren alphabetisch geordnet. Das Literaturver- zeichnis ist nach folgendem Muster anzuordnen: SIEGFRIED, P. (1959): Das Mammut von Ahlen (Mammonteus primigenius BLUMENB.).-Paläont. Z. 30,3: 172-184, 3 Abb., 4 Taf.; Stuttgart. WEGNER, T. (1926): Geologie Westfalens und der angrenzenden Gebiete. 2. Aufl. – 500 S., 1 Taf., 244 Abb.; Paderborn (Schöningh). 7. Schrifttypen im Text: doppelt unterstrichen = Fettdruck einfach unterstrichen oder gesperrt = Sperrung Gattungs- und Artnamen unterschlängeln = Kursivdruck Autorennamen durch GROSSBUCHSTABEN wiedergeben. Abbildungsvorlagen 8. In den Text eingefügte Bilddarstellungen sind Abbildungen (Abb. 2). Auf den Tafeln stehen Figu- ren (Taf. 3, Fig. 2) oder Profile (Taf. 5, Profil 2). 9. Strichzeichnungen können auf Transparentpapier oder Fotohochglanzpapier vorgelegt werden. Fotografien müssen auf Hochglanzpapier abgezogen sein. Korrekturen 10. Korrekurfahnen werden den Autoren einmalig zugestellt. Korrekturen gegen das Manuskript gehen auf Rechnung des Autors. Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren allein verantwortlich. Paleontologie_Heft_73_Layout 1 08.11.13 10:06 Seite 3 Grußwort Das LWL-Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gründete 1983 die Schriftenreihe „Geologie und Paläontologie in Westfalen“. Auch wenn in dieser Reihe überwiegend neue Erkenntnisse innerhalb der paläontologischen Bodendenkmalpflege in Westfalen-Lippe veröffentlicht werden, finden gelegentlich, so wie in dem vorliegenden Heft 73, auch geologische Themen aus Westfalen-Lippe Berücksichtigung. In diesem Heft beschreibt der Autor, Ulrich Kaplan, die Naturbausteine historischer Bauwerke des Münsterlandes. Dazu kartierte er 510 historische Bauwerke oder Bau- werksteile aus der Zeit des 9. Jahrhunderts bis Anfang des 19. Jahrhunderts. Das Kartierungsgebiet reicht im Westen bis zur niederländischen Grenze, im Osten bis in den Raum Detmold, im Norden bis zur Grenze nach Niedersachsen und im Süden bis an den Hellweg. Mit beeindruckenden Fotos ist es Ulrich Kaplan gelungen, die vorge- stellten Bauwerke hinsichtlich der verwendeten Naturbausteine zu beschreiben. Der Autor konnte dabei 35 verschiedene Naturbausteine feststellen, die in diesen Bauwer- ken Verwendung fanden. 33 dieser Naturbausteine stammen aus dem Münsterland bzw. den direkt angrenzenden Gebieten. Die beschriebene Region umfasst mit Beispielen aus den Kreisen Borken, Coesfeld, Gütersloh, Lippe, Paderborn, Recklinghausen, Soest, Steinfurt, Unna und Warendorf und den kreisfreien Städten Bielefeld, Hamm und Münster die nördlich gelegenen Gebietskörperschaften des LWL. Damit ist es gelungen, eine kreisüberschreitende Zusammenstellung zu erarbeiten. Historische Bauwerke sind ein wesentlicher Teil des kulturellen Erbes einer Region. Die in dieser Region zur Verfügung stehenden Baumaterialien hatten einen direkten Einfluss auf die Gestaltung der Bauwerke. Die historischen Gebäude des Münsterlandes mit den damals verwendeten Naturbausteinen aus dieser Region prägen noch heute viele Stadtbilder. Das vorliegende Heft richtet sich an alle Menschen, die Interesse an historischen Gebäuden, an der Geschichte der Region und der Geologie des Münsterlandes haben. Durch die attraktive Darstellung des Themas bin ich mir sicher, dass wir mit diesem Heft eine breite Leserschaft innerhalb der Region, aber auch darüber hinaus, erreichen. Dr. Wolfgang Kirsch LWL-Direktor Paleontologie_Heft_73_Layout 1 08.11.13 10:06 Seite 4 Paleontologie_Heft_73_Layout 1 08.11.13 10:06 Seite 5 Geologie und Paläontologie in Westfalen Heft 73 Naturbausteine historischer Bauwerke des Münsterlandes und seiner angrenzenden Gebiete Ulrich Kaplan Geol. Paläont. 90 Abb. Münster 73 178 S. Westf. 39 Tab. Dezember 2009 Paleontologie_Heft_73_Layout 1 08.11.13 10:06 Seite 6 Impressum Geologie und Paläontologie in Westfalen Herausgeber: Dr. Alfred Hendricks Landschaftsverband Westfalen-Lippe LWL-Museum für Naturkunde, Münster Sentruper Str. 285, 48161 Münster Telefon 02 51/591-05, Telefax: 02 51/591 60 98 Druck: DruckVerlag Kettler GmbH, Bönen/Westf. Schriftleitung: Dr. Peter Lanser ISSN 0176-148X ISBN 978-3-940726-04-9 © 2009 Landschaftverband Westfalen-Lippe Alle Rechte vorbehalten. Kein Titel des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des LWL reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Paleontologie_Heft_73_Layout 1 08.11.13 10:06 Seite 7 Geol. Paläont. 90 Abb. Münster 73 178 S. Westf. 39 Tab. Dezember 2009 Naturbausteine historischer Bauwerke des Münsterlandes und seiner angrenzenden Gebiete Ulrich Kaplan* Kurzfassung Im Münsterland, im unmittelbar angrenzenden niederländischen Grenzgebiet, im Bentheimer Land, im Teutoburger Wald und Eggegebirge, im Paderborner Land und in der Hellweg-Ebene wurden 510 histori- sche Bauwerke oder Bauwerksteile des 9. Jh. bis Anfang des 19. Jh. hinsichtlich ihrer Naturbausteine kartiert. Im Arbeitsgebiet konnten 35 verschiedene Naturbausteine festgestellt werden. Von denen stam- men 33 aus der Region, zwei, paläozoische Schiefer und Tuffsteine der Osteifel, wurden von auswärts ein- geführt. Unter den regional vorkommenden Naturbausteinen finden sich Sandsteine der Unterkreide mit dem Bentheimer Sandstein, der Sandstein von Freden – Lünten, der Osning-Sandstein mit sieben ver- schiedenen regionalen Ausprägungen, der nur selten verbaute Gault-Sandstein sowie der Rüthener Grün- sandstein. Aus der höheren Oberkreide spielen die Sandmergelsteine der Recklinghausen-Formation bei Cappenberg nur eine untergeordnete Rolle. Dagegen sind die Sandsteine der Haltern-Formation bedeut- same historische Naturbausteine im westlichen Münsterland. Die quarzitischen Kalksandsteinblöcke der Sande von Netteberge und die Kalksandsteine der Dülmen-Formation wurden nur in der unmittelbaren Nähe ihres Vorkommens verbaut. Unter die Carbonatgesteine der Oberkreide wurden auch der Soester Grünsandstein und der Baumberger Sandstein subsumiert. Am südlichen Rand des Münsterländer Krei- debeckens spielen spikulitische Plänerkalksteine des Wambel-Members des Cenomaniums, der Oerling- hausen- und Salder-Formation des Turoniums und der Erwitte-Formation des Unterconiaciums eine bedeutsame Rolle. Dagegen wurden Plänerkalksteine aus dem Gebiet des Teutoburger Waldes und dem nördlichen Münsterland besten Falls akzessorisch verbaut. Im Süden des Arbeitsgebiets im Bereich der Hellweg-Ebene und im angrenzenden südlichen Münsterland spielt der Soester Grünsandstein eine domi- nante Rolle. Wegen ihrer geringen Güte wurden die Bruchsteine des Rothenfelde Grünsand-Members nur gelegentlich verbaut. Im Norden des Arbeitsgebietes finden sich häufig Kalkarenite der Burgsteinfurt-For- mation im Mauerwerk historischer Bauten, die deutlich über den Bereich ihres geologischen Vorkommens hinaus Verbreitung fanden. Die Naturbausteine der Ahlen-Formation sind bis auf wenige Ausnahmen Kalk- turbidite. Zu ihnen gehören Bruch- und Werksteine des Altenberger Höhenzugs, die als Altenberger Stein bekannt sind, aus dem Stromberg-Member die als Knubben bekannten Kalksteinbänke und Kalkturbidite, aus dem Beckum-Member und dem Vorhelm-Member wieder Kalksteine und Kalkturbidite. Der Baumber- ger Sandstein der Baumberge-Formation ist ein sandiger Kalkmergelstein. Er hat unter den Naturbaustei- nen des Münsterlandes die größte Verbreitung gefunden. Neben diesen in der Kreidezeit abgelagerten Naturbausteinen wurden noch Sinterkalksteine aus Vorkommen von Bad Laer und Salzkotten seit dem 9. Jh. verbaut. Raseneisenstein spielt nur eine marginale Rolle. Einzelne Bruchsteine und Kleinquader wur- den im nördlichen Münsterland und in den angrenzenden Niederlanden genutzt. Nordische Geschiebe fin- den sich immer wieder im Bruchsteinmauerwerk von Kirchen und Wasserschlössern. Gelegentlich wurden Findlinge in Fundamenten verbaut. Naturbausteine aus den Rand- und Nachbargebieten des Münsterlan- des sind der Ruhrsandstein, der sich in Kirchen von Unna und Hemmerde findet, und der Ibbenbürener Sandstein, der als historischer Naturbaustein nur in einer Kirche entdeckt wurde, der aber heute bei Restaurierungen