Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen & Gewerkschafter im ÖGB Das sind wir! Die Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im ÖGB Unsere Leitlinien und Ziele Das sind wir!

Die Fraktion Christlicher „1. Industrielle Revolution“. Der Gewerkschafterinnen dramatische Wandel von ei- ner bäuerlich-handwerklichen und Gewerkschafter Gesellschaft zur Industriegesell- Österreichs ist Teil des schaft brachte Millionen verarm- überparteilichen ÖGB und ter und ausgebeuteter Fabriksar- seiner Gewerkschaften. beiterinnen und Fabriksarbeiter und schuf Verwerfungen und Ungerechtigkeiten. So wurden Die FCG ist unabhängig von Hunger, Armut und Ausbeutung politischen Parteien und Kirchen der Arbeiterinnen und Arbeiter und garantiert so die Überpartei- zur wichtigsten sozialen Frage, lichkeit im ÖGB. Wir stehen auf auf die es unterschiedliche Ant- einem christlich-sozialen Werte- worten gab: fundament und sind verlässliche Partnerinnen und Partner im » Sozialismus: Den Ideen von Betrieb und auf der Dienststelle. Karl Marx folgend erschien der Die FCG steht unabhängig von Klassenkampf als wichtigste der persönlichen Religionszuge- Methode, die herrschende hörigkeit allen ÖGB-Mitgliedern Ungerechtigkeit zu bekämpfen. offen. Ziel und Aufgabe der FCG Ziel des Sozialismus war es, ist es, mit dem Engagement durch Revolutionen weitere unserer Fraktion im ÖGB die Ausbeutung zu verhindern Gewerkschaftstätigkeit so mit- und mehr Gerechtigkeit zu zubestimmen, dass sie mit den erkämpfen. Zielsetzungen der christlichen Soziallehre vereinbar ist. » Liberalismus: Die liberale Antwort auf die Herausforde- Die „soziale Frage“: Im 19. rung des sozialen Elends war Jahrhundert begann mit der es, die „Freiheit des Einzel- Erfindung der Dampfmaschine nen“ zu betonen und keinerlei und den ersten Fabriken die Einmischung in wirtschaftliche

2 DAS SIND WIR Unsere Leitlinien und Ziele

Balance ist das Zauberwort, welches die FCG-Frauen mit ihrer Vorsitzen- den Monika einbringen. Eine dynamische Bewegung muss ständig zwischen Jung und Alt, zwischen Frauen und Männern und zwischen unterschiedlichen Inhalten Balance finden. So steht das Forderungspro- gramm der FCG-Frauen unter dem Motto: BALANCE.MACHT.SINN

oder soziale Belange zu dulden. sozialen Schieflage schaffen. Laut Smith, schottischer Philosoph und Ökonom, würde Als christlich-soziale Fraktion eine „unsichtbare Hand“ den ist die FCG im ÖGB meinungs- Markt regulieren. bildend und gestaltet werteori- entierte Politik. Wir bauen an » Christlich-sozial: Die christ- einer solidarischen Gesellschaft lich-soziale Antwort lässt sich und stehen für Partnerschaft und an der ersten Sozialenzykli- Dialog! ∞ ka „Rerum Novarum“ (1891) festmachen. Während der » Weiterlesen: Sozialismus revolutionär alles Grundsatzprogramm der FCG beherrschen und der Liberalis- und FCG-Homepage mus alles „laufen lassen“ wollte, will die christliche Soziallehre Ausführlicher: durch verbindliche Werthal- Buch: „Wozu FCG?“ tungen eine Überwindung der von Karin Petter-Trausznitz

3 Was verstehen wir unter „christlicher Soziallehre“?

Der Kampf um die bilden einen klaren Kompass Würde und Freiheit des in unserer Gewerkschaftsarbeit heute und in Zukunft: Menschen durchzieht die Weltgeschichte. » VORRANG MENSCH: Eine Welt, in der jeder Mensch mit persönlicher Würde und Mit dem Beginn der industriel- unveräußerlichen Rechten als len Revolution startete ein zähes „Gesamtkunstwerk“ wahrge- Ringen der Arbeiterinnen und nommen wird. Arbeiter um menschenwürdige Arbeitsbedingungen und ge- » GEMEINWOHL: Eine Gesell- rechten Lohn. Doch auch im 21. schaft, die auf das Gemeinwohl Jahrhundert muss in einer pos- baut und allen ermöglicht, ihr tindustriellen Gesellschaft gegen Menschsein zu verwirklichen. eine drohende allumfassende Ökonomisierung aller Lebens- » ALLGEMEINE BESTIMMUNG bereiche gesagt werden: „Wir DER GÜTER: Das Streben nach sind Menschen mit unveräußer- einer möglichst gerechten Ver- lichen Rechten und kein beliebig teilung, weil die Erde für alle verfügbares Humankapital!“ Für Menschen da ist. die FCG bildet die christliche Soziallehre ein solides Werte- » SUBSIDIARITÄT: Dies erfordert fundament. Nach dem obersten eine Stärkung kleiner Einheiten Grundsatz der Soziallehre muss wie z.B. Familien und Gemein- „der Mensch der Träger, Schöp- den und weniger Zentralismus. fer und das Ziel aller gesell- schaftlichen Einrichtungen sein“. » BETEILIGUNG UND Die Prinzipien der Sozialllehre DEMOKRATIE: Ein Aufblühen

4 DAS SIND WIR Unsere Leitlinien und Ziele

Karl Marx auf der Kirchendecke: In der steirischen Wallfahrtskirche St. Veit am Vogau hat der italienische Maler Felix Barazutti den Zerfall der bäuerlich-handwerklich geprägten Welt und das Auftreten kommu- nistischer Ideen um 1890 dargestellt. Während Papst Leo XIII. die erste Sozialenzyklika „Rerum Novarum“ veröffentlicht, versammelt Karl Marx im Hintergrund die Arbeiterschaft.

der Demokratie, an der sich seine Arbeitskraft reduziert oder Bürgerinnen und Bürger aktiv nur als arbeitende Konsumen- beteiligen. tin und arbeitender Konsument gesehen wird. Gegen die Idee » SOLIDARITÄT: Gelebte Solida- der „Diktatur des Proletariats“ rität, in der die Menschen in stellen wir in unserer Weltan- „gegenseitiger Verantwortung“ schauung die Menschenwürde füreinander einstehen. in den Vordergrund. Unsere christlich-sozialen Werte sind » NACHHALTIGKEIT: Eine Zivi- die beste Basis für eine gerechte lisation der Nachhaltigkeit, in Gewerkschaftspolitik. ∞ Balance zwischen wirtschaft- lichem Wettbewerb, sozialem » Weiterlesen: Schutz und Bewahrung der ÖGB+AK-Skriptum: Christliche Lebensgrundlagen. Soziallehre, Andreas Gjecaj

Christliche Gewerkschafterin- Ausführlicher: nen und Gewerkschafter wollen, Kompendium der Soziallehre dass der Mensch nicht bloß auf der Kirche, Rom 2004

5 Umsetzung der Soziallehre

Die Prinzipien sondern muss universelles der christlichen Gemeinwohl schaffen. Dazu braucht es internationale Soziallehre bilden Ordnungsrahmen. den Kompass unserer Gewerkschaftspolitik. » GERECHTE VERTEILUNG: Jeder Mensch muss die Mög- lichkeit haben, die zum Leben Ausgehend von diesem Funda- notwendigen Güter der Erde ment müssen wir neue Ant- in Anspruch zu nehmen. Dies worten für das 21. Jahrhundert erfordert, Angst und Gier zu und aktuelle Krisen finden. Die beherrschen und gegenseiti- globalen Herausforderungen ges Vertrauen zu entwickeln. lauten: Digitalisierung, demo- grafische Entwicklung, Globali- » SUBSIDIARITÄT: Stellver- sierung und Klimawandel. tretend für den Wert kleiner Einheiten sind Familien zu » VORRANG MENSCH: Wir nennen. Es gilt, gesellschaft- müssen uns Bereiche bewah- liche Balance zu schaffen und ren, die wir nicht unter dem für Familien den wirtschaftli- Kosten-Nutzen-Kalkül der chen, sozialen und kulturellen Wirtschaft betrachten dürfen, Lebensraum sicherzustellen. weil es um die Menschenwür- de geht. Ein Beispiel dafür » LEBENDIGE DEMOKRATIE: ist das Geschenk des freien Um Demokratie zu stärken, Sonntags. dürfen wir z.B. die EU nicht zu einem Projekt der Kom- » GEMEINWOHL: Die Glo- missarinnen und Kommissare balisierung darf sich verkommen lassen, sondern nicht ausschließlich an müssen uns als aktive Bürge- wirtschaftlichen Erfor- rinnen und Bürger politisch dernissen orientieren, engagieren.

6 DAS SIND WIR Unsere Leitlinien und Ziele Foto: © Weinwurm Foto:

Die Soziallehre bildet eine solide Basis, auf der die FCG nach dem klassi- schen Dreischritt SEHEN – URTEILEN – HANDELN ihre Gewerkschafts- arbeit entwickelt. Als Schwerpunkte nennt FCG-Vorsitzender Norbert Schnedl beim Bundestag 2018 die Lohnsteuersenkung, FCG-Positionen zur Digitalisierung und die Umsetzung der europäischen Säule sozialer Rechte.

» SOLIDARITÄT: Der weltweiten Bei der Umsetzung setzt die Corona-Pandemie, die Men- FCG auf den Menschen mit schen völlig unterschiedlich seiner unantastbaren Würde, getroffen und Ungerechtigkeit nicht auf Ideologien. Wir bauen aufgedeckt hat, muss eine auf das Engagement der kleinen „Pandemie der Solidarität“ fol- Einheiten, nicht das Tätigwerden gen, die Gerechtigkeit fördert, anonymer Apparate. Weil wir um Solidarität wachsen zu keine Gesellschaft von Egoisten lassen. wollen, machen wir uns für Zu- sammenarbeit stark! ∞ » NACHHALTIGKEIT: Beim Neu- start nach der wirtschaftlichen » Weiterlesen: Talsohle müssen wir statt eines Broschüre Soziallehre-Fahrplan, „freien Marktes“ einen „fairen Franz Gosch, Andreas Gjecaj Markt“ schaffen, der eine neue Balance zwischen Wirtschaft, Ausführlicher: Leitanträge Sozialstaat und Schutz der Um- der FCG-Bundestage 2013, 2018; welt herstellt. FCG-Aktionspläne

7 Gründung der FCG

Die Fraktion Christlicher (ÖVP) und Gottlieb Fiala (KPÖ) Gewerkschafterinnen zunächst alles dem Wieder- aufbau nach dem Krieg und und Gewerkschafter – der Verbesserung der Ernäh- FCG – im ÖGB bildet als rungssituation der Bevölkerung Gesinnungsgemeinschaft, unterzuordnen, wurde von den die sich in ihrem Parteien mitgetragen. Zugleich wurde von christlichen Gewerk- Grundsatzprogramm zur schafterinnen und Gewerkschaf- christlichen Soziallehre tern der Arbeitnehmerflügel bekennt, die zweitstärkste ÖAAB gegründet, der auch eine Fraktion im ÖGB. Die FCG Gründungsorganisation der ÖVP blickt auf ein wertvolles wurde. geschichtliches Erbe Nach dem ersten Bundeskon- zurück. gress des ÖGB im Jahr 1948 wur- de die Situation für die christ- lichen Gewerkschafterinnen Gründung der FCG im Jahr und Gewerkschafter, bei denen 1951: Schon in den letzten Erwin Altenburger die Nachfolge Kriegstagen des Jahres 1945 Weinbergers angetreten hatte, kamen sozialistische, christliche immer schwieriger. Unter dem und kommunistische Gewerk- Einfluss der russischen Besat- schafterinnen und Gewerkschaf- zungsmacht wurden marxis- ter in Österreich überein, den tische Kräfte im ÖGB immer ÖGB – unter Verzicht auf die stärker. Um dem entgegenzuwir- Wiedererrichtung der Richtungs- ken kam es in der erweiterten gewerkschaften – als überpar- Bundesvorstandsklausur des teiliche Einheitsgewerkschaft ÖAAB im Schloss Wartholz 1950 neu aufzubauen. Die Positionen zur Idee, eine eigene „Fraktion von Johann Böhm (SPÖ, erster Christlicher Gewerkschafter“ zu Präsident), Alois Weinberger gründen.

8 DAS SIND WIR Unsere Leitlinien und Ziele

Weinberger, Böhm, Fiala: Am 14. April 1945, nur einen Tag nachdem die russischen Truppen Wien eingenommen hatten, wurde der ÖAAB gegrün- det. Am 15. April 1945 erfolgte die Neugründung des überparteilichen ÖGB. Der christliche Gewerkschafter Lois Weinberger gehörte, neben dem Kommunisten Gottlieb Fiala, dem provisorischen ÖGB-Präsidium an, in welchem der Sozialist Johann Böhm den Vorsitz führte.

Der Grundgedanke, der vom September 1951 auch die frakti- Vorsitzenden Erwin Altenburger onelle Bundeskonferenz statt, in und dem damaligen Bundesse- der nach ausführlicher Diskussi- kretär Ignaz Köck eingebracht on beschlossen wurde, die „Frak- wurde, war die klare Trennung tion Christlicher Gewerkschafter“ von parteipolitischen Aufgaben, im ÖGB zu gründen. ∞ die dem ÖAAB übertragen wur- den, kirchlichem Laienapostolat, » Weiterlesen: welches die Katholische Arbeit- diverse Broschüren der FCG: nehmerinnen und Arbeitnehmer 50 Jahre, 60 Jahre FCG; Bewegung (KAB) leistete, und Wozu FCG? von gewerkschaftlichen Aufga- ben, die von der FCG im ÖGB Ausführlicher: Geschichte der übernommen wurden. Beim 2. christlichen Gewerkschaften – ÖGB-Bundeskongress fand am 30. Ludwig Reichhold

9 Entwicklung der FCG bis 1951

Christentum ist ohne Gründer des Kalasantiner-Or- Nächstenliebe nicht dens, ganz entscheidend Weg und Ziel dieser Arbeiterbewegungen. denkbar. Die bedeutendste Gründung ge- lang dem Sattlergehilfen Leopold So haben sich z.B. viele christ- Kunschak im Jahr 1892 mit dem liche Ordensgemeinschaften seit „Christlichsozialen Arbeiterver- ihrer Gründung der besonde- ein“. Als Vertretung der jungen ren Unterstützung von Armen, Arbeiterinnen und Arbeiter Schwachen und Kranken ge- gründetet Anton Orel 1897 den widmet. Viele Krankenhäuser, „Verein christlicher jugendlicher Schulen und nicht zuletzt die Arbeiter“. „Klostersuppe“ waren jahrhun- dertelang Ausdruck des sozialen Im April 1904 erschien erstmals Engagements christlicher Kir- als eigene Zeitung „Der Christli- chen. Als mit den Umwälzungen che Gewerkschafter“. Die christ- der industriellen Revolution lichen Gewerkschaften konnten das Los der Arbeiterinnen und sich im Jahr 1906 in Wien zur Arbeiter in den Fabriken zur „Reichsgewerkschaftskommissi- wichtigsten sozialen Frage wur- on“ zusammenschließen, welcher de, veröffentlichte Papst Leo XIII nach dem 1. Kongress im Jahr im Mai 1891 die erste Sozialen- 1909 die „Zentralkommission der zyklika „Rerum Novarum“. Die christlichen Gewerkschaften“ damit grundgelegte christliche folgte. Soziallehre bildet bis heute das Wertefundament für christliche Das „Linzer Programm“ der Arbeiterbewegungen. christlichen Arbeiterbewegung und des Reichsbundes verfass- In Österreich bestimmten te Prof. Dr. Karl Lugmayer im christliche Sozialreformer wie Jahr 1923. Im September 1926 Carl Freiherr von Vogelsang und konnte der Verein „Christliches Pater Anton Maria Schwartz, Arbeiterhaus“ das Haus in der

10 DAS SIND WIR Unsere Leitlinien und Ziele

Am 12. September 1926 konnte das Haus Laudongasse 16 in Wien eingeweiht werden. Die Zentrale der Christlichen Gewerkschaften ist seit fast 100 Jahren im Besitz des Vereins „Christliches Ver- einshaus“ und war auch Sitz des am 14. April 1945 neu gegründe- ten ÖAAB. Mittlerweile beher- bergt das „Johann-Gassner-Haus“ auch das Dr. Karl-Kummer-In- stitut, das Organisationsbüro der FCG und eine Bibliothek mit christlich-sozialen Büchern und Zeitschriften.

Laudongasse 16 in Wien erwer- das „Wiener Programm“ der FCG ben, welches bis heute betrieben und des ÖAAB beschlossen, wel- wird. ches für die Nachkriegsjahre die weitere Richtung vorgab. ∞ Leider war die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts von zwei » Weiterlesen: schrecklichen Weltkriegen ge- diverse Broschüren der FCG: 50 prägt. Zum Glück wurden aus der Jahre, 60 Jahre FCG; Wozu FCG? schwierigen Zwischenkriegszeit, in der sich gegenseitig bekämp- Ausführlicher: Geschichte der fende „Richtungsgewerkschaften“ christlichen Gewerkschaften – die Arbeiterschaft in Österreich Ludwig Reichhold spalteten, die richtigen Lehren gezogen und der ÖGB nach 1945 überparteilich neu gegründet. Im Februar 1946 wurde in der Tradi- tion der katholischen Soziallehre

11 Entwicklung der FCG seit 1951

In Österreich folgten den 20 Christgewerkschafterin Öster- Jahren der großen Koalition reichs. Bereits 1953 wurde von Dr. Karl Kummer und Prof. Dr. (Besatzungszeit bis 1955) August Maria Knoll das „Dr. Karl vier Jahre ÖVP-Regierung Kummer Institut für Sozialpolitik und ab 1970 eine SPÖ- und Sozialreform“ gegründet und Regierung. ist seither Denkwerkstatt und Diskussionsforum für grundsätz- liche soziale Fragen. Im Jahr 1962 In diesen Jahrzehnten des verzichtete die FCG zugunsten Wiederaufbaus und der folgen- der KAB auf ein Virilmandat den Hochkonjunktur veränderten im ÖGB-Bundesvorstand und sich die sozialen Herausforderun- erreichte die Anerkennung gen völlig. 1955 wurde das Allge- der KAB als „Gruppierung zur meine Sozialversicherungsgesetz Vertretung von Arbeitnehmerin- (ASVG) beschlossen, dem zahlrei- teressen“. Auf Erwin Altenburger che Novellen folgten. 1960 wurde folgten als FCG-Bundesvorsitzen- der Karenzurlaub für Mütter auf de Johann Gassner, Dr. Robert ein Jahr verlängert. 1964 wurde Lichal und Rudolf Sommer. Fritz der dreiwöchige Mindesturlaub Neugebauer, der später auch eingeführt. 1967 wurde mit dem 2. Nationalratspräsident wurde, Bundespersonalvertretungsgesetz war bis 2003 FCG-Vorsitzender. In eine lange bestehende FCG-For- seiner Periode wurde 1997 eine derung umgesetzt. Ab 1968 er- Pensionisten-Abteilung in der folgte in Etappen die Einführung FCG eingerichtet. Ihm folgte Karl der 40-Stunden-Woche. Klein als Vorsitzender, in dessen Periode auch die größte Krise des Von 1966 bis 1970 dauerte auch ÖGB, der Notverkauf der Gewerk- die Amtszeit der ersten weibli- schaftsbank BAWAG, fiel. chen Ministerin der 2. Republik, Grete Rehor, der als Sozialmi- Beim ÖGB-Reformkongress im nisterin wohl bekanntesten Jänner 2007 wurde Dr. Norbert

12 DAS SIND WIR Unsere Leitlinien und Ziele Foto: © Jonas Kolmar © Jonas Foto:

Am 19. April 1966 wurde die Christgewerkschafterin Grete Rehor als erste Frau in einer österreichischen Bundesregierung angelobt. Als Sozialministerin schuf sie die Basis für die bis heute geltenden Mutterschutzregelungen und für den Familienlasten- ausgleich. Mit dem Arbeitsmarkt- förderungsgesetz legte sie einen Meilenstein in der österreichischen Sozialpolitik.

Schnedl zum neuen Bundesvor- Beschlusslage ist es Handlungs- sitzenden der FCG gewählt und anleitung für die Gewerkschafts- ist seither in dieser Funktion. Ge- arbeit der FCG. ∞ meinsam mit einem Redaktions- team erarbeitete Generalsekretär » Weiterlesen: Andreas Gjecaj, der als Bundes- diverse Broschüren der FCG: sekretär von der KAB 2006 in die 50 Jahre, 60 Jahre FCG; Wozu FCG wechselte, ein neues Grund- FCG? satzprogramm mit dem Titel: „Wir leben Werte“, welches bei Ausführlicher: Geschichte der der FCG-Bundeskonferenz 2009 christlichen Gewerkschaften – beschlossen wurde. Als geltende Ludwig Reichhold

13 FCG in Österreich

Die Zukunft der FCG ist vom Engagement aller Mitglieder und von der Glaubwürdigkeit der gewählten Organe abhängig. Wir vertreten als werteorientierte und unabhängige Fraktion im ÖGB die Interessen unserer FCG-Mitglieder in allen sieben Gewerkschaften und in allen neun Bundesländern. Bundesfraktion der FCG im ÖGB Vorsitzender: Dr. Norbert SCHNEDL Generalsekretär: Andreas GJECAJ FCG-Frauen: Vorsitzende Monika GABRIEL FCG-Jugend: Vorsitzende Desislava MANOLOVA, GS: Alex JANSA FCG-Pensionist/innen: Vorsitzender Kurt KUMHOFER, Sekretär Anton HALUSA Bildungs- und Schulungsreferentin: Mag. Dr. Karin PETTER-TRAUSZNITZ, MSc Organisationsreferent: Peter SCHUHBÖCK Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:Mag. Denis STRIEDER, BA Gewerkschaften GPA – Meine Gewerkschaft:FCG-Vorsitzender Wolfgang PISCHINGER, FCG-Sekretär Franz GOSCH GÖD – Öffentlicher Dienst: FCG-Vorsitzender Dr. Norbert SCHNEDL, Bundessekretariat YOUNION – Daseinsgewerkschaft : FCG-Vorsitzender Franz FISCHER, Bundessekretariat GBH – Bau/Holz: FCG-Vorsitzender Helmut KENDLBACHER, FCG-Sekretär Franz LUMETSBERGER VIDA: FCG-Vorsitzender Christian GRUBER, FCG-Sekretär Fritz PÖLTL GPF – Post + Fernmeldedienst: FCG-Vorsitzender (Post) Manfred WIEDNER, FCG-Vorsitzender (Fernmeldedienst) Ing. Gottfried KEHRER PRO-GE – Produktion: FCG-Vorsitzender Karl KAPPLMÜLLER, FCG-Sekretär Mag. Herbert BÖHM

14 DAS SIND WIR

Unsere Leitlinien und Ziele

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v.l.n.r.: FCG-Bundesvorsitzender, ÖGB-Vizepräsident Dr. Norbert SCHNEDL, Stv. FCG-Bundesvorsitzende, Vorsitzende der FCG-Frauen Monika GABRIEL, FCG-Generalsekretär Andreas GJECAJ

Bundesländer Burgenland: FCG-Vorsitzender Andreas HOCHEGGER, FCG-Landessekretär Ing. Georg ALTENBURGER Kärnten: FCG-Vorsitzender KRALL, FCG-Landessekretär Mag. Florian DOIBER Niederösterreich: FCG-Vorsitzender Alfred SCHÖLS FCG-Landessekretär Mag. Martin POHNITZER Oberösterreich: FCG-Vorsitzender Ing. Peter CASNY, FCG-Landessekretär Mag. BERGSMANN Salzburg: FCG-Vorsitzende Susanne DITTRICH-ALLERSTORFER, FCG-Landessekretär Peter OTTMANN Steiermark: FCG-Vorsitzender Franz GOSCH Geschäftsführender Vorsitzender: Peter AMREICH FCG-Landessekretär Rene HEINRICH Tirol: FCG-Vorsitzender Gerhard SEIER, FCG-Landessekretär Werner SALZBURGER Vorarlberg: FCG-Vorsitzender Klaus BITSCHE, FCG-Landessekretärin Petra RÜHRNSCHOPF Wien: FCG-Vorsitzender Thomas RASCH, FCG-Landessekretär Fritz PÖLTL

» Sämtliche Kontaktinformationen (Adressen, Telefon, E-Mail) werden laufend aktualisiert auf unserer Homepage www.fcg.at veröffentlicht! Stand: 01.02.2021

15 FCG-International: in Europa und weltweit

Weil Freiheit ohne Solidarität Lech Walesa zusammentreffen nicht gelingen kann, setzt und ihm 150.000,- Schilling (rund 11.000,- Euro) als solidarische Un- sich die FCG über alle terstützung der FCG aus Österreich Landesgrenzen hinweg übergeben. Während sozialistisch für Demokratie und dominierte Gewerkschaften in Menschenrechte ein. Ein Westeuropa noch gute Kontakte zu den kommunistischen Gewerk- herausragendes Beispiel schaften des Ostblocks pflegten, internationaler Solidarität ist war die FCG schon beim Aufbau der FCG 1980 gelungen: neuer, freier Gewerkschaften aktiv. Aus diesem Engagement entwickel- ten sich ständige Kontakte zu den In Europa wurden erste Anläufe neuen Gewerkschaften Mittel- und von Freiheit und Demokratie – Osteuropas. So organisierte die wie 1956 in Ungarn und 1968 im FCG im Frühjahr 1989 – noch vor „Prager Frühling“ in der dama- dem Zusammenbruch des Kommu- ligen Tschechoslowakei – von nismus – die erste KGZE-Konferenz Panzern der Sowjet-Armee brutal in Wien. Die „Konferenz für die niedergerollt. Als im Sommer gewerkschaftliche Zusammen- 1980 in der Danziger Leninwerft arbeit in Europa“ gab den neuen polnische Arbeiterinnen und Gewerkschaften noch vor dem Fall Arbeiter streikten, gelang es dem des „Eisernen Vorhangs“ einen damaligen Bundessekretär der kräftigen Schub. FCG, Günther Engelmayer, alle Barrieren zu überwinden und zu In der FCG/GPA steht der Name den eingeschlossenen Streikkom- „Hans Klingler“ für internationa- mandos vorzudringen. Dort konnte le Solidarität. Die Unterstützung Engelmayer mit Arbeiterführer von Straßenhändlerinnen und

16 DAS SIND WIR Unsere Leitlinien und Ziele

Am 28. August 1980 entschlossen sich der damalige FCG-Bundesvorsitzen- de Hans Gassner und Bundessekretär Günther Engelmayer, den um Frei- heit und Menschenrechte ringenden Polen beizustehen. Mit Bargeld aus dem Solidaritätsfonds der FCG flog Engelmayer nach Warschau und schlug sich durch Polizei- und Militärsperren nach Danzig durch. Fotos der Soli- daritätsbekundung in der Lenin-Werft und die Geldübergabe an Streikfüh- rer Lech Walesa landeten u.a. auf der Titelseite der New York Times.

Straßenhändlern oder Näherinnen – besonders im EZA-Netzwerk – und Nähern in Lateinamerika, wie auch weltweit fördern wir die Alphabetisierungsprogramme und Entwicklung freier und christlicher Taximopeds in Afrika, Seminare Gewerkschaften nach dem Motto: und Veranstaltungen in Osteuropa „Von der Patenschaft zur Partner- und am Westbalkan beschreiben schaft!“ ∞ nur kurz, was im Verein „Solida- rität mit Lateinamerika“ in der » Weiterlesen: diverse „Hans-Klingler-Stiftung“ und in der Broschüren der FCG/GPA und der „World Organization Of Workers - FCG/GÖD-International WOW“ gelebt wird. Die FCG/GÖD ist federführend in den internati- Ausführlicher: Berichte onalen Zusammenschlüssen der und Schlussfolgerungen der EUROFEDOP. Sowohl in Europa KGZE-Konferenzen

17 FCG-Logo

Seit vielen Jahrzehnten ist ringen. Neben der Zähmung GRÜN die Erkennungsfarbe des globalisierten Marktes im 21. Jahrhundert durch soziale christlicher Gewerkschaften und ökologische Rahmenbedin- in Europa und auch in gungen braucht es eine neue Österreich. Balance im Dreieck der Interessen zwischen einer leistungsfreund- Wir vertreten Deine Interessen. lichen Wirtschaft, Interessen sozialer Solidarität und der Arbeitnehmer Chancengerechtigkeit Schutz der Umwelt! und Arbeitnehmerinnen Familie Leistung Demokratie » Sei dabei – ge- wertschätzen Vorrang Mensch Nachhaltigkeit meinsam sind wir Menschenwürde Subsidiarität Gemeinwohl Sozialpartnerschaft stark! lebendige Demokratie Eigentum ehrlich Solidarität allgemeine Bestimmung der Güter Je mehr ÖGB-Mit- www.fcg.at glieder der FCG das Vertrauen schen- ken, desto besser kann sich Dies nicht nur, weil die FCG im ÖGB durchsetzen. in der Farbpalette GRÜN als Kom- Je mehr Betriebsrätinnen und plementärfarbe von ROT gilt, Betriebsräte, Personalvertrete- sondern auch, weil wir als FCG rinnen und Personalvertreter, mit unserem Bekenntnis zu einer Jugendvertrauensrätinnen und öko-sozialen Marktwirtschaft im Jugendvertrauensräte, sowie Grundsatzprogramm neben dem Funktionär/innen unserer Pensi- Kampf um die Rechte von Arbeit- onisten sich zur FCG bekennen, nehmerinnen und Arbeitneh- desto kräftiger wird die Stimme mern auch und besonders um die der FCG. Auch im digitalen Erhaltung der Lebensgrundlagen Zeitalter wollen wir gute Arbeit, für zukünftige Generationen ein Miteinander von Alt und Jung

18 DAS SIND WIR Unsere Leitlinien und Ziele

Der Jugend gehört die Zukunft! Weil auf allen Verkehrsampeln ROT für „Stehen bleiben!“ und GRÜN für „Freie Fahrt!“ steht, ist unsere FCG- Jugend unter grünem Logo auf der Überholspur. In allen modernen „Social-Media-Kanälen“ und natürlich von „Mensch zu Mensch“ ist die FCG-Jugend aktiv mit der Vorsitzenden Desislava Manolova. Selbstbewusst werden Aktionen gestartet und voll jugendlicher Energie umgesetzt! und sehen den gesellschaft- lichen Zusammenhalt als ehrlich Interessen wertschätzen Schlüssel für die Zukunfts- fähigkeit einer Gesell- Wir garantieren Handschlagqualität, ehrlich schaft!∞ weil wir zu unseren Werten stehen. Wir vertreten die Interessen der » Weiterlesen: Diverse Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, Seminarunterlagen, weil wir unabhängig sind. Pocket-Card: Karin Wir stehen für Partnerschaft und Dialog, Petter-Trausznitz

weil wir den Menschen wertschätzen. Gewerkschafterim ÖGB, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien

Ausführlicher: Impressum: Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen und Unser Auftrag. Unser Versprechen. Grundsatzprogramm der FCG: Wir leben Werte!

19 Impressum Herausgeber: Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter – FCG im ÖGB, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien Für den Inhalt verantwortlich: Andreas Gjecaj Redaktion: Monika Gabriel, Andreas Gjecaj, Franz Gosch, Alexander Jansa, Kurt Kumhofer, Desislava Manolova, Karin Petter-Trausznitz, Michael Schediwy-Klusek, Norbert Schnedl, Denis Strieder Fotos Umschlag: stock.adobe.com – © REDPIXEL, © christakramer, © peterschreiber.media, © Julien Eichinger Fotos (sofern nicht anders angegeben): FCG-Archiv Lektorat: Mag. Eva Schlegl Layout: Markus Gjecaj

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