Diplomarbeit
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DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit „Die filmische Performativität von Geschlechtsidentität am Beispiel der Märchenfigur Schneewittchen“ Verfasserin Katharina Schröder angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag.phil.) Wien, 2012 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 317 Studienrichtung lt. Studienblatt: Theater-, Film- und Medienwissenschaft Betreuer: Univ.- Prof. Dr. Ramón Reichert 2 Danksagung Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Herrn Prof. Reichert für die Betreuung dieser Arbeit. Des Weiteren möchte ich mich bei meinen Eltern bedanken, die mich während der gesamten Studienzeit unterstützt haben, sowie meinen Bruder, durch dessen anregende Unterhaltungen ich zum Thema dieser Diplomarbeit gelangt bin. Ein besonderer Dank gebührt vor allem meinen Freunden Duygu Bolun und Michael Kohler, die nicht müde wurden, mir in jeder Phase der Diplomarbeit hilfreich zur Seite zu stehen. 3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ..................................................................................... 6 1.1. Methodenvorstellung .................................................................................. 9 1.2. Stand der Forschung .................................................................................. 9 1.3. Begriffsdefinitionen ................................................................................... 11 1.3.1. Märchenstereotypen .......................................................................... 11 1.3.2. Geschlechtsidentität ........................................................................... 12 1.3.3. Filmische Performativität .................................................................... 14 2. Die Gebrüder Grimm .................................................................. 15 2.1. Leben und Werk ....................................................................................... 15 2.2. Die Grimm„sche Frauenvorstellung ........................................................... 18 3. Das Märchen „Schneewittchen“ ............................................... 22 3.1. Entstehung und Ursprung ......................................................................... 22 3.2. Literarische Vorlagen ................................................................................ 25 3.3. Historische Parallelen ............................................................................... 26 3.3.1. Das Hessische Schneewittchen ......................................................... 27 3.3.2. Das Alfelder Schneewittchen ............................................................. 28 3.3.3. Das Lohrer Schneewittchen ............................................................... 29 3.4. Die Autorenfassungen des Märchens „Schneewittchen“ von 1812 und 1857 .......................................................................................................... 31 4. Filmische Umsetzungen des Märchens „Schneewittchen“ .... 42 4.1. Nationalsozialismus und Drittes Reich ...................................................... 42 4.1.1. Zur Filmpolitik im Nationalsozialismus ............................................... 42 4.1.2. Weibliche Identifikationsangebote im NS-Spielfilm als Vermittlung nationalsozialistischer Werte .............................................................. 45 4.1.3. Der Märchenfilm als Unterrichts- und Erziehungsmethode ................ 50 4.1.4. Die Verfilmung „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ (Dtl 1939) . 52 4.1.4.1. Produktionskontext ...................................................................... 52 4.1.4.2. Filmanalyse ................................................................................. 53 4.1.4.3. Handlungsanalyse ....................................................................... 55 4.1.4.4. Figurenanalyse ............................................................................ 57 4.2. Sozialismus und die DDR ......................................................................... 69 4.2.1. Zur Filmpolitik in der DDR .................................................................. 69 4 4.2.2. Weibliche Identifikationsangebote im DDR Spielfilm als Ausdruck sozialistischer Emanzipation .............................................................. 72 4.2.3. Der Märchenfilm zwischen Unterhaltung und sozialistischer Erziehung ............................................................. 75 4.2.4. Die Verfilmung „Schneewittchen“ (DDR, 1961) .................................. 77 4.2.4.1. Produktionskontext ...................................................................... 77 4.2.4.2. Filmanalyse ................................................................................. 79 4.2.4.3. Handlungsanalyse ....................................................................... 80 4.2.4.4. Figurenanalyse ............................................................................ 83 4.2.5. Schneewittchen im DDR-Spielfilm als „Arbeiterfrau“ .......................... 88 4.3. Der Schneewittchenstoff im Musikvideo am Beispiel der Band Rammstein .................................................................................... 93 4.3.1. Rammstein als Vertreter der „Neuen Deutschen Härte“ .................... 93 4.3.2. Das Frauenbild in Rammstein Videos ................................................ 96 4.3.3. Der Schneewittchenstoff im Musikvideo „Sonne“ (Dtl. 2001) ............. 99 4.3.3.1. Produktionskontext ...................................................................... 99 4.3.3.2. Musikvideoanalyse .................................................................... 101 4.3.3.3. Handlungsanalyse ..................................................................... 102 4.3.3.4. Figurenanalyse .......................................................................... 104 4.3.4. Die Figur Schneewittchen im Musikvideo „Sonne“ als drogenabhängige Tyrannin .............................................................. 105 5. Vergleich der filmischen Umsetzungen .................................. 109 6. Ergebnis .................................................................................... 112 7. Quellenverzeichnis ................................................................... 116 8. Anhang ...................................................................................... 129 Sequenzprotokolle Abstract Lebenslauf 5 1. Einleitung Märchen prägen seit Jahrhunderten einen Teil der Kindheit und damit verbunden auch die kulturelle Entwicklung des Erwachsenwerdens. Besonders die „Kinder- und Hausmärchen“ der Gebrüder Grimm zeichnen sich durch eine populäre Märchensammlung aus, die sich weltweit einer sehr hohen Beliebtheit erfreut.1 Die Märchen der Gebrüder Grimm können die LeserInnen und ZuhörerInnen in eine magische Phantasiewelt versetzen, in der Magie und Hexerei, Prinzen und Prinzessinnen und deren tollkühne Heldentaten gute Unterhaltung bieten. In diesem Zusammenhang bildet das Erkennen von Gut und Böse, von Widersacher und Freund ein wesentliches Merkmal der eigenen Gedankenwelt und kann auf verschiedene Weisen interpretiert und für sich selbst erschlossen werden. Märchenfiguren werden daher bestimmte Charaktereigenschaften und Besonderheiten zugeordnet, die sich aus der Erzählung heraus bilden und damit als Vorbild wirken um bestimmte Identifikationsmöglichkeiten mit diesen Figuren anzubieten. Durch das Verfilmen von Märchen ist es möglich, diese Vorstellungskraft bewusst zu lenken und den Fokus auf vorgegebene Verhaltensweisen der Charaktere zu setzen. Mit der Ablösung der mündlichen Erzähltradition durch das Medium Film können Märchen und Märchenfiguren visuell präsentiert und in bestimmte zeit- und geschlechtsbezogene Rollenmuster und Vorstellungen eingeordnet werden. Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit diesen zeitbezogenen Rollenmustern, unter der Voraussetzung einer Darstellung des Märchenfilms, als ein Produkt der jeweilig relevanten gesellschaftlichen und politischen Zeit. Grundlage hierzu bildet das Märchen „Schneewittchen“ von den Gebrüdern Grimm in der Fassung von 1857.2 Untersucht wird die Figur Schneewittchen, hinsichtlich ihrer geschlechtsspezifischen Darstellung in Verbindung mit dem Rollenverständnis der Gebrüder Grimm, zu deren Lebzeiten. Aufgrund dessen werden die 1 Anm.: Die „Kinder- und Hausmärchen“ (kurz: KHM) erscheinen zu Lebzeiten der Gebrüder Grimm in insgesamt sieben Auflagen (1812/15, 1819, 1837,1840, 1843, 1850 und 1857). 2 Jacob Grimm (Hg.), Kinder- und Hausmärchen. Gesammelt durch die Brüder Grimm. Vollst. Ausg., nach dem Wortlaut der Ausg. Letzter Hand (Göttingen 1857).München: Goldmann 1996. (Orig. Kinder- und Hausmärchen, Göttingen 1857) 6 nachfolgenden filmischen Umsetzungen des Märchens „Schneewittchen“ nicht nur als Märchenfilme analysiert, sondern in einen gesellschaftshistorischen Kontext der jeweiligen relevanten Entstehungszeit gesetzt. Die Figur wird hinsichtlich ihrer filmischen Performativität am Beispiel von drei deutschsprachigen, filmischen Umsetzungen, die den Märchenstoff thematisch beinhalten, analysiert. Die filmischen Umsetzungen „ Schneewittchen und die sieben Zwerge“ (1939), „Schneewittchen“ (1961) und das Musikvideo „Sonne“ der Band Rammstein (2001) stellen die Ausgangsbasis dafür dar, die Figur Schneewittchen filmisch zu erschließen und die Identifikationsmöglichkeiten der Geschlechtsdarstellungen aufzuzeigen. Folgende Forschungsfragen stehen dabei im Zentrum der Betrachtungen: 1. Wie wird durch filmische Performativität Märchenfigur Schneewittchen Geschlechtsidentität geschaffen, die als weibliches Rollenverhalten