herausgeber: Bundesverband deutscher Liebhaberorchester | . Jahrgang issn 00-0932

1| 2012 das LieBhaBerorChester zeitschrift für das Liebhabermusizieren

Marketing für

LieBhaBerorChester

typoLogie: der eiLer

europäisChes orChestertreffen Weltklassik: Die Edition Eulenburg, seit 1874

 %HUHLWV   EHUUHYLGLHUWH 1HXDXVJDEHQ LPQHXHQ .RPIRUWIRUPDW Die beliebtesten Standardwerke der Musikliteratur jetzt im Komfortformat! ‡2SWLPLHUWHV6WLFKELOGIUHLQHEHVVHUH/HVEDUNHLW ‡*U|‰HUHV)RUPDW [FP IUPHKU/HVHNRPIRUW ‡:LVVHQVFKDIWOLFKEHUDUEHLWHWHV9RUZRUW

Kürzlich im neuen Format erschienen:

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Mit über 1.200 Titeln die weltweit umfassendste Partiturreihe 2SHUQÃ2UFKHVWHUZHUNHÃ.RQ]HUWHÃ&KRUXQG9RNDOZHUNHÃ.DPPHUPXVLNVWFNH (XOHQEXUJ editoriaL inhaLt

Christoph Bruckmann Marketing für Liebhaberorchester (I) . . . . . 4

Liebe Leserin, lieber Leser, cherlich auch Beethoven ansehen. Viel ist be- Joachim Landkammer reits über ihn geschrieben worden. Deshalb ließ Kleine Typologie der Laienmusiker nachdem Sie – wofür wir um Entschuldigung mich aufhorchen, dass eine neue Beethoven- (Folge XXVIII: Der Eiler) ...... 7 bitten – auf das Winterheft 2011 aus redak- Biografie sich in den Niederlanden als Bestsel- tionsinternen Gründen fast vier Wochen län- ler entpuppte: aus Jan Caeyers Buch Beethoven Michael Knoch ger warten mussten als eigentlich vorgesehen, – Der einsame Revolutionär finden Sie einen Der Alte Text ...... 10 arbeiten wir jetzt fieberhaft daran, das Som- Ausschnitt auf S. 12/13. Joachim Landkammer, merheft sogar bereits vor dem 1. Juni fertig zu der einsame Ironiker, wusste tatsächlich nicht, Verena Fischer-Zernin bekommen, so dass wir es – so ist der ehrgei- dass ich als Lesekostprobe just die Passage Geigen zwischen Markt und Mythos . . . 11 zige Plan – schon Pfingsten zur Bundesama- über die Erfindung des Metronoms ausgewählt teurorchester-Werkstatt nach Weimar werden hatte, als er – ganz den herrschenden Inter- Michael Knoch mitbringen können. Wo die sicherlich umfang- net-Mobiles-Apps-Zeitgeist aufgreifend – seine Der neue Text ...... 12 reichen Proben zu Mahlers fast einstündiger neueste Typologie über den sich flugs über alle Erster hoffentlich Pausen für die Lektüre lassen Metronom-Korrektheiten hinwegsetzenden Michael Goldbach werden. „Eiler“ (S. 7ff) niederschrieb. So ergeben sich Noch‘n Alter Text ...... 14 Der BDLO hat einen neuen Rekord zu ver- auch im „Zusammenspiel“ der LIEBHABEROR- zeichnen: in den mittlerweile mehr als 700 CHESTER-Redaktion ungeplante „Weisen der Orchesterjubiläen ...... 16 BDLO-Mitgliedsorchestern wirken insgesamt Kommunikation“, ganz jenseits der „Erstarrung über 25.000 Instrumentalist/innen mit. Wer im Regelwerk des Alltagslebens“. Peter Klaus genau das 25.000ste in den BDLO aufgenom- Der Artikel Geigen zwischen Markt und My- Kuriosum ...... 18 mene Mitglied ist, wissen wir zwar nicht, aber thos ließ mich an folgenden Musikerwitz den- es lässt sich sagen, dass es im Studentenorches- ken: Ein texanischer Ölmillionär hat einen musi- Frauke Peuker-Hollmann ter Münster mitspielt. Als Willkommensgruß kalischen Sohn, der Geige spielt. Also bestellt er Europäisches Orchestertreffen ...... 19 sei mir erlaubt, eine Passage von Daniel Fueter, bei Hill’s, London, die beste Geige der Welt. Hill’s seines Zeichens ehem. Rektor der Hochschu- treibt eine echte Stradivari auf. Schickt sie mit Joachim Conradi le Musik und Theater Zürich und Prof. Dr. h.c. Expertise und Liste der Vorbesitzer für $650.000 Gut zu wissen (II) ...... 20 für Liedgestaltung an der Zürcher Hochschule nach Texas. Nach einer Woche kommt die Geige der Künste zu zitieren, die ich in einem kleinen zurück mit der Anmerkung: „Für das Geld kann Aus den Landesverbänden ...... 21 aber feinen Programmheft zum Theaterstück man verdammt noch mal eine neue erwarten.“ Schicksalssinfonie des Theaters Rudolstadt Was Sie hingegen für wenig Geld, aber mit Neue Orchester stellen sich vor ...... 29 fand: Musiker/innen „suchen im Reich der effizientem persönlichem Einsatz an Werbe- Klänge nach Wahrheiten, [...] sie suchen die Ver- wirkung für Ihr Orchester erwarten können, er- Service gangenheit, unsere Geschichte, unsere Identität fahren Sie in dem Artikel (S. 4ff) von Christoph Adressen ...... 30 – wie sie in den großen Werken dokumentiert Bruckmann. Ergänzend sei auch auf die beiden Veranstaltungskalender ...... 31 ist – immer wieder gegenwärtig zu machen, sie Buchrezensionen zu Themen des Event- bzw. trotzen mit einer flüchtigen Improvisation der Vereinsmanagements (S. 48ff) hingewiesen. Mitteilungen des BDLO ...... 32 Erstarrung im Regelwerk des Alltagslebens, sie Ob also das Neue immer besser ist als das erproben im Zusammenspiel Weisen der Kom- Alte, das Schnelle immer besser als das Lang- Konzertdokumentation ...... 34 munikation und der Gemeinschaft, die nicht same, das Metronomisch-Perfekte immer bes- von Herrschaftsansprüchen geprägt ist, sondern ser als das „um des Spielens willen Gespielte“, Besondere Konzerte ...... 43 von Einfühlung, sie schaffen Tonlandschaften, das clever „Gemanagte“ immer besser als das in denen das Ohr frei atmen kann, sie erhalten locker Improvisierte: Sie sind eingeladen, es bei Prima vista – prima Stücke? ...... 46 ein Leben lang aufrecht, was den Menschen un- und aufgrund Ihrer Lektüre dieses Sommer- ter anderem auszeichnet, was ihm aber meist hefts herauszufinden, ganz ohne Eile, egal, ob Besprechungen schon als Kind abhanden kommt: die Fähigkeit nun bereits zu Pfingsten und in Weimar oder Bücher ...... 48 zu spielen um des Spielens willen.“ doch erst später und überall(?) auf der Welt. Noten ...... 52 Als jemanden, der „im Reich der Klänge nach Wahrheiten“ gesucht hat, dürfen wir si- Ihr / euer Michael Knoch Das Rätsel (Folge XXI) ...... 58

3 Marketing für Liebhaberorchester (I)

von Christoph Bruckmann

Schon die Überschrift scheint in sich wider- lich, grafisch und technisch noch den aktu- ist „nice to have“ und hat zwar auf jeden Fall sprüchlich zu sein: ist es nicht kennzeichnend ellen Standards? Ist sie so ausgelegt, dass sie seine Berechtigung, muss aber nicht unbe- für die Aktivitäten eines Liebhaber-Orchesters, auch auf modernen Tablet-PCs und Smart- dingt bereits im ersten Schritt realisiert wer- dass es seine Leistung eben nicht am Markt ver- phones optimal dargestellt wird? Erfüllt sie den. Rom ist schließlich auch nicht an einem kaufen muss? Und ist deshalb der Begriff „Mar- insbesondere den Anspruch, ein Aushänge- Tag erbaut worden. keting“ im Kontext von Liebhaberorchestern schild für die Arbeit des Orchesters zu sein? nicht völlig fehl am Platze? 2. Eine gute Struktur ist die halbe Miete Auf den ersten Blick mag dies so scheinen. Die besten Inhalte nutzen nichts, wenn der Doch wenn man ehrlich ist, haben auch die I) Die Inhalte an den Bedürfnissen der Interessent sie nicht findet. Achten Sie des- meisten Liebhaber-Orchester nicht unerhebliche Zielgruppen ausrichten halb unbedingt darauf, dass die Basis-Infor- Kosten. So müssen z.B. die Honorare für den mationen zu Ihrem Orchester für den An- Dirigenten oder Aushilfen bezahlt werden, und Welche Zielgruppen soll eine Orchester-Web- wender auch wirklich gut und ohne Suchen auch die Mieten für Probe- und Konzerträume site erreichen? Dies ist die erste Frage, die bei auffindbar sind. Beschränken Sie die Navigati- können empfindlich teuer sein. der Konzeption einer neuen oder der Über- on auf eine Ober- und eine bis maximal zwei Doch selbst wenn all dies kein Problem sein arbeitung einer bereits bestehenden Website Unterebenen. sollte: Marketing wird spätestens dann zur al- beantwortet werden sollte. Im Kern lassen ternativlosen Aufgabe, wenn ein Liebhaberor- sich üblicherweise vier Zielgruppen unter- 3. Aktualität auch auf Dauer sicherstellen chester seine Konzerte nicht vor leeren Rängen scheiden: Achten Sie bitte sehr streng darauf, dass Ihre spielen möchte. Konzertbesucher sind ein sel- a) Konzertbesucher, Sympathisanten und För- Website aktuell ist. Nichts ist peinlicher, als tenes Gut, und sie wollen intensiv umworben derer des Orchesters wenn noch im Februar zum weihnachtlichen werden. b) Interessenten, die möglicherweise im Or- Konzert des Vorjahres eingeladen wird. „Ak- Keine leichte Aufgabe, denn Liebhaberor- chester mitspielen möchten tuelles“ ist das Lebenselixier jeder Website, chester müssen sich mit ihren Konzerten nicht c) Potentielle Konzertveranstalter und Ko- doch den Überblick zu behalten, fällt gera- nur gegen die Aufführungen der professionellen operationspartner de bei umfangreichen Websites nicht immer Kollegen behaupten, sondern ihnen stehen noch d) Mitglieder des Orchesters, die Zugang zu leicht. Deshalb ein wichtiger Tipp aus der dazu viel kleinere Summen für Marketingauf- internen Informationen erhalten Praxis: vermeiden Sie es, auf zu vielen Ein- wendungen zur Verfügung als dies im Profibe- zelseiten aktuelle Bezüge herzustellen und reich üblich ist. In diesem sowie in den nächs- In einem zweiten Schritt ist zu überlegen, konzentrieren Sie die aktuellen Informationen ten Heften dieser Zeitschrift wollen wir deshalb welche Inhalte und Funktionen für die oben stattdessen auf einigen wenigen Seiten. Das Werbemaßnahmen vorstellen, die auch von aufgelisteten Zielgruppen interessant sind. reduziert den Pflegeaufwand erheblich. Liebhaberorchestern zu stemmen sind. Ein Brainstorming fördert hier bestimmt eine Unmenge an interessanten Ideen zutage. Informationen, die in der Regel jede Möglichst keine davon soll auf immer unter Orchester-Website bieten sollte Folge 1: Die Orchester-Website: den Tisch fallen. Gleichwohl wird man nicht Bei der Auswahl und Priorisierung der Web- ein unverzichtbares Aushängeschild drum herumkommen, Prioritäten setzen zu site-Inhalte empfiehlt es sich, vom Informa- müssen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass tionsbedürfnis der oben genannten Zielgrup- Eine eigene Website zu haben gehört heute man sich heillos verzettelt und einem das pen auszugehen. Welche Inhalte werden aller eigentlich für jedes Orchester zum guten Ton. Projekt über den Kopf wächst. Voraussicht nach besonders stark gesucht Und dies aus gutem Grund. Denn über eine werden? Zwar ist es sicherlich so, dass je- Website kann sich das Orchester mit ver- Folgende Grundregeln machen das Leben des Orchester seine ganz speziellen Beson- gleichsweise geringem finanziellem Einsatz leichter: derheiten hat und sich dies ggf. auch in der eine dauerhafte Präsenz sichern. Ihr Orches- Website-Präsentation niederschlagen soll. ter hat noch keine eigene Website? Dann wird 1. Das Wichtige von Wünschenswertem Doch gibt es auch einige naheliegende zen- es höchste Zeit! Sie haben bereits eine eigene trennen trale Themen, zu denen jede Orchester-Web- Website? Gratulation. Dann nutzen Sie doch Weniger ist manchmal mehr. Achten Sie zu- site Auskunft geben sollte: bitte die Gelegenheit, die eigene Website kri- nächst vor allem darauf, dass Ihre Website • Die aktuellen Projekte – Termine und tisch zu überprüfen und mit den Augen Ihrer überzeugende Antworten auf die zentralen ggf. weitergehende Informationen zu den Zielgruppen zu sehen. Entspricht sie inhalt- Fragen Ihrer Zielgruppen gibt. Vieles andere kommenden Konzerten (welche Stücke wer-

Beiträge  den gespielt? Welche Solisten sind zu hören?) • Orchester engagieren – Kann man das sollten an besonders prominenter Stelle zu Orchester buchen, z.B. für die musikalische finden sein. Umrahmung einer Feierstunde oder für die • Vorstellung des Orchesters – Welche Begleitung eines Chorkonzerts? Wer ist dies- Ziele hat es? Wie ist seine Programm-Aus- bezüglich der Ansprechpartner? richtung und wer spielt dort mit? Welche zu- • Fördermitglied werden – Wie kann man rückliegenden Projekte sind charakteristisch die Arbeit des Orchesters unterstützen? Gibt für das Orchester und seine Leistungsfähig- es eine passive Mitgliedschaft? Ist das Orches- keit? In welchen Räumlichkeiten finden üb- ter gemeinnützig und kann es insofern Spen- licherweise die Konzerte statt? Wann und wo denquittungen ausstellen? Gibt es ggf. spe- probt es? zielle Aktionen für Förderer, z.B. ermäßigten • Vorstellung des Dirigenten – Welchen oder kostenlosen Eintritt für die Konzerte? Werdegang und Hintergrund hat er? Beim • Kontakt- und Feedbackmöglichkeiten wem hat er studiert? Welche anderen Or- anbieten – An wen kann ich mich wenden, chester bzw. Chöre hat er geleitet oder leitet wenn ich weitergehende Informationen brau- sie ggf. immer noch? che? Kontaktmöglichkeiten aller Art sollten • Mitspielen im Orchester – An wen an möglichst prominenter Stelle angeboten kann man sich wenden, wenn man im Or- werden (E-Mail, Telefon etc.). chester mitspielen möchte? Ist ein Probespiel • Probenpläne / ggf. Besetzungspläne – erforderlich? Welche Instrumente werden Probenpläne könnte man ggf. auch als pdf- derzeit besonders gesucht? Dokument zum Download anbieten. Sofern hier auch Informationen platziert werden sollen, die „intern“ sind und die Außenste- Keine Orchester-Website ohne korrektes hende nicht unbedingt wissen müssen, sollte Impressum man über die Einrichtung eines passwortge- 1. Wählen Sie für die Realisierung Ihrer schützten Bereiches nachdenken. Website ein Standard-Programm Zugegeben: Formalia sind lästig. Aber die Eine „handgestrickte“, selbst programmierte viel beschworene Freiheit des Internets ist Website mag besonderes individuell sein, sie keinesfalls so grenzenlos, wie dies oftmals II) Die Umsetzung Ihrer Website: hat aber einen gravierenden Nachteil: jegliche behauptet wird. So muss jede Website über Beauftragen oder selbst machen? Änderung oder Erweiterung muss zwangs- ein vollständiges Impressum verfügen, und läufig über den Fachmann erfolgten, der sie was unter „vollständig“ zu verstehen ist, Verfügt Ihr Orchester über einen reichen erstellt hat. Wenn der temporär nicht zur wurde vom Gesetzgeber jeweils klar festge- Gönner? Dann können Sie die Realisierung Verfügung steht oder vielleicht irgendwann legt. Für Vereins-Websites sind das folgende und Pflege Ihrer Website getrost an eine dar- sogar ganz ausfällt, ist das Orchester bezüg- Angaben: auf spezialisierte Agentur übertragen. Meist lich seiner Website handlungsunfähig oder • Komplette Anschrift (Name, PLZ, Ort, jedoch ist die Finanzlage des Orchesters bei muss lange bitten und betteln, bevor sich Straße, Hausnummer, Telefon, ggf. Fax, weitem nicht so rosig, als dass man sich das endlich wieder etwas bewegt. E-Mail-Adresse). leisten könnte. Denn leicht kommen hier vier- Unter den Standardprogrammen gibt es • Namen derjenigen, die für den Verein ver- stellige Beträge zusammen, und jede Erwei- sowohl kostenlose open source-Lösungen tretungsberechtigt sind. terung oder Änderung muss extra bezahlt wie Worldpress, Typo 3, Joomla oder Jimdo als • Registernummer des Vereins und Name werden. Also wird es in den meisten Fällen auch anwenderfreundliche Kaufsoftware wie des Registergerichts, bei dem der Verein auf „selbst machen“ hinauslaufen. Mit den z.B. web to date. Was für das Orchester je- eingetragen ist. richtigen Werkzeugen ausgestattet ist das weils die beste Variante ist, hängt davon ab, • Name desjenigen, der für die redaktionellen heutzutage auch kein Problem mehr. Die welche Ansprüche man hat, wie wichtig einem Inhalte der Website verantwortlich ist. Faustregel dabei: wer mit Standardprogram- Weiterentwicklungsmöglichkeiten sind, wie Wertvolle Hilfestellungen zur Impressums- men wie z.B. Word gut klar kommt, der ist viel technischer Sachverstand vorhanden ist pflicht und anderen juristischen Fragestel- auch in der Lage, eine gut gemachte Website etc. Meist ist es so, dass Kostenlos-Lösungen lungen liefern Portale wie www.e-recht24. zu realisieren und online zu stellen. ein größeres Maß an technischen Kenntnis- de. Sollten weitere Fragen offen sein, kon- sen voraussetzen als Kauflösungen. Unterm sultieren Sie im Zweifel bitte einen Rechts- Hier einige Tipps, die Sie bei der Erstellung Strich kann eine Kauflösung durchaus güns- anwalt. Ihrer Website berücksichtigen sollten: tiger sein, wenn man nämlich mit einrechnet,

 Beiträge dass die Website ggf. mit erheblich geringe- te das anders entschieden werden, empfiehlt Strukturen und beschränken Sie sich mög- rem Zeitaufwand und weniger Frusterlebnis- sich eine kurze schriftliche Vereinbarung für lichst auf eine oder maximal zwei Unter- sen realisiert werden kann. den Fall, dass der Verein die Zuständigkeit für ebenen. die Website irgendwann ändern möchte. 2. Domain und ggf. auch Webspace sollten Die Kosten für Webspace sind je nach 2. Mit multimedialen Elementen die im Besitz der Orchesters sein Anbieter sehr unterschiedlich. Mehr als aus- Attraktivität der Website erhöhen Gibt es noch keine Website, sollten Sie darauf reichend sind Angebote von Providern wie Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend achten, dass die Domain und ggf. auch der webhostone.de oder goneo.de. Hier gibt es für Worte. Deshalb sollten Sie die Inhalte Ihrer Webspace auf das Orchesters registriert wird 4-5 Euro pro Monat mehr als reichlich Spei- Orchester-Website mit guten Fotos bebil- und nicht im Besitz eines Mitglieds ist. Soll- cherplatz für Ihre Website, und die Kosten für dern. Auch Tonbeispiele und Video-Clips sind die Domain sind ebenfalls inklusive. Elemente, mit denen sich Websites beleben Apropos Domain: deren Wortlaut sollte lassen. Achten Sie aber darauf, dass die Qua- Einfach mal ausprobieren: In sechs Schrit- möglichst einprägsam sein und maximal einen lität stimmt und keine Urheberrechte verletzt ten zur Orchester-Website Bindestrich aufweisen. Unter www.denic.de werden (z.B. GEMA!). können Sie nachschauen, ob Ihre Wunsch- Der Verfasser des Artikels ist Vorsitzender domain noch frei ist. des Studio-Orchesters Duisburg und erstellt die Website des Orchesters www.studioor- 3. Auch Standardlayouts bieten viel Raum chester.de mit der Software web to date 8. für Individualität Unter www.databecker.de kann man zwei Für die unter 1. genannten Programme gibt es 3. Für das Internet schreiben unterschiedliche Testversionen runterladen: von Haus aus viele fertige Layouts. Das Gute Sie kennen das sicher aus eigener Erfahrung: daran: oft ist es möglich, die Layouts mit ein- das Lesen am Bildschirm ist mühsam und • web to date 8 FIRST!edition: diese Version fachen Mitteln zu individualisieren, z.B. mit ei- anstrengend. Deshalb ist es wichtig, die ist 365 Tage kostenlos einsetzbar, allerdings genem Logo, Farbschema bzw. Fotos. Deshalb Website-Texte so zu schreiben, dass sie vom stark funktionsbeschränkt. fällt es gar nicht auf, dass Sie eigentlich ein Benutzer möglichst leicht erfasst werden • web to date 8: dies ist die Vollversion des Design „von der Stange“ verwenden. Zumal ja können. Programms. Sie ist zehn Tage lang uneinge- auch der eigentliche Inhaltsbereich noch viele • Schreiben Sie kurze, leicht verständliche schränkt einsetzbar. Der Autor empfiehlt Chancen eröffnet, die Website höchst indivi- Sätze. die Installation dieser Version, da sie ein duell wirken zu lassen. Wenn das Geld knapp • Unterteilen Sie längere Texte in Sinnab- besseres Bild von der Leistungsfähigkeit des ist, müssen Sie also nicht unbedingt einen schnitte und fügen Sie Zwischenüberschriften Programms vermittelt. Webgrafiker beauftragen. ein. • Überlegen Sie, ob sich längere Texte Mit folgenden sechs Schritten können Sie durch eine eingefügte Aufzählung oder eine die Software ausprobieren: Tabelle auflockern lassen. • Besonders wichtige Textinformationen 1. Testversion runterladen, installieren und können Sie durch das Schriftattribut „fett“ starten. hervorheben. 2. Projektnamen für die Website vergeben, • Teilen Sie besondere lange Texte ggf. auf z.B. „Mein Orchester“. mehrere Bildschirmseiten auf. 3. In der Designgalerie ein Layout aussu- chen, das zu Ihrem Projekt passt. Bild- elemente und Farben lassen sich indivi- III) Tipps für den nutzerfreundlichen Noch Fragen? Natürlich ließen sich über das duell anpassen. Aufbau einer Orchester-Website Thema „Website“ noch viele weitere Seiten 4. Einzelseiten anlegen (die Benennungen schreiben. Wer möchte, findet im Buchhandel der Seiten sind gleichzeitig die Naviga- 1. Klare Navigationsstruktur wählen einschlägige Fachbücher dazu. Genauso gut ist tionspunkte der Website). Oberstes Ziel muss es sein, dem Nutzer den es aber, einfach mal zu starten und eigene Er- 5. Die Einzelseiten mit Inhalten füllen (Texte, Zugang zu den Inhalten so einfach und ange- fahrungen zu sammeln. Trauen Sie sich! Und Bilder, ggf. andere Medien). nehm wie möglich zu machen. Alle wichtigen wenn Sie Anregungen brauchen: inhaltlich 6. Website testweise erstellen lassen (z.B. Inhalte sollten direkt über die erste Naviga- gutgemachte (Orchester-)Websites, von de- über Symbol oder F9). tions-Ebene erreichbar sein. Verzichten Sie, nen man sich das eine oder andere abschauen wie bereits gesagt, auf allzu verschachtelte kann, gibt es im Internet mehr als genug.

Beiträge  Kleine Typologie der Laienmusiker (XXVIII)

von Joachim Landkammer

In dieser Fortsetzungsreihe soll eine Reihe von der Liebhabermusiker muß vor allem nicht einem Rudel aufgescheuchter (wenn auch Charakterzeichnungen von Vertretern verschie- „schnell“ spielen: zum einen, weil er die ela- ziemlich gut miteinander koordinierter) Kar- dener Spezies der „zoologia musicalis”, Unter- stische Interpretierbarkeit der handelsüblichen nickel, der weiß, daß uns Liebhabermusikern gruppe „dilettantis domesticaque” versucht Tempoangaben völlig zu seinen Gunsten aus- hier wieder einmal gezeigt werden soll, was werden; durch die bis zur Wiedererkenntlichkeit nutzen kann; was soll z.B. schon „Allegro“ eine Harke und was eine Tempo-„benchmark“ übertreibenden Idealtypisierungen verschie- heißen? Jedes Kind weiß, daß das ja zunächst ist. dener Einstellungen und Zugangsweisen zur nur „fröhlich, lustig“ meint, und gerade „lus- Laienmusik soll auf ironische Weise ein Beitrag tig“ ist´s eben ab einem bestimmten Tempo Und dennoch – und gerade wegen – solcher zur hoffentlich nie endenwollenden Diskussi- für uns Laienmusiker dann nicht mehr… „Vi- unbegreiflich subtil-polemischer Exzesse on über die unbeantwortbare Frage geleistet vace“, „con brio“ und was sich die Komponi- könnte sich die Liebhabermusikerszene ja werden: „Warum machen wir Freizeitmusiker stentradition sonst noch so alles an vagen als eine Oase der Ruhe und Gemächlichkeit, eigentlich Musik?” Unklarheiten ausgedacht hat: das ist alles als eine sanft schwingende Wellness-Zone stark relativ; „lebendig“ ist bestimmt etwas der Entschleunigung etablieren; wir haben ganz Anderes als „übereilt“ und „hippelig“, es nicht nötig, an diesem wie an keinem Der Eiler „con fuoco“ oder „con brio“ heißt wohl eher anderen Geschwindigkeitswettbewerb der „mit Bedacht“ und am effektivsten sind ja so- Moderne teilzunehmen, wir lassen uns keine Seit Jahrzehnten, ja seit Jahrhunderten schon wieso die langsam kochenden Feuer… Vorgaben machen weder von den Angaben in klagen die Kulturpessimisten jeder Couleur den Noten (die italienischen Umschreibungen über die unaufhaltsame, ständig ansteigende Es ist klar, daß natürlich die hochgeschätzte sind, wie gesagt, Sache der Auslegung, die Beschleunigung des modernen Alltags. Zeit- Konkurrenz aus den Profi-Musikerkreisen Metronomzahlen, wie jeder weiß, reine He- knappheit, Termindruck, Fristen-Hetze, Tor- genau dort, an unserem Schwachpunkt, an- rausgeberwillkür bzw. von den Komponisten schlußpanik – die ganze Welt jagt einer viel setzt, und uns weismachen will, daß das ganz falsch abgelesen), noch von anderen zu schnell vergehenden Zeit hinterher, stän- einzig „richtige“ Tempo eines Stücks jenes Zeit-Einschränkungen; daß die Musikerge- dig die nächste dead-line im Auge – und darü- sei, bei dem unsereins beim besten Willen werkschaft ziemlich klare Vorstellungen über ber (wie die Existentialisten beklagen würden) mit der Geschicklichkeit der Finger, der Hände die Dauer der Belastbarkeit der Musikerinnen die jeweils eigene, große, wirkliche und aller- bzw. des Zungenstoßes am Ende ist. Spezielle hat, äußert sich ja meist darin, daß es gegen letzte death-line aus dem Auge verlierend. Da Ensembles sind in den letzten Dekaden ein- Ende der Symphonie immer schneller wird, scheint doch ein Hobby wie das unsere, mit zig deswegen angetreten, um uns endgültig weil die berufsgenossenschaftlich organisier- seiner Abkopplung von Pflicht, Dienst und Ar- auch noch jene Musikepoche wegzunehmen, ten Musik-Werker den Schluß-Doppelstrich beit, dafür prädestiniert, der unmenschlichen in der wir Laien uns tempomäßig eigentlich so herbeisehnen wie der Ackergaul die Tränke Übereilung des Alltagsgeschehens einen Rie- so richtig wohlgefühlt hatten: die der Ba- im Stall. Nicht so wir: wenn´s mal ein biß- gel vorzuschieben. Die Laienmusik sollte und rockmusik. Nicht nur weil das technische chen später wird, nur weil wir das „Presto könnte doch ein Reservat des Zeithabens, der Anforderungsprofil dort bekanntermaßen assai“ halt eher als ein „Presto assai como- Ruhe, des ausgeglichenen, in einem gleich- liebhaber-konform daherkommt, sondern weil do“ auffassen und auch so spielen, kriegen bleibenden gemeinsamen Rhythmus Schwin- die Tempobezeichnungen, sofern überhaupt wir trotzdem nachher noch einen Platz in gens darstellen. Der Laie ist ja zumindest vorhanden, so frei nach unten korrigierbar der Kneipe bzw. ein warmes Abendessen von insofern ein gelebter Ausnahmezustand, daß sind, daß man sich praktisch jedes Stücktem- unserer liebhabermusikerliebenden Ehefrau. er nichts „muß“, sondern alles nur „will“. Er po auf die eigenen Bedürfnisse zurecht-tem- Der Tyrannei der Geschwindigkeit unterliegen muß zum Beispiel nicht unbedingt „richtig“ perieren kann (nichts anderes muß ja auch nur die Profis, die ja ihr karges Musikerhono- spielen (das müssen nur die Profis), er muß Bach mit seinem sog. „wohltemperierten“ rar auch sonst mit sehr vielen schmerzlichen nicht unbedingt pünktlich zur Probe kommen und ansonsten tempobezeichnungslosen Unterwerfungsgesten bezahlen müssen (Ty- und sie vor allem nicht pünktlich wieder ver- Klavier gemeint haben: spielt´s das Zeug halt rannei der Werktreue, der Aufführungstradi- lassen (das müssen nur die Profis), und er muß so schnell wie ihr´s grad könnt, wollte er uns tion, des Stardirigententums, des Spielplans, auch gar nicht besonders gut spielen (die 2. „wohl“ sagen…). Wer aber nun einmal Rein- usw., usf.). bis 7. Pulte bieten genug Schutzraum für die hard Göbel und seine fast-and-furious-Kolle- etwas bequemeren und bedächtigeren Cha- gen vom Musica-Antiqua-Köln-Racing-Team Sollte man jedenfalls meinen. Denn ein selt- raktere, die im survival-of-the-best-Kampf der gehört hat, wie sie beispielsweise durch die sames Phänomen gilt es zu konstatieren: Profis keine Überlebenschance hätten). Und Brandenburgischen Konzerte wetzen gleich auch in unseren gemütlichen Kreisen des

 Beiträge entspannten, die Langsamkeit hegenden und scheitert? Dagegen mag sprechen, daß manche Gestaltungsbewußtsein im Detail eingeklagt pflegenden Liebhabermusikertums gibt es tat- Aspekte der Eil-Symptomatik ja auch als Aus- wird (er solle doch jene überhastete Pas- sächlich bizarr-fremde Repräsentanten eben druck nicht eines hypertrophen, sondern eines sage „ausspielen“, „genießen“, „gesanglich jener Speed-Kultur, von der wir uns doch so mangelnden Selbstbewußtseins gedeutet wer- gestalten“ usw.), wenn also der Eiler als al- gern fernhalten wollen. Der Eiler (festinator den müssen. Der Eiler ist ja auch jemand, der es les überstürzender Pfuscher denunziert wird accelerans maniacalis barbarusque), der dem allen recht machen will: nur die gemeinschaft- (velociferator maximus expressus hudelensis), Orchester und seinen Stimmgruppenkollegen liche Unternehmung nicht aufhalten, nur den dann sollte man vielleicht auch dem Verdacht immer um mindestens ein Achtel voraus ist, Tross bzw. die Karawane, in der man mitzieht, nachgehen, daß es sich hier um etwas ganz ist offenbar ein unausrottbarer Auswuchs der nicht bremsen, nur nicht zurückbleiben, nur Anderes handelt: um den nur allzu voraus- geschwindigkeitsfanatischen Umwelt, die so nicht das „schwächste Glied“ der Kette sein, sehbaren Protest einer jeglichen (von Natur störend in unser so beschauliches Orche- keine Lücken entstehen lassen in der Forma- aus) trägen, bequemen, genußsüchtigen und sterleben hineinragt. Paradoxerweise sind es tion, keine Blasen und Staus bilden: das ist es, inerten Masse gegen jeden Einpeitscher, An- gerade die sog. „schweren“ Stellen, an denen was den Eiler an- und (leider oft etwas weit) treiber und Agitator (von agitare = jagen), Eile am allerwenigsten geboten wäre, die den vorwärtstreibt. Daher mag es kommen, daß der dem schläfrigen Pöbel zum Trotz ein laienmusikalischen Eiler animieren, nochmals man in der Laienmusikerszene das Eilen meist nicht verhandelbares Ideal der Höchstleistung einen Zahn zuzulegen. Und wenn er („Oh- rasch als eine Anfänger- und Neulingskrankheit, durchsetzen muß. ren zu und durch!“) aus dem verhuschten als ein Indiz für den unreifen newbie im musi- Chaos seiner Sechzehntelketten wieder em- zierenden Kollektiv identifiziert: der Eiler ist ein Deswegen beruht der beliebte Vorwurf „du portaucht und seinen Mitstreitern vielleicht übermotivierter Novize unter neurotischem treibst“ in der Orchesterarbeit und im kam- wieder ein halbes Ohr leihen kann, wundert Bewährungszwang. Seine pflichtversessene mermusikalischen Kreis immer auch auf einem er sich, warum diese denn plötzlich so weit Übererfüllung des Kollektiv-Plansolls läßt ihn populistischem Ressentiment, weil dieser „zurückgeblieben“ sind. Der Eiler ist ja oft jede Pause für nichtsnutzig verschwendete oberlehrerhafte Tadel auf die Zustimmung ein frustrierter Möchtegern-Führer, der sei- Zeit (das Wichtige und Zählbare sind doch aller anderen Beteiligten rechnen kann, die nen uneingestandenen (und völlig unrealisti- die Noten, oder? nicht diese freien Leerstellen ebenfalls von dem bösen Unruhestifter in ih- schen) Führungsanspruch im Orchester nicht dazwischen!) und jede ausgehaltene Note für rer schlichten Gemächlichkeit aufgescheucht anders ausleben kann als durch jenen Sekun- zuviel des Gleichen und für mangelnde Inno- wurden. Es ist eine gleichmacherische, mu- denbruchteil-Vorsprung, mit dem er, wie die vationsfreude halten (Punktierungen? Überbin- sikbolschewistische Aufforderung an den Weltmeister-Rodler im Eiskanal, einfach im- dungen? Das bringt doch nichts und hält nur musikalischen Mittelmaß-Mob zur verbalen mer vor den anderen im Ziel ist. „Primus ante unnötig auf!). Der Eiler ist äußerst unbeliebt, Lynchjustiz an dem, der das Verbrechen be- pares“ lautet sein musikalischer Wahlspruch weil er das Orchester jagt, aber wir müssen gangen hat, etwas mehr und etwas schneller und seine Version vom verbreiteten Alltags- ihn selbst verstehen als einen Gejagten: von zu wollen. „Du treibst“ lautet die stereotype Mythos des „Ganz-Vorn-Mit-Dabei-Sein- seinem quantitativen Lei-stungsverständnis, Anklage der ewig Zu-kurz-und-zu-langsam- Müssens“, das ganz persönliche Verständnis das ihm die Ausführung von möglichst vielen Gekommenen; sie muß übersetzt werden seiner „Avantgarde“-Mission. Noten in möglichst kurzer Zeit zum katego- in den Klartext: „wir kommen nicht mit dir rischen Imperativ macht. mit und das nehmen wir dir übel, du fieser Ist der Eiler also jemand, der das pseudo-olym- Einpeitscher“. „Du treibst“, das ist die reflex- pische „schneller, höher, weiter“-Syndrom aus Wenn der Eiler auf die mangelnde „Qualität“ hafte Standard-Unterstellung, mit der sich die dem Sport und sonstigen kompetitiven Situ- seines outputs angesprochen und ein höheres Galeerensklaven gegen den aufmüpfigen Kol- ationen (wo er vielleicht gerade nicht immer die vorderen Plätze erreicht) in seinen musi- zierenden Ausgleichssport hinübergenommen hat, und mit seiner unmusikalischen Hastigkeit das kompensieren will, woran er anderswo

 Vgl. dazu Heft 2/2011, Folge 27: Der Stimmführer.  Eine sehr aufschlußreiche Version des musikalischen Höchstgeschwindigkeits-Fanatismus anhand eines eher inadäquaten Objekts (Bachs Ave-Maria-C-Dur-Präludium) hat der Autor Hans-Ulrich Treichel in seiner (autobiogra- phischen?) Erzählung „Solo für die Luftgitarre“ geschildert, die wir im Heft 2/2000 abgedruckt hatten. Zeichnung: Christian Goldbach

Beiträge  legen zur Wehr setzen, der zwischendurch gleichgeschalteter Kolonnenverkehr schiebt, ungeschriebenen (und durch ein uneinge- auch mal eigenständig und respektlos, just for muß es doch zumindest in der Kunst noch standenes Tabu geschützten) Gesetzes der fun, eine höhere Schlagzahl vorschlägt. erlaubt sein, mit unterschiedlichen und indi- „Kontrollgesellschaft“ (Foucault) schuldig: viduell variierenden Geschwindigkeiten un- er zelebriert eine die Zukunft kühn vorweg- Außerdem ist Beschleunigung (accelerando terwegs zu sein. So wird auch klar, warum nehmende Eigenzeit. Wir sollten ihn nicht fino al prestissimo) ja ein gängiges und pro- man eigentlich, und nicht nur in der Musik, ausgrenzen und stigmatisieren, sondern als bates Mittel der musikalischen Intensitäts- notgedrungen zum „Solisten“ wird: um end- unverzichtbaren und anspornenden Stachel steigerung; wer da nicht mitgehen „will“ lich all diesen kleinlich-polizeilichen Verfol- in unserem sonst so langsam vor sich hin (d.h.: kann), erweist sich damit schlicht gungen wegen Geschwindigkeitsüberschrei- welkenden Fleisch akzeptieren. als ein scholastisch-spießiger, langwei- tungen zu entgehen, und einfach schlicht lig-unflexibler Tempo-Bürokrat, der von „sein eigenes Tempo“ machen zu dürfen: ausufernd-expressiver Emotionalität, von oder hat schon mal jemand (und sei es der Bisher erschienen: Der Perfektionist, Heft 2/98; Der Nörgler, quasi-erotischen Hochgeschwindigkeits-Er- Dirigent) im Klavierkonzert dem Pianisten Heft 1/99; Der Mitläufer, Heft 2/99; Der alte Hase, Heft 1/00; regungszuständen, von einem Fest (das ja vorwerfen dürfen, er „eile“? Der Stümper, Heft 2/00; Der Erotiker, Heft 1/01; Der Klangäs- nicht umsonst auch eine „Sause“ heißt) der thet, Heft 2/01; Die Bratscherin, Heft 1/02; Der Schlamper, flinkhaften Hurtigkeit noch nie etwas ge- Wer „schleppt“, tut also nicht viel mehr, als Heft 2/02; Die Aushilfe, Heft 1/03; Der Dirigent, Heft 2/03; hört, geschweige denn erfahren hat. Dabei dem allzu menschlichen Naturinstinkt des Die LOKBUB, Heft 1/04; Das Gründungsmitglied, Heft 2/04; besteht doch jeder höhere Musikunterricht Laien nachzugeben; er darf auf Mitgefühl Der Blechbläser, Heft 1/05, Die Liebhabermusikergattin, Heft gerade darin, dem Interpreten die stupide und uneingeschränkte Sympathie aller kon- 2/05; Der Instrumentallehrer des Liebhabermusikers, Heft Metronom-Automatik wieder auszutreiben servativen Prokrastinatoren hoffen. Der Eiler 1/06; Der etwas seltsame Typ, Heft 2/06; Der Orchester- und den durch jahrelanges tempostures Trai- hingegen macht sich der Übertretung eines kasper, Heft 1/07; Die Laiensängerinnen und -sänger, Heft ning festinstallierten Geschwindigkeits-Au- 2/07; Der Jazzer, Heft 1/08; Der Schwätzer, Heft 2/08; Der topiloten wieder auszuschalten. Und gerade  Diesen notwendigen individuellen Zugang hingegen ver- Organisator, Heft 1/09; Der Vom-Blatt-Spieler, Heft 2/09; wenn sich durch unsere Städte („grüne Wel- standen haben Komponisten wie Schumann und Pfitzner, die Der Liebhabermusiker und sein Instrument, Heft 1/10; Der le“) und über unsere überfüllte Autobahnen die so simple wie sympathisch flexible Tempobezeichnung Konzertverweigerer, Heft 2/10; Der Aufnehmer, Heft 1/11; nur noch ein per Tempomat gesteuerter und „So schnell als möglich“ über bestimmte Stücke setzten. Der Stimmführer, Heft 2/11.

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ausgewählt von Michael Knoch

Viele Liebhaberorchester proben wöchent- Stimmung. Ein leerer, schallender Saal, viel- lich, also etwa 50 Mal im Jahr (abzüglich leicht ein Vorhang, um die Dämpfung zu Ferien- und Urlaubszeiten) und konzertieren erreichen. Wenige verstreute Zuhörer. Ein halbjährlich, also zwei oder bei „Doppel- Dirigent, oft in schwerer Mühe, oft in elek- konzerten“ vier Mal im Jahr. Allein der Ver- trisierender Suggestion, sich selbst enthül- gleich dieser Zahlen verdeutlicht schon, wo lend auf seine Eigenschaften, die hier erst der Schwerpunkt des Liebhabermusizierens schaffen, was am Abend nur gehalten wird. liegt. Lohnt es sich da nicht, einmal genauer Die Musiker, Sänger, Virtuosen alle in dieser zu analysieren, was genau wir da eigentlich Enthüllung ihrer in langen Jahren geübten Woche für Woche treiben? Kunst. [...] Einige Stellen gleiten leichter, Oskar Bie (1864-1938) arbeitete vor allem andere werden dreifach doziert. Das schö- als Musikkritiker und -schriftsteller in Berlin. ne Gewand des Abends liegt noch beiseite. Sein Buch „Im Konzert. Ein leitmotivischer Die Anatomie des Konzerts enthüllt sich Text“ mit 54 Steinzeichnungen von Eugen in der Arbeit dieses Körpers. Wir staunen Spiro erschien 1920 und ist heute nur noch über das Wunder der Schöpfung, Töne, antiquarisch (zu stattlichem Preis) und in Ideen von Harmonien, Gefühle von Rhyth- großen Musikbibliotheken (zur Ansicht) er- mus so Fleisch werden zu lassen, und stär- hältlich. Den dort auf den Seiten 36 bis 38 ken unseren Glauben in der geschäftigen abgedruckten Text entdeckt zu haben und Werktäglichkeit und beruflichen Sachlich- hier erneut anbieten zu können, verdanken zu fertig und starr, es muß gerade so viel keit der soliden, fleißigen Übung, die aus wir dem bereits im Editorial erwähnten be- Impression noch darin schwingen, daß die Luft, Holz, Darm den Glanz des Abends merkenswerten Programmheft des Theaters Frische des Empfindens und die Freude des schaffen kann. Rudolstadt: M. Kliefert / S. Mensching, Die Musizierens lebendig ist. Schicksalssinfonie, Spielzeit 2009/2010. Arbeiten, arbeiten! Musik, morgen Glanz Wer sich für Technik des Konzertierens in- und Fest, ist heut Werk der Hände, nützliche teressiert, wird Proben lieben. In ihrer Un- Tätigkeit, körperliche Anstrengung, Geist an Die Probe als Anatomie fertigkeit verraten sie mehr vom Geist und Ort und Stelle. Die schwebende, märchen- Gefühl der Mitwirkenden, als irgendein hafte Kunst ist heut Amt und Dienst und Die Probe eines Konzerts ist eine Zerlegung Konzert. Sie sind das Feld des Hörbarwer- Pflicht. Schwimmt sie uns fort? Löst sich als auf Knochen und Muskeln, wenn man sie dens der Partituren. Das Geschriebene, be- ein Spiel auf? Ist sie Tand und Überflüssig- als selbständiges Ereignis betrachtet. Man sonders das neu Geschriebene ringt in ih- keit? Vorwand der Geselligkeit, Blendung des hat einen anatomischen Genuß oder Nicht- nen nach erstem Ausdruck. Erfindung und Publikums, stilisierte Süßigkeit und Weich- genuß, je nachdem. Die Bestandteile des Routine, Idee und Ausführung stoßen zu- lichkeit, kulturlos, unpolitisch, gleichgültig, Konzerts werden sichtbar, seine Fassade sammen, bald decken sie sich, bald reiben unnütz, drohnenhaft, schädlich? Sie kann es verschwindet, seine Handwerklichkeit wird sie sich, und alle Fähigkeiten von Ausfüh- nicht sein, weil sie so heilige Emsigkeit ist, betont. Alles ernüchtert sich. Gewöhnliche renden, eine Aufgabe zu verstehen und zu so ernstes Streben und hitzige Aufmerksam- Anzüge, geschäftige Unruhe, Worte zwi- bewältigen, treten in einen feurigen Wett- keit. Hier höre ich sie, [...] die rüstige Arbeit schen dem Spielen, Äußerungen des Un- bewerb. [...] Erst wenn jede Verständigung am spielenden Holze, die dem Märchen der mutes oder Gefallens vom Dirigenten zum von Ton, Instrument und Künstler erzwun- Musik seine technische Verantwortung und Orchester oder Solisten. Das Konzert wird gen ist, soweit sie sich durchsetzen kann, Stütze gibt, die das Schwebende gestaltet, rangiert. Bald erfahren die Bläser, bald die ist der Zustand der Konzertreife vorhanden. das Tändelnde zu Ausdruck und Sprache Streicher eine besondere Behandlung, wer- Die Arbeit für diesen Zweck ist die Funktion bringt, das Ornamentale vergeistigt als Ab- den auch gesondert bestellt, der Chor allein, der Probe. Es ist ein halb handwerkliches, bild der Welt. Wo wäre Musik ohne dies Orchester allein, allmählich alle zusammen, halb doch wieder mysteriöses Ringen des Sezieren und Dozieren? [...] Durch sie zieht bis der Zug fertig ist und fahren kann. Ein Geistes um den Leib. Musik in den Menschen ein, [...] und macht Rest bleibt immer der Improvisation, dem aus dem Unnötigsten das Nötigste und Glück und Vertrauen. Ohne diesen Rest Die Mischung von Mysterium und Hand- Wahrste. Arbeitsluft, Ernst und Stärkung wäre das Konzert auch zu hart und fest, werk entwickelt die höchst eigentümliche der Probe!

Beiträge 10 Geigen zwischen Markt und Mythos

von Verena Fischer-Zernin

Die Geigenbauer und Bogenmacher der Grup- on nach dem goldenen Schnitt. Dann wieder neuen Streichinstrumenten rasant gestie- pe KlangGestalten zeigen ihre Arbeiten im Ber- sollte die heute verlorengegangene Qualität gen. Zum einen sind alte Instrumente be- liner Kultur- und Konzertzentrum „RADIAL- des Holzes die entscheidende Rolle spie- gehrte Sammler-, ja sogar Spekulationsob- SYSTEM ·V“ am Ostbahnhof. len, die durch die sogenannte Kleine Eiszeit jekte geworden, ein Ende der Preisspirale ist oder durch das frühere Flößen hervorgerufen nicht abzusehen. Im Juni 2011 erzielte die Die Nachricht wirkte wie ein Paukenschlag: wurde. Noch jeder dieser Ansätze ist mittler- Stradivari-Geige „Lady Blunt“ einen Rekord- Während des Internationalen Violinwettbe- weile widerlegt worden. Doch auch der heu- preis von 11 Millionen Euro, den niemand für werbs von Indianapolis haben Forscher von tige Konzertbetrieb hält nur zu gern an der möglich gehalten hätte. der Universität Paris erfahrene Geiger sechs Verklärung fest – strahlt doch die Aura eines Geigen ausprobieren lassen, darunter zwei kostbaren alten Instruments auf den Interpre- Zum anderen ist der Käuferkreis enorm ge- Stradivaris, eine Guarneri und drei neue Gei- ten ab, den es zu vermarkten gilt. wachsen. In Asien, Arabien oder Südameri- gen. Schweißbrillen verhinderten, dass die ka gönnen sich immer mehr Staaten eigene Spieler die Instrumente am Aussehen er- Die Studie von Indianapolis ist eine späte Sinfonieorchester. Die brauchen Spieler und kannten, den Holzgeruch überdeckte Parfum. Genugtuung für die Geigenbauerzunft. Die Instrumente. Doch die Anzahl alter Geigen Und siehe da, die am besten bewertete Geige hat nämlich ständig mit dem Umkehrschluss wird nun einmal nicht größer, und bezahl- war ein Neubau, die am schlechtesten bewer- dieses Mythos zu kämpfen, der da lautet: barer werden sie schon gar nicht. tete eine Stradivari. Was neu ist, das kann ja gar nicht gut sein. Sollte es denn heute nicht mehr möglich sein, Das ist die Stunde der Instrumentenbauer: Das Ergebnis entzaubert einen Mythos, näm- hervorragende Streichinstrumente zu bauen? Der Geigen-Neubau in handwerklicher Mei- lich den von der uneinholbaren Überlegenheit Doch, sagt die Gruppe KlangGestalten und sterarbeit erfuhr im letzten Drittel des 20. der alten italienischen Geigen. Virtuosen wie geht einmal im Jahr an die Öffentlichkeit. Am Jahrhunderts eine Renaissance, die bis heute Paganini und Louis Spohr hatten das roman- Wochenende 19. bis 21. Oktober stellen 29 anhält. Weltbekannte Solisten wie Christian tische Bild von der Symbiose zwischen dem Geigenbauer und Bogenmacher aus ganz Eu- Tetzlaff oder Tabea Zimmermann bekennen Solisten und seiner kostbaren alten Geige ge- ropa ihre neuesten Meisterinstrumente und sich öffentlich dazu, auf neuen Instrumenten prägt, und Händler hatten immer gut daran Bögen im Berliner „Radialsystem·V“ aus. zu spielen. Und die Qualität der neuen In- verdient. Die Preise für alte Geigen wucherten strumente steigt weiter: Jüngere Geigenbau- wie die Theorien um das Geheimnis des un- Die Zusammenarbeit der Geigen- und Bo- meister kommen regelmäßig zum Ideenaus- nachahmlichen Klangs. Mal sollte es im Pro- genbaumeister dieser Arbeitsgruppe hat tausch und zu Arbeitstreffen zusammen, ob polislack liegen, der in Vergessenheit geraten sich seit 15 Jahren bewährt: In den letzten in Oberlin (USA), in West Dean (England) war, mal vermutete man es in der Konstrukti- 30 Jahren ist die Nachfrage nach alten und oder im französischen Fertans.

Moderne internationale Geigenbau-Ausstel- lungen wie die von KlangGestalten dienen aber nicht nur dem Ideenaustausch unterei- nander. Jeder kann hinkommen und sich ein Bild von der Qualität neugebauter Meister- instrumente machen. Man muss dafür nicht einmal nach Indianapolis reisen.

KlangGestalten Masterpieces of Contemporary Violin & Bow Making

nächste Ausstellung: 19.–21.10.2012, Berlin, Radialsystem V. Neue Meistergeigen, Bratschen, Celli, Bögen. weitere Infos unter www.klanggestalten.de Foto: Jean Severin

11 Beiträge Der neue Text

ausgewählt von Michael Knoch

Ist über Ludwig van Beethoven nicht bereits Zeitmaßes. Mälzel hatte das offenbar erkannt. dem Metronom und notierte die Zahlen. Diese alles gesagt / geschrieben worden? Wieso wird Im Jahr 1813 scheiterte sein Versuch, ein ein- Mühe wurde belohnt. Wenige Monate vor sei- eine über 800 Seiten umfassende Biografie faches «Pendelchronometer» auf den Markt zu nem Tod schrieb Beethoven in einem Brief an plötzlich in Holland und Belgien zum Best- bringen, weil dieses Gerät noch zu unhand- den Verlag Schott, der Erfolg der Berliner Erst- seller? Verwundert und neugierig beginne ich lich und ungenau war. Beethoven hatte zwar aufführung der 9. Sinfonie sei zu einem groß- die Lektüre und kann wenigstens die zweite eine öffentliche Erklärung für das Chronometer en Teil der Metronomisierung zu verdanken. Frage rasch beantworten, denn schnell bin ich unterschrieben – vermutlich hatte Mälzel ihn Eigentlich sollten auch die Missa solemnis und gefangen genommen, regelrecht „in den Bann dazu gedrängt –, bezeichnete diese Methode die späten Klaviersonaten und Streichquar- geschlagen“, so romanhaft gut liest sich diese der Zeitmessung aber gegenüber Dritten als tette mit Metronomangaben versehen wer- Beethoven-Biografie, auch in der deutschen «dummes Zeug». Doch beim zweiten Versuch den; dazu ist es dann aber trotz wiederholter Übersetzung. Denn Jan Caeyers, Dirigent und traf Mälzel ins Schwarze. Der in Amsterdam Ankündigungen nicht gekommen. Musikwissenschaftler, versteht es meisterlich lebende deutsche Erfinder Dietrich Nikolaus Obwohl Beethoven also eine ganze Reihe zu erzählen. Er setzt Beethoven mit dieser Bio- Winkel, den er um Rat gefragt hatte, fertigte seiner Kompositionen metronomisiert hatte, grafie ein neues, ein weiteres Denkmal, indem ein Gerät mit einem federgetriebenen, mit zwei herrschte schon bald nach seinem Tod Un- er uns den Menschen Beethoven nahebringt, Gewichten versehenen Pendel an. Mälzel ko- einigkeit über die angemessenen Tempi. Im seine ehrgeizige Entwicklung, seine Sehnsüchte pierte ohne Skrupel Winkels Entwurf, gab dem Grunde gab es zwei gegenläufige Tendenzen. und Hoffnungen, sein Ringen – alles eingebettet Kind einen Namen und ließ sich «seine» Erfin- In den meisten Ländern, auch in Österreich, in lebensechte Beschreibungen des jeweiligen dung in Paris und London patentieren, worauf wurde Beethovens Musik immer langsamer historischen und lokalen Umfeldes. er das Metronom in großen Stückzahlen pro- gespielt; in Deutschland und einigen ande- Als Beethoven durch die Erfindung des Me- duzierte und viel Geld damit verdiente. Seit- ren mitteleuropäischen Ländern geschah das tronoms die Möglichkeit bekam, für seine Werke dem steht in Partituren und Stimmausgaben Gegenteil. Vor allem von Mendelssohn Bar- genaue Tempi festzulegen, hat er das sehr be- vor den Metronomzahlen völlig zu Unrecht tholdy wurde gesagt, er erdrossele die Musik grüßt und viele seiner Werke nachträglich „me- «M. M.» für «Mälzelsches Metronom». Der durch seine extravagant hohen Tempi. Auch tronomisiert“. Dabei schrieb er manche Tempi arme Winkel hat später zwar einen Rechts- Wagner soll Beethovens Stücke zunächst in vor, die – weil „unspielbar schnell“ – später in streit gegen Mälzel gewonnen, finanziell hat einem Höllentempo dirigiert haben. Doch Zweifel gezogen wurden und für Verwirrung ihm das aber nichts genützt. nach einiger Zeit – interessanterweise unter und Diskussion sorgten. Wir freuen uns, Cae- dem Einfluss François-Antoine Habenecks in yers Schilderung dieser Zusammenhänge hier Ende November 1817 veröffentlichte der Mu- Paris, der allgemein als der erste wirkliche als Lesekostprobe anbieten zu können (S. 615 ff) sikschriftsteller Ignaz Mosel in der Wiener Beethoven- Dirigent galt – entschied auch er und danken dem Beck-Verlag für seine freund- Allgemeinen musikalischen Zeitung einen Ar- sich für eine Verlangsamung, womit sich in liche Nachdruck-Erlaubnis. tikel, in dem er die Vorteile des Mälzel’schen Deutschland der Trend umkehrte. Metronoms darstellte; er berief sich darin Auch in der Diskussion über das Tempo unter anderem auf Beethoven. In derselben von Beethovens Musik und über die Bedeu- Nicht erst seit gestern hatten Musiker und Zeitschrift erschien im Februar 1818 eine ganz tung seiner – angeblich zu hohen – Metro- Tüftler versucht, das Tempo von Musikstü- ähnliche Erklärung von Salieri und Beethoven, nomangaben hat sich Schindler[] eine un- cken objektiv zu «messen» und festzulegen. in der die Verwendung des Metronoms vor begründete Autorität angemaßt. Im März Schon im 17. Jahrhundert waren Listen auf der allem für Schüler empfohlen wurde. 1824 will er mit dem Komponisten über diese Grundlage des Pulsschlags oder des Schritt- Anders als 1813 war Beethovens Begeis- Materie ein Gespräch geführt haben. In einem tempos aufgestellt worden; später hatte man terung diesmal echt. Schon wenige Monate der Konversationshefte finden sich folgende Messungen mit Hilfe eines Pendels vorgenom- zuvor hatte er die Metronomzahlen für seine Bemerkungen: men. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es acht bis dahin komponierten Sinfonien und «Umlauf u Schup.[panzigh] wunderten aber zu einem regelrechten Wettlauf um die das populäre Septett op. 20 veröffentlichen sich gestern sehr, daß Sie jetzt von den be- Entwicklung zuverlässigerer Methoden und lassen. Auch später blieb er vom Nutzen der schleunigten tempis in Ihren Werken gegen Hilfsmittel. Das hing mit einer Individualisie- Metronomangaben überzeugt. Es ist bekannt, frühere Jahre so auffallend abweichen, u alles rung der Musik zusammen; auch die Tempo- dass er zusammen mit seinem Neffen die Tem- Ihnen jetzt zu geschwinde ist […] auch bei vorstellungen wurden immer individueller und pi der 9. Sinfonie festlegte: Während er selbst damit differenzierter, und so entstand der auf dem Klavier die Anfangsthemen spielte,  Anmerkung der Red.: Anton Felix Schindler, behauptete Wunsch nach einer genaueren Kontrolle des suchte Karl die entsprechenden Tempi auf nach Beethovens Tod, sein Privatsekretär gewesen zu sein.

Beiträge 12 weiter vom Notentext entfernten, wurde der über historische Spieltechniken, Klangvor- Notentext angepasst! Dabei gab man den stellungen und künstlerische Gestaltungs- Metronomzahlen die Schuld; sie mussten ein- mittel entwickelte sich eine «historische» fach falsch sein, obwohl sich nicht so leicht Aufführungspraxis, zu der meist auch die eine plausible Erklärung dafür fand. 1977 ver- Verwendung von originalen Instrumenten der anstaltete man in Wien sogar ein Beethoven- jeweiligen Zeit oder entsprechenden Kopien Kolloquium zum Thema Metronom, bei dem gehört. Sie bieten teilweise andere spieltech- Experten verschiedener Fachrichtungen – un- nische Möglichkeiten als die modernen, und ter anderem ein Professor für Mechanical En- man konnte allmählich den Nachweis erbrin- gineering aus Berkeley und Spezialisten vom gen, dass die meisten in Metronomzahlen British Horological Institute – herauszufinden angegebenen Tempi Beethovens durchaus versuchten, welchen Fehler Beethovens Gerät spielbar sind, vor allem aber, dass sie ein neu- gehabt haben könnte. Die These, dass sein es Verständnis von Beethovens Musiksprache Metronom defekt gewesen sei und dass der ermöglichen. arme Teufel dies nicht bemerkt habe, hielt sich Allerdings braucht man sich auch nicht den Proben in der Josephstadt war es schon nämlich ebenso hartnäckig wie der Syphilis- sklavisch an die Angaben zu halten, weil Tem- deutlich merkbar, u vielen auffallend, daß Sie Mythos. Dabei ist sie leicht zu widerlegen: po in der Musik nichts Absolutes ist. Als Beet- die Allegros alle langsamer haben wollten als Metronome mit defekter Mechanik ticken ent- hoven die Metronomzahl für das Lied «So oder früher.» weder zu schnell – in diesem Fall hätte Beet- so» (WoO 148) bestimmte, schrieb er an den Dann beschrieb er die Wirkung der lang- hoven aber zu niedrige Zahlen angegeben – Rand der Partitur: «100 nach Mälzel, doch kann sameren Tempi: «ein ungeheurer Unterschied! oder unregelmäßig. Ein unregelmäßiger Gang dieß nur von den ersten Täkten gelten, denn die was tritt so alles in den Mittelstimmen her- kam bei Beethovens Gerät tatsächlich hin und Empfindung hat auch ihren Takt, dieses ist aber aus, was früher ganz unhörbar, oft verworren wieder vor. Als er mit der Lieferung der Me- doch nicht ganz in diesem Grade (100 nämlich) war.» tronomzahlen für einige bei Schott in Mainz auszudrücken.» Tatsächlich ist bekannt, dass Natürlich sind Beethovens Antworten erscheinende Werke in Verzug war, entschul- Beethoven kleine Temposchwankungen als nicht notiert. Aus dem Ton von Schindlers digte er sich damit, dass sein Metronom rhetorisches Mittel einzusetzen pflegte. Ries Bemerkungen könnte man aber schließen, «krank» sei und erst «vom Uhrmacher wieder berichtete, dass Beethoven sich beim Spielen dass Beethoven mit seinen Ansichten über- seinen gleichen stäten Puls erhalten» müsse. seiner Kompositionen zwar grundsätzlich an einstimmte, hätten Musikhistoriker nicht Auch später gab es noch ähnliche Probleme, das Tempo hielt, es hin und wieder aber leicht herausgefunden, dass dieser Dialog nie statt- und in diesem Zusammenhang muss man steigerte und an anderen Stellen, zum Beispiel gefunden hat; die zitierten Konversations- die erwähnte abfällige Äußerung über «allen bei einem Crescendo, etwas zurücknahm, was heft-Einträge gehören zu den Fälschungen, Mechanismus» sehen. Die Antimetronom- «einen sehr schönen und höchst auffallenden mit denen Schindler die Musikgeschichte zu Zeloten haben übrigens ihre Defekttheorie Effekt machte». manipulieren versuchte. selbst in Frage gestellt, indem sie bestimmte Einen Fehler hat Beethoven vielleicht doch Angaben für umsetzbar und richtig erklärten begangen. Komponisten und Dirigenten mit Aber der Schaden war angerichtet, und bald und andere nicht. Als gäbe es Metronome, viel Metronomerfahrung wissen, dass «ge- wurde Beethoven immer langsamer gespielt, die selektiv falsch gehen. dachte» Tempi immer ein klein wenig schneller also mit immer größeren Abweichungen von als «gespielte» sind – ein hörpsychologisches den angegebenen Metronomzahlen. Unzäh- Wir ersparen uns die vielen anderen Hypothe- Phänomen, das man zu den akustischen Täu- lige Eingriffe in den Notentext waren not- sen, die im Laufe der Zeit aufgestellt wurden. schungen zählen könnte. Der Unterschied wendig, damit die neuen Tempi technisch Alle beruhten auf der Annahme, dass ausge- kann einige Prozent betragen. Damit lassen realisierbar wurden: Artikulationen wurden rechnet Beethoven, der beispiellos gründlich sich allerdings höchstens graduelle und nicht verändert, Bogenstriche, hier und dort sogar über jeden Punkt, Strich oder Bogen in seinen wesentliche Abweichungen von den angege- eine Taktart. Im zweiten Satz des 5. Klavier- Partituren nachdachte, beim Festlegen des benen Metronomzahlen rechtfertigen. konzerts zum Beispiel wurde das ursprüng- für ihn wichtigsten Ausführungsparameters liche Alla breve durch einen langsameren große Nachlässigkeit oder Inkompetenz an Viervierteltakt ersetzt; erst 1996 ist dieser den Tag gelegt habe. All diesen Spekulationen Jan Caeyers, Beethoven – Der einsame Revo- schwere Verstoß gegen Beethovens Inten- wurde glücklicherweise der Boden entzogen, lutionär. Eine Biografie. tionen korrigiert worden. seit Beethovens Musik häufig wieder mit «au- Aus dem Niederländischen übersetzt von Andreas Ecke. Verkehrte Welt: Als sich die Interpretati- thentischem» Instrumentarium aufgeführt Buch, 832 S. mit 47 Abbildungen und 24 Notenbeispielen. onen von Beethovens Kompositionen immer wird. Auf der Grundlage neuer Erkenntnisse C. H. Beck, München 2012, 29,95 Euro

13 Beiträge Noch‘n AlteR Text

ausgewählt von Michael Goldbach

Die Allegorie im Orchester nommenen Orchesterinstrumente die Rede. die Posaune?“ Dabei wird er ein Gesicht zie- von Carl Spitteler (aus: Musikalische Essays, Ich behaupte also, wir instrumentieren nicht hen, wie einer, der Falerner trinkt, weil er Ho- Basel 1947, S. 75ff) rationell, nicht nach musikalischen Gesetzen, raz gelesen hat. Oder jeder prüfe sich selbst, sondern nach andern, dem Gebiete des Ge- was er beim Vortrag des Komturs empfinde. Der Schweizer Schriftsteller Carl Spitteler dankens oder des Ungedankens entlehnten. Schwerlich wird uns hier die Posaune einen (1845-1924) war eine vielseitig begabte Per- Nehmen wir die Orchestergruppen einzeln andern als einen rasselnden, reißenden Ein- sönlichkeit. Nach Jahren einer Anstellung als durch, um das nachzuweisen. druck machen, wenn es gut geht, und einen Hauslehrer in Petersburg arbeitete er für einige kläglichen, wenn es schlecht geht. Jahre als Feuilletonredakteur bei der Neuen Zü- Die hieratische Gruppe richer Zeitung und lebte anschließend als freier Posaunen, Harfen, Orgeln und so weiter Aus diesen Gründen ist selbst da, oder bes- Schriftsteller in Luzern. Neben seiner schrift- Die Posaune. Wir wissen aus dem Alten ser, gerade da, wo die Posaune ausdrücklich stellerischen Tätigkeit komponierte, zeichnete Testament, und unsere bibelfesten Voreltern vom Textdichter verlangt wird, also zum Bei- und malte er auch. Geprägt vom bürgerlich- wußten es noch besser als wir, daß nach An- spiel im Requiem, ihre Verwendung, vom mu- akademischen Humanismus, suchte Spitteler schauung der Hebräer die Posaune bei feier- sikalischen Standpunkt beurteilt, unrichtig, diesen durch ‘Modernisierung’ neu zu beleben. lichen, transzendentalen Anlässen erschallen da es sich ja nicht darum handelt, Töne her- Pathos, aber auch Ironie, archaisierende Spra- soll, also zum Beispiel bei der Ersteigung von vorzubringen, welche Papst Anaclet III. oder che und der Versuch der Wiederbelebung des Jericho oder beim Jüngsten Gericht. Demge- Sylvester I. würden feierlich gestimmt haben, Versepos dienten ihm hierzu als literarische mäß, das heißt der Lektüre des Alten Testa- sondern solche Töne, welche uns selber, und Mittel, so etwa in seinem Werk ‘Prometheus ments gemäß, erblickte später das christliche zwar unmittelbar, ohne die Erinnerung an das der Dulder’. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges Europa in der Posaune das Symbol des Majes- Maturitätsexamen oder an den Katalog der trat er in einer Rede für die absolute Neutrali- tätischen, vor allem des transzendental Ma- Instrumentenhandlung, zur Andacht erhe- tät der Schweiz ein und wurde damit zur po- jestätischen, und die in kirchlichen Diensten ben. Die Meinung, zur Posaune verpflichtet zu litischen Symbolfigur des Landes. 1920 erhielt stehende Musik handelte danach. sein, weil sie vom Text begehrt wird, beruht er den Nobelpreis für Literatur. In seinem Text auf einer naiven Anschauung von der Aufgabe „Die Allegorie im Orchester“ unterteilt er das Tradition und Konvention haben dann spä- des Komponisten. Denn einmal hat sich der Orchester in folgende Gruppen: Die hieratische ter die Posaunensymbolik weitergeschleppt. Textdichter nicht in Dinge zu mischen, die ihn Gruppe, die Jubelguppe, die bukolische Gruppe Kurz, wir benutzen die Posaune zu feierlichen nichts angehen, nämlich in die Instrumenta- und die romantische Gruppe. Wir beginnen mit Zwecken. Diese Bedeutung aber ist eine irra- tion. Zweitens verlangt ja der Text, wenn er den ersten beiden: tionale, weil die Posaune vom musikalischen Tuba oder Posaune sagt, keineswegs die ‚Po- Standpunkt nichts weiteres bedeutet als eine saune’ des Leipziger Katalogs, ja im Grunde primitive Trompete, deren Ton an sich jede verlangt er überhaupt kein Instrument, son- Man nimmt gewöhnlich an, ja setzt es als andere Stimmung eher hervorbringt als eine dern er will bloß ein poetisches Bild hervorru- selbstverständlich voraus, unser Orchester, feierliche. Das läßt sich durch Experimente fen. Die Musik nun hat dieses Bild in die Ton- unsere Instrumentation hätten rein musika- leicht beweisen. Wenn wir zum Beispiel ei- sprache zu übersetzen, sie darf nicht einfach lische Grundlagen, das heißt Entstehungs- nen Turnverein auf den Bahn hof marschieren das poetische Instrument, die Posaune, vom ursachen und Gebrauchsprinzipien. Ich bin hören, so denkt dabei kein Mensch an das Dichter leihen. Summa: die Posaune als fei- jedoch zu der Überzeugung gelangt, daß das Jüngste Gericht, höchstens an das Preisge- erliches Instrument zu gebrauchen, weil eine nicht der Fall ist, sondern daß Allegorie und richt mit Bechern und gestickten Hosen- ihrer Namenscousinen vor dreitausend Jahren Konvention dem geräuschvollen Riesenkinde trägern, und doch blasen die Posaunen aus auf die Bewohner Kanaans feierlich wirkte, ist zu Gevatter gestanden haben. Wir blasen mit Leibeskräften. Oder man stelle einen naiven irrationell. den Gedanken unserer Vorväter; wir hören musikalischen Menschen, falls es solche noch mit papierenen Ohren, wir instrumentieren gibt, vor ein Orchester und spiele ihm die ein- Noch auffallender ist der Widerspruch zwi- nach vergessenen Allegorien und unbewuß- zelnen Instrumente ab, ohne sie zu nennen, schen dem allegorischen und dem musi- ten Konventionen. Kurz, ich nenne unser Or- mit der Frage, was er dabei fühle. Gewiß wird kalischen Wert bei der Harfe. Die Harfe in chester ein symbolisches. er beim Klang der Posaune durchaus keine Verbindung mit David, Zion, Cherubim und Andacht kundgeben. Nennen Sie ihm das Seraphim klingt beim Lesen wahrhaft para- Heute sei einzig von der Instrumentation, Instrument, während es gespielt wird, dann diesisch; die poetische Phantasie kennt kein also von der Verwendung der einmal ange- wird er unfehlbar ausrufen: „So, das ist also schöneres Instrument.

Beiträge 14 Das Ohr hingegen hört ein Spinett, ein Die Jubelgruppe verreiben, oder als Mörser, um die Fortissimi taubstummes Klavier. Der Komponist aber Zimbeln, Pauken, Trommeln, Triangel, zu zerstampfen. Allein brauchen wir nach Er- darf kein anderes Zeugnis annehmen als Glockenspiel und so weiter findung so vieler herrlicher Füllinstrumente dasjenige des Ohres. Durch Verzweigung Auch diese Instrumentengruppe ließe sich dazu ein so brutales Mittel? Und erreicht das der Allegorie, weil David ein Hirte war, wird wohl durch das Oratorium hindurch bis auf Mittel auch seinen Zweck? Ist denn Betäu- dann die Harfe vielfach auch zu pastoralen das Alte Testament zurückführen, wenig- bung Verschmelzung? Sind Ohrfeigen Ver- Stimmungsbildern benutzt, zum Beispiel stens bieten die Bachschen Passionen man- mittlungen? Kochlöffel und Suppentöpfe ge- in „Linda di Chamounix“. Ich bin diesem che Beispiele solcher Einflüsse. Und das läßt hören zur Metaphysik der Janitscharen; daher Brauch schon deshalb abhold, weil er in sich auch leicht begreifen. Denn wenn der sind sie im Janitscharenorchester am Platz. Im den meisten Fällen zur Entschuldigung für biblische Text sagt: „Laßt Zimbeln und Pau- Orchester des Unbewußten dagegen bedeu- erfindungsmatte Kompositionen dienen ken erschallen“, was scheint natürlicher, als tet das geräuschvolle Knödelreiben eine Belei- muß. Genügt doch schon der Anschlag ei- daß man Zimbeln und Pauken erschallen läßt. digung der Musik und des Publikums. [...] ner Harfe, um einem in Bethlehemitischen Daß diese naive Logik dennoch musikalisch Idealen aufgewachsenen Publikum Beifall unrichtig ist, habe ich bei Gelegenheit der Po- Innerhalb der genannten Instrumentengrup- abzulocken. [...] saune gezeigt; übrigens erhalten wir noch ei- pe dürfte übrigens der Trommel der Vorzug nen direkten Beweis durch den fremdartigen, gegenüber der Pauke gebühren; ein Urteil, Die Orgel wird in unsern Oratorien auf ra- paphlagonischen Eindruck, den uns die Ver- zu welchem mich nicht etwa Basler Partei- tionelle Weise verwendet, nämlich als ein wendung jener Instrumentengruppe bei Bach lichkeit führt, sondern die Tatsache, daß das mechanisches Blasorchester zur Erhöhung und andern hinterläßt. Trommelspiel wenigstens Artikulation und der Klangfülle. Wenn dabei einzelne Hörer Rhythmik besitzt. Eigentümlicherweise wird durch Ideenverbindung in eine protestan- Das alte allegorische Verfahren wird erklärt im Opernorchester auch die Trommel mit- tische Stimmung geraten, so ist das ihre und entschuldigt durch Textpietät, archiva- unter allegorisch benutzt, nämlich zu mili- Sache; der Musiker hat keinen Teil daran. rische Gelehrsamkeit, religiöse Tendenz und tärischen Kostümzwecken. So zum Beispiel Daß Orgelklang und Luthertum von Natur im allgemeinen durch Naivität, obschon die in der ,Regimentstochter` und in den ,Hu- wegen nichts miteinander zu tun haben, Wirkung dem Wunsche keineswegs ent- genotten`. Wie natürlich auch diese Benut- bedarf keiner Erörterung; eine bloße Ge- spricht, da sehr häufig die Instrumentation zung erscheint und wie unwichtig der Fehler wohnheit schafft die Ideenverbindung. Ge- unserer Oratorien eher Bilder von zinkenie- angesichts des geringen musikalischen Wer- rade in des Musikers Interesse jedoch liegt renden und paukenden Baalspfaffen hervor- tes der Trommel sein mag, so lohnt es sich es, die Ideenverbindung zu durchbrechen, ruft als monotheistische Andacht. immerhin um des Prinzips willen, das Irra- da weder seinen Werken, noch seiner Per- tionelle dieser Verwendung darzulegen. Für son damit gedient wird, wenn die Zuhörer Immerhin hatte der alte Brauch einen Sinn, sich, durch den Klang, erweckt nämlich die jede Orgelphrase als ein Augsburger Glau- wenn schon keinen musikalischen; der Sinn Trommel keineswegs militärische Instinkte; bensbekenntnis auffassen und sich nach lag darin, daß primitive Völker jede Art von sie ist ein ganz harmloses Instrument, wel- dem Prediger umschauen. Wie unmöglich Freude durch Lärm kundgeben, weshalb also ches mit dem Totschießen nichts zu tun hat. es zum Beispiel ist, einem größern Publi- Lärminstrumente im begleitenden Orchester Sie wirkt lediglich ermunternd und erregend, kum begreiflich zu machen, daß die Hän- symbolisch die Freude anzudeuten vermögen. ist also überall da am Platze, wo rhythmische delschen Oratorien keine religiösen Werke Nachdem wir indessen diesen Sinn aufgegeben Fortbewegung stattfindet, beim Marsch, beim sind, weiß jedermann. Erst wenn wir die – denn daß wir im Konzertsaal mit der Pauke Tanz, beim Galopp. Die Ideenverbindung des Orgel durch vielseitigeren Gebrauch säkula- den Zuhörern Freude kundgeben oder Freude Militärischen mit dem Trommelklang bedeu- risieren, wenn wir ihr die schmalkaldischen bereiten wollen, wird niemand behaupten –, tet mithin eine unnötige Beschränkung, und Nebentöne wieder abnehmen, wenn wir bleibt das Kesselschlagen und Tellerreiben im zwar eine prosaische Beschränkung, da die sie nicht mehr als Reformationswaffe, son- Symphonieorchester eine Ungeheuerlichkeit, Vorstellung von blauen oder roten Hosen des dern durchaus als Orchesterinstrument welche vom Verstand wie vom Ohr und vom idealen Gehaltes entbehrt. anwenden, erst dann werden wir diesem Gefühl gleichermaßen verurteilt wird. Unsere und andern Mißverständnissen wirksam Symphonie will die feinsten, unaussprechlichen Vom rationellen, rein musikalischen Stand- vorbeugen. Der Katholizismus hat seine Seelenahnungen des Menschen ausdrücken; punkt gehört der Trommel keine andere Be- sämtlichen Kircheninstrumente großherzig wenn aber das Unaussprechliche „Bum“ lautet, nutzung als dem Tamburin, von welchem sie der profanen Musik vermacht; die prote- so erscheint mir seine Feinheit zweifelhaft. sich ja nur durch die Größe unterscheidet. stantische Konfession wird nicht nachblei- Tamburin, Tambour und Tamburotto (große ben wollen. Ich verstehe ja die Absicht: die Pauke soll als Trommel), das ist Äffchen, Affe und Orang- Gummi und Wischer dienen, um die Tutti zu Utan.

15 Beiträge Orchesterjubiläen

100 & 50 Jahre

Orchesterverbund aus zwei saarländischen nicht leichte Zielsetzung, strebte doch nach St. Johannes übernahmen die musikalische Orchestern feiert Dreifach-Jubiläum: den Gebietsreformen im Saarland der Ortsteil Gestaltung. Anschließend fand im Jugend- Das Städtische Orchester St. Ingbert Rohrbach der Mittelstadt St. Ingbert noch in- heim in Rohrbach, wo die Orchester seit 25 (Saarland) wird 100, das Pfarrorchester tensiv nach Selbständigkeit. Jahren eine geradezu ideale Probenstatt ge- Rohrbach 50, beide sind seit 25 Jahren zu Die anfängliche Skepsis ist längst einer funden haben, ein Festempfang mit geladenen einem Orchester verschmolzen durch und durch positiven Einstellung gewi- Gästen statt. Schirmherr der Jubiläumsveran- chen. Es stört auch keinen der Musiker, dass staltung war Innen- und Kulturminister Ste- Am 28. Oktober 1912 fand das 1. Konzert des er z.B. bei kirchenmusikalischem Einsatz im phan Toscani. Zwei Konzerte des Städtischen „Orchestervereins St. Ingbert“ vor geladenen Pfarrorchester und bei den meisten anderen Orchesters in der Stadthalle St. Ingbert, das Gästen statt. Der große Erfolg ermutigte die Verpflichtungen im Städtischen Orchester traditionelle Frühjahrskonzert am 13. Mai Gründer die Arbeit fortzusetzen und der Ver- spielt. mit Schwerpunkt auf leichter Muse und das ein fand immer mehr Zuspruch. Nach dem 1. Das Jubeljahr wurde am 11. März 2012 Herbstkonzert mit mehr klassischer Gewich- Weltkrieg wurden ab 1920 bereits wieder öf- mit einer Festmesse in der Pfarrkirche St. Jo- tung am 18. November, runden das Jubilä- fentliche Konzerte gegeben. Bis 1938 ging der hannes in Rohrbach eröffnet. Pfarrorchester/ umsjahr ab. Verein durch einige Höhen und Tiefen: es wird Städtisches Orchester und der Kirchenchor Josef Wannemacher von etlichen bemerkenswerten Konzerten be- richtet, aber auch finanzielle Krisen mussten bewältigt werden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde vorerst jede Vereinstätigkeit durch die Militärregie- rung verboten. Aber bereits 1946 durfte ein neuer Verein gegründet werden – dieser Ver- ein trug den Namen „Städtisches Orchester St. Ingbert“ und war eine Weile der einzige kulturtreibende Verein, der in St. Ingbert von der Militärregierung zugelassen war. Etliche sehr engagierte Vorsitzende und Dirigenten haben das Liebhaber-Orchester bis heute kontinuierlich ausgebaut und den Ver- ein mit sehr viel Leben erfüllt. Seit dem 22. Mai 1965 bestreitet das Städtische Orchester St. Ingbert zwei recht große Konzerte in der Stadthalle St. Ingbert pro Jahr im Rahmen des Kulturrings der Stadt. Dazu kommen Engage- Foto: Julian Haas, November 2011 ments bei Chören und Engagement für Kam- mermusikgruppen, die sich spontan je nach Bedarf bilden. 25 Jahre Vor 25 Jahren verpflichtete das Städtische Orchester St. Ingbert den Leiter des Pfarr- orchesters Rohrbach, den Kirchenmusiker, 25 Jahre Sinfonieorchester der Universität Nach dem Motto „Eine Universität ohne Komponisten und Arrangeur Norbert Feibel Hohenheim Orchester ist keine Universität“ gründeten als neuen Dirigenten. Norbert Feibel sagte Sigrid Eicken und Patrick Siben zu Beginn unter der Bedingung zu, dass aus den bisher Im Beisein der Hochschulleitung und unter ihres Studiums der Agrarwissenschaften in selbständigen Formationen ein gemeinsames reger Beteiligung der örtlichen Presse feierte Hohenheim das Ensemble. Am 16. Dezem- Orchester gebildet werden sollte, wobei al- das Sinfonieorchester der Universität Hohen- ber 1986 führte es sein erstes Konzert auf. lerdings Name und spezifische Aufgabenstel- heim mit zwei ausverkauften Konzerten am Hohenheim, im Süden Stuttgarts gelegen, lung erhalten und damit auch im Bewusstsein 4. und 5. Februar 2012 sein 25-jähriges Be- hatte – als kleinste Universität Baden-Würt- der Öffentlichkeit präsent sein sollten. Eine stehen. tembergs – damals etwa dreieinhalbtausend

Orchesterjubiläen 16 Studierende. Umso bemerkenswerter war es, die Frage: Wie werden wir besetzt sein, was derin Sigrid Eicken mit zwei Werken für dass sich gleich zwanzig Personen zum ge- können wir mit den zur Verfügung stehenden Alphorn und Orchester. Mit dem Solitude- meinsamen Musizieren einfanden. Mit zuneh- Mitteln bis zur Aufführungsreife erarbeiten? Chor Stuttgart-Weilimdorf verbindet uns mender Studierendenzahl und zunehmendem Es ist eine fantastische Leistung, an der ganz über den gemeinsamen Dirigenten eine Bekanntheitsgrad wuchs das Orchester auf wesentlich der langjährige Dirigent Klaus langjährige musikalische Freundschaft, mittlerweile vierzig Spielerinnen und Spieler. Breuninger Anteil hat, dass seit der Gründung und so haben wir als Erinnerung an un- Sein Kern sind Hohenheimer Studierende, in jedem Semester ein ansprechendes Semes- seren ersten gemeinsamen Auftritt Rossi- Doktoranden, Professoren und Ehemalige. terabschlusskonzert stattfinden konnte. nis Stabat Mater nach vielen Jahren wieder Zu Beginn eines jeden Semesters steht bei Ein Highlight des Jubiläumskonzertes aufgeführt. einem vorwiegend studentischen Ensemble war der Soloauftritt der Orchestergrün- Reiner Laue

25 Jahre

25 Jahre medicanti in Dresden – Konstanz Kreisen von Medizinstudenten. Diese stetigen auch hinter jungen Laienmusikern, die oft durch Wandel Besetzungswechsel brachten durchaus Pro- schon ihre Kinder sein könnten (und es zum bleme in der Kontinuität der künstlerischen Teil auch sind) und die nicht selten tech- Im Oktober 1986 trafen sich erstmals einige Stu- Arbeit mit sich, andererseits ermöglichten sie nisch den Älteren etwas vormachen können. denten der damaligen Medizinischen Fakultät dem Orchester, jung zu bleiben. So ergibt sich eine hervorragende Mischung Dresden zum gemeinsamen Musizieren. Junge Mit der Erweiterung zum Sinfonieorches- aus gestandener Laienmusik-Erfahrung und Leute wollten ihre in der Kindheit erworbenen ter ab 2003 unter der künstlerischen Leitung jungem musikalischen Engagement, aus dem musikalischen Interessen und Fähigkeiten pfle- von Wolfgang Behrend ergab sich nochmals Drang nach künftiger Professionalität und der gen und erweitern. Unter Leitung und Anlei- eine Verjüngung und Veränderung des Or- einfachen Freude am gemeinsamen Musizie- tung von Musikstudenten formte sich so über chesters, da sich eine enge Zusammenarbeit ren. Es ergeben sich aber auch interessante mehrere Jahre ein Kammerorchester mit einem mit Studenten der Dresdner Musikhochschule menschliche und persönliche Beziehungen durchaus annehmbaren musikalischen An- und Schülern des Landesgymnasiums für Mu- aus dieser Verflechtung, die in einem gemein- spruch und erkämpfte sich einen Platz in der sik sowie dem Heinrich-Schütz-Konservato- samen Geist, vielleicht auch einer besonderen reichen Kulturlandschaft Dresdens. rium Dresden entwickelte. Was kann es für ei- Atmosphäre dieses Orchesters mündet. Die studentische Mitgliedschaft bedingte nen künftigen Berufsmusiker Besseres geben, Auf diese Weise können sich die „medi- eine hohe Fluktuation in der Besetzung. So als nicht nur allein zu üben, sondern in und canti“ als gestandenes und gleichsam junges kristallisierte sich eine gewisse, zum Teil heu- mit einem regelmäßig probenden Orchester Orchester präsentieren und haben beste Vo- te noch bestehende Stammbesetzung heraus, Erfahrungen zu sammeln? raussetzungen, dies in gleicher Weise in den die flankiert wurde durch immer wieder wech- 25 Jahre sind eine Generation. Und sie- nächsten 25 Jahren fortzuführen. selnde neue Mitglieder, längst nicht nur aus he da, die „alten Hasen“ sitzen neben oder Ulf Winkler

Foto: Ulf Winkler

17 Orchesterjubiläen Kuriosum

20 Jahre «Unentbehrliches Hülfsmittel» Die ebenfalls erhalten gebliebene Gebrauchs- Ein mechanischer Gelenkigkeitsmacher ver- anweisung preist das Gerät mit folgenden sprach einst große Zeitersparnis beim Üben. Worten an: «Übungs-Apparat zur Kräfti- 20 Jahre Greizer Collegium musicum e.V. – Fund eines Kuriosums! gung, Beweglichkeit und Unabhängigkeit der Finger der linken Hand und des Stand- Die Gründung unseres Vereines am 15.06.1992 Folgenden Fund wollen wir unseren ge- gelenks der rechten Hand. Unentbehrliches war gewissermaßen die Fortsetzung einer neigten Leserinnen und Lesern nicht vorent- Hülfsmittel für alle Geigenspieler, Cellisten, langen Tradition von Collegii musici der thü- halten und danken deshalb dem Autor und Klavierspieler, Instrumentenspieler und Dac- ringischen Park- und Schlossstadt Greiz. der Schweizer Musikzeitung sehr für ihre Wie- tylographen. Warum sich stundenlang ab- Schon in der Mitte des 18. Jahrhunderts derabdruckserlaubnis dieses Artikels aus der mühen und seine Nachbarschaft belästigen, bat Johann Gottfried Donati, seinerzeit Orga- SMZ-Ausgabe 10/2011, S. 29. wenn Sie mit dem Gelenkigkeitsmacher(!) nist und Stadtschreiber zu Greiz, die Grafen Burdet in 5–10 Minuten Ihre mühevollen zu Unter- und Obergreiz um Erlaubnis, ein Schon das Konzert, das dieses Gerät täglichen Übungen erleichtern können. Be- solches Collegium musicum gründen zu dür- ans Licht brachte, war nicht ganz alltäglich. rufsgeiger: erspart 1 1/2 Stunden täglicher fen. Die beiden galten als besondere Kenner Peter Klaus dirigierte das Kammerorchester Fingerübungen ...» und Beschützer der „lieben Musik“, was wohl Schöftland aus Anlass des zwanzigjährigen Der Preis von 75 Franken war vermutlich zum Erfolg der Unternehmung führte. Bestehens der Brockenstube des gemein- für die damalige Zeit eine stolze Summe. Ein Etwa 200 Jahre später machte wieder nützigen Frauenvereins, Titel des Konzerts: Inlandbrief wurde mit ca. 10 Rappen fran- ein Collegium musicum von sich Reden, «Musikalischer Flohmarkt». Dabei wurde ihm kiert, der Mietkauf einer Schülergeige kostete welches unter Leitung von Kurt Schwerdtfe- – aus dem Fundus der Brockenstube – eine bei einem einjährigen Kaufvertrag 12 Franken ger, zusammen mit dem Chor der damaligen seltsame Apparatur geschenkt, auf den er- pro Monat, d. h. der heutige Preis dieses Ge- Theodor-Neubauer- Oberschule, Chor- und sten Blick eine Art Folterinstrument für die rätes wäre gut und gerne auf das Zehnfache Orchestermusik im Bereich des Laienmusizie- Hände mit komplizierter Exzentermechanik. zu veranschlagen. Wer konnte sich so etwas rens aufführte. Es handelte sich um einen Gelenklockerer, überhaupt leisten? Dabei war immer das gemeinsame Mu- entwickelt vom Tüftler Ernest Burdet, der Und schließlich wäre die Nützlichkeit sizieren von Berufs- und Laienmusikern die um die Verbreitung des Instrumentalspiels beziehungsweise Schädlichkeit aus medizi- treibende Kraft, um anspruchsvolle Werke bemüht war, gebaut in Yverdon, 1931 an der nischer Sicht unbedingt zu prüfen! Gedanken mit Begeisterung und auf hohem Niveau auf- Mustermesse Basel vorgestellt. zum Schicksal Robert Schumanns kommen führen zu können. Dieser semiprofessionellen Durch Kurbeldrehung wird die Maschine zwangsläufig auf... Arbeit haben auch wir uns von Anfang an in Gang gesetzt und bewegt dabei die Finger. Peter Klaus verschrieben. Obwohl von der Besetzung her als Kammerstreichorchester aus ehemaligen Absolventen der Musikschule „Bernhard Sta- venhagen“ Greiz und anderen Musikliebha- bern gegründet, von Musikpädagogen geleitet und unterstützt, haben wir das Musizieren in erweiterter Besetzung, unter Mitwirkung von Gesangs- und Instrumentalsolisten so- wie Chören, stets als ein Erfordernis gese- hen, um unseren Ansprüchen bezüglich der Werkswahl gerecht zu werden. Schließlich entspricht es auch unserem Vereinszweck, durch deren Einbeziehung das Kulturleben in der Region zu bereichern, was hauptsächlich durch die Pflege der barocken und klassischen Musik auf dem Gebiet der sakralen und profa- nen Kammermusik geschieht.

Die Fortsetzung finden Sie im Internet unter: bdlo.de/zeitschrift/archiv – „we apologize for any inconvenience...“ Fingerübungen mit dem Gelenklockerer

Orchesterjubiläen 18 Europäisches Orchestertreffen in Tallinn

von Frauke Peuker-Hollmann

Das von der Europäischen Föderation der Amateurorchester (EOFed) alle drei Jahre ver- anstaltete europäische Orchesterfestival fand dieses Jahr vom 27. April bis zum 1. Mai in Tallinn (Estland) statt. Es handelte sich um das neunte Festival dieser Art, an dem wie- derum Vertreter aus Ländern, die bisher noch nicht am Festival beteiligt waren, begrüßt werden konnten, nämlich aus Irland, Finnland und Kroatien.

Deutsche Teilnehmer zum Europäischen Orchesterfestival in Tallinn:

Das Festival ist cool.

Impressionen vom Abschlusskonzert | Foto: Helge Lorenz Es war interessant, mit einem andersspra- chigen Dirigenten ein Werk einzustudieren. schon eine gewisse Ausdauer des Publikums bunt gewürfelt zusammengestellt wurden: voraussetzte. Ein Barockmusik-Workshop, zwei mit Mu- Ich habe noch nie so viele Musiker in einem Aus Deutschland nahmen als Gesamtor- sik der Wiener Klassik, zwei mit Sätzen aus Haus gesehen – Musiker aus ganz Europa. chester das Jugendorchester Altensteig und Dvorák-Sinfonien, darüber hinaus ein Blas- die Dellbrücker Symphoniker am Festival teil, instrumenten-Workshop, ein Workshop mit Die Veranstaltung war zu großen Teilen sowie einige kleinere Gruppen aus anderen estnischer Volksmusik unter der Leitung des vom estnischen Amateurorchesterverband BDLO-Orchestern, die größte davon aus dem jungen estnischen Dirigenten Risto Joost, mitorganisiert worden, und zwar mit bemer- Münchener Behördenorchester. wobei die beim Open-Air-Konzert dargebote- kenswertem Enthusiasmus, wobei sich des- nen und Flatfootwaltzes beim Publi- sen Präsident Jüre-Ruut Kangur nicht nur als kum besonders gut ankamen, ein Workshop Es ist fantastisch, dass über alle Grenzen hervorragender Leiter des Estonia Youth Sym- für Jazzimprovisation unter Leitung eines fin- hinweg gemeinsame Musik möglich ist. phony Orchestra präsentierte, sondern auch nischen Jazzgeigers. Und nicht zuletzt gab es als erstklassiger Organisator. zum ersten Mal auch einen „Composer in re- Für den Zusammenhalt des Orchesters ist sidence“, Marco Schädler aus der Schweiz, der die Reise ideal. mit seiner Gruppe eine während des Festivals Man kann sich mit allen verständigen, auch auf improvisatorische Art entstandene neue ohne die gleiche Sprache zu sprechen. Die Dellbrücker Symphoniker schlossen Komposition vorstellte. sich für das Abschlusskonzert mit dem nor- Auf ein besonderes Highlight während Ich wäre nie selber auf die Idee gekommen, wegischen Orchester aus Tromsö zusammen des Begrüßungskonzerts am 27. April sei nach Tallinn zu fahren. und beeindruckten das Publikum mit Film- noch besonders hingewiesen: Der internatio- musiken aus „Harry Potter“ und „Piraten nal bekannte estnische Dirigent Neeme Järvi, Den Ausrichtern des Festivals war es der Karibik“, während das Jugendorchester der als Patron des Festivals gewonnen wer- gelungen, die Veranstaltung zu einem prä- Altensteig mit der Carmen-Fantasie von Sara- den konnte, ließ es sich nicht nehmen, das genden Ereignis für Tallinn zu gestalten. Jeden sate (mit der 17-jährigen Katharina Rühle als estnische Jugendorchester mit einer Kompo- Abend fanden in mehreren großen Kirchen virtuoser Solistin) und einem Satz aus Haydns sition über eine estnische Melodie von Heine und historischen Gebäuden Konzerte der Or- C-Dur-Cellokonzert (mit dem jungen Solisten Eller (1887-1970) selbst zu dirigieren – eine chester vor begeistertem Publikum statt, ge- Valentin Harr) glänzte. beeindruckende Vorstellung! krönt von einem Open-Air-Abschlusskonzert Neben den Konzerten der vollzählig an- Bleibt noch nachzutragen, dass das näch- auf dem Freiheitsplatz der Stadt, das wegen gereisten Orchester fanden insgesamt neun ste Festival dieser Art im Jahr 2015 in Irland der Kälte (11° C trotz wolkenlosem Himmel) Workshops statt, die aus den Teilnehmern geplant ist.

19 International gut zu wissen (ii)

von Joachim Conradi

Der Mitgliederzugang in der Homepage nen sich längst überholte Namen und An- theken vorhanden oder ob es „nur“ beschaff- www.bdlo.de schriften befinden – die BDLO-Geschäftsstel- bar ist, auch können Sie sich in vielen Fällen le ist auf Ihre Mithilfe bei der Aktualisierung über Kauf- oder Mietmöglichkeiten informie- Wer mag sie schon, die Paßwörter für Bank- angewiesen. ren (mit Angabe des zuständigen Verlags). In konten, für ebay, für die Deutsche Bahn, für • Auf dem „Datenblatt“ Ihres Orchesters nicht ferner Zukunft stoßen Sie vielleicht auch diverse Foren, persönliche Lieferanten und befinden sich darüber hinaus alle Buchungs- auf Ansichtspartituren, die Sie direkt am Bild- und ... ja auch beim BDLO brauchen Sie als vorgänge der letzten ein bis zwei Jahre ein- schirm einsehen können. Mitglied Zugangsdaten für den geschützten schließlich etwaiger offener Rechnungen des • Im Bereich „Infos / Downloads“ finden Bereich. BDLO. Der Finanzminister Ihres Orchesters Sie zahlreiche Merkblätter, die Sie nur nach Wofür? Nun, viele wissen nicht, daß die kann anhand dieser Aufstellung die Abbu- dem Einloggen herunterladen können, z.B. Mitgliedsorchester zahlreiche Möglichkeiten chungen durch den BDLO besser aufschlüs- zur GEMA, zur VG Musikedition, zur Künst- haben, die Homepage www.bdlo.de für die Prä- seln und etwa fehlende Rechnungen gezielt lersozialversicherung etc. Auch gibt es hier sentation ihres eigenen Orchesters zu nutzen. anfordern. die neuesten „Novelletten“ (= „Newsletter“) Das ist besonders für Ensembles interessant, des BDLO und die Vorlagen und Beschlüsse die keinen eigenen Web-Auftritt unterhalten 2. Gestaltung Ihrer Präsenz auf der BDLO- der letzten Mitgliederversammlung. oder deren Website „verwaist“ ist (was leider Homepage • Ebenfalls im Download-Bereich (unter häufiger vorkommt). Darüber hinaus eröffnet • Stellen Sie Ihre bevorstehenden Kon- „Dienstleistungen“) können Sie sich ein kom- der Mitgliederzugang vertiefende Informati- zertveranstaltungen in den „Konzertkalen- plettes Verzeichnis der in den BDLO-Biblio- onen, vor allem im Online-Notenkatalog, die der“ ein! Das Erfassungsformular bekommen theken vorhandenen Noten herunterladen Ihnen Rätselraten oder zeitaufwendige Rück- Sie online am Bildschirm präsentiert. – sicher ein sinnvolles Präsent für Dirigenten, fragen in die Geschäftsstelle oder Notenbiblio- • Fügen Sie Ihrem Namen im Mitglieder- die nicht bereit sind, ständig am PC und im thek des BDLO ersparen können. Es lohnt sich verzeichnis (=> Adressen und Links => Internet zu hängen. also, die Zugangsdaten parat zu haben. Mitgliedsorchester) einen Info-Text (i-Punkt) • Im Mitgliederverzeichnis unter „Adres- hinzu mit einer kurzen Selbstvorstellung oder sen und Links“ bekommen Sie zu allen Or- Welcher „Mehrwert“ steckt hinter dem Mit- mindestens mit den Kontaktdaten Ihres Or- chestern eine Mail-Adresse (falls vorhanden) gliederzugang? chesters. angezeigt und können so direkten Kontakt • Nutzen Sie die „Pinwand“ für eigene aufnehmen. 1. Einsicht in Ihre beim BDLO gespeicherten Einträge, also Kleinanzeigen und ähnliche Be- Daten kanntmachungen. Um die genannten Möglichkeiten zu nutzen, • Sie können jederzeit erfahren, welche brauchen Sie kein Experte zu sein. Für Un- Daten über Ihr Orchester beim BDLO gespei- 3. Erweitertes Informationsangebot geübte mögen die einzelnen Zugangswege chert sind, also nicht nur Name, Ort und Mit- • Im Online-Notenkatalog bekommen manchmal nicht leicht erkennbar sein. Des- gliederzahl und ob eine Einzugsermächtigung Sie nach dem Einloggen wesentlich mehr In- halb gibt es in der BDLO-Homepage unter beim BDLO vorliegt, sondern auch alle per- formationen als der anonyme Besucher der „Hilfe/FAQ“ erschöpfende technische An- sönlichen Adressen, die von Ihrem Orchester BDLO-Homepage. Sie können genau feststel- leitungen insbesondere zum „Füttern“ der dem BDLO gemeldet wurden. Darunter kön- len, ob ein gesuchtes Werk in unseren Biblio- Homepage mit Ihren Daten. Wie kommen Sie zu den Zugangsdaten für Ihr Orchester? Schreiben Sie eine Mail an [email protected], auch wenn sich die Zugangs- daten nicht mehr auffinden lassen oder wenn sie scheinbar ungültig sind. Der Mitgliederzugang bietet allerdings kein Mail-Formular für Mitteilungen an den BDLO oder für Notenbestellungen. Dafür ver- wenden Sie bitte Ihr gewohntes E-Mail-Pro- gramm. Dann sind Sie sicher, jederzeit leicht nachvollziehen zu können, was Sie wann an wen geschrieben haben.

gut zu wissen 20 Aus den Landesverbänden

Bayern

20 Jahre Celloensemble nasiums ein Celloduett sehr gekonnt vortru- können beantragt werden für Notenbeschaf- gen. Die Streicherklasse des Gymnasiums wird fungen, als Hilfe für den Aufführungsschwer- Eine Idee, die beim abendlichen Beisammen- seit ihrem Entstehen vom LBLO gefördert – so punkt „Moderne Musik“, für Mangelinstru- sein nach den Anstrengungen eines Orches- wurden der Klasse beispielsweise einige Leih- mente u.a. terseminars im Bierkeller der Musikakademie instrumente zur Verfügung gestellt. An die- Der Landesverband Bayern weist auf die Marktoberdorf entstand, feierte am 4.3.2012 ser Stelle sei auch dem Leiter und Begründer weiterhin bestehenden Fördermöglichkeiten ihr 20-jähriges Jubiläum: das Celloensemble der Streicherklasse, Stephan Dollansky, Dank hin und bittet seine Mitgliedsorchester, die des bayerischen Landesverbandes. Von ei- gesagt für seine verdienstvolle Nachwuchs- Zuschussanträge termingerecht bis zum 20. nigen Enthusiasten auf den Weg gebracht, arbeit. Oktober 2012 an die Geschäftsstelle in Mün- entwickelte sich das Celloensemble des LBLO Ganz besonderer Dank aber gebührt dem chen einzureichen. Voraussetzung für die Be- zu einer erfolgreichen Formation, deren Mit- langjährigen Projektleiter und Organisator zuschussung ist, dass das Einzelorchester als glieder sich in regelmäßigen Abständen zu des Celloensembles, Thomas Ritschel, der gemeinnützig anerkannt ist. In der Regel sind Wochenendseminaren treffen, um unter der diese Tätigkeit hoffentlich noch lange fortset- alle unsere Orchester gemeinnützig. Es reicht Leitung eines fachkundigen Dozenten die zen wird. aber für die Bezuschussung nicht aus, wenn vielfältige (meist aus Bearbeitungen beste- Frauke Peuker-Hollmann sich das Orchester selbst als „gemeinnützig“ hende) Literatur für mehrere Celli zu pflegen. zu erklären versucht. Vielmehr muss dem Die klanglichen Ergebnisse der letzten Zusam- Orchester die Gemeinnützigkeit vom zustän- menkunft konnten am ersten Märzsonntag Kein Geld für Noten? Wir helfen! – Auch digen Finanzamt bescheinigt worden sein. 2012 bewundert werden, eine eindrucksvolle 2012 Zuschüsse für Mitgliedsorchester Also: An das Finanzamt schreiben und die Mischung aus Kompositionen verschiedener Bescheinigung für die Gemeinnützigkeit des Epochen, die unter der kundigen Leitung von Nachdem der Landesverband Bayern im ver- Orchesters beantragen (dazu muss man nicht Gabriele Bergmann dem aufmerksamen Publi- gangenen Jahr über 25.000 Euro als allgemei- unbedingt ein eingetragener Verein sein). In kum zu Gehör gebracht wurden. Dass es dem nen Zuschuss an seine Einzel-Orchester auf der Regel reicht die Zeit bis zum Zuschusster- Ensemble auch nicht an Nachwuchs fehlen deren Anträge ausgeben konnte, steht auch min noch aus, eine solche Bescheinigung zu wird, zeigte sich, als zwei Schülerinnen aus für das Jahr 2012 wieder eine ähnlich be- erlangen, wenn Sie jetzt gleich an Ihr Finanz- der Streicherklasse des Marktoberdorfer Gym- deutende Summe zur Verfügung. Zuschüsse amt schreiben. Näheres ist auch auf der web-Seite des Bayerischen Musikrates www.musikinbayern. de unter „Forum der Verbände“ nachzulesen, wo das Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (StMWFK) eine Erläu- terung dazu veröffentlicht hat. Dirigentenzuschuss – Vergessen Sie auch nicht, ebenfalls bis zum 20. Oktober 2012 Ihren Antrag für den Dirigentenzu- schuss einzureichen, dessen Bewilligung an die Bedingungen „Gemeinnützigkeit“ und „Dirigenten-Prüfungsnachweis“ geknüpft ist. Die Antragsformulare gingen den Orchestern in Bayern mit dem ersten Jahresrundschrei- ben 2012 zu. Im Vorjahr konnte als Dirigen- tenzuschuss auf Antrag die Summe von über 12.000 Euro ausgeschüttet werden. Für alle Zuschussarten benötigt der LV die ausge- füllten Erhebungsbögen (vom ersten Jahres- rundschreiben) nach München zurück, wobei ein hoher wahrheitsgemäßer Jugendanteil im Foto: Karin Grohmann Orchester sich positiv auswirkt.

21 Aus den Landesverbänden Bayern (Forts.)

Neue Zuschussform: Alt und Jung – Wir Kammermusik-Seminar vom 17. bis 21. Ein gelungenes Abschlussvorspiel mit viel wollen aber in unseren Orchestern auch die Februar 2012 in Marktoberdorf Applaus und bewundernder Anerkennung Zusammenarbeit zwischen den Generationen von den Teilnehmern des Orchesterseminars besonders fördern. Geben Sie einer jungen Das Kammermusik-Seminar des LBLO, das je- Bayerischer Faschings-Salon, das zur selben Solistin / einem jungen Solisten die Chance, des Jahr in der Faschingszeit in Markoberdorf Zeit in Marktoberdorf stattfand, bildete den mit Ihrem Orchester zu musizieren! Dafür stattfindet, erfreute sich auch in diesem Jahr krönenden Abschluss der stundenlangen können Sie einen Zuschuss beim LV Bayern großer Beliebtheit. Es stand wieder unter der Übungen. So konnte Projektleiterin Ulrike beantragen, der als Anfangsbezuschussung Schirmherrschaft von Frau Angelika Schorer, Stickelbrocks wieder auf eine gelungene Ver- nach Maßgabe des Haushaltes zwar nicht Mitglied des Bayerischen Landtags. anstaltung zurückblicken. sehr hoch sein kann, aber doch seine Wir- Neun Kammermusikgruppen hatten sich Es war aber nicht nur eine Zeit der Ar- kung nicht verfehlen wird. Somit können auch angemeldet. Drei Klavierquartette, zwei Kla- beit. Es gab auch Gelegenheit, die Land- Orchester mit älteren Mitgliedern der Jugend viertrios, drei Streichquartette und ein Streich- schaft bei ausgedehnten Spaziergängen mit eine Chance geben. Machen Sie mit – es duo waren nach Marktoberdorf gekommen. Freunden und Mitspielern während der Mit- könnte auch Ihr Enkel davon profitieren! Hier übten sie von Freitagabend an bis zu tagspause zu genießen. Abends traf man Internationale musikalische Begeg- acht Stunden täglich. Sie wurden unterstützt sich mit den Musikern der anderen Gruppen nungen – Sollten Sie im Jahre 2013 eine Kon- und beraten von den sachkundigen und er- und der Orchesterspieler des Bayerischen zertreise ins Ausland planen oder den Gegen- fahrenen Dozenten Magdalene Kautter, Ulrich Faschings-Salons im Bierstüberl zum Ge- besuch von einem Orchester aus dem Ausland Birnbaum, Georg Eckle, Thomas Noichl und dankenaustausch und zum gemütlichen erwarten, stellen Sie einen entsprechenden Hartmut Tröndle. Beisammensein. Antrag für das Jahr 2013. Antragsformulare Alle Gruppen hatten sich ein anspruchs- Beim Abschied nahmen sich alle vor: laden Sie bitte von www.musikinbayern.de volles Programm vorgenommen und Dank Nächstes Jahr sehen wir uns wieder vom 8. herunter und senden Sie den Antrag an den guter Vorbereitung, großem Engagement bis 12. Februar 2013 zum Kammermusik-Se- LV Bayern in München. und geduldiger Unterstützung durch die Do- minar oder zum Faschings-Salon des LBLO in Bei Rückfragen beraten wir Sie gerne. zenten ein bemerkenswertes Ergebnis erzielt. Marktoberdorf. www.liebhaberorchester-in-bayern.de

Erfolgreiches Kontrabass-Seminar im Baye- rischen Wald

Sechs Kontrabassisten aus Niederbayern, Oberbayern und Oberfranken genossen bei strahlendem Frühlingswetter im Begegnungs- Haus-am-Weg in Langfurth bei Schöfweg im Bayerischen Wald das Seminar-Wochenende 16.-18. März 2012 unter der guten organi- satorischen Projektleitung von Dr. Günther Zimmermann. Mit ihrem Dozenten Karl Sacher, einem ehe- maligen Solo-Bassisten der Bamberger Philhar- moniker, wurden in Einzel- und Gruppenunter- richt Problemstellen aus von den Teilnehmern mitgebrachten Noten studiert und bearbeitet. Alle sahen darin einen wertvollen Beitrag für ihre Arbeit in den heimatlichen Ensembles und für ihre kammermusikalischen Aktivitäten, und sie wünschten sich auch für nächstes Jahr eine Wiederholung des Seminars. Beate Kranz, Dozent Georg Eckle, Anke Schulz, Ulrich Weber und Bibra Juncker-Knowles | Foto: Ulrike Stickelbrocks

Aus den Landesverbänden 22 Baden-Württemberg Berlin-Brandenburg

Kammerorchester Metzingen Zu sehen waren die Schweinchen einen Wie begeistert man Kinder für klassische Familienkonzert mit Schweinchen-Story Monat lang vor dem Konzert im Schaufens- Musik? ter der Buchhandlung Stoll in der Schön- Die Hochzeit zweier Schweine, bei der sich das beinstraße: dort thronten sie im Stroh auf Brautpaar und die Gäste ihre Festtagskleidung ihrer Kiste! Gestaltet waren sie aus Ton selbst auf das Borstenfell malen – das ist die und Pappmache von Kindern in der „KiWi Geschichte des Kinderbuches von Helme Heine – Kunst in der Werkstatt integrativ Met- „Na warte, sagte Schwarte“. Der Autor feierte zingen“ unter der Leitung von Christine 2011 seinen 70. Geburtstag. Der Stuttgarter Thomas. Komponist Andreas Tarkmann hat ein pfiffiges Im etwa einstündigen Familien-Herbst- und flottes Musikstück dazu komponiert. konzert des Kammerorchesters Metzingen Das Metzinger Kammerorchester wurde wurden weitere Musikstücke geboten, bei in seinem Familienkonzert mit der Schwein- denen sich die beteiligten Instrumente vor- chen-Story im Oktober 2011 durch ein furios stellen konnten: die Streicher etwa mit Mo- auftretendes Blechbläser-Quintett vergrö- zarts „Kleiner Nachtmusik“, der berühmten ßert: Die Stadtkapelle Metzingen stieg wieder Air von Bach und „Plink, Plank, Plunk!“ von mit ein ins Konzertgeschehen und schickte Anderson, das Schlagzeug und auch das einige ihrer Mitspieler, darunter ihren Chef, Blechbläser-Quintett unter Anderem mit Stadtkapellmeister Bruno Seitz. Erzählt wur- „That´s a Plenty“ von Pollack. de die Geschichte vom Komponisten selbst! Das ausverkaufte Konzert fand statt am Ein Kinderchor unter der Leitung von Petra Sonntag, den 16. Oktober 2011 um 17 Uhr in Blaich sang das „Lied von den glücklichen der Stadthalle Metzingen. Die Leitung hatte Schweinen“ mit Kindern und Eltern aus dem Oliver Bensch. Konzentration pur | Foto: Frank Siegmeier Publikum. Susanne Kohler Man nehme ein, zwei Gruselgeschichten von Edgar Allan Poe, gelesen von der Schauspie- lerin Bettina Mahr, und einige Filmmusiken aus spannenden Filmen wie „Der Weiße Hai“, „Psycho“ und „Dracula“ und schon hat man auch junge Leute in den Bann sinfonischer Musik gezogen – so geschehen im Febru- ar dieses Jahres bei den Probenarbeiten und Gruselkonzerten des Sinfonieorchesters Col- legium musicum Potsdam. Mit zwei Projekten, die sich um das Gru- selkonzert rankten, lud das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam unter der Lei- tung von Dr. Knut Andreas Schülerinnen und Schüler von Potsdamer Schulen ein, das Or- chester bei seinen Proben und Konzerten zu begleiten. Im Rahmen des Musikunterrichts besuchte eine siebte Klasse des Potsdamer Humboldt-Gymnasiums eine der Orchester- proben. Für den Besuch bereiteten die Schüler Fragebögen vor, um die Musiker in Interviews zu ihrer Arbeit im Orchester zu befragen. Da- rüber hinaus erhielten sie Beobachtungsauf- Gute Werbung geht neue Wege | Foto: Christine Thomas gaben zum Ablauf einer Orchesterprobe. „Für

23 Aus den Landesverbänden Berlin-Brandenburg (Forts.) Mecklenburg-Vorpommern viele Schüler ist das nicht nur die erste Begeg- Der 2010 neu gegründete Landesverband der Für die Planung der Arbeitsphase des Lan- nung mit klassischem Musikmaterial, sondern Liebhaberorchester in Mecklenburg-Vorpom- desamateurorchesters MV in diesem Jahr gab vor allem die erste Gelegenheit, Instrumenta- mern lud im selben Jahr zu einem Streicher- es nach den Erfahrungen der letzten Jahre kla- listen hautnah zu erleben. Sie erleben diese projekt mit musikalischen Kostbarkeiten im re Prämissen: ungewöhnliche Stunde Musikunterricht nicht Einzugsbereich von Schwerin ein. Mehrere • Statt weit auseinander liegender Probentage aus der Zuschauerperspektive, sondern sitzen Probenabende in größeren Abständen mün- mit teilweise stark schwankender Beteiligung verteilt im Orchester“ (Potsdamer Neueste deten in zwei Konzerte. Ein Ziel war auch die wird eine kompakte Arbeitsform an einem Nachrichten, 15.02.2012). Einige Schüler pro- Einbindung von Einzelmusikern und Musik- verlängerten Wochenende angestrebt. bierten Instrumente aus und manche blieben schülern im Sinne von Nachwuchsarbeit. Von • Mit einem deutlich anspruchsvolleren Pro- weit über das „Soll“ hinaus bis zum Ende der 25 Teilnehmern gehörten dann auch immerhin gramm hoffen wir Mitspieler zu gewinnen, für Orchesterprobe am späten Abend. Das war sieben nicht einem BDLO-Mitgliedsorchester die die vergangenen Projekte musikalisch un- Musikunterricht im wirklichen Leben. an. Die durchweg sehr guten Rückmeldungen interessant waren. Den jungen Nachwuchs – sei es als Zuhö- ermutigten den Vorstand zu einem etwas • Um die Effektivität der Probenarbeit anzu- rer oder als ausführende Musiker – zu fördern, größer angelegten Projekt im vergangenen heben, setzen wir Dozenten als Stimmführer ist stets ein Anliegen des Sinfonieorchesters Jahr. Dirigent Wolfgang Friedrich (Schwerin) und als Registerprobenleiter ein. Collegium musicum Potsdam. So kooperierte suchte Werke mit Holzbläsern, Schlagzeu- • Durch die Auswahl eines Probenortes das Orchester mit dem Jungen Orchester des gern, Waldhörnern und Solisten heraus, die in Vorpommern (Greifswald) will sich der Helmholtz-Gymnasiums Potsdam, das aus von 35 Liebhabermusikern und Musikschülern Landesverband mit seinem Projekt deutlich Schülern der 6. und 7. Klassen dieser Schu- umgesetzt wurden, davon 14 ohne BDLO- stärker als bisher auch im Osten des Bundes- le besteht. Gut vorbereitet durch ihren Mu- Anbindung. Mit einem Ausschnitt dieses landes präsentieren. siklehrer Frank Siegmeier mischten sich die Programms beteiligte sich das Projektorches- • Durch Einladungen per Flyer an alle 22 jungen Musiker unter die Orchestermusiker, ter auch am Landesorchesterwettbewerb, der Musikschulen des Landes und an die Uni- probten mehrmals mit ihnen und konnten in Greifswald ausgetragen wurde. Für die bei- versitätsorchester in Rostock und Greifswald erstmals in einem Sinfonieorchester mitwir- den Konzerte am Ende der Arbeitsphase An- hoffen wir, Ensembles auf das Projekt auf- ken und nebenbei noch eine Menge lernen. fang November entschied der Vorstand, aus merksam zu machen, die bisher (noch) nicht Man war sich schnell einig, dass diese Zusam- bereits gesuchten Namensvorschlägen einen dem BDLO angehören. menarbeit noch in diesem Jahr fortgesetzt auszuwählen: Das Landesamateurorchester • Die Mitwirkung von Mitspielern aus anderen werden sollte. MV wurde aus der Taufe gehoben. Bundesländern ist ausdrücklich erwünscht. In den vergangenen Jahren brachte das • Mit einem Konzert in Greifswald soll die Sinfonieorchester Collegium musicum Pots- Arbeitphase öffentlichkeitswirksam und (hof- dam bereits zahlreiche Kinderkonzerte zu fentlich) eindrücklich abgeschlossen werden. Gehör, die vom jungen Publikum stets sehr • Die notwendigen Teilnahmegebühren und gut angenommen wurden. So stand u. a. das Kosten für Übernachtung und Verpflegung musikalische Märchen „Peter und der Wolf“ sollen moderat gehalten werden. von Sergej Prokofjew ebenso auf dem Pro- Im Moment läuft die Ausschreibung. Erste gramm wie Carl Nielsens „Aladdin-Suite“, Anmeldungen sind eingegangen, und es bleibt die das gleichnamige Märchen (gelesen von abzuwarten, wie die Musikfreunde aus Meck- Bettina Mahr) musikalisch umrahmte. In Zu- lenburg-Vorpommern und den angrenzenden sammenarbeit mit der Kreismusikschule Pots- Bundesländern auf dieses Angebot reagieren. dam-Mittelmark „Engelbert Humperdinck“ Risiko und Chance liegen wie so oft dicht bei- war im Dezember 2011 die Kinderoper „Hän- einander, aber ohne Wagnis gibt es in aller sel und Gretel“ zu erleben – auf der Bühne Regel auch keinen Gewinn. Die Hanse- und junge Schülerinnen und Schüler der Kreismu- Universitätsstadt Greifswald präsentiert sich sikschule. Das nächste Kinderkonzert im Juni jedenfalls als musikalische Hochburg mit gut 2012 widmet sich ganz dem Flöte-spielenden rekonstruierter Altstadt und wartet auf ihre preußischen König Friedrich II., dessen 300. musizierfreudigen Gäste. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. Holzbläser bereicherten das Klangbild im vergangenen Jahr Volker Schubert Ulrike Prasuhn Foto: Volker Schubert

Aus den Landesverbänden 24 Nordrhein-Westfalen

Ohne Ehrenamt keine Laienmusik! – Ulrich Jahren hervorgehoben: Er wurde bereits mit Nacht, Fahrt zum Bahnhof, Ausharren auf Kaiser gibt nach 32 Jahren den Vorsitz des dem Bundesverdienstkreuz und mit der Eh- zugigen Bahnsteigen, Hoffen, dass der Zug Instrumental-Vereins Wuppertal an seinen rennadel des Bundesverbandes der deutschen auch pünktlich fährt, Ärgern, wenn dies aus Nachfolger ab Liebhaberorchester ausgezeichnet und bekam den unterschiedlichsten Gründen mal wieder viele Dankesworte des Wuppertaler Oberbür- nicht der Fall ist. Und dann Fahren, Fahren, Diese Überschrift mag etwas eigenartig sein, germeisters zum Konzert im März 2012, als er Fahren. Hunderte von Kilometern pro Strecke, denn als engagierte Amateurorchesterspieler den Vereinsvorsitz nun auch in aller Öffent- aufs Ganze gesehen mehr als eine Million von sagen wir erst einmal: Wichtig ist, dass ich lichkeit seinem Nachfolger Nikolaus Tschöpe Kilometern für das Studio-Orchester Duis- mein Instrument und meine Orchesterstim- übergab. Das Orchester hat ihm den Dank burg und für die Musik. me beherrsche. Alles andere ist nachrangig. für seine Arbeit regelmäßig und auch zum Seit 1974, 38 Jahre lang, war Prof. Peter Richtig, das ist die Baustelle Nummer eins. Abschluss übermittelt, in dem es ihn zum Baberkoff der künstlerische Leiter unseres Or- Aber dann folgt sogleich die Baustelle Num- Ehrenmitglied ernannte. Der Landesverband chesters, eine schier unglaublich lange Zeit. mer zwei: Wie kriegen wir das hin, dass wir NRW und auch der Bundesverband danken Mehr als drei Jahrzehnte lang profitierten wir gemeinsam ein Orchesterkonzert auf die ihm sehr herzlich für seine immer noch an- von seiner beeindruckenden Musikalität, sei- Beine stellen? Da braucht es Leute, die das dauernde Bereitschaft, die Kassenprüfung zur nem großen Wissen und seinem riesigen Er- organisieren! Und so landen wir beim Ehren- regelmäßigen Mitgliederversammlung durch- fahrungsschatz. amt, ohne das nichts geht in diesem Land, zuführen! wie inzwischen auch die Politik bemerkt hat, Elisabeth Birckenstaedt und Nikolaus Tschöpe Geiger, Bratscher Dirigent und Komponist denn sonst würde sie nicht regelmäßig dafür Peter Baberkoff, 1929 in Russe (Bulgarien) ge- werben. Genau das hat bereits vor 32 Jah- boren, hatte das Dirigieren bei Berühmtheiten ren Ulrich Kaiser erkannt und übernahm den Über eine Million Kilometer aus Liebe wie Hans Swarowsky gelernt und als Profigei- Vorsitz des Instrumental-Vereins Wuppertal, zur Musik – Dirigent Prof. Peter Baberkoff ger und -bratscher unter so bedeutenden Di- eines Orchesters, das seit dem Jahr 1830 Er- verabschiedet sich nach 38 Jahren vom rigenten wie Antal Dorati, Karl Böhm, Rafael fahrungen mit dem Ehrenamt hat. Er sorgte Studio-Orchester Duisburg Kubelik, Josef Knirps u.v.a. gespielt. Von 1987 dafür, dass das Orchester weiterhin einen der bis 1997 war er Professor für Dirigieren an der langen Orchester-Tradition gemäßen Platz in Wenn man Außenstehenden erzählte, dass Musikhochschule Freiburg. der Wahrnehmung der Wuppertaler Bürger Prof. Peter Baberkoff seit 1987 für jede Pro- Als lebender Komponist konnte Peter hat. Er initiierte Konzerte, die Wuppertaler be des Studio-Orchesters Duisburg extra aus Baberkoff unserem Ensemble mehrere seiner Nachwuchstalente integrierten, wie in der Freiburg anreiste, so reichten die Reaktionen anspruchsvollen Kompositionen „auf den Vergangenheit Pina Bausch und Siegfried Palm von ungläubigem Staunen bis hin zum Aus- Leib“ schreiben und mit ihm uraufführen. (die heutigen Nachwuchstalente müssen sich ruf: „Das ist ja verrückt.“ Und tatsächlich Peter Baberkoff beherrschte also viele Seiten natürlich noch beweisen...), man wählte Kon- muss man im positiven Sinne des Wortes der Musikpraxis und alle Tricks, wie man die zertorte wie die historische Stadthalle und „verrückt“, genauer „musikverrückt“ sein, um Meisterwerke der Musikgeschichte optimal sorgte so dafür, dass der Instrumentalverein diese Strapaze jahrzehntelang immer wieder zum Klingen bringt und heikle Stellen unfall- präsent war und ist. Das war ihm aber noch auf sich zu nehmen: Aufstehen mitten in der frei überbrückt. Beseeltes Spiel ging ihm über nicht genug, so engagierte er sich als Kassen- prüfer beim Bundesverband der deutschen Liebhaberorchester und später auch beim Landesverband der Liebhaberorchester NRW. Das zeigt, dass ihm die finanzielle Seite der Vereine immer sehr vertraut war. Der Instru- mental-Verein Wuppertal hatte in der „Ära Kaiser“ auch nie über grundlegende finanziel- le Probleme zu klagen – Ulrich Kaiser hat ein Händchen für eine solide Vereinsfinanzierung. Seine vielfältigen Aktivitäten für das Orchester und auch für den Beitrag im Wuppertaler Kul- turleben wurden schon in den vergangenen Studio-Orchester Duisburg, Foto: Michael Schaad

25 Aus den Landesverbänden Nordrhein-Westfalen (Forts.) alles, Präzision aber auch. Unermüdlich prob- Dohmen, dem Geiger Christoph Schickedanz Auf Konzerttournee durch das Reich der te er mit uns, lange Zeit in mäßiger Übege- sowie dem Konzertmeister der Berliner Phil- Mitte – Das Hofgartenorchester Bonn schwindigkeit, erst spät in der Projektphase harmoniker Rainer Sonne, um nur einige we- gastierte zum Jahreswechsel 2011/2012 in zog er das Tempo dann an. Schlampigkeiten nige Namen zu nennen. Viele ehemalige Or- sieben chinesischen Städten duldete er nicht und gab sich erst dann zu- chestermitglieder spielen heute in namhaften frieden, wenn wir wirklich am Limit unseres deutschen und europäischen Ensembles, als 04.01.2012: Konzertsaal von Hangzhou, Chi- Leistungsvermögens angelangt waren. Dass Solisten oder traten als Orchesterleiter eine na. Es ist 17.30 Uhr. Anspielprobe. Gerade diese Leistungsgrenze im Laufe der Jahre professionelle Karriere an. haben wir den Slawischen Tanz Nr. 8 von und Jahrzehnte immer weiter nach oben ge- Wenn es noch eines Beweises bedurft Dvorak gespielt. „Das klingt im Moment noch schraubt werden konnte, war das besondere hätte, dass die Musik ein perfektes Wellness- etwa so als habe eine Ziege auf die Wiese Verdienst Peter Baberkoffs. Programm für Körper, Geist und Seele dar- geschissen“, urteilt unser Dirigent Prof. Gott- stellt, so ist Peter Baberkoff das beste Beispiel fried Engels, der im Zuhörerraum gelauscht dafür. Auch heute noch, im fortgeschrittenen hatte. Wir gucken ein wenig beleidigt. Hatten Alter, ist er nach Probenschluss der Fitteste wir den Dvorak nicht gerade genauso gut ge- von uns allen, und man kann nur darüber spielt wie gestern im Konzert? Und war das staunen, wie viel Energie er ausströmt und nicht aller Ehren wert gewesen? auf uns Musizierende überträgt. Aber dann wird schnell klar, was unser Di- rigent meint. Alle sieben Konzertsäle, die wir Abschied mit Brahms, Mozart und Debussy während unserer Konzerttournee kennenler- Derzeit proben wir für unser letztes ge- nen, haben eine andere Akustik und transpor- meinsames Konzert, mit der 1. Sinfonie von tieren unser Musizieren völlig unterschiedlich. Brahms, dem „Nachmittag eines Fauns“ von Deshalb gilt es jeden Abend aufs Neue die je- Debussy sowie dem Flötenkonzert D-Dur weils optimale Klangbalance zu finden. von Mozart. Schon über den Proben liegt ein Noch blicken wir in leere Ränge. In gut Hauch von Abschiedsschmerz. Wie wird das zwei Stunden wird dies anders sein. Denn Peter Baberkoff, Foto: Privatarchiv erst bei unseren letzten beiden Konzerten das Konzert ist ausverkauft, wie die anderen sein? Und bei der Abschiedsfeier danach? sechs Konzerte dieser Tour auch. Nachher Unvergessliche Konzerte, beeindruckende Werden wir die richtigen Worte finden, um werden hier wieder rund 1.600 Zuhörer sit- Solisten, hohes Niveau Prof. Peter Baberkoff für achtunddreißig Jahre zen, um unser Neujahrskonzert zu hören. Ein Was die schönsten gemeinsamen Erlebnisse intensiver, inniger Zusammenarbeit zu dan- tolles Gefühl. Ein so großes Publikum haben waren? Bei mehr als 70 Projekten und fast ken? Ist es überhaupt möglich, mit Worten wir, das Hofgartenorchester Bonn, schließlich 200 Konzerten fällt es schwer, etwas heraus- auszudrücken, was wir am Ende einer so lan- nicht alle Tage. zugreifen. Zumal für Peter Baberkoff ohnehin gen Zeitspanne empfinden? In China sind Hallen dieser Größe völlig immer klar war, welches Konzert das schöns- Ausgerechnet Victor Hugo, der große normal. Wie überhaupt alles deutlich größer te und wichtigste sein würde, nämlich das Schriftsteller, zeigte sich skeptisch, was die dimensioniert ist als bei uns: der Flughafen jeweils nächste. Macht des Wortes anbelangt und verwies er- von Peking – einfach riesig; die Hochhäuser in Will man dennoch ein paar Höhepunkte satzweise auf eine höhere Instanz: „Die Mu- den Städten – atemberaubend hoch, die Ent- nennen, dann sind das der 1. Preis im Bun- sik drückt das aus, was nicht gesagt werden fernungen zwischen dem nördlichsten und deswettbewerb der Amateurorchester, die kann und worüber zu schweigen unmöglich südlichsten bzw. dem westlichsten und öst- Auftritte bei den Rheinischen Musikfesten ist.“ Setzen wir also darauf, dass wir Peter Ba- lichsten Punkt Chinas – unvorstellbar weit. und internationalen Musikfestivals, sowie die berkoff unseren tief empfundenen Dank über Gewaltig auch die Werbetafeln, die un- Tournee nach China, mit sechs Konzerten unser Musizieren auszudrücken vermögen. ser Kommen ankündigen. Schon aus großer in den großen Konzerthallen von Peking, Und egal wie die Geschichte des Studio-Or- Entfernung sehen wir uns von den Plakaten Shanghai und anderen Metropolen. Unver- chesters weitergeht, so steht doch eines fest: lächeln. Auch unseren Dirigenten Gottfried gesslich auch die Begegnungen mit vielen Peter Baberkoff erhält einen festen Ehrenplatz Engels wusste der Plakat-Gestalter spektaku- spannenden Solisten: der Pianistin Heidrun in unseren Herzen und wir werden auf immer lär in Szene zu setzen: huldvoll und fast wie Holtmann, dem jungen Frank-Peter Zimmer- auch „sein“ Orchester bleiben. Gott Vater persönlich lässt er ihn hoch oben mann, dem späteren Wagner-Sänger Albert Christoph Bruckmann über dem Orchester thronen.

Aus den Landesverbänden 26 Solche Vorschusslorbeeren schrauben die Kunst besteht vielmehr darin, diese Musik so Chinareise in Daten & Fakten Erwartungen des Publikums natürlich nach leicht, lebendig und mit so viel Raffinesse zu • Orchester: Hofgartenorchester Bonn oben. Und bei allem Stolz über die große öf- spielen, dass sie ihren Charme entfalten kann • Dirigent: Prof. Gottfried Engels fentliche Aufmerksamkeit wird uns plötzlich und zu swingen beginnt. Man merkt sofort, • Solistin: Kerstin Hövel, Sopran bewusst, dass dies zugleich eine hohe Ver- ob der Funke überspringt oder nicht. • Reisezeit: 25.12.2011 bis 6.1.2012 antwortung bedeutet. Vielleicht mag es et- In unserem ersten Konzert an der Shang- • Konzertorte: Shanghai, Jiangyin, Ningbo, was pathetisch klingen, doch in diesen zwei hai Jiaotong University scheint dies gelun- Zhoushan, Jiaxing, Shaoxing, Hangzhou Wochen sind wir – das Hofgartenorchester gen zu sein. Studenten und Professoren ap- • Zuhörer: insgesamt rund 10.000 Bonn – die Botschafter für Musikkultur „made plaudieren derart begeistert, als erlebten sie • Flugkilometer: 16.610 km in Germany“ bzw. „made in Austria“. Halb- ein Popmusik-Event und nicht ein Konzert • Bahnkilometer: 1.630 km herzige Auftritte verbieten sich da von selbst, mit klassischer Musik. Dass man uns hier so • Buskilometer: 1.350 km Dilettantismus sowieso. freundlich, offen, ja beinahe überschwäng- • Weitere Infos: www.china-tournee.de Entsprechend sorgfältig hatten wir uns lich empfangen würde, hätten wir uns in un- auf die Konzertreise vorbereitet. Auf Tschai- seren kühnsten Träumen nicht vorzustellen sei dies keinerlei Beleg dafür, dass es den Zu- kowskys „Romeo und Julia“ und Strauss´ Fle- gewagt. hörern nicht gefallen habe. Glücklicherweise dermaus-Ouvertüre ohnehin. Aber auch auf Umso irritierender, dass der Applaus zeigte sich, dass Reiseleiter Dr. Peter Wiede- die Neujahrsklassiker wie „An der schönen während des zweiten Konzerts eher spärlich hage nicht nur ein exzellenter Organisator, blauen Donau“, „Frühlingsstimmenwalzer“ ausfiel. Hatten wir – entgegen der eigenen sondern auch ein talentierter Moderator ist. oder „Tritsch-Tratsch-“. Spitzenorchester Empfindung – etwa schlecht gespielt? Nein, In bester Entertainer-Manier und in perfektem wie die Wiener Philharmoniker mögen diese das sei überhaupt kein Grund zur Sorge, be- Chinesisch kitzelte er das Publikum: schöne Musik notfalls mit verbundenen Augen und ruhigte man uns während der Pause. Das Zugaben gebe es nur dann, wenn das Publi- in stark alkoholisiertem Zustand noch voll- Publikum hier in China sei – von unserem kum sie sich durch angemessen begeistertes endet spielen - doch wir müssen uns dieses schönen Uni-Erlebnis mal abgesehen - gene- Klatschen auch wirklich erarbeite. Das Publi- Repertoire erst mal hart erarbeiten. Es liegt rell deutlich zurückhaltender als wir dies von kum des gestrigen Abends habe drei Zugaben gar nicht mal so sehr an besonders hohen Deutschland kennen, und wenn der Applaus geschafft. Und es sei doch eigentlich unvor- technischen Schwierigkeiten. Die eigentliche weniger intensiv und weniger lang ausfalle, stellbar, dass Vergleichbares hier und heute nicht gelingen sollte, oder etwa doch? Im Endeffekt sind wir keinen Abend ins Hotel gefahren, ohne unsere drei Zugaben gespielt zu haben. Und spätestens wenn unsere wunderbare Sängerin Kerstin Hövel „Jasmin“ anstimmte, in China das Lied aller Lieder, brandete spontaner Szenenapplaus auf und kannte die Begeisterung keine Gren- zen mehr. Nicht selten strömten nach dem Konzert sogar einige Fans auf die Bühne, um Autogramme zu holen oder Fotos mit uns zu machen. China sucht den Superstar. Recht schnell gewöhnen wir uns an den Tournee-Rhythmus: Zurück zum Hotel. Abendessen. Koffer packen. Dann Nachtruhe (oder doch noch die Stadt unsicher machen?). Frühes Aufstehen am Morgen. Aufzugstau meistern, auschecken, frühstücken. Dann Koffer einladen und rein in die Busse, auf zum nächsten Ziel. Auf zwei Wochen gesehen funktioniert das nur dann reibungslos und Jeden Tag aufs Neue galt es, sich auf die Akustik des jeweiligen Konzertsaals einzustellen | Foto: Verena Kühn ohne Spannungen, wenn die Organisation

27 Aus den Landesverbänden Nordrhein-Westfalen (Forts.) top ist und alle 91 Mitreisenden auch wirk- die wuselige Altstadt ein, besuchen den be- begeistert. Wie schön, dass wir uns über die lich mitziehen. Auf dieser Reise ist beides der rühmten Westsee bei Hangzhou, durchstrei- Weltsprache Musik gemeinsam auf das neue Fall. Das Organisationsteam um Peter Wie- fen die Verbotene Stadt in Peking, besteigen Jahr 2012 einstimmen können: xin nián hao! dehage, Simon Toewe und Kati Weidmann die gigantische Chinesische Mauer, sind zu Christoph Bruckmann bereitet jeden einzelnen Tag perfekt und bis Gast auf Seidenmärkten, in Teeplantagen und ins Detail vor; die Orchestermitglieder ihrer- Cloisonné-Manufakturen, fahren mit Ruder- seits erweisen sich als so diszipliniert, dass booten durch die Grachten eines alten Städt- die zwangsläufig engen Zeitraster eingehal- chens u.v.m. ten werden können. Unsere Stimmung ist 04.01.2012: Konzertsaal von Hangzhou, bestens, und man spürt förmlich, wie das China. Es ist 20.00 Uhr. Eingehüllt in dicke Ja- Orchester von Tag zu Tag enger zusammen- cken warten 1600 Menschen auf den Beginn wächst. des Konzerts. Es ist kalt und zugig, wie so „Habt ihr denn außer Hotels und Kon- häufig in chinesischen Konzerthallen. Aber zertsälen auch was von China gesehen?“, das gilt es jetzt auszublenden. Mit dem Slawi- fragen uns die Daheimgebliebenen. Ja, auch schen Tanz Nr. 8 spielen wir uns warm. Und dafür bleibt Zeit. Wir flanieren an der Fluss- jetzt klingt die Musik von Antonin Dvorak so, promade von Shanghai mit beindruckendem als sei sie eigens für diesen Raum komponiert. Werbung im XXL-Format – Ankündigungen in der Stadt und Blick auf die Skyline der Stadt, tauchen in Unser Dirigent strahlt, das Publikum klatscht rings um das Konzertgebäude | Foto: Verena Kühn

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/LHEKDEHURUFKHVWHU)UKMDKULQGG  Aus den Landesverbänden 28 Neue MitgliedsOrchester stellen sich vor

Frankfurt am Main

Das MainKammerOrchester Frankfurt am Gesangssolisten oder Chören, Werke u.a. von oder eine andere Möglichkeit sehen, unsere Main Bach, Händel, Mozart oder Beethoven, aber musikalischen Aktivitäten zu unterstützen, auch der klassischen Moderne wie Janáček, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf: www. In der regen Kulturszene von Frankfurt am Martinu oder Schnittke auf dem Programm. main-kammerorchester.de Main hat sich in den letzten Jahren ein neues Hinzu kommen auch Ur- oder deutsche Erst- Fabian von Schlabrendorff Kammerorchester etabliert. aufführungen von zeitgenössischen Nach- Das MainKammerOrchester wurde im wuchskomponisten. Höhepunkte aus den Neue Mitgliedsorchester Sommer 2003 von etwa 20 ebenso begeis- abwechslungsreichen und originellen Pro- terten wie technisch fortgeschrittenen Ama- grammen zu benennen, fällt schwer. Das teur-Musikern aus Frankfurt und dem Rhein- Projekt 2009 mit Strawinskys Ballet „Apollon Wir begrüßen an dieser Stelle die seit Novem- Main-Gebiet gegründet. Einmal in der Woche musagète“ mit Tänzern oder das imponieren- ber 2011 neu aufgenommenen Mitgliedsor- setzen sie sich seitdem unter der Leitung de Orgelkonzert von Francis Poulenc im Jahr chester in der „Familie“ des BDLO und freuen von Jan Polívka intensiv mit technischen, 2010 zählen sicher dazu. Seit seiner Grün- uns auf rege Mitarbeit und Beteiligung. intonatorischen und aufführungspraktischen dung vor acht Jahren hat das MainKammer- Fragen auseinander und studieren Werke Orchester insgesamt über 20 verschiedene Altensteig | Orchesterverein Altensteig vom Barock bis zur Moderne ein. Fast alle En- Konzertprogramme erarbeitet und in fast 50 Berlin | World Doctors Orchestra semble-Mitglieder haben jahrelange Orches- Konzerten der Öffentlichkeit vorgestellt. www.world-doctors-orchestra.org tererfahrung und musizieren regelmäßig in Geleitet wird das MainKammerOrches- Berlin | Telemann-Orchester verschiedenen Kammermusik-Formationen. ter seit seiner Gründung von Jan Polívka, der www.telemannorchester.de Das MainKammerOrchester gibt drei seit 2002 einen Lehrauftrag für Klavier an der Bocholt | Collegium musicum Bocholt Konzerte im Jahr – z.B. in Frankfurter Kirchen, Frankfurter Musikhochschule inne hat. Zur www.collegium-musicum-bocholt.de in der „Loge zur Einigkeit“ und im Frankfurter Förderung des Orchesters und seiner musika- Düsseldorf | Löricker Kammerorchester Seniorenheim „Sonnenhof“, das das Ensemb- lischen Aktivitäten hat sich 2008 der Verein www.loericker-Kammerorchester.de le großzügig unterstützt. Dabei standen, der Musikfreunde Rhein-Main e.V. gegründet. Eilenburg | Musikverein Eilenburg e.V. teilweise in Zusammenarbeit mit Studenten Der Verein verfolgt ausschließlich gemein- www.musikverein-eilenburg.de der Frankfurter Musikhochschule sowie mit nützige Ziele. Sollten Sie mitspielen wollen Frankfurt/M | MainKammerOrchester www.main-kammerorchester.de Hammelburg | Bezirksjugendsinfonie- orchester Unterfranken www.bmhab.de Köln | Flora Sinfonie Orchester www.flosio.de Krefeld | Bayer-Symphoniker Krefeld- Uerdingen www.bayer-symphoniker.de Leverkusen | Bayer-Philharmoniker Leverkusen e.V. www.bayer-philharmoniker.de Münster | Studentenorchester Münster www.studentenorchester.de Pinneberg | Jugendorchester der Musik- schule der Stadt Pinneberg www.musikschule-pinneberg.de Schramberg | Sinfonieorchester der Musik- schule Schramberg e.V. www.musikschule-schramberg.de Tübingen | Sinfonietta Tübingen Foto: Rolf Oeser www.sinfonietta-tuebingen.de

29 Neue Orchester Adressen

Bundesverband Landesverbände

Bundesverband Deutscher Baden-Württemberg Rheinland-Pfalz Liebhaberorchester e.V. Volkmar Fritsche (Präsident des Landesver- Erdmann Hollborn (Vorsitzender des www.bdlo.de bandes Baden-Württembergischer Liebha- Landesverbandes Rheinland-Pfälzischer Geschäftsstelle: berorchester e.V.) | Ansprechpartnerin: Dr. Liebhaberorchester e.V.) Jakobsgarten 8 Berggartenstraße 11 | 01277 Dresden Karina Telle (Vizepräsidentin) In der Aue 17 67069 Ludwigshafen | Fon (0621) 65 49 09 Fax (0351) 802 30 23 69118 Heidelberg | Fon: (06221) 890 49 80 [email protected] Torsten Tannenberg (Geschäftsführer) [email protected] Fon (0351) 810 42 38 | [email protected] www.lbwl.de Saarland Heike Heinz (Mitgliederverwaltung / Buchhal- Horst Riller (1. Vorsitzender des Saarlän- tung) Fon (0351) 65 57 37 98 | [email protected] Bayern dischen Landesverbandes der Liebhaber- Matthias Pagenkopf (Zeitschrift / Layout) Frauke Peuker-Hollmann (Präsidentin des orchester) Breitensteinstraße 23 Fon (0351) 65 57 37 99 | [email protected] Landesverbandes Bayerischer Liebhaber- 66424 Homburg Einöd | Fon (06848) 867 orchester e.V.) Fax (06848) 73 01 77 | [email protected] Walberlastraße 1 | 91077 Neunkirchen a.B. Präsidium Fon/Fax (09134) 76 26 Sachsen [email protected] Helge Lorenz (Präsident des Landesver- Helge Lorenz (Präsident) www.liebhaberorchester-in-bayern.de bandes Sächsischer Liebhaberorchester e.V.) Bernerstraße 7 | 01217 Dresden Bernerstraße 7 | 01217 Dresden [email protected] Berlin und Brandenburg Fon/Fax (0351) 403 48 17 Rainer Vogt (Vorsitzender des Landesver- [email protected] | www.lslo.de Dr. Elisabeth Birckenstaedt (Vizepräsidentin) bandes Berlin-Brandenburgischer Liebhaber- Gerhart-Hauptmann-Straße 20 orchester e.V.) Calandrellistraße 18 f Thüringen 45657 Recklinghausen 12247 Berlin | Fon/Fax (030) 771 97 01 Dr. Wolfgang Müller (Präsident des Landes- Fon/Fax (02361) 141 88 [email protected] verbandes Thüringer Laienorchester e.V.) [email protected] www.lbbl-ev.de Südring 15 | 98693 Ilmenau-Oberpörlitz Fon (03677) 87 75 70 Frauke Peuker-Hollmann (Vizepräsidentin) Hessen [email protected] Walberlastraße 1 | 91077 Neunkirchen a.B. Erast von Jasienicki (Vorsitzender des Fon/Fax (09134) 76 26 Landesverbandes Hessischer Liebhaber- Landesverband Nord [email protected] orchester) Westring 46 | 65824 Schwalbach Wulf Hilbert (Vorsitzender des Landesver- Fon (06196) 10 88 | Fax (06196) 10 44 bandes norddeutscher Liebhaberorchester e.V.) Dr. Joachim Conradi [email protected] Berner Heerweg 183 | 22159 Hamburg Schlegelstraße 14 | 90491 Nürnberg Fon (040) 60 31 57 85 (p) / 42 88 53-228 (d) Fon (0911) 59 13 09 | Fax (0911) 59 48 36 Mecklenburg-Vorpommern Fax (040) 42 88 53-284 [email protected] Volker Schubert (Vorsitzender des [email protected] Landesverbandes der Liebhaberorchester Dr. Susanne Gläß (stellv. Vorsitzende Dr. Michael Goldbach in Mecklenburg-Vorpommern e.V.) Bremen) Mathildenstraße 8 | 28203 Bremen Talstraße 18 | 96120 Bischberg Willi-Zachow-Weg 9 | 19370 Parchim Fon (0421) 758 97 (p) | (0421) 21 86 01 09 (d) Fon (0951) 60 16 53 Fon (03871) 26 70 06 | [email protected] [email protected] [email protected] UMD Dr. Claudia Kayser-Kadereit (stellv. Nordrhein-Westfalen Vorsitzende Niedersachsen) Im Kamp 9 Dr. Michael Knoch Dr. Elisabeth Birckenstaedt (Vorsitzende 49205 Hasbergen | Fon (05405) 80 89 47 Blücherstraße 53 | 10961 Berlin des Landesverbandes der Liebhaberorchester Fax (05405) 80 89 48 Fon (030) 824 01 08 NRW e.V.) [email protected] [email protected] Gerhart-Hauptmann-Straße 20 Hannelore Kleefeld (stellv. Vorsitzende 45657 Recklinghausen Schleswig-Holstein) Travestieg 16 Fon/Fax (02361) 141 88 | [email protected] 22851 Norderstedt | Fon (040) 529 14 24 www.liebhaberorchester-nrw.de [email protected]

Service | Adressen 30 Veranstaltungskalender

2012

25.05.–29.05.2012 16.08.–19.08.2012 15.10.–18.10.2012 Bundesamateurorchester 40th Amateur Orchestra Festival der JAO Orchesterwerkstatt „Aus der Neuen Welt“ Europäische Jugend- und Begegnungsstätte Shizuoka/Japan Landesmusikakademie Wolfenbüttel Weimar Leitung: UMD Dr. Claudia Kayser-Kadereit Werkstatt für Sinfonieorchester 29.08.–02.09.2012 BDLO Landesverband Nord Bundesverband Deutscher Liebhaberorchester MusikSommerKurs für Kinder und Jugendliche 19.10.–21.10.2012 Alteglofsheim Kammermusikseminar Landesverband Bayerischer Liebhaberorchester Marktoberdorf Arbeitsgemeinschaft Münchner Laienorchester 07.09.–09.09.2012 22. Orchesterwerkstatt 19.10.–23.10.2012 Landesmusikakademie Berlin Kurs Orchesterdirigieren für Schul- und Landesverband Berlin-Brandenburgischer Liebhaberorchester Jugendorchester Landesmusikakademie Sachsen Schloss 21.09.–23.09.2012 Colditz Dirigierseminar für Orchesterleiter Bundesverband Deutscher Liebhaberorchester Musikschule Mannheim Landesverband Baden-Württembergischer Liebhaberorchester 01.11.–04.11.2012 Orchesterseminar 21.09.–23.09.2012 Landesmusikakademie NRW in Heek Herbstseminar und Länderkonferenz des Gustav Mahler, Sinfonie Nr. 4 BDLO Dirigent: Timor Oliver Chadik Schlitz Landesverband der Liebhaberorchester NRW Bundesverband Deutscher Liebhaberorchester 10.11.2012 05.10.–07.10.2012 Streicherschulung 15.06.–17.06.2012 Kammermusikseminar München (Gasteig) Tag der Musik Musikakademie Schloss Weikersheim Arbeitsgemeinschaft Münchner Laienorchester gesamtes Bundesgebiet Landesverband Baden-Württembergischer Liebhaberorchester www.tag-der-musik.de 10.11.–18.11.2012 Deutscher Musikrat 05.10.–07.10.2012 Bundesmusikwoche 50plus Cello-Ensemble Arbeitsphase II Sinfonieorchester, Blockflötenchor, 22.06.–24.06.2012 Marktoberdorf Kammerchor Streichquartett für Einsteiger Landesverband Bayerischer Liebhaberorchester Bayerische Musikakademie Marktoberdorf Landesmusikakademie NRW in Heek Bundesverband Deutscher Liebhaberorchester und Landesverband der Liebhaberorchester NRW 05.10.–07.10.2012 Landesverband Bayerischer Liebhaberorchester Landesamateurorchester MV Arbeits- 17.07.–04.08.2012 phase 2012 14.12.–16.12.2012 33. Internationale Ötztaler Kulturwochen Greifswald Streicher-Intensiv-Kurs Obergurgl (Österreich) Leitung: Wolfgang Friedrich Marktoberdorf BDLO Landesverband Nord Landesverband der Liebhaberorchester in Mecklenburg- Landesverband Bayerischer Liebhaberorchester Vorpommern 28.07.2012 Tag der Laienmusik Bamberg 13.10.2012 Landesverband Singen und Musizieren in Bayern Streicherschulung Franken Nürnberg Landesverband Bayerischer Liebhaberorchester

31 Service | Veranstaltungskalender Mitteilungen des BDLO

Hans-Lenz-Medaille an Xavier Naidoo

Der Sänger Xavier Naidoo ist für die Förde- rung des musikalischen Nachwuchses mit der Hans-Lenz-Medaille ausgezeichnet worden. Er erhielt die Ehrung der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (BDO) am 21. Dezember 2011 in Mannheim. Der Mannhei- mer Musiker diene Jugendlichen als Vorbild, sagte BDO-Präsident Ernst Burgbacher. Die Hans-Lenz-Medaille wurde im Jahr 2006 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Bundesvereinigung Deutscher Orchester- verbände gestiftet. Sie wird einmal jährlich an Persönlichkeiten vergeben, die sich in beson- derer Weise um die breite Verankerung der Musik in der Gesellschaft und um die Aner- kennung der Bedeutung des Laienmusizierens und insbesondere für die kulturelle Jugendbil- BDO-Präsident Ernst Burgbacher MdB, Xavier Naidoo, BDO-Vizepräsident Fritz Hörter (v.l.n.r.) Foto: Max Micus dung verdient gemacht haben. Zu den Preis- trägern zählen der Dirigent Sir Simon Rattle noch nie mehr Musik gehört als heute. Und musikaktive Senioren aller Orchestersparten und der Präsident des Deutschen Musikrates, trotzdem besteht Anlass zu Sorgen – z. B. um treffen, um zu musizieren und Anregungen Martin Maria Krüger. den Zugang zur musikalischen Bildung, um für eine ausdauernde und qualitätserfüllte den Schutz kreativer Leistungen, die Finan- Musikpraxis zu erfahren. Gleichzeitig dient zierung der kulturellen Infrastruktur oder die das Treffen für Multiplikatoren als Fortbildung Neue Musik – Konzertförderung Präsenz der unterschiedlichen Musikgenres in in der musikalischen Arbeit mit Senioren. Die den Medien. Der Tag der Musik bietet ein Fo- BDO lädt dabei folgende Zielgruppen ein: Der BDLO e.V. fördert seit dem Jahr 2011 jähr- rum, die außerordentliche Vielfalt der Musik in • Seniorenorchester lich bis zu fünf Konzertprojekte seiner Mit- einem größeren kulturpolitischen Rahmen öf- • Gruppen oder auch einzelne Senioren- gliedsorchester durch die Unterstützung von fentlich bewusst zu machen und vor allem die musiker aus Orchestern entstehenden Mehraufwendungen bei Kon- Menschen in den Mittelpunkt zu rücken, die • ehemalige Aktive als „Wiedereinsteiger“ zertprojekten mit zeitgenössischer Musik. diese Vielfalt gestalten und organisieren. Es ist oder als „Umsteiger“ Damit soll die Beschäftigung der Liebha- ein Tag musikalischer Feste und des Nachden- • Senioren als „Neueinsteiger“ berorchester mit dem zeitgenössischen Mu- kens über Musik und ihre Zukunft. • Dirigenten und Organisationsleiter von sikschaffen im Besonderen gefördert werden. In diesem Jahr findet der Tag der Musik Seniorenorchestern Die Ausschreibung und das Antragsformular vom 15. bis 17. Juni 2012 unter dem Motto • Instrumentallehrer in Musikschulen und finden Sie unter: www.bdlo.de > Download- „Hören“ statt. Alle Musizierenden sind aufge- in der Erwachsenenbildung Bereich - Dienstleistungen rufen, sich mit eigenen Aktionen und Veran- Weitere Informationen dazu unter: staltungen an dem vielfältigen Programm zu www.orchesterverbaende.de beteiligen. www.tag-der-musik.de Tag der Musik Per Mausklick zur GEMA-Anmeldung und An jedem Tag, in jeder Stunde findet in Deutsches Orchestertreffen 60+ im zum Tarifrechner Deutschland Musik statt – in öffentlichen September 2013 Mit dieser Anwendung können Sie sich die Veranstaltungen, in Bildungseinrichtungen, in gebräuchlichsten Tarife für Ihre Musiknut- den Medien, im privaten Bereich. Musik wird Im Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen wer- zungen unverbindlich online berechnen las- aktiv praktiziert, studiert, komponiert, herun- den sich vom 12. bis 15. September 2013 erst- sen und anmelden. tergeladen oder getanzt. Vor allem aber wurde mals auf Bundesebene Seniorenorchester und www.gema.de/tarifrechner

Mitteilungen des BDLO 32 Ohne Partner keine bilateralen Projekte – elektronischen Rechnungsversand lohnt. der EVL. 2009 haben sich die EVL und die Eu- Mit Hilfe der Tandem-Kontaktbörse den Elektronische Rechnungen können vor allem ropean Association of Youth Orchestras zur passenden Partner finden per E-Mail oder per Computer-Fax geschickt European Orchestra Federation (EOFed) zu- werden. sammengeschlossen. Die Vermittlung von Partnerschaften zwi- Alle umsatzsteuerpflichtigen Unterneh- schen Institutionen, Organisationen, Schulen, men profitieren von der neuen Regelung. Vereinen und Einzelpersonen in Deutschland Vereine, die der Kleinunternehmerregelung Ehrennadel des BDLO und Tschechien gehört zu den Kernaufga- unterliegen, betrifft die Regelung nicht. Aus- ben des Koordinierungszentrums Deutsch- genommen sind auch Spendenquittungen, die Der Bundesverband Deutscher Liebhaber- Tschechischer Jugendaustausch – Tandem. nach wie vor signiert werden müssen. orchester e.V. verleiht besonders verdienten Mit Hilfe der Tandem-Kontaktdatenbank Mitgliedern der ihm angehörenden Orchester (www.tandem-info.net/partner) können die 1985 gestiftete Ehrennadel. Nachfolgend auch Sie ohne großen Aufwand einen geeig- Initiatoren der Europäischen Vereinigung veröffentlichen wir die Namen der im letzten neten Partner finden. von Liebhaberorchestern (EVL) mit BDLO- halben Jahr ausgezeichneten Persönlichkeiten, Ihre Suche wird unterstützt von Jana Ehrennadel ausgezeichnet verbunden mit einem herzlichen Dank unseres Vežníková, [email protected] Verbandes für die von ihnen geleistete Arbeit: Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Im Rahmen des neunten Europäischen Or- Jugendaustausch – Tandem chesterfestivals in Tallinn überreichte BDLO- Angelika Bruker | Oberndorf Maximilianstraße 7 | 93047 Regensburg Präsident Helge Lorenz die BDLO-Ehrennadel Collegium Musicum e.V. Oberndorf a.N. (Notenwartin) Fon +49 (0) 941 58 55 7-0 am 27. April 2012 an den Schweizer Flötisten Dr. Siegfried Danowski | Oberndorf Fax +49 (0)941 58 55 7-22 und Dirigenten René H. Pignolo und an seine Collegium Musicum e.V. Oberndorf a.N. (Dokumentation [email protected] | www.tandem-org.de Frau Käthi Engel Pignolo. Mit der Auszeich- und Archiv) nung würdigte Helge Lorenz ihre Verdienste Angelika Exner | Oberndorf um die Gründung der Europäischen Vereini- Collegium Musicum e.V. Oberndorf a.N. (2. Stimmführerin Vereinfachter Einsatz elektronischer Rech- gung von Liebhaberorchestern (EVL) 1985 im der Celli und Quartett-Einsätze) nungen Schweizerischen Ferienort Grindelwald. René Norbert Feibel | St. Ingbert Pignolo, bis 2005 Dirigent des Berner Orches- Städtisches Orchester St. Ingbert (Künstlerische Leitung des Per E-Mail versandte oder im Internet zum ters PostStrings, hat mit diesem europäischen Orchesters seit 1987) Download bereitgestellte elektronische Rech- Dachverband seine Idee und Vision einer eu- Regina Gerl | Ahaus nungen werden vom Finanzamt künftig auch ropäischen Vernetzung der Liebhaberorches- Euregio Symphonieorchester VHS Ahaus (Beisitzerin im Vor- dann akzeptiert, wenn sie nicht digital si- ter Realität werden lassen. Das Internationale stand, Konzertorganisation) gniert sind. Die Regelung tritt rückwirkend Jahr der Musik bot den passenden Rahmen für Karin Grohmann | München zum 1. Juli 2011 in Kraft. die Gründung. Neben René Pignolo gehören Landesverband Bayerischer Liebhaberorchester (Präsidentin) Auch für Vereine führt das zu einer Ver- seine Frau für den Eidgenössischen Orches- Janny Heisterborg | Ahaus einfachung und vor allem zu einer Kosten- terverband EOV in der Schweiz, Dr. Joachim Euregio Symphonieorchester VHS Ahaus (2. Vorsitzender, einsparung, wenn sie Rechnungen erstellen Conradi für den BDLO, Hans Gschwend für Öffentlichkeitsarbeit) und versenden. Bisher war der Vorsteuerabzug das Orchester Liechtenstein Werdenberg so- Lutz Michlenz | Hoyerswerda nur dann zulässig, wenn das Rechnungsdoku- wie Wim van Schuppen für den holländischen Sinfonisches Orchester Hoyerswerda (Gründungsmitglied ment eine „qualifizierte elektronische Signatur“ Amateurorchesterverband FASO zu den Initi- vor 50 Jahren und langjähriger Dirigent) enthielt oder per „elektronischem Datenaus- atoren und Gründern der EVL. Bis 1991 hat Wolfgang Pfahler | Vreden tausch“ (EDI) erzeugt worden war. In Artikel 5 René Pignolo die EVL als Gründungspräsident Euregio Symphonieorchester VHS Ahaus (1. Vorsitzender des jetzt beschlossenen Steuervereinfachungs- geführt und geprägt. Käthi Engel Pignolo war seit 1985) gesetzes 2011 hat die Bundesregierung diese ihrerseits nicht nur von 1993 bis 2004 als Thomas Uphoff | Mannheim praxisferne Auflage aufgehoben. Der Signatur- Präsidentin des Schweizer EOV tätig, son- Kammerorchester der Mannheimer Abendakademie (Orches- zwang wurde zum 1. Juli 2011 rückwirkend dern hat sich bereits zuvor zehn Jahre um die tervorstand und Stimmführer der Cellogruppe) außer Kraft gesetzt. Für den Vorsteuerabzug Notenbibliothek des EOV verdient gemacht. Christiane Vogel | Hoyerswerda muss die elektronische Rechnung nun keine 1991 hat sie in Solothurn maßgeblich zum Sinfonisches Orchester Hoyerswerda (Langjährige Vereins- digitale Signatur mehr enthalten. Erfolg des zweiten Europäischen Orchester- vorsitzende) Vereine, die viele Ausgangsrechnungen festivals mit einer Rekordbeteiligung von über Bernd Wewer | Ahaus verschicken, sollten deshalb prüfen, ob sich 1000 Teilnehmern beigetragen. Von 1992 bis Euregio Symphonieorchester VHS Ahaus (Konzertmeister die Umstellung von Papierrechnung auf den 2006 war sie darüber hinaus Vizepräsidentin und Kassenführer)

33 Mitteilungen des BDLO Konzertdokumentation

zusammengestellt von Joachim Conradi

Hier sind jene Konzerte aufgelistet, deren Pro- Bad Bederkesa – Musikverein im Land- Bamberg – Neues Kammerorchester gramme uns von den Mitgliedsorchestern im kreis Cuxhaven Leitung: Martin Spangenberg Laufe der letzten Monate zugegangen sind. Leitung: Ingo Hoesch Prokofjew: Symphonie classique • Weber: Klarinettenkonzert Damit auch Ihr Konzert zukünftig hier zu fin- Beethoven: Coriolan-Ouvertüre • Haydn: Madrigal „Der Nr. 2 op. 74 • Mozart: Sinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543 den sein wird, senden Sie bitte jeweils ein Kon- Sturm – La Tempesta“ Hob. XXIVa:8; mit dem Projektchor Leitung: Stefan Schili zertprogramm (oder gern auch die zugrunde- „November“ der VHS Bremerhaven • Bizet: Sinfonie Nr. 1 Bach: Suite Nr. 1 C-Dur BW 1066 • Bach, C. Ph. E.: Sinfonie liegende Datei) direkt an Dr. Joachim Conradi, C-Dur (2 Sätze) • Beethoven: Meeresstille und glückliche h-Moll Wq 182 Nr. 5 • Mozart: Oboenkonzert C-Dur KV 314 Schlegelstr. 14, 90491 Nürnberg (conradi@ Fahrt; mit dem Projektchor „November“ der VHS Bremerhaven • Mozart: Ballettmusik aus „Idomeneo“ KV 367 bdlo.de). Name des Orchesters, Konzertdatum und Ort sowie der Dirigent/inn/enname sollten Bad Dürkheim – Kammerorchester Berlin – Akademisches Orchester daraus klar hervorgehen. Leitung: Gabriele Weiß-Wehmeyer Leitung: Peter Aderhold Ankündigungen bevorstehender Konzerte Boyce, W.: Sinfonie op. 2 Nr. 5 D-Dur • Hummel, Bertold: Bizet: Suite op. 22 „Jeux d‘enfants“ • Mintzer, Bob: Rhythms finden Sie im Konzertkalender unter bdlo.de Weihnachtliche Suite op. 13B • Torelli: Weihnachtskonzert of the Americas • Rimski-Korsakow: Scheherazade > Konzerte & Termine. Tragen Sie alle erfor- op. 8 Nr. 6 • Vivaldi: Konzert für Piccolo-Flöte und Streich- derlichen Daten dort bitte selbst ein. Das dazu orchester C-Dur op. 44 Nr. 11, PV 79, RV 443, F. VI Nr. 4 • Berlin – Berlin-Brandenburgisches notwendige Passwort erhalten Sie in der Ge- Mawby, Colin: Gloria aus der Pastoralmesse G-Dur; mit dem Sinfonieorchester schäftsstelle ([email protected]). Kemptener Kammerchor Leitung: Ulrich Manfred Metzger Sibelius: Finlandia op. 26 • Sibelius: Violinkonzert d-Moll Bad Homburg – Verein der Musikfreunde op. 47 • Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 Aalen – Aalener Sinfonieorchester Leitung: Horst Schönwälder Leitung: Stephan Kühling Grieg: Elegische Melodien op. 34 // Brandt, Willy: Zweites Berlin – concentus alius – Homophilhar- Rossini: Ouvertüre „Die diebische Elster“ • Prokofjew: Peter Konzertstück op. 12, Bearbeitung für Trompete und Streich- monisches Kammerorchester Berlin und der Wolf • Séjourné, Emmanuel: Konzert für Marimba orchester (Bearb. M. Bucher) • Volkmann: Streicherserenade Leitung: Christiane Silber und Streichorchester Nr. 2 F-Dur op. 63 • Dvorák: Rondo g-Moll op. 94 für Verdi: Ouvertüre zu „La forza del destino“ • Bizet: Carmen- Violoncello und Orchester • Dvorák: Walzer op. 54 Nr. 4 Suiten 1 und 2, daraus Prélude et Aragonaise, L’entr’acte, Ahaus – Euregio Sinfonieorchester (Bearb. F. Günther) Habanera • Bizet: L’Arlésienne-Suite Nr. 2, daraus Farandole Leitung: Michael Rein • Tschaikowski: Nussknacker-Suite, daraus Tanz der Tschaikowski: Rokoko-Variationen op. 33 • Schubert: Bad Reichenhall – Orchester Zuckerfee • Puccini: Manon Lescaut, daraus Intermezzo; mit Sinfonie Nr. 3 D-Dur • Beethoven: Chorphantasie op. 80; Internationale Musiktage dem Duo Schwarz un Schmitz // Mendelssohn: Ballade „Die mit dem Chor der Euregio Konzertgesellschaft Leitung: Eduard Gert Felin erste Walpurgisnacht“ op. 60 • Eisler: Sturm-Suite aus der Ravel: Suite aus „Ma mère l‘oye“ • Strauss, R.: Vier letzte Bühnenmusik zum Drama „Sturm“ • Brahms: Schicksalslied Ahrensburg – Kammerorchester Lieder • Tschaikowski: Nussknacker-Suite op. 71a op. 54; mit der Cantorei der Reformationskirche Moabit und Leitung: Frank Löhr ver.di-Chor Berlin Mozart: Ouvertüre zu „Die Zauberflöte“ • Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 • Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 D-Dur op. 107

Altena – Märkisches Jugendsinfonie- orchester Leitung: Thomas Grote Mozart: Ouvertüre zu „Der Schauspieldirektor“ • Grieg: Peer- Gynt-Suiten 1 und 2 • Korngold, Erich Wolfgang: Schauspiel- Ouvertüre op. 4 • Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21

Altensteig – Orchesterverein Leitung: Jutta Hay / Renate Harr Mozart: Requiem d-Moll; mit dem Schulchor des Hermann- Hesse-Gymnasiums

Konzertdokumentation 34 Berlin – Instrumentalgruppe Pandurina Bonn – Bad Godesberger Kantatenorchester Chemnitz – Sächsisches Sinfonieorchester Leitung: Walter Thomas Heyn Leitung: Wolfram Kuster Leitung: Andreas Grohmann Jubiläumskonzert 25 Jahre: Fürstenau, Anton B.: Rondo Händel: Orgel-Konzert B-Dur op. 4 Nr. 6 HWV 294 • Schubert: Ouvertüre zu „Rosamunde – Die Zauberharfe“ Brillant • Mozart: Duett „Reich mir die Hand, mein Leben“ Händel: Orgelkonzert Nr. 10 op. 7 Nr. 4, HWV 309 • D 644 • Haydn: Hornkonzert D-Dur, Hob. VIId:3 • Schubert: aus Don Giovanni • Salieri: Sinfonie Nr. 19 D-Dur (1 Satz) • Poulenc: Konzert für Orgel, Streichorchester und Pauken Rosamunde / Zwischenaktmusik Nr. 1 • Mozart: Horn- Saint-Saëns: Arie der Dalilah, „Mon coeur s‘ouvre“ • Fauré: g-Moll • Händel: Orgelkonzert Nr. 1 op. 4 Nr. 1, HWV 289 • konzert Nr. 3 Es-Dur KV 447 • Schubert: Sinfonie Nr. 6 Pavane op. 50 • Gershwin: Song der Clara „Summertime“ • Händel: Orgelkonzert Nr. 13 F-Dur HWV 295 C-Dur D 589 Mussorgski: Bilder einer Ausstellung // Mozart: „Ah! Vous dirai-je, Maman“ • Cornelius, Peter: Die Könige • Rätz, Bonn – Bonner Orchesterverein Darmstadt – Instrumentalverein 1883 Martin: Konzertino 76 • Kreisler, Fritz: Sissy / Kleiner Wiener Leitung: Robert Wittbrodt Leitung: Bart Barzonsky Marsch • Moszkowski: Spanischer Tanz • Tschaikowski: Suppé: Ouvertüre „Leichte Cavallerie“ • Mozart: Fagottkon- Dvorák: Sinfonische Dichtung F-Dur op. 109, „Das goldene Blumenwalzer aus „Der Nussknacker“ • Hollaender, Friedrich: zert B-Dur KV 191 • Weber: Andante e Rondo Ungarese op. Spinnrad“ • Haydn: Trompetenkonzert Es-Dur Hob. VIIe:1 • Die Kleptomanin • Schostakowitsch: Walzer Nr. 2 aus der 35 • Svendsen: Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 4 Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 Jazz-Suite Nr. 2 • Eilenberg: Galopp „Petersburger Schlitten- fahrt“ – Instrumentalsätze bearbeitet (überwiegend von W. Brandenburg/Havel – Collegium musicum Darmstadt – Orchester der Technischen T. Heyn) Leitung: Ludwig Nast Universität Pachelbel: Kanon D-Dur • Mozart: Divertimento Nr. 4 B-Dur Leitung: Jan Schumacher Berlin – Jugendorchester Charlottenburg KV 186(159b) • Mozart: Andante für Flöte und Orchester Rheinberger: Der Stern von Bethlehem op. 164; mit dem Chor Leitung: Thomas Lamp C-Dur KV 315 • Molter: Concerto pastorale G-Dur • Britten: der TUD Saint-Saëns: Danse macabre op. 40 • Borodin: Polowetzer A Simple Symphony (1 Satz) • Linek: Sinfonia pastoralis • Tänze aus „Fürst Igor“ • Dukas, Paul: Der Zauberlehrling • Quantz: Flötenkonzert d-Moll Darmstadt – Sinfonietta Elgar: KonzertOuvertüre „Cockaigne“ op. 40 • Holst: Suite Leitung: Martin Lukas Meister op. 32, „Die Planeten“, daraus Nr. 1, „Mars“ und Nr. 4, „Jupi- Bremen – Orchester der Universität Strauß, J.: Walzer op. 292, „“ • Lehár: Lied ter, the Bringer of Jollity“ Bremen und Csardas „Hör‘ ich die Zimbal-Klänge“ aus „Zigeunerlie- Leitung: Susanne Gläß be“ • Grieg: Peer-Gynt-Suite Nr. 1 • Monti, Vittorio: Czardas Berlin – Orchester Berliner Musikfreunde Einhorn, Richard: „The Origin“ – Kantate über Leben und Nr. 1 • Strauß, J.: Polka op. 373 „“ • Strauß, J.: Leitung: Yukari Ishimoto Werk von Charles Darwin (2008); mit dem Chor der Univer- Csardas aus „Ritter Pasman“ op. 441 • Kálmán: / Lied „Heija, Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 33 • Koetsier, Jan: sität Bremen heija, in den Bergen ist mein Heimatland“ aus „Die Csardas- Konzert für Blechbläser-Quintett und Orchester op. 133 • Fürstin“ • Strauß, J.: Polka „Unter Donner und Blitz“ Dvorák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 Bruchsal – Sinfonieorchester 1837 Leitung: Stephan Aufenanger Dettingen – VHS-Orchester Berlin – Sinfonieorchester Äskulap Berlin Gluck: Ouvertüre zu „Iphigenie in Aulis“ • Bach: Doppel- Leitung: Gunther Schmidt-König Leitung: Jens Albert konzert d-Moll BWV 1043 • Berlioz: Ungarischer Marsch Löhr, Hanns: Festlicher Marsch Es-Dur • Kéler, Béla: Italie- Elgar: Serenade e-Moll op. 20 • Gounod: Bläsersinfonie B-Dur aus „Fausts Verdammnis“ • Bruch: Schwedische Tänze op. nische Schauspiel-Ouvertüre op. 131 • Badelt, Klaus: Medley • Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 // Fauré: Pavane 63, Serie 2, Nr. 8-14 • Bizet: Carmen-Suite Nr. 1 // Mozart: aus „Fluch der Karibik“ op. 50 • Fauré: Masques et Bergamasques op. 112 • Idomeneo-Ouvertüre • Mozart: Krönungskonzert KV 537 • Leitung: Paula Stark Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 Grieg: Hochzeitstag auf Troldhaugen • Grieg: Peer-Gynt-Suite Webber: Medley „Sinfonische Reflektionen“ • Sachse, Ernst: Nr. 1 op. 46 • Grieg: Huldigungsmarsch aus „Sigurd Jorsalfar“ Concertino für Posaune und Orchester B-Dur • Bizet: Aus Bielefeld – Freies Sinfonie-Orchester der L‘Arlésienne-Suite Nr. 2 • Jenkins, Karl: Palladio Leitung: Witolf Werner Bubenreuth – Sinfonisches Orchester Copland: Fanfare for the Common Man • Mendelssohn: Eine Leitung: Klaus Pilhofer Dillingen – Orchestervereinigung Harmoniemusik • Barber: Adagio for Strings aus op. 11 • Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 (1. Satz) • Stamitz, Leitung: Barbara Flierl Saint-Saëns: Danse macabre op. 40 • Tschaikowski: Sinfonie A.: Konzert für zwei Flöten und Orchester G-Dur (1. Satz) • Strauß, J.: Kaiserwalzer und Donauwalzer • Bernstein: Nr. 5 e-Moll op. 64 Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 6 • Strauß, J.: Einzugsmarsch Auszug aus „West Side Story“ aus „Der Zigeunerbaron“ • Berlin, Irving: Potpourri „Irving Bobingen – Kammerorchester Berlin‘s America“; mit Egerländer Heimatchor; MGV Buben- Dorsten – confido vocale & camerata Leitung: Ludwig Schmalhofer reuth; Ev. Kirchenchor St. Lukas Leitung: Wolfgang Endrös Vivaldi: Oboenkonzert C-Dur, PV 41, RV 447, F. VII Nr. 6 • Bach: Motette BWV 227, „Jesu meine Freude“ // Mozart: Bach: Doppelkonzert d-Moll BWV 1043 und Doppelkonzert Große Messe c-Moll KV 427 • Jolivet: Konzert für Flöte und nach BWV 1060 • Vivaldi: Konzert für vier Violinen und Streichorchester Streichorchester h-Moll op. 3 Nr. 10, PV 148, F. IV Nr. 10

35 Konzertdokumentation Dresden – Bläserkollegium Dresden Düsseldorf – TONART-Orchester Ettlingen – Ökumenische Philharmonie Leitung: Günter Schwarze Leitung: Barbara Sieks Leitung: Frank Christian Aranowski Muret, Jean-Joseph: Suite de Symphonies • Milan, Don Luis: Burgmüller, Norbert: Ouvertüre F-Dur op. 5 • Schumann: Mahler: Rückert-Lieder • Schubert: Große Sinfonie C-Dur Adagio und Allegro • Trio F-Dur • Stanley, John: Voluntaries Klavierkonzert a-Moll op. 54 • Schumann: Sinfonie Nr. 1 D 944 I und IV • Vejvanvsky, Pavel: Zwei Sarabanden • Anony- B-Dur op. 38 mus: Parthia Nr. 2 Es-Dur • Pezelius, Johannes: Sonatina II Frankfurt/M – Philharmonischer Verein • Frannk, Fred L.: Overture for Brass // Fux, Johann Joseph: Eilenburg – Musikverein 1834 Entrée aus der Suite C-Dur • Anonymus: Sonata C-Dur Nr. 1 Leitung: Gabriele Hammermann Leitung: Armin Rothermel • Richter, F.X.: Trio G-Dur • Vanhal: Konzert für Fagott und Strauß, J.: „Wir laden gern uns Gäste ein“ • Ivanovici, Iwan Hindemith: Engelkonzert aus „Mathis der Maler“ • Rolla, Orchester F-Dur • Anonymus: Sonata C-Dur Nr. 2 • Caldara, Josif: Walzer „Donauwellen“ • Bizet: Torréador aus „Carmen“ Allessandro: Bassetthorn-Konzert F-Dur • Schumann: Antonio: Andante • Vejvanovsky, Pavel: Zwei Sarabanden • Anderson, Leroy: Plink Plank Plunk! • Webber: Musical Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 • Rosetti: Sinfonia D-Dur „Pastorale“; Gemeinsam mit dem „Phantom der Oper“ / „All I Ask of You“ • Hetfield/Ulrich: Benda-Kammerorchester Ústí nad Labem – Leitung z.T. durch „Nothing Else Matters“ • Dvorák: Humoreske • Verdi: Frankfurt/O – Orchester der Musikfreunde Jiri Havlik // Reitzenstein, Christoph von: Festliche Fanfare Triumphmarsch aus „Aida“ • Badelt, Klaus: Medley aus Leitung: Gunther Reinecker • Reinecke, C.: Trio op. 188 • Franck, C.: Panis angelicus • „Fluch der Karibik • Williams, John: Musik aus „Star Wars“, Boieldieu: Ouvertüre zu „Der Calif von Bagdad“ • Mozart: Mozart: Divertimento Es-Dur KV 196e (Anh. 226) • Lauber, „Jurassic Park“ und „ET“ • Webber: „Don‘t Cry for Me ...“ Die Hochzeit des Figaro KV 492 / Nr. 10, Cavatina „Porgia Anton Joseph: Quatre Intermezzi • Schickele, Peter: Diverti- aus „Evita“ • Coulais, B.: „Caresse sur l‘océan“ • Shore, amor – Heil‘ge Quelle“ • Beethoven: Violin-Romanze F-Dur mento • Händel: Suite aus der „Wassermusik“ Howard: The Lord of the Rings, Sinfonische Suite • Miles, J.: op. 50 • Vanhal: Konzert für Orgel und Streichorchester „Music“ • Strauß, J.: op. 335 • Come- F-Dur (1. Satz) • Mozart: Don Giovanni KV 527 / Nr. 8, Arie Dresden – medicanti – Orchester an der dian Harmonists: „Wochend und Sonnenschein“ und „Mein Donna Elvira, „Ah, fuggi il traditor – Oh flieh‘ den Böse- Medizinischen Fakultät der TU Dresden kleiner grüner Kaktus“, Bearbeitung für Bläser • Mahr, K.: wicht“ • Dvořák: Slawischer Tanz op. 46 Nr. 8 • Händel: Leitung: Wolfgang Behrend „Unter südlicher Sonne“; z.T. Bearbeitungen/Arrangements Oratorium „Der Messias“ / Nr. 18 Aria „Er weidet seine Jubiläumskonzert 25 Jahre: Borodin: Polowetzer Tänze aus (A. Hammermann u.a.) Herde“ • Händel: Xerxes / Largo • Tschaikowski: Blumenwal- „Fürst Igor“ • Rachmaninoff: Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll • zer aus „Der Nussknacker“ • Eilenberg: Galopp „Petersburger Tschaikowski: Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 // Sibelius: Impro- Erlangen – Erlanger Kammerorchester Schlittenfahrt“ visation (Varsang) op. 16 • Sibelius: Valse triste • Sibelius: Leitung: Ulrich Kobilke Sinfonische Ballade „Die Waldnymphe“ op. 15 • Sibelius: Mozart: Ouvertüre zu „Don Giovanni“ • Beethoven: Freiburg – Akademisches Orchester Sinfonie Nr. 6 d-Moll op. 104 Violin-Romanze F-Dur op. 50 • Chausson, Ernest: Poème für Leitung: Diego M. Etxebarria Violine und Orchester op. 25 • Fauré: Pelléas et Mélisande, Bernstein: Ouvertüre zu „Candide“ • Schumann: Cellokon- Dresden – Universitätsorchester Suite op. 80 • Schubert: Ouvertüre zu „Rosamunde – Die zert a-Moll op. 129 • Dvorák: Sinfonie Nr. 6 D-Dur op. 60 Leitung: Monica Buckland Zauberharfe“ D 644 Schubert: Ouvertüre zu „Fierabras“ op. 76 D 796 • Berg: Leitung: Florian Zeh Violinkonzert • Brahms: Sinfonie Nr. 2 op. 73 Bach: Suite Nr. 3 D-Dur BWV 1068 • Haydn: Sinfonie Nr. 57 D-Dur • Manfredini: Konzert für zwei Trompeten und Dresden – Werkstattorchester Streichorchester D-Dur • Schubert: Sinfonie Nr. 3 D-Dur Leitung: Michael Ellis Mozart: Ouvertüre zu „Die Entführung aus dem Serail“ • Esslingen – Hochschulorchester Fauré: Pelléas et Mélisande op. 80 • Schumann: Introduktion Leitung: Steffi Bade-Bräuning und Allegro appassionato op. 92 • Mussorgski: Eine Nacht Bach: Suite Nr. 1 C-Dur BW 1066 • Beethoven: Violin- auf dem kahlen Berge • Mendelssohn: Hebriden-Ouvertüre Romanze G-Dur op. 40 • Dvorák: Bläserserenade op. 44 • Bartók: Ungarische Skizzen Sz 97 • Schostakowitsch: Tahiti Duisburg – Studio-Orchester Trott op. 16 • Hardiman, Ronan: Musik aus „The Lord of the Leitung: Peter Baberkoff Dance“ • Williams, John: Jurassic Park, Filmmusik Mozart: Flötenkonzert Nr. 2 D-Dur KV 314 • Debussy: Nach- mittag eines Fauns • Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 Ettlingen – Sinfonieorchester Leitung: Judith Mammel Duisburg – Rheinisches Orchester Schubert: Ouvertüre D-Dur D 556 • Reinecke: Flötenkonzert Leitung: Eberhardt Dietz D-Dur op. 283 • Dvorák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 Händel: Feuerwerksmusik • Eilenberg: Galopp „Petersburger Schlittenfahrt“ • Cerulli, Bob: Holiday-Pops • Händel: Melodien aus dem „Messias“

Konzertdokumentation 36 Fürth – Junge Fürther Streichhölzer Halle – Akademisches Orchester der Leitung: Bernhard Joerg Universität Purcell: Spielmusik aus „Abdelazer“ • Beethoven: Violin- Leitung: Matthias Erben konzert D-Dur op. 61 • Dvorák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Rossini: Ouvertüre zu „Il Signor Bruschino“ • Mozart: Klavierkonzert Nr. 23 KV 488 • Tschaikowski: Sinfonie Nr. 4 Garching – Garchinger Sinfonieorchester f-Moll op. 36 Leitung: Florian Erdl Honegger: Pacific 231 • Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47 Hamburg – Hasse-Orchester • Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 Leitung: Klaus-Peter Modest Bach, J. Ch.: Sinfonie D-Dur op. 18 Nr. 4 • Tschaikowski: Göppingen – Kammerorchester Rokoko-Variationen • Gounod: Sinfonie Nr. 1 D-Dur Leitung: Wilfried Maier (2 Sätze) • Gounod: Sinfonie Nr. 2 Es-Dur (Sätze) // Händel: Oratorium Herkules HWV 69 / Ouvertüre • Prokofjew: Peter und der Wolf Telemann: Kantate „Lobet den Herrn, alle Heiden“, Psalm 117, TVWV 1:1059 • Pachelbel: Magnificat • Campra, Hamburg – Haydn-Orchester André: Messe ad majorem Dei gloriam; mit dem Ensemble Leitung: Rida Murtada vocal Chantenoes • dall‘Abaco: Concerto da chiesa a-Moll Dvorák: Slawische Tänze op. 72, daraus Nr. 1 - 4 • op. 2 Nr. 4 // Haydn, M.: Sinfonie D-Dur • Mendelssohn: Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54 • Dvorák: Sinfonie Violinkonzert e-Moll op. 64 • Saint-Saëns: Sinfonie Nr. 2 Nr. 9 e-Moll op. 95 a-Moll op. 55 Freiburg – Kammerorchester Landwasser Hamburg – Orchester 91 Leitung: Johannes Hielscher Gummersbach – Symphonie-Orchester Leitung: Mariano Chiacchiarini Corelli: Weihnachtskonzert op. 6 Nr. 8 • Saint-Saëns: Weih- des Oberbergischen Kreises Mozart: Titus-Ouvertüre • Tschaikowski: Rokoko-Variationen nachtsoratorium op. 12; mit dem Ev. Kirchenchor Opfingen Leitung: Gus Anton op. 33 • Bruckner: Sinfonie Nr. 2 c-Moll Grieg: Peer-Gynt-Suite Nr. 1 op. 46 • Brahms: Alt-Rhapsodie Freiburg – Musikkollegium op. 53 • Schubert: Sinfonie h-Moll D 759, „Unvollendete“ Hamburg – Sinfonieorchester Eppendorf Leitung: Michael Kuen • Strauß, J.: Donauwalzer // Brahms: Liebeslieder-Walzer Leitung: Gints Racenis Bruch: Romanze für Viola und Orchester F-Dur op. 85 • – Bearbeitung für Streichorchester • Schumann: Cellokonzert Mendelssohn: Hebriden-Ouvertüre op. 26 • Bruch: Konzert Bruch: „Kol Nidrei“ op. 47, Bearbeitung für Streichorchester a-Moll op. 129 • Wagner: Siegfried-Idyll // Pergolesi: Stabat für Klarinette, Viola und Orchester op. 88 • Tschaikowski: und Solo-Viola (W. Fritsche) • Haydn: Sinfonie Nr. 102 B-Dur Mater; mit dem Gus-Anton-Kammerchor Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64

Freising – Musikschule Günzburg – Kammerorchester Hamburg – Wandsbeker Sinfonieorchester Leitung: Martin Keeser Leitung: Markus Putzke Leitung: Martin Lentz Neruda: Trompetenkonzert Es-Dur • Telemann: Konzert für Beethoven: Coriolan-Ouvertüre • Beethoven: Tripelkonzert Bruckner: Ouvertüre g-Moll op. posth. • Nielsen, C. A.: zwei Klarinetten & Streichorchester d-Moll, BA 7 • Respighi: op. 56 • Haydn: Sinfonie Nr. 104 D-Dur Rhapsodische Ouvertüre „Eine Phantasiereise zu den Adagio con variazioni für Violoncello & Orchester • Färöern“ • Sallinen, Aulis: Chamber Music Nr. 3 op. 58 für Schubert: Sinfonie h-Moll D 759, „Unvollendete“ • Saint- Görlitz – Niederschlesisches Kammer- Violoncello und Streicher • Sibelius: Vårsang – Frühlingslied Saëns: Danse macabre op. 40 orchester op. 16 • Weinberg, Mieczislaw: Rhapsodie über moldawische Leitung: Thomas Seyda Themen op. 47 Nr. 1 Friedrichshafen – Sinfonieorchester Stamitz, C.: Orchester-Quartett G-Dur op. 1 Nr. 2 • Leitung: Joachim Trost Parry, Ch. H. H.: An English Suite • Grieg: Holberg-Suite op. 40 Hannover – Hannoversche Orchester- Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 • vereinigung Tschaikowski: Sinfonie Nr. 1 op. 13, „Winterträume“ Haar – Ensemble Haar Leitung: Martin Lill Leitung: Winfried Grabe Verdi: Ouvertüre zu „Nabucco“ • Chopin: Klavierkonzert Fürth – Fürther Kammerorchester Bach: Suite Nr. 1 C-Dur BW 1066 • Händel: Concerto grosso Nr. 1 e-Moll op. 11 • Wagner: Tristan und Isolde – Vorspiel Leitung: Horst Günter Lott op. 6 Nr. 5 HWV 323 • Telemann: Suite für zwei Oboen und und Isoldens Liebestod • Liszt: Les Préludes, G 97 Haydn: Ouvertüre B-Dur Hob. Ia:14, zur Oper „Armida“ • Streichorchester B-Dur, TWV 55:B1 // Pergolesi: Salve Regina, Mozart: Klarinettenkonzert KV 622 • Schubert: Sinfonie Violinkonzert B-Dur, Sinfonia D-Dur und Stabat Mater Nr. 5 B-Dur

37 Konzertdokumentation Hannover – Ärzte-Orchester Ingolstadt – Symphonisches Salon- Kehl – Kammer-Ensemble Kehl-Strasbourg Leitung: Lorenz Nordmeyer orchester Leitung: Gabriel Mattei Bizet, Impromptus aus „Jeux d‘enfants“ • Wieniawski: Finale Leitung: Thomas Frank Meyerbeer: Air „Ombre légère“ – Schattentanz aus „Dinorah“ aus dem Violinkonzert Nr. 2 • Saint-Saëns: Cellokonzert Bruch: Konzert für zwei Klaviere und Orchester op. 88a • Saint-Saëns: Danse bacchanale aus „Samson und Dalilah“ • Nr. 1 a-Moll op. 33 • Mendelssohn: Sinfonie Nr. 3 a-Moll Leitung: Felix Glombitza Delibes: Lakmé / 1. Akt, „Où va la jeune Indoue?“, Glöckchen- op. 56 Orff: Carmina Burana; mit Ingolstädter Motettenchor und arie • Alabieff, Alexander: Air „Le Rossignol – Die Nachtigall“ dem Kinderchor der Ingolstädter Nachtigallen • Offenbach: Hoffmanns Erzählungen / Arie der Olympia „Les Heidelberg – Sinfonie-Orchester TonArt oiseaux dans la chamille“ • Borodin: Sinfonie Nr. 2 h-Moll Leitung: Hannes Krämer Jena – Sinfonieorchester Carl Zeiss Bartók: Violinkonzert Nr. 2 • Brahms: Sinfonie Nr. 2 op. 73 Leitung: Roland Weske Kempten – Orchesterverein Lortzing: Ouvertüre und Ballettmusik aus „Undine“ • Eilen- Leitung: Mary Ellen Kitchens Heidenheim – Cultura Kammerorchester berg: Die Mühle im Schwarzwald op. 52 • Lincke: Ouvertüre Villa-Lobos: Konzert für Mundharmonika und Orchester Leitung: Horst Guggenberger zu „Grigri“ • Bruch: Schwedische Tänze op. 63 • Breitung, (1956) • Schtschedrin, Rodion: Carmen-Suite (1967) • Pugnani, Gaetano: Sinfonia B-Dur • Bach: Brandenburgisches Wolfgang: Schwedisches Liebeslied „Jag älskar dig“ • Sibeli- Chávez, Carlos: Sinfonie Nr. 2 – Sinfonia India Konzert Nr. 5 • Richter, F. X.: Sinfonie B-Dur us: Finlandia op. 26 // Nehl, Wilhelm: Weihnachts-Ouvertüre • Bach: Orgelkonzert d-Moll, Rekonstruktion nach BWV Kiel – Kieler Kammerorchester Heidenheim – Voith Orchester 35 und 156 • Strauß, J.: Intermezzo aus „1001 Nacht“ • Leitung: Imre Sallay Leitung: Paraskevi Kontogianni Waldteufel: Walzer op. 183, „Die Schlittschuhläufer“ • Hum- Mozart: Concertone für zwei Violinen und Orchester C-Dur Mozart: Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 • Rossini: Introduk- perdinck: Hänsel und Gretel / Fantasie // Grieg: Peer-Gynt- KV 190 (186E) • Saint-Saëns: Introduction und Rondo op. 28 tion, Thema und Variationen für Klarinette und Orchester • Suite Nr. 1 op. 46, daraus Nr. 1 „Morgenstimmung“ und • Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 // Mozart: Sinfonie Liszt: Marsch aus dem Oratorium „Christus“ Nr. 4, „In der Halle des Bergkönigs“ • Strauß, Eduard: Polka Es-Dur KV 184 • Mozart: Divertimento Nr. 11 D-Dur KV 251 „Märzveilchen“ • Strauß, J.: Polka op. 328, „Sängerslust“ • (Einrichtung für Streichquartett und Orchester) • Mozart: Hersbruck – Collegium Musicum Weiss, George D.: „What a Wonderful World“ • Joel, Billy: Sinfonia concertante KV 320e, Tripel-Konzert (ergänzt Leitung: Susanne Pflaumer „Lullabye“ • Chillcott, Bob: „I Share Creation“ • Jung, Fredo: von E. Melkus) • Haydn: Sinfonie Nr. 94 G-Dur // Dvorák: Rossini: Ouvertüre „Die diebische Elster“ • Massenet: „Ein Jäger längs dem Weiher ging“ • Auber: Ouvertüre zu Bläserserenade op. 44 • Glasunow: „Chant du Ménestrel“ für Meditation aus „Thais“ • Offenbach: Cancan aus „Orpheus „Fra Diavolo“ • Eilenberg, Richard: 5 Charakterstücke • Violoncello und Orchester op. 71 • Tschaikowski: Rokoko- in der Unterwelt“ • Elgar: Liebesgruß op. 12 • Elgar: Marsch Rossini: Ouvertüre zu „Der Barbier von Sevilla“ • Elgar: „The Variationen op. 33 • Schumann: Bilder aus Osten op. 66 Nr. 4 aus „Pomp and Circumstances“ op. 39 • Grieg: Solveigs Shower“ • N.N.: „Es klappert die Mühle“ (Arr. G. Meyer) • – Bearbeitung für Orchester (C. Reinecke) Lied und „In der Halle des Bergkönigs“ aus „Peer Gynt“ • N.N.: „Die Vogelhochzeit“ (Arr. F. Jung) Tschaikowski: Sérénade mélancolique op. 26 • Tschaikowski: Kirchheim unter Teck – Schwäbisches Walzer aus „Der Schwanensee“ • Dvorák: Prager Walzer • Kaiserslautern – Sinfonieorchester des Kammerorchester Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr. 1 • Brahms: Ungarischer Landkreises Leitung: Matthias Baur Tanz Nr. 1 g-Moll • Mozart: Rondo für Violine und Orchester Leitung: Alexander Meyer Janáček: Suite für Streichorchester • Koussevitzky, Sergej KV 373 • Strauß, J.: Donauwalzer und Kaiserwalzer Ravel: Pavane zum Gedächtnis einer Infantin • Vaughan A.: Kontrabass-Konzert fis-Moll op. 3 • Mozart: Salzburger Williams: Fantasia on Greensleeves • Elgar: Cellokonzert Sinfonie Nr. 1 D-Dur KV 136 • Tschaikowski: Serenade op. 48 Homburg/Saar – KammerSinfonie e-Moll op. 85 • Strauss, R.: Bläserserenade op. 7 • Haydn: Orchester Sinfonie Nr. 99 Es-Dur Köln – Rainbow Symphony Cologne Leitung: Jonathan Kaell Leitung: Thomas Krause Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 C-Dur op. 138 • Karlsruhe – Junge Philharmonie Brahms: Alt-Rhapsodie op. 53; mit dem Chor „Die Zauber- Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77 • Mendelssohn: Sinfonie Leitung: Georg Köhler flöten“ Nr. 3 a-Moll op. 56 Schubert: Sinfonie h-Moll D 759, „Unvollendete“ • Bruch: Konzertstück für Violine und Orchester op. 84 • Beethoven: Konstanz – Concerto Konstanz Ilmenau – Kammerorchester der Tech- Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Leitung: Wolfgang Mettler nischen Universität Purcell: Spielmusik aus „Abdelazer“ • Jacob, Gordon: Suite Leitung: Daniele Squeo Kassel – Jugendsinfonieorchester für Blockflöte und Streicher • Torelli: Weihnachtskonzert Tschaikowski: Nussknacker-Suite op. 71a • Saint-Saëns: Leitung: Lucas Waldin op. 8 Nr. 6 • Lee, Hope: „Secret of the Seven Stars“ für Danse macabre op. 40 • Bizet: L‘Arlésienne-Suiten Nr. 1 & 2 Vivaldi: Konzert für Streichorchester mit Cembalo D-Dur Akkordeon, Percussion und Streicher // Mozart: Requiem RV 121 • Elgar: Drei Charakteristische Stücke op. 10 • d-Moll; mit dem Chor der Geschwister-Scholl-Schule Dvorák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70

Konzertdokumentation 38 Korbach – Waldeckisches Kammerorchester Marburg – Junge Philharmonie Moosburg – Kammerorchester Leitung: Rainer Böttcher Leitung: Hyun-Jin Yun Leitung: Erwin Weber Susato, Tielman: Drei Tänze (Arr. J. Iveson) • Bizet: Carmen- Brahms: Tragische Ouvertüre op. 81 • Grieg: Klavierkonzert Rossini: Ouvertüre zu „Die Italienerin in Algier“ • Davidoff, Suite Nr. 1 • Tschaikowski / Beatles: Nutcracker Suite • a-Moll op. 16 • Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Karl: 1. Satz aus dem Cellokonzert Nr. 3 • Strauß, J.: Früh- Saint-Saëns: Danse bacchanale aus „Samson und Dalilah“ • lingsstimmen-Walzer op. 410 • Offenbach: Pariser Leben / Anderson, Leroy: Blue Tango • Mackeben, Theo: Lied „Nur Marl – Musikgemeinschaft Ouvertüre nach Themen • Grieg: Peer-Gynt-Suite Nr. 1 nicht aus Liebe weinen“ aus „Es war eine rauschende Ball- Leitung: Wolfgang Endrös op. 46, daraus Nr. 1 „Morgenstimmung“ und Nr. 4, „In der nacht“ • Albeniz, I. M. F.: Tango D-Dur op. 165 Nr. 2 • Saint-Saëns: Sinfonische Dichtung op. 39, „Phaeton“ • Halle des Bergkönigs“ • Dvorák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Mancini, Henry: A Tribute to Henry Mancini (Arr. C. Custer) Mendelssohn: Ballade „Die erste Walpurgisnacht“ op. 60 • (3. und 4. Satz) • Schrammel: Marsch „Wien bleibt Wien“ (Arr. Mai-Kümmel) Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 • Strauß, J.: Fledermaus-Ouvertüre Müllheim – Markgräfler Symphonie- Metzingen – Kammerorchester orchester Kronach – Kammerorchester Leitung: Oliver Bensch Leitung: Uwe Müller-Feser Leitung: Monika Herr Ives: The Unanswered Question • Mozart: Sinfonia concer- Respighi: Tre corali nach J.S. Bach• Elgar: Cellokonzert e-Moll Skalkottas, Nikos: Drei griechische Tänze • Pärt: Summa tante KV 297b • Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 op. 85 • Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 // Mendels- • Piazzolla, Astor: Tango Sensations für Bandoneon und sohn: Ouvertüre „Das Märchen von der schönen Melusine“ Streicher (1988) • Pärt: „My Heart‘s in the Highlands“, Bearb. Moers – Niederrheinisches Kammer- • Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64 • Schubert: für Alt und Streichorchester (M. Herr) • Komitas, Vardapet: orchester Rosamunde op. 26, D 797 / Ballettmusiken 1 und 2 • Mozart: Armenische Miniaturen (arr. S. Aslamazian) Leitung: Philip van Buren Haffner-Sinfonie KV 385 Schubert: Ouvertüre im italienischen Stil Nr. 2 C-Dur D 591 • Kulmbach – Kammerorchester Mozart: Hornkonzert Nr. 4 KV 495 • Schumann: Sinfonie Nr. München – Bayerisches Ärzteorchester Leitung: Horst Degelmann 3 Es-Dur op. 97 Leitung: Reinhard Steinberg Albinoni: Concerto D-Dur für Oboe und Streichorchester Barber: Adagio for Strings aus op. 11 • Bruckner: Sinfonie op. 7 Nr. 6 • Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15 // Nr. 8 c-Moll Grieg: Holberg-Suite op. 40 (Sarabande und Gavotte) • Vivaldi: Aria aus der Motette RV 630 • Vivaldi: Doppel- München – Bayerische Philharmonie konzert d-Moll op. 3 Nr. 11, PV 250, RV 565, F. IV Nr. 11 Leitung: Mark Mast Bach: Weihnachtsoratorium BWV 248 (Teile I - III und V); Leipzig – Akademisches Orchester mit dem Chor der Bayerischen Philharmonie Leitung: Horst Förster Martinu: Suite aus „Die Komödie auf der Brücke“ • Bruch: München – Junge Münchner Symphoniker Konzert für Klarinette, Viola und Orchester op. 88 • Leitung: Bernhard Koch Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 Schubert: Sinfonie h-Moll D 759, „Unvollendete“ • Beet- hoven: Violinkonzert D-Dur op. 61 • Grieg: Peer-Gynt-Suite Leipzig – Sinfonischer Musikverein Nr. 1 op. 46, daraus Nr. 1 „Morgenstimmung“ • Debussy: Leitung: Frank Lehmann Nachmittag eines Fauns Krause-Graumnitz, Heinz: Quem pastores laudavares • Bruch: Canzone für Violoncello und Orchester B-Dur München – Munich Philharmonic Pops op. 55 • Rust, F.W.: Sinfonia aus der Festkantate • Strehlow, Leitung: Gabriel Venzago Vincent: Sinfonia sognante (Uraufführung) • Mozart: Messe Jenkins, Karl: Palladio (1. Satz) • Rutter, John: Suite für Strei- KV 427 c-Moll, Große Messe; daraus „Et incarnatus est“ • cher • Walton, W.: 2 Stücke aus der Filmmusik „Henry V“ • Händel: Einzug der Königin von Saba – Sinfonia aus „Salomo“ Schostakowitsch: Suite aus der Filmmusik „Die Hornisse“ • Manfredini: Weihnachtskonzert op. 3 Nr. 12 • Mendels- op. 97a (1955) • Giesriegl, Dominik: „Fabula Machinae“ Suite • sohn: Choralkantate „Vom Himmel hoch“; mit der Kantorei Ives: The Unanswered Question Markranstädt München – Münchner Behördenorchester Mainz – Rheinische Orchesterakademie Leitung: Günter Maier Leitung: Gernot Sahler Mozart: Ouvertüre zu „Der Schauspieldirektor“ • Haydn: Cel- Pärt: Fratres • Berg: Violinkonzert • Mendelssohn: Sinfonie lokonzert D-Dur Hob. VIIb:2 • Gounod: Sinfonie Nr. 1 D-Dur Nr. 5 D-Dur op. 107

39 Konzertdokumentation München – Münchner internationales Oberndorf am Neckar – Collegium Pfullingen – MartinsKollegium Orchester Musicum Leitung: Dirk Altmann Leitung: Christopher McMullen-Laird Leitung: Peter Hirsch Sibelius: Andante festivo und Valse triste aus op. 44 • Roman, J.H.: Suite aus „Drottningholmmusiken“ • Grant, Bach, J.Bernh.: Orchestersuite Nr. 4 D-Dur • Suk, Josef: Weber: Klarinettenkonzert Nr. 2 op. 74 • Schubert: Sinfonie David: „Rommet mellom ordene“ (Uraufführung) • Nielsen, Menuett • Clarke, Jeremiah: Suite D-Dur für Trompete und Nr. 6 C-Dur D 589 C.A.: Sinfonie Nr. 1 g-Moll op. 7 • Grieg: Klavierkonzert Orchester • Haydn: Sinfonie Nr. 22, „Der Philosoph“ a-Moll op. 16 Potsdam – Collegium musicum Ochsenhausen – Kammerorchester der Leitung: Knut Andreas München – Neuperlacher Kammerorchester Stadt Humperdinck: Hänsel und Gretel – Szenische Aufführung Leitung: Wolfgang Schmitt Leitung: Fernando Stefanucci Leitung: Parcival Módolo Bach: Suite Nr. 2 h-Moll BW 1067 • Mozart: Salzburger Sin- Vivaldi: Magnificat g-Moll RV 610 • Vivaldi: Dixit Dominus Gomes, Antonio Carlos: Ouvertüre zu „Il Guarany“ • fonie Nr. 1 D-Dur KV 136 • Thieriot, Ferdinand: Serenade für RV 595; mit dem Coro Polifonico Città di Subiaco Sibelius: „Der Schwan von Tuonela“ und „Lemminkäinen Streichorchester op. 44 • Thieriot, Ferdinand: Zwei Walzer Leitung: Ludwig Kibler zieht heimwärts“ aus op. 22 • Schumann: Ouvertüre zu für Streichorchester op. 54 • Barber: Adagio for Strings aus Vivaldi: Flötenkonzert D-Dur op. 10 Nr. 3, PV 155, RV 428, F. „Julius Cäsar“ op. 128 • Grieg: Lyrische Suite op. 54 op. 11 VI Nr. 14 • Mozart: Motette „Exsultate, jubilate“ Rastatt – Kammerorchester München – ODEON Jugendsinfonie- Oldenburg – Orchester der Leitung: Peter Epple orchester Carl-von-Ossietzky Universität Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 3 BW 1048 • Händel: Leitung: Julio Doggenweiler Fernández Leitung: Rida Murtada Trompetenkonzert D-Dur • Ricciotti: Concertino Nr. 2 G-Dur Prokofjew: Cinderella-Ballett op. 87; mit der Ballettschule der Händel: Concerto grosso G-Dur op. 3 Nr. 3, HWV 314 • • Bach: Doppelkonzert nach BWV 1060 • Bach: Kantate Musikschule Gilching Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58 • Haydn: BWV 84, „Ich bin vergnügt in meinem Glücke“ Sinfonie Nr. 104 D-Dur München – Symphonisches Orchester Rheda-Wiedenbrück – Kammermusik- München-Andechs Osnabrück – Orchester Osnabrücker vereinigung der Stadt Leitung: Andreas Pascal Heinzmann Musikfreunde Leitung: Gregor van den Boom Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18 • Leitung: Reinmar Neuner Händel: Orgelkonzert Nr. 4 F-Dur HWV 292 • Corelli: Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 • Bode, Otto: „Informel“ – Symphonisches Bild für Orchester • Concerto grosso F-Dur op. 6 Nr. 2 • Wassenaer: Aus Sei Tschaikowski: Blumenwalzer aus „Der Nussknacker“ Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26 • Mahler: Sinfonie concerti armonici Nr. 1 D-Dur Neustadt bei Coburg – Gesellschaft der Schwerin – Collegium musicum Musikfreunde Ottersberg – Kammerorchester Leitung: Adalbert Strehlow Leitung: Rolf Otto Leitung: Clive Ford Albinoni: Concerto D-Dur für Violine und Streichorchester Mozart: Konzert C-Dur für Flöte, Harfe und Orchester Purcell: Chaconne g-Moll • Mozart: Hornkonzert Nr. 3 op. 5 Nr. 3 • Schiassi: Weihnachts-Sinfonie D-Dur • KV 299 • Schubert: Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589 • Bruch: Es-Dur KV 447 • Holst: Country Song op. 22a (Lieder ohne Wassenaer: Concertino Nr. 2 B-Dur • Vivaldi: Konzert für Fa- Schottische Phantasie op. 46 Worte) • Genzmer: Sinfonietta • Beethoven: Ouvertüre zu gott und Streichorchester a-Moll, PV 72, RV 497, F. VIII Nr. 7 „König Stephan“ op. 117 • Ordonez, Karl von: Sinfonie B-Dur // Telemann: Polnisches Nürnberg – Orchester-Gemeinschaft Konzert • Janitsch, J. G.: Sinfonia B-Dur • Friedrich II. von Leitung: Gordian Teupke Parchim – Collegium musicum Preußen: Sinfonie Nr. 2 G-Dur • Bach: Violinkonzert Nr. 1 Weber: Freischütz-Ouvertüre • Rachmaninow: Konzert für Leitung: Wolfgang Friedrich a-Moll BW 1041 • Monn: Sinfonie G-Dur Klavier und Orchester Nr. 4 g-Moll op. 40 • Brahms: Sinfonie Farkas, F.: Tänze des ungarischen Barocks • Ligeti: Ballade Nr. 1 c-Moll op. 68 und Tanz • Zehm, Friedrich: „Cha-Cha“ • Vivaldi: Gitarren- Schwieberdingen – Strohgäu Sinfonie- konzert D-Dur nach RV 93, F. XII Nr. 15 • Sternberg, F.W.: orchester Two Spirituals • Stolte, Siegfried: Concertino für Blockflöte Leitung: Frédéric Tschumi und Streichorchester • Scarlatti, A.: Sinfonie Nr. 2 D-Dur Rodrigo: Concierto de Aranjuez • Brahms: Ungarische Tänze // Vivaldi: Konzert für Streichorchester e-Moll, PV 113, RV Nr. 1, 3 und 5 • Bizet: L‘Arlésienne-Suite Nr. 1 • Sibelius: 133, F. XI Nr. 43 • Sibelius: Andante festivo • Manfredini: Finlandia op. 26 Weihnachtskonzert op. 3 Nr. 12 • Vivaldi: Konzert für zwei Violinen Streichorchester und Cembalo d-Moll, PV 281, RV Schwäbisch Gmünd – Philharmonie 514, F. I Nr. 100 • Telemann: Violakonzert G-Dur Leitung: Knud Jansen Beethoven: Coriolan-Ouvertüre • Tschaikowski: Violinkonzert D-Dur op. 35 • Mendelssohn: Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56

Konzertdokumentation 40 Senden – Sinfonieorchester der Musik- Steinfurt – Collegium musicum Traunreut – Ruperti-Kammerorchester vereinigung Leitung: Bettina Bartels Leitung: Richard Kalahur Leitung: Alexey Tyulmenkov Händel: Concerto grosso B-Dur op. 6 Nr. 7, HWV 325 • Mozart: Ouvertüre zu „Der Schauspieldirektor“ • Mozart: Beethoven: Egmont-Ouvertüre • Schubert: Sinfonie h-Moll Boccherini: Cellokonzert B-Dur G 482 • Respighi: Antiche Hornkonzert Nr. 3 Es-Dur KV 447 • Beethoven: Sinfonie D 759, „Unvollendete“ • Dvorák: Largo aus Sinfonie Nr. 9 danze ed arie, Suite Nr. 3 • Stamitz, A.: Konzert für zwei Nr. 1 C-Dur op. 21 e-Moll op. 95 • Mozart: Klavierkonzert Nr. 21 KV 467 Flöten und Orchester G-Dur Traunstein – Musik-Kollegium Siegen – Collegium Musicum Stuttgart – Orchester Stuttgarter Musik- Leitung: Augustin Spiel Leitung: Bruce Whitson freunde Beethoven: Prometheus-Ouvertüre • Mendelssohn: Klavier- Beethoven-Programm: Ouvertüre König Stephan op. 117, Leitung: Georg Schmitt konzert Nr. 1 g-Moll op. 25 • Schubert: Sinfonie h-Moll Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19 und Sinfonie Nr. 1 op. 21 Spontini, Gasparo: Ouvertüre zu „Die Vestalin“ • Vivaldi: D 759, „Unvollendete“ Konzert für Streichorchester e-Moll, PV 113, RV 133, F. XI Nr. St. Ingbert – Städtisches Orchester 43 • Mercadante: Flötenkonzert e-Moll op. 57 • Rossini: Ulm – Orchester der Hochschule Leitung: Norbert Feibel Tancred-Ouvertüre • Rossini: Arie der Rosina, „Una voce Leitung: Virgil Bunea Gluck: Ouvertüre zu „Iphigenie in Aulis“ • Beethoven: Acht poco fa – Frag ich mein beklomm‘nes Herz“ • Donizetti: Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77 • Gounod: Sinfonie Wiener Tänze • Cimarosa: Konzert für zwei Flöten und Or- Cavatina „Quel guardo il cavaliere“ aus Don Pasquale • Nr. 1 D-Dur • Rossini: Ouvertüre zu „Die seidene Leiter“ chester G-Dur • Mozart: Idomeneo-Ouvertüre • Boieldieu: Salieri: Sinfonie Nr. 19 D-Dur Ouvertüre zu „Der Calif von Bagdad“ • Meyerbeer: Krö- Ulm – Studio Ulmer Musikfreunde nungsmarsch aus „Der Prophet“ • Delibes: Sylvia / Prélude Stuttgart – Orchesterverein Leitung: Wilhelm F. Walz aus der Ballettsuite • Halvorsen: Einzugsmarsch der Bojaren Leitung: Fritz Roth Weber: Klarinettenkonzert Nr. 1 f-Moll op. 73 • Schubert: • Elgar: Marsch Nr. 4 aus „Pomp and Circumstances“ op. 39 Mussorgski: Bilder einer Ausstellung (Ravel) // Poulenc: Kon- Große Sinfonie C-Dur D 944 // Haydn: Cellokonzert C-Dur zert für Orgel, Streichorchester und Pauken g-Moll Hob. VIIb:1 • Suk: Serenade Es-Dur op. 6 • Mozart: Sinfonia Stade – Kammerorchester Leitung: Alexander Adiarte concertante Es-Dur KV 364 Leitung: Alexander Mottok Beethoven: Messe C-Dur op. 86 • Poulenc: Konzert für Mozart: Requiem d-Moll • Pärt: „An den Wassern zu Babel ...“ Orgel, Streichorchester und Pauken g-Moll; mit der Sing- Velbert – Bürgerhausorchester Psalm 137; mit dem Vox humana Chorprojekt akademie Stuttgart Leitung: Claus Tinnes Locatelli: Sinfonie f-Moll, „Trauersinfonie“ • Scarlatti, A.: Stadtbergen – Symphonieorchester Stuttgart – Sinfonieorchester Stuttgarter Concerto grosso Nr. 1 f-Moll • Pergolesi: Stabat Mater Leitung: Tristan Uth Liederkranz Dvorák: Messe D-Dur op. 86 • Dvorák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll Leitung: Ulrich Walddörfer Viernheim – Starkenburg Philharmoniker op. 95 • Fauré: Pavane op. 50 Sibelius: Finlandia op. 26 • Liszt: Klavierkonzert Nr. 2 A-Dur Leitung: Günther Stegmüller • Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 Lortzing: Der Wildschütz – Szenische Aufführung mit der Apostelspielschar Tettnang – Kammerorchester Leitung: Reiner Hobe Waiblingen – Sinfonietta Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 • Mozart: Sinfonie Leitung: Margret Urbig Nr. 40 g-Moll KV 550; Gemeinsam mit dem Westallgäuer Beethoven: Egmont-Ouvertüre • Tschaikowski: Klavierkon- Kammerorchester zert Nr. 1 b-Moll op. 23 • Beethoven: Sinfonie Nr. 4 B-Dur Leitung: Jürgen Jakob op. 60 // Bach, J.Ch.: Sinfonie D-Dur op. 18 Nr. 4 • Haydn: Händel: Wassermusik HWV 348 – Suite Nr. 1 F-Dur • Sinfonie Nr. 82 C-Dur • Tschaikowski: Rokoko-Variationen Mozart: Allegro aus „Eine kleine Nachtmusik“ • Schubert: op. 33 Militärmarsch D-Dur op. 51 Nr. 1, D 733 • Brahms: Walzer op. 39 Nr. 15 • Rubinstein, A.: Melodie Nr. 1 F-Dur op. 2 • Waldkraiburg – Orchestergemeinschaft Albeniz, I.M.F.: Tango op. 165 Nr. 2 • Joplin: Ragtime „The Leitung: Ferenc Szelim Bene Strenuous Life“ • Piaf/Louiguy: La vie en rose • Loewe, Mozart-Programm: Ouvertüre zu „Cosi fan tutte“, Horn- Frederick: Auszug aus „My Fair Lady“ • Bizet: Konzertante konzert Nr. 3 Es-Dur KV 447, Fagottkonzert B-Dur KV 191, Ausschnitte aus „Carmen“ • Bernstein: Auszug aus „West Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216 und Sechs deutsche Tänze Side Story“ KV 600

41 Konzertdokumentation Sicherheit versus Schönheit

Jede einzelne Aktion in Richtung Sicherheit geht auf Kosten der Schönheit und Wahr- heit. Dass das Spiel sicherer und zugleich Wasserburg – Kammerorchester Wuppertal – Instrumental-Verein schöner wird, gibt es nicht. Das habe ich nie Leitung: Klaus Kaufmann Leitung: Christof Hilger erlebt. Natürlich, der Hornist will nicht kick- Hensel, Fanny C.: Ouvertüre C-Dur • Schumann: Klavier- Berlioz: Ungarischer Marsch aus „Fausts Verdammnis“ • sen, der Geiger will bei einem schwierigen konzert a-Moll op. 54 • Mendelssohn: Orchesterstücke Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26 • Beethoven: Lagenwechsel nicht auf einem falschen Ton aus „Ein Sommernachtstraum“ op. 61 • Schumann, Clara: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 landen. Doch wenn der Musiker viel riskiert Klavierkonzert a-Moll op. 7 und es trotzdem nicht danebengeht, dann Wuppertal – Sinfonietta sind wir schon ein kleines Stückchen weiter Weilheim – Kammerorchester Leitung: Werner Dickel in Richtung auf das Ziel. Das Streben nach Leitung: Vasja Legisa Rautavaara, Einojuhani: Suite für Streicher • Seiber, Mátyás: Sicherheit ist vielleicht auch Resultat der Mozart: Sinfonie Nr. 1 KV 16 • Haydn: Cellokonzert D-Dur Concertino für Klarinette und Streichorchester • Pärt: Fratres Gepflogenheiten in amerikanischen Orches- Hob. VIIb:2 • Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 • Janáček: Suite für Streichorchester tern. Es war eine Zeit, in der es sehr viele gute Musiker gab und in der man mit den Wetzlar – Junges Sinfonie-Orchester Würzburg – Kammerorchester Grombühl Musikern sehr streng war; wenn ein Bläser Leitung: Oliver Blüthgen Leitung: Josef Kretzmann, Gerhard Polifka dreimal kickste, konnte es passieren, dass Gulda, Friedrich: Konzert für Violoncello und Blasorchester Schubert: Ouvertüre c-Moll D 8 • Fauré: Prélude und er entlassen wurde. Aber ich finde, wenn • Schubert: Große Sinfonie C-Dur D 944 • Molter: Concerto Sicilienne aus „Pelléas et Mélisande“ op. 80 • Gluck: Reigen ein Bläser deshalb kickst, weil er viel riskiert Nr. 1 D-Dur für Trompete, Streicher und Continuo • Bach, seliger Geister • Dvorák: Legenden op. 59 und dauernd in diesem Grenzbereich spielt, C.Ph.E.: Sinfonie C-Dur Wq 182 Nr. 3 • Friedrich II. von dann sollte man ihn nicht entlassen, son- Preußen: Flötenkonzert Nr. 3 C-Dur • Haydn, M.: Concertino Würzburg – Sinfonieorchester con brio dern in Gold packen! für Trompete und Orchester D-Dur, P.deeSt. • Bach, C. Ph. E.: Leitung: Gerd Feser N. Harnoncourt Konzert für Flöte und Streichorchester d-Moll Wq 22 Bartók: Konzert für Orchester • Beethoven: Violinkonzert D-Dur op. 61 (aus Missverständnis und Missbrauch der Wiehl/Nümbrecht – Oberbergisches Musik, veröffentlicht in Fono-Forum 4/1992, Kammerorchester Zwiesel – Freie Orchestervereinigung zitiert aus Mozart-Dialoge, 2009, S. 46) Leitung: Stephan Kümmeler Leitung: Max Deml Strauß, J.: Kaiserwalzer op. 437 und Neue Pizzicato-Polka op. Mozart: Sinfonie Nr. 25 g-Moll KV 183 • Mendelssohn:

449 • Benatzky: Im weißen Rössl / „Mein Liebeslied muß ein Hebriden-Ouvertüre op. 26 • Weber: Freischütz-Ouvertüre Impressum Walzer sein“ • Stolz, Robert: „Du sollst der Kaiser meiner • Williams, John: Themen aus „Harry Potter und die Kammer Seele sein“ und „Adieu, mein kleiner Gardeoffizier“ • Strauß, des Schreckens“ • Silvestri, Alan: „Cast Away“ • Kamen, Herausgeber: Bundesverband Deutscher J.: Schatz-Walzer op. 418 • Kampen, Bernhard von: Maus- Michael: Suite „Band of Brothers“ • Shore, Howard: „The Lord Liebhaberorchester e.V. | Berggartenstraße 11 | walzer • Suppé: Boccaccio / Lied „Hab ich nur Deine Liebe“ • of the Rings“ – Sinfonische Suite 01277 Dresden | www.bdlo.de | [email protected] | (0351) 810 42 38 Straus, O.: Walzerträume • Lehár: Der Zarewitsch / Lied der Redaktion: Dr. Michael Knoch | Dr. Michael Goldbach | Sonja „Einer wird kommen“ • Lehár: Vilja-Lied • Abraham: Dr. Joachim Landkammer | Rupert Plischke | Blume von Hawaii / Lied „Heut hab‘ ich ein Schwipserl!“ // Torsten Tannenberg Corelli: Weihnachtskonzert op. 6 Nr. 8 • Cornelius: Drei Redaktionsleitung: Dr. Michael Knoch | Weihnachtslieder • Vivaldi: Konzert für Violoncello und (030) 824 01 08 | [email protected] Orchester e-Moll • Vivaldi: Der Winter • Telemann: Viola- Anzeigenverkauf: Torsten Tannenberg | konzert G-Dur • Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 3 BW (0351) 810 42 38 | [email protected] 1048 // Telemann: Suite fis-Moll TV 55:fis1 • Händel: Suite für Erscheinungsweise: halbjährlich (Juni | Dezember) Trompete und Streichorchester D-Dur • Torelli: Trompeten- Redaktionsschluss: 20. April | 20. Oktober konzert D-Dur • Bach: Suite Nr. 1 C-Dur BW 1066 Layout: Matthias Pagenkopf Druck: Lößnitz-Druck GmbH Wiesbaden – Orchesterverein Auflage: 6.200 Leitung: Frank Segner Einzelheft: 5,– Euro | Jahresabonnement: 7,50 Euro ISSN 0460-0932 Haydn: Missa B-Dur, „Harmoniemesse“ Hob. XXII:14 • Hinweis der Redaktion: Die Redaktion überlässt es den Mendelssohn: Psalmkantate 42 „Wie der Hirsch schreit...“ jeweiligen Autorinnen und Autoren, ob sie alte oder neue Rechtschreibregeln anwenden wollen, denn immerhin schreiben sie ja hier nicht für ein Schulbuch, sondern für eine Verbandszeitschrift, die viele Ansichten und Haltungen repräsentieren möchte.

Konzertdokumentation 42 besondere Konzerte und Uraufführungen

zusammengestellt von Rupert Plischke

Wissenschaft und Musik: Charles Darwin wins Feder komponiert hat … Der Titel, The Grammy für die „Beste Instrumentalaufnah- steht in Bremen Pate Origin, auf Deutsch „Die Entstehung“, ist me“. Einhorn komponiert Opern, Kammer- von Darwins Hauptwerk The Origin of Species musik, Liederzyklen, Ballette und Filmmusik. Orchester, Chor, Frauenchor und Solisten der by Means of Natural Selection (Die Entste- Voices of Light, seine Opera with Silent Film Universität Bremen widmeten sich unter der hung der Arten durch natürliche Selektion) zum historischen Stummfilm La passion de Leitung ihrer Dirigentin Susanne Gläß der Fra- abgeleitet. Durchaus vergleichbar mit Men- Jeanne d‘Arc, wurde in den USA bereits mehr ge nach der Wissenschaft in der Musik. Unter delssohns Oratorien Elias und Paulus be- als 150mal aufgeführt. Auf der Homepage des dem prägnanten Titel Music For Charles Dar- fasst sich dieses Werk mit der Biografie, den Komponisten kann man Hörbeispiele recher- win führten die Musiker das Stück The Origin Erkenntnissen und der menschlichen Vielsei- chieren: http://richardeinhorn.com/Audio/Au- für Mezzosopran, Bassbariton, Chor und Or- tigkeit des Wissenschaftlers in einer Form, dioIndex.html chester auf, mit dem der US-amerikanische wie nur die Musik sie vermitteln kann. Das Christian Emigholz zeigt sich im Weser- Komponist Richard Einhorn im Jahr 2009 Stück macht die Person erlebbar – Darwins kurier (17.2.2012) beeindruckt vom knapp – zu Darwins 200. Geburtstag – in New York große Neugier, seine Zweifel, aber auch seine zweieinhalbstündigen „Kraftakt“ des Konzert- Erfolge feiern konnte. Liebe zu seiner Familie und seine Fähigkeit, abends. Er betont die gemischten Stimmun- Im Programmheft bzw. auf der Homepage über sich selbst zu lachen. Die Kantate ist in gen des Librettos, das den Wissenschaftler des Orchesters wird Einhorns Werk folgen- 21 kurze Nummern unterteilt, die sparsam dem Familienmenschen gegenüberstellt und dermaßen eingeführt und kurz charakteri- in der Verwendung musikalischer Mittel und Kurioses wie Komplexes aus seinem Leben siert: „Lässt sich Wissenschaft in Musik dar- klar in der Harmonik aufgebaut sind. Dar- thematisiert. stellen? Es gibt viele berühmte Musikwerke wins wissenschaftliche Texte beeindrucken “Musikalisch orientiert sich der Kom- über Helden der Bibel oder der Literatur wie durch ihren phänomenalen Scharfsinn, sei- ponist vor allen Dingen an den repetitiven das Oratorium Elias von Mendelssohn oder ne autobiografischen Texte durch Humor, Linien der Minimal Music, bricht sie aber La damnation de Faust von Berlioz. Aber nie- Empfindsamkeit und Herzenswärme. All durch Elemente der Filmmusik (so in der Ein- mand hat je einen Helden der Wissenschaft diese Merkmale zeichnen auch Einhorns leitung) auf, fügt außerdem folkloristisches zum Thema einer großen Komposition ge- Komposition aus, die er für Solostimmen, Material ein und setzt vor allen Dingen bei macht, bis der zeitgenössische US-amerika- Chor, Frauenchor in bulgarischer Singtechnik der Chorbehandlung auf die seit Carl Orff nische Komponist Richard Einhorn im Jahr und Orchester komponiert hat. Die Musik bekannten Gestaltungsmittel.“ Obwohl ei- 2008 ein abendfüllendes Werk über Darwin ist lebendig, abwechslungsreich und liegt gentlich ein „Frauenchor aus dem Balkan“ unter dem Titel The Origin auf Texte aus Dar- stilistisch zwischen Weltmusik und Mini- gefordert sei, wie er in Bremen nicht auf- malmusik; gelegentlich ist Einhorns langjäh- treten konnte, „hatte das Werk seine span- rige Erfahrung als erfolgreicher Komponist nendsten Momente in diesen Partien für von Filmmusik hörbar. Die Musik weist er- den Frauenchor. Besonders der Abschnitt staunliche Ähnlichkeiten mit Orffs Carmina Die Reise der Beagle mit seinen Urwaldge- Burana auf, obwohl sie viel moderner ist; sie räuschen und der an Ernst Tochs Fuge aus stellt die Sprache (auch den Sprachwitz) in der Geographie angelehnten Behandlung den Vordergrund, ist emotional ergreifend der Reisestationen zeigte viel Witz. Eine und betont den Rhythmus. Mit der euro- große Leistung aller Beteiligten unter dem päischen Erstaufführung dieser gleichzeitig souveränen und empfindsamen Dirigat von ernsthaften wie heiteren Komposition über Susanne Gläß.“ Darwin ehrt die Universität Bremen einen der bedeutendsten Wissenschaftler über- haupt und beantwortet die Frage, ob sich Angst vor Scheuer oder Sallinen? Wissenschaft in Musik darstellen lässt, mit einem eindeutigen Ja.“ Für das Eröffnungskonzert des „Musikfestes Zum Komponisten: Der Amerikaner Wandsbek“ im Februar dieses Jahres hatte sich Richard Einhorn, Jahrgang 1952, studierte das Wandsbeker Sinfonieorchester ein beson- Komposition und elektronische Musik an der ders aufregendes Programm ausgedacht. Fin- Columbia Universität. Seine Produktion der nisches zum Frühlingsanfang – Spätromantik Cellosuiten von Bach mit Yo-Yo Ma erhielt den und Zeitgenössisches.

43 Besondere Konzerte Der Gastdirigent Martin Lentz, der Cellist Jan- Nielsens kaum bekannte Rhapsodie star- sich Irritation in Grenzen und man darf so et- Hendrik Rübel und der organisatorische Leiter tet erst einmal im Nebel; düstere, diffuse was immer wagen. Wulf Hilbert stellten unter dem Namen „Früh- Klänge, aber mit einer schönen, sich lang Ähnliche Rückmeldungen erfolgten über- lingsahnung“ folgendes Konzertprogramm zu- hinziehenden Entwicklung – Gewinn II. Ein raschenderweise aber auch bei Sallinen, des- sammen: Bruckner, Ouvertüre g-Moll (1863); C. Kirchenchoral bringt endlich Wärme hinein, sen Tanzmusik wohl doch nicht so eingängig Nielsen, Rhapsodische Ouvertüre – Eine Phan- ein fröhliches Volkslied Spaß, unterstützt und verständlich wie erwartet wirkte. Ein tasiereise zu den Färöern (1927); A. Sallinen, von typisch Nielsen’scher Orchesterverarbei- Bravourstück für Streichorchester und beson- Chamber Music III op. 58 – The Noctournal tung – gälte es nicht, zwei haarige Passagen ders für den Solisten: Tanzmusik aus Finnland, Dances of Don Juanquixote (1986); Benjamin zu überwinden. Es ist kaum zu glauben, wie von Sallinen edelst verpackt und garniert mit Scheuer, Erzählung mit Raumstationen (2011), sich die besonders Gewissenhaften darüber moderner Tonsprache. Ironisch witzig allein UA; Jean Sibelius, Vårsang – Frühlingslied erregen können, wenn (dass?) sich nie alles schon die Gegensätzlichkeit der titelgebenden op. 16; Mieczislaw Weinberg, Rhapsodie über restlos beherrschen lässt – Verlust III. Dem Charaktere. Gewinn VI: Den Musikern gefiel moldawische Themen op. 47 Nr. 1 (1949). Als Publikum gefiel an besagten Stellen nach den das Stück nach intensivem Üben. Es ist rhyth- Zugabe erklang von E. Waldteufel der Walzer bitonalen Nebelschwaden gerade das überge- misch ziemlich vertrackt und fordert absolute Amour et Printemps. ordnete Blech. Aufmerksamkeit, für den Konzertmeister gibt Seine „Erzählung“ für Cello und Orche- Verlust IV: Vor diesem und anderen Stü- es ein Solo (wie auch im Weinberg). Verlust ster hat der junge Volksdorfer Komponist cken hätte eine Moderation Wunder be- V: Der erwartete Beifallsturm nach der Mühe Benjamin Scheuer extra für dieses Konzert wirkt. Doch musste das Publikum schon vor hielt sich in Grenzen. Gewinn VII: Weinbergs geschrieben. Der Volksdorfer Jan-Hendrik dem Konzert zur Eröffnung des Musikfestes Rhapsodie – wie auch seine Sinfonietta op. 46 Rübel, stellvertretender Solocellist der NDR- Wandsbek einige Reden Prominenter ertra- – ist ein klassisches Finalstück, folkloristisch Radiophilharmonie, übernimmt die Rolle des gen. Deshalb unterblieben entsprechende Er- durchsetzt, gut rezipierbar und doch entfernt Erzählers und das Orchester kommentiert auf läuterungen. vom klassisch-romantischen Ton. Auch hier seine Weise. Benjamin Scheuer wird dazu im Gewinn III: Das Auftragswerk „Erzählung finden sich schwierige und z.T. lange nach- Konzert interviewt. mit Raumstationen“ wurde jedoch zuvor im schlagende Passagen, in denen man aus dem Freundlicherweise hat uns Wulf Hilbert Gespräch mit dem Komponisten erläutert. Tritt kommen kann. Sehr empfehlenswert ist einige Eindrücke und Reflexionen über die Das Solocello fungiert hier als Erzähler eines das Werk aber für fortgeschrittenere Orches- Werke und das Konzert zugeschickt, aus de- virtuellen Märchens, während die Orches- ter, allerdings auch groß besetzt. Die vor- nen wir die folgenden Abschnitte gerne ver- terspieler die Eigenarten verschiedener Mär- geschriebenen vier Schlagwerker lassen sich öffentlichen: chenfiguren spiegeln und die Phantasie be- ohne weiteres auf drei reduzieren, die Harfe feuern – unter anderem durch überraschende notfalls durch ein Klavier ersetzen. Grenzerfahrungen in der Programmge- Raumeffekte. Dafür hatte unser absolut Fazit: Die beschriebenen Mängel sind uns staltung: Ursprünglich war ein kurzweiliges überzeugender Gastdirigent, Martin Lentz, für die nächsten Programme eine Lehre, den Neujahrskonzert geplant. Weil ein Termin offensichtlich auch Augen im Rücken und so Gewinn nehmen wir gern mit. An dieser Stelle nur im Februar möglich war, hieß es nun alles im Griff. Einzelne Musiker bedienten für dankt das WSO dem BDLO, der ausnahms- „Frühlingsahnung“, mit entsprechendem Pro- gezielte Geräusche noch zusätzliche „Instru- weise für die aufwändige Beschaffung von grammumbau. Gewinn I: Angeregt von Ingo mente“, z.B. Styroporplatten für Geheimnis- Notenmaterial der zeitgenössischen Werke Metzmachers legendären Hamburger Neu- volles, Aggressionen und Hysterie. Aber auch einen Zuschuss gewährt hat. Auf diese Weise jahrskonzerten „Who is afraid of 20th cen- einschläfernde Momente sind vorgeschrieben konnte das Orchester seinen bescheidenen tury music?“ (als CD-Reihe festgehalten, sehr und lassen sich eigentlich problemlos um- Beitrag dazu leisten, die Repertoirekenntnis empfehlenswert) blieb es bei Stücken vorran- setzen. Ein 10-minütiges Werk in moderner seiner Musiker und des Publikum merklich zu gig aus dem gleichen Jahrhundert und bei Tonsprache, im Zuschnitt auf die Möglich- erweitern. einem Auftragswerk. Verlust I: Einige wenige keiten des WSO abgestimmt. Gewinn IV: Der Wulf Hilbert (v.d. Red. gek.) Mitspieler sagten für die Phase aus verschie- Komponist stellt das Material samt Aufnah- denen Gründen ab, unter anderem seien die me der BDLO-Bibliothek zur Verfügung. Die Stücke zu unbekannt, zu modern, zu schwer. Rückmeldung des Publikums reichte dann Die sinfonietta-wuppertal konzertiert mit Dabei sollte diese Klientel mit den Roman- von „Das Beste am Abend“ bis zu „Vertane neuester Musik tikern Bruckner und Sibelius doch zu ihrem Zeit, die Musiker taten mir ja leid“. Die Rück- Recht kommen. Verlust II: Bekannt sind hier meldungsbreite war eigentlich zu erwarten, Ein Programm mit Musik ausschließlich des nur die Komponisten selbst, das Publikum immerhin führte sie zu angeregter Diskussion 20. Jh. hat die Sinfonietta Wuppertal für die liebt es mehr, wenn wenigstens ein populäres nach dem Konzert. Und wenn so ein Werk Konzerte im Februar 2012 einstudiert. Unter Werk auf dem Plakat steht. nicht zu lang dauert – Gewinn V – dann hält der Leitung von Werner Dickel erklangen an

Besondere Konzerte 44 zwei Konzertabenden die Suite für Streicher nymphe verführt wird, woraufhin er sein Herz Prinzip – melodische Elemente über durch- von Einojuhani Rautavaara, Mátyás Seibers verliert, nie wieder eine Frau lieben kann und gängigen nervösen Rhythmen – sehr gefiel. Concertino für Klarinette und Streicher sowie einsam auf den Tod wartet. Sibelius findet in Er hebt die tragende Rolle der Bläser hervor, „Fratres“ für Violine und Streicher von Arvo diesem Werk eine Tonsprache, die einerseits die starke Akzente setzten bzw. Atmosphäre Pärt. Den Abschluss bildete Leoš Janáčeks bereits die Musik eines Philip Glass vorausah- schufen, während die ff-Passagen seiner Mei- Suite für Streichorchester, sodass die beiden nen lässt, andererseits den Zuhörer gleichsam nung nach eher „nicht sonderlich gut gelungen Solowerke (Solisten: Shelly Ezra, Klarinette; in einen Sog zieht. [waren], wohl aber ein sanftes und trotzdem Anna Heygster, Violine) durch Orchester- Im Kontrast dazu steht seine 6., die am ausdrucksstarkes Cellosolo“. Die 6. Sinfonie stücke eingerahmt wurden. seltensten gespielte Sinfonie Sibelius‘. Große wird als sehr umstritten charakterisiert; sie Diese Programmgestaltung sei anderen Or- weite Klangflächen wechseln sich ab mit zeige doch „manchmal quälende Längen“; chestern als Anregung empfohlen – „unsere“ geradezu spröde wirkenden Abschnitten, ganz konträr lautet interessanterweise die Musik nicht nur bei Mozart oder Mendels- dicke Tuttipassagen mit Strecken, in denen zweite Konzertbesprechung von M. Hanns sohn zu suchen! nur einzelne Instrumentengruppen besetzt (Dresdner Neuesten Nachrichten vom 7.3. sind. Trotz dieser Vielfältigkeit erscheint aber 2012): diese Rezensentin lobt ausdrücklich nichts willkürlich aneinandergereiht, son- die 6. Sinfonie, vor allem den „Geist der Klas- »medicanti«-Orchester an der TU Dresden dern alles ausgerichtet auf das große Toben sik, die lichte Schwerelosigkeit und Verinner- hebt musikalischen Schatz Finnlands und im Finalsatz. Der dorische Modus verleiht der lichung“, die das Werk prägen; sie resümiert wartet mit sächsischen Erstaufführungen Sinfonie einen ursprünglichen, geradezu un- kurz und unmissverständlich: sie sei „ein zu auf schuldigen Charakter. Unrecht vergessenes Werk“. Lobend hob sie Ergänzt wird das Programm mit dem auch die passende Interpretation der ersten Am 04. März 2012 luden die etwa 70 »me- weithin bekannten Stück »Valse triste« aus Werke des Abends hervor, denn vor „allem dicanti«-Mitglieder wieder in die Kreuzkir- der Schauspielmusik zu Arvid Järnefelts Dra- in […] op. 16 (Improvisation / Frühlingslied), che Dresden zum Konzert und hatten etwas ma Kuolema. (Aus dem Programmheft zu den dem zauberhaften Valse triste aus der Büh- Besonderes auf ihren Pulten: Ein Programm Konzerten im Februar, leicht gekürzt) nenmusik zu Kuolema op. 15 und der sinfo- ausschließlich mit Werken des finnischen nischen Ballade Die Waldnymphe – kam es Komponisten Jean Sibelius. Wenngleich eini- Da die hier gespielten Werke von Sibelius in darauf an, nicht in übermäßige Gefühlsduselei ge seiner Werke, wie das Violinkonzert oder Deutschland eher unbekannt sind, sei kurz auf und Pathos zu verfallen“ – was den Musikern »Finlandia« inzwischen aus dem Standardre- die Presseberichte nach den Konzerten einge- auf sehr überzeugende Weise gelungen sei. pertoire des europäischen Musiklebens nicht gangen. Peter Zacher zeigt sich in der Säch- mehr wegzudenken sind, ist ein Großteil sei- sischen Zeitung vom 6.3.2012 vor allem von nes Schaffens heute noch weitgehend unbe- der Waldnymphe begeistert, deren prägendes Gesangskonzert im Frühjahr in Kehl/Stras- achtet und selten gespielt. Diesem Teil des bourg enorm reichhaltigen und überraschend viel- fältigen Werkes Sibelius‘ widmet sich dieses Das Kammerensemble Kehl-Strasbourg ge- Konzert. staltete im Frühjahr 2012 ein Gesangskonzert Am Beginn steht die sinfonische Dichtung mit französischen Arien und Werken sowie »Frühlingslied«, die in ihrer 1894 noch unter zwei russischen Werken. Unter der Leitung dem Titel »Improvisation« uraufgeführten ers- von Gabriel Mattei musizierten das Orche- ten Fassung erstmalig in Dresden im Konzert ster sowie die Sopranistin Ayako Tanaka. Die erklingt. Das gilt auch für die sinfonische Bal- Programmnummern im Einzelnen: Meyerbeer, lade »Die Waldnymphe« - das wohl bemer- Le Pardon de Ploërmel – Air „Ombre légère“; kenswerteste Werk des Programms: geriet es Saint-Saëns, „Samson et Dalila – La Baccha- doch seit seiner Uraufführung 1895 und einer nale“; Delibes, „Lakmé“ – Air „Où va la jeu- weiteren Aufführung unter Leitung des Kom- ne Hindoue?“; Alabieff, Air „Le Rossignol“ ; ponisten viele Jahrzehnte in Vergessenheit, Offenbach,“Les contes d‘Hoffmann“ – „Air bevor es erst 1996 wieder erklang und bislang d’Olympia“; Borodin, Symphonie Nr. 2. So überhaupt erst zweimal in Deutschland. Das lebt die alte Tradition der gemischten Pro- dem Werk zu Grunde liegende Gedicht Viktor gramme also doch noch weiter – sicher zum Rydbergs handelt von dem Schicksal des jun- Gefallen des Publikums, das so den strengen gen Mannes Björn, der im nordischen Wald Konventionen der professionellen Orchester- sein Glück verliert, weil er von einer Wald- konzerte entgehen kann.

45 Prima vista – Prima Stücke?

zusammengestellt von Michael Knoch

Das Redaktionsteam kommt nicht hinterher, diverse Komponistinnen, pian é forte – alle eingesandten Rezensionsexemplare zu be- Klaviermusik sprechen. Deshalb listen wir hier erneut (und Klavierheft, Furore, 2011 zum Teil wiederholend) Noten und Bücher auf, die einer genaueren Sichtung und ausführlichen diverse Komponistinnen, Aria – Arien aus Rezension harren... Vielleicht animieren die Ti- Oper und Oratorium tel oder die (diesmal eher spärlichen) Notizen Partitur, Furore, 2011 unserer Prima-vista-Eindrücke Sie, sich einge- hender mit dem jeweiligen Werk zu befassen diverse Komponistinnen, Werke von und selbst eine Rezension zu schreiben? Wir jüdischen Komponistinnen für Viola und stellen Noten und Bücher auf Anfrage (redakti- Klavier, Bd. 1 & 2 [email protected]) gern zur Verfügung. Stimme & Partitur, Kalinowsky, Furore, 2011

Dvorák, Koncert [sic!] pro [sic!] Violoncello Aguirre, Fantasía nortena h moll [sic!], op. 104 Stimmen, fl, ob, cl, hr, fg, Lunovis Partitur, Critical Commentary, Solostimme & Klavierauszug, Hrsg. Del Mar, Bärenreiter, 2011. Laut Verlagsankündigung Bach, C. Ph. E., Gambensonaten, Wq 88, eine „maßstabsetzende Edition, die erstmals seit der Erstver- 136, 137 öffentlichung des Konzerts im Jahr 1896 Dvoráks definitive Stimmen & Partitur, Enßlin, Heinemann, Henle, 2011. Zwei Beethoven, Sextett Es-dur und Marsch, op. Fassung des Soloparts wiederherstellt. In fast jedem Takt Continuo-Sonaten und eine (spätere) mit ausgesetzter 71 und WoO 29 unterscheidet sie sich von allen modernen Ausgaben. Auch Klavierstimme. Solostimmen mit und ohne Bezeichnungen Urtext, Studienpartitur & Stimmen, 2clB, 2hrF, 2fg, Voss, in den Orchesterstimmen wurden Hunderte von Korrekturen (Fingersätze), sowohl für Gambe wie auch für Viola – also Henle, 2011 vorgenommen.“ insgesamt vier Solostimmen. Berg, Konzert für Violine und Orchester Fauré, Berceuse für Violine und Klavier, op. 16 Barkauskas, Vytautas *1931, Trys Fragmentai „Dem Andenken eines Engels“ Stimmen & Partitur, Hrsg. Rahmer, Henle, 2012 für Viola und Violoncello, op. 134 Partitur & Studienpartitur, Hrsg. Kube, Breitkopf, 2010 Hofmeister 2011. Barkauskas ist Professor für Komposition Friedrich, Sven, Richard Wagners Opern in Vilnius. Er ist Preisträger des Litauischen Staatspreises. Im Debussy, Intermezzo und Scherzo für – Ein musikalischer Werkführer Mittelpunkt seines Kompositionsstils stehen, laut Nachwort, Violoncello und Klavier Buch, 128 S., Beck, 2012 Emotion und klanglicher Ausdruck. Stimmen, Hrsg. Heinemann, Henle, 2009 Gade, Gardel, Pütz, de Yradier, 4 Tangos Beethoven, „Triple Concerto“, op. 56 Debussy, Sonate für Flöte, Viola und Harfe Stimmen & Partitur (str, kb ad lib.), Hrsg. Birthel, Schott, 2011 Urtext, Partitur, Critical Commentary, Solostimmen & L 145 (137) Klavierauszug, Hrsg. Del Mar, Bärenreiter, 2012. Die neue Urtext, Partitur & Stimmen, Jost, Henle 2012 Guillou, Jean *1930, Co-Incidence / Fügung Urtext-Edition biete – infolge Auswertung dreier neu ent- (2001) für Violine, op. 63 deckter Quellen – eine gründliche Revision des Werks. Und Debussy, Streichquartett L. 91 (85) Stimme, Schott 2010 der Soloklavierpart enthalte alle für den Pianisten nötigen Urtext, Studienpartitur & Stimmen, Hrsg. Krämer, Henle 2012 Informationen, um das Werk vom Flügel aus dirigieren zu Hagen, Patrick *1969, Das geöffnete Fenster können... Dittrich, Musikalische Formen für Klarinette und Violine Büchlein, 98 S., Bärenreiter, 2011 Partitur, Hofmeister 2012. Satzüberschriften: Das geöffnete Beethoven, Romanzen in F-dur und G-dur, Fenster, Roter Samt, Der Tanz, Das rosafarbene Atelier, Für op. 50 und 40 diverse Komponisten / Rössler, Hochzeits- V..., Meditation, Jazz. Um den Horizont an Möglichkeiten zu Partitur, Critical Commentary, Solostimme & Klavierauszug, musik / Wedding Music erweitern, hat der Komponist in vier der sieben Sätze Stellen Del Mar, Bärenreiter, 2011 Stimmen & Partitur (vl, vc, kl & fl?, clB, vl2, kb) Uetz, 2009 für Improvisation eingefügt, die als solche wahrgenommen oder auch ignoriert werden können.

Prima vista 46 Hummel, Sonate für Klavier und Viola, Mendelssohn, Sonate c-moll für Viola und dasselbe, Fassung für Violine op. 5 Nr. 3 Klavier Hrsg. Herrtrich, Schilde & Schliephake, Henle, 2011 Stimmen & Partitur, Hrsg. Herrtrich, Henle, 2012 Stimmen, Hrsg. Herrtrich, Schilde & Zimmermann, Henle, 2011 dasselbe, Fassung für Violoncello Kissenbeck, Andreas, Arrangieren. Ein Pra- Hrsg. Herrtrich, Schilde & Hess, Henle, 2011 xis-Kurs für Einsteiger und Fortgeschrittene Mendelssohn, Streichquintette, op. 18 & 87 Buch, 176 S., Schott 2011; mit Transpositions- und Tonum- Studienpartitur & Stimmen (2vl, 2va, vc), Hrsg. Herrtrich, Schwaen, Mischa, der Honigbär. Für Sprecher fangstabellen zum Nachschlagen. Henle, 2011 und Orchester Partitur (spr, 2fl, 2ob, 2clB, 2fg, kfg, 2hrF, 2trB, 2pos, pau, Lewis, Rhythmus – Grundlagen, Fortschrei- Mendelssohn, Lieder für Singstimme und schl, str, kb), Verlag Neue Musik, 2009 tende Übungen, Praktischer Einsatz Klavier, Bd. 3, Nachgelassene Lieder Buch (mit CD), 166 S., Bosse, Kassel 2008 Urtext, Partitur, Hrsg. Christian M. Schmidt, Breitkopf, 2009 Stendel, Wolfgang, Diffraction für Kammer- ensemble, 2001 Lilienfeld, Francois, Spiel, Klesmer, spiel... Mouchagier, Spiros, Melos (2011) – Concerti- Studienpartitur (fl, clB, vl, vc, kl4-hd.), Verlag Neue Musik, – Klesmermusik für Orchester, Bd. 1 no für Violoncello solo und Streichorchester 2008 Stimmen & Partitur (blf, fl, clB, 2vl, vc; ablf, saxS, pos, mand, Partitur, edition gamma, 2011. Einsätziges Werk, Auffüh- hackbr, kb ad lib.), PAN-Verlag, Kassel 2011 rungsdauer: ca. 10’30’’, Stimmen käuflich lieferbar. Strawinsky, Tango für Streichquartett, Stimmen & Partitur, Birthel, Schott, 2010 Lischka, Rainer *1942, Tanguidad für Mozart, Klavierkonzert C-dur, KV 503, Streichquartett Klavierauszug, Hrsg. Herttrich, Henle, 2011. Ebenfalls Tschaikowsky, Blumenwalzer aus der Nuss- Stimmen & Partitur, Hofmeister, 2010. „Tanguidad“, spanisch: vorhanden: Partitur von Breitkopf. Mozarts, von ihm selbst knacker-Suite für Streichquartett Tangogefühl. Uraufführung 2009 durch das Streichquartett möglicherweise besonders wertgeschätztes, und außerdem Stimmen & Partitur, Dietrich, Uetz, 2010 der Staatsoperette Dresden. längstes Klavierkonzert...

Makhoshvili, Giorgi *1977, Play Jazz! – Othegraven, August von (1884-1946), Gepflogenheiten und neue Konditionen für No- 4 Stücke für 3 Kontrabässe Phantasie ten- und Buchrezensionen: Stimmen & Partitur, Hofmeister, 2012. Der Komponist ist Stimmen & Partitur, vl, va, vc, kl, Tonger, 2005 seit 2000 Mitglied des erfolgreichen Kontrabassensembles Sie teilen uns mit, an welchen Werken Sie in- Bassiona Amorosa. Ravel, Klaviertrio teressiert sind und bekommen diese dann von Urtext, Stimmen & Partitur, Jost & Rogé, Henle 2012 uns zugeschickt. Ihre Rezensionen nehmen wir Mahler, Kindertotenlieder bearbeitet für so bald wie möglich entgegen, spätestens aber Violoncello und Klavier Rojko, Uroš, Mirco-Ostinati. For Clarinet zum Redaktionsschluss, also bis 20. April bzw. Stimmen & Partitur, Hrsg. Derevianko, Hofmeister, 2011. and Guitar 20. Oktober. Violoncello-Solostimme von David Geringas eingerichtet und Partitur & Stimmen, Verlag Neue Musik, 2008 durchgesehen. Als Honorar erhalten Sie bei Orchesterpar- Schostakowitsch, Streichquartett Nr. 7 für tituren 1,5 Cent pro Zeichen (jeweils ohne McDowall, Cecilia *1951, Cavatine at Streichorchester, op. 108 Leerzeichen) bis zu einer Honorarobergrenze Midnight für Klarinette in A, Violoncello und Partitur, Hrsg. Rastakov, Edition Sikorski, 2007 von 50 Euro. Die Orchesterpartituren sind Klavier anschließend an die BDLO-Notenbibliothek Partitur & Stimmen, Hofmeister, 2012 Schubert, Rondo in A für Violine und zu senden, in deren Bestand sie aufgenommen Streicher, D 438 werden. Rezensionen von Kammermusiknoten Mendelssohn, Die erste Walpurgisnacht, Partitur & Klavierauszug, Hrsg. Kube, Bärenreiter, 2011. oder Büchern honorieren wir mit 1 Cent pro op. 60 Einsätziges Werk mit lyrischen wie auch virtuosen Solo- Zeichen bis zu einer Honorarobergrenze von 35 Urtext, Partitur & Klavierauszug, Bärenreiter, 2010 passagen; Solostimme mit zwei Ausklappseiten zur Euro. Kammermusiknoten oder Bücher dürfen Erleichterung des Umblätterns. Sie behalten. Dann aber reduziert sich das Ho- Mendelssohn, Sonate Es-dur für Klarinette norar auf den Betrag von 50 Euro minus Wert in B und Klavier Schumann, Adagio und Allegro für Klavier des Rezensionsexemplars. Stimmen, Hrsg. Herrtrich & Schilde, Henle, 2011 und Horn, op. 70 Urtext, Stimmen, Hrsg. Herrtrich & Schilde, Henle, 2011

47 Prima vista BespreChungen

Bücher

Alois Schöpf, Das erfolgreiche Konzert sinfonische Liebhaberorchester übertragen, Zuletzt, sozusagen als Credo, das sein ganzes – Eventmanagement für Musikvereine, beispielsweise wenn es um Fragen der Ge- Büchlein durchzieht, sei nochmals der Autor DVO-Verlag, Buchloe 2011, Buch, 87 S. wandung (Tracht oder Uniform) geht oder um aus seinem Geleitwort zitiert, das er mit den 13,80 Euro die Nachlässigkeit beim Umgang und bei der Worten schließt: „Denn das einzig Amateur- Pflege orchestereigener Instrumente. Aber hafte bei Musikvereinen hat die Tatsache zu Fragen der Programmzusammenstellung oder sein, dass die Musikerinnen und Musiker an der Konzertwerbung, sowie Grundsätze der den Instrumenten keine Profis sind. Alles an- Vereinsführung betreffen uns genauso. „Un- dere sollte jedoch genau deshalb besonders ternehmerisches Denken“ – weitgehend noch professionell organisiert und gestaltet wer- ein Fremdwort in zahlreichen Vorständen den, um dieses Manko auszugleichen oder, – wird mit vier Regeln pointiert dargelegt: l. so weit als möglich, überhaupt in Vergessen- Regel: Der beste Musiker ist jener, der immer heit geraten zu lassen.“ Siehe hierzu auch die alles kann und [bei den Proben] immer anwe- Rezension auf S. 49: Ascherl, Vereinsmana- send ist. 2. Regel: Der zweitbeste Musiker ist gement. jener, der nicht immer alles kann, aber immer Alois Schöpf bietet auf knappem Raum anwesend ist. 3. Regel: Der drittbeste Musi- eine manchmal polemisch pointierte, insge- ker ist jener, der immer alles kann, aber nicht samt aber lesenswerte Analyse der ihn über immer anwesend ist. 4. Regel: Inakzeptabel Jahre (hoffentlich nicht nur) frustrierenden sind Musiker, die selten alles können und Arbeit mit Blaskapellen. Dabei wirft er viele selten anwesend sind.“ Dem ist eigentlich Fragen auf und kommt zu zahlreichen kon- nichts hinzuzufügen. Im Kapitel „Auf der Su- kreten Anregungen, die eigene Musizier- und che nach dem Programm“ gefiel mir die Auf- Konzertpraxis zu überdenken und zu opti- listung von vier Gesichtspunkten, die bei der mieren. Programmzusammenstellung berücksichtigt Michael Knoch werden sollten: Der Autor Alois Schöpf war Gründer und • Was wünscht das Publikum zu hören? Leiter der Innsbrucker Promenadenkonzerte • Was ist die künstlerische Absicht des Kaufmann & Peindl, Das Wunder von und blickt als Dirigent verschiedener Blasor- Dirigenten? Caracas – Wie José Antonia Abreu und El chester und Musikkapellen auf eine zwanzig- • Was wollen die Musiker spielen? Sistema die Welt begeistern, Irisiana, Mün- jährige Praxis zurück, über die er im eigenen • Was können die Musiker spielen? chen 2011, Buch, 254 S., 19,99 Euro Geleitwort irritierenderweise schreibt: „Denn Und einige Punkte einer anderen Checkliste zuletzt warf ich erschöpft und entnervt das dürften für jedes Musikensemble, ganz gleich, El Sistema in Venezuela, Gustavo Dudamel, Handtuch, weil die geistigen und körperlichen welcher Herkunft oder Zusammensetzung, das Simón Bolívar youth Orchestra sind Na- Anstrengungen, die notwendig waren, um interessant sein, wenn es nämlich um eine men, die in den letzten Jahren von sich reden immer nur das Schlimmste zu verhindern, eigene „Markenbildung“ geht: machten und die Welt staunend und bewun- in keinem Verhältnis zum künstlerischen Er- • Werden mit dem Orchester besondere dernd nach Venezuela schauen ließen. 1975 gebnis standen. Es kam zu wenig heraus im Programme assoziiert, die Publikum an- rief der 37-jährige José Antonio Abreu zur Verhältnis zum Einsatz, den ich zu erbringen ziehen? ersten – in einer Tiefgarage stattfindenden hatte. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass • Ist seine Stellung in der Gesellschaft – Probe eines dann schnell wachsenden Ju- dieses Verhältnis durch einfache Maßnahmen herausgehoben, besonders oder zumin- gendorchesters zusammen, geprobt wurde wesentlich verbessert werden könnte. Mög- dest originell? Mozarts „Kleine Nachtmusik“. Seine Vision lichst viele davon aufzuzeigen ist das Ziel • Ist der Dirigent eine im besten Fall sogar hatte er vorher auf wenigen Seiten folgender- dieses Buches.“ charismatische Persönlichkeit? maßen umrissen (S. 38): „Sowohl der Mangel Es folgt eine oft provokant-scharfzüngige, Jede dieser Fragen wird dann weiter aufge- an Ausbildungsmöglichkeiten als auch die manchmal zynische klingende Analyse der fächert, so dass man sein eigenes Orchester Armut sollen bekämpft werden; das Ausbil- Situation vieler allzu sehr im Traditionellen mit seinen Gepflogenheiten unter die Lupe dungssystem muss so angelegt sein, dass verhafteter Blasmusikvereine. Sicherlich lässt nehmen und Ansatzpunkte für Verbesse- man es als ein soziales der Gesellschaft die- diese Analyse sich nicht eins zu eins auf rungen finden kann. nendes System begreifen kann. Dem Recht

Besprechungen | Bücher  wenn man sie mit ihren Hoffnungen und Nö- würde nicht funktionieren, sondern um im ten, mit ihrer Sehnsucht nach Geborgenheit Kern verstanden und auf die herrschenden in eine auf innere Harmonie angelegte Gruppe sozio-ökonomischen Verhältnisse angepasst bei sich aufnimmt, dann kann unmittelbar die und jeweils neu entwickelt zu werden: „Klas- Arbeit daran beginnen, gemeinsame Werte sische Musik als ein verbindendes, schüt- zu schaffen.“ Und diese Botschaft funktio- zendes Band“. niert, denn (S. 92): „Sind einmal einzelne Kin- Michael Knoch der aus den Barrios vom Musikvirus infiziert, werden die Núcleos schnell zu immer stärker frequentierten Anlaufstellen, zu Tankstellen Dr. Albert Ascherl, Vereinsmanage- für Lebensmut und Zukunftsperspektive. So ment in 30 Schritten – Strategie & fremd es für die frühesten Beobachter [...] aus Führung, DVO-Verlag, Buchloe 2012, Buch, dem Ausland auch erscheinen mag: Die mu- 175 S., 19,99 Euro. sizierenden Kinder in den Núcleos empfinden die klassische Musik als ein sie verbindendes, Leser/innen der Verbandszeitschriften Bay- schützendes Band, sie betrachten ihre Instru- erische Blasmusik und Forte kennen den Au- auf eine angemessene Bildung und Ausbil- mente als Symbole der Hoffnung. Hier käme tor bereits. Seine in launigem Ton verfasste dung dürfen materielle Umstände der Betrof- niemand auf die Idee, das gemeinsame Musi- Draap-Serie ist nun in Buchform erschienen. fenen nicht im Wege stehen. Die musikalische zieren mit klassischer Musik als elitär zu be- Beim Draap, so erfährt man in der Einleitung, Ausbildung soll von dem bestehenden theo- zeichnen. Immer mehr Eltern, die ihre Kinder handelt es sich um ein Phantasiegeschöpf, rielastigen System umgestellt werden auf ein vor den Bedrohungen durch Gewalt, Krimina- das – weil unsichtbar – Gelegenheit hatte, Konzept, das gemeinsames Musizieren vom lität und Drogen schützen wollen, kommen hunderte von Vereins(vorstands)sitzungen zu Ausbildungsbeginn an vorsieht. Junge Musi- mit ihren Kindern zu den Musikschulen.“ belauschen. Da kriegt er so einiges zu hören, ker des Landes sollen sowohl eine bessere Be- Die Autoren Michael Kaufmann (u.a. Vor- hauptsächlich Bedenkenträger-Nörgeleien, die rufsausbildung wie auch bessere Chancen auf sitzender des Kuratoriums der Stiftung „Je- landauf, landab eigentlich immer nach dem eine Ausübung des erlernten Berufs erhalten. dem Kind ein Instrument“), und Stefan Piendl „bayrischen, schwäbischen, hessischen usw. Da für die Entwicklung und Umsetzung der (u.a. Vizepräsident der Jeunesses Musicales Dreisatz ... Des ham mir no nia so gmacht! Idee ein Orchester unverzichtbar ist, soll des- Deutschland) beschreiben auf 254 Seiten das – Des ham mir scho imma so gmacht! – Da sen Gründung baldmöglichst erfolgen.“ Und Lebenswerk des Musikers, Wirtschaftswis- könnt ja jeda komme!“ gestrickt sind. Ascherl, weiter heißt es (S. 39): „Er [Abreu] will dem senschaftlers und Politikers J. A. Abreu (und promovierter Mathematiker und Physiker, ar- Verdikt, die Venezolaner seien [in den Barrios, seiner zahlreichen Mitstreiter). Liegt es am beitete vor allem im Bereich der Markt- und hier: Elendsvierteln] in die Hoffnungslosigkeit Titel „Das Wunder von Caracas“, dass man Marketingforschung, im Produktmanagement hineingeboren, weswegen sie auch nur die ein spannendes Buch erwartet? Diese Erwar- und seit 1995 als selbständiger Berater be- Hoffnungslosigkeit lernten und lebten, nicht tung wird leider nicht erfüllt – zu sachlich, zu sonders in kleinen und mittelständischen folgen. Diesen Kreislauf zu durchbrechen, ver- nüchtern ist der Schreibstil. Andererseits ist Unternehmen. Und er berät seit vielen Jah- steht er als seinen Auftrag [...] indem er ein der zeitliche Ablauf der Ereignisse nicht immer ren sogenannte „VVKs“ – Vereine, Verbände System des Miteinander, der Solidarität und leicht nachzuvollziehen, zu sehr springt die und Kirchengemeinden, darunter auch viele Freundschaft und der daraus resultierenden Beschreibung bestimmter Handlungsstränge Blaskapellen. Dabei ist ihm ein Anliegen, die gemeinsamen Entwicklung schafft, das für je- durch die Jahre. Eine gewisse Behäbigkeit Verantwortungsträger, also Vereins- oder Or- dermann zur Verfügung steht. Aus den vielen wiederum entsteht dadurch, dass die langen chestervorstände, aufzurütteln, weil es nicht Niemanden in den Elendsvierteln sollen viele südamerikanischen Eigennamen fast immer in damit getan ist, alles immer einfach so weiter- Jemande werden, die durch das gemeinsame voller Länge aufgeführt werden, oder dass jene zumachen wie in den letzten Jahren („Des Musizieren an ihre eigene Zukunftsfähigkeit Aussagen, die das „Wunder“ beschreiben, (zu) ham mir scho imma so gmacht!“). Denn Zu- zu glauben lernen.“ S. 68: „Seine Botschaft ist oft wiederholt werden, was irgendwie unbe- kunft entsteht nicht als Verlängerung der Ver- so klar, dass sie auch mehr als 35 Jahre nach holfen wirkt, besonders dann, wenn es sich gangenheit, sondern will aus Visionen und der Eröffnung des ersten Núcleo [Kern, Zen- um auf der Hand liegende Schlussfolgerungen konkreten (zeitlich festzulegenden!) Zielset- trum, hier: kleinste Ausbildungsstätte, also aus dem zuvor ausführlich Beschriebenen zungen entwickelt werden. Jedenfalls wenn El Sistema-Musikschule] besticht: Wenn die handelt. Das ist schade, denn der Inhalt des die eigene Vereinszukunft mit der allgemeinen Kinder spüren, dass man ihnen mit großem Buches, die Entwicklung El Sistemas in Vene- gesellschaftlichen Entwicklung mithalten will, Entgegenkommen, mit großer Aufmerksam- zuela, verdient eine breite Rezeption. Nicht denn andernfalls drohen Siechtum (Mitglie- keit und mit großer Ernsthaftigkeit begegnet, um einfach nachgeahmt zu werden, denn das derschwund) und schließlich unweigerlich

49 Besprechungen | Bücher Tod (Vereinsauflösung). Interessant dabei die sich kommunikativ zu äußern. „Ein sonst in Parallele, die der Autor zwischen einem Ver- sich gefangener Mensch wird in die Lage ver- ein und einer Firma zieht: Beiden ist nämlich setzt, sich mitzuteilen.“ (S.20) u.a. daran gelegen, Kunden (in unserem Fall: Der Titel erklärt sich aus diesem Zu- Konzertbesucher) mit guten, nachgefragten sammenhang: Menschen mit schwerster Produkten (also Konzerten) zufriedenzustel- geistiger Behinderung und häufig schweren len. Natürlich sind Firmen und Vereine nicht körperlichen Beeinträchtigungen werden als gleichzusetzen, aber beide benötigen Zielset- empfindende Mitmenschen wahrgenommen, zungen, Strategien und Führung. Leider ha- die (vorher) über keinerlei Möglichkeiten ver- ben Vereine, oder genauer: deren Vorstände fügten, ihren Kontaktwunsch auszudrücken. (=Führungskräfte) es mit dem Management Ohne Zweifel war jedoch das innere Empfin- oft schwerer als Firmen, denen als Führungs- den, das Fühlen, vorhanden. Um Zugang zu instrumente äußere Mittel wie Lohnanreiz dieser verborgenen Empfindungswelt zu be- oder notfalls Kündigung zur Verfügung ste- Und so sehen die auch meistens aus: An der kommen, ist der Therapeut auf seine eigene hen. Darauf kann ein Vereinsvorstand nicht Grenze zur Unlesbarkeit... Leider betrifft diese Fähigkeit der nachspürenden Wahrnehmung zurückgreifen. Hier sind menschliche Füh- dilettantische Herangehensweise nicht nur angewiesen. Im gelingenden Falle entsteht rungsqualitäten gefragt, die sich orientieren Plakate, sondern macht – möchte man Haare Kommunikation. an gemeinsam zu entwickelnden Visionen, raufend ergänzen – auch nicht halt vor Anzei- „Das Potential dieser Menschen ist Zielsetzungen und Strategien, die wiederum gen-Werbung, sogar in Verbandszeitschriften. scheinbar unerschöpflich. Musik weckt Ge- in die Bildung eines möglichst scharfen Pro- Das Büchlein jedenfalls ist klar gegliedert und fühle, verhilft ihnen zum Ausdruck, und es fils münden. Anhand konkreter Beispiele, die bietet mit Checklisten, Übungen und kon- werden Kräfte in der Seele wachgerufen, von sich leicht auf die Belange unserer Liebha- kreten Arbeitsanweisungen einen praktischen denen vorher kein Mensch auch nur etwas berorchestervereine übertragen lassen, führt Wegweiser, der ermutigen möchte, neue geahnt hat.“ Ascherl durch Themengebiete wie Vereins- Wege zu gehen. Strategie & Führung lautet Wegen dieses eklatanten Spannungsver- marketing, Selbstorganisation, Sponsoring sein Untertitel, dessen Botschaft jedem, der hältnisses zwischen erlebtem Gefühl und der oder „das Jahreskonzert“. Ascherls launiger mit „seinem“ Orchester etwas erreichen will, (Un)Fähigkeit, es kommunikativ zu äußern, Stil ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber ein Anliegen sein müsste oder immerhin wer- hat Meyer, ausgebildeter Musiker, Sozialarbei- er hilft, diesen bisweilen doch etwas drögen den könnte – klare Leseempfehlung! ter und Musiktherapeut, sein Buch „Gefühle Stoff leichter zu goutieren – Kostprobe gefäl- Michael Knoch sind nicht behindert“ genannt. Im strengen lig? S. 104: Kapitel 19, Werbung: Das kann ich Sinne einer therapeutischen Semantik trifft doch selbst! ... Oft erlebt man es: Es gibt (min- das nun gerade nicht zu, denn es ist Teil der destens) drei Berufe in Deutschland, die kann Hansjörg Meyer, Gefühle sind nicht be- Behinderung, Wahrnehmung, Verarbeitung jeder besser als jene, die es gelernt haben (oder hindert – Musiktherapie und musikbasier- und Kommunikation des Empfindens nicht gelernt haben sollten – oder gar nicht verstan- te Kommunikation mit schwer mehrfach wie ein gesunder Mensch leisten zu kön- den haben, dass man auch dies lernen muss): behinderten Menschen, Lambertus-Verlag, nen. Aber die Zielrichtung der Titelwahl ist • Fussballbundestrainer Freiburg 2009, Buch, 160 S., 16,80 Euro eindeutig und verstehbar: In seiner von ihm • Kanzler(in) maßgeblich weiterentwickelten Methode der • Werber Ein Praktiker schreibt aus der reflektierten musikbasierten Kommunikation eröffnet der [...] Bleiben wir hier beim dritten Beruf, dem Erfahrung für Praktiker. Aber auch dem in- Autor als Therapeut dem Patienten Interak- des Werbers, der Aufgabe von Werbeagenturen. teressierten Nicht-Fachmann erschließt sich tionsmöglichkeiten, die zuvor nicht einmal zu Warum nur, fragt sich der Draap, warum nur bereits nach wenigen Seiten, welch hoch vermuten waren. Gut geschrieben und sehr meinen alle, das selbst machen zu können? Ist interessantes, sensibles, problematisches differenziert darstellend setzt Meyer sowohl das wirklich so einfach, dass man nichts ler- musikalisches Feld hier betreten wird: Nicht den Fachmann wie den interessierten Musik- nen muss, um es zu können (so wie manchmal Musiktherapie in einem allgemeinen Sinne liebhaber, erst recht das musikalisch nicht Blockflöte – satirisch gemeint!). (als passive beim Hören oder aktive in der ausgebildete Betreuungspersonal ins Bild der Es hat, das weiß der Draap aus seinen son- Interaktion von Patient und Therapeut) wird musiktherapeutischen Möglichkeiten. stigen Studien, einen einfachen Grund: Man hier vorgestellt, sondern spezifisch der musi- Anschaulich wird die Beschreibung be- sieht so viel Werbung und dann hat man auch kalische Zugang zum Gefühlserleben schwer sonders durch die narrative Form der Falldar- noch irgendein billiges Grafikprogramm auf behinderter Patienten. Das Besondere dabei stellungen. Dabei ist es nicht der schlechteste dem Computer und Wordart auch noch dazu: ist eben, dass der therapierte musikalische Zug in der Schreibweise des Autors, dass Los geht’s! Da ist das Plakat doch ein Klacks! Partner keine (anderen) Möglichkeiten hat, das Interesse an der Kommunikation mit

Besprechungen | Bücher 50 schwer behinderten Menschen dominant ist. und schließlich die (interpretierte) „Innenper- bezeichnet, sind gekonnte, sehenswerte Erkenntnisleitend für den Profi ist die unmit- spektive“ dargestellt. Der Leser wird dadurch Strichzeichnungen. Da er im Laufe seines Le- telbare liebevolle Zuwendung. Anders wäre ermuntert, genauer diagnostische und thera- bens – in den letzten 40 Jahren – etwa 1700 diese Arbeit weder zu leisten noch erfolg- peutische Möglichkeiten wahrzunehmen und davon archiviert hat, ist es jedem Betrachter reich, denn der therapeutische Prozess setzt sich nicht mit einer oberflächlichen Zurkennt- sofort verständlich, dass diese Fülle den Ur- konzentrierte Empathie voraus. nisnahme eines Problemfeldes zufrieden zu heber zur Veröffentlichung drängt. Der Rah- Wilhelm Wegner geben. Dazu verhelfen auch editorische Hilfen men dafür könnte – da es sich um die Wie- wie Einrichtungsbeschreibungen und Glossar dergabe erlebter Situationen handelt – ein im Anhang. autobiografischer sein. Für Verwandte und Hansjörg Meyer, Komponisten mit Wilhelm Wegner Freunde ergäbe sich daraus ein nachvollzieh- schwerer Behinderung – Fallgeschichten bares Anteilnehmen. Er könnte auch ein geo- aus der Musiktherapie, Lambertus-Verlag, graphischer sein, quasi als Reisebericht durch Freiburg 2010, Buch 143 Seiten, kartoniert, Dietmar Lex, Spiel‘n Se Ma‘ was Kulturlandschaften. Für Studenten der Mal- 17 Euro Flottes! Obermayer, Buchloe 2011, 96 S., kunst wäre es gar ein Lehrbuch angewandter 12,90 Euro Kunstfertigkeit. Ein gewandter, witziger Au- Weitere – unmittelbar anrührende – Fall- tor würde sich über gekonnte geschichten liefert Meyer im 2010 erschie- Gut gemeint... Wer hat nicht Freude an Anek- eines guten Textes freuen. Lex aber hat den nenen Fortsetzungsband „Komponisten mit doten, wer ergötzt sich nicht klammheimlich Weg gewählt, versprachlichte allgemeine schwerer Behinderung“. Beim zweiten Hin- an kleinen Bosheiten über bestimmte Instru- Beobachtungen als Texte neben seine Skiz- sehen erkennt der Leser, dass es eben nicht mentalisten? Wessen Heiterkeit wird nicht zen zu stellen. Sind es Textualisierungen der um das Schicksal des ertaubten Beethoven gesteigert durch die Schilderung skurriler Situ- gezeichneten Szenen? Sind die Zeichnungen oder Smetanas geht, um den gemütskranken ationen auf oder hinter oder vor der Bühne? Illustrationen zu den Glossen, obwohl sie späten Schumann oder um Klavierkonzerte Erwartungsvoll greift man zu diesem vorher da waren? Die Texte sollen im Stil wit- für die linke Hand. Nein, es sind wiederum Büchlein von Dietmar Lex. Zu unterscheiden zig sein, doch der Witz hält sich in Grenzen. Menschen verschiedener Altersstufen, die zwischen gut und gut gemeint ist dann nicht Der persönliche Bezug, der die Autorenschaft einerseits geistig, häufig auch körperlich, anmaßend, wenn der Rezensent dafür sorgt, und damit die Veröffentlichung legitimieren schwerst behindert sind und die andererseits dass seine Maßstäbe plausibel sind. würde, ist gänzlich unauffindbar. Ein narra- über den Weg musikbasierter Therapie (wie- Was macht ein Buch lesenswert? Im einen tiver Stil, der in Ansätzen gelegentlich durch- der) Zugang zu sich selbst und zum Kom- Falle ist es das Sujet, im anderen der Stil, im schimmert, hätte das Potential, den Leser zu munikationspartner finden. Ihr Anteil an der dritten die Persönlichkeit des Autors. Manch- geleiten. Stattdessen stolpert man hier und beginnenden Interaktion kann im gelingenden mal begeistert die Perlenkette der Pointen, da sogar über verunglückte Formulierungen. Fall zu einer dialogisch entwickelten Kompo- gelegentlich die Qualität der Edition. Im Ideal- Wäre das ganze Büchlein witzig, würde man sition werden. Das ist der Grund für den wo- fall aber treffen mehrere dieser Glücksfälle humorvoll darüber hinweg sehen. Lesenswert möglich provokant wirkenden Titel. gleichzeitig zu, dann ist es gerechtfertigt, die wird Prosa durch Verdichtung, nicht durch Durch die exemplarischen Schilderungen Publikation zu loben. ausschmückende Ausführlichkeit. Aber hier wird verdeutlicht, wie die Haltung des „Hin- Bei Dietmar Lex „Spiel‘n Se ma‘ was liest man nun Abschnitt für Abschnitt und spürens“ den therapeutischen Prozess ein- Flottes“ leider nicht. Der Autor ist ein be- Glosse um Gedicht und wartet auf die Pointe leitet, die emotionale „Spiegelung“ eine Art gabter und ausgebildeter Zeichner. Seine Situ- – vergeblich. „nachnährende“ Stabilisierung zur Folge ationsskizzen, von ihm als „Livemitschnitte“ Wilhelm Wegner hat und dadurch ansatzweise ein Ausgleich emotionaler Defizite bewirkt werden kann. Sehr vorsichtig und differenziert schildert Der Dirigent schimpft immer mehr über den den Dirigenten: „Was hadd’n der Mann fier Meyer seine Erfahrungen und Reflexionen. Klang des Orchesters – bis dieses einmal n Inschdrumend?“ – „Englischhorn, Majes- Aber auch wenn es um professionelle Mu- komplett den Einsatz verweigert. Darauf der däd.“ Wendet sich August an den Musiker: siktherapie geht, ist der Verständnisgewinn Konzertmeister zum Dirigenten: „Sehen Sie, „How do you do?“ für den interessierten Laien enorm. Die ge- Maestro, so klingt ein Taktstock!“ wählte Struktur des Buches macht deutlich, Zwei Hörner halten Quinten aus. Auf ein- wie es Teil des therapeutischen Arbeitens König Friedrich August (Sachsen) lässt sich mal setzt der erste Hornist sein Instrument ist, die Perspektive zu wechseln. Neben der die Mitglieder des Leipziger Orchesters vor- ab und sagt empört zum zweiten: „Du „Außenperspektive“ etwa eines Besuchers stellen. Er deutet auf einen Musiker und fragt treibst!“ der Einrichtung wird die des Therapeuten

51 Besprechungen | Bücher Noten

Oboenkonzerte Wenn es eine Kritik zu üben gäbe, dann eher auf ein kurzes einleitendes Adagio, das seine an der Ausgabe. Partitur und Stimmen liegen Melodik aus dem Dreiklang heraus entwickelt, Der eine oder andere Interessierte mag sich nur in der Handschrift des Komponisten vor. ein „Tempo di valse“, in dem das Soloinstru- noch daran erinnern oder sei hiermit darauf Vor allem die Stimmen sind schlecht zu le- ment über einem weitgehend homophonen verwiesen: In Heft I/2011 habe ich einige Kon- sen, die Notenköpfe sind doch recht klein ge- Begleitsatz der Streicher deutlich die Füh- zerte aus der Barockzeit für Oboe und Violine raten. Mir scheint es nicht mehr zeitgemäß, rung übernimmt; ein spielfreudiger Satz, der vorgestellt. Hier soll es um Oboenkonzerte ge- heutzutage, wo jeder ein akzeptables Notati- in eine Art Kadenz – „libero“ überschrieben hen, allerdings ohne die Beschränkung auf die onsprogramm für wenig Geld erstehen kann, – mündet, in der die Oboe ohne Begleitung Barockzeit. solche Noten in den Verkauf zu bringen. Ich auftritt. Dann geht der Walzer erneut an, Bei der Redaktion sind zwei neuere Konzerte möchte also dem Tonger-Verlag doch empfeh- und nun übernehmen teilweise die Streicher eingetrudelt, die ich zunächst vorstellen will: len, diese kleine Werk abzuschreiben und in die Motive der Oboe. Ein kurzes Vivace be- einer gut leserlichen Ausgabe neu aufzulegen endet den Tanz. Im folgenden Largo lässt die – oder vielleicht hat ja auch Herr Golle, jetzt Oboe – wieder über homophoner Begleitung Jürgen Golle: Pastorale für Oboe (Kla- wo er pensioniert ist, Lust, sich mal in so ein der Streicher – eine ausdrucksstarke Melodie rinette/Saxophon in B) und Streich- Programm einzuarbeiten? erklingen. Unvermittelt geht diese Ruhe in orchester, P. Tonger, Musikverlag Köln, einen „con moto“ überschriebenen Teil über, 2004 in dem einzelne Solostreicher in ein Wechsel- Bernhard Krol, Portacoeli-Concerto op. spiel mit der Oboe eintreten – der Satz mün- Der 1942 geborene Zwickauer Komponist Jür- 168, für Oboe und Streichorchester, det in ein Andante, dem als Schlusssatz ein gen Golle war zuletzt Professor für Musikthe- Wolfgang G. Haas – Musikverlag Köln e.K. Presto folgt. orie/Tonsatz (Komposition) an der TU Chem- 2002 Ein ausgewachsenes Konzert, klanglich inte- nitz. Schwerpunkt seiner kompositorischen ressant mit ausdrucksstarken, gut gebauten Arbeit ist die Chormusik. Die Pastorale für Melodien, von den technischen Anforde- Oboe und Streichorchester ist ein kleines rungen her leicht bis mittelschwer, also spiel- dreiteiliges Musikstück in tonaler Schreibwei- bar. se; gegliedert ist es in A-B-A-Form mit der Was die Ausgabe betrifft, gilt im Grunde Abfolge Moderato – Allegro – Moderato und dasselbe, was oben schon gesagt wurde: die es geht über 246 Takte. Über ruhigen Klängen Noten liegen nur handschriftlich vor. Aller- der Streicher entwickelt die Oboe aus dem dings sind die Stimme etwas besser zu lesen, Dreiklang heraus in zunehmender Bewegung trotzdem: eine Notenausgabe sollte – jeden- eine pastorale Melodie, die dann von der ers- falls von Musikverlagen – heute durch ein No- ten Violine über einem Orgelpunkt der Bässe tationssystem erstellt sein! Bemängelt wer- aufgenommen wird; gegen Ende des ersten den muss leider auch, dass die Stimmen nicht Moderatos wandert die Melodie in die Bäs- durchweg spielfreundlich eingerichtet wurden se, bis dieser erste Satz über einem erneuten – mit Ausnahme des Kontrabasses hat jede Orgelpunkt ausklingt; das Allegro ist von der Stimme ein- oder gar zweimal das Problem, Struktur her ähnlich gebaut: Oboe und erste mitten im Spiel wenden zu müssen, obwohl Violine finden sich häufig im Wechselspiel die Einrichtung einer bequemen Wendestelle über Begleitfiguren der Unterstimmen, denen in allen Fällen möglich gewesen wäre. im Verlauf des Satzes aber auch thematische Das soll aber dem schönen Konzert kei- Bedeutung zuwächst. Das abschließende nen Abbruch tun – es sei hiermit empfohlen. Moderato nimmt in leicht variierter Form den Anfang wieder auf. Ein schönes, auch gut zu Der 1920 geborene Hornist und Komponist Soweit die beiden Einsendungen. – Worauf bewältigendes Werk, das eine große Ruhe schreibt in der Hauptsache Kirchenmusik. Sein ich in der Folge hinweisen möchte, ist die Sei- ausstrahlt ohne langweilig zu wirken – da- Stil ist – obwohl er Schüler des Schönberg- te imslp.org, unter der man tausende Noten für sorgen auch die vielen Taktwechsel, die schülers Josef Rufer war – tonal konzipiert finden kann, sortiert nach unterschiedlichen die Musik zusätzlich rhythmisch interessant und steht in der Reger-Hindemith-Nachfolge. Kriterien, wie etwa Komponist, Besetzungen machen. In seinem dreisätzigen Oboenkonzert folgt oder Werk.

Besprechungen | Noten 52 Unter dem Stichwort „Concerto“ finden sich Solo-Oboe natürlich zeigen, dass sie über ho- nige Namen aus dieser Liste verweisen und rund 1600 Werke, darunter 50 Oboenkon- mophon gesetzten Akkordfortschreitungen dadurch hoffentlich ihre Neugierde ansta- zerte. Die Noten kann man sich in der Regel zu improvisieren weiß. Schön auch die Idee, cheln: Neben bekannten Werken von Händel, problemlos herunterladen, handelt es sich diese chromatische Linie schon mal im Al- Telemann, Marcello, Vivaldi, Molter, Mozart doch vor allem um Werke von Komponis- legrosatz von der Oboe im Vorgriff auf den und Strauss, die etwa ein Drittel des Be- ten, bei denen das Urheberrecht schon lange kommenden Satz erklingen zu lassen. Das standes ausmachen, finden sich auch Namen erloschen ist. Die Stücke sind unterschied- Schlussallegro ist ein flottes Siciliano im 12/8- wie Ernst Eichner, Martin Seyfert, Antonin lich ins Netz gestellt. Zum einen finden sich Takt, das Spaß macht. – Kein großes Konzert; Reichenauer (ein Kollege von Postel), Ludwig handschriftliche Stimmen und/oder Partituren aber ein hübsches Stück Musik lässt sich da August Lebrun, Friedrich Christian Friese, Eu- älterer Werke, die mitunter so gut geschrie- allemal entdecken. gene Goossens, Vladimir Tsybin... ben sind, dass man mit etwas Übung direkt Nun – neugierig geworden? Also dann: davon spielen kann; manchmal gibt es auch Oder hier, noch so ein Unbekannter: imslp.org. Und viel Spaß beim Stöbern! nur eine Fassung für Soloinstrument und Kla- Michael Goldbach vierauszug und gelegentlich hat ein freund- licher Zeitgenosse zur Handschrift schon eine Christian Gottlieb Postel: Konzert B- Druckfassung erstellt, die ebenfalls abrufbar Dur für Oboe, Streicher und B.c. Johannes Brahms, Sextette in B-Dur, ist. Völlig unbekannte Namen stehen neben op. 18 und in G-Dur, op. 36 für 2 den bekannten Größen und so taucht man Kein Lexikon weiß etwas über ihn – über Violinen, 2 Violen, 2 Violoncelli, hg. v. ein in eine Fundgrube – oder besser: man google erfahre ich, dass er bei einem Graf Mor- Christopher Hogwood, Urtext, Bärenreiter, greift in den Grabbelsack – und lässt sich zin Musiker gewesen sei, sein Konzert lässt Kassel 2011, Studienpartitur TP 419 und überraschen, was einem so alles vor Augen sich etwa in der erste Hälfte des 18. Jahrhun- 420 11,95 und 12,95 Euro; Stimmen im und Ohren kommt. – Schaunmermal: derts verorten. Eine schöne, lebendige, fröh- Umschlag BA 9419 und 9420 je 32,95 Euro liche Musik; das läuft, da ist Spielfreude drin, die Oboe und aus dem Orchester vor allem Der Waschzettel des Bärenreiter-Verlags Domenico Elmi (1676 - 1760): Konzert die ersten Violinen haben zu tun; der erste trumpft diesmal ordentlich auf: Nicht nur für Oboe und Streicher, a-Moll Satz ist schön strukturiert durch kleine drei- Christopher Hogwood wurde als Herausge- stimmige Einschübe, in denen die Bassstimme ber verpflichtet; es wird auch vollmundig da- Elmi? – noch nie gehört, Das MGG und das pausiert; natürlich auch hier Sequenzen, aber rauf verwiesen, dass nun endlich „die ersten Riemannlexikon kennen ihn auch nicht – mit Geschmack verwendet und nicht übertrie- wissenschaftlich-kritischen Editionen dieser fündig werde ich im ersten Band (Sp. 378) ben eingesetzt. Das Adagio beginnt mit zwei vielgespielten Kompositionen“ vorlägen. Al- des historisch-biographischen Lexikons der 5-Takt-Gruppen – hier hat die Oboe über weite lerdings führt der im gut aufgebauten, knapp Tonkünstler von Ernst Ludwig Gerber (Leip- Strecken das Sagen, unterstützt durch einen und konzise gehaltenen Vorwort ebenso wie zig 1790); aber sehr informativ ist das auch homophonen Streichersatz, der aber zweimal im Anhang (kritischer Kommentar mit eini- nicht: „ein Venezianer und vortrefflicher unterbrochen wird von einem Zwiegesang gen abgedruckten Originalquellen) dokumen- Kirchenkomponist, spielte die Bratsche meis- zwischen Oboe und B.c. – eine originelle tierte philologische Eifer zu nur geringfügigen terhaft, und starb im hohen Alter im J. 1760“. Idee! Das abschließende Allegro, ein Rondo Änderungen. Denn in der mir vorliegenden Ah ja. Die Partitur des Konzerts jedenfalls im 3/8-Takt, ist ein richtiger Rausschmeißer, älteren Brahms-Ausgabe bei Eulenburg, die ist sowohl als Handschrift als auch in einer der es in sich hat. Das 18taktige Hauptthema, noch Wilhelm Altmann besorgt hatte, findet guten Druckfassung mit ausgesetztem B.c. eine zunächst rasch dahin eilende Sechzehn- sich der nahezu identische Notentext. Die vorhanden; die Satzfolge heißt wie häufig bei telfigur, die dann ausgebremst wird, erscheint Änderungen zu einzelnen Takten sind im An- Konzerten der Barockzeit: Adagio – Allegro – zunächst zweimal in B-Dur und dann, jeweils hang auf knapp viereinhalb Seiten angeführt. Grave – Allegro. von Zwischenspielen unterbrochen in F-Dur, Bei einer stichprobenartigen Überprüfung Das Konzert selbst bewegt sich auf dem d-Moll, g-Moll und zum Schluss wieder in ergaben sich jedoch insgesamt eher kleinere Niveau einer guten Gebrauchsmusik, hand- B-Dur – ok, die üblichen Spaziergänge in be- Unterschiede, die sich v.a. auf Bindebögen werklich gut gemacht, aber doch recht vor- nachbarte Tonarten, aber gut gemacht. Das und dynamische Angaben, die dadurch um hersehbar in seinem Ablauf mit den üblichen Konzert ist jedenfalls eine kleine Entdeckung, Nuancen verschoben bzw. verdeutlicht wur- Sequenzfiguren. Die beiden langsamen Sätze die eine Aufführung lohnt. den, beziehen. gefallen mir besser; das Largo erhebt sich über So fehlt in der alten Eulenburg-Ausgabe einem chromatischen Gang im Bass (passus So könnte man nun mit den restlichen 48 im Kopfsatz von op. 18 etwa das crescendo in duriusculus), einer zu der Zeit häufig anzu- Konzerten weitermachen; ich will es für heu- Va2 und Vc2 in Takt 68. Dadurch wird immer- treffenden melodischen Figur – hier kann die te dabei bewenden lassen, aber noch auf ei- hin eine gewisse Belebung der Stimmen eben-

53 Besprechungen | Noten abschließend kurz verwiesen. Fazit: die Aus- als „Kgl. Württemberg. Hof-Musikverleger“ gaben sind gut lesbar und übersichtlich ein- zufolge stammt die Ausgabe wohl eher gerichtet, müssen die älteren Fassungen aber vom Beginn des 20. Jh.), verzeichnet die in nicht ersetzen. den neueren Ausgaben angemerkten Stellen Rupert Plischke schon in der heutigen Fassung. Nichts Neues unter der Sonne also auch hier – die von Voss akribisch vermerkten Hinweise auf Stakkato- Franz Schubert, Streichquartett G-Dur, Punkte bzw. das Ende/den Ansatz der Binde- op. posth. 161, D 887, Urtext hg. v. Egon bögen nimmt man ja heute als Ausführender Voss, Henle, München 2010, Studienparti- sowieso nicht mehr als entscheidend wahr tur 9 Euro; Einzelstimmen, 18 Euro – Klang und Phrasierung stehen im Mittel- punkt, nicht die leidigen Aufstrich-Abstrich- Schuberts letztes Streichquartett, dem man Streitereien. so erreicht wie ein größerer Überraschungs- sich nur höchst ehrfürchtig nähert, sofern Ganz unabhängig davon: das Quartett effekt beim in T. 69 folgenden pp. Später fehlt man es einmal in ergreifender Darbietung live ist doch umwerfend und entfaltet einen mit- in Takt 303-305 das lange (de-)crescendo im erleben durfte und über ein Mindestmaß an reißenden Sog – umso mehr, wenn man sich zweiten Cello. Im Trio schließlich sind statt realistischer Selbsteinschätzung verfügt, liegt selbst durch das Scherzo und das abschlie- der Triller (Takte 45 und 49) nur kurze Mor- nun in einer weiteren Ausgabe vor; Egon Voss ßende, leider verteufelt schwere Allegro assai dente vermerkt, die Brahms ausdrücklich ge- hat für den Henle-Verlag die Urtextausgabe gekämpft hat. Diese Ausgabe ist sehr gut les- fordert hat – und die angesichts des flotten besorgt. Er stützt sich dabei neben dem von bar – wenn auch leider ohne jede Fingersatz- Tempos sicher nahe liegen. So verbleiben die Schubert teilweise überarbeiteten Partiturau- hilfen! – und blätterfreundlich gestaltet. Wer realen Änderungen im minimalen Bereich und tograph u.a. auf die Neue Schubert-Ausgabe das Stück also noch nicht in seiner Sammlung man kann – zumal als Laie – das eigene ältere von Werner Aderhold (Kassel 1989). In sei- hat, sich aber gerne großen Herausforde- Notenmaterial durchaus guten Gewissens nem kurzen Kritischen Vorwort und den ab- rungen stellt, kann getrost zugreifen. weiter nutzen. schließenden Bemerkungen mit den Hinwei- Rupert Plischke Interessant sind im Vorwort jedoch alle- sen auf Ergänzungen und Lesarten verweist mal die Hinweise zur damaligen Programm- der Herausgeber auf die „schwierige[n] Aufga- gestaltung: die Kammerkonzerte enthielten be, zahlreiche notwendige Ergänzungen und Pietro Antonio Locatelli (1695-1764), buntgemischte Programme quer durch die Korrekturen vorzunehmen“ (S. III, Vorwort). Concerti op. 3/1-12, für Violine und Besetzungen; auch wurde gerne spontan ein Diese liegen u.a. in Schuberts unklarer Nota- Orchester, hg. v. Albert Dunning, Klavier- Satz da capo gefordert. So war die Konzert- tionsweise begründet: bei Akzenten oder De- auszug v. Reinhold Kubik. Schott London atmosphäre im vermeintlich ach so steifen 19. crescendi-Zeichen sind Anfang und Ende oft 2010, Einzelausgaben der Konzerte jeweils Jh. offensichtlich viel entspannter als heute. unklar, auch weiß man nicht, welche Stimme 12,95 Euro Und auch die Hinweise zur Aufführungspra- gemeint sein soll. Zudem hat Schubert die xis seien kurz erwähnt – gerade für uns Laien Partitur nicht konsequent und bis zum Ende ist es sicher wichtig, sich immer klarzuma- durchgearbeitet, sodass Eingriffe stets „nicht chen, dass z.B. das Vibrato bei Brahms nur als ohne die Gefahr der Willkür“ erfolgen (S. 67). Verzierung an wenigen, bewusst gesuchten Sieht man allerdings genauer hin, kann man Stellen einzusetzen ist. Ob man dagegen die sich angesichts dieser vielen skrupulösen Hin- portamentofreudigen Fingersätze von Joachim weise und unausgesprochenen vermeintlichen heute noch nutzen sollte, sei dahingestellt. Warnungen vor älteren Ausgaben nur die Au- Die moderne Violintechnik hat durch Abgrei- gen reiben. Nicht nur stimmt die Henle-Ver- fen und Strecken der linken Hand das feste sion weitestgehend mit der alle Unterschiede Lagensystem ja schon seit längerem aufgelöst zwischen Erstausgabe und Schuberts Korrek- und bevorzugt möglichst unhörbare Lagen- turen verzeichnenden Bärenreiterausgabe von wechsel – was natürlich ebenfalls gezieltes Martin Chusid (Kassel 1979 ff.) überein; auch Portamento nicht ausschließt. Auf andere der Notentext der mir vorliegenden „uralten“ Anmerkungen, etwa zur Bedeutung des ani- Studienpartitur aus dem Eulenburg-Verlag, die mato als Hinweis auf den Charakter, nicht das sich seit den frühen 1950er Jahren in unserem Tempo, bzw. die teils gewollte Kopplung von Familienbesitz befindet (der Titelbildgestal- crescendo und Beschleunigung sei hier nur tung und der Selbstbezeichnung Eulenburgs

Besprechungen | Noten 54 Die vorliegende Ausgabe der Violinkonzerte mit jeweils einem Konzert oder Satz verab- Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“ op. 3 von Locatelli ist in der Edition Schott schieden können. Für normale Orchester und machte da keine Ausnahme, ganz im Gegen- erschienen; obwohl sich diese u.a. „durch „übliche“ Konzerte wären höchstens einzelne teil. Eine Fülle von Arrangements und Varia- hohe Qualität und editorische Zuverlässig- Sätze – etwa als Zugabe nach einem Solokon- tionswerken für die unterschiedlichsten Be- keit“ auszeichnen, haben Verlag und Heraus- zert – zu empfehlen. setzungen zeugen davon, dass Mozarts Oper geber Albert Dunning auf einen wenigstens Rupert Plischke ungeheuer populär war. In der Edition Walhall skizzenhaften kritischen Bericht verzichtet. erschien jetzt die Neuausgabe einer Bearbei- Das kurze Vorwort ist in stilistisch gruse- tung aus dem Jahre 1793, damals heraus- ligem, teils schludrig-unklarem Deutsch (wie Wolfgang Amadeus Mozart, Die Zau- gebracht vom Mainzer Hofmusiker Franz- führt man z.B. eine Passage „im Gegenbogen“ berflöte, bearbeitet für Flöte, Violi- Heinrich Ehrenfried (1747-1828). Ehrenfried aus?) gehalten. Immerhin wird auf die vom ne, Viola und Violoncello von Franz holt Mozarts Oper runter von den Brettern, Herausgeber verantwortete Gesamtausgabe Heinrich Ehrenfried, Edition Walhall 2011, welche die Welt bedeuten, und verpflanzt sie der Locatelli´schen Werke verwiesen. Bedau- Partitur 29,80 Euro, Stimmen 39,80 Euro ins heimische Wohnzimmer. Die Besetzung erlich ist für uns jedoch z.B. auch, dass auf der 31 Arrangements hält er bewusst klein. spieltechnische Hinweise oder gar eine Ein- Ehrenfried kommt in seiner Fassung mit le- richtung mit Fingersätzen und Strichvorschlä- diglich vier Instrumenten aus: Flöte, Violine, gen verzichtet wurde. Dies sind gerade für Viola und Violoncello. Die Gesangspartien den Solisten bei diesen Konzerten unbedingt übernimmt die Flöte, ansonsten bleibt Ehren- notwendig, darf er sich doch schon beim er- fried – von einigen Tonartwechseln abgesehen sten Einsatz im Kopfsatz des ersten Konzerts – sehr nahe am Original. von der fünften Lage an tummeln und bis in Kammermusikfreunde und ganz besonders die 11. Position hinaufwagen; das abschlie- die Flöte spielenden Mozartfans unter ihnen ßende Allegro – ein virtuoser Kehraus im ¾- werden sehr dankbar sein, dass sich der Verlag Takt – verlangt mit allerlei gebrochenen Ak- Franz Biersack zu einer Neuherausgabe dieser korden ebenfalls bogentechnische Sicherheit Bearbeitung entschlossen hat. Denn mal ab- und intonatorische Souveränität im Wechsel gesehen davon, dass es immer eine Freude ist, mit geradezu sinnlicher Klanglichkeit, die das Mozart spielen zu dürfen, eignen sich diese lyrische Nebenthema in erneut hohen Lagen Miniaturen hervorragend als dankbare Vor- fordert. Das Anforderungsniveau liegt hier in tragsstücke, z.B. wenn es darum geht, eine etwa bei dem der Capricen op. 35 von Dont, Feierlichkeit musikalisch zu umrahmen. sodass eine gründliche Einstudierung unter Die Partitur (diese lag dem Rezensenten vor) professioneller Anleitung sicher sinnvoll ist. verfügt über ein großzügig gesetztes No- Umso mehr gilt dies für die gegen Ende der tenbild; für eine Aufführung eignet sich das Ecksätze eingefügten Capricci, in denen Lo- separat erhältliche Stimmmaterial natürlich catelli dem Ausführenden breiten Raum zur Wer eine schöne Melodie wieder hören möch- deutlich besser. Darstellung seiner technischen – und vor te, die er z.B. im Rahmen eines Konzerts oder Christoph Bruckmann allem auch musikalischen – Meisterschaft einer Opernaufführung kennen lernte, hat bietet. Hier häufen sich wilde, auf unter- heutzutage vielfache Möglichkeiten dazu: er schiedlichste Weise variierte Akkordketten, oder sie kann sich eine CD oder DVD davon Richtigstellung reichlich Läufe, Trillerketten und bogentech- kaufen, sie aus dem Internet runterladen, oder nisches Blendwerk, wie es erst 100 Jahre spä- aber darauf setzen, dass dieses Melodie bald Im letzten Heft ist uns ein bedauerlicher ter Paganini höchst wirkungsvoll überbieten mal wieder in Rundfunk oder im Fernsehen Fehler unterlaufen, um dessen Richtigstel- sollte. Den von Reinhold Kubik erstellten Kla- gespielt wird. Vor der Erfindung der Musik- lung uns der Partitura-Verlag verständli- vierauszügen zufolge fällt der Orchesterpart konserve hingegen gab es nur eine einzige cherweise bittet: der dreisätzigen Werke recht überschaubar Möglichkeit: nämlich die Musik im heimischen Die Preisangabe bei der Rezension von Beet- aus; umso mehr Genauigkeit, artikulatorische Salon selbst zu spielen, in welcher Form und hoven, Trio für Klavier, Violine und Violon- und klangliche Phantasie erfordern die Stücke Besetzung auch immer. Für Musikverleger war cello c-Moll op. 1 Nr. 3, hg. von Stephanie wohl, will man sie befriedigend zur Auffüh- dies ein attraktives Geschäft. Sobald eine neue Gurtner war mit 39,95 Euro viel zu hoch. rung bringen. Zu denken wäre etwa an das Oper auf der Bühne Furore machte, brachten Das Trio ist schon für 24,60 Euro zu haben! Abschlusskonzert eines Musikwettbewerbs, sie sehr schnell Notenmaterial mit den Top- Wir bitten um Entschuldigung. Die Red. in dem sich die Teilnehmer bzw. Preisträger Hits auf den Markt.

55 Besprechungen | Noten Bedrich Smetana, Aus der Heimat. Zwei Allegro-vivo-Teil und mehrmaligem Tempo- die Bratschen z.B. den Klarinettenpart zu- Duette für Violine und Klavier. Originalver- wechsel endet der von Sitt um etwa 40 Takte gewiesen bekommen und die Celli analog sion und Arrangement von Hans Sitt, hg. gekürzte Satz in virtuos strahlendem G-Dur die Fagotte und Hörner ersetzen. Die tech- von Ida Bieler, Schott, Mainz 2010, 14,99 mit einer v.a. harmonisch stabilisierenden nischen Anforderungen für das Streichor- Euro Presto-Coda. Diese Ausgabe ist Freunden chester halten sich – von der Tonart abgese- (spät-)romantischer Geigenmusik unbedingt hen – im Rahmen: Die ersten Geigen müssen Auch wenn die Herausgeberin im knappen zu empfehlen. nur zweimal in 5. Lage hinauf. Die Schwie- Vorwort die beiden Smetana-Stücke in der Rupert Plischke rigkeiten bei der Ausführung liegen eher Sitt´schen Fassung rühmt und ihnen „einen im schlanken, grazilen und transparenten hoch angesehenen Platz im Standardreper- Klang, der Thoma, den Herwig Zack in der toire“ zuweist und resümiert, sie seien „seit Antonín Dvorák, Romanze f-Moll Zeitschrift Das Orchester (Ausgabe 11/2010) Generationen ein sehr beliebtes Konzertwerk op. 11, instr. für Streichorchester von als „renommierten Komponisten und ausge- für Geiger“, muss der Rezensent gestehen, Xaver Paul Thoma, Hubert Hoche-Musik- sprochenen Edelbratscher“ vorgestellt hat, ihnen noch nie bewusst begegnet zu sein, verlag, Helmstadt 2009, Dirigierpartitur wohl vorschwebte. So finden sich zahlreiche sei es im Konzert, sei es im Radio oder auf 39,90 Euro piano/pp-Stellen sowie pizzicato-Einwürfe CD. Das ändert natürlich nichts am klang- und -läufe. Und wie jeder weiß, sind ja oft lichen Reiz und böhmischen Charme dieser die Stücke die schwersten, die leicht klingen beiden Stücke aus dem Jahr 1880, die Smeta- sollen. na für den mit ihm befreundeten Fürsten von Rupert Plischke Thurn und Taxcis, einen versierten Geiger, komponiert hat. Der große Geigenpädagoge Hans Sitt hat die beiden Sätze überarbeitet Rodion Shchedrin, Journey to Eisen- und dabei die Geigenstimme einerseits et- stadt für Violine und Klavier, Schott, was verschlankt (etwa durch Streichung von Mainz, London 2009, 12,95 Euro Oktavierungen und Doppelgriffen), teils aber auch effektvoller gestaltet (siehe Schluss- Die Journey to Eisenstadt des russischen Kom- coda). In kompositorischer Hinsicht hat der ponisten Shchedrin ist dem Geiger Leonidas Bearbeiter die Sätze v.a. gestrafft. Sitt nahm Kavakos gewidmet, der sie am 1. Dezember z.B. im ersten Satz den Più-moderato-Teil 2009 in London uraufgeführt hat. Im etwa mit kurzer Hinführung von T. 80-114 heraus sechsminütigen, 87 Takte langen Werk wird und änderte den Schluss. Auch die Verände- das Grundmetrum des 4/4-Takts immer wie- rungen im Klavierpart ab T. 69 fallen auf; wo der durch einen eingeschobenen 3/2-Takt Smetana hier 14 Takte lang leicht perlende (später auch ¾- und 5/4-Takt) unterbrochen, 16tel-Oktaven über den Ton e notiert hat, ohne dass dies zu übergroßen rhythmischen ändert Sitt die Tonart und verlängert die No- Problemen führen sollte. Die Geigenstimme ten auf Achtel; den Wiederholungscharakter Zu den bekannten Romanzen für Geige und ist mit geforderten Ricochet-Passagen, eini- behält er jedoch bei. So mag dieser Ände- (Streich-)Orchester, etwa von Beethoven, gen Abschnitten mit drei- bis vierstimmigen rung nicht zuletzt der pädagogische Impuls Svendsen oder Suk kommt hiermit noch die Akkorden sowie glissando-Effekten einer- der leichteren Spielbarkeit (v.a. für Laien) f-Moll-Romanze von Antonin Dvorák, bei seits glanzvoll virtuos angelegt, überfordert zugrunde liegen. Der Verlag hat hierzu in- deren Bearbeitung Xaver P. Thoma mit den aber den übewilligen Ausführenden letztlich sofern eine erfreuliche und transparente Lö- geteilten Bratschen und teils auch geteilten nicht. Dazu tragen auch die präzisen spiel- sung gewählt, als beide Versionen in beiden ersten Geigen sowie Celli Wert auf eine ge- technischen Hinweise in der Geigenstimme Stimmen vollständig ausgeführt sind; zudem wisse Basslastigkeit, zumindest einen dun- bei, die auch zur experimentellen Arbeit am ist die Geigenstimme beide Male mit zahl- kel timbrierten Orchesterklang gelegt hat. Klang einladen. So ist z.B. eine in chroma- reichen Fingersätzen und Ausführungsvor- Hierzu passen auch die – leider nur kurzen tischen Doppelgriffen abwärts führende rite- schlägen versehen, sodass die Stücke auch – Bratschensoli (Takt 4ff., T. 114ff.). Die Blä- nuto-Stelle der Geige als sul pont. „Wau-wau“ im Alleinstudium erarbeitet werden können. serstimmen – das Original verlangt je zwei poco e gliss. auszuführen – was angesichts Der zweite Satz – Andantino – beginnt mit Flöten, Oboen, Klarinetten, Fagotte, Hörner des konkreten Notenbildes dann doch recht einem dramatischen Aufschwung in hohe – hat Thoma im Wesentlichen so aufgeteilt, einleuchtend wirkt. Lagen und variiert sodann die Melodie auf dass die ersten Geigen die hohen Bläserstim- Der Klavierpart ist eher dünn gesetzt unterschiedliche Weise. Nach einem kurzen men übernehmen, etwa die Flöten, während und voller tänzerischer Grazie, erfordert also

Besprechungen | Noten 56 einen trotz des übersichtlichen Notenbildes der im Jahre 1925 eine Aufnahme davon ein- versierten Pianisten, der auch angesichts der spielte. zahlreichen dynamischen Hinweise, Akzente Übrigens: Die Sicilienne ist auch für mit- und Triller ungemein wach spielen sollte. Be- telprächtige Cellisten gut spielbar und damit denkt man dazu Titel und Entstehungsjahr, für Musikabende im kleinen Kreis eine dank- so ist die Hommage an Joseph Haydn (er bare Bereicherung. Erleichtert wird dem Neu- starb im Jahr 1809) unverkennbar. Die Ro- ling der Zugang durch die Fingersätze von dion-Shchedrin-Stiftung notiert zum Werk David Geringas. Für den Individualisten liegt auf ihrer Homepage: „In diesem Sinne wird jedoch zugleich eine Fassung ganz ohne Fin- Rodion Shchedrins Journey to Eisenstadt zu gersatz bei. Dankenswert! einer kurzen, aber erlebnisreichen Reise für Wilhelm Wegner alle, die sich gerne in die Welt der Wiener Klassik, besonders in die Musikwelt Haydns, entführen lassen.“ (http://www.shchedrin. Faurés „Stücke“ in der Edition Peters (1977) Play Rachmaninow – 11 well known de/stiftung _ index _ aktuelles.htm). beruht auf dem Autograph. Editorisch laien- works for intermediate players. Arr. by Rupert Plischke haft würde man vermuten, dass die Fassung Hywel Davies, Boosey&Hawkes, London damit vom Komponisten selbst autorisiert 2010, 16,95 Euro wäre. Nun hat jedoch Fauré selbst die Druck- Gabriel Fauré, Sicilienne op. 78 für legung der Kammermusikfassung in London Mit dieser Ausgabe ist Boosey&Hawkes in Violoncello und Piano, Urtext, Stimme (Metzler & Co.) und zugleich in Paris (Ha- die Niederungen der Do-it-yourself-IKEA- und Partitur, hg. von Cornelia Nöckel, melle) als opus 78 veranlasst. Beide Drucke Bastelliga unter den Verlagen vorgedrungen. Henle 2011, 7 Euro weichen vom Autograph ab, und das sicher Das Heftchen versammelt auf 18 Seiten elf nicht ohne weitere Korrektur durch den mehr oder weniger bekannte und populäre Wer kennt sie nicht, die wiegende Stimmung Komponisten. Man kann also annehmen, Stücke des Komponisten in vermeintlicher des Siciliano, meist im 6/8 oder 12/8-Takt dass diese (erste) Druckfassung die von ihm Fassung für Geige und Klavier. Die Klavier- geschrieben? Verwandt der Pastorale ist die- gewünschte Form enthält, auf die nun die stimme kann bzw. muss man sich selbst am se Form gesungener oder instrumental ge- vorliegende Henle-Urtextausgabe sich be- PC ausdrucken – dafür darf der Kunde „as spielter Arie unter diesem Namen seit dem zieht. many copies [...] as you require“ ausdrucken 17. Jahrhundert bekannt. Ein häufiges und Für das ausübende Kammermusikgespann – wie großzügig! Allerdings waren die pdf- darum typisches rhythmisches Element ist könnte diese Differenzierung sekundär sein, Files auf der beigefügten CD gar nicht zu die punktierte Dreierfigur wie in dem Wort würde sich nicht der Unterschied beider Fas- finden. Cembalo, wenn man‘s italienisch spricht. Ob sungen gerade im Empfinden der siciliano- Die Geigenstimme ist zwar teils sehr das Siciliano, französisch sicilienne, wirklich typischen Figur zeigen. Faurés Bindebögen schlicht gehalten; die Zielgruppe der „in- von Sizilien stammt, wird sich nicht klären (letzter Hand) legen nahe, die Dreierfigur als termediate players“ wird allerdings mit dem lassen. Bach und Händel und ihre frühklas- Einheit (wie in „Cembalo“) zu spielen. Die ersten Stück in As-Dur oder dem Präludium sischen Nachfahren haben es gerne als Satz- (verworfene) Fassung des Autographs hat in Ges-Dur (!) nicht unbedingt viel Vergnü- teil von Sonaten oder Sinfonien benutzt. Und hingegen gerade diese Figur in der Solostimme gen haben. Ein Herausgeber, der seinen Be- so ist es erhalten geblieben bis ans Ende des auf zwei Striche geteilt (wie in „Tempel-Tür“), ruf ernst nimmt, hätte sicher angemessenere 19. Jahrhunderts. Gabriel Fauré komponierte während das Klavier durchgehende Bindebö- Tonarten gewählt und z.B. auch Hinweise die vorliegende Sicilienne 1893. Sie war Teil gen zu spielen hat. Es geht also um die mu- zur Einstudierung ergänzt. Hier finden sich der Bühnenmusik zu Molières „Le bourgeois sikalische Gestaltung des typischen Elements nur einige dynamische Zeichen; lediglich zur gentilhomme“ (Der Bürger als Edelmann). Die und darum um den dargestellten Charakter Vocalise wurden Fingersätze ergänzt. Auf Fassung für Violoncello und Klavier erstellte des ganzen kleinen, aber reizvollen Werks. der beiliegenden CD sind die Stücke jeweils er 1898. Die Orchesterfassung verwendete Der schwebende Charakter, der auch dem vollständig mit Klavier und einem weiteren er dann für die Bühnenmusik zu Maurice Rhythmus des punktierten Dreierpäckchens Instrument sowie als „play-along-Version“ Maeterlincks „Pelléas et Mélisande“, die unter zu eigen sein soll, dürfte also die Intention nur mit Klavier ausgeführt. Wer Interes- Faurés Leitung in London uraufgeführt wur- des Komponisten sein. Ein erfahrener Spieler se an einer derartigen Mischung bekannter de. Aus dieser Phase stammt die Datierung wird diesen Charakter auch dann bewirken Rachmaninow-Nummern – ohne Klavierpart des Autographs: 16.4.1898. können, wenn er sich an die Peters-Stricharten – und knapp 17 Euro übrig hat, möge gerne Warum diese Vorgeschichte? Die den hält. Gewidmet war das Stück dem britischen zugreifen. meisten Cellisten vertraute Ausgabe von Cellisten William Henry Squire (1871-1963), Rupert Plischke

57 Besprechungen | Noten Das Rätsel

Folge XXI von Michael Goldbach

Obwohl er auf verschiedenen komposito- Im Alter suchen ihn immer wieder Krank- Auflösung von Rätsel XX rischen Feldern produktiv war, wurde er doch heiten heim, vor allem ein Nervenleiden und vor allem mit Werken für eine bestimmte auch Depressionen – über Jahre hinweg reist musikalische Gattung weltberühmt – seine er zu Thermalkuren von Bad zu Bad durch Musik wird bis heute aufgeführt und findet halb Europa – sein Zustand schwankt, oft immer wieder ein begeistertes Publikum. kann er auch längere Zeit nicht komponieren. Einem Freund, der ihn um eine Komposition Ein jüngerer Komponistenkollege beschreibt bittet, schreibt er – inzwischen 72 Jahre alt: ein Treffen mit ihm in einem Brief: „Ich ken- „Ich habe ein Tränchen bei dem Gedanken ne wahrlich wenig Menschen, die so amüsant zerdrückt, dass ich Dein schmeichelhaftes und geistreich sein können, wie der, wenn er Verlangen nicht erfüllen kann; ich habe meine will; wir kamen die ganze Zeit aus dem La- musikalische Laufbahn im Jahre ... (Jahreszahl chen nicht heraus... Von Deutschland ist er entfernt, MG) beendet; das lange Stillschwei- Gleich vierfach war zu raten: Der Verfasser entzückt, sagt er, und wenn er sich abends gen hat mich die Fähigkeit des Komponierens, des Rätsels XX war unser, im letzten Heft an- am Rhein die Weinkarte einmal geben lässt, die Kenntnis der Instrumente gekostet. Ich lässlich seines 75. Geburtstages gewürdigter, so muss ihm der Kellner sein Zimmer zeigen, bin nun bloß noch ein Klavierspieler vierter langjähriger Vorsitzender Dr. Joachim Conra- sonst findet er’s nicht mehr. – Von Paris und Klasse.“ Und einem anderen Freund beschei- di, dessen Heimatstadt Nürnberg den Hand- allen Musikern dort, von sich selbst und seinen det er: „Musik braucht Frische des Geistes; lungsort der berichteten Geschichte darstellt, Kompositionen erzählt er die lächerlichsten, der meinige leidet an Schlaffheit und Hypo- in der Richard Wagner (1813-1883) als junger lustigsten Dinge... Geist und Lebendigkeit und chondrie. Sei gewiss, dass ich glücklich wäre, Kapellmeister die erwähnten „besonderen Witz in allen Mienen und in jedem Wort...“ Dir durch einen Dienst einen Beweis meiner Eindrücke“ erhielt, die mit zur Entstehung freundlichen Gefühle zu geben; aber glaub seiner Oper Die Meistersinger von Nürnberg Etwa zwei Jahrzehnte lang dominiert sein Stil, mir, ich kann es nicht...“ führten. er kann sich vor Kompositionsaufträgen kaum retten und besucht verschiedene Länder, um Seine zwei Ehen blieben kinderlos. Er setzt seine Werke aufzuführen. Während seiner die Küstenstadt, aus der er stammt, als Erbe Aufenthalte in den Hauptstädten Europas seines Vermögens ein und legte damit den gibt er vor allem wohlhabenden Musiklieb- Grundstein für die Gründung einer musika- habern zahlreiche Unterrichtsstunden und lischen Ausbildungsstätte. Seit einigen Jahr- erzielt daraus ungeheure Einnahmen. Als sich zehnten gibt es auch ein Festival in dieser der Musikgeschmack des Publikums wan- seiner Heimatstadt, bei dem seine Werke auf- delt, wendet er sich anderen musikalischen geführt werden; in jüngerer Zeit wurde auch Bereichen zu und schreibt vor allem Kam- in einem der deutschen Bäder, das er auf sei- mermusik. Abgesehen von einigen wenigen nen Kuren besucht hat, ein Festival zu seinen Werken aus dieser Zeit, die im Druck erschei- Ehren eingerichtet. nen, bleibt aber das gesamte Schaffen dieser Spätzeit auf den privaten Aufführungsrahmen Wer war’s? beschränkt.

Weltberühmt, ist er zu einem wohlhabenden Zu gewinnen sind drei Gutscheine im Wert Grundbesitzer geworden, den seine Immo- von jeweils 35 Euro. Unter den richtigen Ein- biliengeschäfte und Finanzangelegenheiten sendungen entscheidet das Los. Ihre Lösung sehr in Beschlag nehmen. Sein Reichtum, der senden Sie bitte bis zum 15.9.2012 an Dr. Umgang mit der Regierung und den Mäch- Michael Goldbach, Talstr. 18, 96120 Bischberg Es gingen zwölf Lösungsvorschläge ein, neun tigen, sowie seine persönliche, politisch eher ([email protected]). Bitte vergessen davon waren komplett richtig – herzliche Gra- konservative Neigung, machen ihm allerdings Sie nicht, Ihre vollständige Adresse anzuge- tulation! Dr. Conradi hat sich bereit erklärt, nicht nur Freunde in seinem Heimatland. Aber ben – Sie könnten ja zu den Gewinnern ge- nach und nach mit allen neun Gewinnern ihn ficht das nicht an, er ist Patriot. hören! Kontakt aufzunehmen.

Rätsel 58 Kurs Orchesterdirigieren

Ausschreibung für Schul- und Jugendorchester

Diese Musikfortbildung richtet sich an alle, die Dirigiererfahrung mit Schulorchestern sammeln und erweitern wollen. Jeder Teil- nehmer wird beim Stand seiner Dirigier- fähigkeiten und -erfahrungen abgeholt. Techniken der Orchesterleitung werden erarbeitet: Schlagtechnik, Verbalisierung und Umsetzung der Stricharten, effiziente Probentechnik und deren verbale Ausdrucks- formen, Körpersprache vor dem Orchester. Kursteilnehmer, die ein Orchesterinstrument spielen, werden gebeten, ihr Instrument mitzubringen und sich am Orchesterspiel zu beteiligen, um das Dirigat der anderen Teilnehmer auch aus der Orchesterperspektive zu beobachten und so eine weitere Lern- perspektive einnehmen zu können. Mindestens zwei der angebotenen Werke sind von jedem vorzubereiten und vorab zu benennen. Auf Anforderung stellt der BDLO den Teilnehmern (nach Eingang der Kursgebühr) Partituren der Werke zur Verfügung. Landesmusikakademie Sachsen (Colditz) Teilnehmerzahl: 12 19. bis 23. Oktober 2012

Künstlerische Leitung: Ablauf Literatur Milko Kersten, Dresden Kurs-Assistenz / Einzelunterricht: Freitag, 19.10.2012 Paul Dukas Hans-Peter Preu, Dresden 13.00 Uhr Begrüßung und Einführung in Der Zauberlehrling Korrepetition: das Seminar | 16.30–18.00 | 19.30–20.30 Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll Natalia Petrowskaja, Dresden (mit Klavier) Camille Saint-Saëns Kursorchester: Samstag, 20.10.2012 Danse macabre ca. 55 Mitglieder des Dresdner 10.00–12.30 | 14.30–15.45 | 16.30–18.00 | Schwierigkeitsgrad: mittel Nachwuchsorchesters am Heinrich-Schütz- 19.30–20.30 (mit Orchester / Klavier) Konservatorium Dresden (11–14 Jahre) Henry Purcell Sonntag, 21.10.2012 Dido und Aeneas Kosten: 10.00–12.30 | 14.30–15.45 | 16.30–18.00 | Schwierigkeitsgrad: leicht Kursgebühr: 80 Euro zuzüglich Unterkunft 19.30–20.30 (mit Orchester / Klavier) • im Einzelzimmer mit Vollverpflegung: 165 Euro Außerdem können die Teilnehmer • im Doppelzimmer mit Vollverpflegung: 135 Euro Montag, 22.10.2012 eigene Literaturwünsche angeben, 10.00–12.30 | 14.30–15.45 | 16.30–18.00 | über deren Berücksichtigung der Veranstaltungsort: (mit Orchester / Klavier) 19.00 (Abschluss- Kursleiter entscheiden wird. Landesmusikakademie Sachsen auswertung, Feedback) Schlossgasse 1 | 04680 Colditz www.lma-sachsen.de Dienstag, 23.10.2012 Abreise nach dem Frühstück Organisation / Anmeldung (mit Formular) Bundesverband Deutscher Damit hat jeder der 12 Teilnehmer ca. 20 Kurs- Veranstalter: Liebhaberorchester e.V. (Torsten Tannenberg) stunden (im Wechsel zwischen Einzelunterricht, Bundesverband Deutscher Berggartenstraße 11 | 01277 Dresden Gruppenunterricht und Orchesterarbeit) zur Liebhaberorchester e.V. – www.bdlo.de Telefon (03 51) 810 42 38, Fax: (0351) 802 30 23 Verfügung und hat die Möglichkeit ca. 60 min. Sächsisches Bildungsinstitut [email protected] | www.bdlo.de mit dem Kursorchester zu arbeiten. www.saechsisches-bildungsinstitut.de

Anmeldeschluss: 01.07.2012

(Die Anmeldungen werden nach Eingang berücksichtigt und Der Kurs Orchesterdirigieren für Schulorchester wird gefördert vom Beauftragten der Bundes- vom Veranstalter per Email bestätigt.) regierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. MUSISCHE FERIEN- UND WEITERBILDUNGSKURSE MIT ANDRÁS VON TÓSZEGHI

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