1 Roberto De Mattei Der Kreuzritter Des 20. Jahrhunderts Plinio Corrêa De Oliveira Mit Einem Vorwort Von Kardinal Alfons Maria
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1 Roberto de Mattei Der Kreuzritter des 20. Jahrhunderts Plinio Corrêa de Oliveira Mit einem Vorwort von Kardinal Alfons Maria Stickler S.D.B. Österreichische Jugend für eine Christlich-kulturelle Gemeinsamkeit innerhalb des Deutschsprachigen Raumes Schwindgasse 16/12 1040 Vienna Österreichische Tel. 0043 1 504 69 64 21 - Fax 0043 1 504 69 64 20 [email protected] 2 Vorwort von Kardinal Alfons M. Stickler S.D.B.* In Zeiten der Krise und der Verworrenheit, wie sie die Geschichte immer wieder verzeichnet, vermögen die Lebensbeschreibungen hervorragender Männer oft besser den rechten Weg zu weisen als die abstrakten Werke der Moral oder der Philosophie. Denn tatsächlich kommt es darauf an, daß die Prinzipien konkret vorgelebt werden, und je schwerer die zeitlichen Umstände die geschichtliche Verwirklichung der ewigen Werte machen, um so wichtiger ist es, das Leben jener kennen zu lernen, die diese Werte zum Mittelpunkt ihrer eigenen Existenz gemacht haben. Das Gesagte gilt auch für Plinio Corrêa de Oliveira, diesen großen brasilianischen Denker und Mann der Tat, dessen erste Biographie in Europa bereits ein Jahr nach seinem Tod – er starb am 3. Oktober1995 in São Paulo - von Prof. Roberto de Mattei mit der ihm eigenen Kompetenz abgeschlossen wurde. Mit der Folgerichtigkeit seines Lebens als echter Katholik bestätigt uns Plinio Corrêa de Oliveira die Fruchtbarkeit der Kirche. Denn die Schwierigkeiten seiner Zeit werden für den wahren Katholiken zur Gelegenheit, sich in der Geschichte zu bewähren und in Ihr die Unvergänglichkeit der christlichen Grundsätze zu bestätigen. Gerade dies hat der brasilianische Denker getan, indem er im Zeitalter der Totalitarismen jeder Couleur und Ausdrucksform seine unwandelbare Treue zum Lehramt und den Institutionen der Kirche hochgehalten hat. Neben seiner Treue zum Papsttum rufe ich gern einen kennzeichnenden Zug seiner Spiritualität in Erinnerung, der in der Verehrung der Mutter Gottes als Helferin der Christen und Rosenkranzkönigin sowie Unserer Lieben Frau des Sieges von Lepanto seinen Ausdruck fand, der er besonders in der Salesianerkirche des Heiligsten Herzens Jesu in São Paulo seine Andacht zollte. Mit Genugtuung erinnere ich mich daran, daß ich zu denen zähle, die das vortreffliche Werk Plinio Corrêa de Oliveiras, Adel und analoge traditionelle Eliten in den Ansprachen Pius‘ XII., das in meinen Augen neben Revolution und Gegenrevolution eine der wertvollsten Früchte des Denkens dieses illustren Brasilianers ist, in Italien vorgestellt haben. Schließlich möchte ich dem Autor dieses Buches, Prof. Roberto de Mettei, mit dem mich sowohl Gefühle der Freundschaft als auch ideeller Übereinstimmung verbinden, zu der meisterlichen Darstellung der Gestalt und des Werkes Plinio Corrêa de Oliveiras gratulieren, als dessen würdiger Jünger er sich erweist. Alle bedeutenden Gründer und Persönlichkeiten der Kirchengeschichte hatten Unverständnis und üble Nachrede zu ertragen. Es ist also nicht verwunderlich, daß auch Plinio Corrêa de Oliveira zum Ziel diffamatorischer Kampagnen wurde und vielleicht auch in Zukunft noch werden wird, die geschickt von jenen geführt werden, die sich seinem Ideal der Rechristianisierung der Gesellschaft widersetzen. Dieser Art von Verleumdungskampagnen waren im Laufe des Jahrhunderts noch viele andere katholische Vereinigungen ausgesetzt, denen man den teuflischen Makel, es handle sich um „Sekten“, anzuhängen gedachte. Interessanterweise zeigen sich diese Kampagnen um so aggressiver, je größer die treue katholische Gesinnung der angegriffenen Vereinigungen ist. Diese Tatsache macht deutlich, daß das eigentliche Ziel der Anschuldigungen die Kirche selbst ist, der man ihre Rolle als „Meisterin der Wahrheit“ absprechen möchte, die der Heilige Vater Johannes Paul II. vor kurzem in seiner Enzyklika Veritatis Slendor noch einmal ausdrücklich bestätigt hat. Es ist zu bedeuern, daß sich zu diesen von den * Kardinal Alfons Maria Stickler, Salesianer, ist 1910 in Neunkirchen (Österreich) geboren. Seine besondere Begabung für das Studium der Rechtswissenschaft führte ihn an das Päpstliche Athenäum der Salesianer in Rom, wo er zuerst das Amt des Dekans der Fakultät für Kirchenrecht und später , von 1958 bisa 1966, das des Rektors bekleidete. Danach stellte seine akademische Bildung in den Dienst des Heiligen Stuhls und übernahm die Leitung des Instituts für Lateinstudien, bevor er zum Präfekten der Vatikanischen Bibliothek ernannt wurde. 1983 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. die Bischofswürde und berief ihn bald darauf ins Kardinalskollegium mit dem Titel eines Diakons von St. Georg in Velabro; gleichzeitig übertrug er ihm das Amt des Bibliothekars und Archivars der Heiligen Kirche. Kardinal Stickler hat eine Reihe bedeutender theologischer und kirchenrechtlicher Studien verfasst, die auch in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. 3 Feinden der Kirche geförderten, beleidigenden Kampagnen manchmal sogar Katholiken hergeben, die sich als rechtgläubig ausgeben. Ich hoffe, daß die vorliegende Biographie Plinio Corrêa de Oliveiras nun Kritik und Unverständnis zerstreut und zum idealen Orientierungspunkt für alle die wird, die ihre Energien großzügig in den Dienst der Kirche und der christlichen Zivilisation zu stellen gewillt sind. Das in den Dienst der Kirche gestellte Werk erfordert nicht nur Übereinstimmung mit der rechten Lehre, sondern auch geistiges Leben, vor allem aber einen dem Ernst der Stunde angemessenen Buß- und Opfergeist. Mit seinem Leben und Werk gibt uns Plinio Corrêa de Oliveira ein deutliches Beispiel dafür. Alle, die zu Nachfolgern und Verbreitern dieses Geistes und dieser echt katholischen Weltanschauung werden, versichere ich meines Gebets und Segens. Alfons Maria Kard. Stickler Rom, 2. Juli 1996 Fest Mariä Heimsuchung 4 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS AAS Acta Apostolicae Sedis, Vatikanstadt, Typographia Vaticana, Rom 1909 BSS Bibliotheca Sanctorum, Institut Giovanni XXIII, Rom 1961 – 1970, 10 Bde. Catholicisme Catholicisme hier, aujoud’hui, demain, Hrsg. G. Jacquemet, Letouzey et Ané, Paris 1947 ff. DB Dictionnaire de la Bible, Hrsg. F. Vigouroux, Letouzey et Ané, Paris 1995 – 1912, 10 Bde. DDC Dictionnaire de Droit canonique, Letouzey et Ané, Paris 1935 – 1965, 7 Bde. DHBB Dicionário Histórico-Biográfico Brasileiro 1930 – 1983, Hrsg. Fundação Getúlio Vargas, Forense-Universitária-Finep, Rio de Janeiro 1984, 4 Bde. DM Dizionario di Teologia Morale, hrsg. unter der Leitung der Kardinäle Francesco Roberti und Pietro Palazzini, Studium, Rom 1961 DENZ-H Heinrich Denzinger, Enchiridion Symbolorum, hrsg. unter der Leitung von Peter Hunermann, EDB, Bologna 1995 DHGE Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques, Letouzey et Ané, Paris 1912 ff. DIP Dizionario degli Istituti di Perfezione, hrsg. unter der Leitung von Guerriero Pelliccia und Giancarlo Rocca, Edizioni Paoline, Rom 1974 ff. DR Pio XII, Discorsi e Radiomessaggi, Tipografia Vaticana, Vatikanstadt 1959, 21 Bde. DSp Dictionnaire de Spiritualité, Beauchesne, Paris 1937 – 1994, 16 Bde. DTC Dictionnaire de Théologie Catholique, Letouzey et Ané, Paris 1909 – 1972, 33 Bde. EB Encyclopaedia Britannica, H. Hemingway, Benton Publisher, Chicago 1975, 30 Bde. EC Enciclopedia Cattolica, Sansoni, Florenz 1949 – 1954, 12 Bde. ER Enciclopedia delle Religioni, Valecchi, Florenz 1970 – 1976, 6 Bde. GAF Grande Antologia Filosofica, Hrsg. Umberto Antonio Padovani, Marzorati, Mailand 1954 GER Gran Enciclopedia Rialp, Ediciones Rialp, Madrid 1971 – 1976, 24 Bde. HKG Handbuch der Kirchengeschichte, Herder, Freiburg im Breisgau 1965 – 1973, 9 Bde. IP Insegnamenti Pontifici, hrsg. von den Mönchen von Solesmes, ital. Übersetzung, Alba, 1957 – 1965, 14 Bde. LTK Lexikon für Theologie und Kirche, Herder, Freiburg i. Br. 1957 – 1965, 10 Bde. NDB Neue Deutsche Biographie, Duncker & Humblat, Berlin 1953 ff. PG Patrologiae Cursus Completus, Series Graeca, Hrsg. Jacques-Paul Migne, Migne, Paris 1857 – 1866, 164 Bde. PL Patrologiae Cursus Completus, Series Latina, Hersg. Jacques-Paul Migne, Migne, Paris 1844 – 1864, 226 Bde. TRE Theologische Realenzyklopädie, de Gruyter, Berlin/New York 1977 ff. 5 EINLEITUNG „Ob wir wollen oder nicht, wir schreiben alle an unserer Biographie. Und am Tag des Jüngsten Gerichts wird das Buch dann geöffnet und vorgelesen.“ Die folgenden Seiten möchten den italienischen bzw. europäischen Leser an die Gestalt eines hervorragenden Denkers und Mannes der Tat heranführen, der dazu bestimmt ist, als eine der Hauptfiguren des zu Ende gehenden Jahrhunderts in die Geschichte einzugehen: Plinio Corrêa de Oliveira. Trotz seiner in zahlreiche Sprachen übersetzten Schriften und seines über 26 Länder in allen fünf Erdteilen verbreiteten Werkes wird Plinio Corrêa de Oliveira nur selten in den großen Lexika und in Lehrbuchtexten erwähnt, und auch die Medien und „Meinungsmacher“ sprechen kaum von ihm. Es ist dies der beste Beweis dafür, daß er sich von den kulturellen Modetrends seiner Zeit fern hielt, und auch einer Gründe, die mich dazu bewogen haben, diese Seiten zu schreiben, und den Verleger, sie zu veröffentlichen. Ich erhebe keineswegs den Anspruch, eine komplette Biographie Plinio Corrêa de Oliveiras vorzulegen, denn ein so umfassendes Unterfangen würde monumentale Ausmaße erfordern. Es steht mir auch nicht an, den ganzen Corpus seiner Lehre darzustellen, der ja erst nach und nach zur Veröffentlichung kommt. Ebensowenig ist es meine Absicht, die gleichfalls umfangreiche und mitten in ihrer Entwicklung stehende Geschichte der von ihm inspirierten und heute über die ganze Welt verbreiteten Gesellschaften zur Verteidigung