Das Kunstmagazin der

Nº 168!März 2020! ! Seit 1927 13,– (A, I, LUX, NL) LUX, € 13,– I, (A, SFR 20,– (CH) SFR € 11,80 (D) Vergöttert, verklärt, verfremdet: Beethoven und die Kunst WELTKUNST SAMMLER SEMINAR Nº61

Kunst der Aborigines

Die zeitgenössische Kunst der Ureinwohner Australiens erhält in Europa immer mehr Aufmerksamkeit. Das Sammelgebiet eröffnet eine uralte Kultur und faszinierende Bildwelten. Noch ist das Preisniveau sehr moderat, aber es steigt

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VON HENRIKE VON SPESSHARDT

Millionen bunterM Punkte wogen und brau- sen wie ein bewegtes Meer. Aus gemusterten Striemen bilden sich Ebenen, die unsere Au- gen zum Flimmern bringen. Ein rot glühen- des Wesen, das sich im tieflauen Wasserloch unter den Steinen windet; flirrende Farbströ- me, äußerst komplexe, dabei of höchst gra- zile Muster und Formen: Die Kunst der Ur- einwohner Australiens bietet magische Seherlebnisse, und um Sammler, die sich erst einmal intensiver mit ihr beschäfigt haben, ist es of für immer geschehen. Lange galt die Aboriginal Art in Europa und Amerika als Kunsthandwerk oder als eher ethnologisch interessantes Relikt einer uralten Kultur. Ihre Akzeptanz als ernst zu

gay Mulka ŋ gay Buku-Larr rechts: 2020; Bonn Bild-Kunst, Millon/VG Courtesy links: Bild nehmende Gegenwartskunst stieg Anfang fehlen dürfen, sind sie in Europa und den der Neunziger mit einer Reihe internationa- USA bisher ein Nischensegment geblieben. ler Ausstellungen. So weckte 1993 »Aratjara. Das wird sich voraussichtlich ändern. Indige- Kunst der ersten Australier« in Düsseldorf ne Kulturen erfahren derzeit im Kontext des das Interesse der deutschen Öffentlichkeit Postkolonialismus allgemein viel Beachtung. und auch der Sammler. Die letzte und bis- Zudem hat es sich eine Riege junger, interna- lang stärkste Blüte der Aboriginal Art am tionaler Kuratoren zur Aufgabe gemacht, Markt endete 2008 mit der globalen Finanz- speziell die Aboriginal Art auf dem interna- krise. Schuld daran waren auch ein Überan- tionalen Parkett zu stärken. gebot an zweifelhaften Gemälden und die Außerhalb Australiens wird Aboriginal mangelnde Trennung des Fine-Art-Segments Art bislang nur von einigen Privatmuseen von der Kunst für Touristen. ausgestellt und ebenso selten von Galerien re- Vor allem die hochpreisigen Werke, die präsentiert. Die Deutsch-Australierin Robyn über Auktionshäuser und große Galerien Kelch ist hierzulande eine der wenigen ernst Noŋgirrŋa Marawili lebt am Meer im Nord- verkauft wurden, unterlagen in den Folge- zu nehmenden Anlaufstellen. Die Tochter osten Australiens und wird derzeit hoch jahren zum Teil erheblicher Wertverlangsa- geschätzt und viel ausgestellt. Die Darstel- deutscher Auswanderer wuchs in Down Un- mung oder sogar gravierenden Preiskorrek- lung von Urkräften ihrer Heimat, mit Erd- der auf. Aus Liebe zum Land und Leiden- turen. Auch ihre Beliebtheit bei Sammlern pigmenten auf Papier gemalt, ist über die schaft für die Kunst der Ureinwohner grün- außerhalb Australiens konnte die Aborigine- Galerie Artkelch für 2400 Euro samt Rah- dete sie 2006 in Freiburg im Breisgau ihre Kunst kaum noch ausbauen. Während die mung zu erwerben. Links: »Fire Dreaming« Galerie Artkelch. Seither hat sie mehr als 100 Werke der Ureinwohner in ihrer Heimat in von Ronnie Tjampitjinpa wurde 2019 bei Ausstellungen kuratiert, 13 davon in deut- keiner Sammlung zeitgenössischer Kunst Millon in Paris für 4200 Euro zugeschlagen schen Museen. »Obwohl mittlerweile Werke

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von Aboriginal-Künstlern ihren Platz in be- für Aboriginal Art durchführte, festigen den schätzten 7000 Künstlern. Allerdings ist nur deutenden Museen und Galerien der Welt ge- Eindruck des neu erwachenden Interesses. ein kleiner Teil davon tatsächlich für Museen, funden haben, steht ihre Verbreitung und Wer in dieses Sammelgebiet einsteigt, Kuratoren und Sammler interessant. Die Ma- Akzeptanz als zeitgenössische Kunst in sollte sich genügend Zeit zur Recherche neh- nager dieser Zentren kommen meist aus der Deutschland, Österreich und der Schweiz men. Denn die Kultur der indigenen Völker »weißen« Kunstszene und vermitteln zwi- tatsächlich erst in den Startlöchern«, sagt Australiens ist äußerst heterogen. Ihre heute schen den Künstlern und dem Markt, den sie Kelch. Aber auch sie ist überzeugt davon, noch rund 450 Sprachen und Dialekte wei- über Galerien mit Werken versorgen. Dazu dass die Zeichen mehr als gut für eine Wie- chen zum Teil stark voneinander ab, genauso kommen die »Stadtkünstler«, die den Wohn- derkehr der Aboriginal Art auf den interna- facettenreich ist die Kunst der verschiedenen orten ihrer Vorfahren den Rücken gekehrt tionalen Markt stehen. Jetzt käme endlich Regionen. Derzeit existieren rund 50 »Schu- haben, in den Metropolen leben und dort so- die zweite Chance, raunten auch die Händler len« traditioneller Kunst. Die Künstler leben zialisiert sind, ihre indigenen Wurzeln aber im vergangenen Herbst auf der Sydney Con- großenteils weitab der Städte und sind meist in eine zeitgenössische Kunst nach westli- temporary, Australiens größter Kunstmesse. in sogenannten Community Based Art Cen- chen Vorstellungen einfließen lassen. Tracey Und nicht ohne Stolz verkündete eine Ver- tres organisiert. Von diesen Kooperativen, Moffatt ist die wohl berühmteste dieser Pro- treterin der Firmensammlung der Deut- im alleinigen Besitz der jeweiligen Gemein- tagonisten, »bei denen die Herkunft zwar schen Bank, man habe mit einer Videoinstal- schaft, existieren etwa 80 mit insgesamt ge- eine Rolle spielt, aber nicht mehr an erster lation von Amala Groom soeben die erste Bilder links: Courtesy Jan Murphy Gallery and Tjala Arts, janmurphygallery.com.au/VG Bild-Kunst, Bonn 2020; Courtesy the artist and Michael Reid Sydney + Berlin; rechts: Courtesy the artist/VG Bild-Kunst, Bonn 2020 Bonn Bild-Kunst, artist/VG the Courtesy rechts: Berlin; + Sydney Reid Michael and artist the Courtesy 2020; Bonn Bild-Kunst, janmurphygallery.com.au/VG Arts, Tjala and Gallery Murphy Jan Courtesy links: Bilder Arbeit eines »Australian First Nation Artists« angekauft. Mehrere Schauen in New York, »Seven Sisters« (2019, o. li.) von Sylvia Ken aus dem Nordwesten von South Australia. Ihre Ge- große geplante Ausstellungen in Europa und mälde gibt es in der Jan Murphy Gallery für 6000 bis 12 000 Euro. Die Baumrindenmalerei von vor allem die Tatsache, dass Sotheby’s im De- Kenan Namunjdja (2019, o. re.) kostet bei Michael Reid um 4500 Euro. Re. Seite: Fotoarbeit zember erstmals in New York eine Auktion »One and the Same« von Amala Groom, Werke von ihr ab 3000 Euro bei Roman Road in London

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Stelle steht«, wie es der australische Galerist Wahrheit handelt es sich bei den Kreisen, benachbarten Stämmen schon nicht mehr Michael Reid ausdrückt, der in Sydney, Mur- Linien, Punkten oder auch monochromen vollständig entschlüsselt werden. rurundi und Berlin Dependancen unterhält. Flächen um teilweise jahrtausendealte zere- Heute sind einige der gängigen Zeichen Die wichtigsten Kunstlandschaften der monielle Muster, die zeitgenössisch neu in- der Wüstenkunst auch dem Uneingeweihten Aborigines liegen in meist sehr entlegenen terpretiert werden. Wie einst dienen sie noch leicht zugänglich, andere wiederum sind Regionen der Bundesterritorien Northern heute dazu, heiliges Wissen zu praktizieren nach wie vor so komplex, dass man zu ihrer Territory, Western Australia, South Australia und weiterzugeben. Malerei spielt in der in- Dekodierung auf die Hilfe des Künstlers und Queensland. Für eine erste Ordnung digenen Kultur eine fundamentale Rolle und oder der Community angewiesen ist – will lässt sich die Aboriginal Art in fünf Gebiete ist seit der Frühgeschichte untrennbar mit man sie denn ihrer Mystik berauben. Viele und Tendenzen einteilen. Die farbenfrohe der Spiritualität der Ureinwohner und der Künstler möchten die Geschichten ihrer Ah- »Wüstenkunst« Zentralaustraliens mit ihren Weitergabe ihrer Schöpfungsgeschichte nen allerdings nicht mehr gänzlich preisge- meist in Acryl geschaffenen Punkten und (»Tjukurrpa«) verbunden. ben. Eine verständliche Tendenz, wenn man Symbolen ist am bekanntesten (siehe Seite bedenkt, welchen Kulturverlust ihre Vorfah- 53). Natürliche Pigmente auf Baumrinden Geburt einer Marke ren und sie erleiden mussten. Auch Land- sind typisch für die »Top End Art« im Nort- Die Bilder der Aborigines sind Ausdruck ei- und Besitzansprüche einzelner Stämme so- hern Territory. Die Künstler in den westaus- ner mindestens 50 000 Jahre alten Kulturtra- wie der Weg zu rituellen Orten werden durch tralischen Kimberleys nutzen ebenfalls oft dition. Die Vorfahren der heutigen Künstler die Kunst tradiert. Manche der Werke weisen Naturpigmente, wobei es Mischformen mit hofen, mit ihren übernatürlichen Ahnen- eine verblüffende Ähnlichkeit mit Luftbil- Acryl gibt. Charakteristisch für Queensland wesen in Kontakt zu treten, indem sie zeich- dern der Landschaften auf, in denen sie ent- sind Werke mit großflächigen Farbaufträgen neten und malten – auf Fels, Sand, Rinde standen. Ganz so, als sei der jeweilige Künst- in Acryl. Die genannten Künstler in den oder ihre eigenen Körper. Viele der bis heute ler einmal im Traum darübergeflogen. Städten schließen die grobe Einteilung ab. verwendeten Muster befinden sich im geisti- Vor dem Erwerb eines Bildes empfiehlt Einen noch ungeübten Betrachter mö- gen Besitz einzelner Menschen oder Grup- sich ein Exkurs in die Kunstgeschichte der gen viele der Bilder an abstrakte Kunst erin- pen, und viele Symbole können zuweilen Region, für die man sich interessiert. Die nern. Ein großes Missverständnis, denn in von nicht initiierten Clanmitgliedern oder zeitgenössische Aboriginal Art begann in ei-

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ner kleinen Siedlung namens Papunya, 240 ten mittlerweile gestorben – waren im ver- die Künstler, die in die Fußstapfen der ersten Kilometer nordwestlich von Alice Springs. gangenen Jahr in der New Yorker Gagosian Artists traten, werden zum Teil Der Legende nach ermutigte der Künstler Gallery zu sehen. Die großformatigen Arbei- hoch gehandelt und haben Klassikerstatus, und örtliche Grundschullehrer Geoffrey Bar- ten aus der Anfangszeit der Bewegung sind etwa Yukulti Napangati, deren Stamm erst don, damals um die dreißig und weißer Ab- längst Klassiker der Aboriginal Art und auf in den Achtzigerjahren in Kontakt mit der stammung, im Jahr 1971 einige der Väter dem australischen wie internationalen Markt modernen Welt trat, oder Warlimpirrnga und Großväter seiner Grundschulzöglinge, hoch begehrt. So konnte Sotheby’s New York Tjapaltjarri, der mit seinem Clan noch bis die identitätsstiftenden Symbole und Zei- im Dezember allein acht neue Auktionsre- 1984 vollkommen isoliert lebte und 2012 ge- chen der Kultur der Stämme Pintupi und Lu- korde für Aboriginal Artists verzeichnen. meinsam mit Doreen Reid Nakamarra als ritja zunächst an eine Schulmauer, später auf erster Aboriginal Artist auf der Documenta Leinwände und Pappen zu malen. Es war die Farben der Wüste in Kassel vertreten war. Geburtsstunde der Papunya Tula Artists. Be- Als bislang erfolgreichste Aborigine-Künst- Doch auch im mittleren Preissegment reits 1972 gründeten sie erfolgreich eine ei- lerin gilt , die ihr bis 20 000 oder 50 000 Euro sowie im vierstel- gene Firma, die bis heute im Besitz von Ab- Debüt erst mit 80 Jahren gab, aus der Künst- ligen Bereich sind viele großartige Entde- origines in der westlichen Wüste ist. lerkolonie Utopia stammte und 1996 verstarb. ckungen zu machen, in denen sich die jewei- Von Papunya aus nahm das Western Ihr großes Bild »Earth’s Creation I«, 2015 auf ligen Spielarten der Regionen wiederfinden. Desert Art Movement seinen Lauf. Der ame- der Biennale in Venedig ausgestellt, wurde In den Werken der zentralaustralischen rikanische Schauspieler Steve Martin gehör- 2017 auf einer Privatauktion in Sydney für Künstler spiegeln sich die kräftigen Farben te zu den ersten prominenten Sammlern der zwei Millionen Australische Dollar (damals der Wüstenlandschaften wider, gemalt in Ac- Wüstenkunst, die von den Wanderungen der 1,31 Millionen Euro) zugeschlagen. Schon ryl, als Untergrund dient meist Leinen. Die Schöpferahnen und ihrem Wirken erzählt. 2007 erzielte »« von Cliford Werke der Ken Family Collaborative bilden Teile aus Martins Besitz mit Werken von Possum Tjapaltjarri aus Papunya (um 1932 bis ein gutes Beispiel für die überbordende De- Emily Kame Kngwarreye, Makinti Napa- 2002) bei Sotheby’s Melbourne rund 1,5 Mil- tailliertheit und das expressive Kolorit der nangka, Ronnie Tjampitjinpa, Bill Whiskey lionen Euro inklusive Aufgeld. Das Gemälde Wüstenkunst, in der sich traditionelle Über- Tjapaltjarri, Tjumpo Tjapanangka, George ging an die National Gallery in Canberra lieferungen und Muster bisweilen auch mit

Tjungurrayi und Willy Tjungurrayi – alle und ist immer noch das am teuersten verstei- Zeitgeist paaren, etwa bei Candy Nelson Na- Brisbane Gallery, Milani and artist the Courtesy rechts: 2020; Bonn Bild-Kunst, Sotheby’s/VG links: Bild zwischen 1910 und 1945 geboren, die meis- gerte Werk eines Aboriginal Artists. Auch kamarra von Papunya Tjupi Arts.

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Materialien wie Rinde oder Holz finden als SYMBOLE DER Malgründe vor allem im Norden des Konti- WÜSTENKUNST nents Verwendung. In Gebieten wie den Kimberleys wird für die Malerei natürliches Ockerpigment, Holzkohle oder Kalk verwen- (Wasser-)Loch, Sonne, det. Eine junge Generation, darunter Kenan Stern, Buschnahrung Namunjdja und Rosina Gunjarrwanga, nutzt die Malgründe und Pigmente ihrer Vorfah- Wasserloch, Feuer, Versammlungsort, ren und erweitert diese um eine sehr eigene, heilige Stätte zeitgenössische Leichtigkeit. Typisch für die Kunst aus dem Arnhemland sind monochro- Wege, Sanddünen me Hintergründe, in die mit Schrafuren ausgefüllte Motive gesetzt werden, so wie auf den Baumrindenbildern und Papierarbeiten Baum, Holz von Noŋgirrŋa Marawili, Jahrgang 1939, die derzeit viel ausgestellt und mit Preisen aus- gezeichnet wird. Auch Flechtarbeiten wie Fließendes Wasser, die von Lena Yarinkura oder die langglied- Regen, Rauch, rigen Wesen aus Holzstämmen von Owen Blut, Schlangen Yalandja sind typisch für diese Region. Letz- tere dienten einst als Begräbnisstelen, reich Regen, Ameisen, verziert und innen mit den Überresten der Eier Toten gefüllt. Insgesamt lässt sich beobachten, dass Sandhügel, Regen- künstlerische Innovationen mittlerweile oft bogen, Wolken aus dem Norden Australiens kommen. Aber auch das heute unter Selbstverwaltung ste- hende, in den Fünfzigern als Atombomben- Windschutzvorrichtung abwurfgebiet missbrauchte Spinifex Coun- try in der großen Victoria-Wüste und das ebenfalls lokal verwaltete APY-Gebiet im Sü- Mensch (sitzend)

Mehrere Menschen, etwa an einem Wasserloch

Frau (mit Grabstock und Trageschale/Coolamon)

Mann (mit Bumerangs und Speeren)

Emu

Känguru

Opossum

Dingo, Hund

Mensch (gehend)

Richard Bells Bildkommentar zur Behandlung der Aborigines (2012) wurde von der Milani Gallery in Brisbane an ein Universitätsmuseum verkauft, Preise von Werken Bells auf Anfrage. Die Symbole wurden von der Galerie Die 1996 gestorbene Emily Kame Kngwarreye sorgt für Höchstpreise. Ihr Gemälde »Summer Artkelch in Freiburg zusammengestellt. Celebration« (o. li.) erzielte bei Sotheby’s in New York einen Hammerpreis von 480 000 Dollar Mehr zum Thema unter artkelch.de

53 Bild links: The Estate of the Artist & Alcaston Gallery, Melbourne/VG Bild-Kunst, Bonn 2020; rechts: Courtesy Utopia Art Sydney and Papunya Tula Artists/VG Bild-Kunst, Bonn 2020 Bonn Bild-Kunst, Artists/VG Tula Papunya and Sydney Art Utopia Courtesy rechts: 2020; Bonn Bild-Kunst, Melbourne/VG Gallery, Alcaston & Artist the of Estate The links: Bild

Sally Gabori malte keine Abstraktionen, sondern ihre Heimat an der Küste von Queensland. »Hunting Ground, Sandbank at Dibirdibi« kostet in der Alcaston Gallery rund 5000 Euro. Rechts ein suggestives Bild von Warlimpirrnga Tjapaltjarri, 2002, 37 000 Euro bei Utopia Art SAMMLERSEMINAR

55 SAMMLERSEMINAR den gelten derzeit als sehr kreative Zentren. Darüber hinaus gehören Skulpturen und Kunstkeramik zu den Artefakten der Abori- ginal Art. Getöpfert wird etwa in den Werk- stätten der Hermannsburg Potters bei Alice Springs. Und zur Gemeinschaft der Tjanpi Desert Weavers im Dreiländereck zwischen Northern Territory, South Australia und Western Australia gehören rund 400 Frauen aus 26 weit voneinander entfernten Siedlun- gen, die sich regelmäßig treffen, um nach den Überlieferungen ihrer Ahnen Skulpturen aus gefärbtem Gras herzustellen. Die vielfach ausgestellte Shirley Macnamara aus Queens- land wiederum schafft Skulpturen und Ob- jekte aus Spinifexgras und Federn, in denen sich uralte Traditionen mit Einflüssen west- licher Gegenwartskunst vereinen. Zu den Klassikern aus Queensland gehören zudem die großflächig farbigen Gemälde der 2015 mit 91 Jahren gestorbenen Sally Gabori. Aquarelle spielten in der Aboriginal Art bislang eher eine untergeordnete Rolle. Der bekannteste indigene Aquarellist war (1902–1959), der in einem europä- isch anmutenden, aber doch sehr eigenen Stil Landschaften malte und so zur leicht ver- mittelbaren Ikone zentralaustralischer Kunst wurde. Beryl Jimmy oder Ginger Wikilyiri aus dem Gebiet der Nyapari im Süden nut- zen neuerdings farbige Tinten für ihre schwe- relos erscheinenden Landschaftsdarstellun- gen, während Peter Mungkuri die Palette seiner großformatigen Papierarbeiten um Tee erweitert. Schließlich reflektieren einige der Künstler schonungslos die Probleme ih- rer Gemeinschaft, etwa Sally M. Nangala Mulda – oder auch Richard Bell, dessen Wer- ke auch international hoch gehandelt wer- Umverteilung sehen die Freiheiten und Mög- allem ältere Künstler ohne Wissen der Kunst- den. Insgesamt ist die Aboriginal Art in ihrer lichkeiten des einzelnen Künstlers bedroht, zentren von Galeristen aus ihren Siedlungen überbordenden Vielfalt allen anderen zeitge- der nicht entsprechend von seinem Erfolg »entführt« und für mehrere Wochen in den nössischen Kunstströmungen ebenbürtig. profitieren könne, andere argumentieren mit Großstädten als Malsklaven in mit Matrat- der starken indigenen Land- und Clanver- zen ausgestatteten Ateliers gehalten werden. Eine Frage der Ethik bundenheit, die diese Praktik zu einer Selbst- In dem Maße, in dem das internationale In- Beim Kauf von Aboriginal Art sind einige verständlichkeit mache. teresse an Aboriginal Art wieder steigt, neh- wichtige Aspekte zu beachten. Wesentlich ist Vor allem seit der Jahrtausendwende men leider auch die negativen Aspekte des ein fairer Handel, denn der Markt weist bis und den Folgejahren des Booms der Abori- Handels mit ihr zu. Ken Wyatt, Australiens heute auch seine Schattenseiten auf. Wäh- ginal Art kam es auf dem Markt zu einer Minister für die indigene Bevölkerung, kün- rend einige der Künstler einer Communitiy Vielzahl unverantwortlicher oder gar illega- digte just strengere Sanktionen gegen private oder Kooperative einmal im Monat ein Bild ler Praktiken. Über Land fahrende Galeris- Kunsthändler oder Trittbrettfahrer an, die verkaufen, gelten andere als wahre Bestseller. ten kauften Bilder quasi am Straßenrand, schutzbedürftige und ältere Aborigine- Die Art Centres arbeiten in der Regel auf speisten die Künstler mit Minibeträgen ab Künstler in Zentralaustralien ausbeuten. Ausstellungen großer Galerien und Museen oder zahlten sie gar gleich in Zigaretten und Ein gewissenhafter Händler arbeitet hin. Verteilt werden die Gewinne zu einem Alkohol aus. Die so ergaunerten Werke wur- mit den indigenen Kunstzentren zusammen gewissen Prozentsatz an die einzelnen Künst- den anschließend in einigen Galerien der oder lässt sich von ihnen beraten. Zudem ler direkt, zum anderen speist sich daraus ein großen Städte zu Höchstsummen verkauft. wurde 2007 der Indigenous Art Code ins Le- Topf, der nach Beratung durch ein Board an Mit entsprechenden Schulungen und einer ben gerufen, ein freiwilliges Regelwerk, das Berlin + Sydney Reid Michael and artist the Courtesy 2020; Bonn Bild-Kunst, Gallery/VG St. Short and Arts Palya Tjungu artist, the Courtesy rechts: Bilder 2020; Bonn Bild-Kunst, Arts/VG Tjupi Papunya links: Bild alle im jeweiligen Art Centre organisierten Aufklärung der Künstler seitens der Art Cen- einen fairen und ethischen Handel zwischen Mitglieder für Anschafungen ausgeschüttet tres ist in den letzten Jahren einiges gegen Kunsthändlern und indigenen bildenden wird. So kann auch mal ein Schwimmbad diese kriminellen Praktiken unternommen Künstlern fördern soll. Jeder Sammler von mitten in der Wüste oder ein Dialysegerät fi- worden. Dennoch kommt es auch heute Aboriginal Art tut gut daran, auf das Siegel nanziert werden. Kritiker dieses Systems der noch immer wieder zu Fällen, in denen vor des Art Code zu achten und die Galeristen

56 SAMMLERSEMINAR gegebenenfalls danach zu fragen. In den ab- gelegenen indigenen Siedlungen Australiens leiden die Menschen unter Armut, Gewalt, Krankheit und Drogenmissbrauch. Die kul- turelle und finanzielle Bestätigung, die sie durch den ethisch einwandfreien Verkauf ih- rer Bilder erfahren, ist daher von größter Be- deutung für ihre Gemeinschaft. »Das Leben auf ihrem angestammten Land ist für die Clans keine Lifestyle-Entscheidung«, betont die Galeristin Robyn Kelch. Tatsache ist, dass in den abgelegenen Siedlungen viele Menschen finanziell von ei- nem einzigen erfolgreichen Künstler abhän- gen. Bisweilen kann die Möglichkeit, für schnelles Geld viele Bilder zu malen, daher eine gewisse Versuchung darstellen. Selbst von der hoch geschätzten Emily Kame Kngwarreye kommt bisweilen überhaupt nur eines von zehn Bildern für eine interna- tionale Auktion infrage.

Entscheidend: die Provenienz Die Herkunf eines Werks ist beim Erwerb von allerhöchster Bedeutung und auch mit entscheidend für den späteren Wert. Maß- geblich ist die Zusammenarbeit einer Galerie mit den gemeinschafsbasierten Art Centres. Diese schriflich dokumentierte Herkunf er- folgt normalerweise über ein Echtheitszerti- fikat des Verkäufers, das garantiert, dass das Werk tatsächlich vom angegebenen Künstler stammt und im Art Centre entstand. Die Un- terlagen sollten bestenfalls weitere Details enthalten, wie den Titel und Informationen zur Geschichte des Gemäldes sowie die Bio- grafie des Künstlers einschließlich seiner Sammlungen und Ausstellungen. Fotografien des Künstlers, auf denen dieser das Kunstwerk ausführt oder das fer- tige Werk in Händen hält, sollten als Echt- heitszertifikat abgelehnt werden, auch wenn sie als Zugabe zu seriösen Provenienzpapie- ren für den Sammler natürlich von Interesse sein können. Keinesfalls sollte man auf der- artige Fotografien bestehen, da manche Künstler sehr zurückhaltend sind und wo- möglich selbst nicht gut ausdrücken können, dass sie keine Aufnahmen von sich erlauben möchten. Auch ohne Foto des Urhebers ist jedes authentische Werk ein intimer Einblick in die Seele seines Schöpfers. Die New York Times beschrieb die Aboriginal Art einmal als »letzte große Kunstbewegung des 20. Jahrhunderts«. Wer von ihr gepackt wird, sich ernsthaft in ihren Kunstkosmos vertieft und dazu bereit ist, mit Sehgewohnheiten zu brechen und sein Auge neu zu schärfen, wird mit Einsichten in die Der Fotokünstler Dr Christian Thompson AO thematisiert seine indigenen Wurzeln: »Bitter älteste bestehende Kunsttradition der Welt Nightshade« (2017), 8600 Euro bei Michael Reid. Ganz o.: Beryl Jimmys »Nyangatja Watarru«, belohnt. Und mit einem der derzeit span- in der Short St Gallery kosten ihre Werke 2400 bis 9000 Euro. Li.: Maureen Poulson Napan- nendsten Sammelgebiete überhaupt. × gardi, Muster einer Wasser-Schöpfungsgeschichte (2002), 5000 bis 7500 Euro bei Artkelch

57 SAMMLERSEMINAR Gut zu wissen Wo kann man Kunst der Aborigines sehen, wo ist sie zu kaufen? Wie vermeidet man Touristennepp? Was ist bei der Ausfuhr zu beachten? Wir geben Antworten

KAUFEN

Kaum mehr als eine Handvoll kommerzieller Galerien widmet sich in Europa dem Thema. Dazu gehören die Freiburger Galerie Artkelch der sehr engagierten Deutsch-Australierin Robyn Kelch, Bertrand Estrangin mit Aboriginal Signature in Brüssel oder Jennifer Guerrini Maraldi mit JGM Gallery in London. In der britischen Hauptstadt hat auch Rebecca Hossack Pionierarbeit geleistet. Der Galerist Michael Reid aus Sydney zeigt in seiner Berliner Dependance regelmäßig Gruppenausstellungen indigener Kunst, das nächste Mal Die 2018 eröfnete Fondation Opale im schweizerischen Lens, Kanton Wallis, gehört zu den wenigen Kunstorten in Europa, die zum Gallery Weekend Anfang Mai. sich der Aboriginal Art widmen. Bis 29. März sind in der Schau »Before Time Began« rund 80 Werke von 1971 bis heute zu sehen Eine größere Auswahl an Galerien bietet naturgemäß Australien selbst. Etwa die Vivien Anderson Gallery SCHAUEN Ruhe der University of Virginia in in einer Begleitausstellung in oder die Alcaston Gallery aus Charlottesville ein wichtiger Darwin ebenfalls einen sehr guten Melbourne, die Short St Gallery in In Europa wird die zeitgenössische Anlaufpunkt für Interessierte. Einblick in aktuelle Tendenzen. In Broome, die APY Gallery und die Kunst der Aborigines nur von Wer intensiv in das Thema einsteigt, diesem Jahr, vom 14. März bis 8. Juni, Utopia Art in Sydney oder Paul einigen Privatmuseen präsentiert. wird früher oder später den Drang widmet sich auch die Biennale von Johnstone in Darwin, um einige Besonders engagiert sind in der haben, in das Heimatland dieser Sydney, zum 250. Jahrestag von wenige zu nennen. Im Wüstenort Schweiz die Fondation Opale in Kunst zu reisen. In Australien ist James Cooks Landung in Australien, Alice Springs wimmelt es nur so Lens (Kanton Wallis) und die die Aboriginal Art in jedem der der Kunst von First Nation Artists, von Galerien, doch hier ist höchste Fondation Burkhardt-Felder in größeren Kunstmuseen prominent darunter natürlich auch dem Vorsicht vor Touristennepp geboten. Môtiers (Neuenburg). Die Sammler vertreten. Hervorzuheben sind die Schafen von Aborigines. Nur allzu Alison und Peter W. Klein gehören Sammlungen und Ausstellungen verständlich ist der Wunsch, die mit ihrem privat betriebenen der National Gallery of Victoria in Kunst in den entlegenen und of Museum Kunstwerk in Nussdorf Melbourne und der Art Gallery of dramatisch schönen Landschafen bei Stuttgart ebenso zu den the Northern Territory in Darwin. ihrer Entstehung zu erleben. Einige Connaisseuren der Aboriginal Art Aber auch in der National Gallery of Art Centres öfnen ihre Türen für wie das Schweizer Ehepaar Joëlle Australia in Canberra, der Queens- Besucher, darunter Ernabella oder und Pierre Clément, dessen große land Art Gallery in Brisbane oder Tjala Arts in South Australia. Um Kollektion kürzlich erstmals im der Art Gallery of New South Wales sich einen Eindruck von den Kunsthaus Zug zu sehen war. In in Sydney lassen sich immer viele Lebensbedingungen und Arbeits- Paris wird die Fondation Cartier ab Werke betrachten. Die Art Gallery weisen der Künstler zu machen, November eine Retrospektive von of South Australia in Adelaide kann ein Besuch empfehlenswert Sally Gabori zeigen. Wer sich für veranstaltet zudem jährlich im sein, auch wenn die A-Ware meist die indigene Kunst Australiens Herbst das renommierte Tarnanthi nicht vor Ort zu erwerben ist. Viele interessiert, wird auch in ethnologi- Festival, auf dem die neuesten Art Centres wünschen allerdings schen Sammlungen fündig, etwa Entwicklungen innerhalb der keine Besuche oder empfangen im Musée du quai Branly in Paris, Aboriginal Art ausgestellt werden. Interessierte nur nach vorheriger dem Museum Fünf Kontinente in Der Telstra National Aboriginal & Anmeldung, für die of Monate im Mün chen oder dem Linden-Mu- Torres Strait Islander Art Award, Voraus die Erlaubnis zum Reisen Keramik von Hayley Panangka seum in Stuttgart. In den USA ist Australiens wichtigste Auszeich- innerhalb der jeweiligen Region Coulthard, Hermannsburg Potters, vor allem die Sammlung Kluge- nung für indigene Künstler, bietet eingeholt werden muss. 520 Euro, Bett Gallery in Hobart

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Ernst zu nehmende Händler sind AUSFUHR Raft Artspace, Talapi oder Papunya Tula. Als Grundregel gilt: Je weiter Werke, die weniger als 30 Jahre alt sich die Galerie von der Hotelan- sind, können in der Regel problem- lage oder dem Kreuzfahrtschif los ausgeführt werden. Alle anderen entfernt befindet, desto seriöser ist bedürfen ab einem Wert von 20 000 ihr Angebot. Auch beste Großstadt- Australischen Dollar für Arbeiten auf lage mit tausend Quadratmeter Rinde, 40 000 AUD für Papierarbei- Schaufläche können sich diejenigen ten oder 100 000 AUD für Gemälde Galerien, die nach dem Indigenous einer Ausfuhrgenehmigung. Für Art Code arbeiten, kaum leisten. frühe Werke der Wüstenkunst wird Mittlerweile gibt es eine ganze diese regelmäßig nicht erteilt. Reihe von Spezialmessen für Käufer sollten sich vor dem Erwerb Aboriginal Art. Seit mehr als 25 hochpreisiger Arbeiten eingehend Jahren findet mitten in der Wüste bei der Galerie oder beim Auktions- eine Verkaufsschau statt, von der haus über ihre Möglichkeiten

Yangi Yangi Fox/VG Bild-Kunst, Bonn 2020 Bild-Kunst, Fox/VG Yangi Yangi außerhalb Australiens nur wenige informieren und im Zweifel früh schon gehört haben. Die dreitägige genug das zuständige Department Desert Mob Art Fair in Alice im Ministry for the Arts kontaktie- Springs bietet die Möglichkeit, ren ([email protected]). Werke direkt aus den Kunstzentren Ginger Wikilyiri im selbst verwalteten APY-Gebiet malte 2017 ihr angestammtes Die Mitnahme einer kleinformati- zu beziehen, dieses Jahr ab dem Land »Kunamata« mit Bach und Wüstenotter, 5000 bis 7000 Euro bei Artkelch gen, nicht genehmigungspflichtigen 12. September. Begleitet wird die Arbeit im Handgepäck ist möglich, Messe von einer mehrwöchigen nicht nur wegen der faszinierenden schen Häusern immer mal wieder bei Ankunf in Deutschland Ausstellung, auf der zum Teil Kunsterlebnisse, sondern auch aus Auktionen von »Art Aborigène« muss sie aber deklariert werden. qualitativ hochwertige Werke zu einem anderen Grund lohnend stattfinden, bei Millon in Paris seit Dafür sollte man die Rechnung des erwerben sind. Auch die Tarnanthi sein: Kunstkauf ist für Besucher aus 2018 sogar regelmäßig im Februar Händlers bereithalten. Auf den Art Fair während des gleichnamigen der Eurozone in Australien zurzeit oder März. Führend auf diesem Warenwert sind 7 oder 19 Prozent Festivals in Adelaide birgt spannen- günstig, liegt der Australische Gebiet bleiben aber nach wie vor die Einfuhrumsatzsteuer zu entrichten. de Entdeckungsmöglichkeiten (16. Dollar doch auf einem Rekordtief australischen Auktionshäuser mit Diese wird auch fällig, wenn bis 18. Oktober). Weitere Veranstal- von etwa 1,63 AUD zum Euro. einem reichhaltigen Angebot. Zu man sich ein Werk schicken lässt. tungen sind die Darwin Aboriginal nennen wären Bonhams, Sotheby’s, Art Fair (7. bis 9. August), die Cairns BIETEN Leonard Joel oder Deutscher and LESEN Indigenous Art Fair (10. bis 12. Juli) Hackett – alle in Melbourne wie oder die National Indigenous Art Seit Dezember 2019 hält Sotheby’s Sydney ansässig – oder Charleston’s, Ausstellungskataloge bieten einen Fair (NAIDOC) in Sydney (5. bis 12. seine Auktionen für Aboriginal Art das mit seinen Auktionen quer guten ersten Einblick in das breite Juli). Nicht zu vergessen Australiens in New York ab und versteigert diese durchs Land reist. Informationen Spektrum der Aboriginal Art. wichtigste Messe für Gegenwarts- Kunst damit erstmals außerhalb des über Preisentwicklungen bietet Ihr Spannungsverhältnis zwischen kunst, die Sydney Contemporary, roten Kontinents oder Europas. In neben den gängigen Kunstpreisplatt- Vergangenheit und Gegenwart auf der auch die Aboriginal Art Deutschland, Österreich und der formen auch der Australian Art innerhalb der Kunstrichtung steht präsent ist (10. bis 13. September). Schweiz ist man auf Einzelfunde Sales Digest, der die Ergebnisse der im Fokus des Katalogs zur Die Reise nach Down Under kann angewiesen, während in französi- letzten 30 Jahre verzeichnet. Ausstellung »Remembering Forward. Malerei der Australischen Aborigines seit 1960«, die 2010 im Museum Ludwig in Köln stattfand. Der Begleitband zur aktuellen Ausstellung »Before Time Began« der Fondation Opale (2019) bietet ebenfalls einen guten Überblick zur Geschichte der Aboriginal Art. Eine konzentrierte Einführung gibt das zweisprachige Buch »Indigenous Australia. Masterworks from the National Gallery of Australia« zur gleichnamigen Ausstellung im me Collectors Room in Berlin (2017). Als englischsprachige Über- sichtswerke sind Wally Caruanas »Aboriginal Art« (2012) oder Susan McCullochs »Contemporary Aboriginal Art: A Guide to the Rebirth of an Ancient Culture« (2002). Kritische Blicke auf den Bilder links: Olivier Maire; Courtesy the artist and Bett Gallery/VG Bild-Kunst, Bonn 2020; rechts: Tjungu Palya/VG Bild-Kunst, Bonn 2020; Rhett Hammerton/Roma Butler und und Butler Hammerton/Roma Rhett 2020; Bonn Bild-Kunst, Palya/VG Tjungu rechts: 2020; Bonn Bild-Kunst, Gallery/VG Bett and artist the Courtesy Maire; Olivier links: Bilder Markt werfen Benjamin Ge- nocchios »Dollar Dreaming« (2008) und Adrian Newsteads »The Dealer Roma Butler und Yangi Yangi Fox trefen sich regelmäßig mit anderen, oft weit voneinander entfernt lebenden Frauen, um is the Devil. An Insider’s History Grasskulpturen herzustellen. Ab 2. Mai zeigt die National Gallery in Canberra eine Ausstellung der Tjanpi Desert Weavers of the Aboriginal Art Trade« (2014).

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