Nachruf Thomas Luckmann (1927–2016)

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Nachruf Thomas Luckmann (1927–2016) Zeitschrift für Soziologie 2016; 45(4): 298–304 Jörg R. Bergmann* Nachruf Thomas Luckmann (1927–2016) DOI 10.1515/zfsoz-2015-1017 Soziologen“ zu bezeichnen, wäre verfehlt (und hätte ihn sicher zu einem grummelnd-ironischen Kommentar ver- Thomas Luckmann, der am 10. Mai 2016 im Alter von 88 anlasst). Das macht schon seine Biografie deutlich. Gebo- Jahren in seiner Wahlheimat in Kärnten gestorben ist, war ren in Jesenice (Slowenien) wuchs Thomas Luckmann mit bereits zu Lebzeiten einer der international bekanntesten einer slowenischen Mutter und einem österreichischen Soziologen des deutschsprachigen Raums. Mit seinem Tod Vater zweisprachig auf. Er begann nach den Wirren des 2. verliert die Soziologie nicht nur einen hoch angesehenen, Weltkriegs in Österreich Philosophie, Sprachwissenschaft im In- und Ausland mit zahlreichen Ehrungen, Doktorwür- und Psychologie zu studieren und folgte 1951 seiner Frau den und Auszeichnungen bedachten Vertreter ihrer Pro- Benita, die er 1950 geheiratet hatte und die später selbst fession, mit seinem Tod verstummt auch die Stimme einer eine namhafte Gemeindesoziologin werden sollte, nach allseits anerkannten, auf Bildung, Sachlichkeit, Klarheit New York, wo er wie seine Frau an der Graduate Faculty und Unbestechlichkeit gegründeten Autorität. Das Spekt- der New School for Social Research studierte. Zwar war rum von Thomas Luckmanns Publikationen ist breit und Thomas Luckmann nun an einer Universität in New York, erstreckt sich von erkenntnistheoretischen Abhandlungen doch seine akademischen Lehrer an der New School wa- zu den methodologischen Grundlagen der Soziologie über ren fast alle emigrierte Wissenschaftler aus Europa: der bahnbrechende Arbeiten zur Religionssoziologie und the- Philosoph Karl Löwith, der Husserl-Schüler Dorion Cairns, oretische Beiträge zu verschiedenen Aspekten der Wis- der Soziologe und Ideengeschichtler Albert Salomon, der sens-, Kultur- und Sprachsoziologie bis zu minutiösen em- Religionssoziologe und Max-Weber-Fachmann Carl Mayer, pirischen Analysen kommunikativer Vorgänge. Doch ganz insbesondere aber der Philosoph und Soziologe Alfred wesentlich ist sein Name verbunden mit einer Soziologie, Schütz, der für Thomas Luckmann von zentraler Bedeu- die sich in Form einer strengen phänomenologischen Be- tung werden sollte. In den Seminaren an der New School schreibung der elementaren Strukturen der Lebenswelt lernte Thomas Luckmann zudem Peter Berger kennen, ei- um die Klärung ihrer eigenen Voraussetzungen bemüht nen soziologischen Studienkollegen, mit dem er Anfang und die, darauf aufbauend, als Erfahrungswissenschaft der 1960er Jahre eine Reihe von Aufsätzen verfassen und rekonstruiert, wie sich in kulturell spezifischen Hand- dann ein rasch zum Klassiker werdendes Buch schreiben lungsmustern, Wissensformen, Kommunikationsformen wird. 1956 wurde Thomas Luckmann an der New School und institutionellen Festlegungen eine intersubjektiv ge- mit einer religionssoziologischen Arbeit promoviert und teilte Alltagswirklichkeit konstituiert. Für die Realisierung am selben Ort 1960 als Nachfolger von Alfred Schütz, dieses Arbeitsprogramms hat Thomas Luckmann vielfälti- der ein Jahr vorher gestorben war, auf die Professur für ge Impulse aus benachbarten Disziplinen aufgenommen, Soziologie berufen. Einige Jahre später kehrte Thomas und so ist es auch nicht überraschend, dass sich seine Luckmann mit seiner Familie nach Europa zurück: 1966, Bekanntheit keineswegs auf die Soziologie beschränkt, da besaß er bereits die amerikanische Staatsbürgerschaft sondern dass seine Arbeiten weit in die Philosophie, die und hatte Angebote von anderen amerikanischen Univer- Literatur-, Sprach- und Kommunikationswissenschaft, sitäten erhalten, nahm er einen Ruf auf eine ordentliche die Anthropologie und die Geschichtswissenschaft hinein Professur an der Universität Frankfurt an. Das Frankfurt Wirkung entfaltet haben. und die Frankfurter Soziologie Ende der 60er Jahre waren Zwar war Thomas Luckmann, der seit 1966 bis zur sei- jedoch nicht sein Pflaster. 1970 folgte er einem Ruf auf ner Emeritierung als Professor an deutschen Universitäten einen Lehrstuhl für Soziologie an der neu gegründeten lehrte, einer der prominentesten Vertreter seines Faches „Reformuniversität“ Konstanz, wo er bis zu seiner Eme- im deutschsprachigen Raum, doch ihn als „deutschen ritierung 1994 lehrte und noch Jahre darüber hinaus aktiv tätig blieb. Trotz seiner über 30-jährigen Beschäftigung an deutschen Hochschulen setzte sich Luckmanns trans- *Korrespondenzautor: Jörg R. Bergmann, E-Mail: atlantische Existenz biografisch wie akademisch fort; [email protected] während seiner Zeit in Konstanz konnte es geschehen, Jörg R. Bergmann, Nachruf 299 dass er eine Seminarsitzung versehentlich auf Englisch öser – oder eher: proto-religiöser – Vorgang ist, mit einer begann. Typologie verschiedener Transzendenzerfahrungen ent- Eine der ersten Publikationen Thomas Luckmanns war lang der Dimension, wie (un-)erreichbar ein Erfahrungs- eine Sammelbesprechung von elf Seiten, die 1960 unter objekt für einen Handelnden ist. Spätestens hier wird nun dem unscheinbaren Titel „Neuere Schriften zur Religions- erkennbar, wie stark Luckmanns Denken geprägt war von soziologie“ in der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozi- der Sozialphänomenologie seines Lehrers Alfred Schütz. alpsychologie erschien – ein kleiner Text, der eine gewaltige Diese Herkunft durchzieht Luckmanns gesamtes Lebens- Revolution in der Religionssoziologie auslöste. Hatte Luck- werk und ist vor allem in zwei seiner Publikationen allge- mann noch als Dissertation eine empirische Vergleichs- genwärtig. studie über vier deutsche Kirchengemeinden vorgelegt, so 1966 erschien das zusammen mit Peter Berger verfass- kritisierte er nun an den von ihm rezensierten Studien (und te Buch „The Social Construction of Reality“ (dt. 1969). Die schloss hier – in einer späteren Veröffentlichung – auch Autoren versprechen im Untertitel eine „Theorie der Wis- seine eigene frühere Untersuchung mit ein) eine generelle senssoziologie“, doch sie machen gleich zu Beginn den Verengung der Religionssoziologie auf Kirchensoziologie. fundamentalen Unterschied zu der früheren deutschen In Luckmanns Sicht ist kirchliche Religiosität nur eine in- Wissenssoziologie der zwanziger Jahre deutlich. Es geht stitutionell spezifische Form von Religion, weshalb es eth- den Autoren nicht erneut um die Interessengebundenheit nozentristisch wäre, Entkirchlichung mit Säkularisierung, und ideologische Deformation von Wissen und Erkennt- Bedeutungsverlust der Kirchen mit Bedeutungsverlust der nis, sondern um die grundlegendere Frage nach dem vor- Religion gleichzusetzen. In Anknüpfung an Durkheim plä- theoretischen Wissen des Alltagslebens, aus dem die hö- diert er dafür, Religion von ihrer anthropologisch universa- heren Formen von Wissen (Wissenschaft, Religion, Kunst) len Funktion als Sinnstiftung her zu verstehen und davon hervorgehen. Nach Berger und Luckmann ist das Alltags- ausgehend die neuen Formen, in denen sich Religiosität wissen deshalb von zentraler Bedeutung für die Soziolo- im Prozess der Modernisierung manifestiert, zu analysie- gie, weil aus den als selbstverständlich hingenommenen ren. – Luckmanns Angriff auf eine Religionssoziologie, die und sozial geteilten Wissensbeständen das gerinnt, was Religiosität auf Kirchlichkeit reduziert, hatte eine durch- von den Handelnden fraglos als Wirklichkeit akzeptiert schlagende Wirkung und markiert bis heute eine regel- wird. Mittels dieses Wissens wird in der sozialen Interak- rechte Zäsur in der Religionssoziologie – ‚Luckmann 1960‘ tion Wirklichkeit „konstruiert“, was so viel bedeutet wie: und die Folgen (so Monika Wohlrab-Sahr noch 2003). Seine internalisiert, objektiviert, institutionalisiert, tradiert, le- Kritik gewann dadurch an Substanz und Wirkung, dass er gitimiert und intersubjektiv geteilt, aber auch in der sub- in den nachfolgenden Jahren seine Position weiter ausar- jektiven Aneignung modifiziert. Damit aber will das Buch beitete und zu der These verdichtete, dass sich parallel zu mehr sein als eine bloße Wissenssoziologie, es ist der Theo- der immer schwächer werdenden kirchlich-institutiona- rieentwurf einer allgemeinen Soziologie, die in der Traditi- lisierten Form von Religiosität eine individualisierte, lose on von Weber und Schütz das, was Gesellschaft ausmacht, Sozialform von Religiosität entwickelt. In diesem Prozess vom alltäglichen Wissen und Handeln her bestimmt. der Individualisierung und Privatisierung verschwindet Das Buch von Berger & Luckmann gilt heute als mo- die Religion zwar nicht, doch sie wird, so Luckmann, ten- derner Klassiker. Es wurde in zwanzig Sprachen übersetzt denziell „unsichtbar“. Thomas Luckmanns Abhandlung und 1998 von Mitgliedern der International Sociological „The Invisible Religion“ (1967, dt. 1991) ist ob ihres weiten Association unter die zehn einflussreichsten soziologi- Religionsbegriffs gewiss nicht ohne Kritik geblieben, doch schen Bücher des 20. Jahrhunderts gewählt. Weil es immer sie fungiert für Kritiker wie Befürworter bis heute als Land- wieder an die Alltagserfahrung anknüpft, Sinn für Humor marke und hat ihren Autor innerhalb kürzester Zeit zu ei- hat, flüssig geschrieben und nicht mit Fachjargon über- nem Klassiker der Religionssoziologie werden lassen. laden ist, hat es viele Studierende auf den Weg in die So- Luckmann hat in weiteren Arbeiten selbst Schritte ziologie gebracht. Seine scheinbare Leichtigkeit und seine unternommen, um seine Forderung einzulösen, Religi- vermeintlich einfache,
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