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Zeitschrift für Soziologie 2016; 45(4): 298–304

Jörg R. Bergmann* Nachruf Thomas Luckmann (1927–2016)

DOI 10.1515/zfsoz-2015-1017 Soziologen“ zu bezeichnen, wäre verfehlt (und hätte ihn sicher zu einem grummelnd-ironischen Kommentar ver- Thomas Luckmann, der am 10. Mai 2016 im Alter von 88 anlasst). Das macht schon seine Biografie deutlich. Gebo- Jahren in seiner Wahlheimat in Kärnten gestorben ist, war ren in (Slowenien) wuchs Thomas Luckmann mit bereits zu Lebzeiten einer der international bekanntesten einer slowenischen Mutter und einem österreichischen Soziologen des deutschsprachigen Raums. Mit seinem Tod Vater zweisprachig auf. Er begann nach den Wirren des 2. verliert die Soziologie nicht nur einen hoch angesehenen, Weltkriegs in Österreich Philosophie, Sprachwissenschaft im In- und Ausland mit zahlreichen Ehrungen, Doktorwür- und Psychologie zu studieren und folgte 1951 seiner Frau den und Auszeichnungen bedachten Vertreter ihrer Pro- Benita, die er 1950 geheiratet hatte und die später selbst fession, mit seinem Tod verstummt auch die Stimme einer eine namhafte Gemeindesoziologin werden sollte, nach allseits anerkannten, auf Bildung, Sachlichkeit, Klarheit New York, wo er wie seine Frau an der Graduate Faculty und Unbestechlichkeit gegründeten Autorität. Das Spekt- der New School for Social Research studierte. Zwar war rum von Thomas Luckmanns Publikationen ist breit und Thomas Luckmann nun an einer Universität in New York, erstreckt sich von erkenntnistheoretischen Abhandlungen doch seine akademischen Lehrer an der New School wa- zu den methodologischen Grundlagen der Soziologie über ren fast alle emigrierte Wissenschaftler aus Europa: der bahnbrechende Arbeiten zur Religionssoziologie und the- Philosoph Karl Löwith, der Husserl-Schüler Dorion Cairns, oretische Beiträge zu verschiedenen Aspekten der Wis- der Soziologe und Ideengeschichtler Albert Salomon, der sens-, Kultur- und Sprachsoziologie bis zu minutiösen em- Religionssoziologe und Max-Weber-Fachmann Carl Mayer, pirischen Analysen kommunikativer Vorgänge. Doch ganz insbesondere aber der Philosoph und Soziologe Alfred wesentlich ist sein Name verbunden mit einer Soziologie, Schütz, der für Thomas Luckmann von zentraler Bedeu- die sich in Form einer strengen phänomenologischen Be- tung werden sollte. In den Seminaren an der New School schreibung der elementaren Strukturen der Lebenswelt lernte Thomas Luckmann zudem Peter Berger kennen, ei- um die Klärung ihrer eigenen Voraussetzungen bemüht nen soziologischen Studienkollegen, mit dem er Anfang und die, darauf aufbauend, als Erfahrungswissenschaft der 1960er Jahre eine Reihe von Aufsätzen verfassen und rekonstruiert, wie sich in kulturell spezifischen Hand- dann ein rasch zum Klassiker werdendes Buch schreiben lungsmustern, Wissensformen, Kommunikationsformen wird. 1956 wurde Thomas Luckmann an der New School und institutionellen Festlegungen eine intersubjektiv ge- mit einer religionssoziologischen Arbeit promoviert und teilte Alltagswirklichkeit konstituiert. Für die Realisierung am selben Ort 1960 als Nachfolger von Alfred Schütz, dieses Arbeitsprogramms hat Thomas Luckmann vielfälti- der ein Jahr vorher gestorben war, auf die Professur für ge Impulse aus benachbarten Disziplinen aufgenommen, Soziologie berufen. Einige Jahre später kehrte Thomas und so ist es auch nicht überraschend, dass sich seine Luckmann mit seiner Familie nach Europa zurück: 1966, Bekanntheit keineswegs auf die Soziologie beschränkt, da besaß er bereits die amerikanische Staatsbürgerschaft sondern dass seine Arbeiten weit in die Philosophie, die und hatte Angebote von anderen amerikanischen Univer- Literatur-, Sprach- und Kommunikationswissenschaft, sitäten erhalten, nahm er einen Ruf auf eine ordentliche die Anthropologie und die Geschichtswissenschaft hinein Professur an der Universität Frankfurt an. Das Frankfurt Wirkung entfaltet haben. und die Frankfurter Soziologie Ende der 60er Jahre waren Zwar war Thomas Luckmann, der seit 1966 bis zur sei- jedoch nicht sein Pflaster. 1970 folgte er einem Ruf auf ner Emeritierung als Professor an deutschen Universitäten einen Lehrstuhl für Soziologie an der neu gegründeten lehrte, einer der prominentesten Vertreter seines Faches „Reformuniversität“ Konstanz, wo er bis zu seiner Eme- im deutschsprachigen Raum, doch ihn als „deutschen ritierung 1994 lehrte und noch Jahre darüber hinaus aktiv tätig blieb. Trotz seiner über 30-jährigen Beschäftigung an deutschen Hochschulen setzte sich Luckmanns trans- *Korrespondenzautor: Jörg R. Bergmann, E-Mail: atlantische Existenz biografisch wie akademisch fort; [email protected] während seiner Zeit in Konstanz konnte es geschehen, Jörg R. Bergmann, Nachruf 299 dass er eine Seminarsitzung versehentlich auf Englisch öser – oder eher: proto-religiöser – Vorgang ist, mit einer begann. Typologie verschiedener Transzendenzerfahrungen ent- Eine der ersten Publikationen Thomas Luckmanns war lang der Dimension, wie (un-)erreichbar ein Erfahrungs- eine Sammelbesprechung von elf Seiten, die 1960 unter objekt für einen Handelnden ist. Spätestens hier wird nun dem unscheinbaren Titel „Neuere Schriften zur Religions- erkennbar, wie stark Luckmanns Denken geprägt war von soziologie“ in der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozi- der Sozialphänomenologie seines Lehrers Alfred Schütz. alpsychologie erschien – ein kleiner Text, der eine gewaltige Diese Herkunft durchzieht Luckmanns gesamtes Lebens- Revolution in der Religionssoziologie auslöste. Hatte Luck- werk und ist vor allem in zwei seiner Publikationen allge- mann noch als Dissertation eine empirische Vergleichs- genwärtig. studie über vier deutsche Kirchengemeinden vorgelegt, so 1966 erschien das zusammen mit Peter Berger verfass- kritisierte er nun an den von ihm rezensierten Studien (und te Buch „The Social Construction of “ (dt. 1969). Die schloss hier – in einer späteren Veröffentlichung – auch Autoren versprechen im Untertitel eine „Theorie der Wis- seine eigene frühere Untersuchung mit ein) eine generelle senssoziologie“, doch sie machen gleich zu Beginn den Verengung der Religionssoziologie auf Kirchensoziologie. fundamentalen Unterschied zu der früheren deutschen In Luckmanns Sicht ist kirchliche Religiosität nur eine in- Wissenssoziologie der zwanziger Jahre deutlich. Es geht stitutionell spezifische Form von Religion, weshalb es eth- den Autoren nicht erneut um die Interessengebundenheit nozentristisch wäre, Entkirchlichung mit Säkularisierung, und ideologische Deformation von Wissen und Erkennt- Bedeutungsverlust der Kirchen mit Bedeutungsverlust der nis, sondern um die grundlegendere Frage nach dem vor- Religion gleichzusetzen. In Anknüpfung an Durkheim plä- theoretischen Wissen des Alltagslebens, aus dem die hö- diert er dafür, Religion von ihrer anthropologisch universa- heren Formen von Wissen (Wissenschaft, Religion, Kunst) len Funktion als Sinnstiftung her zu verstehen und davon hervorgehen. Nach Berger und Luckmann ist das Alltags- ausgehend die neuen Formen, in denen sich Religiosität wissen deshalb von zentraler Bedeutung für die Soziolo- im Prozess der Modernisierung manifestiert, zu analysie- gie, weil aus den als selbstverständlich hingenommenen ren. – Luckmanns Angriff auf eine Religionssoziologie, die und sozial geteilten Wissensbeständen das gerinnt, was Religiosität auf Kirchlichkeit reduziert, hatte eine durch- von den Handelnden fraglos als Wirklichkeit akzeptiert schlagende Wirkung und markiert bis heute eine regel- wird. Mittels dieses Wissens wird in der sozialen Interak- rechte Zäsur in der Religionssoziologie – ‚Luckmann 1960‘ tion Wirklichkeit „konstruiert“, was so viel bedeutet wie: und die Folgen (so Monika Wohlrab-Sahr noch 2003). Seine internalisiert, objektiviert, institutionalisiert, tradiert, le- Kritik gewann dadurch an Substanz und Wirkung, dass er gitimiert und intersubjektiv geteilt, aber auch in der sub- in den nachfolgenden Jahren seine Position weiter ausar- jektiven Aneignung modifiziert. Damit aber will das Buch beitete und zu der These verdichtete, dass sich parallel zu mehr sein als eine bloße Wissenssoziologie, es ist der Theo- der immer schwächer werdenden kirchlich-institutiona- rieentwurf einer allgemeinen Soziologie, die in der Traditi- lisierten Form von Religiosität eine individualisierte, lose on von Weber und Schütz das, was Gesellschaft ausmacht, Sozialform von Religiosität entwickelt. In diesem Prozess vom alltäglichen Wissen und Handeln her bestimmt. der Individualisierung und Privatisierung verschwindet Das Buch von Berger & Luckmann gilt heute als mo- die Religion zwar nicht, doch sie wird, so Luckmann, ten- derner Klassiker. Es wurde in zwanzig Sprachen übersetzt denziell „unsichtbar“. Thomas Luckmanns Abhandlung und 1998 von Mitgliedern der International Sociological „The Invisible Religion“ (1967, dt. 1991) ist ob ihres weiten Association unter die zehn einflussreichsten soziologi- Religionsbegriffs gewiss nicht ohne Kritik geblieben, doch schen Bücher des 20. Jahrhunderts gewählt. Weil es immer sie fungiert für Kritiker wie Befürworter bis heute als Land- wieder an die Alltagserfahrung anknüpft, Sinn für Humor marke und hat ihren Autor innerhalb kürzester Zeit zu ei- hat, flüssig geschrieben und nicht mit Fachjargon über- nem Klassiker der Religionssoziologie werden lassen. laden ist, hat es viele Studierende auf den Weg in die So- Luckmann hat in weiteren Arbeiten selbst Schritte ziologie gebracht. Seine scheinbare Leichtigkeit und seine unternommen, um seine Forderung einzulösen, Religi- vermeintlich einfache, zum Slogan gewordene Botschaft – onssoziologie an soziologische Theorie anzubinden. Ins- Wirklichkeit ist konstruiert – hat dem Buch allerdings besondere war ihm daran gelegen, Religion als spezifi- auch geschadet, da es sich Missverständnissen öffnet. sche Subsinnwelt zu konzipieren und Religionssoziologie Luckmann hat angesichts des Aufkommens verschiedener damit in einen wissenssoziologischen Rahmen zu stellen. konstruktivistischer Strömungen („radikaler Konstrukti- Dazu kombinierte er seine frühe anthropologisch-funktio- vismus“, Systemtheorie) und irritiert über die Mode, alles nalistische These, nach der bereits das Transzendieren der Mögliche als „gesellschaftlich konstruiert“ zu bezeichnen, biologischen Natur des Menschen ein elementarer religi- mehrmals seine Distanz gegenüber jedwedem Konstrukti- 300 Jörg R. Bergmann, Nachruf vismus – auch gegenüber dem ihm zugeschriebenen „So- begriff zu „Konstitution“ ausgeflaggt ist, ist Luckmann zialkonstruktivismus“ – betont. „Konstruktion“ im Sinn (1999) in den nachfolgenden Jahren dazu übergegangen, von Berger & Luckmann meint eben nicht die subjektive mit „Konstitution“ die der phänomenologischen Analyse Fabrikation von Wirklichkeit, sondern bezeichnet den di- zugänglichen Bewusstseins- und Erfahrungsprozesse der alektischen Prozess, in dem aus subjektiv gemeintem Sinn Welterzeugung zu bezeichnen und demgegenüber „Kon- eine objektive Welt wird, die die Handelnden, die diese struktion“ für die im konkreten praktischen Handeln ab- Welt doch erst durch ihre Handlungen hervorgebracht ha- laufenden Prozesse der Herstellung und intersubjektiven ben, als eine faktische Gegebenheit erleben. Absicherung von Wirklichkeit zu reservieren. Berger & Luckmann geben an keiner Stelle ihres Bu- Die zweite Arbeit, die wie keine andere die enge Be- ches Auskunft über die Herkunft des englischen Begriffs ziehung von Thomas Luckmann zu Alfred Schütz deut- „construction“, doch die Vermutung liegt nahe, dass lich macht, ist das zweibändige Werk „Strukturen der Le- „construction“ – Mitte der 60er Jahre noch kein sozi- benswelt“ (1975/1979; 1984). Zwar werden für dieses Buch al- oder geisteswissenschaftlicher Terminus – inspiriert, Schütz und Luckmann als Autoren genannt, doch ihre wenn nicht sogar abgeleitet wurde aus dem deutschen Rollen waren bei dieser Koproduktion denkbar verschie- Äquivalent „Aufbau“, den Alfred Schütz im Titel seines den. Schütz hinterließ bei seinem Tod im Jahr 1959 ein Buchs „Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt“ (1932) mehr oder weniger weit gediehenes Buchmanuskript, und verwendet hat. Die Nähe zum Werk von Alfred Schütz lässt Luckmann übernahm als Schüler von Schütz die Aufgabe, zwar einen solchen Zusammenhang plausibel erscheinen dieses Manuskript zu bearbeiten, zu einem Abschluss zu (Thomas Luckmann reagierte auf meine diesbezüglichen bringen und posthum zu veröffentlichen. In seinem Ma- Nachfragen ausweichend), und die Theoriearchitektur nuskript verfolgte Schütz das Ziel, anknüpfend an seine der „Social Construction of Reality“ mit ihrem soliden früheren Arbeiten aus den vergangenen 25 Jahren eine phänomenologischen Fundament und den darauf ru- umfassende Analyse und synthetisierende Darstellung henden argumentativen Aufbauten, Verbindungsbrücken der Sinnstrukturen der Lebenswelt vorzulegen, die dann und Erkern verträgt sich auch gut mit der Metapher des als Grundlage für die Bildung soziologischer Begriffe die- „Aufbaus“. Doch wichtiger als das Begriffspaar „const- nen konnte. Diese Arbeit ist somit der eigentlichen sozio- ruction/Aufbau“ ist ein anderes Begriffspaar, das auf eine logischen Tätigkeit vorgelagert, sie ist „präsoziologischer“ wesentliche Differenz zwischen dem Vorhaben von Berger Art (Berger/Luckmann 1970: 22). Doch da diese phänome- & Luckmann und dem von Alfred Schütz verweist – Kons- nologische Analyse nicht der Konstitution eines beliebi- truktion/Konstitution. Thomas Luckmann hat Zeit seines gen Bewusstseinsobjekts galt, sondern darauf gerichtet Lebens große Anstrengung darauf verwendet, Phänome- war, die elementaren Sinnstrukturen der Sozialwelt zu nologie als philosophisches Unternehmen, das der er- beschreiben, bezeichnet Luckmann sie als „Proto-Sozio- kenntnistheoretischen Fundierung der Sozialwissenschaf- logie“. ten dient, prinzipiell zu unterscheiden von der Soziologie Die Arbeit an den „Strukturen der Lebenswelt“ for- als einer empirischen, von ihrem besonderen Gegenstand derte von Luckmann nicht nur Geschick im Halten der Ba- her entworfenen Erfahrungs- und Wirklichkeitswissen- lance zwischen dem Respekt vor dem Text seines Lehrers schaft. Allen Versuchen, diese beiden epistemologisch ge- und der Notwendigkeit der eigenverantwortlichen For- trennten Sphären zu verbinden oder gar zu verschmelzen, mulierung, sie stellte ihn noch vor zwei weitere Schwie- erteilte er eine schroffe Absage, das Konzept einer „phä- rigkeiten: Er musste sich im Reflektieren und Schreiben nomenologischen Soziologie“ nannte er ein „begriffliches ganz auf Phänomenologie, also Philosophie umstellen, Unding“. Dies ist auch der Hintergrund für seine kritische ohne dabei die Sozialwissenschaften aus dem Auge zu Haltung gegenüber der Ethnomethodologie, die deshalb lassen, und musste dazu aber hinter die Argumentations- überraschen muss, weil die Ethnomethodologie, die ja zur ebene der „Social Construction“ zurückgehen, die sich selben Zeit wie die „Social Construction“ die soziologische bereits mit den konkreten Praktiken der Herstellung ge- Arena betrat, ebenfalls Alfred Schütz als theoretischen sellschaftlicher Wirklichkeiten befasste. Im Endeffekt sind Ahnherrn für sich reklamierte.1 Während „construction“ die „Strukturen der Lebenswelt“ ein Buch geworden, das im Buch von Berger & Luckmann noch nicht als Gegen- mittels der phänomenologischen Konstitutionsanalyse der Lebenswelt des Alltags zu einer anthropologischen Be- stimmung der Wahrnehmungs-, Wissens-, Relevanz- und 1 Seine prinzipiellen Bedenken haben Thomas Luckmann nicht davon abgehalten, die aus der Ethnomethodologie hervorgegange- nen empirischen Arbeiten in hohem Maße Wert zu schätzen, oder UCLA verbrachte, als seinen Assistenten an die Universität Konstanz mich, als ich 1977/1978 gerade ein Studienjahr bei Garfinkel an der zu holen. Jörg R. Bergmann, Nachruf 301

Handlungsstrukturen sowie der Grenzen und möglichen gewissermaßen Messeinheiten werden. Das Vorhaben war Grenzüberschreitungen des menschlichen Lebens ge- ambitiös nicht nur im Hinblick auf die Integration der ver- langt. Die Beschreibungen dieser invarianten Strukturen, schiedenen beteiligten Disziplinen, sondern auch, weil es die von den besonderen leiblichen Bedingungen des Men- bei vielen Arbeitsschritten auf keine Vorarbeiten zurück- schen ihren Ausgang nehmen, ergeben zusammengefasst greifen konnte und daher Pionierarbeit leisten musste – eine „Matrix“, die einen Vergleich historisch und kulturell so etwa bei der Entwicklung eines Notationssystems für spezifischer Ausprägungen sozialer Lebensformen ermög- nicht- und parasprachliche Verhaltensdimensionen, für licht und der Soziologie Baumaterial an die Hand gibt, aus die die damals verfügbare Computertechnologie nicht dem sie ihren theoretischen Begriffsapparat konstruieren vorhanden oder nicht ausreichend war. Ganz offensicht- kann. lich war das Projekt seiner Zeit weit voraus. Obwohl eine Die „Strukturen der Lebenswelt“, an deren Fertigstel- Reihe von Publikationen aus diesem Projekt hervorging, lung Thomas Luckmann über zehn Jahre arbeitete, bilden hat Thomas Luckmann (2006) noch in einer seiner letzten aufgrund ihres systematischen, synthetisierenden und Publikationen mit Bedauern das Scheitern des Projekts umfassenden Charakters einen Abschluss in dem Unter- festgestellt und die Entwicklung eines verbindlichen No- nehmen, die Lebenswelt phänomenologisch im Sinn ei- tationssystems für die systematische Integration verschie- ner Proto-Soziologie zu beschreiben. In den Jahren nach dener kommunikativer Modalitäten als zukünftige Aufga- der Beendigung seiner Arbeit an den „Strukturen“ hatte be angemahnt. Luckmann in zahlreichen Publikationen immer wieder Nach seinem Wechsel an die Universität Konstanz im einzelne Aspekte daraus theoretisch ausgearbeitet und Jahr 1970 hatte Thomas Luckmann alsbald Verbindung zu vertieft – so etwa in seiner „Theorie des sozialen Han- Kollegen und Kolleginnen aus den geisteswissenschaft- delns“ (1992) oder in seinen Texten zur Sprachsoziologie, lichen Fächern aufgenommen, wobei die dort üblichen zur Historizität der Lebenswelt oder zu Fragen der Ausbil- kurzen Wege zwischen den Disziplinen den Austausch dung von persönlicher Identität. Doch einen viel radikale- maßgeblich begünstigten. Waren im Projekt „Entste- ren Schritt heraus aus der Sphäre der „präsoziologischen“ hung sozialwissenschaftlicher Daten“ noch Vertreter Sphäre der Lebensweltanalyse und zurück in die Wirklich- und Vertreterinnen aus der Linguistik, der Phonetik, der keitswissenschaft Soziologie tat Luckmann in der zweiten Psychologie und der Verhaltensbiologie die wichtigsten Hälfte der 70er Jahre, als er zusammen mit Peter Gross Kooperationspartner, so war es Anfang der 1980er Jah- ein neuartiges Forschungsvorhaben auf den Weg brachte re die Literaturwissenschaft, aus der ein entscheidender (Luckmann/Gross 1977). Dieses Projekt galt der Frage, wie Impuls für Luckmann kam. In Gesprächen und gemeinsa- aus einem sozialen Ereignis ein sozialwissenschaftliches men Lehrveranstaltungen mit Hans Robert Jauß – Luck- Datum entsteht – womit es den kurios anmutenden Ver- mann nahm seit Mitte der 1970er Jahre an den Treffen such unternahm, ein methodologisches Problem auf em- der Gruppe „Poetik und Hermeneutik“ teil – wurde er pirischem Weg zu lösen. Hintergrund dieser Fragestellung auf das Konzept der „Gattungen“ aufmerksam, das seit ist Luckmanns ceterum censeo, dass für die Sozialwissen- jeher zum Kanon der Literaturwissenschaft gehörte, dort schaften eine epistemologische Reflexivität konstitutiv aber zumindest zeitweise in Misskredit geraten war. Die ist, da den „second-order constructs“ der Wissenschaftler Frage, weshalb Luckmann Interesse an dem Konzept der die „first-order constructs“ (Schütz) der Alltagserfahrung Gattungen entwickelte, führt auch hier wieder zurück zu vorangehen. Aus dieser Konstellation ergab sich für Luck- den „Strukturen der Lebenswelt“. In dem größtenteils aus mann als vordringliche methodologische Aufgabe, das seiner Feder stammenden Bd. 2 der „Strukturen“ wird das Verhältnis dieser beiden „Konstrukte“ zu klären – und Argument entwickelt, dass der Einzelne von eigenstän- genau darauf zielte das Konstanzer Projekt „Analyse un- digen Sinnsetzungen und -findungen dadurch entlastet mittelbarer Kommunikation und Interaktion als Zugang wird, dass er sich gesellschaftlich vorgegebener Formen zum Problem der Entstehung sozialwissenschaftlicher bedienen kann. Angeregt durch das Konzept der literari- Daten“ (1977–1982) ab. Durch eine genaue, auf Audio- und schen Genres begann Luckmann über analoge Formvor- Videoaufzeichnungen gestützte Analyse der körperlichen, gaben in der Lebenswelt nachzudenken und stieß dabei lautlichen und sprachlichen Praktiken einer sozialen auf das Konzept der mündlichen kommunikativen Gat- Interaktion sollten die verschiedenen Prozesse der Do- tungen: „In allen Gesellschaften werden Stileinheiten des kumentation, Objektivierung, Vertextung, Verdichtung, Sinns als kommunikative Gattungen objektiviert und bilden Codierung und Interpretation bestimmt werden, in denen Sinnsetzungstraditionen“ (S. 13). Kommunikative Gen- aus den „first-order constructs“ der Akteure die „second- res – das Konzept selbst war bereits seit den 60er Jahren order constructs“ der Wissenschaftler, aus Sinneinheiten in der Ethnographie der Kommunikation (Dell Hymes) in 302 Jörg R. Bergmann, Nachruf

Gebrauch – sind damit zu verstehen als kommunikative schrittigen Gattungsanalyse deutlich die Proto-Soziologie Muster, die in einer Gesellschaft als Lösungen für kom- der Lebensweltanalyse zu erkennen ist. munikative Probleme schwächer oder stärker institutio- Aufbauend auf seinen theoretischen Überlegungen nalisiert sind und von den Mitgliedern einer Gesellschaft hat Thomas Luckmann zusammen mit mir zwei For- routinemäßig für die Konstruktion einer intersubjektiv ge- schungsprojekte auf den Weg gebracht, in denen über ei- teilten Alltagswirklichkeit eingesetzt werden. nen Zeitraum von über 15 Jahren hinweg (1982–1999) das Noch aus einem anderen Grund nahm das Konzept Konzept der kommunikativen Gattungen empirisch auf der kommunikativen Gattungen einen prominenten Platz seine Brauchbarkeit hin geprüft wurde. In einem ersten in Thomas Luckmanns Forschungen und Publikationen Projekt befasste sich die Gruppe, zu der u. a. Angela Kepp- seit Anfang der 80er Jahre ein. Bereits 1973 hatte er die ler und Hubert Knoblauch gehörten, mit „rekonstruktiven Bekanntschaft von Harvey Sacks gemacht, er schätzte Gattungen“, d. h. kommunikativen Formen, mittels derer dessen Arbeiten und die seiner Kollegen, und nachdem Ereignisse, Beobachtungen und Erfahrungen rekonstru- er Ende der 70er Jahre die Praxis des konversationsana- iert werden, wie z. B.: Familiendiskussionen, Dia-Abende, lytischen Arbeitens mit ihrer sequenzanalytischen Pers- Medienrekonstruktionen, Exempel, Dialogismen und Feu- pektive aus erster Hand kennen gelernt hatte, begann er erwehrnotrufe (Bergmann/Luckmann 1995). – Das zweite selbst damit, im Stil dieser Tradition Aufzeichnungen von Projekt galt der besonderen Gattungsfamilie der morali- sprachlichen und nicht-sprachlichen Interaktionsvorgän- schen Gattungen, also jenen mehr oder weniger festge- gen zu analysieren. Für ihn war die Konversationsanaly- legten kommunikativen Formen, in denen Sachverhalte se eine Methode, nach der er lange gesucht hatte – eine oder Ereignisse in alltäglichen Handlungssituationen mo- Methode, die es möglich machte, die Praktiken der gesell- ralisch verhandelt werden (Bergmann/Luckmann 1999). schaftlichen Konstruktion von Wirklichkeit im Detail und Hier haben u. a. Ruth Ayaß und Susanne Günthner Ana- ohne allzu massive Verzerrungen der „first-order const- lysen zu Sprichwörtern, kategorischen Formulierungen, ructs“ zu rekonstruieren: „I am convinced that sequential Vorwurfshandlungen, Frotzelaktivitäten oder Klatsch- analysis provides the empirical foundation for an essential kommunikation beigesteuert. Auch Thomas Luckmann component of contemporary social theory, in particular for hat zu beiden Projekten – mit sichtlichem Vergnügen one of its branches, the of knowledge. It enables an der empirischen Detailarbeit und in Kooperation mit us to trace step-by-step the processes by which social reality Angela Keppler bzw. Susanne Günthner – Einzelstudien is constructed and reconstructed. And that is not a minor durchgeführt, so etwa zu Formen der alltäglichen Weis- matter” (Luckmann 2013: 46). heitsvermittlung oder zu Praktiken der Geheimnisenthül- Allerdings identifizierte er auch Defizite an der Kon- lung und Geheimniswahrung im Gespräch. versationsanalyse: Sie war ihm zu theorieschwach, zumal Eine besondere Einzelfallstudie Thomas Luckmanns ihm die im Hintergrund stehende Ethnomethodologie soll hier herausgehoben werden, da sie einen direkten Bo- Garfinkels suspekt war. Und er bemängelte die fast allei- gen zurück in die 50er Jahre, zu seinen Anfängen als em- nige Ausrichtung der Konversationsanalyse auf die Ebene pirischer Religions- und Kirchensoziologe schlägt: seine der turn-by-turn-Organisation von sprachlicher Interak- Studie „Predigten, Moralpredigten und Moral predigen“ tion; seiner Ansicht nach war es notwendig, diese eher (Luckmann 1999). Auf der Grundlage eines großen Da- atomistische Ordnungsebene durch eine höher aggre- tenkorpus von aufgezeichneten Familiengespächen stellt gierte Ordnungsebene zu ergänzen: durch die Ebene der Luckmann fest, dass die Moralpredigt eine altehrwürdige kommunikativen Gattungen. In einem weiteren Schritt Form des direkten Moralisierens ist, die heute jedoch auf hat Luckmann später noch das abstraktere Konzept des der Rezipientenseite alles andere als erwünscht ist: Mo- „kommunikativen Haushalts einer Gesellschaft“ einge- ralprediger laufen Gefahr, als Moralapostel oder Oberleh- führt, das dazu gedacht ist, die Gesamtmenge aller losen rer tituliert zu werden. Luckmann beobachtet nun, „dass und festen kommunikativen Vorgänge zu benennen, über die Moralpredigt (d. h. der Moralprediger) der Gegenwart in die Bestand und Wandel einer Gesellschaft organisiert ihrer Form auf die Geringschätzung insofern reagiert hat, werden. Luckmanns Überlegung war, dass durch die Be- als die Tendenz besteht, sie hinsichtlich ihrer Form, bei obachtung des kommunikativen Haushalts, dessen Kern- Beibehaltung des strukturellen Grundmusters stilistisch bestandteil aus dem Feld der kommunikativen Gattungen zu mildern oder zu parodieren (ohne ihren Ernst aufzuge- besteht, begründetere Aussagen über kulturelle und ge- ben).“ Diese Beobachtung interpretiert Luckmann dann sellschaftliche Wandlungsprozesse möglich werden. An in Fortsetzung seiner These von der unsichtbaren Religion diesem Punkt ist noch einmal zu sehen, dass im Hinter- als Evidenz dafür, das in der gegenwärtigen Gesellschaft grund der konkreten empirischen, im Vollzug sehr klein- ein Übergang von direkten zu indirekt(er)en Formen des Jörg R. Bergmann, Nachruf 303

Moralisierens stattfindet, m.a.W., auch die Moral wird schmerzlich vermissen. Sie werden ihn vermissen als tendenziell zur Privatsache. Luckmann schließt mit der eine charismatische Person, der die Macht des Charismas Bemerkung, dass die Moralpredigt eine Gattung ist, „die zutiefst zuwider war; als einen großen Soziologen, der kommunikative Probleme direkten Moralisierens in einer groß war, weil er von mehr als nur von Soziologie etwas traditionellen Weise weiterhin ‚löst‘, aber inter-aktiv riskant verstand; als einen Leser und Kommentator, der mit Witt- ist und zumindest in manchen Verwendungszusammenhän- genstein der Überzeugung war, dass sich in der Wissen- gen mehr Probleme schafft, als sie löst.“ schaft alles, was sich überhaupt sagen lässt, klar sagen Blickt man von seiner Studie über Moralpredigten zu- lässt – und der sich manchmal von „Konfusionsräten“ rück auf sein gesamtes Lebenswerk, dann zeigt sich, dass umstellt sah; als einen Lehrer oder Kollegen, der einen Thomas Luckmann auf den verschiedenen Stadien seiner verworrenen Gedanken an der Tafel wunderbar entwirren wissenschaftlichen Reise – von der empirischen Kirchen- konnte und danach ein völlig wirres Tafelbild hinterließ; soziologie über die Religionssoziologie, von dort zur Wis- als einen Wissenschaftler, der es sich im Alter nicht auf senssoziologie der „Gesellschaftlichen Konstruktion der dem Feldherrnhügel der soziologischen Theorie bequem Wirklichkeit“, weiter zur Proto-Soziologie der „Strukturen machte, sondern in die Niederungen der empirischen der Lebenswelt“ und dann zurück zur Empirie der kom- Analyse begab; als einen deutschen Professor, der einmal munikativen Gattungen – an keinem Punkt eine Kehre die Feststellung traf, dass „der deutsche Professor“ keine einlegen oder sich von einem früheren Schritt distanzie- Berufsbezeichnung, sondern eine Krankheitsbezeichnung ren musste. Ganz im Gegenteil: In der Reihe seiner aufein- sei; als einen Weltbürger, der dennoch lokal und lebens- anderfolgenden Arbeiten liegt nicht nur eine bemerkens- praktisch tief verwurzelt blieb. werte Kontinuität, es kommt auch zu einer Akkumulation Thomas Luckmann war überzeugt, dass die funda- derart, dass die früheren Arbeiten immer auch zu einer mentale Erfahrung des Anderen diejenige von Angesicht Bereicherung der nächsten Arbeitsprojekte führen. Auf zu Angesicht ist; sie ist der Prototyp aller gesellschaftli- diese Weise nimmt das Werk von Thomas Luckmann trotz chen Interaktion, von der alle anderen Interaktionsfor- der vielfältigen Themen, mit denen er sich auseinander- men abgeleitet sind. Dass wir nach seinem Tod über seine gesetzt hat, eine Geschlossenheit an, die ihm selbst, hätte Schriften weiter mit ihm kommunizieren können, ist zwar man ihn darauf angesprochen, vielleicht gar nicht so recht tröstlich, macht aber zugleich das Wissen, dass wir nun gewesen wäre. auf die Erfahrung seiner lebendigen Präsenz verzichten Auch nach seinem Tod wird Thomas Luckmann durch müssen, umso schmerzhafter. seine Texte im Fach und bei vielen Lesern präsent bleiben. Zudem werden viele jüngere Soziologen und Soziologin- nen an Einrichtungen und Strukturen partizipieren, die, ohne dass sie dies wüssten, auf Thomas Luckmann direkt Ausgewählte Literatur oder zumindest auf seine Mitwirkung zurückgehen. Seine Arbeiten und seine Reputation haben wesentlich dazu bei- Berger, P.L. & T. Luckmann, 1966: The Social Construction of Reality: getragen, dass qualitative Methoden in Deutschland Fuß A Treatise in the . Garden City, N.Y.: Doubleday; dt. 1969: Die gesellschaftliche Konstruktion der fassen konnten; noch viel unmittelbarer hat er in den 70er Wirklichkeit: Eine Theorie der Wissenssoziologie. Frankfurt: Jahren zusammen mit Hans-Georg Soeffner eine aktive Fischer. Rolle bei der Gründung der – später in Wissenssoziologie Berger, P.L. & T. Luckmann, 1995: Modernität, Pluralismus und umbenannten – Sektion Sprachsoziologie in der DGS ge- Sinnkrise. Die Orientierung des modernen Menschen. spielt. Ebenfalls in den 70er Jahren hat er zusammen mit Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung. Richard Grathoff und Walter Sprondel das Sozialwissen- Bergmann, J., A. Hahn & T. Luckmann (Hrsg.), 1993: Religion und Kultur. Sonderheft 33 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und schaftliche Archiv an der Universität Konstanz mit aus der Sozialpsychologie. Opladen: Westdeutscher Verlag. Taufe gehoben. In den 80er Jahren war er Mitherausgeber Bergmann, J. & T. Luckmann, 1995: Reconstructive Genres of der Zeitschrift für Soziologie, war Fachgutachter der DFG, Everyday Communication. S. 289–304 in: U.M.Quasthoff und es ließen sich noch viele weitere Funktionen auffüh- (Hrsg.), Aspects of Oral Communication. Berlin: de Gruyter. ren, in denen Thomas Luckmann Spuren hinterlassen hat. Bergmann, J. & T. Luckmann (Hrsg.), 1999a: Kommunikative Konstruktion von Moral. Bd. 1: Struktur und Dynamik der Natürlich wird Thomas Luckmann in seinen Texten, Formen moralischer Kommunikation; Bd. 2: Von der Moral zu die auch in Zukunft ihre Leser finden werden, weiterleben. den Moralen. Opladen: Westdeutscher Verlag. Doch alle, die das Glück hatten, ihn näher kennenzuler- Günthner, S. & T. Luckmann, 1999: Are Secrets Immoral? The nen oder mit ihm zusammenzuarbeiten, werden seine Construction of Secrets in Everyday Conversation. S. 327–358 Gegenwart – seinen Humor, sein verschmitztes Lächeln – in: J. Bergmann & P. Linell (Hrsg.), Morality in Dialogue. Special 304 Jörg R. Bergmann, Nachruf

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