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ren. »Der Begriff ›Projekt‹ sollte in unserem Fall allerdings vermieden Musik werden, denn wir sind nun eine Ist das Kunst, oder kann das weg? ganz neue Band«, sagt Russel Mael, sonst Sänger der Sparks. Nun also Die Sparks und Franz Ferdinand haben als hat die neue Band FFS ein Album eingespielt, das einfach »FFS« heißt FFS gemeinsam ein Album eingespielt. und überraschend kurzweilig ge- glückt ist. Band-Kollaborationen können eben doch gelingen. FFS funktioniert, weil diese Super- group die Stärken beider Bands un- terstreicht und intelligent miteinan- der verbindet: die elektrisierende Wucht der Indie-Rocker Franz Ferdi- nand und die eklektische Exzentrik der Art-Pop-Veteranen Sparks.

Die Distanz hat geholfen »Ich glaube, diese Zusammenarbeit funktionierte, weil wir während des Songwritings nie in einem Raum auf- einanderhockten, sondern Tausende Meilen voneinander entfernt via Mail Ideen austauschten. Ich bin eher scheu und sorge mich bei je- dem meiner Songs, wie andere den wohl finden könnten. Da hat die Dis- tanz geholfen«, erzählt Ron Mael. Als die Musiker schließlich in Los Angeles und London zu den Platten- aufnahmen zusammenkamen, hatten sie sich musikalisch längst zusam- mengerauft. Für Alex Kapranos, seit Teenager-Jahren ein glühender Sparks-Verehrer, war es anfangs dennoch etwas surreal: »Ich musste mich als Fan erst an die Vorstellung FFS-Musiker »Dass Kollaborationen schiefgehen, musste klargestellt werden« gewöhnen, mit den Sparks tatsäch- lich eine Platte zu machen. Als wir uns damals mit Franz Ferdinand zu Dass man musikalisch gut zu - Schnurrbart, eines Tages tatsächlich der ersten Übungssession über- sammenpassen könnte, war den vier einen Song mit dem aufmunternden haupt zusammenfanden, spielten wir Schotten von Franz Ferdinand und Titel »Collaborations Don’t Work« nur Cover-Versionen – unter ande- den beiden amerikanischen Brüdern, an Franz Ferdinands Sänger Alex rem Sparks-Songs.« die als Sparks unterwegs sind, Kapranos, 43: »Dass Kollaborationen Nach der Veröffentlichung ihres Al- schon seit zehn Jahren klar – seit immer schiefgehen, musste erst mal bums wollen FFS auf Tournee gehen. die Sparks ein Konzert von Franz klargestellt werden«, sagt Ron Mael, Neben den neuen Songs werden Ferdinand in Los Angeles gesehen »danach konnten wir loslegen.« Klassiker auf dem Programm stehen, und die Musiker von der Insel ken- sagt Russel Mael: »Aber in radikal nengelernt hatten. Indie-Rock trifft Art-Pop anderen Versionen.« Und Alex Ka- Dass man mal »etwas zusammen Mit seinem Bruder Russel und Alex pranos ergänzt: »Wir sind ja auch machen müsse«, wurde seitdem bei Kapranos sitzt Ron Mael in einem eine neue Band, oder?« zufälligen Treffen immer wieder Berliner Hotel, um Werbung für FFS Christoph Dallach beteuert. Aber dann mailte Ron zu machen. Das ist der Name, unter Mael, 69, die Sparks-Hälfte mit dem dem die beiden Bands kollaborie- FFS: »FFS« (Domino), Konzert: 1.7. Köln

KULTUR SPIEGEL