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Blick ins

Foto: Christa Donatius Auetal Willkommen im Auetal ins Blick ins Auetal Das Auetal - zurück zu einer abwechslungsreichen, Auetal natürlichen Flusslandschaft 1 Auf ca. 20 km Länge schlängelt sich das Flüsschen zwischen und 12 durch die Stader Geest. Ab Horneburg fl ießt die Aue als „Lühe“ in Richtung weiter. Besonders schön ist die Niederung des Auemittellaufs zwi- schen Horneburg und . Viele für Fließgewässer und feuchte Niederun- gen typische und seltene Tier- und Pfl anzenarten kommen hier vor. Die Nutzung ist weitgehend aufgehoben, die Natur hat Vorrang. Ungehindert kann die Aue im Tal fl ießen und als landschaftsgestaltende Kraft wirken. Es entwickelt sich eine Blick ins natürliche, vielfältige Flussauenlandschaft. Nebenbäche und ihre Täler bringen 2 noch mehr Dynamik ins Auetal. Zur abwechslungsreichen Landschaft gehört Auetal auch der markante Geestrand mit Quellen und naturnahen Wäldern. Blick ins Auetal 1 1 Erkunden und erleben Sie die vielfältige Landschaft: Von den Hütten bei und Postmoor blicken Sie ungestört ins Tal. Tafeln informieren über Landschaft, Lebensräume und Bewohner. 3 Über den „Auetal-Wanderweg“ (ca. 7,5 km) Ein Projekt der Leader-Region Altes Land und Horneburg unter Trägerschaft gelangen Sie direkt ins Auetal 1 0 11 . der Gemeinde Bliedersdorf. Gefördert mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Ein kleiner Weg (ca. 1,2 km) führt entlang des Foto: IfaB

Hummelbeck-Tals vorbei an Quellwäldern 3 . Naturschutz In Horneburg kann der Deich der hier tidebeeinfl ussten 10 Das Auetal zwischen Harsefeld und Horneburg ist Aue begangen werden. Teil des Naturschutzgebietes „Aueniederung und Nebentäler“ zwischen Kakerbeck und Horneburg Die Hütten mit Blick ins Auetal erreichen Sie über mit einer Größe von ca. 755 ha. Bliedersdorf 1 und über Postmoor 2 zu Fuß oder mit dem Rad. Unter dem Motto „Naturerlebnis Auetal“ Anreise mit dem Metronom der - Bahn oder dem Seit Dezember 2004 gehört es als Elbe-Radwanderbus über den Bahnhof Horneburg. bietet der Rundweg bei Harsefeld Wissenswertes FFH-Gebiet nach der Flora-Fauna- Habitat-Richtlinie zum europaweiten Folgen Sie diesen Schildern zu den Hütten zu Natur und Landschaft und Informationstafeln. Natura-2000-Netz schützenswerter (ca. 2 km, Start Parkplatz am Ehrenberg). Naturlandschaften. Wenn Sie auf Entdeckungsreise gehen, Blick ins Auetal bleiben Sie bitte auf den ausgewiesenen Flora: u. a. Sumpfdotterblume 12 , Schlangen- Wegen und führen Sie Ihren Hund an Durch das schöne Tal des Steinbeck mit alten Laub- Wiesenknöterich 2 , Knabenkraut, Ährige 6 und der Leine. So tragen Sie aktiv zum Schutz Schwarze Teufelskralle als gefährdete Arten. von Pflanzen- und Tierwelt bei. wäldern führt ein verwunschener Höhenweg 7 9 . Fauna: u. a. Eisvogel 8 , Pirol, Kranich 4 , Cuxhaven/ Bekassine, Schwarzstorch, Ringelnatter 5 , Cuxhaven/Stade 5 Meerforelle, Bachneunauge. Vielleicht siedelt sich der Fischotter 1 wieder an. 4 Bahnhof

Stade Horneburg Markante Punkte B73 Altes Land die auch einen Besuch lohnen: L 124 L 123 Westlich von Bliedersdorf erhebt sich der Issendorf Blick ins Auetal Linah 25,4 m hohe Bockelsberg. 2 B73 9

L 123 Blick ins Auetal Postmoor Harsefeld Eine Besonderheit bei Daudieck sind die alten Alleen, Bargstedt Bliedersdorf /Hamburg L 124 1 Baumbestände, Wälder und Quellen. Einige Teiche

Buxtehude wurden bereits im Mittelalter angelegt.

Ahlerstedt Die „Nekropole Daudieck“ ist eines der bedeutendsten Impressum: 8 6 Stein- und Hügelgräberfelder der Region. Ein Projekt der Leader-Region Altes Land und Horneburg Foto: Christiane Scholz unter Trägerschaft der Gemeinde Bliedersdorf. Gefördert mit Der Rundweg ist mit Schautafeln ausgestattet. Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Wissenschaftliche Beratung und Inhalte: 500 250 0 500 Meter Institut für angewandte Biologie, Freiburg/Elbe www.ifab-freiburg-elbe.de Folgen Sie diesen Schildern zu den Hütten. 7 BlickBlick insins Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen AuetalAuetal Gestaltung: www.donatius-jalowczarz.de Wenn Sie auf Entdeckungsreise gehen, Vermessungs- und Katasterverwaltung © 2009 Ein Projekt der Leader-Region Altes Land und Horneburg bleiben Sie bitte auf den ausgewiesenen Wegen unter Trägerschaft der Gemeinde Bliedersdorf. Gefördert mit Kartengrundlage: und führen Sie Ihren Hund an der Leine. So tragen Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Sie aktiv zum Schutz von Pfl anzen- und Tierwelt bei. Informationen unter: www.horneburg.de Vermessungs- und Katasterverwaltung © 2009

Fotos: IfaB (2, 3, 6, 7, 9, 11, 12); Christa Donatius (10); H.- J. Schaffhäuser (4, 8); (Bernhard Landgraf (1), Huhu Uet (5) CC BY-SA 3.0) Wissenschaftliche Beratung, Inhalte: www.ifab-freiburg-elbe.de Gestaltung: www.donatius-jalowczarz.de

Blick ins Auetal Das Auetal früher

Eiskalte Vom Menschen geformt Bruch- und Auwald – Wälder mit nassen Füßen Vergangenheit Vor 250 Jahren schlängelten sich Aue Vor 150.000 Jahren bedeckten riesige Eis- und Bäche noch frei und ungehindert massen (Saale-Eiszeit) den durch die Niederung. Die ursprünglichen Stader Raum. Nach Abschmelzen der Au- und Bruchwälder sind gerodet und Gletscher blieb die Geestlandschaft mit Wiesen und Weiden ins Auetal einge- sandigen Hügeln und tiefen Flusstälern drungen. Ende des 20. Jh. zurück. Auf den fruchtbaren Böden ergaben Die Konturen der Urlandschaft sind heu- sie gutes Futter für das Vieh. Besonders te noch an den Höhenunterschieden zwi- nasse Bereiche am Geestrand wie das schen den Geestflanken und der Talsohle „Postmoor“ wurden erst ab dem 19. Jh. zu erkennen. in Kultur genommen. Auf der Geest sind die Wälder Äckern und Heiden gewichen. Das „Urtal“ der Aue wurde nach der Eiszeit immer wieder überschwemmt. Bis Ende des 20. Jh. prägte Grünland- In den Talniederungen der Geestflüsse ist Auwälder sind dagegen nur manchmal nass. Es entstand ein nährstoffreiches Nie- nutzung das Auetal. Die Niederung wur- der Erlen-Bruchwald natürlicherweise der Sie werden nur bei Hochwässern überflutet. dermoor mit Sümpfen, Röhrichten, de zunehmend trockengelegt. Für die dominierende Landschaftstyp. Lebens- Sonst stehen sie trocken da. Die typischen Bruch- und Auwäldern. Durch ständigen Entwässerung wurden Aue und Bäche grundlage ist eine mit Wasser vollgesogene Bäume der Auwälder sind Weiden. Wasserüberschuss wurde abgestorbenes begradigt und Gräben gezogen. In den Torfschicht. Oft steht das Wasser einige Ihre biegsamen Ruten knicken auch bei Pflanzenmaterial nicht zersetzt, das Aue- letzten Jahrzehnten wichen orchideenrei- Zentimeter hoch. Selbst im Sommer ver- starker Strömung nicht ab. tal wurde „aufgetorft“. Reste von Schilf, che, bunte und seggenreiche Feucht- sinkt man noch im tiefen Morast. Erlen mö- Seggen oder Erlenholz im Torf sind und Nasswiesen blütenarmem Inten- Vor 250 Jahren Vor gen diese Bedingungen. Der Erlenstamm Auwälder prägten früher alle Flusstäler Euro- Zeugnis der ursprünglichen Niedermoor- sivgrünland. Die Wiederbewaldung des verfügt oberhalb des Wurzelbereichs über pas. Heute gibt es fast keine Auwälder mehr. vegetation. Geestrandes setzte vor ca. 200 Jahren ein. Neben Aufforstungen mit schnell Luftöffnungen. So kann die Erle ihr unter Im Auetal haben sie jetzt wieder eine Ent- wachsenden Nadelbäumen etablierten Wasser stehendes Wurzelwerk mit Sauerstoff wicklungsmöglichkeit. sich auch vielfältige naturnahe Laub- versorgen. Andere Bäume würden ersticken. wälder.

Fotos: IfaB (1, 2, 3, 4, 7, 9, 10, 13, 14); H.-J. Schaffhäuser (8, 12); (Vera Buhl (5), Wildnis Auetal heute Jürgen Freisinger (6), Guido Gerding (11) CC BY-SA 3.0, OhWeh (15) CC BY-SA 2.5) 13 12 Grünland ist nur noch auf wenigen Natur auf dem Vormarsch 7 14 Privatflächen erhalten. Auf den bunten Wie- 10 sen wachsen Schlangen-Wiesenknöterich Der Wechsel von Überschwemmungen Weidengebüsche ertragen von 10 und Sumpfdotterblume 13 . Das Mosaik und Trockenfallen und die Eigendynamik von Grünland und naturbelassenen Flächen der Gewässer schaffen unterschiedlichste allen Gehölzen die längsten und häufigsten 1 2 Überflutungen. Am Ufer der Aue trotzen führt zu besonderer Artenvielfalt. Standortbedingungen und vielfältige Der Aurora-Falter «fliegt» auf das Wiesen- Lebensräume. schmalblättrige Weiden der Strömung. Von 8 den Talrändern her erobern die samtig-wei- Schaumkraut 11 . In Gräben und Kleinge- Die natürliche Entwicklung geht weiter. che Grauweide und die kleinblättrige Ohr- wässern laichen Gras- 15 und Teichfrosch. Wie sieht es in zwanzig Jahren hier aus? 11 weide das Auetal. Langfristig können sich Haben sich landschaftstypische Erlen- 3 6 15 diese Gebüsche zu Au- und Bruchwäldern Schatzkammer Geestrand Bruch- und Auwälder ausgebreitet? Hat entwickeln. Bodensaure Buchenwälder, feuchte sich die Aue ein neues Bett gegraben? Aue - ein freier Fluss Eichen-Hainbuchenwälder, Erlen-Eschen- Vielleicht kehrt sogar der Biber zurück Wasser fließt ungern geradeaus. Natürliche Quellwälder, kleine Erlen-Bruchwälder - die und trägt mit seinen „landschaftsgestal- 9 Flüsse winden sich in Schleifen (Mäandern) Erlen lieben beständige Nässe, wie sie Wälder am Geestrand sind durch die un- tenden“ Maßnahmen 4 durch die Landschaft. Ihre Eigendynamik an den niedriger gelegenen Talrändern terschiedlichen Boden- und Feuchtever- zur Renaturierung bei. 5 Röhricht zeigt sich in ständigen Verlagerungen des oder in Quellbereichen herrscht. Liegt der hältnisse vielfältig. Hier fühlen sich Bunt- 12 – Lebensraum zwischen Wasser und Land Flussbetts, es entste- Grundwasserspiegel dauerhaft über Gelän- Klein-, Schwarz- und Grünspecht wohl. Brachland Uferstauden Dichte Schilfwälder sind typisch für das Au- hen Altarme, Inseln deniveau, können morastige Bruchwälder Das feucht-schummrige Klima im quelligen Auf feuchten Brachen bilden blaugrüne – bunte Blütenpracht etal. Sie erscheinen auf den ersten Blick mo- und Flutmulden. entstehen. Erlen-Eschenwald mögen Milzkraut 14 und Seggen 1 dichte, röricht-ähnliche Rieder. Wasserdost, Mädesüß, Blutweiderich und noton, ihre Artenvielfalt ist aber enorm. Die Kraft des Was- Bitteres Schaumkraut, die hier dichte Pflan- Sie sind an den typischen Blüten und ihrem Baldrian 4 vertragen Überschwemmun- Hier verstecken sich Teichrohrsänger 6 sers formt Kolke, zenteppiche bilden. dreikantigen Stiel zu erkennen. Die „Sau- gen, ihnen macht aber auch Trockenheit im und Rohrweihe 7 . Viele Wirbellose und Prall- und Gleithän- An vielen Stellen treten Quellen und kleine ergräser“ wachsen auch auf Feuchtwiesen. Sommer nichts aus. Schmetterlinge wie das Insekten leben verborgen in den hohlen ge, Kies-, Sand- oder Bäche aus, die oft zu Teichen aufgestaut Für eine bunte Blütenpracht dazwischen Tagpfauenauge 5 , Käfer, Bienen und Hum- Schilfhalmen. Schlammbänke. werden. sorgen Mädesüß 3 meln ernähren sich An steilen Uferkan- und Sumpf-Schwert- von ihren Blüten. ten brütet der selte- lilie 2 . Wo es tro- Im Staudendickicht ne Eisvogel 8 . ckener ist, wachsen am Ufer könnte sich Die schöne Pracht- Rohrglanzgras, auch der Fischotter libelle ist eine typi- Brennnessel und gut verstecken. sche Fließgewässer- Disteln. art 9 .

Foto: Christa Donatius Foto: Christa Donatius Foto: IfaB Foto: Christa Donatius Foto: IfaB Foto: IfaB