Beginn Des Parteitages: 11
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Protokoll Außerordentlicher Parteitag der SPD Kraft der Erneuerung Berlin, Sonntag, 14. Mai 2006, Estrel Convention Center 1 Inhaltsverzeichnis Tagesordnung Geschäftsordnung Eröffnung Konstituierung Grußwort von Michael Sommer Rede des Parteivorsitzenden Matthias Platzeck Rede Kurt Beck, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz Bericht der Mandatsprüfungs- und Zählkommission Wahl des Parteivorsitzenden Ergebnis der Wahl zum Parteivorsitzenden Rede Jens Bullerjahn Wahl des stellvertretenden Parteivorsitzenden Rede des Generalsekretärs Hubertus Heil Ergebnis der Wahl des stellvertretenden Parteivorsitzenden Bericht der Antragskommission Aussprache, Antragsberatung Schlusswort des Parteivorsitzenden Anhang Delegierte Delegierte mit beratender Stimme 2 Tagesordnung 11.00 Uhr Eröffnung Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister - Wahl des Parteitagspräsidiums - Beschlussfassung über die Tagesordnung - Beschlussfassung über die Geschäftsordnung - Wahl der Mandatsprüfungs- und Zählkommission Grußwort Michael Sommer, DGB Vorsitzender Rede Matthias Platzeck, Ministerpräsident Brandenburg Rede Kurt Beck, Ministerpräsident Rheinland - Pfalz Rede Hubertus Heil, Generalsekretär Bärbel Dieckmann, stellv. Parteivorsitzende Bericht der Antragskommission Aussprache Bericht der Mandatsprüfungs- und Zählkommission Wahl des Parteivorsitzenden Rede Jens Bullerjahn, Finanzminister Sachsen-Anhalt Aussprache Wahl des stellvertretenden Parteivorsitzenden Bericht der Antragskommission Antragsberatung und –beschlussfassung 16.00 Uhr Schlusswort des Parteivorsitzenden Lied „Wann wir schreiten Seit an Seit“ 3 Geschäftsordnung 1. Stimmberechtigte Mitglieder sind laut § 15 Organisationsstatut die von den Bezirken gewählten Delegierten und die Mitglieder des Parteivorstandes. Die Mitglieder des Gewerkschaftsrates haben auf dem Parteitag Rederecht. 2. Der Parteitag ist beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte der stimmberechtigten Delegierten anwesend ist. 3. Die Beschlüsse des Parteitages werden mit einfacher Stimmenmehrheit gefasst, soweit das Statut der Partei nichts anderes vorschreibt. 4. Die Redezeit für Diskussionsbeiträge beträgt fünf Minuten. 5. Die Diskussionsredner/Diskussionsrednerinnnen erhalten in der Reihenfolge ihrer Wortmeldungen das Wort. Die Wortmeldungen sind schriftlich einzureichen. 6. Berichterstatter/Berichterstatterinnen können außerhalb der Reihenfolge der Wortmeldungen das Wort erhalten. 7. Die Berichterstatter/Berichterstatterinnen der Antragskommission haben die Stellungnahme der Antragskommission zu begründen. Erhält der Sprecher/die Sprecherin der Antragskommission nach Schluss der Debatte nochmals das Wort, und äußert er/sie sich zur Sache, ist damit die Debatte erneut eröffnet. 8. Anträge aus der Mitte des Parteitages (Initiativanträge) werden behandelt, soweit der Parteitag dem zustimmt. Die Anträge müssen von 40 Stimmberechtigten aus fünf Bezirken unterstützt werden. 9. Wesentliche und umfangreiche Änderunegn vorliegender Anträge müssen schriftlich rechtzeitig vor der Abstimmung eingebracht werden. Die Entscheidung darüber, welcher Änderungsantrag als wesentlich und umfangreich zu qualifizieren ist, trifft das Parteipräsidium. 10. Anträge zur Geschäftsordnung können mündlich gestellt und begründet werden. Die Antragsteller erhalten außerhalb der Reihenfolge der Diskussionsredner/ Diskussionsrednerinnen das Wort. Die Redezeit in Geschäftsordnungsdebatten beträgt drei Minuten. 11. Die Abstimmung über Anträge zur Geschäftsordnung erfolgt, nachdem je ein Redner/eine Rednerin für und gegen den Antrag gesprochen hat. 12. Persönliche Anmerkungen sind nur am Schluss der Debatte zulässig. 13. Zwischenfragen und Zwischenbemerkungen während einer Rede oder eines Debattenbeitrags sollen kurz und präzise sein und von einem Saalmikrophon gestellt werden, wenn der Redner/die Rednerin dies zugelassen hat. Der amtierende Präsident kann im Anschluss an einen Debattenbeitrag eine Zwischenbemerkung von höchstens zwei Minuten zulassen, auf die der Redner/die Rednerin kurz antworten darf. 4 Eröffnung Beginn: 11.15 Uhr Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin: Lieber Matthias Platzeck! Kurt Beck! Liebe Genossinnen und Genossen! Liebe Gäste und Teilnehmer des heutigen Bundesparteitags. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herzlich willkommen hier in Berlin zu unserem außerordentlichen Bundesparteitag. Ich habe Sie bzw. Euch sehr gerne in Berlin, in der Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Es muss allerdings sagen, dass ich noch hätte warten können. Aber ich freue mich besonders, dass ihr alle da seid. Es mir eine besondere Freude, stellvertretend für viele Gäste folgende Ehrengäste persönlich bei uns begrüßen zu dürfen. Ich begrüße Egon Bahr. (Beifall) Ich freue mich, dass er von seiner Vietnamreise so wohlbehalten zurückgekehrt ist. Ich begrüße Ernst Breit, (Beifall) Erhard Eppler, (Beifall) Käthe Erler, (Beifall) Hans-Jochen Vogel. (Beifall) Es ist mir eine besonders große Freude, dass einmal wieder Greta Wehner bei uns ist. Herzlich willkommen. (Beifall) Am 29. Juni diese Jahres wäre Herbert Wehner 100 Jahre alt geworden. Ich begrüße ganz herzlich in unserer Mitte und mit einem besonderen Gruß Mila Djindjic, die unseren Parteitag mit ihrer Anwesenheit beehrt. (Beifall) 5 Sie ist die Witwe des im März 2003 ermordeten serbischen Ministerpräsident Zoran Djindjic, eines großen Freundes der deutschen Sozialdemokratie, der seine Partei an die Sozialistische Internationale herangeführt hat. Wir werden Zorans Andenken als der hervorragenden Führer der Bewegung Serbiens gegen die Diktatur Milosevic immer ehrend bewahren. Herzlich willkommen. (Beifall) Zu diesem Parteitag waren angekündigt 100 neue Ortsvereinsvorsitzende der SPD, die seit Januar ihr Amt angetreten haben. Es sind 150 geworden. Herzlich Willkommen beim Bundesparteitag der SPD. (Beifall) Es freut mich besonders, zahlreiche Vertreter der Gewerkschaften zu begrüßen. Sie haben uns schon vor dem Parteitag begrüßt. Wir wollen es jetzt auch tun, allerdings ohne Pfeifen. Besonders begrüße ich Michael Sommer. (Beifalll) Frank Bsirske. Herzlich willkommen. (Beifall) Rolf Büttner und Franz-Josef Möllenberg. Herzlich willkommen. (Beifall) Extra begrüßen möchte ich eine Delegation von Mitarbeitern eines Werks in Berlin des CNH-Werks, früher Orenstein & Koppel. Es ist eine Delegation von streikenden Mitarbeitern dieses Werkes. Sie streiken seit Monaten für etwas, was in unserer Gesellschaft selbstverständlich sein sollte, dass man für gute Arbeit seine Arbeitsplätze erhält. Diese Solidarität des Parteitages ist mit den streikenden Mitarbeitern von CNH in Spandau. Herzlich willkommen auf unserem Parteitag. (Beifall) Sie stehen stellvertretend für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur in Berlin, sondern in der ganzen Republik, die heute Angst haben müssen um ihren Arbeitsplatz, nicht weil sie schlechte Arbeit geleistet haben, sondern weil das Fehlmanagement von hochbezahlten Managern dazu geführt, dass ihre Werke geschlossen werden sollen. Dieses dürfen wir nicht zulassen, liebe Genossinnen und Genossen. (Beifall) Bei CNH hatten wir heute eine wunderbare Schlagzeile, die Schließung des Werkes wird verschoben. Das ist noch kein Sieg, aber es ein Fortschritt im Kampf. Ich bin 6 dankbar, dass die IG Metall, die Beschäftigtenvertreter, alle Beschäftigten und der Berliner Senat gemeinsam daran arbeiten, auch einem großen Konzern wie Fiat klarzumachen, dass er auch global eine Verantwortung hat. Es gehört nicht automatisch zur Globalisierung, dass man ein Werk, das gute Ergebnisse erzielt, schließt, weil woanders Missmanagement erfolgt ist. (Beifall) Liebe Genossinnen und Genossen, bevor wir unsere Arbeit beginnen, habe ich noch eine traurige Pflicht zu erfüllen. Seit unserem letzten Parteitag sind langjährige und verdiente Genossinnen und Genossen von uns gegangen. Lasst uns ihrer an dieser Stelle gemeinsam gedenken. Wolfgang Hahn-Cremer, Karl Hauenschild, Hermann Heinemann, Hellmut Kalbitzer, Georg Kirchner, Edith Krappe, Heinz Kreutzmann, Wilhelm Nöbel, Dieter Sauberzweig, Lilo Schmarsow, Franklin Schultheiß, Carola Stern, Günter Volkmar, Otto Wittmann. Lasst mich zu zwei Genossen etwas mehr sagen. Wir gedenken heute auch unserem langjährigen Justiziar, Rainer Stura, der am vergangenen Dienstag nach langer schwerer Krankheit verstorben ist. Für Rainer war der Parteivorstand über 30 Jahre nicht nur sein Arbeitsplatz, sondern auch ein stückweit seine Familie. In den Mittelpunkt seiner Tätigkeit hat Rainer das Wirken für ein faires innerparteiliches Miteinander gestellt. Seine Tätigkeit für die ASJ, Gustav-Radbruch-Forum lagen ihm besonders am Herzen, verbunden mit der Verteidigung der Bürger- und Menschenrechte im Sinne einer sozialen Rechtspolitik. Bis zu seinem Tode faszinierten ihn die Weiterentwicklung der Europäischen Union und die Vorstellung von einer gemeinsamen europäischen Verfassung. Rainer war weit mehr als nur ein geschätzter Mitarbeiter des Parteivorstands. Mit seiner offenen und vermittelnden Art war er für alle Kolleginnen und Kollegen stets ansprechbar und hat uns allen hilfsbereit und verlässlich zur Seite gestanden. An dieser Stelle wollen wir Rainer und sein Wirken in und für die Partei danken. Johannes Rau ist am 27. Januar dieses Jahres nach langer schwerer Krankheit viel zu früh von uns gegangen. Jahrzehntelang hat er durch sein Wirken das politische Leben in der Bundesrepublik Deutschland geprägt. Ob in der Kommunalpolitik in Wuppertal, als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen oder als Präsident der Bundesrepublik Deutschland, war er stets präsent.