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ANLASS UND ZIELE BESONDERE ARTEN DER NISTER AQUATISCHE BIODIVERSITÄT Das Projekt „Integrativer Artenschutz aquatischer Verantwortungsarten in HABITATENENTWICKLUNG der Nister“ (INTASAQUA) rückt ein ökologisch besonders wertvolles Ÿ Reduzierung des Feinsediment- und Nährstoffeintrages um die Projektgebiet im Westerwald in den Fokus. Als wichtiges Nebengewässer Verstopfung der Gewässersohle und dem Algenwachstum der Sieg gehört die Nister zu den rheinland-pfälzischen Schwerpunkt- dauerhaft entgegenzuwirken gewässern. Mit dem Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben an der Nister Ÿ bauliche Maßnahmen im Gewässer, wie z.B. das Einbringen von und ihrem Einzugsgebiet soll modellhaft erprobt werden, wie die Steinschüttungen und Totholz, um funktionsfähige Lebensräume aquatische Biodiversität kleiner bis mittelgroßer Fließgewässer erhalten wiederherzustellen bzw. verbessert werden kann. Ziel ist die Ableitung belastbarer Ÿ Anschluss der Wiesenbewässerungsgräben als Kinderstube für Handlungsempfehlungen, die eine breite Übertragbarkeit der erprobten Flussmuscheln und Fische Ansätze ermöglichen. Die Besonderheit ist dabei ein integrativer Ansatz Flussperlmuschel Bachmuschel unter Einbeziehung des Einzugsgebietes und der dort vorhandenen Foto: Arge Nister e.V. Foto: Arge Nister e.V. VERANTWORTUNGSARTEN Nutzungen. Neben einer kurzfristigen Stabilisierung der besonders Ÿ Nachzucht der vom Aussterben bedrohten Flussperlmuschel und wertvollen Arten, wie Flussperlmuschel, Barbe und Nase, zielt das gefährdeten Bachmuschel Vorhaben auf eine langfristige Verbesserung der Lebensraumbedingungen Ÿ Jungfischbesatz zur Unterstützung der Selbstreinigung des zur Erhaltung der hohen Artenvielfalt ab. Auf diese Weise werden auch für Gewässers, da diese Algen am Gewässergrund abweiden die gesamte Lebensgemeinschaft der Wasserorganismen bessere Lebensbedingungen geschaffen. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Ÿ Informationsveranstaltungen im Vorfeld der Maßnahmen zur PROBLEMSTELLUNG aktiven Beteiligung Um eine nachhaltige Verbesserung der Lebensraumqualität zu erreichen, Ÿ Umbildungskonzept für Kinder und Jugendliche Ÿ werden das mit Feinsediment verstopfte Flussbett sowie das massive Nase als Weidegänger Eisvogel geführte Exkursionen und Aktionstage Algenwachstum in das Blickfeld wissenschaftlicher Untersuchungen des Kiesbetts Foto: Andreas Bunde gerückt . Beides geht u.a. mit der Verfestigung der Gewässersohle und einer Foto: Arge Nister e.V. WISSENSCHAFTLICHE BEGLEITUNG Verringerung der Sauerstoffversorgung des Flusssedimentes einher, Ÿ Voruntersuchung und Wissenschaftliche Begleitung durch die wodurch es vielen kleinen im und am Gewässergrund lebenden Arten nicht Universität Koblenz-Landau und die Technische Universität mehr als geeigneter Lebensraum dienen kann. Fischen wie z.B. der Groppe Im Fokus des Projektes steht der Erhalt der vom Aussterben bedrohten München Ÿ und dem Bitterling fehlen diese kleinen Wassertiere als Nahrungsquelle. Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera). Die landesweit letzten Erfassung unterschiedlicher Gewässerparameter wie z.B. Zudem gehen aus diesem Grund auch geeignete Laichplätze für Fische Exemplare dieser Art leben in der Nister. Ihre Erhaltung ist von besonderer Sedimentzusammensetzung, Sauerstoffgehalt im Sediment und verloren. Algenaufwuchs Bedeutung, da das Aussterben des genetisch isolierten Rheinclusters zu Ÿ Erfassung der Maßnahmewirkung auf die Fischfauna, aquatische einer deutlichen Reduzierung des Genpools führen würde. Zudem besteht wirbellose Arten, Insekten und Vögel eine Restpopulation der stark gefährdeten Bachmuschel (Unio crassus) und eine sehr artenreiche Fischgemeinschaft in der Nister, welche sich u.a. durch die deutschen Verantwortungsfischarten Barbe und Nase, sowie weitere Arten mit europäischen Schutzstatus wie Lachs und Groppe auszeichnet. AKTEURE Die erfolgreiche Durchführung des Projektes ist nur durch die enge und vertrauensvolle Kooperation der beteiligten Akteure und die Einbeziehung von Partnern aus der Praxis möglich. Die frühzeitige und aktiv- projektbegleitende Beteiligung von Gewässerbewirtschaftern, Nutzern, Anliegern und Wissenschaftlern steigert dessen Effektivität und Akzeptanz in der Region. Erhöhung der Strukturvielfalt im Gewässer durch eingebrachtes Totholz Störsteine zur Erhöhung des Sauerstoffgehaltes im Gewässer Foto: Roman Hugo Foto: Roman Hugo Artenschutz an der Nister MAßNAHMENUMSETZUNG PROJEKTTRÄGER Kreisverwaltung Altenkirchen Untere Wasserbehörde Hochstraße 28 PROJEKT INTASAQUA Wissen 57610 Altenkirchen Weidacker M.Sc. Christiane Schuler Dipl-Geogr. Linda Bödger Tel.: 02681 – 81 2657 Tel.: 02681 – 81 2661 Glatteichen E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] PROJEKTLAUFZEIT: 10/2019 – 09/2022 Bruchertseifen GESAMTVOLUMEN: ~1,2 Mio. € Selbach (Sieg) FENSDORF Helmeroth PROJEKTPARTNER Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) fördert das Projekt mit einem Anteil von 66 % mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Flögert Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). 23,6 % der Kosten trägt das Burbach Land Rheinland-Pfalz (MUEEF). Den restlichen Anteil von 10,4 % teilen Alhausen sich der Landkreis Altenkirchen, der Westerwaldkreis, die Verbands- Stein Wingert Mörsbach gemeinden Altenkirchen-Flammersfeld, Betzdorf-Gebhardshain, Idelberg Hachenburg, Hamm und Wissen. Die Trägerschaft obliegt dem Landkreis Altenkirchen in Zusammenarbeit mit dem Westerwaldkreis. Kundert Heimborn Giesenhausen Heuzert Limbach Kroppach Astert Marzhausen Müschenbach Besonders am Ober- und Mittellauf der Nister werden Potentiale für ein Die Nister – ein Refugium für zahlreiche, auch nachhaltiges Einzugsgebietsmanagement ermittelt und geeignete geschützte und vom Aussterben bedrohte Arten. Maßnahmen angestoßen. Wasserbauliche Arbeiten werden im Mittel- und Unterlauf erfolgen . In der Karte sind die Planungsbereiche für die Gewässerentwicklung der Nister dargestellt, welche sukzessive im Rahmen des Projektes INTASAQUA sowie in Form von Aktion-Blau-Plus-Maßnahmen umgesetzt werden. gefördert durch das BfN mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit .