Urkundenregesten Des Staatsarchivs Des Kantons Zürich 6. Band 1431 – 1445

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Urkundenregesten Des Staatsarchivs Des Kantons Zürich 6. Band 1431 – 1445 Urkundenregesten des Staatsarchivs des Kantons Zürich 1431 – 1445 AAA AAAA AAAA AAAA AAAA AAAA URKUNDENREGESTEN DES STAATSARCHIVS DES KANTONS ZÜRICH 6. BAND 1431 – 1445 bearbeitet von Christian Sieber Trägerschaft: URKUNDENKOMMISSION DER ANTIQUARISCHEN GESELLSCHAFT IN ZÜRICH Prof. Dr. Roger Sablonier, Dr. Otto Sigg, Prof. Dr. h. c. Peter Ziegler Zürich 2005 © 2005 Staatsarchiv des Kantons Zürich, Zürich Druck: sihldruck, Druckerei a/d Sihl AG, Zürich ISBN 3-907859-01-4 Vorwort Der folgenden Einleitung des Bearbeiters gäbe es eigentlich nichts voranzustellen. Wenn doch, so mit grosser Dankbarkeit: Vorerst dankt das Staatsarchiv sehr herzlich dem Bearbeiter Chri- stian Sieber. Er ist eines der eher seltenen Mitglieder der Historikerzunft, welche mit bewun- dernswerter Wissenschaftlichkeit, Ausdauer und spürbarer Begeisterung – mit Idealismus – Grundlagenarbeit wie die vorliegende leisten. Dies ist umso verdienstvoller, als Sieber die Arbeit nicht im Rahmen einer sicheren Pfründe, sondern eines nicht gerade fürstlich dotierten befristeten Auftragsverhältnisses geleistet hat. Von einem hervorstechenden Inhalt des vorliegenden Bandes ist der Unterzeichnende gleichermassen begeistert wie der Bearbeiter selbst: Die Zeit von Aufstieg und Fall der Reichs- stadt Zürich, die hier quellen- bzw. regestenmässig dokumentiert wird. An der Jahres- versammlung des Vereins der Freunde des Staatsarchivs vom 6. Dezember 2004 hat Sieber darüber referiert und im auf dem vorliegenden Regestenband beruhenden Vortrag eine Lücke der zürcherischen Landesgeschichte geschlossen (die Publikation des Referates ist vorgese- hen). Da aus Gründen gelegentlicher Pensionierung dieser sechste Regestenband – der erste ist 1987 erschienen – wohl der letzte sein wird, den der Unterzeichnende bis zum Abschluss begleiten durfte, sei hier auf die Anfänge des Unternehmens hingewiesen. Es war Roger Sablonier, der um 1980 das Regestenwerk inspirierte. Staatsarchivar Ulrich Helfenstein (Staats- archivar bis 1983) hat die Idee aufgegriffen und deren Konkretisierung eingeleitet. Es war seinerzeit – nebst Helfensteins Universitätsmatrikeln – die erste Applikation des Staatsarchivs in ungewissen Anfangszeiten von Archiv-EDV. Den beiden Genannten sei gedankt. Natürlich gilt der Dank auch der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, welche anfänglich das Unter- nehmen mitfinanzierte und mit Roger Sablonier und Peter Ziegler Mentorendienste leistete. Zürich, im Januar 2005 Dr. Otto Sigg, Staatsarchivar 5 Einleitung Quellen sind das Kapital der Historiker. Nach drei Jahren kann der sechste Band der Urkundenregesten vorgelegt werden, mit dem nun die entsprechenden Bestände des Staatsarchivs Zürich über einen Zeitabschnitt von mehr als hun- dert Jahren (1336–1445) in über 9000 Regesten erschlossen sind. Die in den vorangehenden Bänden entwickelten Editionsprinzipien wurden grundsätzlich beibehalten und nur in Einzelhei- ten modifiziert. Alle Regesten wurden unter Rückgriff auf die Archivalien neu formuliert, wobei die im Staats- archiv bereits vorhandene, in den Jahren 1894–1904 von Jakob Escher angelegte und später ergänzte, nach Beständen geordnete Regestensammlung als Kontrollinstrument wertvolle Dienste leistete. Im Gegensatz zu diesen älteren Regesten, die sich in der Regel auf die Wiedergabe des Rechtsinhalts der Urkunden beschränken, werden – wie bereits in den vorangehenden Bänden – auch die erzählenden Teile der Urkunden sowie aufschlussreiche Nebenbemerkungen und insbe- sondere sämtliche Orts- und Personennamen (in der Schreibweise des Originals) wiedergegeben. Mit Blick auf die im Laufe der Zeit immer ausführlicheren Urkundentexte wurden die Regesten bei standardisierten Rechtsgeschäften allerdings eher kürzer gehalten. Wichtige Dokumente wer- den weiterhin ausführlich referiert. Grösseres Gewicht als bisher wurde auf überlieferungs- und archivgeschichtliche Aspekte gelegt, wobei sich die Angaben zur kopialen Überlieferung von jenen Dokumenten, die noch im Original vorhanden sind, grundsätzlich auf das 15. und 16. Jahrhundert beschränken und keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Bei einzelnen Stücken wird im vorliegenden Band erst- mals die Schreiberhand identifiziert. Weil es sich dabei nicht um das Ergebnis systematischer Forschungen, sondern nur um Beobachtungen am Rand handelt, sind diese Angaben bei weitem nicht vollständig (auffindbar über das Ortsregister unter «Zürich, Schreiber» und «Zürich, Stadt- schreiber» für Michael Stebler sowie die Gebrüder Jakob, Konrad und Rudolf von Cham sowie «Schwyz, Landschreiber» für Hans Fründ). Im Personenregister finden sich (unter «Bullinger, Heinrich») zudem jene Stücke vollständig verzeichnet, die der Nachfolger Zwinglis im Rahmen seiner Archivforschungen zum Alten Zürichkrieg mit eigenhändigen Dorsualvermerken versehen hat. Ebenfalls als Neuerung wird im vorliegenden Band die Lage der in den Urkunden erwähnten Häuser in der Stadt Zürich gemäss den Häusertabellen im Anhang der Edition der Steuerbücher identifiziert (z.B. «Wacht Neumarkt 12»). – Die Monatsnamen «dritter Herbstmonat» und «Win- termonat» werden deklariert und konsequent mit November bzw. Dezember aufgelöst. (In den früheren Bänden ist «Wintermonat» – in Anlehnung an die Praxis namentlich von Werner Schnyder – meist mit November aufgelöst worden.) Ebenfalls deklariert werden Tagesdatierungen auf Felix und Regula (11. September) sowie Karl [den Grossen] (28. Januar) in Zürich und auf Alban (21. Juni) in Winterthur. Vermerkt wird schliesslich auch die Verwendung des Natalstils beim Jahresan- fang. Das Ortsregister (mit einzelnen Sachbegriffen) und das Personenregister folgen im Aufbau den bisherigen Bänden und sind – weil elektronisch generiert – auch in den Unterstichworten streng alphabetisch geordnet. Dies verlangt vom Benutzer gelegentlich etwas Phantasie, nament- lich beim Ortsregister, indem Zusammengehöriges nicht immer beisammen ist (z.B. «Grüningen, Amt», «Grüningen, Grafschaft», «Grüningen, Herrschaft» und «Grüningen, Vogtei»). Auch wer- den Personen nicht identifiziert, d.h. ein Registereintrag kann mehrere Personen betreffen (z.B. «Meier, Hans»), und umgekehrt kann eine Person auch in mehr als in einem Eintrag erscheinen (z.B. «Schwend, Johans» auch noch unter «Schwend, Johans, Ratsherr in Zürich» und «Schwend, Johans, Ritter»). Auch im Ortsregister können Personen aufgrund ihrer Ämter unter verschiede- nen Stichworten erscheinen (z.B. «Zürich, Bürgermeister, Stüssi, Rudolf» und «Zürich, Ratsherr, Stüssi, Rudolf»). Orts- und Siedlungsnamen sind soweit möglich identifiziert und (auch mittels Verweisen) den heutigen Politischen Gemeinden zugeordnet. Auf eine Identifikation der zahlreichen Flurnamen musste hingegen in der Regel verzichtet werden. Auch wurde für Dokumente, in denen Flurna- men in grösserer Zahl auftreten, neu der pauschale Registereintrag «Flurnamen» geschaffen (z.B. «Kloten, Flurnamen»), anstatt sie alle einzeln aufzuführen. (Das Fehlen eines gesamtkantonalen Orts- und Flurnamenbuches, wie es für andere Kantone mittlerweile in wachsender Zahl vorliegt, macht sich hier deutlich bemerkbar.) 6 Thematisch eindeutig im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes stehen – auf einen Nenner gebracht – Aufstieg und Fall der Reichsstadt Zürich, d.h. Zürichs «Goldene Jahre» mit der reichs- rechtlichen Anerkennung der Herrschaft über Stadt und Landschaft anlässlich der Kaiserkrönung Sigmunds in Rom im Jahr 1433 als Höhepunkt, und anschliessend die von einer kurzen Friedens- zeit unterbrochenen zwei Phasen des Alten Zürichkriegs mit den beiden militärischen Niederla- gen der Stadt 1440 und 1443 als Tiefpunkten. Diese dramatische Entwicklung ist mit ihren gan- zen Auswirkungen in über 1800 Regesten nicht nur auf der Ebene der hohen Politik, sondern in vielfältiger Form auch im Alltagsbereich dokumentiert. Wichtiges steht neben (scheinbar) Neben- sächlichem, und neben längst Bekanntem finden sich zahlreiche Neufunde. Zusammen entsteht im chronologischen Ablauf ein Bild der Zürcher Geschichte vor und in der Zeit des Alten Zürichkriegs, wie es bisher fehlte – trotz langer historiographischer Tradition gerade bei diesem Zeitabschnitt. Der Band erschliesst für den Zeitraum 1431–1445 die in den verschiedenen Abteilungen des Staatsarchivs aufbewahrten Dokumente, in erster Linie Urkunden, aber auch Missiven, Privat- briefe, Offnungen und weiteres Aktenmaterial, das in den Urkundenabteilungen (C I–VI sowie W I 1) Aufnahme gefunden hat. Hervorzuheben ist hier namentlich das einst im städtischen Urkunden- archiv in zwei Schubladen mit den Titeln «Ratschläge samt etlichen Missiven betreffend den Alten Zürichkrieg» und «Reisrödel aus dem Alten Zürichkrieg» aufbewahrte Aktenmaterial – eine über 200 Stücke umfassende, archivgeschichtlich bedeutsame Dokumentation zum Alten Zürichkrieg (heute C I Nr. 1525–1770), die den Zürcher Standpunkt wenigstens zuhanden der Nachwelt do- kumentieren sollte, nachdem er in der militärischen und juristischen Auseinandersetzung mit den Eidgenossen 1450 unterlegen war. Wie schon für den Zeitraum 1336–1384 wurde auch im vorliegenden Band das (bisher uner- schlossene) Aktenmaterial der Abteilungen A sowie E und J aufgenommen, soweit es sich um datierte Stücke handelt (weggelassen wurden frühneuzeitliche Abschriften von Urkunden ohne Bezug zu Zürich). Die Quellensammlung zum Alten Zürichkrieg wäre namentlich ohne die hier befindliche Korrespondenz mit dem Reich und der Herrschaft Österreich unvollständig. Aus den Abteilungen B und F sowie G und H stammen zahlreiche Dokumente in abschriftlicher Überliefe- rung, deren Originale verloren
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