Titel „Voll in die Wolle“ und sollen zusammenwachsen. Doch die Konzerne sind so unterschiedlich wie die zerstrittenen Eigentümerfamilien. Da geht es nicht nur um Macht, Milliarden und den Mythos zweier deutscher Traditionsmarken. Es geht auch um große Emotionen.

m Ende haben sie sich tatsächlich gang Porsche, einem Kaufmann, einem der Stammvater der Sippe, Ferdinand Por- die Hand gegeben. Als Ferdinand freundlichen Menschen, der stets im Schat- sche, einst einen Sohn, Ferry, und eine APiëch am Donnerstagabend bei der ten seines Vaters, des Konstrukteurs Ferry Tochter, Louise, hatte (siehe Grafik Seite 100-Jahr-Feier von seinem Gegen- Porsche, und seines Bruders Ferdinand 64). Die Kinder von Ferry haben deshalb ei- spieler gegenüber- Alexander stand und erst im Alter von 63 nen Mythos als Nachnamen, sie heißen Por- stand, begrüßten sie sich kurz. Jahren den Aufsichtsratsvorsitz bei Por- sche. Die Kinder von Louise aber sind nach Die Schlacht war geschlagen. Piëch hat- sche übernahm. Eigentlich will er stets deren Ehemann benannt und heißen Piëch. te gekämpft, wie er es gern tut, wenn es versöhnen, wenn es denn möglich ist. Wenn Wolfgang Porsche seinen Vetter wirklich wichtig ist: „Entweder werde ich Spannungsgeladene Situationen entschärft ärgern möchte, bezeichnet er ihn als erschossen, oder ich gewinne.“ er gern, indem er einen Witz erzählt. In „Nicht-Namensträger“. In diesem Fall erwischte es mit Wende- seinem Auftrag kämpfte auch Wiedeking. Man könnte lachen über die Psycho- lin Wiedeking einen besonderen Gegner: Auf der anderen Seite die Familie Piëch, spielchen und Marotten dieses Industriel- den einstigen Porsche-Retter, der dann in angeführt von Ferdinand, der sich erst bei lenclans, wenn er sich nur mit sich selbst der Manier eines echten Turbo- beschäftigen würde. Aber die kapitalisten den viel größeren Kontrahenten kämpfen darum, VW-Konzern erobern wollte. Mit wer die Hoheit über ihr gemein- rund 80 Millionen Euro Deutsch- sames Vermögen hat, zu dem lands bestbezahlter Manager – künftig mehr als die Hälfte eines und einer der umstrittensten, der vereinten VW-Porsche-Konzerns von sich selbst sagt: „Für viele gehört. Das ist ein Unternehmen, bin ich ein Alptraum.“ das 370000 Menschen beschäftigt Jetzt soll Wiedeking gehen und sich anschickt, der Welt größ- und von Produktionsvorstand ter Autokonzern zu werden. Und abgelöst werden. es umfasst zugleich zwei beson- Die Marke Porsche wird auf- ders emotional beladene Symbo- gesogen vom VW-Konzern, an le deutscher Industriegeschichte. dem sich das Emirat Katar dann Auf der einen Seite steht der beteiligt. Aber damit beginnen Volkswagen-Konzern mit seinem prompt die nächsten Auseinan- Käfer, mit dem Hitler einst das dersetzungen. deutsche Volk motorisieren woll- Wiedeking selbst führt den te und der nach dem Zweiten Kampf um seine Abfindung. Es Weltkrieg zum Symbol des deut- geht um eine Summe jenseits der Porsche-Boss Wiedeking*: „Für viele bin ich ein Alptraum“ schen Wirtschaftswunders wurde 100 Millionen Euro, einen Betrag, wie die Zigarren eines Ludwig der die Debatte um Manager-Gagen hierzu- Audi und später im VW-Konzern ganz an Ehrhard. Auf der anderen Seite Porsche lande in eine neue Dimension katapultie- die Spitze kämpfte, über Jahrzehnte ge- mit seinem 911er, der weltweit als die Ver- ren wird. Es dürfte die höchste Abfindung in gen Intrigen ankämpfte, eigene inszenier- körperung eines Sportwagens und höchster der Geschichte eines deutschen Unterneh- te und dabei Dutzende Konkurrenten bei- deutscher Ingenieurskunst gilt. Zum My- mens werden. Und dies für den Manager, seiteschob. Für ihn war das Leben seit der thos der Marke trug sogar ein schlim- der Porsche zwar einst rettete, nun aber in Kindheit stets ein Überlebenskampf. Ein- mer Unfall bei: der Tod des Schauspielers eine existenzbedrohende Krise manövrierte. mal hat er gesagt: „Ich lasse mit Wissen James Dean im Jahr 1955. In dieser Diskussion werden den Por- die Leute, wenn ich das Vertrauen verloren Der US-Komiker Jerry Seinfeld zum sche-Boss auch seine Sprüche von einst habe, am Weg verhungern.“ Beispiel sammelt die Boliden und versteht wieder einholen: „Gehen Sie mal davon Es war bislang stets ein etwas ungleicher überhaupt keinen Spaß, wenn man in ei- aus, dass ich nicht ins Armenhaus muss.“ Kampf, an dessen Ende Piëch meist als Sie- nem seiner über 20 Porsche krümelt. Sein- Und auch eine andere Auseinanderset- ger dastand. feld schwärmt: „Ein Porsche gibt Ihnen zung wird weitergehen, die zwischen den Die versuchten es mit Nadel- immer das Gefühl, Sie seien in der Zu- Familien Porsche und Piëch. Denn Wiede- stichen. Sie haben die Piëchs schon mal als kunft.“ VW ist dann eben die etwas ödere king war nur ein Stellvertreter im Krieg „Gegenfamilie“ bezeichnet. Dabei tragen Gegenwart. einer Industriellendynastie, wie die Repu- sie die unterschiedlichen Namen nur, weil Hier Porsche, die Hochglanz-Ikone der blik nur wenige hervorgebracht hat. Exklusivität, dort Volkswagen, das Sinn- Auf der einen Seite steht der Familien- * Am Donnerstag vergangener Woche bei der 100-Jahr- bild soliden Massengeschmacks. Luxus stamm der Porsches, angeführt von Wolf- Feier der VW-Marke Audi in Ingolstadt. contra Erschwinglichkeit, Geld-Elite contra

58 der spiegel 30/2009 Piëch CHRISTOF STACHE / AP (L.); JOCHEN LUEBKE / DDP (R.) / AP (L.); JOCHEN LUEBKE STACHE CHRISTOF

der spiegel 30/2009 59 neue Mitte, Golfplatz-Helden contra Ge- neration Golf. Und das alles künftig unter einem Dach, angeführt von zwei heillos zerstrittenen Familienstämmen? Es sind Marken, die kaum jemanden kaltlassen. Porsche verkauft den Traum, Volkswagen die Realität. Verbunden sind die Unternehmen seit ihrer Gründung durch den Clan der Por- sches. Und vieles von dem, was jetzt für er- bitterte Machtkämpfe sorgte zwischen Ma- nagern aus und Wolfsburg, zwi- schen den Betriebsräten beider Konzerne und den Ministerpräsidenten der beteilig- ten Bundesländer, hat seine Wurzeln in Geschichte und Genen dieser Familie. Ihre Historie ist ein Spiegelbild deut- scher Geschichte, in der auch Hitler und die Zwangsarbeit eine Rolle spielen (Seite 64), später das deutsche Wirtschaftswunder und zuletzt der Casino-Kapitalismus anglo- amerikanischer Prägung. Denn es waren die Methoden eines Hedgefonds, mit de- nen der kleine Sportwagenhersteller sich seit 2005 anschickte, den 15-mal größeren VW-Konzern zu übernehmen.

Die Familienbande dahinter hat schon PRESS LANGBEHN / ACTION einige Jahrzehnte Erfahrung in Sachen VW-Aufsichtsrat Wulff, -Chef Winterkorn*: Wer das Geld hat, hat die Macht Kleinkrieg. Es geht dabei um Macht und Milliarden, aber auch um große Gefühle, profitierten. Als Porsche genügend Geld Seit ihrem Start werden die Unterneh- kleine Demütigungen und mitunter um angehäuft hatte, setzte es zur Übernahme men von Auseinandersetzungen zwischen Frauen. des Wolfsburger Goliaths an. den Familien Porsche und Piëch begleitet, Das Ganze ist skurril und amüsant, zum „Wir haben zwei kleine Monster die nicht nur der Name trennt. Sie unter- Teil Komödie, nicht selten Drama. Aber genährt“, sagt ein VW-Manager. „Und jetzt scheiden sich bis in die Erziehung und ihre die Auseinandersetzungen bei Porsche zei- wollen sie uns auffressen.“ Mentalität hinein grundsätzlich. gen auch, dass Familienunternehmen kei- Die Grundlage für diese Entwicklung Louise und Anton Piëch schickten ihre neswegs nur ein Glücksfall der Marktwirt- schuf am 17. September Kinder auf ein Internat. Ferdinand Piëch schaft sein müssen. Sie können zwar lang- 1948. Im Volkswagenwerk in Wolfsburg beschreibt es als „typisches Abhärtungs- fristiger planen als Kapitalgesellschaften, wurden damals unter Führung der Briten internat, elitär, schlicht und streng“. Er die möglichst schnell Gewinne ausschüt- bereits wieder Käfer gebaut. Strengge- musste kämpfen, sich durchboxen. Geblie- ten müssen. Aber sie können auch im nommen war dies illegal. Denn die Paten- ben sind dem späteren VW-Chef daraus Chaos versinken, wenn die Eigentümer nur te für das Modell lagen noch bei der Por- nach eigener Einschätzung „ein extrem ho- noch mit sich selbst beschäftigt sind. sche Konstruktionen GmbH. hes Misstrauen gegenüber anderen“ und Im Fall Porsche hat jede Seite der ande- VW-Chef Heinz Nordhoff traf sich mit die Erkenntnis, dass vieles „nur im Allein- ren bereits so viele Wunden geschlagen, Ferry Porsche und Anton Piëch in Bad Rei- gang möglich ist, weil man sich nicht ver- dass an einen rationalen Austausch von chenhall, um die Beziehungen zwischen lassen kann“. Argumenten kaum noch zu denken ist. den Unternehmen auf ein ordentliches Ferry Porsche dagegen schickte seine Und auch wenn sich die beiden Familien Fundament zu stellen. Auf drei Punkte ei- vier Söhne auf Waldorfschulen. Ihre Er- jetzt erst mal einig sind über die Zukunft nigten sich die Vertreter des Porsche-Piëch- ziehung erfolgte nach den Prinzipien des eines vereinten Konzerns – ruhige Zeiten Clans: Anthroposophen Rudolf Steiner: „Das stehen dem VW-Porsche-Konzern und sei- • Porsche erhielt bis Ende 1954 für jeden Kind in Ehrfurcht aufnehmen, in Liebe er- nen Beschäftigten gewiss nicht bevor. produzierten Käfer eine Lizenzgebühr ziehen und in Freiheit entlassen.“ Ein Mit- Das zumindest lehrt die bisherige Ent- von 5 D-Mark. Das verschaffte der Fir- glied des Piëch-Clans spottet über die Aus- wicklung der beiden großen Unternehmen ma frische Finanzmittel. bildungsschwerpunkte des anderen Fami- der Familie Porsche: des Sportwagenher- • Das Volkswagenwerk musste Porsche die lienzweigs: „Basteln, häkeln, singen.“ stellers in Stuttgart-Zuffenhausen und des benötigten Teile für dessen geplante Mit dem Ergebnis dieser Erziehung Autohandelshauses in Salzburg. eigene Autoproduktion liefern. Dies konnten die Piëchs lange gut leben. Im In diese beiden Firmen hatte Ferdinand ermöglichte den Stuttgartern, eigene Konfliktfall suchten die Porsches den Kom- Porsche einst sein Erbe aufgeteilt. In Stutt- Sportwagen zu bauen, obwohl sie wenig promiss – oder gaben nach. Anfang der gart übernahm sein Sohn Ferry die Beschäftigte und nur kleine Produk- siebziger Jahre half das nicht mehr. Völlig Führung. In Salzburg dominierte Tochter tionsanlagen hatten. zerstritten waren jene vier Nachfahren der Louise Piëch. • Porsche erhielt in Österreich die Gene- Familien, die bei Porsche arbeiteten: der Auf Mitarbeiter und Aktionäre von ralvertretung für VW-Modelle – der Designer Ferdinand Alexander Porsche, Volkswagen muss die Entwicklung der Por- Grundstock für das Handelsunterneh- der das Erfolgsmodell 911 entworfen hatte, sche-Firmen wie pure Ironie wirken: Über men, das heute Autos fast aller Marken Produktionschef Hans-Peter Porsche, Ver- Jahrzehnte hinweg konnten sie nur des- des VW-Konzerns verkauft und über triebsmanager Hans Michel Piëch und Ent- halb zu Konzernen mit Milliardenumsätzen 13 Milliarden Euro Umsatz erzielt. wicklungschef Ferdinand Piëch. heranwachsen, weil sie mit dem VW-Kon- An ihm hatte sich der Streit entzündet. zern zusammenarbeiteten und von ihm * Am 23. Mai bei einem Spiel des VfL Wolfsburg. Ferdinand hatte die extrem teure Entwick-

60 der spiegel 30/2009 ter Louise Piëch während des Zweiten Weltkriegs ihre Kinder untergebracht hat- ten. Schon das Gebäude und die Erinne- rungen an die gemeinsame Zeit sollten eine beruhigende Wirkung auf den rebel- lischen Nachwuchs haben. Das Ergebnis der Beratung fiel jedoch anders aus als erwartet. „Wir gerieten uns voll in die Wolle“, sagt Ferdinand Piëch. Die Familie entschied, dass künftig keines ihrer Mitglieder mehr bei Porsche arbeiten und externe Manager die Firma führen sollten. Die meisten Clan-Mitglieder spielen seither in der Autoindustrie nur noch eine Rolle als weitgehend unsichtbare Porsche- Eigentümer, aber nicht mehr als Manager. Für Ferdinand Piëch indes begann damit erst richtig die Karriere, die ihn zuerst auf den Chefposten bei Audi und dann an die Vorstandsspitze des VW-Konzerns führte. Dass Piëch bereits früh zur zentralen Reizfigur in der Familie wurde, lag auch an seinem bewegten Privatleben, das sich in Zahlen messen lässt: Er hat zwölf Kinder mit vier Frauen.

W. BREITENEICHER / SCHNEIDER-PRESS BREITENEICHER W. Verheiratet war er seit seiner Studen- Aufsichtsrat Porsche mit Lebensgefährtin*: „Warum braucht VW einen Phaeton?“ tenzeit, aus dieser Ehe hatte er fünf Kinder. 1972 dann spannte er ausgerechnet seinem lung des Rennwagens 917 vorangetrieben. te, dass es in einem Familienunternehmen Cousin Gerd Porsche dessen Ehefrau Mar- Er agierte schon damals so, wie auch in mitunter „einen Karriereknick gibt, wenn lene aus. Das nahm der Porsche-Clan dem seiner späteren Karriere bei Audi und VW: man jemanden aus der Familie zum Früh- Piëch-Spross übel. Schon aus Prinzip, aber Er wollte die beste Technik, koste es, was stück nur knapp grüßt“. auch, weil so das sorgsam austarierte öko- es wolle. Die anderen warfen ihm Geld- Ferry Porsche bestellte die Familienmit- nomische Gleichgewicht zwischen den Fa- verschwendung vor. Er wiederum spöttel- glieder 1970 zur Gruppentherapie auf das milien durcheinandergeriet. Schüttgut, einen Hof im österreichischen Das Erbe von war * Claudia Hübner am 19. Februar beim Wiener Opernball. Zell am See, auf dem er und seine Schwes- 50:50 zwischen den Porsches und Piëchs Alte Familienbande ...... und neue Milliardendeals Gegenwärtige Eigentumsverhältnisse bei Porsche und VW Veränderungen durch das VW-Rettungspaket für die überschuldete Louise Daxer-Piëchs Erben Hans Michel Piëch PORSCHE Wolfgang Porsche VW erwirbt die Porsche AG in zwei Gerhard Porsche Ferdinand Piëch GMBH Hans-Peter Porsche Schritten von der Porsche Holding Ferdinand Alexander Porsche für insgesamt 8 Milliarden Euro. Der Autobauer Porsche verliert seine direkt und indirekt (über Porsche GmbH) direkt und indirekt (über Porsche GmbH) Eigenständigkeit und wird als zehnte 38,105% 61,895% Marke in den Volkswagen-Konzern integriert. PORSCHE AUTOMOBIL HOLDING SE Das Scheichtum Katar steigt bei Volks- wagen ein, indem es von der Porsche Aufsichtsratsvorsitzender: Wolfgang Porsche rund 10 Mrd. € Holding gehaltene Optionen auf VW- Schulden durch Aktien kauft. versuchte VW- Übernahme Die Holding wäre anschließend 100 % der Stammaktien 50,76% wieder schuldenfrei. Mögliche künftige Anteilsverhältnisse bei VW: PORSCHE AG VOLKSWAGEN KONZERN Land Porsche Aufsichtsratsvorsitzender: Niedersachsen Aufsichtsratsvorsitzender: Holding Wolfgang Porsche Ferdinand Piëch Vorstandsvorsitzender: 20,01% Vorstandsvorsitzender: 50,76% Wendelin Wiedeking Martin Winterkorn sonstige Anteile: MARKE: Porsche Streubesitz MARKEN: Volkswagen • Audi • 20,01% Streubesitz Seat • Škoda • • 29,23% Land 14,9% bis Bugatti • • Scania • 19,9% Volkswagen Nutzfahrzeuge Niedersachsen Katar

der spiegel 30/2009 61 den internen Konflikten eine Rolle. Die Familien haben sich zwar verpflichtet, im Aufsichtsrat von Porsche und beim Han- delsunternehmen in Salzburg nur gemein- sam abzustimmen. Sie müssen sich zuvor einigen. Dennoch erinnert Wolfgang Por- sche die „Gegenfamilie“ im Streitfall gern: „Wir haben ein paar Prozent mehr.“ Anfang der neunziger Jahre geriet der Sportwagenbauer dann in eine schwere Krise. Der US-Markt, wo Porsche die Hälf- te seiner Fahrzeuge verkaufte, war einge- brochen. Toyota bot umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro für die Firma. Doch die Familie wollte nicht verkaufen. So kam 1993 der damals völlig unbe- kannte Produktionschef, Wendelin Wie- deking, auf den Chefposten. Die ersten fünf, sechs Jahre im Amt waren die besten des Wendelin Wiedeking. Da war er der Sanierer. Mal holte er japanische Berater ins Werk, was die stolzen Porsche-Mon- teure in Stuttgart als Beleidigung empfan- den. Mal ging der junge Vorstandschef mit der Flex in die Fabrik und zerstörte Eisenregale. So wollte er der misstraui- schen Belegschaft zeigen, dass eine japa- nisch-schlanke Produktion keine Vorrats- lager benötigt. Wiedeking trieb auch die Manager lautstark an. Wenn einer nicht mitzog, drohte er: „Dem schneid ich die Eier ab.“ Selbst Ferdinand Piëch, mittlerweile vom Chefposten bei Audi an die Vor- standsspitze des VW-Konzerns in Wolfs- burg gewechselt, war beeindruckt und sag- te, er wisse nicht, ob er die Porsche-Sanie- rung mit der gleichen Konsequenz wie Wiedeking durchgezogen hätte. Die Familien erwiesen sich als groß- zügig. Sie garantierten Wiedeking, dass er künftig rund 0,9 Prozent des Gewinns als Bonus erhielt. Niemand konnte sich vor- stellen, dass der Profit der kleinen Au-

MARIJAN MURAT / PICTURE-ALLIANCE/ DPA / PICTURE-ALLIANCE/ MURAT MARIJAN toschmiede einmal auf über acht Milliar- Porsche-Museum in Stuttgart-Zuffenhausen: Selbst ein Crash half dem Mythos den Euro steigen und Wiedeking damit ein Gesamteinkommen von über 80 Millionen aufgeteilt. Ferry Porsche und seine vier ich meine Schaffenskraft aus den ruhigeren Euro jährlich einbringen könnte. Kinder hatten jeweils einen 10-Prozent-An- Zeiten geschöpft habe.“ Dann begann Phase zwei in Wiedekings teil an der Sportwagenfirma und am Au- Schließlich verließ er auch Marlene, und Wirken. Der Porsche-Chef etablierte sich tohandelshaus. Schwester Louise Piëch zwar – nächste Schmach für den anderen als Chefkritiker. Er warf dem damaligen und ihre vier Kinder hielten ebenfalls je Clan-Zweig – für das Kindermädchen Ur- Kanzler Helmut Kohl fehlendes Verständ- zehn Prozent. Als Marlene Porsche sich sula Plasser. Mit ihr hat Piëch drei Kinder. nis für die Wirtschaft vor und wetterte scheiden ließ, musste Gerd Porsche ihr Tei- Und mit ihr ist er bis heute verheiratet. etwa gegen Subventionen: „Luxus und le seines Besitzes abtreten. Die Art und Weise, wie er mit Marlene Stütze passen nicht zusammen.“ Oder ge- Manch einer in der Familie unterstellte umsprang – sie versetzt manche im Por- gen die Fusionitis in der Industrie: „Wenn Ferdinand Piëch deshalb, er wolle sich sche-Clan noch immer in Zorn, wenn sie Größe das entscheidende Kriterium wäre, durch die Verbindung mit Marlene auch auf Ferdinand Piëch treffen. Und auch müssten die Dinosaurier noch leben.“ einen höheren Anteil am Unternehmen dessen älterer Bruder Ernst sorgte für Er sprach aus, was viele dachten. In der sichern. Der Gescholtene sagt: „Schon aus Verwerfungen. Der wollte 1983 seine Fir- Großindustrie aber blieb Wiedeking ein diesem Grund wäre eine Heirat für mich menanteile an arabische Investoren ver- Außenseiter, dem man seine Sprüche al- nie in Betracht gekommen.“ kaufen. Die übrigen Familienmitglieder lenfalls durchgehen ließ, weil er eben nur Er lebte dann zwölf Jahre mit Marlene mussten knapp 100 Millionen Mark auf- der Chef der kleinen Firma Porsche war. „mehr oder weniger zusammen“, zeugte bringen, um den Ausverkauf zu verhin- Wiedeking selbst stilisierte dies zu seinem zwei Kinder mit ihr und zwei weitere mit dern. Weil beide Familienstämme sich die Erfolgsgeheimnis und gab ein Buch heraus einer anderen Frau. „Ich kann mich ins Anteile von Ernst Piëch teilten, hat die mit dem Titel „Das Davidprinzip“. asketische wie ins orientalische Wesen hin- Porsche-Seite seitdem ein Übergewicht. Es war die Zeit, in der die Nadelstreifen eindenken“, kommentierte er seine Le- Der in der Familie als „Ernst-Fall“ be- seiner Anzüge immer breiter und die Zi- bensweise später. „Jedenfalls weiß ich, dass zeichnete Vorgang spielt noch heute bei garren immer dicker wurden. Wiedeking

62 der spiegel 30/2009 Titel INTERFOTO Käfer-Produktion in Wolfsburg 1957: Symbol für den soliden deutschen Massengeschmack sprach zunehmend von „ich“, wenn er das Porsche und Piëch eine Lizenz zum Geld- kunft der beiden Familienfirmen in Gefahr Unternehmen meinte. Er trat auf wie ein drucken verschafft. Piëch sagt, Wirt- war. Ford-Chef Jacques Nasser hatte bei Unternehmer und nicht wie ein angestell- schaftsprüfer hätten jedes Jahr untersucht, Schröder angefragt, ob die Bundesregie- ter Manager, dessen Vertrag jederzeit ob Porsche-Unternehmen bei Entschei- rung etwas dagegen hätte, wenn der US- gekündigt werden kann. dungen des VW-Konzerns bevorzugt wor- Konzern bei VW einsteigen würde. Einem Ferdinand Piëch konnte das nicht den seien. Nie hätten sie etwas beanstan- Ein neuer Mehrheitseigentümer Ford gefallen. Manche vermuten, Wiedeking sei det. Zudem habe er sich als Vorstandschef hätte die Zusammenarbeit mit Porsche und ihm zu erfolgreich geworden. Er dulde kei- in Wolfsburg bei den Entscheidungen über dem Handelshaus jederzeit beenden kön- ne Götter neben sich. Vielleicht ist es aber diese Verträge stets der Stimme enthalten. nen. Piëch erkundigte sich im Familien- auch viel einfacher: Dem Milliardär wi- Auf jeden Fall wuchs die Salzburger Fir- kreis, ob die Stämme stattdessen beim VW- derstrebt alles Großspurige und Laute. ma der Familien zum größten Autohan- Konzern einsteigen könnten. Aber er Wenn Piëch einem Manager die Meinung delshaus Europas und sicherte ihnen ein konnte sie nicht überzeugen. Einige Mit- sagen will, wird er ganz leise: „Das war jetzt zweites Standbein neben der Sportwagen- glieder des Clans hätten zwar gern die gar keine gute Idee.“ Dann schweigt er eine firma Porsche. Ein Anruf des damaligen Mehrheit bei der VW-Tochter Audi über- gefühlte Ewigkeit, bis bei seinem Gegen- Bundeskanzlers Gerhard Schröder aber nommen. VW erschien ihnen aber zu groß über die ersten Schweißtropfen auf der Stirn zeigte Piëch im Jahr 2000, dass die Zu- und zu riskant. erscheinen. Eigentlich kann man dann So musste Piëch den Angriff aus um seine Papiere bitten. den USA persönlich abwehren. Er Als VW-Chef wusste Piëch auch, Glanz und Größe verrät nicht, wie ihm das gelungen dass ein guter Teil des Erfolgs bei Por- PORSCHE VOLKSWAGEN ist, und sagt nur: Er habe den Ford- sche nur dank der Zusammenarbeit 2007/2008 2008, Konzernzahlen Chef überzeugt, „dass ich einen mit Volkswagen möglich war. Allein 8,6* 6,6 GEWINN in Milliarden €, ernstzunehmenden Gegner abge- hätte Zuffenhausen zum Beispiel nie vor Steuern be“. Die Ford-Leute hätten dann den Geländewagen Cayenne ent- „schnell aufgegeben“. Es klingt wie wickeln können. Und auch das Auto- der Satz eines Mafia-Paten: „Ich handelsunternehmen der Familien in 7,5 113,8 UMSATZ in Milliarden € habe ihm ein Angebot gemacht, das Salzburg, in der Öffentlichkeit kaum er nicht ablehnen konnte.“ beachtet, erlebte dank VW einen stei- Fünf Jahre später kam die Wie- len Aufschwung. Es hatte die Impor- derauflage des Eroberungsplans: teursrechte der VW-Marken Volks- 12 202 369 928 MITARBEITER Wiedeking schlug den Familien ei- wagen, Audi, µkoda und Seat für vie- nen VW-Einstieg vor. Er hatte ein le Märkte Osteuropas erhalten. Luxusproblem, nämlich Barreser- Andere Autokonzerne erledigen 98 652 6 271 724 FAHRZEUGABSATZ alle Marken ven von über drei Milliarden Euro, diese Geschäfte selbst. Deshalb kam die er sonst an die Aktionäre hätte der Verdacht auf, VW habe dem ausschütten müssen. Und er sah Ge- Handelsunternehmen der Familien *inklusive außerordentlicher Gewinne aus der VW-Beteiligung fahren für Porsche. Das Unterneh-

der spiegel 30/2009 63 Titel

Stalin versprach Porsche viele Privile- gien und Vollmachten. Doch der Deut- sche lehnte ab, „nach reiflicher Überle- gung“, so Sohn Ferry. „Historische Ahnungslosigkeit“ Aber nicht die kommunistische Dik- tatur hatte ihn abgeschreckt, sondern Porsche und VW haben nicht nur ihren Konstrukteur gemeinsam – schlicht die Sprachbarriere. Wie sollte er beide Unternehmen stammen auch aus der Nazi-Zeit. die gigantische Aufgabe bewältigen, wenn er sich nicht in seiner Muttersprache ver- er Mann, ohne den es weder ständigen konnte? Volkswagen noch Porsche gäbe, Sohn Ferry schreibt, Stalins Angebot Dwurde 1875 in Böhmen geboren. „hätte mein weiteres Leben ganz ent- Im Spenglerbetrieb seines Vaters ab- scheidend beeinflussen können“. Nicht solvierte Ferdinand Porsche seine Lehre. nur seines. In der k.u.k. Hof-Wagen- und Auto- Der VW Käfer wäre sonst vielleicht mobilfabrik Lohner entwickelte er an- zum Volkswagen der Sowjetunion ge- schließend einen Antrieb, an dem heute worden. Womöglich wäre er dann auch wieder viele Konstrukteure basteln: ei- nicht zum Symbol des westdeutschen nen Elektromotor. Das damit ausgerüs- Wirtschaftswunders geworden, sondern tete Fahrzeug wurde bereits im Jahr 1900 zur Ikone russischer Rückständigkeit – zur Attraktion auf der Pariser Weltaus- wie später der real existierende Lada. stellung. Als Hitler 1934 von der deutschen Au- Schon in jungen Jahren genoss Porsche tomobilindustrie die Entwicklung eines einen derart guten Ruf, dass gleich zwei „geeigneten Kleinwagens“ verlangte, leg-

Diktatoren um seine Gunst und Arbeits- BILD ULLSTEIN te Porsche das beste Konzept vor – und kraft buhlten: Adolf Hitler und Josef Sta- VW-Kübelwagen, 1944 bekam den Auftrag. Bei der Automobil- lin. Porsche selbst hatte damit offenbar Tausende Zwangsarbeiter eingesetzt Ausstellung 1935 lobte Hitler, er freue nie ein Problem. sich, dass es dank „der Fähigkeit des Er war ein Tüftler, ein Entwickler, der 1932 besuchte eine Delegation aus Mos- glänzenden Konstrukteurs Porsche“ ge- sich nur für seine Konstruktionen in- kau Porsche in seinem Stuttgarter Büro. lungen sei, „die Vorentwürfe für den teressierte. Wer ihm den Auftrag erteilte, Kurz darauf lud Stalin ihn zu einer Infor- deutschen Volkswagen fertigzustellen“. war ihm letztlich ebenso gleichgültig wie mationsreise in die Sowjetunion ein. „Zu- Für die Produktion des Autos musste die Frage, ob es sich um zivile oder mi- erst kam uns die Einladung so phantas- eine neue Fabrik gebaut werden und litärische Projekte handelte. Die Pro- tisch vor, dass es uns schwerfiel, sie ernst- rund um die Fabrik eine neue Siedlung blemlösung war ihm wichtig, nicht die zunehmen“, erinnert sich sein Sohn Ferry entstehen, in der die Arbeiter wohnen Frage, wer sie bezahlte. später in seiner Autobiografie. „Aber sehr konnten. „Hitler hatte vorgeschlagen, die Im Ersten Weltkrieg konstruierte er bald wurde uns klargemacht, dass alles Fabrik in Mitteldeutschland zu errich- Flugzeugmotoren für die Armee des Kai- wirklich ernstgemeint war.“ ten“, erinnert sich Ferry Porsche. sers von Österreich und Zugmaschinen Stalin wollte die Sowjetunion mit Hil- Aus einem Flugzeug heraus wurde das für Mörsergeschütze. fe von Experten aus dem kapitalistischen geeignete Gelände gesucht, das in der Später entwickelte er für Daimler in Ausland weiter industrialisieren. Er ließ Nähe von Eisenbahn, Kanal und Auto- Stuttgart Sportwagen, bevor er zusam- dem Konstrukteur Flugzeug- und Auto- bahn liegen sollte. Gefunden wurde es in men mit seinem Sohn Ferry ein Kon- mobilwerke zeigen und machte ihm der Nähe der Wolfsburg, eines mittel- struktionsbüro in Stuttgart eröffnete, das schließlich das Angebot, Generaldirektor alterlichen Schlosses, nach dem die Stadt Autos für Zündapp und für NSU ent- für die Entwicklung der sowjetischen später benannt wurde. wickelte. Autoindustrie zu werden. Die Fabrik wollte Hitler „Porsche- Werk“ nennen. Ferdinand Porsche aber Der Porsche-Clan Ferdinand Porsche1875 – 1951 Aloisia Kaes 1878 – 1959 lehnte dies ab. So wurde daraus das Volkswagenwerk. Das Geld für den Bau der Fabrik Anton Piëch Louise Porsche Ferdinand „Ferry“ Porsche Dorothea Reitz stammte zu großen Teilen aus Gewerk- 1894 – 1952 1904 – 1999 1909 – 1998 1911 – 1985 schaftsvermögen. Daraus leitet die IG Metall noch heute einen Anspruch auf erweiterte Mitbestimmungsmöglich- keiten im VW-Konzern ab. Gegen die Ernst Hans Ferdinand Gerhard Anton Stimmen der Arbeitnehmervertreter im Piëch Michel Alexander Porsche Aufsichtsrat kann der VW-Vorstand die *1929 Piëch Porsche *1938 *1942 *1935 Produktion nicht in eine andere Fabrik verlagern. „Historische Ahnungslosigkeit“ warf Ferdinand Wolfgang Gewerkschaftschef Berthold Huber dem Piëch Porsche Porsche-Boss Wendelin Wiedeking des- Louise *1937 *1943 Hans-Peter halb vor, als der bei Volkswagen einstei- Daxer-Piëch Porsche gen und den Konzern in ein „normales“ 1932 – 2006 Aufsichtsratschef von VW, Aufsichtsratschef der Porsche Auto- *1940

FOTOS: THOMAS KIENZLE / AP KIENZLE THOMAS FOTOS: Aufsichtsrat der Porsche AG mobil Holding und der Porsche AG Unternehmen verwandeln wollte.

64 der spiegel 30/2009 HUGO JAEGER / TIME & LIFE PICTURES / GETTY IMAGES PICTURES / TIME & LIFE HUGO JAEGER Autoentwickler Porsche, Diktator Hitler 1939: Ein Wagen fürs Volk men war zu klein, um auf Dauer neue Die Nazis hatten nach 1933 Gewerk- Gegner hatte Piëch schon genug, denn Technologien selbst zu entwickeln. schaftshäuser und Druckereien besetzt, er hatte auf seinem Karriereweg eine Die Familien wären wohl bereit gewesen, später beschlagnahmt und der Deutschen Reihe von Managern zur Seite gesto- ihre beiden Unternehmen in den VW-Kon- Arbeitsfront übergeben. Die musste ßen. Einige von ihnen verbreiteten, Piëch zern einzubringen und im Gegenzug einen schließlich das Grundkapital von 50 Mil- sei als VW-Chef nicht tragbar. Und Anteil an dem Wolfsburger Autoriesen zu lionen Reichsmark zur Gründung der welche Schlagzeilen würde es auf dem erhalten. Doch da trat Holger Härter auf Gesellschaft zur Vorbereitung des Deut- wichtigen US-Markt provozieren, wenn den Plan, der Finanzchef von Porsche. Här- schen mbH zur Verfügung der Sohn des einstigen Wolfsburger ter ist ein eher unscheinbarer Manager, der stellen. Werkleiters, der Zwangsarbeiter einge- meist einen Drei-Tage-Bart trägt, sich für Ein echter Wagen für das Volk aber setzt hatte, an die Spitze des Konzerns Kafka interessiert und bei Eishockeyspie- wurde während des Kriegs in Wolfsburg rückte? len der Bietigheim Steelers gern auf der nicht mehr produziert. Lediglich 630 Kä- Ferdinand Porsche selbst diente Hitler Tribüne mitfiebert. In der Finanzbranche fer wurden hergestellt – und an Privile- während des Kriegs als Chef der Pan- galt er bereits als einer der Cleversten. gierte verteilt. zerkommission. Er stützte Hitlers Macht Zusammen mit Investmentbankern hat- Die Fabriken wurden zur Rüstungs- und profitierte von dem Regime. Histo- te er ein komplexes Modell ausgearbeitet. produktion zweckentfremdet, für Pan- riker Mommsen glaubt dennoch: „Wie Porsche sollte demnach mit seinen drei zerketten, Minen und einen Gelände- weit sich Porsche über den verbreche- Milliarden Bargeld, zusätzlichen Krediten wagen, der als „Kübelwagen“ bekannt rischen Charakter des Regimes, dem er und Optionsscheinen der VW-Einstieg ge- wurde. Tausende Zwangsarbeiter wurden diente, im Klaren gewesen ist, muss of- lingen. Und die Familien könnten weiter- später eingesetzt, Juden aus Konzen- fenbleiben.“ hin die Sportwagenfirma in Stuttgart und trationslagern und Kriegsgefangene vor Für Mommsen stellt Ferdinand Porsche das Handelshaus in Salzburg behalten. Ein allem aus der Sowjetunion und Polen. „den Prototyp des ausschließlich an tech- Wunderwerk des Investmentbankings. Werksleiter war ab 1941 Porsches nologischen Fragen interessierten Fach- Für Wiedeking begann mit dem VW- Schwiegersohn Anton Piëch. Der His- manns dar“. Eine Untersuchungskom- Abenteuer die dritte Phase seines Lebens toriker Hans Mommsen schreibt in seiner mission der Alliierten erhob später keine an der Porsche-Spitze: Aus dem vermeint- Studie über „Das Volkswagenwerk und Anklage gegen Porsche. Die Franzosen lichen David war ein Goliath geworden. seine Arbeiter im Dritten Reich“: „Anton nahmen ihn, seinen Sohn Ferry und Aber er redete noch wie früher und Piëch erklärte im Sommer 1943 unver- Schwiegersohn Anton Piëch einige Mo- schimpfte über Finanz-Heuschrecken, die blümt, er müsse billige Ostarbeiter ein- nate in Haft. Konzerne übernehmen und anschließend setzen, um nach dem Willen des Führers Als Ferdinand Porsche am 30. Januar deren Kassen leeren, um sich den Kauf- den Volkswagen für 990 Reichsmark zu 1951 starb, hinterließ er ein auf zwei preis wieder zurückzuholen. Die gleiche produzieren.“ Unternehmen aufgeteiltes Erbe: das Kon- Strategie verfolgte er bei VW nun selbst. Dieser Teil der Geschichte des VW- struktionsbüro in Zuffenhausen, aus dem Der Porsche-Boss war überzeugt, dass Konzerns holte Anfang der neunziger sich später die Sportwagenfirma Porsche er vor dem Höhepunkt seiner Karriere Jahre Ferdinand Piëch ein, den Sohn des entwickelte, und die Porsche-Depen- stehe. Tatsächlich beförderte er seit dem einstigen Werkleiters. Er war Chef von dance in Salzburg, die zum größten Auto- Einstieg bei VW nur seinen Niedergang, Audi und drängte an die Spitze des Volks- handelsunternehmen Europas werden auch wenn er dadurch zum bestbezahlten wagen-Konzerns. sollte. Dietmar Hawranek Manager der Republik werden sollte. Einmal im Jahr lud Wiedeking zu soge- nannten Chefredakteurstreffen. Vertrauli-

der spiegel 30/2009 65 Titel HEINRICH VÖLKEL / OSTKREUZ HEINRICH VÖLKEL Porsche-Betriebsratschef Hück: „Endlich mal die Klappe halten“ che Hintergrundgespräche in Restaurants zweiten Ehefrau, einer Filmproduzentin, Immerhin registrieren jetzt viele Men- waren vereinbart. Doch der Kreis war auch Partys besuchte. Dabei gehörte er schon schen bei Porsche wie VW, wenn WoPo stets groß genug, dass viele Wiedeking- seit 1978 dem Porsche-Aufsichtsrat an und etwas sagt. Und wenn er beispielsweise in Sprüche, selbst wenn sie um drei Uhr mor- übernahm 2007 sogar dessen Führung. einem Interview mahnt, die VW-Arbeiter gens an der Bar gefallen waren, den Weg in Porsche hat das Büro seines Vaters in sollten nicht demonstrieren, sondern lieber die Öffentlichkeit fanden. Zuffenhausen bezogen. Besuchern erzählt zurück an die Bänder gehen, braucht er Es waren Lästereien über die Luxusmo- er gern, dass Schreibtisch, Stühle und Lam- auf das laute Echo des Wolfsburger Be- delle bei VW, über Bentley, Bugatti und pen noch von Ferry Porsche stammen. In triebsrats nicht lange zu warten. den Phaeton – allesamt von Ferdinand einer Schublade des Schranks liegen die Während Cousin Piëch die Machtstruk- Piëch mitentwickelt. Es war Kritik an den original Schraubenschlüssel und -dreher, turen in Wolfsburg in allen Verästelungen „heiligen Kühen“ von Wolfsburg, zu denen Zirkel und Schablonen des Autokonstruk- kennt und zu nutzen weiß, begnügt sich etwa der Haustarifvertrag zählte. Und es teurs, sorgfältig nach Größe sortiert. Wolfgang Porsche mit dem Blick von waren kaum verbrämte Protzereien über Fünf Jahre hatte der studierte Volkswirt außen. Ein Treffen mit dem Wolfsburger das eigene Einkommen: „Vorstandsgehäl- bei Daimler gearbeitet. Er hatte Yamaha- Betriebsratschef Bernd Osterloh verwei- ter veröffentlichen wir nicht, das würde Motorräder importiert und verfügte über gerte er lange mit der Begründung, der die Republik nicht verkraften.“ klare Vorstellungen darüber, nach welchen solle sich doch mit Porsches Betriebsrat Nun ging Piëch endgültig auf Distanz zu Grundsätzen Unternehmen zu führen sind. Uwe Hück treffen. Das sei die richtige Ebe- seinem obersten Angestellten. Er fürchte- Beim VW-Konzern will er fortan keine Au- ne. Es ist auch die Arroganz der Süddeut- te, dass Wiedeking zur Gefahr für einen tos mehr entwickeln lassen, die zwar Pres- schen, die Wolfsburg zusehends erbost. vereinten VW-Porsche-Konzern würde. tige, aber keinen Gewinn bringen. Da ist er Das Bild, das Wolfgang Porsche vom Dass der Porsche-Boss mit seiner Hau- sich einig mit Porsche-Boss Wiedeking. VW-Konzern hat, ähnelt sehr dem von draufmethode aus befreundeten bald ver- Und er fragt: „Wozu braucht VW einen Wiedeking. Beide sehen im VW-Konzern feindete Unternehmen machen könnte. Phaeton, wenn Audi schon einen A8 hat?“ früh Geldverschwendung für Luxusmodel- Und dass sich die IG Metall die neolibera- Die Welt des VW-Konzerns ist ihm sehr le und überzogene Machtansprüche der len Sanierersprüche nicht würde gefallen fremd. Dass der Betriebsrat in Wolfsburg Betriebsräte. Das soll sich unter dem lassen. Piëch zeigte seine Abneigung wie so mächtig ist, dass VW-Personalvorstand neuen VW-Großaktionär Porsche ändern. oft mit einer kleinen Bösartigkeit. Auf Horst Neumann sogar Mitglied in der IG Schon deshalb verteidigt er seinen Wiede- der Hauptversammlung des VW-Konzerns Metall ist – all dies ist für den Porsche- king fortan gegen alle Anfeindungen. erteilte er als Versammlungsleiter dem Spross eine Art Paralleluniversum zu sei- Aber es mag damals auch eine Rolle „Herrn Dr. Wedeking“ das Wort. Nicht ner dynamischen Porsche-Welt. spielen, dass er selbst dank Wiedeking nun einmal, sondern mehrfach. Seinem Cousin Ferdinand Piëch, der eine Rolle besetzt, die er noch nie in sei- Mittlerweile aber hatte ein anderes Mit- nach seinem Ausscheiden als Vorstands- nem Leben hatte: Er ist jetzt der Herr glied aus dem Clan eine wichtige Position chef bei VW den Vorsitz im Volkswagen- Porsche, dem ein Teil des riesigen VW- besetzt: Wolfgang Porsche, genannt WoPo. Aufsichtsrat übernahm, hat er dies schon Konzerns gehört. Öffentlich war er bis dahin meist nur in öfter gesagt. „Ich sage ihm immer alles – Formal besetzt Wolfgang Porsche nun Erscheinung getreten, wenn er mit seiner auch wenn es nicht immer etwas nützt.“ die wichtigste Position des Clans: Weil sein

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Zweig mehr Anteile an der Porsche Auto- Gattin Ursula, die ihren Ferdinand bei Ferdinand sie mal wieder vorführt. Piëch mobil Holding hält, ist er deren Aufsichts- Autoshows ebenso begleitet wie auf Haupt- spielt auf Zeit. ratsvorsitzender. Insgesamt sitzen in dem versammlungen, knüpft Kontakte zum ein- Zu angesetzten Familientreffen erscheint Kontrollgremium drei Vertreter der Por- stigen Gegner. Sie lässt sich auf den Gips er nicht. Später erklärt er den Verwandten sche-Familie – und nur zwei Piëchs. ihres verletzten Arms eine Widmung von nur, es habe kein böser Plan hinter seinem Zu diesem Zeitpunkt, es ist Frühjahr Wulff schreiben. Gemeinsam ist das Ehe- Abstimmungsverhalten gesteckt. Und na- 2008, scheint Ferdinand Piëch entmach- paar Piëch dann unter den Gästen, als türlich wolle er, dass Porsche und VW wei- tet. Er ist zwar weiterhin Aufsichtsratsboss Wulff in Salzburg zum Ehrensenator er- ter zusammenwachsen. bei VW. Aber je mehr Anteile Porsche an nannt wird. Man spricht sich aus und agiert Der geplante Aufstand fällt in sich zu- VW erwirbt, umso stärker wird der Ein- künftig gemeinsam. sammen, bevor er richtig beginnt. Die fluss der Stuttgarter auf den Wolfsburger Am 15. April 2008 trifft sich Wulff mit meisten Mitglieder des Clans wollen vor Konzern. Wiedeking kauft und kauft VW- Kanzlerin Angela Merkel im „Sale e allem ihre Dividende kassieren und ihre Aktien. Pepe“, einem kleinen Italiener in Berlin- Ruhe haben. Ferdinand Piëch sind sie nicht Vollends zum Befehlsempfänger de- Charlottenburg. Es ist ein Gespräch, das gewachsen. Er strebt seit Jahren die ganz gradiert würde der VW-Vorstand, wenn ganz entscheidend wird für die weitere große Lösung an: den VW-Porsche-Kon- Porsche einen Beherrschungsvertrag mit Entwicklung des Machtkampfs zwischen zern, den seine Familie, aber vor allem Volkswagen abschließen würde. Dann Porsche und VW. Denn wenn die EU-Kom- natürlich er selbst entscheidend steuert. könnten die Stuttgarter einfach so die Fi- mission das VW-Gesetz wie beabsichtigt Das ist sein Lebensziel – und manchmal nanzreserven in Wolfsburg plündern – und kippt, hätte Porsche freie Fahrt in Wolfs- hat er auch einfach nur Glück. In diesem damit VW den eigenen Verkauf teilweise burg. Doch an diesem Abend gelingt es Fall kommt ihm ausgerechnet die Finanz- auch noch selbst bezahlen lassen. Wulff, die Kanzlerin zu überzeugen. Sie krise zu Hilfe. Porsche hat sich verspeku- Nur zwei Voraussetzungen müssen noch setzt danach durch, dass Niedersachsen liert und ist nun mit rund zehn Milliarden erfüllt werden: Porsche braucht 75 Prozent auch bei einem geänderten VW-Gesetz sei- Euro hoch verschuldet. Der VW-Konzern der VW-Aktien. Und das VW-Gesetz muss ne Sperrminorität behält. hat Cash-Reserven von über zehn Milliar- fallen, das dem Land Niedersachsen eine Die ersten Züge in Piëchs Schachspiel den Euro. Wer das Geld hat, hat die Macht. Sperrminorität und damit ein ewiges Veto werden sichtbar. Als Nächstes will er den VW bietet an, das Sportwagengeschäft von einräumt. Beide Probleme scheinen lös- Durchgriff von Porsche auf den VW-Kon- Porsche zu kaufen. Dann könnte die Por- bar, doch dann zeigt Ferdinand Piëch, zu zern begrenzen. Ein Ausschuss des Wolfs- sche Holding mit dem Erlös ihre Schulden welcher Meisterschaft in Sachen Macht- burger Aufsichtsrats soll künftig alle Ge- abbauen. kampf er es gebracht hat. Schließlich hat schäfte mit Porsche genehmigen. Zur Sit- Doch das wäre das Ende der schwäbi- er schon einige Affären überstanden, die zung, auf der abgestimmt wird, erscheint schen Selbständigkeit. Finanzchef Härter andere gewiss das Amt gekostet hätten: Piëch nicht. Er hat seine Stimmbotschaft versichert Porsche-Boss Wiedeking, man den Fall López, als der von General Mo- schriftlich hinterlegt. Es ist eine Enthal- werde das Schuldenproblem allein lösen. tors zu VW gewechselte Einkäufer José Ig- tung. Damit haben die zehn Arbeitneh- Wiedeking erklärt Wolfgang Porsche, ein nacio López geheime Unterlagen nach mervertreter und Ministerpräsident Wulff Einstieg des Scheichs von Katar könnte Wolfsburg mitgebracht hatte, und den die Mehrheit. Porsche retten. Der Miteigentümer will es Skandal um bezahlte Lustreisen für VW- Wiedeking und Wolfgang Porsche wer- nur zu gern glauben. Betriebsräte. den völlig überrascht. Sie toben. Piëch hat Aber Piëch inszeniert sein eigenes Spiel: In der neuen Auseinandersetzung such- sie zuvor nicht informiert. Ganz entspannt erscheint er am 11. Mai te Piëch zuerst Verbündete. In diesem Fall Damit aber überzieht der große Strate- mit Gattin Ursula auf der Terrasse eines sind dies der VW-Betriebsrat und Minis- ge. Nicht nur Cousin Wolfgang Porsche ist Hotels an der Costa Smeralda auf Sardi- terpräsident Wulff. Bei der Wahl der Part- „entsetzt“, auch der eigene Bruder Hans nien. Ein paar Dutzend Journalisten soll ner lässt er sich nicht durch Gefühle leiten. Michel Piëch, ein eher besonnener Rechts- der neue VW Polo präsentiert werden. Auf Wulff müsste er eigentlich sauer sein, anwalt, geht auf Distanz. Einige aus der Nun lauschen sie andächtig den Worten weil der ihn kurz nach dem Einstieg von Familie planen den Putsch. Sie wollen des Patriarchen, der mit wenigen Sätzen Porsche bei VW im Wolfsburger Auf- Piëch als ihren Vertreter im Aufsichtsrat seinen Widersacher hinrichtet: „Zurzeit sichtsrat ablösen wollte. von VW ablösen. Und sie sind es leid, dass habe ich noch Vertrauen zu Wiedeking“, sagt er und fügt nach kurzer Pause an: „Streichen Sie das Wort ‚noch‘.“ Er erwarte nicht, dass Wiedeking von sich aus aufgebe. „Der müsste sehr viele Stufen runtersteigen, ein Rollenwechsel vom Durchmaschierer zur Demut.“ Später dann drängt Frau Piëch ihren Gatten zum Aufbruch: „Was man bis 23 Uhr nicht erledigt hat, wird nichts mehr. Und um Mitternacht gehen nur noch Lum- pen ins Bett.“ Beide lächeln versonnen, und Piëch verabschiedet sich mit den Wor- ten: „Bitte um gute Nachrede.“ Wiedeking aber kämpft. Der Scheich aus Katar ist seine letzte Hoffnung. Doch die Vertreter von Katar wollen sich nicht in den Kampf der Familien und der Konzer- ne einmischen. Sie wollen erst nach einer Einigung der Parteien investieren, und dann in den VW-Konzern.

DANIEL KARMANN / DPA (L.); PORSCHE / DDP (R.) (L.); PORSCHE KARMANN / DPA DANIEL Und Wolfgang Porsche will die Nieder- Aufsichtsrat Porsche, Manager Wiedeking, Macht: „Es ist alles offen“ lage zumindest nicht vor anderen einge-

68 der spiegel 30/2009 MANEESH BAKSHI / AP BAKSHI MANEESH Porsche-Filiale in Doha, Katar: Der Scheich war Wiedekings letzte Hoffnung stehen. Als Porsche-Betriebsratschef Uwe Katar mit einem Paket zwischen 14,9 und ern? Nichtmilliardäre mögen schmunzeln Hück ihn vergangene Woche fragte, wie 19,9 Prozent. über solche Überlegungen. Für Wolfgang es aussehe, sagt er: „Es ist noch alles of- Das Vermögen der Porsches und Piëchs Porsche sind sie ein ernstes Thema. Daran fen.“ Auch die geplante Entlassung Wie- hat sich vervielfacht. Hatten sie vor dem zeigt sich, dass die Vergangenheit in den dekings hat er noch dementiert. Hück Einstieg in Wolfsburg 100 Prozent an dem beiden Familien wohl nie vergehen wird. schoss deshalb noch munter gegen Chris- kleinen Sportwagenbauer Porsche, besit- So viele offene Fragen stellen sich noch: tian Wulff. Der Ministerpräsident solle zen sie nun über die Hälfte des zweitgröß- Wie viel Millionen Abfindung wird Wie- „jetzt endlich mal die Klappe halten“. ten Autokonzerns der Welt. Es war viel- deking mitnehmen? Welche Rolle wollen Dabei haben die Familien Porsche und leicht eine schmutzige, aber auch außer- die Scheichs aus Katar in Wolfsburg spie- Piëch sich längst darauf verständigt, dass ordentlich profitreiche Familienfehde. len? Wie wird sich der kleine Sportwagen- am Donnerstag dieser Woche auf der Auf- Spätestens jetzt steht der deutsch-öster- bauer als neue Marke im großen VW-Im- sichtsratssitzung beschlossen werden soll: reichische Industriellenclan auf einer Stu- perium einfügen? Und vor allem: Wird der Die Porsche AG wird in zwei Schritten an fe mit den großen Dynastien der Welt, den vereinte VW-Porsche-Konzern nun zum VW verkauft. Die Wolfsburger überneh- Fords, den Agnellis, den Peugeots. Schlachtfeld für die Kriege des Porsche- men zuerst 49,9 Prozent und zu einem spä- Wolfgang Porsche ist dennoch der Ver- Piëch-Clans? teren Zeitpunkt die übrigen Anteile. Die lierer der Auseinandersetzung. Noch im- Richtig spannend wird es, wenn die Porsche Holding dürfte dafür rund acht mer führt er den Aufsichtsrat der Porsche nächste Generation der beiden Familien Milliarden Euro bekommen und kann ihre Automobil Holding. Doch die wird künftig das Erbe übernimmt. Dann sprechen noch Schulden weitgehend tilgen. Möglicher- kaum noch eine Rolle spielen. Zu schaffen mehr Menschen mit, wenn es um die Zu- weise übernimmt VW sogar noch das Au- macht ihm aber auch, dass er für die kunft des Autokonzerns geht. tohandelshaus der Familien in Salzburg, Zuffenhausener Belegschaft so etwas wie Ferdinand Piëch hat zwar die größten was ihnen über drei Milliarden Euro ein- ein Verräter ist, weil er den Verkauf an Chancen, dass eines seiner Kinder die bringen dürfte. VW nicht verhindert hat. Auto-Gene von ihm geerbt hat. Von sei- Im Gegenzug halten die Familien dann Werden die Mitarbeiter ihn auspfeifen, nem Dutzend Kinder, sagte er einmal, sei über 50 Prozent an einem vereinten VW- wenn sie am 19. September wie geplant im am ehesten der Jüngste geeignet. Doch der Porsche-Konzern. Niedersachsen soll wei- neuen Porsche-Museum den 100. Geburts- ist noch ein Teenager – ohne Führerschein. terhin mit über 20 Prozent beteiligt sein, tag seines verstorbenen Vaters Ferry fei- Dietmar Hawranek

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