Proteinhydrolysate Und Deren Derivate Sowie Mittel, Enthaltend Diese
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*DE102008034386A120090730* (19) (10) DE 10 2008 034 386 A1 2009.07.30 Bundesrepublik Deutschland Deutsches Patent- und Markenamt (12) Offenlegungsschrift (21) Aktenzeichen: 10 2008 034 386.2 (51) Int Cl.8: A61K 8/64 (2006.01) (22) Anmeldetag: 23.07.2008 A61Q 5/02 (2006.01) (43) Offenlegungstag: 30.07.2009 A61K 8/44 (2006.01) C08L 89/00 (2006.01) D06M 16/00 (2006.01) C11D 3/384 (2006.01) (66) Innere Priorität: (71) Anmelder: 10 2007 056 932.9 23.11.2007 Henkel AG & Co. KGaA, 40589 Düsseldorf, DE 10 2008 032 464.7 10.07.2008 10 2008 032 465.5 10.07.2008 (72) Erfinder: 10 2008 032 466.3 10.07.2008 Krueger, Marcus, 25373 Ellerhoop, DE; Henke, Marlene, 21271 Asendorf, DE; Goddinger, Dieter, Dr., 25336 Klein Nordende, DE Die folgenden Angaben sind den vom Anmelder eingereichten Unterlagen entnommen (54) Bezeichnung: Proteinhydrolysate und deren Derivate sowie Mittel, enthaltend diese (57) Zusammenfassung: Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind in einer ersten Ausführungsform Protein- hydrolysate, erhalten aus Haaren von Säugetieren mit einer Haardichte von mindestens 400 Haaren pro cm2. In weiteren Ausführungsformen betrifft die Erfindung kosme- tische Mittel sowie Wasch- und Reinigungsmittel, die diese Hydrolysate oder Derivate davon enthalten. 1/85 DE 10 2008 034 386 A1 2009.07.30 Beschreibung [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Proteinhydrolysate und deren Derivate sowie Mittel, die diese Prote- inhydrolysate und deren Derivate enthalten, beispielsweise Reinigungsmittel für Textilien, harte Oberflächen und den menschlichen Körper. Insbesondere betrifft die Erfindung Haarbehandlungsmittel sowie die Verwen- dung dieser Mittel zur Reinigung und/oder Pflege von Haut und Haar. [0002] Proteinhydrolysate werden durch Spaltung von tierischem oder pflanzlichem Eiweiß entweder durch Zugabe von Säuren unter hohen Temperaturen und Druck oder durch den Einsatz von Enzymen gewonnen. Dabei entstehen je nach Prozessführung kürzere Eiweißketten und Aminosäuren. Nach dem gleichen Prinzip werden Speisewürzen und Sojasaucen sowie Gelatine hergestellt. [0003] Proteinhydrolysate sind demnach Hydrolyse-Produkte aus bestimmten Proteinen, z. B. des tierisch ba- sierten Collagens (Collagenhydrolysate) oder des pflanzlich basierten Weizenproteins (Gluten). Man unter- scheidet bei der Herstellung zwischen alkalischer, saurer und enzymatischer Hydrolyse. [0004] Bei der alkalischen Hydrolyse findet eine statistische Spaltung der Peptid-Kette statt. Da die Carbo- xy-Gruppe der Peptide während der Hydrolyse als Salz vorliegt, wogegen die Amino-Gruppe ungeschützt ist und teilweise abgespalten werden kann, resultiert ein Hydrolysat, bei dem die Polypeptide eine höhere Zahl von Carboxy- als Amino-Gruppen enthalten; der isoelektrische pH-Bereich dieser Produkte liegt bei < 6. Ge- nerell treten Verluste an Aminosäuren (Lysin, Cystein, Threonin und Arginin) auf. Auch die Hydrolyse unter sauren Bedingungen führt zu einer unspezifischen Öffnung der Peptid-Bindung. Anders als bei der alkalischen Hydrolyse, liegt beim sauren Abbau die Amino-Gruppe als Salz und die Carboxy-Funktion in freier Form vor, die jedoch eine wesentlich höhere Stabilität als die ungeschützte Amino-Gruppe aufweist. Auf diesem Wege werden Hydrolysate mit einem isoelektrischen pH-Bereich von < 7 gewonnen. Generell wird vor allem Lysin partiell zerstört. [0005] Die enzymatische Hydrolyse ist am schonendsten. Je nach Reaktionsbedingungen und verwendeten Enzymen erhält man Eiweißhydrolysate mit definiertem Abbaugrad und Peptid-Spektrum. Eine enzymatische Spaltung bis zu den Aminosäuren ist nur mit erheblichem Aufwand möglich, da für diesen Zweck mehrere En- zyme mit unterschiedlichen, jedoch sich ergänzenden und somit im Komplex wirksamen Aktivitäten ausgestat- tet sein müssen. Weit günstiger ist die enzymatische Partialhydrolyse zu bewerten, bei der Hydrolysegrade bis zu 35% erreicht werden; im Mittel ist hier jede 3. Peptid-Bindung gespalten. Zur Hydrolyse sind bevorzugt En- zyme mit einem sehr breiten Wirkungsspektrum zu verwenden (z. B. Pronase®). [0006] Proteinhydrolysate werden in der Kosmetikindustrie breit eingesetzt. Die für die Herstellung kosmeti- scher Mittel geeigneten Eiweißhydrolysate haben Molmassen von ca. 2000, sind gut wasserlöslich und nicht mehr oberflächenaktiv. Wegen ihrer kolloidalen Eigenschaften sind sie als Dispergiermittel geeignet und unter- stützen das Schmutztragevermögen von Tensid-Lösungen. Sie ziehen leicht auf die Haut auf und können de- ren Feuchthaltevermögen zu verbessern. Da Eiweißhydrolysate mikrobiologisch anfällig sind, müssen entspre- chende Produkte konserviert werden. [0007] Menschliche Haut und menschliches Haar werden heute in vielfältiger Weise mit kosmetischen Zube- reitungen behandelt. Dazu gehören etwa die Reinigung der Haare mit Shampoos, die Pflege und Regeneration mit Spülungen und Kuren sowie das Bleichen, Färben und Verformen der Haare mit Färbemitteln, Tönungs- mitteln, Wellmitteln und Stylingpräparaten. Aber auch in anderem Zusammenhang kommt der menschliche Körper in Berührung mit verschiedenen Produkten, beispielsweise beim Abwasch mit manuellen Geschirrspül- mitteln, beim Tragen von mit Waschmitteln oder Weichspülern behandelten Textilien usw.. [0008] Es ist daher seit langem üblich, die entsprechenden Produkte mild und hautfreundlich bzw. haarpfle- gend zu gestalten oder zumindest ein weiteres Präparat zur Verfügung zu stellen, das im Anschluß an die An- wendung des ersten eine Pflegeleistung bereitstellt. Im Falle der Haarbehandlung werden, üblicherweise in Form einer Spülung, die Haare mit speziellen Wirkstoffen, beispielsweise quaternären Ammoniumsalzen oder speziellen Polymeren, behandelt. Durch diese Behandlung werden je nach Formulierung die Kämmbarkeit, der Halt und die Fülle der Haare verbessert und die Splißrate verringert. [0009] Weiterhin wurden in jüngster Zeit so genannte Kombinationspräparate entwickelt, um den Aufwand der üblichen mehrstufigen Verfahren, insbesondere bei der direkten Anwendung durch Verbraucher, zu verringern. [0010] Die zur Verfügung stehenden Wirkstoffe sowohl für separate Nachbehandlungsmittel als auch für 2/85 DE 10 2008 034 386 A1 2009.07.30 Kombinationspräparate wirken im allgemeinen bevorzugt an der Haut- bzw. Haaroberfläche. So sind Wirkstoffe bekannt, welche dem Haar Glanz, Halt, Fülle, bessere Naß- oder Trockenkämmbarkeiten verleihen oder dem Spliß vorbeugen. Genauso bedeutend wie das äußere Erscheinungsbild der Haare ist jedoch der innere struk- turelle Zusammenhalt der Haarfasern, der insbesondere bei oxidativen und reduktiven Prozessen wie Färbung und Dauerwellen stark beeinflußt werden kann. [0011] Die bekannten Wirkstoffe können jedoch nicht alle Bedürfnisse in ausreichendem Maße abdecken. [0012] Insbesondere bei der Haarreinigung führt ein gesteigertes Hygienebewußtsein zu einer immer häufi- geren Reinigung der Haare. Um hierbei neben optimaler Reinigung und Pflege der Haare langzeittauglich zu sein, müssen die verwendeten Mittel besonders mild zum Haar und zur Kopfhaut sein. Zwar sind an sich milde Tenside aus den unterschiedlichsten Gruppen bekannt, doch befriedigen diese noch nicht alle Verbraucher- wünsche in ausreichendem Maße. Gleiches gilt sinngemäß auch für Reinigungsmittel, welche vom Verbrau- cher im Haushalt angewendet werden und für Waschmittel für Textilien. [0013] So hat sich beispielsweise gezeigt, daß häufiges Haare waschen die Struktur der Keratinfasern beein- trächtigen kann, so daß der Zusatz bestimmter Substanzen erforderlich ist, die die innere Struktur der Keratin- fasern stärken und damit die Festigkeit, den Griff und die Zugfestigkeit von Keratinfasern verbessern. [0014] Es ist bekannt, Proteinhydrolysate in kosmetischen Produkten einzusetzen, um den Produkten ein be- stimmtes Eigenschaftsprofil zu geben. Es wurde nun gefunden, daß sich bestimmte Proteinhydrolysate beson- ders für den Einsatz am menschlichen Körper eignen und daß sich deren Wirkung durch eine spezielle Formu- lierung der Produkte steigern läßt, indem die Produkte PEG-frei formuliert werden. [0015] Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind in einer ersten Ausführungsform Proteinhydrolysate, erhalten aus Haaren von Säugetieren mit einer Haardichte von mindestens 400 Haaren pro cm2. [0016] Wie bereits ausgeführt, sind Proteinhydrolysate Abbauprodukte von Proteinen (Eiweißen, Eiweißstof- fen). Die Bezeichnung Protein geht auf Berzelius zurück und leitet sich von griechisch proteuein = "der Erste sein" ab. Proteine sind natürlich vorkommende Copolymere, die sich in der Regel aus 20 verschiedenen α-Ami- nosäuren als Monomere zusammensetzen. Von den nahe verwandten Polypeptiden werden sie aufgrund ihrer molekularen Größe unterschieden, wenn auch nicht immer streng abgegrenzt: Ab etwa 100 Monomer-Einhei- ten (Aminosäure-Resten) spricht man meist von Proteinen. Es ergeben sich relative Molmassen von 10000 bis mehrere Millionen. [0017] Die Aufeinanderfolge der einzelnen Bausteine (Primärstruktur) unterliegt im Allgemeinen keinen offen- sichtlichen Gesetzmäßigkeiten, so daß potentiell jede Kombination möglich ist. Man schätzt, daß in unserem Lebensraum ca. 1011 verschiedene Proteine vorkommen; ein Höherer Organismus soll ca. 105-106 verschiede- ne Proteine enthalten. [0018] Man teilt die Proteine nach Gestalt und Verhalten gegen Wasser und Salze ein in globuläre Proteine z. B. Albumine, Globuline, Gluteline, Histone, Prolamine, Protamine, sowie Skleroproteine, z. B. Keratine, Fi- broin, Elastin, Collagene. Nach der Zusammensetzung trifft man die Einteilung in einfache Proteine, deren Hy- drolyse