Heute auf Seite 3: 20 Jahre Berliner Mauer

UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

l dfidtnidruiM halt t uij.r. ulU n • \ Jahrgang *2 — Folge 32 I tu h. .ii» «kochrntli« h 8. August 1981 P«rk«IW 84/86. 2000 iUmbur« 13 C 5524C

Innerdeutsche Beziehungen:

Umstrittener Häftlingsfreikauf Berliner Anwalt warnt: In den Häftlingstransporten befinden sich zu viele Kriminelle und zu wenige politische Gefangene

Das Bundesminislerium für innerdeutsche Spione aus den .DDR*-Zuchthäusern freige- Beziehungen hat dem West-Berliner Rechts• kauft hat. Sie wurden inzwischen enttarnt. In anwalt l ein Salm, der im Auftrage der Bun• 34 anderen Fällen wurden Flüchtlinge aus der desregierung ehemalige politische Häftlinge .DDR" als Spione überführt. Teils wurden sie aus der „DDK" freikaufte, das Mandat entzo• nach ihrer Flucht erpreßt, teils kamen sie gen. Der Jurist wurde von Bonn „gefeuert", schon mit gezielten Aufträgen des Staatssi• w eil er daran Kritik geübt hat, daß die Bundes• cherheitsdienstes über die Grenze. regierung widerspruchslos Kriminelle mit Um die Flucht besonders realistisch zu ge• freikauft. stalten, wurden die .Flüchtlinge", die mit ge• Wie ein in Bielefeld ers< heinencfer Informa• zielten Aufträgen über die Grenze in Marsch tionsdienst in diesem Zusammenhang erfah• gesetzt wurden, zum Teil sogar von ,DDR"- ren haben will, hat Re< htsanwalt Salm im Ge- Grenzposten beschossen. Auch dieser .Be• spra< h mit dem Ministerium mehrfach be• schuß" war Bestandteil des Tarnmanövers, mit mangelt, daß SH h in den Transporten, die dem den .Flüchtlingen" sozusagen ein .Perso• zweimal im Monat im Bundesnotaufnahmela- nalschein" erteilt wurde. Konnte er doch be- ger Gießen ankommen, zu viele Kriminelle w e^on. daßer unter Lebensgefahr das Territo• und zu wenig pohtisr he Gefangene befinden. rium der .DDR" verlassen hatte. Nach dem zi• Diese Kritik des Anwalts soll im Franke-Mini• tierten BKA-Bericht wurden weitere 47 Über• sterium erheblu he Verärgerung ausgeübt siedler aus anderen Ostblockländern als haben, weil die Bundesregierung offiziell nie Agenten verhaftet. Im Jahre 1980 wurden ins• zugegeben habe, daß ite von der .DDR" ge• gesamt 593 Ost-Agenten gefaßt. Trotzdem hat zwungen werde, die Ankommenden unbese• die Enttarnung dieser Agenten die .DDR" kei• hen abzunehmen. Und zwar nach dem Motto: neswegs veranlaßt, ihre Bemühungen einzu• Alle oder keinen' schränken. Das Bundeskriminalamt weist Line spie< herin des genannten Bundesmi- vielmehr auf die zunehmende Spionagetätig• nist.•rumis bestätigte inzwischen, daß dem keit des Ostblocks in der Bundesrepublik Anwalt das Mandat entzogen worden sei. Ein Deutschland hin. Man kann aber davon aus• soh hes Mandat, so die Sprecherin, setze ein gehen, daß die Mittel verfeinert werden. Vor unserer Botschaft in Warschau: In langen Schlangen warten polms< he Bürger, um mi persönliches Vertrauensverhältnis voraus, Es bedarf keines besonderen Hinweises, Einreisevisum in die Bundesrepublik Deutschland zu beantragen Foto ap das nicht mehr gegeben sei. Auch Rechts- daß auch wir das Los der wirklichen politi• a n w 11 It Salm hat inzwischen bestätigt, daß ihm schen Gefangenen gemildert wissen wollen, das Mand.it, das er seit 1972 innehatte, ohne wenngleich schon für sich spricht, daß die Angabe von Gründen entzogen worden sei. .DDR" diese bedauernswerten Deutschen nur Schon in der früheren Zeit ist in der Presse gegen Riesenbeträge an DM in den westlichen Ostgebiete: die Vermutung aufgetaucht, daß die „DDR"- Tei I Deutschlands reisen läßt. So sehr also dem Behörden immer wieder versuchen, in die von echten Freikauf Verständnis entgegenge• der Bundesregierung freigekauften Häftlings• bracht wird, so sehr muß vermieden werden, Hilfe als Zeichen unserer Treue transporte einsitzende Strafgefangene einzu• daß Ost-Berlin auf diese Weise seine Kriminel• schieben, die wegen krimineller Taten in der len los wird und seine Agenten sicher placie• H.W. — Wer sich an diesen vermiesten zeichnete, daß man dem Volk aufs Maul .DDR" abgeurteilt sind. Einmal, so heißt es, ren kann. Die Mahnungen des Rechtsanwalts Sommerabenden sein Bier gönnt und dabei so• schauen müsse, wenn man wissen wolle, wie es habe die .DDR" hiermit einen Weg gefunden, Salm verdienen daher nicht nur Berücksichti• zusagen an der Theke ins Gespräch kommt, er• um seine Gefühle bestellt ist. Neben dem ver• unverbesserlu he Rechtsbrecher .für teures gung, sondern eine Erörterung dieses Falles. lebt eben das, was Martin Luther damit be- regneten Sommer, den vermutlich ins Haus Geld" loszuwerden, andererseits könnedurrh stehenden weiteren Einschränkungen und dies, PraxisderHäftlingsfreikaufinderBevöl• den Zumutungen der großen Bozingesellsr hal• kerung der Bundesrepublik diskreditiert wer• Blick nach Bonn: ten, die l nterbilanz machen und zuglei< h Mil• den. Zwar wird in (Jen linksstehenden Medien liardengew innoausweisen, bildet nu ht zuletzt standig über das S< heifern von ehemaligen po• die Lage in Polen Gesprat hsstoll für ein litischen Haitiingen herirhtet.wobciaber ver• Sinkendes Stimmungsbarometer Thema, das weitgehende Beachtung findet. schwiegen wird, daß. wie hier berichtet, die Dabei kann man feststellen, daß von S< haden- .DDR" die Transporte mit Kriminellen auffüllt, Meinungsforscher signalisieren Popularitätsschwund für Bonn freude keine Rede, vielmehr davon die Spra• die dann auch in der Bundesrepublikscheitern che ist, daß diesem Lande erspart bleiben und wieder straffällig werden. Bonn — Mutmaßungen, daß es zwischen wächst unverkennbar. Es ist verständlich, daß möge.nochstärkerunterdassow|etis( he hx h Der Bonner Mens< henhandel ist aber auch den Koalitionsparteien noch vor den Sommer• die schlechte wirtschaftliche Lage sich auch zu geraten. noch durch eine andere Enthüllung ins Zwie• ferien zu einer ernsten Zerreißprobe kommen auf die Stimmung der bundesdeutschen Be• Man weiß sehr wohl, daß — bedingt aus der licht geraten Das Bundeskriminalamt hat und der Haushalt 1982 hierfür die Grundlage völkerung auswirkt. Geschichte — die Polen den Na< hbarn zur einen Bern ht vorgelegt, aus dem hervorgeht, abgeben werde, dürften sich als Spekulation So haben denn die Mannheimer For• Rechten wie zur Linken oft mit Argwohn ge• daß der .1M >R"-Geheimdienst den Gefange• erweisen. Man sollte vielmehr davon ausge• schungsgruppe Wahlen und das Emnid-Insti- genüberstanden« Doch diejenigen, die uns nen-Handel, der uns jährlich 120 Millionen hen, daß die beiden Partner die Ruhe der tut unabhängig voneinander ermittelt, daß nach 1945 weismar hen wollten, das polnische DM kostet, zur Emschleusung von Agenten Sommermonate nutzen werden, um wieder das Ansehen der Koalitionsregierung Schmidt/ Volk habe sich für die Sowjets entschieden, mißbraucht. Aus dem internen Bericht des Gleichklang demonstrieren zu können. Wenn• Gensc her tief er gesunken ist als das der Regie• müßten peinlich berührt sein, wenn sie in die• Bundeskriminalamtes geht hervor, daß die gleich auch mit dem Rotstift gearbeitet und der rung Brandt, kurz vor dessen Rücktritt im Mai sen Wochen erleben, wie Männer und Frauen Bundesregierung im vergangenen Jahr 24 Haushalt auf die Möglichkeit von Einsparun• 1974. Folgt man der Emnid-Umfrage, so wird polnischer Nationalität anstehen, um ein gen durchforstet wird, muß man dennoch z- B. die derzeitige Bundesregierung inzwischen Visum für die Bundesrepublik Deutschland zu damit rechnen, daßab 1982 der Bürger mit wei• von 55 Prozent der Bundesbürger negativ be• erhalten. Oder auf dem Umwege über Öster• teren Steuern zur Kasse gebeten wird, um dazu urteilt, während nur noch 42 Prozent mit ihr reich — hier besteht kein Visazwang — der beizutragen, das finanzpolitische Versagen zu zufrieden sind. Unter denjenigen, die sich .zu• Volksrepublik zu entkommen versuchen. Sie beheben. frieden" bekannt haben, soll sich ein erhebli• setzen sich nicht nach Osten ab, sondern sie Zwar kommt die amerikanische Hochzins- ches Potential an Rentnern befinden. Hier wollen in den Westen. Dabei handelt es sich Politik der Bundesregierung sehr entgegen, könnte ein Stimmungsumschwung dann ein• keineswegs um politisch Verfolgte, sondern um die eigene falsche Politik zu kaschieren, treten, wenn die von der Bundesregierung zu um Männer und Frauen, die angesu htsder ka• doch weiß der Bürger längst, daß das nicht sel• beschließenden Maßnahmen zur Sanierung tastrophalen wirtschaftlichen Lage in ihrem ten aus wahltaktischen Gründen geknüpfte des Haushaltes auch diesen Personenkreis Vaterland den Weg in die Bundesrepublik su• soziale Netz einer der Gründe für unsere Lage treffen würden. chen; nicht zuletzt wohl, w eil sie glauben, sie h ist und daß die hierfür zu machenden Aufwen• Bemerkenswert erscheint, daß nach den hier eine bessere Existenz aufbauen und in dungen auf die Dauer nicht durchgehalten Ermittlungen der Meinungsforscher auch 21 Freiheit leben zu können. werden konnten, ohne daß eine schwierige Si• Prozent der SPD-Wähler die Regierung nega• Während die Deutschen in den von Polen tuation entstehen würde. Obwohl diese Situa• tiv beurteilen. Bei den Anhängern des Koali• verwalteten Ostgebieten oft jahrelang und er• tion jetzt da ist, wird immer noch der Eindruck tionspartners FDP sind es sogar 48%, die su h folglos Ausreiseanträge stellen, ist für die erweckt, als sei die .Lebensqualität" unverän• als unzufrieden bezeichnen. Besonders auffäl• Polen, die nicht mehr in ihrer Heimat leben dert gesichert. Die von Bonn ausgestreuten be• lig ist. daß bei der jüngeren Generation die wollen, ein weit emfar herer Weg gegeben. „M«IM he I eilte verstehen (las V\ >en der Und dies, obwohl karitative Einrichtungen in Ueltie\olution einiac h im ht ruhigenden Erklärungen verfangen beim Bür• Zahl der Kritiker sogar 60 Prozent ausmachen. der Bundesrepublik in erheblichem Umfange Zeichnung aus Xhi< ago ger nicht mehr, und die Angst vor der Zukunft R. P. August 1981 —Folge 32 - Seite 2 Politik £os i^fiptiufimbluii

Lebensmittel und Gebrauchsgüter nach Polen Polen: gelangen lassen, um den Menschen dort zu helfen. Die wirtschaftliche Notlage in der Volksre• publik Polen veranlaßt uns aber auch, an die Kredite ohne Gegenleistungen Deutschen in Pommern, in West- und Ost• preußen zu denken, aus deren Briefen wir wis• Verwirtschafteter Reichtum der deutschen Ostgebiete — Stundung soll die Wirtschaft retten sen, wie es um sie bestellt ist. Sie sollten vor Das Stillhalten der Gläubigerbanken allein allem nicht vergessen werden, wenn es darum Dem englischen Wirtschaftstheoretiker zahlen kann oder nicht, der deutsche Steuer• reicht nicht aus, um Polen weiter über die geht, zur Linderung der Not in Polen beizutra• Keynes wird das Wort zugeschrieben: „Wenn zahler gerade steht. Runden zu bringen. Man wird dem schlecht gen. Erschütternd sind die Briefe, die uns aus ich einer Bank 1000 Pfund schulde, habe ich ein Den Gläubigern Polens blieb allerdings gewordenen Geld auch noch gutes Geld hin• den einstmals reichsten Gebieten des Deut• Problem. Schulde ich ihr aber eine Million auch nichts anderes übrig, als diese unübliche terherwerfen müssen, damit überhaupt noch schen Reiches erreichen. „Fleisch, Erbsen, Pfund, hat die Bank das Problem." Kein Satz Großzügigkeit an den Tag zu legen, weil dort, Bohnen, Zucker, Schmalz und Öl, alles haben könnte treffender die Situation wiedergeben, wo nichts ist, bekanntlich selbst der Kaiser Aussicht auf spätere Zahlungsfähigkeit be• wir schon lange nicht gehabt." Meistens in der sich die westlichen Gläubigerbanken sein Recht verloren hat. Vor die Frage gestellt, steht. Wie in diesem Zusammenhang aus Zü• stammen diese Zeilen von alten Menschen, gegenüber der bankrotten polnischen Wirt• die polnischen Kredite platzen zu lassen, war rich zu hören war, sollen die Gläubigerstaaten die darüber klagen, daß sie zu gebrechlich schaft zur Zeit befinden. 460 Gläubigerbanken die Entscheidung einfach: Die beteiligten sich gegenüber den Banken inzwischen zu seien, um sich an den Geschäften anzustellen, aus aller Welt haben sich Ende Juli in Zürich Großbanken, die ihre Kredite hätten abschrei• einem weiteren 500-Millionen-Dollar-Kredit „und so haben wir das Nachsehen". Aus der darauf geeinigt, die für 1981 fälligen Kreditra• ben müssen, wären in eine unerhört schwieri• verpflichtet haben. früheren Kornkammer lesen wir, „das vorige ten und Zinszahlungen Polens um vier Jahre, ge Lage gekommen. Um es klar zu sagen: eini• Man muß sich an dieser Stelle einmal die Jahr war schlecht, das Getreide war auf dem also bis 1985 zu stunden. Ein einmaliger Fall in ge Banken wären an den Rand einer Existenz• Frage stellen, was der Westen und insbeson• Feld verfault, auch das Heu, keine Rüben". der Geschichte des Geldgewerbes! Zwar soll krise geraten. Die Folgen einer solchen Ent• dere die Bundesrepublik Deutschland mit So wie mit den Lebensmitteln ist es mit den Polen für diese Umschuldung bankübliche wicklung könnten einer Kettenreaktion glei• einer derartigen Politik bezweckt. Primär dürf• Gebrauchsgütern: „Es fehlt uns Waschpulver, Zinsen zahlen, jedoch ist zu erwarten, daß chen, von der man nicht weiß, ob und Wo sie te es wohl darum gehen, die Lage in Polen zu Seife, Zahnpasta, Scheuerpulver, Rasierklin• selbst hierfür in der Warschauer Staatskasse wieder angehalten werden kann. Keine erfreu• stabilisieren, um der Sowjetunion den Vor• gen, Medikamente..." Diese Klagen ließen kein Geld vorhanden sein wird. Dabei handelt lichen Perspektiven also. Daß die Banken und wand für eine militärische Intervention zu sich beliebig fortsetzen. Doch diese wenigen es sich nur um einen Teil der gesamten Ver• mit ihnen die Bundesregierung da schon lieber nehmen. Ob aber die Erwartung stimmt, daß Auszüge sollten genügen, um auch zur Hilfe schuldung Polens, die insgesamt bereits auf das „Prinzip Hoffnung" setzt, ist verständ• die gegenwärtige Misere der polnischen Wirt• für unsere ostdeutschen Menschen aufzuru• 50 Mrd. DM beträgt. Aus deutschen Kassen lich. schaft nur auf das kommunistische Wirt• fen, die heute in der Volksrepublik Polen leben stammen davon 12 Mrd. DM, von denen rund Und doch sieht dies alles ein bißchen nach schaftssystem zurückzuführen ist, und Polen müssen und dem „Segen" der sozialistischen 4 Mrd. staatlich verbürgt sind. Das heißt, daß Selbstbetrug aus. Denn daß es 1985 ebenso• durch die vielzitierte „demokratische Erneue• Wirtschaft ausgesetzt sind. für ein Drittel dieser Schulden, egal ob Polen wenig Geld aus Polen geben wird wie 1981, rung" auch wirtschaftlich gesunden wird, ist Si< herlich wird niemand den meist jungen mehr als fraglich. In der Tat krankt ja Polen Polen nachtragen, daßdieDeutsc hen aus ihrer keineswegs nur an seinem kommunistischen Heimat im Osten vertrieben wurden, und nie• System. Reformen werden daran grundsätz• mand wird ihnen das gesuchte Asyl verweh• lich nichts ändern. Die Hoffnungen des We• ren. Doch es kann uns nicht verübelt werden, stens dürften sich deshalb über kurz oder lang wenn wir gerade in dieser Situation unserer als Illusion erweisen. Landsieute drüben gedenken und dem Aber es gibt noch einen weiteren Punkt, der Wunsch Ausdruck geben, daß unsere Hilfe Beachtung verdient und besonders in die nicht zuletzt auch ihnen zugute kommen Überlegungen der deutschen Politik einfließen möge. müßte. Polen, das den ungeheuren natürlichen „Wirsind hier sozurückgeblieben", schreibt Reichtum der deutschen Ostgebiete schlicht• eine in Ostpreußen lebende Bäuerin, und sie weg verwirtschaftet hat, verweigert bis zum betet: „Ach, Gott, möchte Deutschland doch heutigen Tag den dort lebenden Deutschen wieder eins werden." Diese von ihrem Vater• die elementarsten Menschen- und Volks• land getrennt lebenden Menschen haben den gruppenrechte. Wenn in dieser Situation der Glauben an uns noch nicht aufgegeben. Zwar deutsche Steuerzahler Milliarden DM auf• schließen heute die machtpolitischen Ver• bringen soll, ohne daß gleichzeitig diesen be• hältnisse aus, daß die Deutschen wieder eins dauernswerten Menschen geholfen wird, so ist werden. Und dennoch können wir „eins" sein! eine solche Politik einfach unverständlich. Dann nämlich, wenn wir uns des Bruders erin• . Solange die deutsche Politik auch.nun eine nern, dem nicht mit Worten, sondern mit der Spur von Rückgrat aulweist, müßte; es selbst• Tat geholten werden muß. Setzen wir also mit „Also wissen Se nee, Herr Dejohl — wenn ich meine Landsleute heute so sehe, wie se vorm verständlich sein, für Zahlungen an Polen zu• unserer praktischen Hilfe eiri Zeic hen unserer Fernseher hängen, dann bin ich mir nich mehr sicher, ob ich damals nich doch de Monarchie mindest Gegenleistungen in Form von unverbrüchlichen Treue. hätte einführen sollen Zeichnung aus „Kölnische Rundschau" menschlichen Erleichterungen zu fordern. Wenn offizielle Stellen in Bonn heute erklären, Iran: kann mit einiger Sicherheit erwartet werden. Kreditzahlungen hätten nichts mit Politik zu In der Tat wird bereits jetzt über eine Um• tun, so kann man dieser Beurteilung nicht zu• schuldung der für 1982 fälligen Kreditraten ge• stimmen. Milliardenzahlungen an das bank• Protest gegen die Mullahs wächst sprochen. Polen schiebt also einen stets wach• rotte Polen unter Ausklammerung aller deut• senden Schuldenberg wie eine Bugwelle vor schen Interessen, stellen natürlich ein Politi- „Handlungen widersprechen den islamischen Gesetzen" sich her, und man muß schon an Wunder glau• kum ersten Ranges dar. Die Frage ist nur, ob ben, wenn man an einen „normalen" Ausgang diese Politik im Interesse unseres Volkes liegt. Im Zusammenhang mit der Flucht des iranischen den die islamischen Gerichtshöfe von Leuten gelei• dieses Weges denkt. Eines ist jetzt sc hon klar Ministerpräsidenten Bani Sadr nach Paris, erfahren tet, die den Islam nicht kennen, die verdorben und Hans Hausberger wir, daß im Iran der Kreis derer immer größer wird, ohne Barmherzigkeit sind, deren Entscheidungen die sich gegen eine hemmungslose Politisierung des überhaupt keinen Wert haben". Ein vernichtendes Islams durch ihre Regierung wenden, Auch in die• Urteil. Konsequent vertritt der Ayatollah aber auch Berlin: sem Land gilt — das bestätigen immer mehr ein• — öffentlich! — die daraus erwachsende Forde• heimische Stimmen —, daß es nichts Schlimmeres rung: «Damit das Land aus seiner Krise herausfin• für eine Religion geben kann, als daß man sie zum det, müssen alle revolutionären Organe aufgelöst Vehikel politischer Ziele macht. Gut, wenn das we• werden. Sie sind ja alle verdorben!" Ausdrücklich Die Hintergründe des Mauerbaus nigstens einige« wenige nicht müde werden laut zu schließt er die religiösen Sicherheitskräfte und die betonen, wie etwa der Ayatollah Hassan Qomi aus „Pasdarans", die „Wächter der Revolution", darin Senatorin Laurien verlangt von Lehrern Aufklärung der Schüler Mesched, einer der wenigen gebliebenen harten ein. Bitter beklagt er sich darüber, daß die Verant• Kritiker des Khomeini-Kurses. wortlichen in der Politik nicht auf die Geistlichkeit BERLIN — Die Berliner Senatorin für Schulwe• In ihrem Erlaß weist die Senatorin darauf hin, Es ist schon erstaunlich, was mitunter aus seinem aus Mesched hört. Der echte islamische Klerus sen, Hanna-Renate Laurien (CDU), hat In einem daß die „DDR" durch die Errichtung der Mauer Mund zu vernehmen ist. Nach seiner Ansicht ist nämlich erstrebt nach seinen Worten nicht die Rundschreiben an alle Ihr unterstellten Schulen die eine der Ursachen ihrer ökonomischen Schwieri«- beispielsweise »alles, wasche Verantwortlichen hier Macht. Deshalb habe er auch nichts mit den jetzt Lehrer aufgefordert, nach den Sommerferien den kelten, die Flucht von arbeitsfähigen Bürgern be• tun, nicht dem Islam gemäß". Diese Kritik galt sei- herrschenden Ayatollahs gemeim. „Die wahre Auf• 20. Jahrestag der am 13. August 1961 von den seitigen wollte. Somit seien die „Befestigung»wer• nerzeit sogar dem eher gemäßigten Kurs des frühe• gabe der islamischen Geistlichen", so klärt er auf, Kommunisten errichteten Mauer Im Unterricht zu ke der Staatsgrenze" mit ihrer ständig „verbesser• ren Präsidenten Bani Sadr. Die politischen Führer, „besteht darin, dem Volk seine Meinung zu sagen behandeln. ten" Technik des Tötens gegen die eigene Bev ölkc- so Ayatollah Qomi weiter, „handeln zwar im Namen und es aufzuklären. Der echte Islam ist die Religion „Die Schüler,die Lebens- und Urlaubserfahrun• rung gerichtet. der Vergebung und der Barmherzigkeit. So hat es gen in der freien Welt haben und in vielen Berliner des Islams, aber Ihre Entsc heidungen und Urteile, „Friede und Menschenrechte sind Themen unse• ihre Prozesse, Enteignungen und Folterungen wi- uns jedenfalls der Prophet gezeigt, der seinen Fein• Familien zugleich die Wirkung des Mauerbaus rer Tage" schreibt Frau Laurien,„zu Rechtwircl he- dersprechen den moslemischen Gesetzen. Oft wer• den vergab". Rudolf Pfisterer unmittelbar erfahren, haben Anspruch darauf, l r- sonders von jungen Menschen auf Bedrohungen sachen und Folgen des Mauerbaus kennenzuler• und Verletzungen sensibel reagiert. Ein Beispiel, nen und zu erörtern", schreibt Frau Laurien. das uns betrifft, ist der Mauerbau" £ii5 £fipro4cnbloil UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Madrider Konferenz: Chefredakteur: Hugo Wellems Verantwortlich für den redaktionellen Teil

Kultur. Unterhaltung. Frauenseite: Literaturkritik: Sowjets haben falsch taktiert Silke Steinberg Paul Brock Geschichte. Landeskunde. Soll Konferenz über Fragen der Menschenrechte blockiert werden? Bonner Büro: Soziales und Aktuelles: Clemens J. Neumann Zweifellos haben sich die Sowjets keinen Gelal Horst Zander len damit erwiesen, als sie auf der Madrider KSZE- Das war in einem Kompromißvorsc hlag gesche- hem Aber den WiH.e.s.rnen plc.tzhc h eine Kon• Heimatkreise. Gruppen. Jugend: Berliner Büro: \(ic hfolgekonferenz einen Kompromißvorsc hlag Hans Baidung trolle in den Gebieten der Atlantikküste Europas Christiane Wollner der westlic hen und neutralen Staaten zum Thema der geplanten europäischen Abrüstungskonferenz m. ht ausre,, hend. S„. verlangte,,, diese Küste zur Ostpreußische Familie: Anzeigen und Vertrieb: ablehnten. In i «'^Kontrollgobietos zu ma< hen, das Ruth Geede Helmut Grunow Dabei hatte die Sache zunächst ganz erlreulic h II üston am 1 ral im Westen an der Küste Kalilor- , ),,m,,w Verlag Landsmannschalt Ostpreußen e V. Parkallee 84 86 . 2000 Hamburg 13. Bundesgescnaftsfuhrer ausgesehen: Moskau stimmte dem französischen UffltaN <";""• 1 ""M'».«kl.s. blast de, ge- Friedrich-Karl Milthaler Das OstpreuGenblatt ist das Organ der Landsmannschaft Ostpreußen und erscheint \ orsc hlag einer Konferenz übet Abrüstung in Eu• »amti Norc „tlunnk einbezogen gewesen. wöchentlich zur Information der Mitglieder des ForderKreises der Landsmannschaft Ostpreußen - Bezugspreis ropa ZU und bot an (endlich, obwohl das eigentlic h ff ««auf der Hand, daß der Westen - vor allem Inland 6.80 DM monatlich einschließlich 6.5 Prozent Mehrwertsteuer. Ausland 8 - DM monatlich - Bankkonto selbstverständlich sein solltet, das gesamte euro- n ch Fo Landesbank Hamburg. BLZ 200 500 00. Konto Nr. 192 344 Postscheckkonto für den Vertrieb Postscheckamt , ' v;lT.fi w ! ^erun8 ablehnen muß- Hamburg 8 426-204. für Anzeigen Postscheckamt Hamburg 907 00-207. Verlag. Redaktion, Anzeigenabteilung: pfilM he (lebte! der l dSSR für Knntrollmaßnahmen Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13 — Für unverlangte Einsendungen wird nicht gehaftet. — Bücksendung nu' nh wenn Porto beiliegt. - Druck Gerhard Rautenberg. 2950 Leer (Ostfnesl), Telefon (04 91)42 88 /ii ollnen, die im Zuge einer solchen Konlerenz be> ^ ;ein klar. D,e Frage ist eigentlich nur, obsie *c blossen würden. Nur müsse dei We-,i< n als l,« - sin« Ä!!6™aneiner europäischen Abrfr Für Anzeigen gilt Preisliste Nr. 19 genleistung dann auch die an Europa grenzenden &h2R?te uaben oder ob^ie mit ihrem Telefon (0 40) 44 65 41 (mit Anrufbeantworter) und 44 65 42 Seegebiete des Atlantiks dieser Kontrulle unter• ^^"«^»ehchdenVorst hlag einer Unter**»-

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20 Jahre Berliner Mauer Anmerkungen zu einem Symbol der Schande VON Dr. HEINZ GEHLE

Als deutliches und unmißverständliches eingeleitet, das zum denkbar ungünstigsten Zeichen kommunistischer Brutalität steht die Zeitpunkt stattfand und einen geschwächten „Mauer" in Berlin.Sie ist aber auchein unüber• Präsidenten der USA zeigte. Am 15. Juni 1961 sehbares Zeichen dalür, daß die Sowjetunion antwortete der damalige 1. Sekretär der SED, und ihre Verbündeten jede Schwäche der Walter Ulbricht, auf die Frage eines Journali• freien Welt rücksichtslos in ihre weltweiten sten nach eventuellen Absperrungsmaßnah• Planungen miteinbeziehen. men : „Die Bauarbeiter unserer Hauptstadt be• schäftigen sich hauptsächlich mit Wohnungs• Am 17. April 1961 scheiterte der Versuch bau, und ihre Arbeitskraft wird voll dafür ein• der Bewegung „Freies Kuba", die Insel von Fi• gesetzt. Niemand hat die Absicht, eine Mauer del Castro zu befreien. Exilkubaner wurden in zu errichten." Zwei Monate später war der Bau der „Schweinebucht" einem grausamen der „Mauer" bereits in vollem Gange. Ein Schicksal ausgeliefert, da die Unterstützung kommunistisches System sah sich gezwungen, der amerikanischen Luftwaffe, mit der sie ge• seine Bürger „einzumauern", da es ihnen nicht rechnet hatten, bis auf klägliche Reste unter• die ersehnten Lebensbedingungen bieten blieb. Berater hatten den erst kurze Zeit amtie• konnte und ihnen die wichtigsten Grundrech• renden Präsidenten, John F. Kennedy, von te vorenthielt. Es wäre aber gefährlich, die einer aktiven Unterstützung des mutigen Un• „Mauer" in Berlin, deren Bau am 13. August Die Mauer in Berlin 1981: Harte Realitäten im Gegensatz... ternehmens abgebracht. Sie ließen sich dabei 1961 um 2.00 Uhr begann, nur als eine Ver• auch von dem Gedanken leiten, Chru• zweiflungstat zu sehen. Kommunistische Stra• Teilung einer Stadt, dieser höchsten soziologi• daß der Vertrag einen Tag vor dem Jahrestag schtschow könnte einen Entlastungsangriff tegen und Taktiker sahen in ihr ein Mittel, schen Entwicklungsform, derer unsere Zivili• der Errichtung der Berliner Mauer unterzeich• gegen den freien Teil Berlins richten. Richard durch unvorstellbares Leid der betroffenen sation fähig ist, etwas viel Brutaleres ist, als die net wurde." Wie selbstverständlich werden Nixon, der bei der Wahl Kennedys knapp un• Menschen und ihrer Angehörigen die freie Teilung eines Landes. Deutschland kennt bei• heute am 12. August Grußbotschaften zwi• terlegen war, äußerte sich am 5. Mai 1961 in Wahl zu erpressen und vor allem die Bundes• des. Die Mauer erzwang das Passierscheinab• schen Bonn und Moskau ausgetauscht, wäh• Chicago vor dem „Executives Club" wie folgt: republik Deutschland zum Nachgeben zu kommen ..." Von Anfang an wurden für die rend dem einschneidenden Ereignis vom „Die potentiell schlimmste Folge unseres zwingen. Ein politisches System, das auf Frei• Gewährung von ein wenig Menschlichkeit po• 13. August wenig Beachtung zukommt. Wäh• Fehlschlags in Kuba ist nicht unser momenta• heit und Menschlichkeit gründet, ist von litische Zugeständnisse verlangt. So mußten rend um den „Moskauer Vertrag" gerungen ner Prestigeverlust, auf den allzu viele wie ge• einem Regime, das jede Menschlichkeit miß• die West-Berliner, welche nach 28 Monaten wurde, handelten die vier für Berlin zuständi• bannt starren, sondern die Möglichkeit, daß achtet, aber propagandistisch an die Humani• zum erstenmal wieder ihre nächsten Angehö• gen Botschafter das „Berlin-Abkommen" vom dieser Fehlschlag die politisch Verantwortli• tät appelliert, stets erpreßbar. Hier liegt die rigen in der Zeit vom 20. Dezember 1963 bis 5. 3. September 1971 aus, das sich nach kommu• chen in Amerika davon abhält, in Zukunft große Gefahr, die für die Bundesrepublik Januar 1964 für einen Tag besuchen durften, nistischer Auffassung nur auf West-Berlin be• energische Schritte zu unternehmen, nur weil Deutschland mit der „Mauer" entstanden ist. einen „Antrag auf einen Passierschein für Bür• zieht. Noch immer scheint nicht wenigen Poli• dasRisikoeines Fehlschlagesexistiert." Dabei Innerhalb von Stunden wurde eine Großstadt, ger West-Berlins zum Betreten der Hauptstadt tikern der wahre Charakter dieses Abkom• dachte Nixon an Laos, Vietnam und Berlin. die Hauptstadt Deutschlands, zerrissen. Vor der Deutschen Demokratischen Republik" un• mens verborgen zu sein. Größte Aufmerksam• der Spaltung überschritten täglich 500 000 Ber• terschreiben. 730000 West-Berliner besuch• keit hätte der Artikel von J. Roszkowski in der Am 4. Juni 1961, wenige Monate nach dem liner die Sektorengrenze zwischen Ost- und ten in dem zugebilligten Zeitraum den Ostsek• polnischen Wochenzeitung „Kultura" Nr. Debakel in der „Schweinebucht", kam es zu West-Berlin. Über 60000 Ost-Berliner verlo• tor der Stadt. Deutlicher konnten die mensch• 38/1971 verdient, in dem es hieß: „Dies ist der dem Gespräch zwischen Kennedy und ren ihren Arbeitsplatz in West-Berlin. Rund lichen Bindungen nicht unterstrichen werden. Abschluß eines Prozesses, der sich über viele Chruschtschow in Wien. Gegenüber James 1100 Schüler und Studenten konnten ihre Die Verantwortlichen der „DDR" hatten ein In• Jahre hinzog, und mit dem die Existenz der strument in der Hand, aus dem sie politisches beiden deutschen Staaten — ,DDR' und der Kapital schlagen konnten. Obwohl zahlreiche BRD — als auch West-Berlins als einer unab• Entspannung und deutsche Teilung sind unvereinbar politische Persönlichkeiten aus allen Teilen hängigen politischen und staatlichen Einheit der Welt die „Mauer" entschieden verurteil• • ten, bekannten sich die Kommunisten schon Schule oder die Universität nicht mehr besu• Reston, dem bekannten amerikanischen bald dazu. Am 29. Juni 1963 erklärte Recht auf Selbstbestimmung chen. 10 000 West-Berliner verloren ihre Journalisten, äußerte Kennedy direkt nach Chruschtschow: „Mir gefällt sie außerordent• Kleingärten und Grundstücke in Ost-Berlin, seinem Gespräch, daß Chruschtschow ihn lich." Zum Erstaunen der Teilnehmer an dem nachdem 1952 schon 40 000 an den Zonen• festgelegt wird... Der gegenwärtige Stand der wegen des gescheiterten Unternehmens internationalen Hegel-Kongreß in Antwerpen randgebieten ihr Eigentum verloren hatten. Dinge auf diesem Gebiet kennt nicht die Be• gegen Kuba als unerfahren und schwach ange• am 29. August 1972 gab Alexander Abusch, Kirchengemeinden wurden zerrissen und der zeichnung .Deutschland', eine Tatsache von sehen habe. So war es kaum verwunderlich, Philosophie-Professor und Mitglied des ZK der Zugang zu Friedhöfen unmöglich gemacht. großer Bedeutung ... Deutschland als solch« s daß er wohl vollkommen überrascht mit dem SED, folgendes Bekenntnis ab: „Wir sind stolz 70 % aller Berliner haben irgendwelche persön• existiert nicht. Es ist nunmehr eine ausschließ• „Deutschland-Memorandum" konfrontiert wur• auf die Mauer, die in Berlin die Grenze unserer liche Bindungen zu Menschen im anderen Teil lich historische Bezeichnung..." Ein weiterer de. Breiten Raum nahm darin im Absatz 5 das Deutschen Demokratischen Republik bildet, der Stadt. Schritt auf diesem Wege war am 14. Juni 1981 Berlin-Problem ein: „Die Sowjetregierung und die Mehrheit unserer Bevölkerung ist der sieht heute keine bessere Lösung der West- Menschliches Leid der Berliner gab der So• die Wahl von 40 Abgeordneten Ost-Berlins in Meinung, daß die Berliner Mauer schon viel die „Volkskammer", die erstmals im bewußten Berlin-Frage als seine Umwandlung in eine wjetunion den Hebel für ihre Deutschlandpo• früher hätte errichtet werden müssen." entmilitarisierte Freie Stadt... litik in die Hand, den sie ab Ende 1969 mit di• Verstoß gegen das Viermächte-Statut das rekter und indirekter Hilfe deutscher Politiker Wer kommunistisches politisches Handeln volle Stimmrecht erhielten. Das ist das Ergeb• Im allgemeinen muß West-Berlin, wie es erfolgreich gegen die Einheit Deutschlands nur ein wenig kennt, der weiß, wie wichtig für nis einer Politik, die ihr Streben fast nur noch sich die Sowjetregierung vorstellt, streng neu• einsetzte. George Bailey, amerikanischer Jour- Kommunisten historische Daten sind. So auf menschliche Erleichterungen in Mittel• tral sein... Die UdSSR schlägt vor, die zuver• nalist, traf 1973 in seinem Buch „Auf der Suche wählte die Sowjetunion sicherlich mit voller deutschland und Ost-Berlin setzt. Sie werden lässigsten Garantien gegen die Einmischung in nach Deutschland" den Kern: „Die Mauer ver• Absicht den 12. August 1970 zur Unterzeich• immer wieder teuer bezahlt, und die Erhöhung die Angelegenheiten der Freien Stadt seitens setzte das ostdeutsche Regime, hinter dem die nung des „Moskauer Vertrages". Sehr klar er• des Zwangsumtausches wird fast ratlos hinge• irgendeines Staates zu schaffen. Als Garant Sowjetunion stand, in die Lage, den Berliner kannte der Vorsitzende des Politischen Aus• nommen. Am 11. Juni 1981 teilte die Bundes• der Freien Stadt könnten in West-Berlin sym• Senat und damit in logischer Fortführung auch schusses der Republikanischen Partei in den regierung mit, daß von 1970—1979 rund bolische Kontingente von Truppen der USA, die westdeutsche Regierung zu erpressen. Die USA, Gordon Allott, am 28. August 1970 die• 3,6 Milliarden DM an die „DDR" überwiesen Großbritanniens, Frankreichs und der Sowjet• Erpressung war um so wirkungsvoller, als die sen Tatbestand: „Vielleicht ist es ein Symbol, wordenseien. Für 1981 seimitüber 1 Milliarde union stationiert werden... Der Status der DM für die Transitpauschale und die Verbes• Freien Stadt könnte in geeigneter Weise in den serung des Transitverkehrs zu rechnen. Seit UN registriert... werden... Bei alledem müßte 1964 hat die Bundesregierung für 2 Milliarden die West-Berlin-Regelung natürlich die Not• DM politische Häftlinge freigekauft, die sie oft wendigkeit der Achtung einer Ein• nicht mehr gezielt auswählen darf. Der haltungdersouveränen Rechte der Deutschen Mensch in seiner Not wird zur politischen Demokratischen Republik berücksichtigen..." $ Nl DI SDl 1!TS< III AM) Ware erniedrigt. Illusionsbeladene deutsche Politiker mei• Nur knapp drei Jahre vorher, am 27. No• nen mehr von der Sowjetunion und der „DDR" vember 1958, hatte die Sowjetunion in Noten erreichen zu können, wenn sie sich anbiedern an die drei Westmächte den Bannstrahl gegen M vefslef* ftvefing e öekönnl.dafieif^saicNi und geradezu um Begegnungen mit den ver• West-Berlin gerichtet. Die Sowjetunion würde so, M es in West antwortlichen Politikern buhlen. Vielleicht es für möglich halten, „die West-Berlin-Frage ÄbsicHt tasieti? Die BÖ« lassen sie sich aber auch nur von nüchterner gegenwärtig durch die Umwandlung West- tfeufscfyßffli Menschen «hellet anseiet Hmipi Angst leiten, die von ausländischen Kommu• Berlins in eine selbständige politische Einheit nisten und deutschen „Friedensfreunden" ge• — in eine Freie Stadt — zu lösen, in deren stodi beschönigen sich schürt wird. Moskau und Ost-Berlin werden zu Leben sich kein Staat, auch keiner der beiden immer neuen Erpressungen ermutigt. Hier bestehenden deutschen Staaten einmischen wir m BouKfceHer Her hm^söcWIcti mit Woh muß ein ehernes Halt geboten werden. Es geht dürfte." Für diese Lösung stellte die Sowjet• darum, der Weltöffentlichkeit unaufhörlich zu union ein Ultimatum von sechs Monaten. In rarngsbou umj ihre Ar verkünden, daß „Entspannung", Ruhe und die Zeit des Ultimatums fiel der sowjetischen Frieden in der Welt gefördert werden, wenn Friedensvertrag-Entwurf" für Deutschland UitM..hi «m II Ion» 1VA1 moblUsfefen, eine mtt beiMraf! whrö fMuc vofl allen Deutschen endlich die Möglichkeit ge• von 10. Januar 1959, ohne den die „Ostverträ• u«if «Mnrr Prrt^rlumferiMtJ! «itiHtrdiien.Mii ist mcw angeseilt geben wird, in freier Wahl über ihre Zukunft zu ge" des Jahres 1970 nicht denkbar gewesen entscheiden. Vor allem geht es darum, von wären. Deutlicher kann der Erpressungscha• deutschen Menschen die Entwürdigung zu rakter dieser Verträge nicht aufgezeigt wer• nehmen, daß man ihnen das Recht aul Selbst• den. 1959 lautete Artikel 25: „Bis zur Wieder• bestimmung vorenthält, das sonst überall in herstellung der Einheit Deutschlands und der Niemand hat die absieht, der Welt gefeiert und propagiert wird. Zwan• Bildung eines einheitlichen deutschen Staates zig Jahr nach dem Bau der „Mauer", die tieft is erhält West-Berlin die Stellung einer entmili• Leid und Unrecht über Deutschland gebracht tarisierten Freien Stadt auf der Grundlage hat, sollte die Forderung nach einer Wieder• ihres besonderen Status." eine Mauer zu errichten!' vereinigung so laut erhoben werden, daß sie auch die hartnäckigsten Gegner Deutschlands Der nächste Erpressungsversuch der So• zu kommunistischen Versprechungen: Ulbricht 1961 Fotos Archiv nicht mehr überhören können. wjetunion wurde nach dem Treffen in Wien H. August 1981 — Folge 32 — Seite 4 Inland £u5 Cfiprcu&mblQit

Innerdeutsche Probleme: Bundeswehr: Rentnerarmee auf Wache Bölling und die deutsche Geschichte Ein aufschlußreicher Schriftwechsel über Buchenwald mit Bonns Vertreter in Ost-Berlin DDR"-Bürgerrechtlers Rolf Kaltke, der vom „DQft*. lig unschuldige parteilose Bürger als „Geiseln" Hamburg — Inderin Braunschweig von früheren Regime verfolgt wird, weil er für seine Familie und der „DDR" übergeben wurden, obwohl man die• Mitgliedern der SPD gegründeten Ludwig-Frank- sie h das Recht der in Helsinki festgelegten Fre-izü- sen trotz intensiver fünfjähriger L'ntersuc hun- Stiftung hat Dr. Wulf Rothenbächer unter dem Titel gigkeit in Anspruch nehmen will. „Roll Kulike — ein deutsches Schicksal" dem der• gen kein persönliches schuldhaftes Verhalten Kulike ist Mas« hinenbauingenieur und Ktz-Mei- zeitigen Bonner Vertreter in Ost-Berlin vorgewor• während und nach der Nazi-Zeit nac hweisen ster. Bis August 197b w arer in Cottbus wegen Repu- fen, ermißachtediedeutscheGeschichte.Diezitier- konnte, und daß man diese dann in jeweils 10- bis bliklluc ht inhaftiert. Er war einer von vielen, dieaus te Zeitschrift veröffentlicht hierzu einen aufschluß• 15minütiger Gerichtsverhandlungsdauer in lInzufriedenheit mit den politischen Verhältnissen reichen Schriftwechsel und schreibt: Waldheim ohne Verteidigung, ohne Beweise, in der „DDR" einen mißglüc kt«-n Fluchtversuch un- Der zweite ständige Vertreter der Bundesrepu• ohne Anklage zu Höchststrafen von 15 Jahren ternommen hatten und der dafür für zwei Jahre in blik Deutschland in der „DDR", Staatssekretär bis lebenslänglich, 23 davon sogar zum Tode durch den Strick (vollzogen in Waldheim im No• Haft kam. Nach seiner Haftentlassung stellte er Koalitionspolitiker, die den Sparstift Klaus Bölling, besuchte wenige Wochen nach sei• nem Amtsantritt in Ost-Berlin das ehemalige KZ- vember 1950) verurteilte, und zwar durch Nicht• mehrer«' Ausreiseanträge. auch bei der Bundeswehr ansetzen Lager Buchenwald, in dem unermeßliche Verbre• juristen und Berufsverbrecher in Anwesenheit Im Zu« hthaus Cottbus war aus ihm ein „Bürger- möchten, stoßen auf breite Ablehnung. chen an Menschen während des sogenannten Drit• sowjetischer Offiziere? rechtler" geworden, der Anklage erhob gegen die Die Verteidigungspolitik gilt weithin als ten Reiches begangen wurden. Buchenwald soll die 3. Ist Ihnen bekannt, daß heute noc h in Waldheim, immense hlic he Behandlung der politischen Gelan- ein geheiligtes Tabu, an dem nicht ge• Welt und natürlich gerade unser Volk mahnen. Bautzen und in anderen Haftanstalten täglich genen. rüttelt werden darf. Doch es geht dabei Aber leider existieren die gleichen Lager der Un• abscheuliche Verbrechen an unschuldigen poli• Es erfolgten Schreiben an die l .NO-Mensc hen- nicht nur um die 495 000 Mann, die laut menschlichkeit auch heute im Staat des Herrn Ho• tischen Gefangenen begangen werden, und was rec htskommission in Genf, die Redaktion der SED- Zeitung „Neues Deutschland" und ein Offener Brief NATO-Vcrtrag „unter den Waffen ste• necker, der sich nur dank der Sowjetbajonette hal• tun Sie für diese, wenn Sie in offensichtlic h größ• an Erich Honecker. hen" müssen, auch nicht um den Torna• ten kann. Herr Bölling hätte also nicht nur nach Bu• ter Harmonie bei Honecker und seinen Kompli• zen zu Gast sind? Am 20.Oktober 1978beantragte Roll Kulike eine do, den Leopard II oder die Panzerab• chenwald, sondern auch ins „DDR"-KZ Bautzen fah• Ein-Mann-Demonstration im Zentrum von Ost-Ber• wehrwaffe Roland. In dem 44 Milliarden ren müssen. Staatssekretär Klaus Bölling antwortete Erich A. Unser Kuratoriumsmitglied, Erich A. Hinder- lin. Den Behörden s< hing er folgend«* Texte» vor für Mark-Etat Hans Apels versickert man• Hindermann, der jetzt in der Schweiz lebt, am 11.3. mann, war mehrfach von der Gestapo in den Jahren 1981 und behauptet, daß seine eigenen Geschic hts- ein Transparent, was er tragen wollt«- „Für die st rik- che Million, von der der Bürger sich 1934—1945 als liberaler Demokrat verhaftet wor• kenntnisse zu Buchenwald und zu den Nac hkriegs- t«- Einhaltung der KSZE-Akte von Helsinki und der nichts träumen läßt. den und mehrere Jahre inhaftiert. Als Gründungs• ereignissen in Deutschland gründlic h und umfas• INO-Mensc henrec htskonvention". „Freiheit für So erfährt man jetzt, daß die Bundes• mitglied der CDU Thüringen wurde er von den send seien. Mit seiner Kranzniederlegung am alle politisc hen Gefangenen «ler ,DL)R ", „Herr Flo- wehr für Bewachungsaulgaben für mili• Kommunisten im Oktober 1945 wegen antisowjeti• Glockenturm habe er alle Opfer von Gewalt und Un• necker, stehen Sie zu Ihren Worten, Völkerrecht tärische Objekte jährlich 320 Millionen scher Propaganda in das Konzentrationslager Bu• recht ehren wollen. In Bautzen würde die Ständige geht vor Länderrecht". Mark ausgibt. Und das nicht etwa für mi• chenwald und später nach Waldheim und Bautzen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland im Vier Tage danach wurde Rolf Kulike wieder ver• litärische Wachkommandos, wie sie in in die berüchtigten SED-Folterstätten verschleppt „Rahmen ihrer Möglichkeiten" Häftlinge betreuen. heiltet und wegen „staatsfeindlicher Hetze" zu 3Vi und erst nach über zehnjähriger Isolationshaft am Jahren Halt verurteilt. fast allen Armeen der Welt für diese Er selbst habe sich aus eigener Anschauung ein rea• 31. 12. 1955 entlassen. listisches Bild von den derzeitigen Verhältnissen Wieder mußte er na« h mehrmonatiger l 'ntersu- Zwecke eingesetzt werden, sondern für Zwischen den am eigenen Leibe erlebten übel• erworben. chungshaft beim Staatssicherheitsdienst in das Wach- und Schließgesellschaften, bei sten Terrormethoden der Nazis vor 1945 und der Wir ehemaligen SPD-Mitglieder in der Ludwig- Zu« hthaus Cottbus. denen das Verteidigungsministerium SED nach 1945 konnte er nicht den geringsten Un• Frank-Stiltung und mit uns unsere Freunde in der Dort war die Behandlung besser als beim ersten 6000 Wächter angeheuert hat. Meist terschied feststellen. Er fragte brieflich den Staats• Union sehen es als besonders schlimm an, daß alle Mal, Roll Kulike sc hreibt das den Aktivitäten in der handelt es sich um Rentner und Pensio• sekretär, was ihn veranlaßt habe, sich vor der roten Opfer unserer Freiheitskämpfer in den Zuchthäu• westli« hen Öffentlichkeit, insbesondere «lern ZDF- näre, die ihre alten Knochen zu Markte „DDR"-Fahne zu verbeugen und arrogante Zu• sern und KZ-Lägern des Ostblocks scheinbar um• Magazin, zu. tragen müssen. Sind sich die jungen, kunftsbelehrungen vor den deutschen Fernsehka• sonst waren und daß sich die Sc huldigen am jetzi• Am 3. Dezember 1979 wurde Roll Kulike geg««n kräftigen Wehrpflichtigen und ihre Un• meras abzugeben. Erich A. Hindermann stellte fol• gen Fehlverhalten, dessen Folgen alle unsere Bür• seinen Willen nach Ost-Berlin vorzeitig entlassen. teroffiziere für diese Zwecke zu schade? gende Fragen: ger zu tragen haben, nac h ihrer Abwahl mit Höc hst- Seither bemüht ersichunermüdli« h um die Ausrei• 1. Ist Ihnen bekannt, daß Sie bei Ihrem öffentlichen pensionen in ihre Luxusvillen zurückziehen, ohne se für sie h, seine Frau und den Sohn Ralf. Er schrieb Der Leser faßt sich an den Kopf und Auftritt vor dem Dunkelarrestzellentrakt links dafür zur Verantwortung gezogen werden zu kön• deshalb auch an Bundeskanzler Helmut Schmidt. staunt. Fast eine Rentnerarmee wird für am Haupttor des Lagers Buchenwald in unmit• nen. Difficile est satiram non scribero. Am 15. November 1980 wurde Rolf Kulike zum Wachdienste rund um die Uhr beschäf• telbarer Nähe über einem mit Chlorkalk über• Mit diesem Satz schließt Erich A. Hindermann dritten Mal verhaftet. Der Staatssicherheitsdienst tigt, obwohl sie Einbrechern und Sabo• schütteten Leichenhaufen tausender unschul• seine letzte Antwort an Herrn Bölling. der „DDR" und mit ihm di<> SEI) haben es ganz offen• teuren nichts anderes entgegenzuset• diger deutscher Bürger — auch SPD-Genossen Die internationale Gesellschaft für Menschen• sichtlich daraul abgesehen, diesen aulrechten Men• zen haben als die Stechuhr; die Truppe, — standen, welche nach dem Zusammenbruch rechte betreut seit dem Juli 1978 den Fall des schen zu zerbrechen. immer wieder als eine der modernst des Dritten Reiches unter dem kommunisti• ausgerüsteten der Welt bezeichnet, schen SED-Regime hauptsächlich deshalb ihr wird indessen geschont. Und das kostet Leben lassen mußten, weil mansieseitensdieses Verbrecherregimes für „gef ährliche Leute" beim Rundfunk: jährlich 320 Millionen Mark, ein Betrag, Aulbau ihres kommunistischen Systems gehal• mit dem die Bundeswehr viel Dieselöl, ten hat? Benzin und Flugkerosin für Übungsauf• 2. Ist Ihnen bekannt — darüber gibt es dutzende Lieber Spesen als Programme gaben einkaufen könnte! K.P. historischer Werke —, daß nach Auflösung des Lagers Buchenwald im Jahre 1950 über 3000 völ- Wie sich die Sendeanstalten selbst ins Zwielicht bringen

Eine Erhöhung der monatlichen Rundfunk- und Rieht ig lukrativ wird die Sache allerdings erst bei Fernsehgebühren um acht Mark vom 1. Januar 1983 einem Wechsel des Arbeitsplatzes. Führungskrälte Bonner Szene: an ist, wie in der Tagespresse berichtet, von ARD mit Höchstgehältern, die bei einer Anstalt aus• und ZDF geiordert worden. Es scheint allerdings, als scheiden und zu einer anderen gehen, erhalten hätten sich die Anstalten mit dieser Forderung nach neben den aktiven Bezügen der neuen Anstalt wei• Volksfront am Kabinettstisch? einer massiven Gebührenerhöhung selbst einen ter die Versorgungsbezüge aus der alten Tätigkeit. schlechten Dienst erwiesen. Dabei verdient der Umstand Beac htung, daß dieser Parlamentarischer Staatssekretär ist dem PDI beigetreten Immerhin mit dem höchsten hnanziellen Auf• Personenkreis eine höhere Rente kassiert als das wand der Welt stellt das Deutsche Fernsehen das letzte Nettogehalt. Dabei scheint es in Wirklichkeit relativ kleinste Programm her. Unübertroffen sind mit der angeblich so „frustrierenden Arbeitsbela• Braunschweig — Die von der Ludwig- ser erbot sich zwar, ein Stuhlbein auf des Ge• die Fernsehanstalten der Bundesrepublik dafür stung" nicht weit her zu sein. Selbst ein gewiß un• Frank-Stiltung für ein freiheitliches Europa nossen Hansen Kopf zu zerschlagen. Andere aber in der Gehalts- und Personalpolitik. ARD und verdächtiger Zeuge, der Generalsekretär der FDP, herausgegebene „Europa-Brücke" schreibt in Genossen wünschten Hansen, bei Glatteis an ZDF besitzen mehr Direktoren als es Ministerial- Verheugen, muß zugeben: „Beim ZDF sitzen Grup• ihrer Juli-Ausgabe 1981, der tarnkommunisti• den Baum zu fahren. Minister Franke warf öf• Dirigenten und Direktoren in den Bundesländern pen hochbezahlter Redakteure, die seit Jahren kei• sche Presseausschuß Demokratische Initiati• fentlich die Frage auf, ob Hansen noch „im Be• Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen nen Programmbeitrag mehr geleistet haben. Das ve (PDI) in München sitze neuerdings mit am sitz der Gesundheit" (er meinte: des Verstan• zusammengenommen gibt. Beim Bayerischen muß man sich mal vorstellen! Es gib» zu viele TV- Rundfunk sind 31,8% der Mitarbeiter im höheren Bonner Kabinettstisch: des) sei. Aber Streit in der SPD? SPD-Chef Redakteure, die lieber Spesenabrechnungen als und 49,1 ".i im gehobenen Dienst. Ein 50jähriger Programme machen. Mit diesem aufgebauschten Brandt hält das für „übertrieben". Die „Europa• Eckhardt Kuhlwein, der Parlamentarische Chefkameramann verdient 6728 Mark brutto; Verwaltungscipparat muß endlich Schluß sein." brücke" schließt mit der Feststellung, die Frak• Staatssekretär beim Bundesminister für Bil• 1000 Mark mehr als ein Professor. Ein besonderes tion Coppick-Hansen-Thüsing könne — von dung und Wissenschaft, sei gemeinsam mit Kapitel sind die Zulagen, die jeder dritte Mitarbei• Man mußdiesen Hintergrund ausleuchten, wenn der Basis gedeckt — ihre Handlangerdienste einer Gruppe von linken SPD-Abgeordneten ter dieser Sendeanstalt für irgend etwas erhält. Ins• man die Forderungen der Rundfunkanstalten nach für die Kommunisten fortsetzen. gesamt nicht weniger als 1,1 Millionen Mark. def Volkslrontorganisation PDI beigetreten, Gebührenerhöhungen richtig beurteilen will. Eine von den Ministerpräsidenten der Bundesländer zu dessen weniger als 50 Mitgliedern promi• eingesetzte „Kommission zur Ermittlung des Fi- nente Parteimitglieder der DKP und Funktio• nan/bedarlsder Fernsehanstalten (KEF)" kam denn näre zahlreicher kommunistischer Hilfsorga• auch zu dem Ergebnis, daßdie Sender bei normalem nisationen bereits gehören sollen. Kuhlwein Finanzgebaren unschwer 350 Millionen Mark Über- sei bekannt geworden, als er den Vertrauten schuß erwirtsc haften konnten. Das tatsächlich er- von Fritz Erler und rechtsstehenden SPD- M .rts« haftete Defizit, das bei ARD und ZDF zusam• Bundestagsabgeordneten General a. D. Fried• men .,191 Milliarden Mark erreichen wird, ist des• halb unzumutbar. rich Beermann aus der SPD herausdrängte, als die Linken 1974 die Parteiorganisation in I ngerührt von aller Kritik arbeitet zum Beispiel Schleswig-Holstein eroberten und damit den der Westdeutsche Rundlunk zur Zeit an Ausbau- Anlaß zu den Massenaustritten aus der SPD pUfien, deren Verwirklichung Investitionen von gaben. Kuhlwein gehöre mit dem Landesvor• insgesamt 82,5 Millionen Mark erlorderlich machen sitzenden Jansen und dem Abgeordneten Wörde •UüsMotivdi.ser„L,mstrukturierung",dieal- Matthiesen zu den Gegnern von Bundeskanz• lein >25 neue Planstellen erlordert, ist im politi- ler Schmidt in der SPD. Matthiesen tönte nach sehen Bereich zusuc hen. Die Monopolstellung des iL Von dem Bericht der Zeitschrift der IG Bergbau: Kritikern gelegentlich auch „Rothink" „Schmidt ist aufgefordert, sich aus Nord• gMnnt, soll r.r htzeitlg vor Einführung des Kabel- liegt unter ivmseh.'ns abgesichert und zementiert werden.' deutschland herauszuhalten." Ein ebenso der r\me! rüder Umgangston, wie die „politischen I 'i. Eil«-, mit der man dübe-i vorgeht, ist bezeich• Schweinereien", die der MdB Hansen dem nend, über nicht verwunderlich. Dahinter steckt Kanzler nachsagt. (Bekanntlich liegt gegen Hansen ein Parteiausschluß vor, gegen den er Berufung eingelegt hat. In Bonn glaubt man, daß der Ausschluß Hansens zurückgenom• men werde, schon, um zu erwartenden klung sc ho„ gediehen ist, zeigte sich, Sc hwierigkeiten mit der Parteilinken vorzu• HN ubei beugen.) 60 Redakteure des WDR In emer ..Nur indem wirdem Linbrecher unseren guten \\ illen /eigen, kiinnen wir Ihn moralisc h moti• InUileÄ Der Parlamentarische Staatssekretär Haeh- vleren!" Zeichnung .ms .Kölnische Rundschau* initiierten Krelelder Abrüstungsappells aufriefen. Hans Hausberger 8. August 1981 - Folge 32 - Seite 5 £as Dfiprfußmblaii Ausland

Frankreich: Andere Elsässer vor harte Probe gestellt Meinungen Im Schatten des Straßburger Münsters wächst das Unbehagen an der KP-Beteiligung in Paris Der neue französische Staatspräsident hat haben will, obwohl er genug Sozialisten und kurrenzpartei auf, die Kommunistische Partei- Mannheimer Morgen unzweideutig den Umbau des Staates ange• Linksliberale hat, begreifen sie nicht. Es sind Opposition, eine Vorahnung des Eurokom• kündigt, bei demdie bisherschlecht behandel• zwar gut dressierte Kommunisten, aber wer munismus. Feierlich empfing er auf dem Gebrochene Versprechungen ten, richtig gesagt methodisch unterdrückten kann den Moskauern schon trauen? Straßburger Bürgermeisteramt den damals in Minderheiten rehabilitiert werden sollen. Ihre Frankreich durchaus nicht geliebten Friedens• Mannheim — „Was viele befürchtet haben, Sprache soll gleichberechtigt neben der fran• Dazu kommt bei den Elsässern, daß sie mit freund Albert Schweitzer. das scheint sich schon zu Beginn der Bonner zösischen stehen, in allen Dingen der Verwal• Sozialisten und Kommunisten spezielle Erfah• Sparwoche zu bestätigen: Die Regierungs• tung soll das Selbstbestimmungsrecht tonan• rungen aus ihrer Zwischenkriegsperiode Darüber schlitterte man mit dem von Frank• koalition wird ihre Aufgabe, den Zuwachs gebend sein. haben. Da gab es eine Sozialistische Partei, ge• reich unterschriebenen Russenpakt in einen konsumwirksamer Staatsausgaben einschließ• führt von den ehemaligen Reichtagsabgeord• neuen Krieg. Huebers Nachfolger auf dem lich Sozialleistungen zu begrenzen und damit Damit müßte Mitterrand im Elsaß eigentlich neten Peirotes und Weill, die auf die französi• Stuhl des Straßburger „Maire", Pflimlin, meint eine grundlegende Sanierung der öffentlichen einen seiner größten Triumpfe erlebt haben. sche Seite umschwenkten und aus den Elsäs• zur heutigen Lage, die Linke sei noch nie lange Finanzen einzuleiten, nur unzureichend erfül• Dem ist jedoch nicht so. Von 13 Abgeordneten sern reinblütige Franzosen machen sollten. an der Macht gewesen. Das ist richtig, aber sie len. Man mag einwenden, daß eine Erhöhung des Elsaß, die bei den Wahlen ins Pariser Par• Daneben eine starke Kommunistische Partei, hat, was Frankreich betrifft, immer etwas Ent• von Verbrauchssteuern wie der Tabaksteuer lament geschickt wurden, stehen nur zwei auf die das Heimatrecht „bis zur Loslösung von scheidendes hinterlassen. Z. B. die 40-Stun- und der Sektsteuer den Wohlstandsbürgern der Seite des neuen Präsidenten, die übrigen Frankreich" verteidigte. Ihr Führer Charles den-Woche und genau besehen die Sozialge• zugemutet werden kann, wenn es gilt, die sind (oder waren bisher) mehr oder weniger Hueber, der es zum Oberbürgermeister von setzgebung. Man kann mit klugem Abwarten Finanznot des Staates zu lindern. Dann hätte Giscard- oder Chiracanhänger. Ein kleines Straßburg brachte, fiel in Moskau in Ungnade, auch Sternstunden verpassen. Die Elsässer aber die Bundesregierung vorher nicht feier• Wunder? Oder handelt es sich wieder einmal weil man dort angesichts eines gewissen Hitler worden auf eine harte Probe gestellt. Man kann lich versprechen sollen, daß es in diesem und um den berühmten „Hans im Schnakenloch", Frankreich auf seiner Seite haben wollte. Hue• ihnen nur wünschen, daß sie diesmal das rech• im nächsten Jahr keinerlei Steuererhöhungen der alles hat, was er will, aber nicht will, was er ber machte mit seinen Anhängern eine Kon• te Wort zur rechten Zeit finden. P. P. Westhoff hat? geben wird."

Näher betrachtet stellt sich heraus, daß die ElsässerehersodenkenwiedieWähleraufder c STUTTGARTER anderen Seite des Rheins. Sie haben es vor Sowjetunion: allem aul die Kommunisten abgesehen. Daß ZEITUNG Mitterrand Kommunisten in seiner Regierung Minderheiten wurden unterwandert Trennung beim Abendmahl Auslandsreisen: Stuttgart— „Weniger Hoffnung können die Die Kommunistische Partei verhindert die Bildung von Partikularismen europäischen Christen! aus Lourdes mit heim• nehmen, die eine Annäherung der Kirchen Wink an Rumänien? Moskau — Leonid Breschnew hat die Russi• übrigen Völker hervor, die wesentliche Kredi• beim Abendmahlstisch erwarteten. Vom sche Sozialistische Föderative Republik te von Moskau erhalten hätten, um ihre Exi• Krankenlager aus meldete sich der Papst zu Besuch auch bei Volksdeutschen (RSFR) als Kern des Staates und das russische stenz zu sichern. Die kaukasischen Republi• Wort: freundlich und väterlich, aber mit einer Bonn — „In absehbarer Zeit" werde Bundespräsi• Volk als erstes unter gleichen Nationen be• ken, hätten unter russischer Leitung einen heute kaum mehr gewohnten Schärfe gerade dent Prof. Karl Carstensseine im Frühjahr abgesag• zeichnet. Andererseits ließ er keinen Zweifel, wirtschaftlichen Aufschwung genommen. jene harten, dogmatischem Formeln wiederho• te Reise in die Sozialistische Republik Rumänien daß mit fortschreitender Überwindung der Usbekistan mit 15,4 Mill. Einwohnern zählt lend, die die Christen beim Abendmahl tren• nachholen. Dabei sei es selbstverständlich, daß er Klassengesellschaft die völkischen Probleme derzeit 65 Prozent Usbeken, aber bereits 13,5 nen. Selbst offizielle katholische Kommen• 8U< h den in Siebenbürgen und im Banat lebenden in den Vordergrund gerückt sind. Das großrus• Prozent Russen nebst Angehörigen weiterer tatoren bezeichneten die Folgen dieser sehr Deutschen einen Besuch abstatte. Dies hatte; vor sische Imperium vereinigt zahlreiche Sprach• asiatischer Völker. Von den 14,7 Mill. in der dezidierten Abgrenzungsworte als .nicht ab• einigen Wochen Bundesratspräsident Werner gruppen in seinen Grenzen. In der Terminolo• Republik Kasachstan sind nur vier Mill. Kasa• zusehen'." Zeyor festgestellt; es wurde jetzt — fast wörtlich — vom CEW-Btindestagsabgeemmoteh Dr. Alfred gie Breschnews wird der Begriff der Staatsna• chen unter 40 verschiedenen Völkern, von Dregger wiederholt. tion auf die Gesamtheit der vielsprachigen denen Russen und eingewanderte» Ukrainer Bewohner angewandt. Die Gleichsetzung von die Herren sind. Sie brachten die technischen Westdeutsche Zeitung Dabei ist man sich in Bonn nicht sicher, ob die Staat und Nation soll die Differenzen ver• Errungenschaften mit, ihre Kinder besuchen gleiche Aussage innerhalb weniger Wochen als schleiern und die russische Vorherrschaft für eigene Schulen. Die außerordentlich hohe Ge• Baums Eigentor Wink an Bukarest zu verstehen ist, oder ob bereits andere Völker erträglich machen. burtenrate der einheimischen Sprachengrup• ein rumänischer Hinweis vorliegt, Carstens könne Düsseldorf — „Jeder Bürger kann Sprühdo• pen verhindert aber die Russifizierung. Auch seine Pläne verwirklichen. Die RSFR mit 17 Millionen qkm umlaßt rund sen mit dem umstrittenen CS-Gas in einschlä• die rassischen und religiösen Eigenheiten sind Der ursprüngliche Reisetermin, oltiziell durch 75 Prozent des sowjetischen Territoriums. Die gigen Geschalten kaufen. Die Entdeckung wichtige Hilfen für die nationale Behauptung eine Erkrankung des Bundespräsidenten geschei• 138 Millionen Einwohner sind ethnisch zwar machteder bayerische Innenminister Tandler, der Nichtrussen. tert, war tatsä« hlic h deshalb abgesagt worden, weil zu 82 Prozent Russen, doch wurde die Anwe• und er entdeckte noch mehr. Sein Widersa• Rumänien keine Begegnung zwischen einem hohen senheit anderer Nationen mit der Errichtung Ähnliche Verhältnisse findet man in Sibi• cher, Bundesminister Baum, hat im Februar Verfretei dei Bundesrepublik und den im Lande le• von 16 Teilrepubliken, fünf autonomen Gebie• rien. Trotzdem haben sich Voraussagen, wo• 1979 die Freigabe des Reizstoffes veranlaßt. benden Deutschen wünschte. ten, zehn nichtrussischen Bezirken und sechs nach sich die Sowjetunion eines Tages in un• Tandler findet e>s grotesk, daß geschulten Das i^t ni< ht als Aversion gegen die Bundesrepu• Gauen anerkannt. Die nationalen Minderhei• abhängige, nationale Bestandteile aullösen Polizeibeamten der Einsatz des CS-Gases zur blik auszulegen, mit der Bukarest möglichst enge ten wurden allerdings von Russen unterwan• werde, als falsch erwiesen. Die Großrussen Selbstverteidigung verboten ist, während sich wirtschaftliche Beziehungen pflegen möchte. Da• dert, die überall die wichtigste administrati• wären allein nicht imstande, spontane Revol• hinter steht vielmehr die Sorge, daß der Wunsch jeder Privatmann mit dem Stoff eindecken nach Aussiedlung durch den Kontakt mit Repräsen• vem und wirtschaftlichem Posten besetzt ten zu verhindern. Es ist die militärisch diszi• kann. Seine gesundheitliche Unbedenklich• tanten Bonns no< Ii großer wird. Von den noch in haben. plinierte Partei, die einheitlich von Moskau keit müsse dann doch wohl geprütt worden Rumänien lebenden etwa 330 000 Deutschen möch• kommandiert, keine Partikularismen duldet. sein. Baum ließ antworten, bei einem Polizei• Breschnew erklärt diese Entwicklung da• te ein erheblic her Teil in die Bundesrepublik aus• Breschnew warnt denn auch vor nationalen einsatz de*s Mittels könnten friedliche Mitbür• mit, daß die Russische Republik bereits pro• siedeln. Vor allem bei den Siebenbürger Sachsen Einflüssen und Überheblichkeiten. In der ger in Mitleidenschaft gezogen werden. Die klamiert worden war, als im übrigen Rußland besteht dieser Wunsch, während die Aussied- „neuen historischen Gemeinschait der soziali• Auseinandersetzung zwischen den Innen• lungfeqgote bei den Banater Schwaben nicht ganz so noch Bürgerkrieg und Kämpfe gegen westliche stischen Arbeiterklasse" würden die völki• ministern über die Brauchbarkeit des Reizstof• hoc h liegt. Allein 1980 wurden 15 767 Deutsche aus Interventions-Truppen ausgetragen wurden. schen Besonderheiten durch Millionen von fes, der über Atemnot und Angstgefühle Rumänien in der Bundesrepublik aufgenommen. Er hob die brüderliche Hilfe der Russen für die Mischehen allmählich vereinheitlicht, meint Kämpfunfähigkeit bewirkt, wird also weiter• er. Die russische Sprache sei Sprache der Ver• gehen, doch kann Tendier für dem geplanten ständigung aller Völker der Sowjetunion ge• Alleingang Bayerns bei der Anwendung des worden. Doch das Nationalitäten-Problem ist Reizgases wohl ein weiteres Argument verbu• Italien: unverändert nicht gelöst. Walter File chen." Die Deutschen im Trentino Italiener verweigern Bekenntnis zum Volkstum

Bozen — Italiens politische Parteien sind of• streut über die gesamte Provinz, da sie in ihrer fenbar nicht bereit, ethnischen Minderheiten Heimat oft keine Arbeit finden. Um die Stärke das ihnen zustehende Recht des Bekenntnis• der deutschen Minderheit im Trentino festzu• ses zu einer nicht-italienischen Volkszugehö• stellen, sei es nötig, ihr das Recht einzuräu• rigkeit zu gewahrem. Dies jedenfalls ist aus men, sich zu ihrer Sprachgruppe zu bekennen. dem Verhalten der Vertreter der italienischen Dies wurde einheitlich von den italieni• Parteien im Parlament der Region Trentino- schen Parteien abgelehnt. Dabei bediente man Tiroler Etschland zu schließen. sich u. a. des Hinweises, Rom werde eine sol- Das Parlament (Regionalrat), das sich aus che Handhabung nicht zulassen, da die ent• den Vertretern der mehrheitlich deutschen sprechende Erklärung lediglich für Südtirol Provinz. Trient zusammensetzt, hatte sich mit vereinbart worden sei. Dies wiederum be• der Forderung zu befassen, die« „Erklärung der zeichneten Vertreter der SVP und der eng mit Sprachgruppenzugehörigkeit" bei der im ihr zusammenarbeitenden, tür mehr Autono• Herbst stattfindenden Volkszählung auch lur mie eintretende PPTT als unverständlich: Als die Provinz Trient zuzulassen. Bislang ist diese es um die Schaffung der Region gegangen sei, habe man im Yrentino von italienischer Seite Erklärung nur für die Provinz Bozen vorgese• das Argument der „zweisprachigen Gemein• hen, um die Stärke der deutschen, italieni• den" gegenüber Rom verwandt. Dann sei „es schen und ladinischen Bevölkerungstelle zu wohl recht und billig, jenen Schutz nicht zu ermitteln. versagen, für die man die1 Regionalautonomie Vertreten der Trentiner Tiroler Volkspartei angeblich erkämpft hat", stellte der SVP-Ab- (PPTTl und der Südtiroler Volkspartei (SVP) geordnete Peterlini fest. wiesen im Regionalrat darauf hin, daß auch in der Provinz Trient zahlreiche Deutsche leben; Die Zahl der Deutschen im Trentino ist bis• so in geschlossenen Siedlungen im Fersental her nicht ermittelt. Sie wird auf einige Zehn• Zeichnung aus „Frankfurter Allgemeine Zeitung" und in der Gemeinde Lusern, aber auch ver• tausend geschätzt. 8. August 1981 — Folge 32 — Seite 6 Frau und Familie £a$ l^fipnuBcnblüii

Die Tücke Ausstellung zeigte Fülle gelebten Lebens des Objekts Lebensgeschichte im Bild — Schöpferischer Ausdruck gewinnt für ältere Menschen an Bedeutung SiS — Was gibt es eigentlich schöne• n Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Stellenwert von Erfahrungen in der Gruppe. res, als ein geruhsames Wochenende für gemeinsame Kulturarbeit bayerischer Gruppenbilder bieten daher die Möglichkeit, ebenso gemütlich ausklingen zu lassen ? IStädte entstand 1978die Ausstellung .Krea• sich in einem anderen Medium zu unterhalten, Und was könnte dazu besser geeignet tivität im Alter', die im Münchener Lenbach- und machen die zwischen den Mitgliedern sein.alsderBesuch einesnetten Restau• haus eröffnet wurde. Daraufhin ging sie auf vorhandenen Gefühle wie Zuneigung, Aggres• rants, wo man nach aller Herzenslust in Wanderschaft nach Regensburg, Erlangen, In• sion und Angst unmittelbar erlebbar. Die Zu• den schmackhaftesten Speisen schwel• golstadt, Augsburg, Hof, Würzburg und ge• gehörigkeit jedes einzelnen zur Gruppe, seine gen kann? Nach gründlichem Studium langte schließlich ins Hamburger Congress- Verbundenheit mit ihr, zeigen sich im gemein• der Speisekarte entschließt man sich Centrum. samen Werk. dann bald für einesdieser verlockenden Die präsentierten Bilder wollen schöpferi• Viele der Kursteilnehmer hatten seit ihrer Gerichte. Der Kellner serviert den Wein, sche Aspekte des Lebens im Alter sichtbar Schulzeit nicht mehr gemalt. Sich mit Farben bringt die Vorspeise und bereitet fach• machen. Sie entstanden in den vergangenen und Pinsel auszudrücken, bedeutete für alle mannisch den Hauptgang vor. zwei Jahren in Seniorenmalkursen, die durch eine neue ungewohnte Erfahrung. Die Kurse Wenn schon, denn schon, hatte ich das Projekt .Kreatives Gestalten in Einrich• begannen mit dem Versuch, die Teilnehmer zu mir gedacht und mich zu einem flam• tungen der offenen Altenhilfe' in München einem spontanen Spiel mit Farbe und Papier bierten Gericht entschlossen. Der durchgeführt wurden. In dieser Zeit fanden 90 anzuregen. Dies ist eine Möglichkeit, sich ohne Wagen mit den dafür benötigten Zuta• Kurse statt, an denen 900 Senioren teilnah• den Druck vorgegebener Leitbilder und Er• ten sah verheißungsvoll aus: Flaschen men. wartungen auf den Erfahrungsprozeß schöpfe• Beschäftigung im Alter: Senioren malen und Fläschchen mit den verschieden• „Also zu Hause, alleine, komme ich nicht rischer Gestaltung einzulassen. Für ältere sich selbst sten Saucen, Näpfe mit wohlriechenden recht vorwärts. Wenn ich da in diesem kleinen Menschen kann die Erfahrung, schöpferisch Ein Gang durch diese Ausstellung führt vor• Gewürzen und Essencen, auch das Kreis sitze, macht das mehr Spaß. Ich weiß tätig zu sein, ein wesentliches Gegengewicht bei an Landschaftsdarstellungen, Stilleben Fleisch lag bereits in der Pfanne und nicht, woran das liegt — man wird angeregt, gegen jene alltäglichen Erlebnisse bilden, in und Selbstporträts und macht deutlich, daß es wartete darauf, angebraten zu werden. geht mehr aus sich heraus, riskiert auch mal denen Vorurteile und Gleichgültigkeit der an Ideen nie ht gefemlt hat. Die Bilder der Senio• Der Kellner greift nach einer Plastik• mehr mit dem Strich." Dieses Zitat eines Kurs• Umwelt sie in ihrem Dasein in Frage stellen. ren lassen erkennen, wie während der Malerei flasche und versucht den Inhalt auf das teilnehmers verdeutlicht den besonderen Allerdings bedarf es dazu Angeboten, in die Freude daran sowie auch die Ausdrucks• Fleisch zu geben. Voller Interesse denen die Erwartungen und Lebenserfahrun• kralt mehr und mehr zunahmen. Kommentare schaue ich zu. Was wird es sein? Er gen älterer Menschen berücksichtigt und in zu den einzelnen Bildern versuchen Stufen drückt kräftig auf diese Flasche, die of• spielerischer Form Wege zur kreativen Ertah- dieser Entwicklung sichtbar zu machen und fensichtlich unter „Ladehemmungen" rung eröffnet werden. Wichtig hierbei ist, daß die aktiven Maler ein wenig vorzustellen, leidet. Vor Anstrengung hat sein Ge• die Beteiligten mit den gestellten Aulgaben 1 sicht eine leichte rote Tönung ange• nicht überfordert werden und die technischen Eines der besonderen Merkmale der Wan• nommen. Man sieht es ihm an — das Hinweise den Ausdruck des einzelnen nicht derschaft dieser Ausstellung war es, die örtli• Ding muß doch zu bewältigen sein! Ich beengen. che Situation der Altenarbeit mit oinzubezie- hen. Zusammen mit dem jeweiligen Veran• hm derartig fasziniert, daß ich den Blick Aus über 9000 in den Kursen entstandenen stalten wurde die Ausstellung ergänzt durch nicht von ihm wenden kann. Gerade Bildern wurden für die Ausstellung .Kreativi• eine Dokumentation örtlicher Angebote und möchte ich dem bemühten Kellner den tät im Alter' 200 ausgesucht. Gewählt wurden Einrichtungen der Altenhille, die über beste• Ratschlag geben, doch einmal zu versu• vor allem jene Bilder, die beispielhalt für Ziele hende Möglichkeiten informierte* und Beispie• chen, die Flasche aufzuschrauben, an• und Erfahrungen der durchgeführten Kurse statt derartig kräftig zu drücken. Doch sind und die ganze Vielfalt vorgefundener le aus der Arbeit den jeweiligen Einrichtungen das Wort bleibt mir im Halse stecken... Ausdrucksformen, von spielerischen. Vor• zeigte*. Wie eine riesige Fontäne spritzt aus übungen bis hin zu schöpferischen Lösungen Diese* Ausstellung steht unten dem Motto der an sich harmlos aussehenden Fla• von Darstellungsproblemen, zeigen. Die Ma• .Kreativität im Alter'. Oft genug verbindet sche eine gewallige Portion Senf— über lerei von älteren Menschen führt nach Stil• man Kreativität, die* Fähigkeit schöpferisch zu meinen neuen Pullover, die frischgewa• merkmalen und Ausdrucksformen von einer sein, Neues, Ungewohntes zu entdecken, mit schene Hose, meine Handtasche, und wirklichkeitsgetreuen über eine ausdrucks• Jugendlichkeit, Altsein dagegen mit geistigem selbst mein Haar wird nicht verschont. volle Malweise bis zu Stilmerkmalen der na• Verlall und Untätigkeit. Wie wenig dieses 1 Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob ich la• iven Kunst. In den Bildern spiegeln sic.h die un• Vorurteil "zutrifft, soll nicht zuletzt diese Aus- ' A chen'oder weinen soll. Zumindest weiß terschiedlichsten Erfahrungs- und Lebens• stedlung zeigen. ' '" ich fetzt, was sich in der geheimnisvollen formen der Beteiligten wider. Der Bilderreigen Die* Durchführung dieses Projekts lag in doWlißa Flasche befand... ist reich an Einlallsreichtum, Lebendigkeit Händen von speziell lür diese Aulgabe VbflSM*«*^ Der Kellner, selbst zu einem „Senfop• Gruppenarbeit: Schöpferische Tätigkeit als... und vielen Besonderheiten. reiteten Kunstpädagogen, Psychologen, So• fer" geworden, eilt fort und kommt mit ziologen und Kunstpädagogikstudenten. An• rettenden Utensilien wie Wasser, Tü• gestrebt wurdedie praktische Erprobungeiner chern und einer Zitrone zurück. Der neuartigen Form kunsttherapeutisc h-kre^ati- Schaden ist bald — zumindest ober- vitätsorientierter Altenarbeit. Die Bedeutung flachlich — behoben. Sicher, es sind Unbeschwertes Ferienglück im Regen derartiger Angebote in der Alte*nhille soll wei• noch einige häßliche gelbe Flecken auf terausgewertet werden. Aus AnlaßdesGeron- meinem Pullover zu entdecken. Ob die Von der Kunst, den Urlaub von ganzem Herzen zu genießen tologen-Kongresses im Hamburger Congress- wohl bei der Wäsche verschwinden? Centrum formulierten auch thesenartig ver• Was mache ich nur, wenn der Schaden s kann passieren, vom gewohnten Dauer• nicht nachsteht. Auch Nebel und grauer anschaulichte Ergebnisse der gerontologi- sich nicht so einfach beheben läßt? regen des Alltags in einen hoffnungslos Himmel können ihre .Sonnenseiten' haben. schen Forschung die wissenschaftlichen Gedankenverloren stochere ich in E verwässerten Urlaub zu geraten. Da kau• Natürlich wäre die Sonne in jeder Hinsicht er• Grundlagen ennes neuen, woniger Vorurteils- . den schließlich mit viel Liebe zubereite• ert man unter einem fremden Dach, blinzelt wärmender. Doch weshalb nicht aus diesem belasteten Verständnis des Altens. Zum Aul• ten Gericht herum, als der Wirt an mei• mißmutig durchs Fenster und denkt mit Unru• Mangel Gewinn schöpfen? takt des Kongresses, der eng mit den Aussied• nen Tisch kommt, mich voller Mitgefühl lung verknüpf! war, erkläre Bundespräsident, he ans Geschäft, ans Geld, ans Zipperlein, das Zum Ferienglück im Regen ge*hört als erstes ansieht und betont, er werde selbstver• man eigentlich in den Ferien auskurieren woll• Karl Carstens, wir hätten es mit einem typi• ständlich für den Schaden aufkommen, die Ansicht, daß Wetter, Menschen und Dinge schen Beispiel dalür zu tun, daß ein gesell• te. Nach ein paar vergeblichen Fluchtversu• das sind, was wir aus ihnen machen. Ein ver• ich solle ihm nur die Rechnung der Rei• chen ins Kino gewinnt man die Erkenntnis, daß schaftliches Problem nicht in erster Linie nigung präsentieren. Eine nette Geste, regneter Urlaub ist daher wunderbar dazu an• durch den Staat gedöst werden könne*, sondern man alles eigentlich zuhause lange nicht so getan, vor allem die schon fast erloschene Illu• finde ich, wenn auch die meisten Wirte teuer, dafür gemütlicher haben kann. Also Kof• daß der einzelne Mitbürger sie h engagieren heute gegen derartige Tücken des Ob• sionskralt wieder aulzuladen. Was schert uns fer gepackt und ... — Nein, so darf das nicht müsse. Füreine Beschäftigung im Alter nannte* jekts versichert sind. das schlechte Wetter, an dem wir ja doch er berühmte Vorbilder wie Konrad Adenauer, enden. Es gibt auch Ferienglück im Regen, das nichts ändern können, solange wir uns den Ge• den Freuden eines herrlichen Urlaubswetters Michelangelo, Picasso und Goethe, der einmal gebenheiten entsprechend anzupassen ver• sagte: „Was man in der lugend wünscht, hat stehen? man im Alter die Fülle.'' Susanne Deuter Also hinaus, entsprechend wetterlest ange• zogen, in den sommerlichen Regen. Wie das Ein Besuch auf der Burg der Väter riecht in Wald und Wiesen! Endlich kommt unsere Nase auf ihre Kosten. Wir schauen zu, Wann holst du mich? wie die Nebelschwaden durch die Täler krie• Diese Frage Das Erlebnis der Gemeinschaft — Eine Skizze von Hanke Bruns chen. Die Wolkenfetzen über den Strand strei• <>tt gc stellt als Kind, ch habe mit meinen Kindern die Jugend• herum, saubere Fußböden, viel Holz und chen. Wie die Wellen ans Ufer branden. Rührt diese immer wiederkehrende Frage, Wie sie Kinder stellen, wenn sie burg Ludwigstein an der Werra aufgesucht, bunte Farben im Rund, ein offener Kamin das alles nicht längst vergessene Saiten in uns? traurig und alleine sind: die junge Wandervögel vor dem Ersten Ric htig besehen und erlebt, kann es an einem I dazu, das ist der obere Raum, eine Krönung des Wiinn holst du mir h > Regentag gar keine schönere Welt geben als Weltkrieg in Besitz nahmen und später zu Werkes. Bald... eben diese. Wer weiß, ob wir jetzt nicht, in einem Mahnmal der Geiallenen ausbauten. Wenn die Dämmerung und die Stille der Wie olt wohl hatte sie Der Burgwart überließ uns die Schlüssel zum langen Herbstabende kommen, wird es gut unser Gastzimmer zurückgekehrt, das wir uns diese Frage gestellt Turm. Langsam stiegen wir die breite Treppe sein, hier zu sitzen, in die Flammen zu starren getrost anheizen lassen können, den schmalen an irgendwer* M hinauf und verweilten unter dem überragen• und miteinander zu schweigen, zum Klang der Gedichtband ausdem Kofier holen, den wir lür

34. Fortsetzung kommt ein Lachen herüber. Ja, die Mutter kann lachen, das muß ihr der Neid lassen! Todmüde lallt die Kathrine am ersten RUTH GEEDE Einmal kommt die Barbe zu ihr, plaudert ein Abend in der neuen Wohnung in das Bett, das bißchen, erzählt von daheim. Sie ist die alte lu• in der Stube steht. Hier sind alle Möbel zu• stige Barbe geblieben. Sie sieht gesund aus, ist sammengepfercht, und den schönen, buntgla• ordentlich in die Breite gegangen. sigen Schrank hat sie in die Küche stellen müs• „Wie findest du die Mutter?" fragt sie. „Ist sie sen, weil sonst kein Platz lür ihn ist. nicht prächtig? Ach, es ist Jetzt so sc hön bei Zwischen der Stube und dem Laden ist noch Wie Blätter im uns, so leicht und fröhlich. Schade, daß wir ein kleiner Verschlag. Aber der ist vollgefüllt nicht länger bleiben können." mit Waren. Es riecht nach Seifenpulver und „Wann müßt ihr denn fort?" Heringen. Muffig und feucht ist die Luft in der „In einer Stunde. Das hat nämlich heute so kloinen Stube, obgleich die Kathrine den gan• gut gepaßt. Die Herrschaft fährt am Abend mit zen Tag über das Fenster offen hat. Das Leben der Kathrine K. — Ein ostpreußisches Frauenschicksal demselben Zug, und sie lassen sich vom Bahn• Die dumpfe Feuchtigkeit legt sich schwer hof abholen. Da nehmen sie uns gleich mit." auf ihre Brust. Die Wände sind dünn, überall Und dann schmiegt sie sich an die Kathrine: dringen Stimmen durch die Nacht. Erst gegen „Hast nicht was Süßes für die Kinderchen?" Mitternacht schläft sie ein. Trotz gegenüber dem Onkel: dem werde ich's „Ei, du bist die Kathrine!" sagt sie und zeigt Die Kathrine greift unter den Ladentisch und Am anderen Morgen muß sie früh aufste• schon zeigen. die weißen Zähne. „Ich kenn' dich noch, als du zieht einen Kasten hervor. „Da, nimm!" Die hen. Obgleich es Sommer ist, bleibt die Stube Aber bald hat er eingesehen, daß dieses Kel• so klein warst!" Sie zeigt mit der Hand aul ihre Barbe schielt hinein und lacht: „Ei, was für im Halbdunkel. Sie muß die Lampe anzünden, lerloch keine Goldgrube ist. Er trägt sich schon Knie. „Und daß der Robert dich mal heiraten schöne Sachen ihr habt! Amend zum benei• und erst, als sie in den Laden geht, kann sie das wieder mit anderen Plänen. Aber dazu braucht würde, hätte ich nie gedacht. Wo ist er denn, den!" Licht löschen. Da ist auch der Robert schon auf. man Geld. der Robert?" Die Kathrine bleibt weiten im Ladern. Wiegt Um sieben Uhr öffnet er die Ladentüre. Manchmal geht er mit den Bierkutschern „Im Zimmer, er ißt gerade. Ei, der wird sich fünl Pfund Kartoffeln oder einen Kohlkopf ab, Draußen warten schon Frauen, die zur Arbeit und Fuhrleuten in die nahe Kneipe. Er meint, freuen!" zerschneidet Wruken und nimmt eine Salz• gehen wollen. Blasse, müde, schlaffe Gesich• das müsse man als Geschäftsmann tun. Die Ja, das ist ein Wiedersehen! Robert holt gurke aus dem Faß, klatscht Glumse auf das ter. Sie sprechen kaum ein Wort. Und manche Kathrine wartet nicht mehr, bis er nach Hause schnell aus der Kneipe Schnaps und Bier. Die Papier und holt ein paar Glasbon bonsaus dem fragen, ob die Kathrine nicht anschreiben kommt. Sie hat das Warten verlernt. Kathrine steht im Laden. Allein. Ab und zu Halen. könnte. Ab und zu kommt der Görge Leidreiter. Sie tut es, ohne Robert zu fragen. Dann sitzen sie nach Feierabend ein bißchen 9 Und so geht die Zeit. zusammen und erzählen sich was von der ,Ich hab das Elend mitangesehen, seh' es jeden Tag' Heimat. Robert ist selten dabei. Er hilft am So ist nicht mehr viel Zeit zum Absc hied. „So ist das doch nicht gemeint. Venktioner Abend in der Kneipe beim Ausschank. Im Gleichmaß der Zeit Die Mutter küßt ihre Schwiegertochter lang kommen nicht zu uns. Wer da sein Tulpe hen So kommt es, daß er manchmal erst spät und herzlich auf die Wangen, und dann sind Bier trinkt, hat es auch redlich Verdient, Auch Ein Tag ist wie der andere. Stunde für St unde nach Mitternacht heimkommt und bis in den sie fort. seinen Schnaps. Wer die Woche über schuftet, rinnt im Gleichmaß der Zeit. Sie nimmt Herin- hellen Vormittag hineinschläft. Die Kathrine „Na", sagt Robert am Abend, als sich die Ka• kann sich auch mal besautem." geausden Fässern und klatscht grüne Seife auf steht dann schon längst im Laden. Von dem thrine mit Franzbranntwein abreibt, weil ihr „Siehst, und das ist es! fch will nachher den feuchtes Papier, wiegt Kartoffeln ab und Geld, das der Mann in der Kneipe verdient, der ganze Körper so weh tut, „wie hat dir die Dreck nicht wegmachen, ich will es nicht. Daß schneidet Käse auf. sieht sie nicht viel. Mutter gefallen?" du es man weißt." Am liebsten sind ihr die Kinder, die in das Es ist ihr auch gleich. Sie kommt schon ir• „Ich hab' sie ja kaum gesehen, Robert, ich dunkle Loch kommen, und eine Tüte Studen- gendwie zurecht. war ja immer im Laden." „Herrjeh, nun reg' dich doch ab. Ich hab' tenlutter oder Lakritz verlangen. Sie kann Eines Tages gibt es eine Überraschung. Die „Schad' ja! Aber man könnt' nicht abschlie• doch bloß überlegt, Well ehe Mutten das auch nicht anders: sie schiebt ihnen ein paar billige Kathrine, die gerade dabei ist, Kartoffeln ab• ßen. Die Mutter meint auch, das war' nichts meinte." Bonbons zu, die im Glashafen auf der Tonbank zuwiegen, hört plötzlich ihren Namen nennen. rechtes mit dem Kram, wo man so ganz alleine Sie ist wieder ganz ruhig. „Es ist so leicht, das stehen. Sie blickt auf und schaut geradewegs in ein ist. Was meinst, wenn wir die Kneipe pachten ? zu sagen, wenn man nie hts damit zu tun hat. Sie tut es so lange, bis Robert sie anfährt. Paar vertraute dunkle Augen. Da könnt' man schon was verdienen!" Aber es gibt auch Menschen, elie diese Arbeit „Laß das, wie sollen wir sonst was verdienen, „Je nun, die Barbe!" Sie hält vor Freude den „Die Kneipe?" Die Kathrine fährt so heftig machen müssen. Leider. Abe*r vielleicht hast wenn du alles verschenkst." Korb schräg, daß die Kartoffeln herauskollern. auf, daß sie die Lampe beinahe umgestoßen du soviel Geld, daß du dir eine Marjell zum Sie lächelt bitter vor sich hin. Wirst hier „Wie kommst du her?" hätte. „Da mach' ich nun nicht mehr mit, Ro• saubermac hen nehmen kannst. Dalür hab' ich nicht reich werden, denkt sie, wir werden froh „Na, womit denn, du Schafchen", lacht die bert ! Ich steh' nicht hinter der Theke und gieß' nun kein Geld gespart." sein, wenn wir das Nötigste zum Leben haben. Barbe. „Mit dem Zug natürlich. Und ich hab' betrunkenen Venktienern Schnaps ein. Ich Er steht noch eine1 Weile da, aber als sie Am Abend tun ihr die Füße weh. Sie kann noch jemanden mitgebracht. Rätst, wer es ist ?" weiß, wie es da zugeht. Jeden Sonnabend muß nie hts mehr sagt, zu< kt er mit den Schultern kaum noch stehen. Aber dann gilt es noch zu „Dein Mann? Oder die Kinder, oder wenig• ich die Frauen sehen, wie sie vor der Tür auf und geht lort. Sie weiß auch, wohin! rechnen und autzuräumen und was der Dinge stens eins?" ihre Männer lauern, die drinnen ihren ganzen Es ist gut, daß der Görge an diesem Abend mehr sind. Es wird spät, bis sie in das Bett „Ach wo, die Mutter!" Lohn versauien. Dann ist in der nächsten kommt. Als er die Kathrine so blaß und ver• kommt. Und früh muß sie wieder heraus. Ja, da steht sie. Klein und rundlich, mit lusti• Woche der Jammer da, weil es nicht hin- und stört dasitzen sieht, erschrickt er. Zwischen Robert und ihr gibt es kaum noch gen Augen, die wie Jettstücke funkeln. Ihr herlangt. Ich hab' das Elend mitangesehen, eine Berührung. Er ist mürrisch geworden. Zu• Haar ist noch gar nicht grau, sondern dicht und seh' es jeden Tag. Und dazu noch meine Hand „Du mußt mal raus", sagt er, „komm1, wir erst hat es ihm Spaß gemacht, im eigenen dunkel. Und ihr Gesicht hat weniger Falten als geben... nein, dann geh' ich auf der Stelle!" gehen nun an die Luit." Laden zu arbeiten, seinen Namen über der das der Kathrine. Es verrät deutlich die einsti• So hat sie noch nie gesprochen. Er sieht sie Türe zu sehen. Da war auch noch so etwas wie ge Schönheit. verdutzt an. Fortsetzung folgt Unser Kreuzworträtsel ECHTE BLÜTENPOLLEN Rudolf Braunburg 100",. n.iliirri'in, MK'ZlaliK'rcInlu'lc Spit/riHiiidlit.il, uiiI h. STRI SS, Aller, magischer ••••*• PnmtoH, hrci-l.iiil; \\. rix prri- It« 29,90 Kennwort Königsberg Geburts- Vorbau \7 f. HIcJM-Prcisl.ild, ri'Ul ÜII • stdikt: Der Roman über eines der sensationellsten Geheimunternehmungen "V Gegenstand mdal.f.: Höhen 130 Kürbisk. K.ips. I . atadt v. Fuß• (ch-ein Buchstabe) in Ost• Wae hold 1.1,95 des 2. Weltkrieges. Stalin sollte ermordet werden, um eine Wende Walter punkt n ein preußen Vila-Kiirliiskcriir, IthaktllO«, ku 10,00 des Krieges herbeizuführen. 352 Seiten, Leinen 34,— DM Kollo Aufgußgetränk i llcr/Krcisl.MiiA il.ilildl-HliildriK k: 200 hm.bl.AliMtl-Wrillrlorn-Kdps. 14,95 R autenbergsehe Buchhandlung, Postf. 19 09,2950 Leer V NATI Kill II \1ITTI I MAIPI V Neckar• V 7535 Kbdch-Stfin 2 zufluß > l'oslf 2.) - Tri. 072 32-2390 Bücher, Karten, Kreiskarten, Watutbetnstem Fluß in ostpr.Schauspie- [ Meßtischblätter sowie das Pommern lerin(Charlott) > Schmuck, erlesene Geschenke finden Sie in unübertroffener + 1961 Filme u.a. Dokumentar-Buch: Fraue n- "Frasquita" Die Entstehung des Auswahl in den name > Spezialgeschäften • • • aee Autoz. Memelgebiets i.Ostpr. > V Hannover > von Janz — DM 16,—, 132 Seiten 5000 Köln 3000 Hannover 5000 Köln liefert: Am Hole 14 Marienstraße 3 Hohe Straße 88 Staat in Fluß in HEIMAT-Buc hdienst Nähe Aegi O-Afrika Sibirien BANSZERUS 3200 Hildesheim 6800 Mannheim intern. 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s regnet. Die Sonne ist gestorben. Es reg• Helmut Hochrain net ohne Unterlaß. Seit Tagen schon. E Über die Dächer hängen graue Nebelfetzen wie schmutzige Watte. Das Haus ist düster. Verkommen. Von der Fassa• de bröckelt Putz. Die Schwestern aus Bautzen treten Die Schwestern aus Bautzen durch das Tor. Sie stäuben Regenperlen von ihren Mänteln und gehen durch den langen, dunklen Flur. den Papieren; liest. „Sie kommen aus Bautzen? „Otto Hamann." Die ältere, sicher und zielbewußt, die jüngere, Haben Sie Reisegenehmigungen?" „Was ? Der Genosse Hamann ? Der gewesene Mi• schmal, zögernd, als denke sie an Flucht. „Nein. Wir wollen zu unserem toten Bruder." Die nister?" In der Meldestelle stehen zwei Schreibtische, ein kleine Schwester neben ihr weint lautlos in ihr Ta• „Ja, der." Aktenschrank, davor eine Holzbarriere; an den schentuch. „Das könnte die Sache ändern. Bringen Sie eine Wänden Anschläge, Bekanntmachungen. Vor den „Reisen nach Berlin ohne Genehmigung sind Anweisung von Otto Hamann und Sie bekommen Fenstern Hinterhof dämmerfilz. strafbar." Der Mann notiert etwas auf einem Zettel. Passierscheine." Die ältere Schwester streift das Regencape ab; Stutzt. „Wie kommt Ihr Bruder überhaupt nach drü• „Der Onkel hat uns verboten, den Bruder zu be• legt es über das Trenngeländer. Sie ist schwarz ge• ben? Geflohen?" graben. Er hat es uns strengstens untersagt. Wußte kleidet. Ja." er, daß wir hier sind, er würde uns schlagen." „Ich brauche einen Passierschein nach drüben. „Ein Verräter, ein Staatsfeind also." „Und? Und? Die jungen Dämchen pfeifen auf das Nach West-Berlin", sagt sie und sieht dabei über Das Mädchen hebt die Schultern. „Was weiß ich Verbot. Sie setzen sich kühn über Verordnungen den Beamten hinter der Schranke hinweg. Sie legt darüber ? Er war älter als wir. Er hatte nicht viel übrig hinweg. Gelten die Gesetze nicht für Sie?" Papiere, Ausweise vor sich hin. für seine Schwestern. Meistens war er fort. In Dres• „Wenn es ein Gesetz wäre, das der Schwester „Es gibt keine Passierscheine." Der Mann schaut den oder Zwickau. Aber jetzt ist er tot. Wir wollen verbietet den Bruder zu bestatten, dann könnte das kaum auf. „Nicht mehr. Die Grenze ist zu. Wissen ihm Blumen in die kalten Hände legen. Einen Prie• nur ein grausames, ein erbarmungsloses Gesetz Sie das nicht?" Das Mädchen starrt auf die Wand. ster bestellen. Drei Schaufeln Erde aul seinen Sarg sein. Es wäre überhaupt nicht Gesetz, es wäre wider „Ich brauche einen Passierschein. Mein Bruder ist werfen. Er hat niemanden drüben. Ohne uns wird er alle Menschlichkeit. Geschwisterpflicht aber ist so gestorben. Morgen wollen wir ihn begraben. Das verscharrt werden wie..", sie zögert. alt wie die Welt." hier ist meine Schwester. Sie braucht auch einen „Wie was? Wie ein Hund?" Der Beamte grinst „Halt die Schnauze." Der Beamte hat plötzlich Passierschein." höhnisch. „Wie ein Verräter, meine ich. Ersparen genug von dem Gerede. „Halt dein dreckiges Maul Der Mann hebt den Kopf, greift widerwillig nach Sie sich die Ausgaben für Blumen und für den Kir• und hau ab. Du bekommst keinen Passierschein." chenangestellten. Jeder erleidet das Schicksal, das „Dann muß ich den Bruder ohne euer dummes er verdient. Papier begraben." August „Mein zweiter Bruder war nicht anders als dieser. Der Mann ahnt: er wird nicht zur gewohnten Zeit Aber als er starb, hat man ihn mit Kränzen und gro• zu seinem Frühstück kommen. Trotzdem macht er ßen Reden beerdigt." einen letzten Versuch. „Ich glaube, ihr seid zwei Goldne Halmenmeere „So ? Hat man das ? Warum auch nicht! Vielleicht arme, irre Selbstmörderinnen. Wißt ihr denn nicht: wogen reii im Wind. hatte er Verdienste." an der Sektorengrenze wird scharf geschossen." Wolkenlose Sphäre. „Er war Soldat. Ein anderer Soldat erschlug ihn im Doch das Mädchen aus Bautzen bleibt unbewegt. Erntezeit beginnt. Streit." Es ist, als treibe sie eine geheime Kraft zur letzten Die unerbittliche Grenze Foto Zander Der Beamte hebt den Kopf. Er lauert zu den Mäd• Herausforderung. „Ich habe keine Angst. Mögen sie Hagebutten mehren chen aus Bautzen hin. schießen. An dem Unrecht ändert sich deshalb sich am Wegesrand. „Sei still, sei um Gottes willen still", fleht die klei• nichts." über. Sie werden uns totschießen. Unser armer Bru• Strauch und Busch voll Beeren ne Schwester. Der Beamte springt auf. „Ihre Papiere bleiben der." ich am Feldrain fand. Der Beamte schaut neben sich, wo eine Thermos• hier", schreit er und ist plötzlich dienstlich von den Die Älteste nestelt an ihrer Handtasche. „Hier ist flasche und eine Brotbüchse stehen. Er schiebt den Schaftstiefeln bis zu den geifernden Lippen und den das Geld", sagt sie. „Fahr' zurück. Sage der Tante Sonnenblumen glänzen beiden die Ausweise wieder zu. hervorstehenden Quellaugen. „Sie sind verhaftet!" einen Gruß, und wenn mir etwas zustößt, dann be• stolz am Gartenzaun. „Nehmen Sie Ihre Papiere und verschwinden Sie. Er schickt sich an, um die Barriere herumzukom• stelle Hermann, bestelle unserem Vetter Her• Frohen Hummeltänzen Hauen Sie ab, ehe ich tue, was meine Pflicht wäre. men. mann ...", sie stockt. gilt es zuzuschaun. Fahren Sie mit dem nächsten Zug wieder nach Da nimmt das Mädchen die Schwester schnell bei „Was soll ich ihm ausrichten?" Hause zu Ihren Eltern." der Hand, und sie fliehen aus der Tür, über den „Er möge mir verzeihen, daß ich ihm Kummer be• Überall ist Reife, „Unsere Eltern sind tot. Wir sind bei einem Onkel Gang, auf die Straße. Sie laufen durch den Regen, reite. Es geht nicht anders. Und..." Überschwenglichkeit. aulgewachsen." um ein paar Ecken herum. Sie laufen bis ihnen der „Und'"' Ob ich ganz begreife „Dann fahren Sie eben zu Ihrem Onkel." Es ist of• Atem vergeht und suchen schließlich Schutz in „Nichts. Nichts weiter. Oder doch. Sage ihm, daß diesen Rausch der Zeit?— fenkundig, der Beamte will jetzt seine Ruhe haben. einer Toreinfahrt. Die kleine Schwester zittert, ihre ich ihn gern habe. Daß ich ihn liebe. Ihn ganz allein." Er möchte den Milchkaffee trinken und die Butter• Zähne schlagen laut aufeinander. „Ich kann nicht „Ich habe Angst um dich." Hannelore Patzelt-Hennig brote verzehren. „Wer ist Ihr Onkel ?" setzt er ohne mehr", klagt sie. „Ich habe Angst. Wahnsinnige „Ich auch." großes Interesse nach. Angst. Laß uns heimfahren. Wir kommen nicht hin- Die Ältere küßt die Schwester zärtlich aul die Stirn. „Ich bleibe bei dir, ich laß dich nicht allein", sagt die kleine Schwester und stößt sich mit fiebri• ger Gebärde den Handballen zwischen die Zähne. „Nein, geh! Es ist wichtig, daß Hermann Nachricht Rudolf Habetin bekommt. Es wäre schlimm, wenn er nicht erführe, Ein Brief aus der Heimat daß ich an ihn denke, wenn es — wenn es zum letz• ten kommen sollte." Sie drängt die Jüngere auf die Straße. „Lauf er Himmel hängt strahlend vorm Fen• Oder macht das der Brief, der auf dem Tisch Sie war ein Mädchen, jung, schelmisch und schnell. Dort hinunter geht es zum Bahnhof." Sic ster. Aber die Scheiben sind feucht be• liegt und unter dem ein Mädchenname steht, nicht zu fassen in ihrer sprühenden Lebhaftig• sieht ihr nach, bis sie im Regendunst verschwindet. Dschlagen. Es ist keine Sommersonne. ein Mädchenname aus der Heimat? keit. Und nun stehen über der ersten Zeile die• Das Mädchen aus Bautzen sucht einen Weg Doch das Licht weckt Erinnerungen an Tage, „Mein lieber Klaus!" steht oben über dem selben Worte, wie die Mutter immer ihre Briefe durch die Absperrung. Sie läuft die Grenze ab, sie da das Leben neu zu sein scheint, und das Herz Brief. Sauber und kräftig ziehen die Zeilen über begann. verbirgt ihre Augen hinter dem Regenschirm, sie geht wieder aut Wegen aus vergangenen Jah• das Blatt, und vor Jahren wäre er stolz gewe• Eine Mutter vermag zwischen den Zeilen zu gibt sich unauffällig. Die Augen suchen. ren. sen, wenn sie ihn so angesprochen hätte. lesen. Sollte auch sie hinter seiner Antwort die In einer Schrebergartenkolonie ist die Grenze nur durch Posten gesichtert. Sie versteckt sich in einer Sie kennen sich seit ihren Kindertagen. Unruhe des Herzens geahnt haben? Mutter Grigat Dann, nach dem Krieg, traf er ihre Familie eine Jetzt wartet er am Bahnsteig. Denn sie hat ihm geschrieben, der Zufall wolle es, daß sie VON EVA SCHWIMMER Zeitlang wieder, bevor er hier Fuß gefaßt hatte und sie bei Verwandten untergekommen eine Tante besuche und ihre Fahrt in seinem waren. Viel liegt seitdem dazwischen. Aber ihr neuen Wohnort unterbrechen könne. Ein paar Bild hat ihn nicht verlassen. Blumen hat er mitgebracht. Sonnenschein Kranichschrei Es ist eine alltägliche Geschichte. In Bü• bricht durch den grauen Himmel. Und wirk• chern wird so etwas ausgeschmückt mit Seuf• lich, dort steigt sie aus einem Abteil. Ein Köf- Vom Himmel fällt ein Kranichschrei zern und Tränen wie ein großes Ereignis. Da ferchen trägt sie, und sie ist städtisch geklei• in meine aufgeschreckten Ohren. flüstern Bäume in die Hoffnungen junger det. Auch er sieht ja wohl anders aus als früher. Am Lärm der Stadt zieht er vorbei Jahre, und die Nacht streut Sterne in die Doch sie hat ihn sofort erkannt. Sie schüttelt hoch oben einsam und verloren. Träume der Liebenden. ihm die Hand, freundschaftlich und frisch. Sie Die Wirklichkeit ist anders: Der Jüngling hebt ihren Kopf, schaut ihm in die Augen und Um mich herum ein Menschenbraus, bleibt mit seinen Träumen allein. Er findet lächelt. Alle Selbstsicherheit und Ruhe gehen hör mir der Worte Wirrwarr an. nicht die richtigen Worte. Ungelenk wie Gang ihm verloren vor diesem Blick. Er könnte sich Ein Vers wagt schüchtern sich heraus. und Gebärde sind seine Gefühle. Das Mäd• ärgern über sich selbst, daß er wieder wie ein Ich schütz ihn, bin sein Talisman. chen, unverhofft beim Wiedersehen, ist ihm Jüngling vor ihr steht und sich mit herzlichem Lachen die Blumen aus der Hand nehmen las• vertraut, als gehöre sie zu ihm. Ihre Augen sind Wo wird mein Kranich jetzt wohl sein? sen muß, so linkisch ist er. klar, ihre Zähne blank, ihre Schritte wiegend Die Augen sind noch voller Staunen. und leicht. Sie ist heiter und übermütig, Sie aber plaudert unbekümmert in seine Be• Hier hör ich nur noch Menschen schrein scherzt und lacht, ist zärtlich zu Tieren und nommenheit, während sie nun durch die Stadt und ihren Wohlstand ausposaunen. Kindern, aber sie nimmt ihn nicht ernst. Sie gehen. Die Sonne schimmert in ihrem Haar, versteht ihn nicht. Ihre Jugend sträubt sich, ihn das unter dem Hütchen hervorquillt. Er be• Lauf, mein Gedicht, um alle Ecken zu verstehen, bis ein Älterer kommt und die trachtet sie verstohlen. Manchmal in der be• und sieh dir diese Menschen an. Geschichte ein Ende haben könnte. lebten Straße geht sie einen Schritt vor ihm. Vielleicht wird einer dich entdecken, „Mein lieber Klaus!" steht über dem Brief. Dann umfaßt sie sein Blick bis hinunter zu den der dich für immer liebgewann. Hat sie ihn doch verstanden damals oder dar• kleinen Schuhen. über nachgedacht? Ist sie glücklich gewesen Und als er sie seiner Wirtin vorstellt, die in• Erwin Thiemer inzwischen ? Er weiß es nicht. Er weiß nur, daß zwischen einen Kaffeetisch gedeckt hat und Freundliche Güte sie wieder allein ist, daß sie wieder bei ihren ihr den kleinen Hut abnimmt, sagt er ehrlich beherrschte die alte Grigat. Eltern lebt, die auch jetzt »eingegliedert' sind, und leise: „Schön bist du geworden!" Doch die Gartenlaube. Sie ist durchnäßt, Iriert, hat Hunger. Sie half, wie man das von Flüchtlingen und Vertriebe• Wirtin, etwas schwerhörig und naseweis, sagt Sie hockt in einen Winkel gedrückt und zählt die wenn es Not tat nen so sagt, und die in jener Stadt gewohnt hat• ihrerseits, wie Wirtinnen manchmal zu sein bcnritte des Postens. Bis auf 50 Schritte äußersteftt- und verließ nicht ten, die seine Heimat war und wo das Haus pflegen: „So eine schöne Braut hätte ich Ihnen lernt er sich aul seinem Gang von ihrem Versteck. schwierige Kranke. seiner Eltern nun anderen Leuten gehört. gar nicht zugetraut, da kann man ja wirklich Es wird dunked. Die Ablösung kommt. Der Reger. 111 das Teerd Trotz des Holzarms Er hat ihr geschrieben. Er mußte und durfte gratulieren..." v/ ' ach. Um zehn Uhr erhebt sie h das Made hen aus seiner Ecke es wartet, lauert, verstand sie, ihr schreiben, doch nichts von den Träumen Verblüfft dreht er das Hütchen in seiner ; zahlt die Schritte des Wächters. Bei 50 läuft es los. Hilfe zu schaffen. und Hoffnungen von einst. Wenndie Unbehol• Hand, schüttelt den Kopt und fragt rasch, um Der Posten hört das Geräusch. Er wendet sich um, Mit der gesunden Hand fenheit junger Jahre abgestreift ist, ist man seine Verlegenheit zu verbergen: „Was sagst sieht den Schatten, reißt die Maschinenpistole nur Rechtes empfindend. vorsichtig und nüchtern, verbindlich und zu• du bloß dazu?" Sie aber lächelt verschmitzt hoch. Und ich bemühe mich, rückhaltend. Nur in Erinnerung an gemeinsa• und meint: „Ja,da wirst du wohl selberantwor- Der Volkspolizist ist in Leipzig zu Hause. Erist 20 jede Hand, me Tage fragt man, wie es gehedaheim und ob ten müssen.'' Jahre alt. So all wie das Mädchen aus Bautzen. dieses Wunder an Anatomie man von Freundem und Bekannten noch etwas Sie sagt es im Tonlall ihrer Heimat. Und es ts ist ganz lei< ht. Es ist geradezu ein Kinderspiel und Schönheit gehört habe. Aber das Herz pocht dennoch, ist seineeigene Heimat, wie er plötzlich weiß, aen1 «behenden S< hatten zu treuen. Mit einem Fin• graphisch redlich wiederzugeben. wenn ein Brief eintriflt, der Jahre überbrüe kt die hier zu ihm zurückgekehrt ist mit Jugend gerdruck löst der Posten den Feuerstoß aus. und auslöscht. und Glück und allen verlorenen Jahren. ts regnet immer noch. Es wird noch lange regnen. 8. August 1981 — Folge 32 — Seite 9 IMS £fiprcuficnblaii Kultur

Die Meistersinger

und Richard Wagner Zur Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg

Bundespräsident a.D. Walter Scheel eröffnete dertsgesehen wird. Dokumente zu Leben und Werk kürzlich die Ausstellung des Germanischen Natio• des Hans Sachs und der Meistersinger korrespon• nalmuseums in Nürnberg .Die Meistersinger und dieren dabei mit Objekten des alltäglichen Lebens Richard Wagner — Die Rezeption einer Oper von in dieser Epoche. 18ö8 bis heute'. Es handelt sich um eine Gemein• schaftsarbeit des Germanischen Nationalmuseums Staatsintendant Professor August Everding aus und des Theatermuseumsdes Institutsfür Theater-, München hielt den Festvortrag zum Thema: .Wag• Film- und Fernsehwissenschaft der Universität ners Meistersinger heute', der das Prädikat wertvoll Köln. Dr. Johannes Willers und Dr. Norbert Götz und zeitlos verdient. Wer dieses Referat über Ri• haben diese glanzvolle Ausstellung zusammenge• chard Wagner und seine Meistersinger gehört und stellt und sich dadurch überzeugend als Richard- verstanden hat, mitten im Konferenzsaal des Ger• Wagner-Interpreten präsentiert und damit einen manischen Nationalmuseums in Nürnberg erlebt großen Namen gemacht. hat, wird wissen, daß es wahr ist. Diese Ausstellung ist ein atemberaubendes Er• Wie Dr. Johannes Willers und Dr. Norbert Götz lebnis, die unvergessen bleiben wird. Genies sind weiter vermittelte, wurde 1902 im Germanischen am Werk und jeder Besucher lühlt es wohl, daß er Nationalmuseum anläßlich der 50-Jahr-Feier sei• niemals zuvor eine solche Richard-Wagner-Schau nes Bestehens ein gotischer Saal eingeweiht, der in derartiger Darstellung erlebt hat und vielleicht nach Plänen des damaligen Direktors Gustav von Kurt- Herbert Brück: Chapel Point (Ausschnitt, Aquarell). Englische Impressionen des Malers auch niemals wieder erleben wird. Und jene tiefe Bezold errichtet worden war. Bemerkenswert ist der und Graphikers Brück, der 1908 in Danzig geboren wurde, seine Kindheit und Jugendzeit in unbewußte Melancholie packte viele Besucher, die strenge Historismus der Architekten zu einer Zeit, Rastenburg verbrachte, sind zur Zeit in der Kleinen Orangerie des Berliner Schlosses Charlot• man stets vor einem sterblichen Kunstwerk emp• in der der Jugendstil in Deutschland und Europa tenburg zu sehen Foto Eckelt findet, vor einem Meisterwerk, das dahingehen seine Hochblüte erreicht hatte. Zum selben Anlaß würde und niemals in solcher Form und mit solchem erhielt das Germanische Nationalmuseum durch stische Ära des Dritten Reiches bis zum Neubeginn Inhalt wiederkehren werde. den Prinzregenten Luitpold die Originalhandschrift nach dem Zweiten Weltkrieg — .Neues Bayreuth' der Partitur der .Meistersinger von Nürnberg'. Aus• unter der Regie von Wieland Wagner und Wolf• Berliner Sezession Die im neu erschlossenen .Rittersaal' des Germa• gehend von dieser Partitur, die im Zentrum einer gang Wagner bis zu den jüngsten Inszenierungen in nischen Nationalmuseums präsentierte Ausstel• dankbaren Aufmerksamkeit und des Interesses der Mönchengladbach und Mainz (1980). Es entsteht so Von Baluschek bis Zille lung gibt einen umfassenden Überblick über die Besucher steht, versucht Dr. Johannes Willers, die ein breites Spektrum von Szenenbildern in zeitbe• Bühnenrealisationen von Richard Wagners Mei• kulturgeschichtlichen Voraussetzungen und das stimmenden Varianten, mithin wird ein Stück Gei• erliner Sezession' ist der Titel einer Aus• stersinger von Nürnberg' von der Uraufführung bis geistesgeschichtliche Umfeld der .Meistersinger' stesgeschichte Deutschlands und Europas der letz• stellung, die der Neue Berliner Kunstver• heute, vermehrt durch kulturgeschichtliche Aspek• Richard Wagners zu beleuchten, indem er Aspekte ten hundert Jahre dokumentiert. ein noch bis zum 23. August in den Räu• te der Hans-Sachs- und Nürnbergrezeption des 19. der Hans-Sachs- und Nürnberg-Rezeption des 19. B Jahrhunderts. Nach der Eröffnung durch Bundespräsident a. D. men der Staatlichen Kunsthalle Berlin, Buda• Jahrhunderts von Goethes Gedicht ,Hans Sachsen Walter Scheel fand am Abend des gleichen Tages pester Straße, zeigt. Die Organisation der Die anläßlich der diesjährigen Bayreuther Neu• poetische Sendung' über Lortzings Partitur der ein Treffen der Förderer und Freunde des Germani• Ausstellung sah sich insofern vor keine leichte inszenierung der .Meistersinger' von Richard Wag• Oper ,Hans Sachs' bis zum nationalen Ereignis des schen Nationalmuseums in Nürnberg statt. In die• Hans-Sachs-Festes in Nürnberg (1894) versammelt. Aufgabe gestellt, als bei Gründung der Berli• ner erarbeitete und im Neuen Rathaus in Bayreuth sem Jahr war der Festakt unter dem Motto gestellt: ner Sezession im Jahre 1898 diese rund 65 Mit• gezeigte Ausstellung .Hans Sachs und die Meister• Die Meistersinger von Nürnberg und Richard Wag• Den Kern der Ausstellung jedoch bildet eine um• glieder zählte, ihre Anzahl aber im Laufe der singer in ihrer Zeit' soll nach dem Willen von Dr. fassende Zusammenstellung der Rezeptionsge• ner. Den Festvortrag ,Die deutsche Festoper und Johannes Willers, ein erstklassiger Kenner des schichte der Oper von der Uraufführung (1868) bis ihre Meister' hielt Professor Dr. Peter Wapnewski, Jahre ständig zunahm. So mußte zwangsläufig Wagnerschen Kunstwerkes, der für beide Ausstel• heute. Dieser Teil wurde vom Theatermuseum Berlin; das Ulsamer-Collegium, Würzburg, spielte eine Ausstellung aller zeitweise oder dauernd lungen in Nürnberg und Bayreuth verantwortlich Köln/Wahn erarbeitet und beleuchtet die Wand• Renaissance-Musik, Professor Werner Genuit, der Berliner Sezession angehörenden Künstler zeichnet, dem Besucher die Möglichkeit bieten, lungen der ,Meistersinger'-Inszenierungen vom Detmold, Frühwerke Wagners und das Duo Albert ausgeschlossen werden, da das zu einer ver• einen Eindruck von jener Zeit zu gewinnen, die in kaiserlichen Historismus über die Weimarer Repu• Mangelsdorff und Wolfgang Dauner Musik unserer wirrenden Überfüllung geführt hätte, die im der Wagner-Oper mit den Augen des 19. Jahrhun• blik des Deutschen Reiches und die nationalsoziali- Zeit. Erich Nietsch Gegensatz zu den Zielen der Sezession ge• standen hätte, Massenschau durch kleinere, repräsentative Ausstellungen zu ersetzen.

Ostpreußisches Musikleben eingehend erforscht So zeigt die »Berliner Sezession' Arbeiten von 47 der wichtigsten Mitglieder und mit 4 . ;| > ,,.r. ..' ., , . , _, ..; • . j ihnen auch fast alle Richtungen, die durch die Die Organistin und Musikwissenschaftlerin Dr. Maria Kucharski aus Insterburg wird 80 Jahre Sezession vertreten wurden. ie ehemalige ostpreußische Organistin der Königsberger Hofkapelle und Musikpflege und schließlich Nachrichten über andere Tastenin• und Musikwissenschaftlerin Dr. Maria quellenmäßig dargestellt von 1525, dem Jahre der strumente vermittelt. Die Sezession eröffnete ihre erste Ausstel• DKucharski kann am 14. August in Bonn-Bad Säkularisation des Ordenslands unter seinem Ein besonderes Kapitel ist dann den Komponi• lung am 19. Mai 1899 in einer kleinen, in weni• Godesberg ihren 80. Geburtstag begehen. Sie ent• Hochmeister und ersten Herzog, bis 1578, wo die sten zur Zeit Herzog Albrechts gewidmet, die teils gen Wochen erbauten Galerie in der Kantstra• stammt einem Geschlecht von Pfarrern, Lehrern preußische Hofkapelle unter dem Administrator an seinem Hofe tätig waren, teils Beziehungen zu ße Nr. 12 neben dem Theater des Westens. Die und Kantoren und ist 1901 als Tochter des Pfarrers Preußens, Markgral Georg Friedrich von Ansbach- ihm hatten. Der Schluß der Arbeit bringt Verzeich• Ausstellung zeigte 337 Werke. Vertreten Bayreuth, aufgelöst wurde und an ihre Stelle seine nisse der wichtigsten Königsberger Hofmusiker und späteren Superintendenten Heinrich Feder• waren Leibis .Pariserin', Corinths .Heimzie• mann und seiner Frau Martha in Insterburg gebo• fränkische Kapelle trat. In der Arbeit von Maria Ku• und der Musikbibliothek des Herzogs unter Zu• hende Bachanten', Slevogts .Totenklage', ren. Nach der Reifeprüfung an der Königsberger charski ist nur die örtliche Musikpflege berücksich• grundelegung der in der .Zeitschrift für Musikwis• Studienanstalt für Mädchen 1920 besuchte sie die tigt worden, soweit 6ie den Hof und die Schloßkirche senschaft', VI, 1924 erschienenen Arbeit ,Die musi• Trübners .Selbstbildnis in Ritterrüstung', Lie• Lehrerbildungsstätte in Königsberg und bestand betrifft. Herzog Albrecht erscheint nicht nur als kalischen Schätze der Staats-und Universitätsbi• bermanns ,Waisenhausmädchen' — um nur 1921 die Lehrerinnenprüfung für Mittel- und Höhe• Förderer des geistigen Lebens und der Kunstübung bliothek Königsberg' unseres gemeinsamen Leh• einige Titel zu nennen. Daneben Baluschek, re Schulen. Von 1921 bis 1925 war sie zwei Jahre ais in Preußen, sondern auch als großer Musikliebhaber rers Professor Dr. Joseph Müller-Blattau. Kollwitz, Klinger und viele andere Künstler, Hauslehrerin bei Alexander Graf Kayserlingk in und Musikmäzen. Davon zeugen der Briefverkehr Da diese Arbeit von Maria Kucharski in vielen die zum Teil heute schon vergessen sind. Condehnen im Samland und zwei Jahre bei Ver• mit damaligen berühmten deutschen und außer• musikwissenschaftlichen Bilbiotheken nicht mehr deutschen Komponisten wie etwa mit Thomas wandten in der Nähe von Frauenburg tätig. Im Früh• vorhanden ist, soll anläßlich ihres 80. Geburtstages Die Ausstellung .Berliner Sezession' zeigt Stoltzer, Ludwig Senfl und Johann Walther und die ihr Buch in einem privaten Nachdruck weiter ver• jahr 1925 begann sie ihr Studium in Musik, Kunstge- 410 Arbeiten. Der reich und gut bebilderte Ka• Berufung tüchtiger Musiker wie die der vier Brüder fügbar werden und damit dieser verdienstvollen schichte und Biologie an der Albertus-Universität talog reicht von Baluschek bis Zille. Öffnungs• in Königsberg und dem ihr angegliederten Institut Kugelmann an seinen Hof. ostpreußischen Kirchenmusikerin und Musikwis• zeiten der Ausstellung: Dienstags bis sonntags lür Kirchen- und Schulmusik und bestand dort 1928 Der Geschichte der vokalen Hofkantorei folgt in senschaftlerin das schönste Geburtstagsgeschenk die A-Prülung als Kirchenmusikerin. Bereits 1925 der Arbeit die der aus Trompetern und Paukern be• und Anerkennung zugleich zuteil werden. 10-18 Uhr, Mittwoch 10-22 Uhr. hatte sie das Organistenamt an der Königsberger stehenden Instrumententalkapelle, wobei auch der Dr. Werner Schwarz Werner Eckelt Friedenskirche übernommen, das sie dann bis 1935 Einblick in die sozialen Verhältnisse der Musiker innehatte. Dort hattte sie einen aus überwiegend der Hofkapelle gewährt wird. Dann werden andere jugendlichen Stimmen bestehenden gemischten Instrumentalisten am Hofe Herzog Albrechts und Chor, mit dem sie manches beachtliche Kirchen• ihre Instrumente behandelt, die Türmer, Lauteni• konzert veranstaltete. sten, Harfenisten und Fiedler, die Schloßorganisa• In dieser Zeit promovierte sie nach weiterem tion und Orgeln der Schloßkirche und ihre Erbauer KULTURNOTIZEN Studium an der Königsberger Universität am 18. Dezember 1931 zum Dr. phil. mit der Arbeit,Musik und Musikpflege zur Zeit Herzog Albrechts — Zur Wer hat Gemälde von Franz Domscheit? — Die in Luxemburg ansässige Internationale Geschichte der Königsberger Hofkapelle in den Dieser hochbegabte Maler unserer Heimat, Arbeitsgemeinschaft für Werbung, Markt- Jahren 1525— 1578', die als 14. Band der unter Lei• am 15. August 1880 bei Postnicken geboren, und Meinungsforschung, der 88 Nationen an• tung von Professor Dr. Joseph Müller-Blattau im Bä- hat seit 1944 in gelebt, dann ist er gehören, hat dem Buch ,Aus Brombergs Ver• renreiter-Verlag, Kassel, herausgegebenen Kö• nach Kapstadt ausgereist, wo er als angesehe• gangenheit' von Dr. Günther Meinhardt in nigsherger Studien zur Musikwissenschaft 1932 er• ner Künstler 1965 verstarb. Viele Jahre hat er Waake bei Göttingen für das Gebiet .Ge• schienen ist. in Königsberg gewirkt, auch als Lehrer an der schichte und Landeskunde' in diesem Jahr den Im Oktober 1935 heiratete du »Jubilarin den Pfar• Kunstakademie. Leider konnten bisher keine Internationalen Buchpreis zugesprochen. Der rer Ernst Kucharski aus Jodlauken (später Schwal• Bilder von ihm mit heimatlichen Motiven ge• vielseitige Autor ist den Ostpreußen bereits bentall im Kreis Insterburg. Zu Beginn des Zweiten funden werden. Da er aber in die große Licht- durch die Veröffentlichung des Werkes 1 der Weltkrieges übernahm sie die dortige zweiklassige Dorfschule, WO sie bis Januar 1945 unterrichtete. bilddokumentation ostpreußischer Land• PRUSSIA-Schriftenreihe .Gemünzt zu Kö• Nach der Flucht aus Ostpreußen über Land und schaftsmalerei unbedingt gehört, bitten wir nigsberg — ein Beitrag zur Münz- und Geldg« - Ostsee gelangte das Ehepaar Kucharski über viele Besitzer von Gemälden, sich zu melden, damit schichte Ostpreußens' bekannt. Stationen nach Oldenburg i. O. 1947 übersiedelte Farbdiaaufnahmen veranlaßt werden können. Arbeiten des Malers und Graphik-Designers sie- mit ihrem Mann auf Wunsch des früheren In- Ihre Nachricht an Herbert Wilhelmi, Kück- Anton Stankowski zeigte die Galerie cl + c sterburger Superintendenten Füg nach Thüringen. allee 39, 2057 Reinbek. Mueller-Roth in Stuttgart. Der 1906 in Gelse n- ( r ( Von 1).>:< bi« 1 »:")7 War sie als Dozentin lür Musikge• Margarete Kudnig wohnte in Baden-Baden kirchen geborene, in Stuttgart lebende Künst• schichte an der Kirchenmusikschule in Eisenach einer vom Rosenau-Trio gestalteten Feier• ler stammt aus Ostpreußen, wo er auch lang« ie tätig bis sie s< hließlii h nac h (lamstadt hei Erlurt stunde mit Werken des verstorbenen Dichters Zeit hindurch tätig war. zog. Na( h dem Tod ihres Gatten im (iklober 1969 konnte Sie Im Sommer 1971 in die Bundesrepublik Fritz Kudnig bei, in der sie selbst mit starkem Der Rastenburger Karl Heinz Leidreiter nac h Bonn übersiedeln. In ihrem Seniorenheim be• Erfolg eigene heitere Erzählungen vortrug. Der stellte in der Galerie Fahrig in Braunschweig tätigt sie sich auch heute noch musikalisch bei Baden-Badener Frauenring verpflichtete Mar• Aquarelle und Graphiken aus. Hausmusiken mit Alten und Kindern. garete Kudnig daraufhin zusammen mit dem Der Bildhauer Kurt Zobel aus Osterode be• Unter den Königsberger Dissertationen mit Rosenau-Trio zu einer weiteren Vortragsver• teiligte sich, vertreten durch die Galerie Nie- Themen zur est- und westpreußischen Musikge• anstaltung nach Baden-Baden. buhr, Berlin, an der Internationalen Kunst• schichte ragt diejenige von Ör. Maria Ku< harskibe" Der aus Breslau stammende Schriftsteller messe ART 12/81 in Basel. sonders hervor, hat sie doch den Begründer des Ko- Eberhard Cyran wurde mit dem diesjährigen Der Schriftsteller Hans Hahrs wurde kürz• nigsbergerunddamit ostpreußischen Musiklebens, Dr. Maria Kucharski mit einer Nichte aus Eichendorff-Literaturpreis des Wangener lich mit dem diesjährigen .Österreichischen Herzog Albrecht von Preußen mit seiner Holkapel• Heimkehrer-Literaturpreis' ausgezeichnet. le, zum Gegenstand. Es wird darin die Entwicklung Bonn Foto privat Kreises ausgezeichnet. 8. August 1981 — Folge 32 — Seite 10 Geschichte

Abstand von 1 bis 2 Jahren, bei drei bis fünf Geburten auf einen solchen von über 2 bis 3 Die weite Reise Jahren und bei zwei Geburten aul über 3 bis 4 'lahren Insgesamt umfaßte die Dissidenten- Geschichte einer Familie familie mit ihren Nachkommen, deren Ehe• partnern und den Nachkommen von Tochter- VON Dr. HANS SPERLING stammen in der Summe der Generationen bis s begann in Polen. Sie saßen aui der eige• zur Gegenwart über 400 Personen. nen Scholle. Das Recht auf Grundbesitz Ewar dem Adel vorbehalten. Vorfahren Bis zur Gegenwart 400 Personen von ihnen hatten sich als ritterschaftliche An• führer in Kämpfen mit den Litauern, Jazdzwin- Für 250 Jahre hatte sie ihren Standort in gern und anderen Nachbarn durch geschickte Ostpreußen gefunden. Erst in der siebenten Dispositionen und taktische Erfolge ausge• Generation splittern vereinzelt männliche zeichnet. Magnaten waren sie gewiß nicht, aber mit der Gesamtheit des polnischen Adels Namensträger westwärts ab. Noch in der ach• gehörten auch sie der Szlachta an. ten Generation sind alle männlichen Namens• träger in Ostpreußen geboren, aber über die Auf ihrem Grundbesitz fühlten sie sich als Hälfte findet ihre Existenz bereits im übrigen freie Herren. Ihre Eigenwilligkeit war verletz• Reichsgebiet. Dieser um 1850 einsetzende Zug lich. Fortentwicklungen aus empfundener Un• nach dem Westen hatte sich im wesentlichen zulänglichkeit oder Enge waren sie aufge• schlossen. Als die Lehren von Martin Luther noch vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Grenze übersprangen, fühlten sie sich von vollzogen. In der neunten Generation ist sc hon ihnen angesprochen. Die beiden Brüder, die nicht mehr ganz die Hallte der männlichen unter Sigismund II. lebten, waren überzeugte Namensträger in Ostpreußen geboren. Weni• Bekenner des Protestantismus. Die Breiten• ger als ein Viertel bleibt dort. Von der zehnten wirkung reformatorischer Bekenntnisse in Generation, etwa ab 1900, hatte nur noch ein Polen war 1562 durch Edikt toleriert worden. Drittel seine Wiege in Ostpreußen, und auch Nach dem Tode dieses letzten Jagellonen dieses Drittel zog in das westliche Reichsge• aber begünstigten Adelszwistigkeiten das biet, in dem von der elften Generation ab alle Streben der katholischen Kirche, die in Europa Namensträger geboren wurden. den Kampf gegen die Abtrünnigkeit aufge• Gerdauens Markt und evangelische Kirche: Stati nommen hatte, auch in Polen, und zwar mit Hilfe des straff organisierten Jesuitenordens, 1582 — weniger als zehn Jahre nach der Ein• Reichsbeschluß von 1731 beschränkt worden, Über Berlin nach Westen und Süden die katholische Glaubenseinheit wiederher• wanderung — in Gerdauen als evangelischer doch wurde die Gewerbefreiheit in Preußen zustellen. Keinesfalls nahm die Kirche Inobö- Pfarrer ordiniert. Er war in dieser Familie der erst 1807 anerkannt und 1810 verwirklicht. Der Die Gründe lür diese Wanderungsbewe- diente in der tragenden Schicht des Staates erste einer langen Reihe ostdeutscher evange• Mangel an handwerklichen Ausbildungsstel• gung hängen in einem doppelten Sinn mit der hin. Die Alternative für diese war, sich zu beu• lischer Geistlicher, die erst 1945 mit dem Hun• len auf dem Land, wo sich die meisten Pfarrei• Existenzgrundlage zusammen. Der Übergang gen oder auszuwandern. Die beiden Brüder gertod des letzten in Danzig enden sollte, den en befanden, und der Vorrang der örtlichen von geistlichen, pädagogischen und landwirt• beugten sich nicht. Sie verluden ihre bewegli• — Ironie des Schicksals — polnische Miliz von Handwerker- und nachgeborenen Bauern• schaftlichen zu juristischen, administrativen, che Habe und leiteten ihre Gespanne mit ihren der Straße weg ins Gefängnis geworfen hatte. söhne kam hinzu. Über die Dorfschule hinaus medizinischen, militärischen und technischen Familien, wie damals viele polnische „Dissi• Und jener Gerdauer Pfarrer war auch der blieb also nur eine auswärtige Ausbildung zu• Berufen führte einerseits zu einer Lösung aus denten", dem nahen Ostpreußen zu, wo sie si• erste einer in dieser Familie lückenlos bis in nächst im nächstgelegenen Gymnasialort, von der gemeindlichen Gebundenheit, anderer• cher sein konnten, eine Zufluchtsstätte für die Gegenwart reichenden Folge von Angehö• wo man noch um die Mitte des 19. Jahrhun• seits durch Versetzungsanordnung oder auch freies Dasein und gestörte Ausübung ihrer rigen akademischer Berufe. Das Übergewicht derts über 30 Kilometer oder mehr nur auf un• durch berufsbedingte Niederlassungsmög- evangelischen Religion zu finden. und die Kontinuität akademischer Ausbil• gefederten Bauernwagen oder mit Pferde• lichkeiten zu neuer Standortoriontierurig. So Hier trennten sich die Brüder. Der eine zog dung war von Beginn gewissermaßen durch schlitten in den Ferien heimfahren konnte, spannt sich der berufliche Weg durch die (ie- weiter in das südliche Ostpreußen und behielt den Vertriebenenstatus als Dissidenten vor• dann auf der 1544 eröffneten protestantischen nerationen von der Vaterfigur des Dorfpredfi) seinen polnischen Familiennamen, der andere gezeichnet. Die jeweiligen väterlichen Pfarr• Universität Königsberg, welche auf die vom gers bis zur Mitverantwortung für die weiche blieb im Raum Goldap und verdeutschte ihn. stellen waren nun einmal nicht erblich, und Reformationsgeist erfüllte Dissidententamilie Landung einer ersten Mondsonde. Geogra• Ein Sohn von ihm, noch in Polen geboren und Landwirtschaften hatten die Pfarrer auch nicht von Anfang an besondere Anziehungskraft phisch führte die Reise durch die Jahrhunder• aui einem polnischen Vornamen getauft, wird zu vererben. Das Zunftrecht war zwar durch ausüben mußte. te von Ostpreußen über Berlin und Mittel• deutschland hinaus nach Westen und Süden und auch über die deutschen Grenzen. Vier Vor 400 Jahren war der Pfarrer in Gerdauen das erste Familienmitglied mit einem akademischen Beruf Jahrhunderte, nachdem die Familie in Ost• preußen eine neue Existenz begonnen hatte, Von den Eltern erforderte diese Ausbildung burger. Bevölkerungseinflüsse von Schottland nach 1945 und nur 30 Prozent innerhalb dieses lebten etwa die Hälfte der männlichen Na• um so mehr finanzielle Opfer und persönliche und England drangen über die Hafenstädte ins Zeitraumes geboren worden sind. mensträger in Bayern und Württemberg, un• Einschränkung, als sie generationenlang mit Binnenland. Der Ausbau der Verwaltung und Die Geburtenabstände nahmen bei sinken• gefähr ein Viertel im Norden und Westen der • auswärtiger Unterbringung der Schüler und des Schulwesens brachte Beamte und Lehr• der Geburtenzahl zu. Je 50 Prozent der Fälle Bundesrepublik Deutschland sowie1 im westli• späteren Studenten verbunden war. Für diese kräfte aus dem westlichen Staatsgebiet nach kamen bei mehr als fünf Geburten auf einen chen Ausland und der restliche Teil in Bei lin. selbst bedingte sie langfristige Entbehrung des Ostpreußen. Elternhauses, wenngleich während der Uni• Es überrascht daher nicht, daß die geschlos• versitätszeit die landsmannschaftlichen Kor• senen Ehen der eingewanderten Dissidenten• porationen Heimatverbundenheit und gesell• familie trotz Eingesessenheit beider Partner schaftlichen Halt zu vermitteln suchten. Was selbst schon in jenen ersten Jahrhunderten sich so in Generationen durch die Verhältnisse hinsichtlich der Herkunft der Frauen nicht sel• entwickelt hatte, wurde später, als sich der ten über Ostpreußen hinausgreifen. Später, Zwang der äußeren Bedingungen gelockert mit der Entwicklung der Verkehrsverbindun• hatte, zur Tradition. gen, dehnte sich auch der Heiratskreis noch So kam es, daß im Verlauf von 400 Jahren bei fortbestehender Ansässigkeit des einen seit der Einwanderung 27 Prozent der männli• Partners auf Geburtsorte des anderen außer• chen Namensträger rechts- und staatswissen• halb Ostpreußens aus, bis schließlich eine Ver• schaftliche, 24 Prozent geistliche und Lehrbe• lagerung des Heiratskreises zu beobachten ist, rufe ergriffen, 11 Prozent Ärzte wurden und wenn der noch in Ostpreußen geborene Part• 7 Prozent eine technische Hochschulausbil• ner außerhalb seiner Heimat eine Familie dung absolvierten. Nächst diesen 69 Prozent gründen und seine Nachkommen sich dort be• Akademikern behauptetesich — vielleicht als heimatet fühlen. Nachk lang entschwundenen Rittertums — der Offiziersberuf mit 11 Prozent, und bei neun Seit der Einwanderung haben 12 Generatio• Prozent wurde die ferne landwirtschaftliche nen ihr Leben begonnen. Bedingt durch den Vergangenheit beruflich wieder lebendig. Nur Zeitanspruch von Berufsausbildung und -kon- ein geringer Anteil verblieb für kaufmänni• stituierung lag das Heiratsalter der Männer bei sche und andere Berufe, die außerhalb dieses 31 Jahren. Der durchschnittliche Genera• milieu- und herkunftsbeeinflußten Spektrums tionsabstand von rund 38 Jahren ist verhält• liegen. nismäßig groß. Dabei spielen die Schwierigkei• ten eine Rolle, die sich für die ersten Genera• tionen der Dissidentenfamilie bei der Integra• Heimatverbundenheit vermittelt tion in ein durch vielfältige Kämpfe mit Polen oder zwischen Schweden, Polen und Rußland Natürlich blieb diese Berufsstruktur nicht und durch die Pest schwer heimgesuchtes ohne Einfluß auf Heirat und Ehe. Berufsbe• Land stellten. Weiter war für den genannten dingt wechselten die Standorte der Berufsaus• Generationsabstand von Bedeutung, daß in übung von Generation zu Generation und fünf Generationen nicht der Erstgeborene, damit auch die Umgebungsbedingungen lür sondern ein Nachgeborener die ersten Nach• die Eheschließung. Dennoch hielten sich die kommen zeugte. Heiratskreise während der ersten 2 bis 2Vi Die generationsdurchschnittliche Kindor• Jahrhunderte nach der Einwanderung in zahl je fruchtbarer Ehe hat von etwa 1725 bis einem regional mehroderweniger begrenzten zum Beginn unseres Jahrhunderts eindeutig Rahmen innerhalb Ostpreußens. Freilich abgenommen. Ergab sich für die vierte Gene• wandeltesichsein Inhalt im Laufeder Zeit, be• ration ein Spitzenwert von durchschnittlich sonders nach den Pestjahren 1708/10, in neun Lebendgeburten, so hatten die fünfte und denen Ostpreußen zu 40 Prozent entvölkert sechste Generation durchschnittlich je fünl, wurde. Die Wiederbesiodlung im Zuge des die siebente und achte je vier, die neunte Ge• Retablissements durch König Friedrich Wil• neration um die Jahrhundertwende zwei Kin• helm I. zusammen mit der Exulantenbewe• der. Erst in der zehnten und eilten Generation gung, die freilich schon 1685 mit den Hugenot• erhöhte sich der Durchschnitt wieder aul drei tischen Refugies begonnen hatte, setzte sich Kinder, wobei jedoch ein Einfluß der national• mit Frun/.ösisch-Schweizern, Nassauern und sozialistischen Bevölkerungspolitik nicht Pfälzern fort und erreichte ihren Höhepunkt festzustellen ist, da von den Kindern dieser 1732 mit der Aussiedlung evangelischer Salz• beiden Generationen 70 Prozent vor 1934 oder einer ostpreußischen Familie: Stadtkirche in Goldan n . ' A L >juiuap Fotos Archiv, Walter Sperling 8. August 1981 — Folge 32 — Seite 11 £w £%(u6mblüii Landeskunde

inst führte über Stallupönen (Ebenrode) die große Handels- und Heerstraße von E Berlin nach Petersburg. Ehe die ()stbahn Eine Wanderung zu den Paballer Fichten zustande kam, war sie eine der belebtesten Straßen, und es kam vor, daß die prächtigen Der Landkreis Stallupönen/Ebenrode gehört zu den schönsten Landschaften in Ostpreußen Reisekarossen von Kaiser und Königen durc h das Städte hen rollten. Auch war es üblich, daß lormierten Bekenntnis an, sind aber nicht, wie die hohen Reisenden in der Stadt Quartier die Hugenotten, ihres Glaubens wegen aus• nahmen oder zumindest ausgeruhte Pferde für gewandert. die Weiterfahrt vorspannen ließen. Die Post- Nur hat den Schweizern, wie es heißt, die halterei konnte jedoch nur mit einem Bestand preußisc he Disziplin am Anfang nicht sonder• von fünfzehn Pferden aufwarten, zuweilen lich behagt. wurden aber sechzig bis siebzig Pferde an Kennzeichnend lür die Stadt dürften die einem Tag verlangt. Die fehlende Zahl mußte beiden Marktplätze gewesen sein, jeder für dann von den städtischen Pferdebesitzern re• sich und durch eine kurze Gasse miteinander quiriert werden, denen diese Verpflichtung verbunden. Es war praktisch, und nur Stallu• selten angenehm war, insbesondere dann, pönen konnte damit aufwarten. Der eine war wenn die Plerde zur Ackerbestellung benötigt der Altstädtische, der andere der Neustädti• wurden — ein Hinweis daraul, daß Ebenrode sche Markt. Wer nur als Gast dort zu sein pfleg• bei Beginn seines Bestehens ausgesprochen 1 te , wußte sie schwer auseinanderzuhalten. Auf ein Ackerstädtchen war. dem einen konnten die Hausfrauen ohne Hast Um bei dem Thema „Plerde" zu bleiben, sei und Gedränge ihre notwendigen Einkäufe ma• kurz daraul hingewiesen, daßTeile des Ulanen• chen, der andere diente dem Auftrieb von regiments Nr. 8 in Stallupönen in Garni• Pferden und Rindern, ein reizvolles, buntes, son standen. Und zwar lührte das Regiment verwirrendes Bild, eine Invasion bäuerlicher den Namen „Gral zu Dohna" zur Erinnerung an Menschen, die von den Dörfern kamen, um das Wirken zweier Brüder aus diesem ost• ihre ländlichen Erzeugnisse zum Verkauf an• preußischem Adelsgeschlecht. zubieten. Die vertrauten Laute beim Angebot Die Erse heinung der Reiter in der schnitti• ihrer Ware erfüllten das Ohr, manchmal im gen Ulanka und der glanzledernen Tschapka Eiler zu schriller Höhe aufklingend; anderswo paßte» vorzüglich zu der Stadt, dem Hauptort sprudelte Heiterkeit auf, wenn Scherzworte des Kreises, in dem die Zuchtstätte des edlen zwischen Verkäufern und Käuferinnen ihr ostpreußischen Plerdes, Trakehnen, lag. Wechselspiel trieben, in treffsicheren Redens• Um Ostpreußen nach dem Erlöschen der arten und -Wendungen, die es wert waren, fest• Pest (1709) neu zu besiedeln, waren Siedler gehalten zu werden. von weither und aus unterschiedlichen Volks• Aber das Marktleben beschränkte sich ' 4L. gruppen angesproc hen. Auch das Kreisgebiet nicht allein auf den ihm zugewiesenen Platz; Trakehner auf der Weide: Ihr Hauptgestüt lag im Kreis Stallupönen/Ebenrode Foto An luv Stallupönen bedurlteeiner großen Anzahl von von der ganzen kleinen Stadt nahm es Besitz. Siedlern, die entstandene Leere in ein blühen• Einbezogen waren die vierzig Schankstätten, fach war, ohne die Vielfalt von schmückendem zenden Stiefel und der etwas derb geratene des Land zu verwandeln. Sie taten es in der die den nötigen Platz für den Ausspann bereit• Beiwerk, ohne das flirrende Spiel von Schatten Krückstock kamen ihm etwas absonderlic h Weise, daß sie* da und dort, wahllos könnte es hielten oder mit Kolonial- und Materialwaren• und Licht, konnte das, was an ihr wirklich erre• vor und so fragte er ihn: scheinen, winzige Waldstücke anlegten, um läden gekoppelt waren. Wie in einem Bienen• gend war, ihre Ausdehnung ins scheinbar „Na — Männeken.watwollnSedenn?" Dar• den Blick, de>r sich zuvor im Grenzenlosen ver• haus ging es darin zu, in unablässigem Kom• Grenzenlose, zur Wirkung gelangen. auf erhielt er in bestem Ostpreußisch die1 Ant• lor, mit de>r Sanftheit von Vogellittie hen auizu- men und Gehen der ländlichen und hiesigen Da gab es zum Beispiel einen Weg, den die wort aus struppigem Vollbart: „Was, Manio• fange>n. Käufer, die sich bis zum nächsten Markttag Leute mit Vorliebe wanderten, den sie liebge• ken? Sie Schlusohr — melden Se mich beim

Hier und da, bei Einzelhöfen wie bei Dör• eindecken wollten. wannen wie das Stückchen Erde, auf dem sie Staatssekretär Z.r aber e bißke dalli, sonst helf fern, waren lange und breite Alleen entstan• Die Gastwirtschaft zum „Palmbaum" soll geboren waren: Der Weg nach Paballen. ich Ihn nach, Sie Pojatz!" den, schön ausgerichtet in selten vorzulinden- wohl das älteste Haus der Stadt gewesen sein. Die Birken zu beiden Seiten glichen jungen der Geradheit; auch umgaben die Dörfer sich Um die schöne Natur zu genießen, zog es die verschleierten Frauen, schlank und biegsam „Der Herzog von Schakummen" gern mit Laub aus Büschen und Baumkronen, Stallupöner hinaus auf das umliegende Land. und voller Anmut. Dieser einfache Landweg um vor den Winden, den Stürmen, der Grell• Da gab es zwar keine Stätten, zu denen man führte in Kornfelder hinein wie in eine goldene Auf die verdatterte Frage des Portiers, wen heit des Lichtes und den anstiemenden von weither gefahren kam; der Reiseverkehr Flut, die zur Zeit ihrer Reife ihr eigenes Leben er dem Herrn Staatssekretär zu melden habe, Schneemassen ein wenig gesichert zu sein. zu dem einzigen Zweck, sich aus der Unruhe zu führen schienen mit ihrem rhythmischen hörte er nur: „Den Herzog von Schakummen." Im Jahre 1712 kamen viertausend französi• und Mühsal der Städte in die ländliche Stille Heben und Neigen. Eine Bewegung, die aus Aus war's mit dem Torhüter, er stürzte davon, sche1 Schweizer ins Land, ferner Pfälzer, Nas• zurückzuziehen, war nach Stallupönen und der Ferne eine wogende See vorzutäuschen um den Besuch zu melden und drückte* sich sauer und Hanauer. Sie fuhren aus ihrem Hei• seinem Umkreis kaum in Rechnung zu ziehen. vermochte. Darin schwammen die blauen Blü• über einen anderen Korridor, um dem leibhaf• matbezirk rheinabwärts. Von Kiel aus wurden Das will aber nicht viel besagen; die Möglich• ten der Kornblumen und roter Mohn. tigen Herzog nicht noch einmal zu begegnen. sie aul dem Schilisweg nach Königsberg ge• keit bestand immerhin, in die Landschaft Der Weg führte auch an Wiesen und Roß• Dieser Mann namens Herzog war Besitzer bracht. Die Schweizer sind aus Neuchatel ge• ringsherum und sogar in das Städtchen ver• gärten vorbei, und es konnte sein, daß in den des Marinowosees an der Rominter Heide; kommen. Sie gehörten dem evangelisch-re- liebt zu sein. Gerade weil die Landschaft so ein• Roßgärten sich gerade die Pferde tummelten, ihm gehörte jedoch nur die Wasserfläche mit von edler Schönheit bei allen ihren Bewegun• mehreren Zugängen zum See. Aus diesem gen. Grunde stand auch das bekannte Kurhaus am Und am Ziel des Weges gab es ein Wäld• Marinowosee auf Pfählen statt auf festem Landeskunde im Unterricht chen, die „Paballer Fichten" genannt. Man Boden. In den letzten Jahren vor dem Ersten schien dabei in eine Welt geraten zu sein, wo Weltkrieg ließ die Kaiserin am Ufer des Sees Bildungspolitisches Seminar hatte hervorragende Referenten zu Gast man den Alltag mit seinen Freuden und Pflich• einen Teepavillon errichten. Als der Bau fer• ten vergessen konnte. tiggestellt war, erklärte Herzog, daß der Pavil• lon auf seinem Besitz stehe, auf einem ver• Bad Sachsa — Zum Thema Landeskunde im richtet wird und Schulen, wo sorbisch nur als Es saß wohl in Schakummen, Kreis Stallu• landeten Teil des Sees. Und er bewies es durch Unterricht veranstaltete die „Bundesarbeits• Fremdsprache gelehrt wird, daß jedoch die pönen, der Großgrundbesitzer Herzog, ein eine amtliche Zeichnung. Darum großes Er• gemeinschaft für Ostkunde im Unterricht echte sorbische Kultur immer mehr ver• Junggeselle, trotzdem nicht ganz kinderlos, staunen. Der Kaiser ließ den Schakummer zu e. V." ein bildungspolitisches Seminar. Für die schwände. Die Sorben in der „DDR", die in den der in Berlin einen Vetter hatte, seines Zei• einer Aussprache bitten. Der Abgesandte er• 40 Teilnehmer dieser Tagung, Lehrer aus der Statistiken mit 50 000 — 250 000 angegeben chens Staatssekretär in einem Ministerium. Er hielt von Herzog nur die Antwort: „Ich glaube, ganzen Bundesrepublik, war ein umfangrei• werden, sprechen einwandfrei deutsch. beschloß einmal, ihn dort zu besuchen, setzte der Kaiser will etwas von mir, und nicht ich ches Programm zusammengestellt worden. Es Eine Harzrundfahrt mit einem Besuch der sich ohne besondere Vorbereitung in den vom Kaiser!" pb kamen hervorragende Referenten zu Wort. innerdeutschen Grenze und einer Wanderung Abend-D-Zug und landete am nächsten Vor• Professor Dr. K. E. Fick, Frankfurt/M., refe• zum „Kreuz des deutschen Ostens" auf den Uh- mittag mittels Droschke vor dem betreffenden rierte über die deutsche Frage im modernen lenklippen bei Bad Harzburg rundete diese Dienstgebäude. Erdkundeunterricht. Er übte dabei Kritik an Tagung ab und machte sie für die Teilnehmer Der Portier musterte den Ankömmling von den westdeutschen Erdkundebüchern, wo• zu einem eindrucksvollen Erlebnis. allen Seiten — der etwas verwitterte Hut und Kurzinformationen nach „die Schüler erst über globale Rössel• Herbert Leibundgut die alte Joppe, die langen, nicht gerade glän• sprünge zu einem räumlichen Mosaikbild kämen". Außerdem sollte die naturbesinnli• che Note des Erdkundeunterrichts wieder Menschenrechte mehr zum Tragen kommen. In der „DDR" wird dieses zwar mehr beachtet, allerdings werden Wien — Die Vorstände der Landsmann• dort die deutschen Ostgebiete im Erdkun• schalten der Siebenbürger Sachsen aus Kana• deunterricht überhaupt nicht mehr erwähnt. da, den Vereinigten Staaten von Nordamerika, Professor Dr. Dr. H. Heck, Hamburg, unter• Deutschland und Österreich beschlossen im zog die Entwicklung des Städtebaus in der Anschluß an ihren Heimattag in Dinkelsbühl „DDR" einer eingehenden Betrachtung, wobei eine Erklärung, in der sie für Völkerverständi• er auf das sowjetische Vorbild bei der Gestal• gung und Frieden eintreten und die Bedeut ung tung neuer Städte1 und Stadtteile hinwies. Posi• des UNO-Abkommens über die bürgerlk hen tiv beurteilte er den Denkmalschutz als staat• und politischen Rechte und die Schlußakte liche Aufgabe der „DDR". von Helsinki auch für ihre Landsleute hervor• Dr. M. Lauckner. Hamburg, (aus Sachsen heben. stammend) verstand es, in lebendiger Weise Die außerhalb Siebenbürgens lebenden Sachsen aus dem Karpatenland, deren Zahl über die Sachsen in der deutschen Geschichte die der in der Heimat verbliebenen überwiegt, zu belichten. drängen durc h ihre Vorstände aul die baldige Diplom-Geograph T. Topel, Braunschweig, Lösung der noch olfenen Fragen, insbesondere sprac h über die Landeskunde Thüringens und hinsichtlich der Aussiedlungswilligen und der ging dabei aul die verwaltungsmäßige Eintei• in Siebenbürgen Verbleibenden. lung der Bezirke Erfurt, Suhl und Gera nach Im Ansc hluß an ein Gespräch, das die Ver• 1945ein. Besonderer Schwerpunkt dieses Re• treter der Rumäniendeutschen am 10. Juni mit ferates war die gec •logische Beschaffenheit und dem rumänischen Staatschef Nicolae Ceaus- Bedeutung dieses Landes. escu in Wien führten, überreichten die Vertre• Dr. R. Urban, ehemaliger Mitarbeiter des ter der Landsmannschaft der Siebenbürger Herder-Instituts, Marburg, behandelte in sei• Sachsen in Österreich, Dr. Roland Böbel und nem Referat die Sorben in der Lausitz. Er be• Dr. Fritz Frank, dem rumänischen Botschalter tonte, daß es in der „DDR" heute zwar noc h in Wien, Groza, die am Vortag beschlossene zwei sorbische Schularten gäbe, so die Schu• Der Marinowosee: Ein stiller Waldsee in der Rominter Heide Foto Archiv Erklärung. Peter Pastior len, in denen nur in sorbischer Sprache unter- 8. August 1981 — Folge 32 — Seite 12 Aktuelles tus £ftprmfknblQ.i Mitverantwortung führt uns zum Frieden Kreisvertreter Fritz Naujoks sprach bei der 30-Jahr-Feier der Insterburger Gruppe in Hamburg

Hamburg — „Wenn rungsvoller Arbeit die Treue gehalten hatte fen war, so der Kreisvertreter, „sollten wir fol• Heimatvertriebene sich und sein Amt im September an einen Jünge• gende Schlüsse ziehen: Die Liebe zur Heimat 1 am Tag der Heimat OfJei ren Übergeben möt hte. Offenbart sich in der Treue zu ihr. Wer aul un• bei Heimatkreistreffen, In seiner Fosttede luhr der Kreisvertreter sere Heimat verzichtet, ist für uns nicht wähl• Landes- oder Bundos• fort: bar, da er nicht die Gewähr dafür bietet, in Zu• treffen zusammenfinden, „So, meine Damen und Herren, liegen die kunft nicht noch auf weitere Gebiete zu ver• um ihrer Heimat zu ge• Dinge nicht. Tausende haben sich durch die zichten. Soweit sich in einzelne Parteien Ver• denken, melden sie h er• Treffen der Vertriebenen wiedergefunden. zichtpolitiker und Zersetzungskräfte einge• fahrungsgemäß auch die Tausenden konnte dadurch bescheinigt wer- schlichen haben, wird es lür die Parteien Kritiker und fragen nach den, was sie in der Heimat waren oder besaßen. höchste Zeit, sich von diesen Aposteln zu be• Sinn und Zweck dieser Wenn wir heute von Heimat sprechen, denken freien. Unser Treuebekenntnis zur Heimat ist Begegnungen., Wozu das wir unwillkürlic h an den landwirtschaftlichen dann echt und glaubwürdig, wenn es gesamt• alles i so behaupten sie, und geistigen Raum, in dem wir Uns gebunden, deutscher und religiöser Verantwortung ent• Für die Wiedervereinigung: Eindrucksvolle ,man lockt doch durch geborgen, gewertet und mitverantwortlic h spricht. In der Mitveranwortung, auch für die Kundgebung unter dem Krem/, des Deutschen diese Treffen den Menschen nur das teure fühlen. Die einheimische Bevölkerung hat das Memschen, denen man ebenfalls die Heimat Ostens F(,,(' Ahrens Bahngeld aus der Tasche; denn sie kommen große Glück, daß sie täglich die Symbole ihrer geraubt hat, liegt unser Beitrag lür einen ge• rechten Frieden." Der Jugend sollten wir zusammen, treffen ein paar Bekannte aus der Heimat sehen darf. Als Vertriebene zehren wir 1 immer wieder zurufen: „Und handeln sollst du Heimat, und damit ist der Fall ausgestanden."' von der Erinnerung; denn sie ist für uns das Pa• so, als hinge von dir und deinem Tun allein das radies, aus dem wir nicht vertrieben worden Mit diesen Worten begrüßte Kreisvertreter Schicksal der deutschen Dinge ab und die können." Verfassungsauftrag Fritz Naujoks, gleichzeitig Mitbegründer der Verantwortung wäre dein!" In seiner Rede ging Fritz Naujoks unter an• Landsmannschaft Ostpreußen, alle Landsleu• derem aul die Ursachen der Zerstörung des Fritz Naujoks erinnerte seine Zuhörer te, Mitglieder und Gäste, die sich zur 30-Jahr- Ansprache von Rudolf Wollner Geschaffenen ein. Mit Hille von Zitaten von daran, daß das Völkerrecht auf seiten der Hei• Feier der Kreisgemeinschatten Insterburg Clausewitz und Stalin erläuterte er seinen Zu• matvertriebenen stehe, und er führte die Haa• Bad Harzburg — Die Arbeitsgemeinschaft Stadt und Land in Hamburg eingefunden hat• hörern die damaligen Methoden und Mittel ger Landkriegsordnung, die Genfer Konven• „Tag der deutschen Einheit" hatte vor kurzem ten. der Kriegsführung, deren vornehmliches Ziel tion sowie die Atlantikcharta an, die bereits erneut zu einer Wiedervereinigungs-Kundge• Diese Zusammenkunft war gleichzeitig die die moralische Aushöhlung des Volkes sein lange vor der Vertreibung der Deutschen aus bung am Kreuz des deutschen Ostens eingela• Abschiedsfeier für den beliebten Kreisvertre• sollte. ihrer Heimat bestanden. den, um an den Verfassungsaultrag zu erin• ter Fritz Naujoks, der jahrzehntelang seinen AusdemGesc hohen,vondemdasdeutsc hfl Er fuhr fort: nern. In der Arbeitsgemeinschalt sind der Landsleuten und seiner Heimat in aufopfe• Volk in den vergangenen Jahrzehnten betrof- „Es ist zutiefst beschämend für jeden an• Bund der Vertriebenen, die» CDU, die FDP, die ständigen Deutschen, wenn man nach Bundes- Freie Wählergemeinschalt und der Bund der treffen einzelner Landsmannschaften als Echo Mitteldeutschen zusammengeschlossen* Vor• von gut bezahlten Meinungsbildern und sitzender Hans Kühne, BdV, begrüßte die rund Kommentatoren vernahm: ,Es waren revan• 1000 Teilnehmer. Einer der Hauptredner, Ein Stück Schlesien im Rheinland chistische und nazistische Töne, zumal das BdV-Vizepräsident Rudolf Wollner, Bonn, Kapitel Ostgebiete doch durch die Ostverträ• sprach über die Wiedervereinigung und die Bildung und Begegnung sind zentrales Anliegen des „Haus Schlesien" ge längst erledigt sei.' damit verbundenen Probleme. Wolf Dieter Wenn ich von diesen Funktionären derarti• Kleinschmidt, Ratsherr der FDP in Bad Harz• ge Äußerungen höre oder lese1, denke ich un• burg, stellte die Beziehung der Jugendlichen willkürlich an einen auf frischer Tat ertapptem zum „Tag der deutschen Einheit" und das Ver• Einbrecher, der auf dieStraße läuft und schreit: halten der Bundesregierung im Hinblick auf .Haltet den Dieb!' die Wiedervereinigungsfrage dar. Er schilder• Und deshalb sei diesen Verzichtpolitikern te die Situation in Polen und schloß mit dem gesagt: ,Wer Gewalt anerkennt, verliert den Hinweis, daß die Einheit Deutschlands nur zu Frieden.'" erreichen sei, wenn das Volk dem Frieden Kreisvorsitzender Naujoks bezeichnete im diene. Landtagsabgeordneter Uwe Schwenke weiteren Verlauf seiner Ansprache den offe• de Wall, CDU, stellte heraus, daß sich das Ver- nen Brief Alexander Sölschenizyns als Beitrag 'hältnis-zwfschen der „DDR" und'deit-Bundes• zum Frieden, und die darin getroffenen Aussa• republik Deutschland immer mehr ver• gen als ebenso gültig lür die heimatvertriebe• schlechtere. Er forderte auf, wachsam zu sein nen Deutschen. Naujoks erinnerte zum Schluß und bei eventuellen Provokationen, die die Si* seiner Festrede an den großen ostpreußischen cherheit Deutschlands gefährden könnten, Philosophen Immanuel Kant und an dessen Widerstand zu leisten. Seine Aufforderung, moralischen Grundsätze. die Wiedervereinigungs-Kundgebungen un• „In der Erfüllung dieser Grundsätze liegt ter dem Kreuz des deutschen Ostens in Bad unser Beitrag zur Erhaltung der Demokratie." Harzburg fortzusetzen, fand starken Beifall. CVV V. K.

Haus Schlesien: Zentrum der Kunst, Kultur, des Geisteslebens Foto Landsmannschaft Schlesien Der liberale Geist lebt weiter Königswinter — Die heimatvertriebenen Verfall, als auch vor „brutaler Kommerzialisie• Goldenes Abitur ehemaliger Löbenichtscher Realgymnasiasten Schlesier haben nun einen guten Grund stolz rung" retteten, brachte ihnen nicht zuletzt das zu sein. Es ist ihnen endlich gelungen, ein lange Wohlwollen der einheimischen Bevölkerung Bonn — Im Vorgebirge zwischen Bonn und Die Organisatoren des Treffens, Dr. Lothar ersehntes Zentrum der Kunst, Kultur und dvs ein. Köln kamen zwölf Abiturienten des Löbe- Kilian, Heimerzheim, Verfasser des neuen Bu- Geisteslebens zu linden. Das Haus Schlesien Ebenso stolz wie auf die neue Errungen• nichtschen Realgymnasiums Königsberg an• < hes „Zur Herkunft und Sprache der Preußen", wurde am 5. Juli feierlich eröffnet. schaft selbst, können die Schlesier auch auf läßlich des 50jährigen Abiturjubiläums zu• und Horst Jurkat, Bonn/Berlin, hatten für ihre Der seit Jahren unbewohnte Gutshof mit den Weg der Finanzierung sein. Über den sammen. Von den 38 Oberprimanern, Jahr• Mitschüler ein interessantes Programm zu• einem 12 000 Ouadratmeter großen Stück Kaufpreis des Hauses hinaus wurden bisher gang 1931, leben heute noch 18, die über gan/ sammengestellt. Nac h dem Begrüßungsabend 1 Land am Ortsemde von Heisterbacherrott, 1,4 Millionen DM investiert. Das Land Nieder• Deutschland verstreut sind. Wenn sich 12 von bind eine Fahrt nach Effelsberg, Eitel, zum sachsen erübrigte 50 000 DM, vom Denkmal• ihnen mit ihren Frauen auf die Reise begeben, einem Gemeindeteil der Stadt Königswinter, größten Radioteleskop Europasstatt. In Alten• pfleger gingen 20000 DM ein. Auch eine Erb• um gemeinsam das Jubiläum zu feiern und soll allem heimatvortriebonen Sc hlesiern in ahr wurde zu Mittag gegessen und anschlie• schaft kam den Schlesiern zugute. Den beacht- damit gleichzeitig auch die Tradition ihrer der Bundesrepublik Deutschland ein neues ßend ging die Fahrt weiter durch das Ahrtal in Zuhause sein. lic hen Restbetrag finanzierten sie aus eigener alten Schule zu ehren, so ist daseinc statt 1 i < hfl Richtung Rhein. Das Ehepaar Kilian hath-zum Tasche durch Spendengelder. SA Zahl. Die Landsmannschaft Schlesien gründete gemeinsamen Kaffeetrinken eingeladen. Am eigens einen Verein und ist nun Träger des Abend überrede hte1 der Vorsitzende der Tradi- Hauses. tionsgemeinschaft des Löbenichtsc hon Real• Über die Funktion und Aulgaben der neuem gymnasiums, Dipl.-Ing. Ulrich Albinus, die Institution befragt, erläuterte Dr. Herbert goldenen Alberten. Er erinnerte In seiner Fett« Hupka, Bundosvorsitzendor der Landsmann• rede- an dem liberalen Geist des l obenic ht, der schaft Schlesien: „Es soll eine Bogegnungsstät- über Jahrhunderte gepflegt wurde und auch teund eine Bildungsstätte sein. Es soll die Mög- heute noch vor allem in der Patensc huftss< hu- lic hkeit eröffnen, Seminare abzuhalten, Kurse1, le,dc-m Steinbartgymnasium in Duisburg, wei• Leute einzuladen, die sich über Schlesien in- terwirkt. formieren wollen. Ein Stück Schlesien im Rheinland". Inzwischen benutzen auch andere Am nächstem Tag wurde das Schloß Falken• Heimatvereine1 aus Heisterbacherrott und lust bei Brühl besichtigt und «'ine kleine Stadt• Umgebung das Haus. Die1 Schlesier stellen es rund fahrt durch Bonn unternommen. Zu der Interessierten gern zur Verfügung. Weitere Bundeshauptstadt hatten sich die Abiturien• Zukunftspläne sehen vor, aus der zugehörige1!! ten anlaßlich des silbernen Abiturs zum ersten Scheuine einmal eine große Restauration zu Mal getroflen, danach, im Abstand von fünf machen. Besonders glücklich schätzen wür• Jcihrem, in Speyer, Neustadt und Memmingen, den sich die schlesischen Landsleute vor allem hur den letzten Abend des Treffens wurden dann, wenn sie1 edn frohes Miteinander von alle ehemaligem Schüler des Löbenichtsc hen Schlesiern, Rheinländern und Niedersac hson Realgymnasiums aus der Umgebung Bonns erreichen könnten. ungeladen, um an einem hex hinter essanten D«aA ortrag von Ulrich Albinusüberdas„Osl- Für die verfallenen Gebäude des ehemali• preußische Oold" teilzunehmen. Zu später gen klösterlichen Fronhofes endete mit dem Kauf durch den Verein Haus Schlesien vor drei Munne trennte sich die Gesellschaft mit dem Jahren eine wechselvolle Vergangenheit. Daß Ehemalige Schüler des Löbenic-ht.sehen Gymnasiunis in Königsberg: Vor fünfzig Jahren das 17\ t? u ' ' 8 närhstG Treffen nicht wieder erst ,u die Schlesier das Anwesen sowohl vor dem Abitur bestanden mJc3hrespaterzuveranstalten:„DieOrg,mi- 1s' h'1r,H,a,,t Sdtoren werden sich das merken." H. J. 8. August 1981 - Folge 32 - Seite 13 JMS Oftpttußmblut! Aktuelles

Absurde Grenzsicherung der „DDR" Völkerverständigung Das westdeutsche Fernsehen schildert in einem Film die Vermessungsarbeit an der Demarkationslinie nstrengende Konferenzen, lang• atmige Diskussionen und nicht zu• AmAm 1713. AugustA jährt.-A1._J-.-L sich. zum 20.-.- Mal. . . der- _Bau Aletzt viel Rauch an grünen Ti• der Mauer in Berlin. Dieses verhängnisvolle schen, dies sind im allgemeinen die un• Datum nimmt das Deutsche Fernsehen/ARD vermeidlichen Eindrücke, die wir meist zum Anlaß, am Mittwoch, dem 12. August, ein gewonnen haben, wenn es um die Lö• Fernsehspiel auszustrahlen mit dem Titel Die sung des Problems der Völkerverständi• Grenze'. In diesem Fernsehfilm schildert gung ging. Theodor Schübel das zeitliche Zusammentref• Daß Völkerverständigung jedoch fen zweier deutscher Grenzvermessungs• auch in ungewohnt, erfrischendem, ja trupps im Jahr 1976. vorbildlichem Rahmen vonstatten gehen iplomingenieur Lorenz erhält den Auf• kann, zeigt folgende Begebenheit: trag, mit seinem Vermessungstrupp die Bevor die Ortsgruppe Weende ihrem DLandesgrenze zwischen dem ehemali• langjährigen Mitglied, der Königs- gen Königreich Bayern und dem Königreich bergerin Lydia Strunk, das letzte Geleit Sachsen neu zu vermessen und kartogra• geben wollte, kam der allgemeine phisch zu fixieren. Berührt werden bei seinen Wunsch auf, doch noch einmal das Ost• Arbeiten auch die Grenzen zum Fürstentum II preußen-Lied erklingen zu lassen. Reuß, zum Großherzogtum Sachsen-Meinin• Kurzerhand setzte sich die Tochter gen und zum Großherzogtum Sachsen-Wei• der Verstorbenen mit dem Konzertmei• mar-Eisenach. In den Kartaster-Karten ist die ster des Göttinger Symphonie-Orche• Grenze lückenlos nachgewiesen — die Grenze sters, Zbigniew Czapaczynski, in Ver• zwischen dem heutigen Bundesland Bayern bindung, der schnelle Hilfe versprach. und der heutigen Deutschen Demokratischen Ein Mitglied des Symphonie-Orche• Republik. Laut Grundvertrag vom 21.12.1972 sters, der Pole Peter Rorzyczka aus Op• sind in einem Zusatzprotokoll beide Regie• peln in Oberschlesien, setzte sich an das rungen übereingekommen, eine Kommission zu Telefon und lauschte der Melodie des bilden, deren Aufgabe es ist, die Markierungen Liedes, das Herta Strunk ihm vom ande• der zwischen beiden Staaten bestehenden Vermessungstrupps an der Demarkationslinie: Bruckner (Udo Thomer) und Örtel (Volker ren Ende der Leitung aus, vorsang. Grenze zu überprüfen, und soweit erforderlich, Matzen) aus der Bundesrepublik mit Fröhlich (Klaus Münster) aus der „DDR" (Bildausschnitt Innerhalb kürzester Zeit schrieb er die zu erneuern oder zu ergänzen. Dabei sollen die aus dem Film „Die Grenze") Foto NDR Noten für die Instrumente Cello und Vermessungsarbeiten von gemischten Trupps Bratsche um und übte das Lied dann beiderseits durchgeführt werden. seine mangelhafte technische Apparatur ver• sehen Bevölkerung von ihren im freien Teil gemeinsam mit der Organistin der Diplomingenieur Lorenz leitet den Vermes• teidigt, sonst aber politisch weniger verbogen Deutschlands lebenden Nachbarn nicht be• Gruppe, Christine Schröder, ein. sungstrupp der Bundesrepublik Deutschland; erscheint als erwartet... schrieben werden. Der 29jährige Rorzyczka, der seit drei eine diffizile Aufgabe, mit Kollegen aus dem Sechs Monate später arbeiten die beiden Jahren in Göttingen lebt, ist begeisterter Osten in einem Gebiet zusammenzuarbeiten Trupps zusammen. Kennenlernen, Annähe• Die Ortschaft Mödlareuth liegt zur Hälfte Anhänger Masurens, das er während und zu leben, das zwar von Minensuchkom- rungen, persönliche Beziehungen, latente und auf bayerischem, zur Hälfte auf thüringischem eines Urlaubs kennenlernte. mandos der „DDR" gesäubert ist, politisch aber auch offene Freundschaften, unterschiedliche Gebiet. Nach Kriegsende konnten die Bewoh• Im Göttinger Symphonie-Orchester genug Sprengstoff in sich birgt. Die deutsch- Charaktere quer durch die verschiedenen ner des bayerischen Ortsteils mit Grenzüber• spielt Peter Rorzyczka die Bratsche, dar• deutsche Grenze ist weit weniger harmlos als ideologischen Grundhaltungen, Ängste um trittscheinen ihre Verwandten im anderen über hinaus beherrscht er aber auch die Ortsteil besuchen, die Bauern konnten ihre jene Grenze, die in der Vergangenheit deutsche Fehlverhalten und Fehleinschätzungen. Gitarre und das Spiel auf der Orgel. Sein jenseits der Grenze gelegenen Felder bestel• Fürstentümer trennte und deren Kartenma• Als die Grenze vermessen ist, verschwinden neu einstudiertes Lied, Land der dunk• len, zwei Männer gingen weiterhin über die terial eine Basis für die gemeinsame Arbeit ist. die Kollegen für immer hinter dem „Zaun". len Wälder, das er übrigens das „Preu• Grenze zur Arbeit in die Lederfabrik nach Selbstverständlich sind Lorenz und seinen Eins zumindest haben Lorenz und seine Leute ßen-Lied" nennt, gefällt ihm sehr gut. Hirschberg und die Spinnerei nach Gefell. Bis Arbeitern alle politischen Implikationen be• gelernt: diese „DDR"-Deutschen sind viel we• „Wir betrachten diesen spontanen Ein• 1948 besuchten die Kinder des Dorfes gemein• kannt. Ob aber bei der täglichen Vermes• niger „einheitlich" als man es sich vorgestellt satz von Herrn Rorzyczka als besonde• sam die im thüringischen Teil gelegene Volks• sungspraxis wirklich jede Diskussion ver• hatte. Das „DDR"-Bild ist um einiges verwirrter ren Beitrag zur Völkerverständigung",, schule. Sieben Jahre nach Kriegsende verfüg• meidbar sein wird? Zwar sind die Ostleute und um einiges vorurteilsfreier geworden. teilte Herta Strunk nun mit, „vielleicht ten die Behörden der „ DDR" die Zwangsevaku• kommt das daher, daß es eigentlich dgr auch Deutsche, aber sicherlich ausgewählt ierung der Bewohner von Mödlareuth-Ost; gleiche Menschenschlag ist und starkes und geschult... daraufhin flohen 31 Personen in die Bundesre• Nationalbewußtsein in beiden Gruppen In Diplomingenieur Brendel, dem Mess• Eindrucksvoller als in den nachfolgenden publik. truppführer der anderen Seite, lernt Lorenz Aufzeichnungen des Autors über die Grenze zu finden ist. S.A. Im Sommer 1952 baute ein Arbeitskom• einen versierten Fachmann kennen, der zwar bei Hof kann die Abriegelung der mitteldeut- mando der „DDR" durch das Dorf einen zwei Meter hohen Bretterzaun. schnitt aus 59 km Stacheldrahtzaun, 2,2 km Be• Im Juni 1957 riß ein Arbeitskommando den tonsperrmauer, 11,5 km doppeltem Metallgit• Bretterzaun ab und errichtete eine Stachel• terzaun sowie 3,3 km Maschendrahtzaun. Ein Pionier der Luftfahrt drahtanlage (Flandernzaun). Hinzu kamen 13,2 km Sperrgräben für Kraft• Im Mai 1962 wurde diese Anlage abgerissen fahrzeuge, 16,2 km Lichtsperren mit 43 und ein einreihiger Stacheldrahtzaun mit Be• Scheinwerfern und 331 Lampen, 55 Beobach• Vor 85 Jahren starb der pommersche Erfinder Otto Lilienthal tonpfosten errichtet. tungstürme, 85 Beobachtungsbunker, 66 Stra• m 9. August 1896 fuhr der ,Vater des neu. Leonardo da Vinci hatte schon um 1505 Im August 1962 errichteten Pioniere der Na• ßensperren, 53 Laufanlagen mit 61 Hunden tionalen Volksarmee (NVA) zwei weitere Sta• sowie 32 Scheinwerfer an Beobachtungstür• Menschenfluges' zum letzenmal hinaus seine Erkenntnisse in dem vierbändigen cheldrahtzäune mit Betonpfosten. men. In dem Grenzabschnitt waren schät• in die Rhinower Berge. In jahrelanger .Codex vom Vogelflug' zusammengefaßt und A Flugmaschinen entworfen. Leonardo da Vin• Im Oktober 1964 entfernten Pioniere der zungsweise 40 000 Minen verlegt. Übung hatte er hier draußen gelernt, die tra• gende Kraft des Windes zu nutzen, doch die cis Spuren folgten andere vom Fliegen Beses• NVA diesen dreifachen Stacheldrahtzaun und An der benachbarten CSSR-Grenze liegen überaus starke Lebensbejahung seiner letzten sene, doch der Erfolg blieb ihnen versagt, das errichteten einen Zaun aus Holz- und Beton- keine Minen, der Stacheldrahtzaun ist zum platten. Jahre war gebrochen. Vielleicht wurde er auf Problem ungelöst. Erst Otto Lilienthal verließ Teil weit ins Hinterland verlegt. Aussage eines seinem letzten Flug abgelenkt oder er bemerk• die Theorie, wagte sich weiter. Denn nicht an• Im April 1966 wurde diese Zaunanlage wie• Offiziers des Bundesgrenzschutzes: „Wir te die infolge ungleicher Bodenerwärmung ders sind seine Worte zu verstehen, die er am der abgerissen und durch eine drei Meter hohe kommen mit den Tschechen oft ins Gespräch. Betonmauer ersetzt. veränderte Luftströmung nicht. Denn plötz• Beginn seines erfolgreichen Weges sagte: Dann wird auch mal eine Zigarette geraucht. lich stand der gut fünfzehn Meter über dem „Das Grübeln und Theoretisieren bringt uns Der Landkreis Hof, zu dem der westliche Neulich wollte ein Tscheche wissen, ob Bayern wieder gewonnen hat. Solche Gespräche sind Erdboden schwebende Flugapparat für den nun einmal in der Flugfrage nicht weiter." Teil des Dorfes Mödlareuth gehört, grenzt von an der Grenze zur .DDR'undenkbar." Bruchteil von Sekunden bewegungslos in der Und genau hier liegt die Bedeutung des Carlsgrün bis zum Dreiländereck bei Prex an die „DDR". Nach einem Bericht des Bundes• klaren Luft und stürzte dann jäh in die Tiefe. Werkes von Otto Lilienthal. Er verließ das si• Im Februar 1975 begannen an der Grenze grenzschutzes bestand im Jahr 1971 die Sperr• Mit gebrochener Wirbelsäule wurde Otto Li• chere Reißbrett im Konstruktionsbüro und die im Zusatzprotokoll zum Grundvertrag vor• anlage in diesem 76 km langen und von 12 lienthal aus den Trümmern seiner Flugma• setzte in über zweitausend Flugversuchen sein gesehene Abmarkungs- und Vermessungsar• Kompanien der NVA bewachten Grenzab- schine gezogen und starb am nächsten Tag. Leben ein. Die ersten Apparate kamen über beiten. Sie waren im Herbst 1975 beendet. Ein bewegtes Leben voller Begeisterung und Erprobungen auf dem Dachboden nicht hin• Unruhe war zu Ende, das am 23. Mai 1848 in aus. Otto beendete 1870 sein Studium als In• Stacheldrahtzäune wurden durch Betonmauern und Minen ersetzt Anklam begonnen hatte. Vermutlich waren genieur. Im Herbst 1874 brachten die Brüder die Lilienthals im Gefolge von Gustav Adolf in einen Drachen mit gewölbten Flächen in den Im Juni 1975 begannen „DDR"-Grenztrup- schnitt sind jetzt 20 km damit versehen. Seit das damals schwedische Vorpommern ge• freien Wind, der ohne an Höhe zu verlieren, pen auch an der Grenze zu Bayern, und zwar dem Jahr 1975 sind 460 Minen durch Wild, kommen und waren hier seßhaft geworden. einen Flug gegen den Wind aufführte. zum Landkreis Hof, Selbstschußanlagen Sturm, Blitzschlag, Hitzeeinwirkung oder Mit 13 Jahren verlor er den Vater, der an allen Zehn Jahre vergingen, Otto Lilienthal heira• (Splitterminen) zu installieren. Sie verlegten Frost explodiert. technischen Entwicklungen und sozialen Fra• tete, entwarf einen kleinen Dampfkessel, auf einem vier Kilometer langen Abschnitt 1978 rüstete eine Pioniereinheit der Volks• gen seines Zeitalters besonders interessiert gründete ein eigenes Unternehmen, baute sich Erdkabel und brachten Verteilerkästen, armee weitere 15 km des Metallgitterzauns war. Die Mutter trug die Last der Familie, sie ein Haus, und eigentlich hätte alles so weiter• Spanndrähte und Halterungen für die SM-70- mit der Selbstschußanlage SM 70 aus. Zur Ab• wurde Musiklehrerin, gab öffentliche Konzer• gehen können, doch die Unruhe ließ ihn nicht Anlagen an. Zur gleichen Zeit wurden alte Sta• sicherung unübersichtlicher Grenzabschnitte cheldrahtzäune entfernt und ein Metallgitter• te und betrieb nebenbei ein kleines Putzge• los. In Berlin hielt er Vorträge und veröffent• wurden auf nDDR"-Seite außerdem Abschuß• schäft. lichte auf eigene Kosten 1889 das Buch ,Der zaun errichtet. geräte mit Stolperdrähten für Platz- und Otto verließ das humanistische Gymnasium Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst'. Im Jahre 1977 setzte die „DDR" die soge• Leuchtmunition eingebaut und zusätzliche und siedelte auf die Provinzialgewerbeschule Ermutigt durch die ersten kleinen Flugerfol• nannten Grenzsicherungsarbeiten fort. Die Hundelaufanlagen errichtet. nach Potsdam über. Hier bestand er mit besten ge, entwarf Lilienthal größere Flugapparate, hölzernen Beobachtungstürme wurden durch Im folgenden Jahr wurde zwischen Blanken• Noten das Examen. Als einfacher Arbeiter ließ sich für viel Geld einen eigenen Ab- Bauwerke aus Beton ersetzt, außerdem stellte stein und Blankenberg eine 1500 Meter lange verdingte er sich an Schraubstock und Dreh• sprunghügel schütten und schwang sich man Warnschilder auf, braungelbe Tafeln mit -Lichtstraße" zur Ausleuchtung der Grenze er• richtet. Ende des Jahres 1979 sind in diesem bank, kam dann im Zeichen- und Konstruk• immer wieder hinaus in die Luft, die ihn immer der Aufschrift: „Achtung Minen! Gesperrt! U Grenzabschnitt 40 Kilometer mit Selbst• tionsbüro unter. Zusammen mit seinem Bru• weiter trug. Lebensgefahr!" Im Hinterland der „DDR - schußanlagen bestückt. Insgesamt wurden der Gustav ging er, nun besser handwerklich Ein Zufall führte den Erfinder, Maschinen• Grenze wurde in 200 bis 500 Meter Entfernung ein sogenannter Schutzstreifenzaun errichtet, etwa 5000 Zaunminen verlegt. geschult, an die Herstellung des zweiten Flug• bauer und Fabrikbesitzer ans Theater; und be• der bei jeder Berührung ein Signal auf den Be• 1980 wurde ein erdverkabeltes telefoni• apparates; denn schon als vierzehnjährige geistert wandte er sich der Bühnenkunst zu, obachtungstürmen auslöst. Eine Spezial- sches Meldenetz mit vielen Sprechzellen er• Schüler hatten sie ihre erste Flugmaschine aus wurde Theaterdirektor, Bühnenautor und Schauspieler. Doch der Erfolg seines Volks• einheit der „DDR"-Armee versah weitere Ki• richtet. Im dem Dorf Mödlareuth (Ost) stellten dünnen Buchenspanbrettchen mit zwei Flü• theaters blieb aus, dagegen wuchsen die finan• lometer des Metallgitterzauns mit Selbst• -DDR"-Grenztruppen 60 „Stahligel" auf, die als geln gebastelt. schußanlagen. In dem 76 km langen Grenzab• Hindernisse für Kraftfahrzeuge gedacht sind. Die Theorie des Fliegens war nicht mehr ziellen Schwierigkeiten. 8. August 1981 - Folge 32 - Seite 14 Glückwünsche 3Das JDfiDrtußmblaii

pJtr gratulieren., * Anlaß zum Schmunzeln.. zum 96. Geburtstag Kurschat, Erna, aus Gumbinnen, Trakehner Straße Biermanski, Anna, geb. Poetsch, aus Gr. Trinkhaus 4, jetzt 2440 Döhnsdorf, am 16. August und Alienstein, Langgasse 6, jetzt R.-Hütten- Masuhr, Walter, aus Königsberg, jetzt Dammstraße Straße 18, 5068 Odenthal, am 7. August 8, 3216 Salzhemmendorf 1, am 14. August zum 94. Geburtstag zum 80. Geburtstag Gudat, Ferdinand, aus Nowischken, Kreis Schloß• Anger, Otto, Landwirt, aus Eisenhütte Klauten, berg, jetzt Fontanestraße 3, 2300 Kiel 17, am 6. Kreis Goldap, jetzt Eintrachtstraße 73,4330 Mül• August heim/Ruhr, am 14. August Baran, Friedrich, aus Großalbrechtsort, Abbau, zum 93. Geburtstag Kreis Orteisburg, jetzt MeiendorferStraße 55b, Mierau,Charlotte, geb. Hahn, aus Pörschken, Kreis 2000 Hamburg 73, am 15. Juli Heiligenbeil, jetzt Steinweg 2,5000 Köln, am 30. Blankenstein,Charlotte, geb. Kerwien, ausSeestadt Juli Pillau I, Hindenburgstraße 5, jetzt Fritz-Reuter- Straße 10, 2160 Stade, am 10. August zum 92. Geburtstag Jakubowski, Emil, aus Sentken, Kreis Lyck, jetzt Hamburger Straße 55,2400 Lübeck 1, am 11. Au• Schröter, Auguste, geb. Wittek, aus Plichten, Kreis gust Osterode, und Lichtenfeld, Kreis Heiligenbeil, jetzt zu erreichen über A. Berg, Von-Dyck-Stra- Just, Charlotte, geb. Schmidt, aus Johannisburg ße 9, 2350 Neumünster, am 12. August und Elbing, jetzt Schönbornreihe 4, 2000 Ham• burg 74, am 10. August Köhler, Max, aus Gumbinnen, Brauereistraße, und zum 91. Geburtstag Königsberg, Hindenburgstraße 15, jetzt Elisa• Krogoll, Gustav, aus Hirschfeld, Kreis Preußisch bethgehölz 10,2000 Hamburg 26, am 10. August Holland, jetzt Königsberger Straße 44, 2440 Ol• Kucharski, Maria, Dr., geb. Federmann, Kirchen• denburg, am 4. August musikerin, aus Königsberg und Schwalbental, Piontkowski, Elli, geb. Kosakowski, aus Osterode Kreis Insterburg, jetzt Antonistraße 24a, und Königsberg, jetzt Am Sandwerder 43, 1000 5300 Bonn 2, am 14. August Berlin 39, am 12. August Kuckat, Gertrud, aus Schillfelde, Kreis Schloßberg, jetzt Bergstraße 4, 3118 Bad Bevensen, am zum 90. Geburtstag 13. August Bannuscher, Franz, aus Trausen, Kreis Gerdauen, Rohmann, Anna, aus Ostseebad Cranz, Kreis Sam• jetzt Im Wollgrase 3, 3000 Hannover 51, am 5. land, jetzt Gertrudenstraße 9, 2390 Flensburg, „Ich hätte gern drei Dosen Öl und vierfuffzig, um sie zu bezahlen." August am 13. August Zeichnung aus „Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt Schernack, Auguste, geb. Horch, aus Seerappen, Volkmann, Edith, geb. Schendewitz, aus Königs• Kreis Königsberg-Land, Siedlung Kornieten, berg, Briesener-Straße 4, jetzt Südstraße 2a, jetzt bei ihrer Tochter Elsa Nickel, Ahornstraße 4005 Meerbusch 2, am 15. August ... aber auch zum Grübeln gibt jede Karikatur, das wissen 27, 2168 Drochtersen, am 12. August Witt, Auguste, geb. Zeil, aus Kornberg, Kreis Gol• dap, und Laugallen, Kreis Memel, jetzt Heide• unsere langjährigen Abonnenten. Denn Woche für Woche il• zum 88. Geburtstag straße 9, 2057 Geesthacht, am 2. August Aust, Ferdinand, aus Freiwalde, Kreis Mohrungen, lustrieren wir das aktuelle Zeitgeschehen nicht nur durch jetzt 4574 Badbergen-Wullten, am 22. Juli zum 75. Geburtstag viele Fotos. Sollten Sie liebe Leserin, lieber Leser, in Ihrem Sachs, Ella, aus Deutsch-Crottingen, Kreis Memel- Feller, Dora, geb. Blumenthal, aus Bladiau, Kreis Land, jetzt Corthumstraße 5, 2050 Hamburg 80, Heiligenbeil, und Königsberg, Samlandweg 2, Bekannten- oder Freundeskreis jemanden kennen, der eben• am 16. August jetzt Sälzerstraße 25a, 6482 Bad Orb, am 12. Au• falls Gefallen an diesen kleinen Kunstwerken genialer Zeich• Siegmund, Emma, geb. Gnass, aus Muschaken, gust Kreis Neidenburg, jetzt Breslauer Straße 22, Krüger, Charlotte, geb. Dimsat, aus Eggenhof, Kreis ner findet, sollten Sie versuchen, ihn als Abonnenten zu 3101 Hambüren, am 5. August Gumbinnen, jetzt Josefstraße 24,7812 Bad Kro• gewinnen. zingen, am 7. August zum 87. Geburtstag Laudien, Gertrud, geb. Noreisich, aus Königsberg- Sie wissen doch, wir bringen jede Woche Kommentare und Murschall, Marie, aus Sadunen, Kreis Johannis• Tannenwalde, jetzt Glockenspitz 465a, 4150 Kre• burg, jetzt Am Ohrenbusch 37,4018 Langenfeld, feld, am 10. August Karikaturen zum Zeitgeschehen, Unterhaltung und Informa• am 10. August Nisch, Paul, aus Königsberg und Jessau, Kreis Preu- \f ßisch Eylau, jetzt Sermer Weg 52, 4000 Düssel• tionen, geschichtliche Abhandlungen, Berichte aus den zum 86. Geburtstag dorf 30, am 10. August Heimatkreisen und über die landsmannschaftlichen Aktivi• Hohenbergen Georg, aus Königsberg, Powender- Nordwich, Luci, aus Deutsch-Eylau, Kreis Rosen• straße 23, jetzt Walderseestraße 47, 2400 Lü• berg (Westpr.), jetzt Görlitzer Straße 6, 2870 täten. beck 1, am 16. August Delmenhorst, am 10. August Jakobeit, Therese, geb. Lessau, Landwirtin, aus Rieck, Frida, aus Insterburg, jetzt Haithaburing 8, Als äußeres Zeichen des Dankes für jeden neuen Bezieher, Weißensee, Kreis Wehlau, jetzt Grüne Straße 2380 Schleswig, am 10. August 32, 2340 Kappeln-Mehlby, am 9. August Schischewski, Auguste, geb. Koschorek, aus Gra• den Sie werben, senden wir Ihnen entweder 20,— DM in bar Trepp, Charlotte, geb. Prengel, aus Ostseebad bendorf, Kreis Sensburg, jetzt Ubierweg 8, oder das dokumentarische Buch „Sie kamen übers Meer" von Cranz, Kreis Samland, jetzt Humboldtstraße 14, 5660 Solingen, am 8. August 2410 Mölln, am 13. August Theil, Käte, geb. Major, aus Fichtenhöhe, Kreis Ernst Fredmann. Wenn Sie sich für Ihre Werbung des unten• Schloßberg, jetzt Grazer Damm 1118 II, 1000 Ber• stehenden Bestellformulars bedienen, brauchen Sie Ihren zum 85. Geburtstag lin 41, am 8. August Göhl, Johanna, aus Pasewark, Kreis Großes Werder, Urban, Hans, aus Lotzen, jetzt Hinter Büchlem 19, Wunsch nur anzukreuzen. Die Kästchen dafür haben wir be• jetzt Elbinger Straße 7, 2870 Delmenhorst, am 6588 Birkenleid, am 14. August reits vorbereitet. 16. August Kossack, Ida, geb. Knier, Hebamme, aus Altenkirch zum 70. Geburtstag (Budwethen), Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Reinbe• Bartsch, Anton, aus Haffstrom, Kreis Königsberg« 12^as £>ripra!ßtnü(mt ker Weg 72, 2057 Wentorf, am 6. August Land, jetztGrambeher Weg 142,2410Mölln, am Lepsin, Hedwig, geb. Rozumek, aus Groß Baum, 3. August Verlag und Redaktion Kreis Labiau, und Tilsit, Metzstraße lc, jetzt Sie• DeÜke, Kurt, Bauoberamtsrat i. R., aus Friedland, kerwall 14, 4800 Bielefeld 1, am 13. August Bartenstein und Rastenburg, jetzt Zobtenweg 5, Seib, Ida, geb. Korbanka, aus Nemmersdorf, Kreis 3000 Hannover 61, am 16. August Gumbinnen, jetzt Auf der Heide 14a, 4900 Her• Dorka, Ulrich, aus Passenheim, Kreis Orteisburg, Bitte deutlich schreiben, an der punktierten Linie abtrennen und senden an Das ()st- ford, am 2. August jetzt Schillerstraße 2,7290 Freudenstadt, am 15. preußenblatt, Abteilung Vertrieb, Postfach 323255, 2000 Hamburg 1 1 Tolkmitt, Walter, aus Königsberg, jetzt Kirch• August weg 57, 7543 Engelsbrand, am 13. August Harms, Willy, aus Braunsberg, Ziethenstraße 9, jetzt Küsterkoppel 13,2300Flemhude-Kiel 1, am Vor- und Zuname zum 84. Geburtstag 18. Juli Gerhardt, Elise, aus Rastenburg, Hindenburg- Hasenpusch, Anna, geb. Höplner, aus Balga, Kreis Straße und Ort: Btraße 53, jetzt Karl-Söhle-Straße 11, 3120 Wit• Heiligenbeil, jetzt Diedrichstraße 3, 2740 Bre• tingen, am 6. August mervörde, am 13. August bestellt lür mindestens 1 Jahr bis aul Widerruf ab Samland, Ernst, aus Neuwalde, Kreis Heiligenbeil, Klara, Nora, geb. Gerlach, Lehrerin i. R., aus Kö• und Bladiau, Kreis Heiligenbeil, jetzt Oranien- nigsberg, Weidendamm 17, jetzt Oesterberg 1, straße 118, 1000 Berlin 61, am 15. August 5894 Halver, am 4. August ^ £05 tfipraificnblalt Schulz, Grete, geb. Rogge, aus Hermsdorf, Kreis Kroll, Werner, aus Ebendorf, KreisOrtelsburg, jetzt Heiligenbeil, jetzt Wagrierweg 58, 2000 Ham• Goethestraße 31, 2120 Lüneburg, am 23. Juli Unabhängige Wocheruettung für Deutschland burg 61, am 2. August Link, Herta, geb. Fligge, aus Landsberg, Kreis Preu- Der Bezugspreis von monatlich 6,80 DM Inland / 8,00 DM Ausland wird im voraus Bezahlt für; Wegg, Anna, aus Nordenburg, Lindenhöh, Kreis V ßisch Eylau, jetzt Galgenbergstraße 2, 3414 Har- Gerdauen, jetzt Dörpfelderhöh 1, 5609 Hückes• N degsen, am 15. August Inland; Losch, Klärchen, geb. Tobies, aus Preußisch Evlau, : wagen, am 2. August • 1 Jahr =81,60 DM Q ': Jahr - 40,80 DM • Jahr 20,40 DMQ 1 Monat = 6,00 DM y Lochmannstraße 16, jetzt Grözingerstraße 81, Ausland:

zum 83. Geburtstag 7901 Blaustein 1, am 8. August 1 ; • I Jahr = 96,00 DM Q • Jahr - 48,00 DM • , lahr 24,00 DM Q 1 M, mal 8,00 DM Aschmann, Margarethe, geb. Lampe, aus Schmal- ./Plaumann, Fritz, aus Krapheusen, Kreis Preußisc h leningken, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Oster- e Eylau, jetzt 8803 Schweinsdorl Nr. 19, am 28. Juli 1. Lastschrifteinzugsverfahren vom Glro-Kto. Nr. , Reuter, Kurt, aus Herzogshöhe und Dingein, Kreis straße24, 2980 Norden, am 13. August bei Kaiser, Wilhelm, aus Markthausen (Popelken), Treuburg, jetzt Hans-Sachs-Straße 16, 8501 Bankleitzahl Oberasbacb, am 12. August Kr» is Labiau, jetzt Schulstraße 5, 7532 Niefern, Postsc he< kkonto Nr. beim Postsc hec keimt am 31. Juli Schemmerling, Otto, Realschulrektor i. R., aus I leb Pukall, Margarete, aus Weinsdorf, Kreis Mehrun• ligenbeil, Feyerabendplatz 3, jetzt Im Letten 14, 2. DauerauftragoderEin/.'luberweisungaufddsKontoNr. 192 344 der Hamburgischen Landet gen, jetzt Schilfertorstraße 51, 2160 Stade, am 7823 Bonndorf, am 11. August hank (BIZ 200 500001 oder das Postscheckkonto Hamburg 842t>-204 B.August zur diamantenen Hochzeit Werber; Straße; Boeck, Artur und Frau Marta, geb. Kröhnert, aus zum 82. Geburtstag Warten (Wirkallenl, Kreis Elchniederung, jetzt Wohnort Zimmermann, Grete, geb. Johann, aus Wangen, Am Dreieck 27, 5140 Erkelenz, am 12. August Kreis Labiau, jetzt Ziegelstraße 45, 2400 Lü• Geißler, Anton und Frau Elisabeth, geb. Jegudzki, Konto des Werbers BLZ beck 1, am 13. August V aus Preußisch Evlau, Windmühlenweg 6, |etzl N Rudolf-Schäler-Str. 7,3354 Dassel, amB. August Unterschrift des neuen Beziehers: zum 81. Geburtstag

Holz,Erich, ausKönigsberg, jetzt HornhcimerWeg zur goldenen Hochzeit NurfürbezahlteJahres(d)«^n(.m.nts:AlsWerberprämieerbitteich20,---DMautmeinKonto n kamen Meer" 25, 2300 Kiel, am 16. August Kauhs, Arno und Frau Frida, geb. Embacher, aus bzw. erbitte Ich das dokumentarische Buch »Sie übers von Ernst FredrhannH Kdblitzki, Adeline, geb. Weiss, aus Eydtkau, Kreis Liebenleide, Kreis Labiau, jetzt Neue Straße 7, (den entsprechenden Wunsch bitte ankreuzen • Ebenrode, jetzt Calvinstraße 14, 4000 Düssel• 3061 Buchholz, am 3. August 32 dorf, am 14. August Fortsetzung auf Seite 16 ( 8. August 1)H1 - Folge 32 - Seite 15 !M5 £%cuficnblatt Landsmannschaftliche Arbeit

Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in Erinnerungsfoto 348

Hamburg des Pferdemuseums in Verden, Kaffeetrinken in Vorsitzender der Landesgruppe: Fritz Scherkus. Ge- Worpswede. — Die Frauengruppe unternahm eine schaltsfuhrer: Hugo Wagner, Telefon (0 401 7 32 73 86 einwöc hige Fahrt nach Oberammergau. Die Reise TrWtkoppelö, 2000 Hamburg 74. führte auf der Autobahn bis Würzburg über die Ro• mantische Straße nach Rothenburg und Füssen BEZIRKSGRUPPEN nac h Oberammergau. Von dort wurden den Teil• Fuhlsbüttel/Langenhorn — Dienstag, I. Sep• nehmern die Besichtigungen einiger Schlösser und tember, Abfahrt 8.45 Uhr, Bürgerhaus Langenhorn, Kirchen geboten sowie» Tagesfahrten nach Gar• Tangsfedter Landstraße 41, 2000 Hamburg 62, Bus- misch-Partenkirchen, Mittenwald und zur Insel fahrt nach Lüneburg, Besichtigung des .Jagdmu• Mainau. seums und des Rathauses, anschließend Stadtrund• fahrt. Mittagessen nach Ireier Wahl im Speiselokal Nordrhein-Westfalen Adlerhorst. Anschließend Fahrt zur Heideblüte Vorsitzender der Landesgruppe: Alfred Mikoleit. Ge• nax h I todeloh mit Kaffeetafel und Wanderung, Ko• schäftsstelle: Telefon (02 11) 39 57 63, Neckarstraße 23, sten pro Person, ohne Mittagessen, 25 DM. Anmel• 4000 Düsseldorf. dung bitte umgehend bei Otto Paeger, Telefon (0 40) Bochum — Frauengruppe: Mittwoch, 12. August, 50 34t>0, Hermann-Löns-Weg 40b, 2000 Hamburg 12 Uhr, Hauptbahnhol Bochum, ZugangzurS-Bahn, 63. Ausflug der Gruppe. Fahrt mit der S-Bahn bis Mül• heim/Ruhr, Fußmarsch zum Wasserbahnhof mit Schleswig-Holstein anschließender Dampferfahrt. Gelegenheit zum Vorsitzender der Landesgruppe: Günter Petersdorf, Kiel. Kaffeetrinken ist gegeben. — Mittwoch, 26. August, Geschäftsstelle: W ilhelminenstraße47/49,2300 Kiel Te• Krac htstraße 20, Bochum-Werne, Ausgabe von Be• lefon (04 31) 55 38 11. kleidung und Hausrat an die neu eingetroffenen Landesgruppe — Sonnabend, 29. August, 15 Uhr, Aussiedlerfamilien. Es wird gebeten, gut erhaltene Restaurant Schwarzbunte, Bei der Lohmühle IIa, Bekleidung, besonders lür Kinder, sowie Hausrat Lüheck, 30-Jahr-Feder der Landesgruppe. Pro- zur Verfügung zu stellen. Da das Ausgabelager fast grämmablauf: 14 Uhr Darbietungen der Gemein• leergeräumt ist, wird Hilfe benötigt. — Mittwoch, 9. September, Saal der Antoniuskirche, gemeinsamer S * i schalt Junges Ostpreußen, 15 Uhr Feierstunde mit *~J Nachmittag mit anderen Frauengruppen im Rah• Ansprache von Prof. Dr. Oswald Hauser, Präsident men der Ostdeutschen Woche. Für diese Veranstal• Gewerbeschule Königsberg — Bei einer Geburtstagsfeier in Königsberg/Pr. entstand der Ranke-Gesellschaft, Kiel, zum Thema „Das gei• tungswoche sind Programmhefte für 3 DM bei Lm. stige Preußen". Im Saal findet eine Buchausstellung dieses Foto, das uns unsere Leserin Helene Kiewitt schickte. Abgebildet sind Mädchen Ch. Schmidt und Lm. Andree erhältlich. statt. Es wird um starke Beteiligung gebeten. Helfen der Gewerbeschule und der Bismarck-Oberschule der Provinzhauptstadt. Obwohl un• Sie mit, daß diese Veranstaltung der Landesgruppe Iserlohn — Memellandgruppe: Die Gruppe ke• sere Einsenderin, wie sie schreibt, sich sehr freut, dieses Foto noch zu besitzen, bedauert ein voller Erfolg wird. Der Saal, in dem an gedeckten gelte um Ketten und Pokale, wobei Liebtraut An• sie andererseits, weder die Namen noch das Entstehungsdatum der Aufnahme nennen Tischen Getränke oder Kaffee und Kuchen bestellt dreas die Damenkette und Manfred Turrek die Her• zu können. Sollte sich jemand auf diesem Bild wiedererkennen, so bitten wir um Nach• werden können, hat 400 Plätze. Parkplätze für Busse renkette gewann. In der Königspartie der Damen richt. Zuschriften unter dem Stichwort „Erinnerungsfoto 348" an die» Redaktion des siegte Waltraud Behrendt und erhielt den Silberpo• und Pkws sind vorhanden. Bitte melden Sie Busse Ostpreußenblatts leiten wir gern an die> Einsenderin weiter. hz und Teilnehmerzahl bis zum 20. August bei der kal. Der Herren-Pokal ging an Dieter Andreas. Nach Landesgeschäftsstelle, Telefon (04 31) 55 3811, einer gemeinsamen Mahlzeit verabschiedete man Wilhelminenstraße 47/49, 2300 Kiel, an. Ab Kiel sich bis zum 15. August, zum Alexandra-Gedächt• nis-Kegeln, welches die Memellandgruppe jedes wird ein Bus eingesetzt, der in der Wilhelminen• Hessen straße 47/49, Haus der Heimat, um 11 Uhr abfährt, Jahr zum Gedenken an die Landsmännin und Baden-Württemberg Pois lür Hin- und Rückfahrt 13 DM. Anmeldungen Schlagersängerin durchführt. — Am Kegelturnier Vors. der Landesgruppe: Otto von Schwichow, Tel. Vorsitzender der Landesgruppe: Werner Buxa, Tel. an obige Anschrift sind nur noch am 25. oder 28. um den Heidepokal, veranstaltet vom Schwimm• (0 64 21) 4 79 34, Heinrich-Schütz-Str. 37,3550 Marburg. (0 7231) 10 15 29, Wittelsbacher Str. 16,7530 Pforzheim. verein Iserlohn 1895, nahm die Memellandgruppe August von 11 bis 13 Uhr möglich. Wiesbaden — Freitag, 14. August, 19 Uhr, Gast• Giengen — Wieder einmal hatte Familie Gen• mit einer Damen- und Herrenmannschaft teil. Heide — Die Ortsgemeinschaft startete zu einer stätte zum Rheineck, Biebrich, Adolf-Todt-Stra- nermann mit Viel Mühe und persönlic hem Einsatz Während die Herrenmannschaft leer ausging, Fahrt „ins Blaue". Die Reisegesellschaft fuhr zu• ßel4, Stammtisch. Lm. Schulz serviert „falsche eine Tagesfahrt organisiert. Ouer durch das Nörd- kamen die Damen auf den sechsten Platz. Pokal und nächst in Ric htung Neumünster und durch die Hol• Hähnchen". Anmeldung bei Lm. Kukwa, Telefon linger Ries, dem Riesenkrater eines Meteorein• eine Urkunde konnte der Vorsitzende in Empfang 37 35 21. — Sonnabend, 22. August, 19 Uhr, Haus schlages, erreichten die Teilnehmer bei PappeMi- steinische Schweiz. Kurz bevor das Ziel erreicht nehmen. In der Einzelwertung kam Liebtraut An• war, wurde das Geheimnis gelüftet. Kulturwart der Heimat, Wappensaal, vorgesehen ist ein Dia- heim das Altmühltal. Nac h der Besichtigung des dreas unter die ersten zehn und erhielt eine Urkun• Vortrag von Lm. Rather, Marburg, über„Bernstein". Max-Bruch-Museums bei Solnhofen fuhr die Grup• Paske hatte das Trakehner-Gestüt Rantzau als Ziel de imcl einen SachjKois.,. de<| Ausfljugts»ausgesuchfc Wiert\*»urde dierGruppu pe durch das alte Hochschulstädtchen Eichstätt. vor! Graf Bernsdorf begrüßt, der die Teilnehmer Warendorf — Donnerstag, 3. September, 15 Uhr, Saarland Der Mittagspause in Kelheim schloß siohreine be* • eindruckende Dampferfahrt auf der Donau fmHl^n duqph die Pferdeställe führte. Er gab bereitwillig Martin-Luther-Haus, erste Zusammenkunft der Vorsitzender der Landesgruppe: Rudi Maerz, Tel. Weltenburg an. Anschließend ging der Ausflug Auskunft über den Trakehner-Verband sowie über Frauengruppe nach der Sommerpause. Anhand 06806/ 81235, Hensweilerstr. 36, 6686 Eppelborn- von Dias, die auf mehreren Reisen in die Sowjet• Wiesbach. vorbei an Resten römischer Bauten nach Rain am die Zucht und die sportlichen Erfolge der Tiere. Die union gemacht wurden, wird ein interessanter Rei• . Anlagen einer Großgärtnerei luden zu einem Ortsgemeinschaft Heide hat eine besondere Bezie• Neu-Bubach — Sonnabend, 29. August, 19 Uhr, sebericht vorgetragen. Wiener Hof, Monatstreften. Spaziergang ein. Zum Abschluß des Ausflugs, der hung zu diesem Gestüt. Als die Gebäude durch allen Teilnehmern in guter Erinnerung bleiben Brandstiftung vernichtet worden waren, hat die wird, nahm die GruppeMn Gundelfingen ein Abend• Gruppe großzügig gespendet und somit wesentlk h essen ein. zum Wiederaufbau dieser Gebäude beigetragen. Nach der Führung wurde eine Mittagspause einge• legt und anschließend führte die Rückreise über Bayern Lütjenburg nach Laboe, wo der Besuch des Ehren• \ or-.it/ender der Landesgruppe: Erich Diester, Telefon mals sowie eines U-Boots von einigen Teiiiiehmern (0 89) 201 33 78, Baaderstraße 71, 8000 München 5. Ehrenmalfeier in Göttingen Landesgruppe der GJO — Montag, 31. August, wahrgenommen wurde. Nach einer Kaffeepause beendete ein Besuch im Freilichtmuseum Molfsee, bis Freitag, 11. September, Sommerfreizeit für Ju• wo noch das Bergenhusen-Haus aufgesucht wurde, der Landesgrenzen ein, denn die letzten Ruhe• gendliche im Alter von zehn bis vierzehn Jahren in diesen Ausflug. Für die hervorragende Organisa• stätten der Toten der Heimat zu besuchen, ist Stoltebill bei Kappeln/Schleswig-Holstein, unte^r tion und Reiseleitung gilt dem Kulturwart Erich vielfach nicht möglich. Leitung von Irma Danowski, Preis 245 DM. Anmel• Paske besonderer Dank. Am Ehrenmal in Göttingen wird die Mög• dung bei Irma Danowski, Unterer Weinberg 73, lichkeit geboten, die Toten in einzigartiger 8800 Ansbach. Augsburg — Sonnabend, B. August, 15 Uhr, Niedersachsen Weise zu ehren. Von der dortigen ostpreußi• zwangloses Treffen im Zeughaus. — Mittwoch, • Vorsitzender: Werner Hoff mann. Nord: Werner Hoff• schen Frauengruppe sowie Mitgliedern und mann, Telefon (0 58 22) 8 43, Max-Eyth-Weg 3,3112 Eb• 12. August, 15 Uhr, Frauennachmittag im Cafe» am Freunden werden Blumensträuße gebunden storf. Süd: Horst Frischmuth, Telefon (0511) 80 4057, Kuhsee (nicht Olympiastree kel. Hildesheimer Straße 119,3000 Hannover 1. West: Fredi und mit Namensbändern versehen vor dem Nürnberg — Sonnabend, 29. August, Busfahrt bis . Jost, Telefon (0 54 31) 35 17, Hasestraße 60, 4570 Qua• Ehrenmal in großen Beeten eindrucksvoll aus• Passau an der Donau, anschließend Schiffahrt bis kenbrück. gelegt. Die LO-Kreisgruppe Göttingen ruft alle Engelhaitszell/Österreich. 8.15 Uhr, Ablahrt von Asendorf — Sonnabend, 19., bis Sonntag, 20. Sep• Landsleute und Freunde auf, sich in möglichst Nürnberg, Busbahnhot am Marienplatz, Nähe tember, Hotel Thomsen, Bremer Straße 186, 2870 großer Zahl an der Blumenehrung zu beteili• Delmenhorst, achtes Treffen der „Ostpreußischem gen. Aiue'iue' Boxerfamilie", einschließlich der Danziger mit An• Die stets steigenden Kosten bereiten einige gehörigen und Gästen. Programmablauf: Sonn« abendvormittag, Eintreffen der Teilnehmer, 13 Uhr Sorgen. Der Kostenbeitrag für ein Sträußchen gemeinsames Mittagessen, Begrüßung, anschlie• mit Namensband beträgt 3,50 DM. Haben Sie ßend „Sc habbern und Klönschnack", 20 Uhrgeselli• um mahnenden Gedenken an die Toten Bekannte in Ihrem Kreis, die ihre Toten auch &istfcettf»tttd f ges Beisammensein mit Musik im Hotel Thomsen. beider Weltkriege wird am Sonntag, dem nicht vergessen wollen, so weisen Sie bitte auf Eine einmalige historische Dokumenta• Sonntagvormittag, Frühschoppen oder Stadtrund• Z6. September, um 11.15 Uhr an dem den diese Möglichkeit der Totenehrung hin. gang, ansc hließend Mittagessen, zwangloses Bei• Göttinger Regimentern und allen ostpreußi• Für Ihre Spenden und Bestellungen ver• tion vom Tod des großen Generalfeld- sammensein mit Kaffeetafel. Teilnehmer, die mit schen Truppen gewidmeten Ehrenmal im Ro• wenden Sie am besten die Zahlkarten, die Sie marschalls und Reichspräsidenten mit dem Auto anreisen, können die Autobahn — Ab• sengarten zu Göttingen eine Feierstunde bei der LO-Kreisgruppe Göttingen anfordern über 76 Fotografien (vom Sterbelager fahrt I )elmenhorst-Ost benutzen. Bahnreisende, die durchgeführt. Sie soll in dem schon zur Tradi• können. Um eine möglichst frühzeitige Bestel• bis zur Beisetzung in Tannenberg) mit al• in Bremen umsteigen, können mit dem Bus ab tion gewordenem Rahmen würdig gestaltet lung, spätestens bis zum 25. August, wird ge• Hauptbahnhol bis Delmenhorst, Haltestelle Kieler len Dokumenten (Trauerparade, Staats• Weg, fahren. Anmeldungen und Übernachtungs- werden. beten, damit die ehrenamtlichen Helfer recht• akt) wünsche werden biszum 20. August an Heinz Wer• Die Panzer-Grenadier-Brigade 4 wird wieder zeitig mit der Arbeit beginnen und sie auch fer• Begrenzte Auflage einen Ehrenzug und Doppelposten am Denk• tigstellen können. Um deutliche Schrift — be• ner, Telefon (0 42 53) 14 94, Uepsen 21, 3811 Asen• Ausführliche Informationen durch: dorf, erbeten. Aus Kostengründen erfolgt keine Be• mal stellen. Das repräsentative Bergmusik• sonders auch der Anschrift des Absenders — SCHARNICK DRUCK & VERLAG GMBH stätigung der Anmeldung. korps „Bergwerkswohllahrt von 1847" aus wird gebeten. Geldüberweisungen lür Industriostraße 1 3050 Wunstorf 1 Göttingen — Frauengruppe: Im August wegen Clausthal-Zellerfeld wird sich an der Ausge• Straußbestellungen können auf das Konto Nr. der Urlaubszeit keine Veranstaltung. —Dienstag, 8. staltung beteiligen. Die Vorbände der ehema• 4b 417 bei der Kreissparkassc Göttingen (BLZ September, 15Uhr, Deutscher Garten, Reinhäuser ligen Truppen, die mit ihren im Krieg ge• 260 501 10) oder über Postanweisung an die Landstraße, Treffen der Gruppe. Heide Adele Al• bräuchlichen Erkennungszeichen im Innenhof Landsmannschaft Ostpreußen in Göttingen, z. bree ht, Gattin des niedersächsischen Ministerprä• I lauptbahnhol. Die Fahrt bis Passau dauert etwa Hd. Erwin Preuß, Im Kolke 25, 3400 Göttingen, sidenten, spricht zum Thema: „Reden ist Silber —ist des Ehrenmals gekennzeichnet sind, werden drei Stunden. In Passau gibt es Gelegenheit zum Sc hweigen Gold?" — Donnerstag, 3., bis Dienstag, sich ebenso an der Feierstunde beteiligen wie vorgenommen werden. Der Überweisungsauf• Mittagessen. 14.15 bis 17.45 Uhr, Schilfahrt auf der 15. Juni 1982, Auslandsreise nach , Prag auch die sie h mit den Ostpreußen verbunden trag muß in jedem Fall in Druckse hritt folgen• Donau bis Engelhartszell und zurück. Diese Fahrt und Wien. Auf der Rüc kreise wird das ostpreußi• fühlenden Freunde mit ihren Angehörigen aus den Vermerk tragen: Zur Niederlegung am Eh• kostet 13 DM zusätzlich; Kinder bis 14 Jahre zahlen halbe Preise. Diese» Preise können bei Gruppener• sche Kulturzentrum Schleuß Ellingen bei Nürnberg Belgien, Fränkreh h und anderen Nachbarlän• renmal werden Stück Blumensträuße zu je? mäßigung niedriger ausfallen. Die Bustahrt wird besic htigt. Anmeldungen bei der Ostpreußisr hen dern. 3,50 DM mit Schieile und Beschriftung (Vor- na< h Auskuntt des Unternehmens etwa 18 DM ko• Frauengruppe Göttingen, Über dem Dorfe 3, 3400 Zur Teilnahme an der 28. Feierstunde, die und Zuname) bestellt. sten, Kinder zahlen die Hälfte; auch hier kann sich Göttingen, we-rden schon jetzt entgegengenom• alle militärischen und zivilen Kriegsopfer ein• Es hat sich bereits als zweckmäßig erwiesen, noch eine» Ermäßigung erge>ben. Unter anderem men, da die Nachfrage sehr groß ist. schließt, lädt die veranstaltende Kreisgruppe wenn Sie sich in kleineren oder größeren wird das Schilf durch die Se hleuse Jochenstein iah- Helmstedt — Montag, 17. August, Ablahrt 7 I In, ren, bei dei ein Wasserstand von eil Metern Dille- Konrad-Adenauer-Platz und Kornstraße, Tag.s- • In Landsmannschaft Ostpreußen alle Lands- Gruppen anläßlich der Ehrenmalfeier in Göt• reu/ überwunden wird. fahrt der I rauengruppe nach Bremen mit Besu< Ii leüte und deren Freunde diesseits und jenseits tingen zu einem Treffern verabreden Heimatkreise £HK Sfipnutonblait

min und benachrichtigen Sie Freunde und Ver• zur Promotion wandte. Ouartierwünsche richten Sie bitte schon I emke, Reiner, (Max Lemke«, Polizeihauptmann(fer Aus den Heimatkreisen . . . jetzt an den Weseler Verkehrsverein, Telefon Schutzpolizei i.R., aus Richau, Kieis Wehlau. (02 82) 2 44 98, Franz-Etzel-Platz 4,4230 Wesel. Pro• und Frau Fridel, geb. läger, aus Insterburg und Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• gramm des Hauptkreistreffens: Sonnabend, 22. Au• Königsberg, Schrötterstraße 55), jetzl Branden• wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. gust, 10.15 Uhr, ab Hotel Kaiserhol zu den Kranz• burger Straße 21, 2B80 Brake, hat an der Georg- niederlegungen, 17 Uhr Festakt im Bühnenhaus der August-Universität zu Gottingen zum Doktor Stadt Wesel aus Anlaß des 25jährigen Bestehens jur. promoviert der Patenschaft Wesel—Rastenburg, 19 Uhr, gesel• schaffens"; 17.15 Uhr Lichtbildervortrag „Königs• liges Beisammensein der Rastenburger im Parkett• zum Examen berg, wie es war — und heute", anschließend eine saal der Niederrheinhalle Wesel. Sonntag, 23. Au• Petter, Cornelia (Walter Pette>r, Bundesangestell• „heiter-besinnliche Begebenheit aus dem Leben HEIMATTREFFEN 1981 gust, 10 Uhr, evangelischer Gottesdienst im Willi ter, und Frau Eili, geb. Bast, aus Labagienen, Immanuel Kants"; zwangloses Beisammensein. 8./9. August, Ebenrode: Kreistrelien. I'hi- Brordidom, 10.30Uhr, katholischerGottesdienst,St. Kreis Labiau), jetzt Hauptstraße 43, 5830 lipp-S( heidemann*! laus, l lolländls« he Martini, Wesel, 14.30 Uhr, Hauptkreistreffen in der Schwelm, hat das I. Juristisc he Staatsexamen Straße 74, Kassel. Niederrheinhalle, 18 Uhr, Tanz. Wir laden Sie alle an der Universität zu Köln bestanden Labiau zu unserem Jubiläumstreffen sein. 15./16.August, Gerdauen: Hauptkreistref• Kreisvertreter: Hans Terner, Rotenburg (Wümme). Ge• fen. Städtische Union, Celle. schäftsstelle: Hildegard Knutti, Telefon (0481) 71757, zum Abitur 22./23. August, Rastenburg: Hauptkreis- Naugarder Weg 6, 2240 Heide. Schloßberg (Pillkallen) Radke, Regina (Dr. Heinz Radke, Oberstleutnant treffen und 25 Jahre Patenschalt. Nie« Treffen der Haffdörfer — Das Treffen Labagie- Kreis Vertreter: Georg Schiller, 2820 Bremen. Geschäfts• a. D., und Frau Dr. Doro, geb.Götze, Journalistin, derrheinhalle, Wesel. nen - Rinderort - Peldzen findet am 8. August um stelle: Telefon (041 71) 2400, Eckermannstr. 20a, 2090 aus Karkeln, Kreis Elchniederung), jetzt Lilien- 29./30. August, Bartenstein: Sc honbrue her 16.30 Uhr in Bremerhaven-Schiffdorf, im Gasthaus Winsen (Luhe). thalstraßc 5, 8042Oberschleißheim, am St.-An• Treffen. Celle. zum Deutschen Haus, statt. Es wird erstmalig ein Paul Waldeck 75 Jahre — Der Patenschaftsbe• na-Gymnasium in München 29. /30. August, Lyck: Jahrestretten. Hagen. Lichtbildervortrag über diese drei Haffdörfer ge• auftragte unseres Patenkreises Harburg, Kreis• 30. August, Memellandkrei.se: Bezirkstret- zeigt. amtmann a. D. Paul Waldeck, beging am 21. Juli in zur Prüfung fen West. Gaststätte am Nordpark Bre• Regionaltreffen Pforzheim — Am 12. und 13. Winsen/Luhe seinen 75. Geburtstag. Mit der Über• Bürger, Monika (Mitglied der Memellandgruppe- mer Straße 33, Bielefeld. September beteiligen sich die Labiauer wieder am nahme der Patenschaft für den Kreis Schloßberg Iserlohn und Leiterin der Jugend-Akkordeon- ')./(>. September, Braunsberg: Kreislichen. Tag der Heimat in Pforzheim. Wir hoffen, daß viele 1954 setzte der Landkreis Harburg den mit Flücht• Gruppel, hat auf der Pflegevorschule die Mittle• Lindenhof, Kastellstraße I, Münster. Landsleute aus dem süddeutschen Raum diese Ge• lings- und Vertriebenenproblemen vertrauten Paul re Reife-Prüfung bestanden. Sie will Sozialpäd- 5. /6.September, Preußisch Eylau: Regio• legenheit zu einer Begegnung wahrnehmen. Nähere Waldeck als Patenschaftsbeauftragten ein. Seine agogin und Krankense hwester werden naltreffen. Göttingen. Mitteilungen folgen. Tätigkeit hat sich in jeder Hinsicht vorteilhaft auf 6. September, Heilsberg: Kreistrelfen. Lin• Heimatbrief — Im Juni erschien die 28. Folge un• ein gutes Patenschaftsverhältnis ausgewirkt. Wal• denhof, Kastellstraße 1, Münster. seres Heimatbriefes. Er beinhaltet wieder zahlrei• deck nimmt an allen Arbeitsbesprechungen des 6. September, Osterode: Kreistrelien. Stadt. che dokumentarische Beiträge sowie vielseitige Be• Schloßberger Kreistages und Kreisausschusses teil. Vereinsmitteilungen Saalbau, Dorstener Straße 16, Relling• richte in Form von Erinnerungen und Gedichten an So konnten alle Vorbereitungen unserer Kindertref• hausen. die Heimat. Bemerkenswert sind auch einige selte• fen- und Jugendlager, der Fahrten nach Berlin, und Ostpreußen, die vom Patenkreis un• 11. /13. September, Insterburg-Stadt und ne Fotos. In Ergänzung zu der im Frühjahr vom ZDF Freundeskreis ostpreullischer Wandervögel terstützt wurden, im guten Einvernehmen getroffen Land: Jahroshaupttrellon. Krefeld. ausgestrahlten Sendung über Flucht und Vertrei• Rotenburg (Fulda) — Der ,,Freundeskr$s 12. /13. September, Memellandkreise: 15, bung wurden Auszüge über die Geschehnisse im werden. Dies gilt auch für die Gestaltung der Hei• ostpreußischer Wandervögel" fand sich auch Haupttreffern. Rosengarten. Mannheim. Raum Labiau aus dem Heimatbuch übernommen. matstube sowie für die Veranstaltungen und sonsti• 12./13. September, Preußisch Eylau: Re• Schließlich wird auch von Ereignissen im Paten• gen Aktivitäten der Kreisgemeinschaft. In seiner in diesem Jahr wieder in Rotenburg an der gional treffen. Pforzheim. kreis berichtet. Allen Landsleuten, die den Heimat• ausgeglichenen, hilfsbereiten Wesensart weiß Fulda zu einem Froizeit-Tretfon mit Vorträgen, 12. /13. September, Pr. Holland: Kreistref• brief noch nicht für eine regelmäßige Zustellung ab• Waldeck stets die beiderseitigen Anliegen in Ein• Wanderungen, Gesang und Volkstanz und mit fen, Lübsrher Brunnen, Itzehoe. onniert haben, wird der feste Bezugempfohlen. Ein• klang zu bringen, wertvolle Anregungen zu geben der Besichtigung der Gartenschau in Kassel und die Patenschaft engagiert zu fördern. 13.September, Johannisburg: Hauptkreis- zelexemplare früherer Folgen sind noch über die zusammen. Wer nähere Informationen über Verleihung des Ehrenzeichens — Treffend cha• treffen. Reinoldi-Gaststätten, Dort• Geschäftsstelle zu erhalten. den Freundeskreis ostpreußisc her Wander• rakterisierte 1978 der damalige Oberkreisdirektor mund. vögel erhalten mochte, wende sich bitte an 13. September, Königsberg-Stadt: Regional- Dr. Dehn die Arbeit seines Patenschaftsbeauftrag• Herbert Beselin, Orlamünder Weg 21 E, 1000 treffen Süd. Pforzheim. Neidenburg ten in einem Brief an den Kreisvertreter: „Ich freue 13.September, Osterode und Neidenburg: mich, daß Sie Paul Waldeck durch die Verleihung Berlin 46. Kreisvertreter: Wolf-Joachim Becker, Telefon (0211) des Ehrenzeichens in Silber der LO geehrt haben. Kreistrelien. Pforzheim. 306954, Martinstraße 93, 4000 Düsseldorf 1. Ich gehörezu den wenigen, die wirklich wissen, was Johannes Schneider f. Im 83. Lebensjahr ver• er in Stille und selbstloser Kleinarbeit für die Paten• starb am 17. Juni Johannes Schneider in Menden, schaft getan hat. Es war für mich immer beruhigend Kurzinformationen Allenstein-Stadt Sauerland. Er wurde in Brunau, Freistaat Danzig, zu wissen, daß er von sich aus alles tun wird, um die Stadtvorstand und Geschäftsstelle: Telefon (02 09) geboren. Nach der Schulentlassung trat er in den Patenschaft so zu pflegen, daß es eine echte Paten• 1 69 24 80, 4650 Gelsenkirchen, Dreikronenhaus. Dienst der Deutschen Reichspost. Am 1. Juli 1937 schaft ist und nicht nur eine auf dem Papier, und daß Danziger Dokumentation Das Aliensteiner Jahrestreffen findet am 19. und übernahm er die Leitung des Telegrafenbautrupps er darüber hinaus den Mut hatte, mich wissen zu in Neidenburg, wo er in der Deutschen Straße 43 Lübeck — Um das wechselvolle Bdd der Ge- 20. September in Gelsenkirchen statt. Das genaue lassen, wenn es einmal Schwierigkeiten gab." Paul schic hte Danzigs abzurunden, mit der Bund der Programm geht allen Allensteinern mit dem näch• wohnte. Nach der Vertreibung war Johannes Waldeck wurde in Schwaigendorf, Kreis Mohrun- Schneider, dessen Sohn bereits 1941 als Jagdflieger Danziger e.V. alle früheren Bewohner dieser Stadt sten Allensteiner Brief zu. Wer den Allensteiner gen, geboren. Seinen musikalischen Neigungen fol• als Augenzeugen dieses Jahrhunderts auf, ihre per- Brief bisher noch nicht bekommt, melde sich bitte gefallen war und dessen Ehefrau 1961 verstorben gend, erhielt er schon während der Schulzeit Musik• ist, bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1962 bei der sönlic hen Erlebnisse für eine umfassende Doku• umgehend bei der Geschäftsstelle der Stadt Alien• unterricht und war später als Berufssoldat beim mentation niederzuschreiben. Den Initiatoren geht Deutschen Bundespost in Schwarmstedt tätig. Mit LR. 2 in Allenstein von 1925 bis 1937 Militärmusi• stein, Dreikronenhaus, Vattmannstraße 11, 4650 es um eine wahrheitsgetreue Erfassung der Ereig- Gelsenkirchen. seiner Familie trauert die Kreisgemeinschaft um ker, zuletzt als Musikkorpsführer. Nach dem Besuch einen treuen Landsmann. einer Heeresverwaltungsschule wurde er Wehr• machtsbeamter, nahm am Zweiten Weltkrieg teil Gerdauen und geriet bei Kriegsende als Stabsintendant in Redaktionsschluß Kreisvertreter: Erwin Goerke, Telefon (061 72) 3 22 20, Ortelsburg Bayern in amerikanische Gefangenschaft. Seine Heuchelheimer-Str. 104, 6380 Bad Homburg. Kreis Vertreter: Gustav Heybowitz, Telefon (052 58) Familie erlitt indessen die Schrecken und Leiden W ir bitten unsere Mitarbeiter, darauf 7882, Am Eichenwald 7, 4796 Salzkotten-Thüle. Kirchspiel Mulden — Bei der vor einigen Jahren der Einnahme Ostpreußens durch die Russen, die zu achten, daß Redaktionsschluß für un• durchgeführten Wahl der Kirchspielvertreter zum Jahreshauptkreistreffen — Die Vorbereitungen anschließende polnische Verwaltung und Auswei• sere Zeitung jeweils am Mittwoch der Kreistag der Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen für unser großes Jahreshauptkreistreffen am 20. sung aus dem heimatlichen Allenstein im August gelang es nicht, einen Kandidaten für dasKirchspiel September stehen vor dem Abschluß. Das Veran• 1945. Nach der Entlassung aus der Gefangenschaft Vorwoche, 18 Uhr, ist. Später eintref- Mulden zu ernennen, so daß Maschinenbaumeister staltungslokal Saalbau in Essen erhielt nach dem fand Paul Waldeck die Familie zufällig in Winsen/ fendeTermineund Berichte könnenaus Umbau ein neues Aussehen. Baustellen, die das Leo Schmadtke aus Altendorf, Kirchspiel Gerdau• Luhe, wo er als Land- und Forstarbeiter seinen Le• technischen Gründen leider erst in der en, die Vertretung dieser viertgrößten Gemeinde Parken stark behinderten, sind aufgeräumt, so daß bensunterhalt verdienen mußte. Seit 1948 als Ver• darauffolgenden Ausgabe berücksich• des Kreises übernahm. Bedingt durch den plötzli• Besucher vor dem Hauseingang des Lokals ausrei• waltungsbeamter beim Landkreis Harburg tätig, chen Tod unseres langjährigen Vorsitzenden Georg chend Parkgelegenheit haben. Im Lokal finden Sie leitete er das Kreisflüchtlings- und Wohnungsamt tigt werden. Dafür bitten wir um Ver• Wokulat, der gleichzeitig auch Kirchspielvertreter wieder zahlreiche Stände mit Bernstein, Heimatli• und arbeitete später in leitender Stellung im Bau• ständnis. Die Redaktion von Gerdauen war, ist vorgesehen, daß Leo teratur, Andenken, Bildern und anderem. Ein Metz• wesen, Natur- und Landschaftsschutz des Kreises Sc hmadtke als Vertrauensmann in seinem heimat• ger bietet ostpreußische Wurst- und Fleischspezia• bis zu seiner Pensionierung 1969. Danach beauf• litäten an, wie Leberwurst, Jagdwurst, Rinderfleck tragte ihn der Regierungspräsident in Lüneburg eh• lichen Kirchspiel Gerdauen nachrückt und somit nisse ab Januar 1945, zu denen das private und öf• und Grützwurst, alles nach heimatlichen Rezepten renamtlich zum Kreisbeauftragten für Natur- und die Stelle des Kirchspielvertreters von Mulden wie• fentliche Leben bis zu den Kampfhandlungen in und hergestellt. Ich möchte aber auch unsere Landsleu• Landschaftsschutz. Zwischenzeitlich führte Paul der frei wird. Da möglichst noch während der Kreis• um Danzig gehört wie das Geschehen während des te an eine moralische Pflicht erinnern. Immer wie• Waldeck über zehn Jahre die Geschäfte des Kurato• tagssitzung am 15. August in Celle anläßlich unse- Einmarsches der sowjetischen Truppen. Auch sol• reres Hauptkreistreffens eine Entscheidung getrof• der erhalte ich Post von alten, behinderten Getreu• riums „Unteilbares Deutschland" in Winsen. Die en, mit der Klage, daß sie wohl dieses Mal nicht Kreisgemeinschaft Schloßberg weiß die verdienst• len die Erlebnisse unter der fremden Verwaltung fen werden soll, werden die Landsleute hiermit ge• geschildert werden. Ausführliche Informationen beten, einen geeigneten Kandidaten aus Mulden kommen können, denn ohne Hilfe schaffen sie die volle Tätigkeit des Patenschaftsbeauftragten Wal- schic kt der Bund der Danziger e. V., Mühlenbrücko oder Umgebung vorzuschlagen und dieses umge• beschwerliche Reise nach Essen nicht mehr. Bitte deckzu schätzen und hat ihn zum Ehrenmitglied der 1, 2400 Lübee k, auf Anforderung ge-rne zu. hl hend dem Kreisvertreter unter obiger Anschrift kümmern Sie sich um diese Menschen, denn sie Kreisgemeinschaft gewählt. Mit dem Dank und der mitzuteilen. möchten gern dabei sein, um ihre Vertrauten wie• Anerkennung für sein erfolgreiches Wirken ver• derzusehen. Wir weden demnächst weitere Hin• binden wir mit unserer Gratulation alle guten Wün• weise bringen. sche für ein weiteres Wohlergehen des Jubilars. Heiligenbeil Kamerad, ich rufe Dich Kreisvertreter: Dr. Siegfried Pelz, Telefon (040) Tilsit, Tilsit-Ragnit, Elchniederung 67761 32, Schmledestr. 9, 2000 Braak. Osterode Stadtvertreter: Bruno Lemke. Kreisvertreter Ragnit: Die Gemeinde 1 lohenfürst begeht im Jahr 1982 Kreis Vertreter: Albrecht von Stein, Telefon (06050) Nachrichten-Abteilung 1 76 57, Spessartstraße 33, 6465 Biebergemünd I. Matthias Hofer. Kreisvertreter Elchniederung: Horst ihr 650jähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß soll in Frischmuth. Wuppertal — Das 30. Jahrestreffen dei Kame• der Folge 27 des Heimatblattes eine ausführliche Tannenberger Treffen — Das Treffen aller ehe• radschaft Nachrichten-Abteilung (NA) I in der geschichtliche Würdigung des Ereignisses erschei• maligen Tannenberger findet in Osterode am Harz Tilsit-Übermemel — In Folge 30 berichteten wir ehemaligen 1. (Ostpr.) Infanterie-Division, Frie• nen. Für die Gestaltung des geplanten Artikels am 19. und 20. September statt. In Verbindung mit über die diesjährige Zusammenkunft der Landsleu• densstandort Insterburg, findet vom 2. bis 4. Okto- sucht die Kreisgemeinschaft einige passende Fotos dem Osteroder Kreistreffen finden sich zu einem te in Dormagen/Rheinfeld. Interessenten für das ber in Wuppertal, Zoo-Gaststättem, statt. Frühere (Gesamtansicht, Kirche, Schule, Dorfstraße, Gehöf• Wiedersehen alle ehemaligen Einwohner bereits nächste Treffen dieser Art wenden sich bitte an Angehörige der NA 1, die noch keine- Verbindung te, Vereine, Mannschaften und dergleichen). Wer am Freitag, dem 18. September, im Hotel Zur Tanne Walter Kiupel, Limbeker Straße 39, 3300 Braun• mit der seit 1951 bestehenden Kameradschaft aul• entsprechende Bilder leihweise zur Verfügung stel• am Rollberg ein. Buchungen sind für Ein-, Zwei- und schweig. genommen haben, wenden sie h an Otto I Monck len kann, schicke sie bitte an den Schriftleiter unse• Dreibettzimmer bis zum 25. August direkt an das Telefon (02 02) 59 79 94, Bog.mstr.dk> 68, 5600 Wup• res Heimatblattes, Otto Schemmerling, Im Letten oben genannte Hotel erbeten. Anreisende mit der pertal 2. Besondere Einladung mit Program mahl aul 14, 7823 Bonndorf/Schwarzwald. Bundesbahn steigen zweckmäßigerweise bereits wird auf Wunsch gern zugesandt. am Bahnhof Osterode-Süd aus. Zur Sonnabend- Wir gratulieren Veranstaltung und am Sonntag ist für uns in der Divisions-Kameradschaften Königsberg-Stadt Stadthalle ein reservierter Platz vorgesehen. Inzwi• schen sind auch schriftliche Einladungen ver• Göttingen - Am 5. und b. September findet die Stadt Vorsitzender: Arnold Bistrlck. Geschäftsstelle: Rein• Fortsetzung von Seite 14 schickt worden. Wer bisher noch keine Nachricht alljährliche Gedenkfeier aller Divisions-Kamerad- hold Neumann.Tel. (02 21) 52 21 84, Leostr. 63,5000 Köln Schulz, Fritz und Frau Elise, geb. Maleike, aus Groß erhalten hat, wende sich bitte an Heinz Jellonek, sc hatten aus Ostpreußen, sowie der Einheiten der 30. Kartei: Tel. (0203) 28 1321 51, Haus Königsberg. Schönau, Kreis Gerdauen, jetzt Fallersleben, Telefon (0 40) 5 23 31 92, Sandweg 37, 2000 Norder• Luftwaffe und der Marine statt. Besonders wird um Mülheimer Str. 39, 4100 Duisburg. Brunkenburger Weg 7, 3180 Wolfsburg 12, am stedt. Beteiligungdei 1. KD,der24. PzD.der 1 /II /2l /61 / Treffen in EuUn — Die in Eutin und Umgebung 12. August 121./161./206./217./291.IDundderli4.(ostpr.Uä- lebenden Königsberger werden zu einem Treffen ger-Division gebeten, Beginn Sonnabend, 5. Sep• am Freitag, dem 21. August, 16 Uhr, im Seehotel zur Vermählung tember, 16 Uhr, in der Stadthalle Göttingen. Es ist Vosshaus, Eutin, eingeladen. Programm: 16 Uhr Rastenburg Krahfort, Rall und Frau Rose, geb. Klein, jetzt Baa- auc h eine Filmschau vorgesehen. Ab 201 Ihr geselli• zwanglose Kaffeetafel; 16.30 Uhr Begrüßung durch Kreis Vertreter: Hubertus Hilgendorff, Telefon (041 41) denberger Straße 6, 5000 Köln 30 (Eltern Ger• ges Beisammensein mit Tanz, gemeinsam mit der den Vorsitzenden der örtlichen LO-Gruppe, an• 33 77, Wiesenstraße 7, 2160 Stade. hard Klein und Frau Lieselotte, geb. Christo- Kreisgruppe der LO-Gottingen. Sonntag, 6. Sep• schließend Vortrag„Königsberg/Pr., Ausgangs-und Das Hauptkreistreffen findet am 22. und 23. Au• chowitz aus Amtshagen, KreisGumbinnen, jetzt tember, 11.15 Uhr, Kranzniederlegung Im Rosen• Mittelpunkt ostdeuschen Kultur- und Geistes- gust in Wesel statt. Bitte notieren Sie sich den Ter• Karl-Bosch-Straße 19, 5000 Köln 30), am 1. Juli garten. 8. August 1981 — Folge 32 — Seite 17 tm SXiprnißmblnu So war es damals

Ein großer Freund Ostpreußens, der seit ihrer Gründung der Ost- undWestpreußen- sUHUng in Bayern angehört, ist General der Kavallerie a.D. Gustav tlarteneck, einer Volle Kraft voraus auf die Ilskefalle der beiden letzten Inhaber dieses militäri• Ein bayerischer General berichtet über seine Erlebnisse in Ostpreußen vor mehr als 50 Jahren (Teil 1) schen Dienstgrades. Er war der letzte Kommandierende General eines beritte• Mahnmal deutscher Geschichte. Vor dem nen Großverbandes der Kriegsgeschichte, Einmarsch der Sowjets im Jahre 1945 wurde es des nach ihm benannten, 1944 aufgestell• von der Deutschen Wehrmacht gesprengt. ten Kavalleriekorps. Im Ersten Weltkrieg Leutnant im 5. baye- Unser Bataillonskommandeur hatte gehofft, nschen Chevauxlegersregiment, ritt er im zur Einweihungsleier Karten für sich und sein Verband der bayerischen Kavalleriedivi• Offizierskorps zu bekommen. Die Feier war sion bis in den Raum Tiflis im Südkaukasus aber so groß aufgezogen, daß ihm das nicht ge• zum Schutz der dort ansässigen Bewohner lang. Trotzdem wollte er dabei sein. Also setz• der deutschenSiedlungsgebiete. Zwischen te er eine Übungslahrt an, und ausgerechnet den beiden Weltkriegen warerein bewähr• ich als Bayer bekam den ehrenvollen Aultrag, ter Truppen-und Generalstabsoffizicr, der, einen Vortrag über die Schlacht bei Tannen• während seiner Dienstzeit mehrfach nach berg zu halten. Ich wunderte mich zwar, daß Ostpreußen kommandiert, sich eine im• keiner der Offiziere des Bataillons diesen Vor• merwährende Liebe zu diesem Land be• trag halten würde, da ich aber ehrenvolle Auf• wahrt hat. In der Armee jener Tage war es träge ungern zurückwies, bat ich nur um einen tust sprichwörtlich bekannt, daß überall Maschinenschreiber und einen Zeichner dort, wo bayerische und oslpreußische Sol• sowie ein Auto, um vorher das Schlachtfeld zu daten zusammentrafen, sie bald in engem besichtigen, was allles ohne weiteres geneh• kameradschaftlichem Kontakt „zusam• migt wurde. Die vorhandene Literatur machte mensaßen", eine Zuneigung, die sich bis es leichter, als ich mir vorgestellt hatte. Schon auf unsere Gegenwart erhalten hat. auf der Hinfahrt fand eine Geländebespre• 1944 zunächst an den Grenzen Ostpreu• chung statt, die der Kommandeur selbst leite• ßens eingesetzt, war das Kavalleriekorps te. Nach einem einleitenden Vortrag, der mit Harteneck in der Endphase des Krieges der ersten Tannenbergschlacht begann, ging es am 2. Tag ins Gelände und dann zur Einwei• maßgeblich an der letzten großen Offensi• Die Ilskefalle in Pillau: Einst ein beliebter Treffpunkt Foto Archiv ve in Ungarn im Raum Plattensee einge• hung, die wir aber nur als Zaungäste genießen setzt. Nach der Kapitulation gelang es Ge• durften. neral Harteneck durch geschickte Ver• nach Ostpreußen sein. Nach dem Abschluß Hochebene mit dem ostpreußischen Seen• Es war bekannt, daß Hindenburg und Lu- handlungen mit den Engländern und Ame• der seinerzeitigen dreijährigen General• land, seinen Hügeln und Wäldern, die mich ge• dendorff sich wegen ihres Anteils an den Sieg rikanern, die beiden Kavalleriedivisionen stabsausbildung hatte ich noch drei Waffen• fangennahmen. Beide Landschaften entstan• von Tannenberg entzweit hatten, aber daß sie und die 23. Panzerdivision des Korps ge• kommandos abzuleisten. Man durfte sich den, als die Gletscher der letzten Eiszeit ihre diese Entzweiung so offenkundig erkennen schlossen nach Deutschland zurückzufüh• selbst aussuchen, in welchem Wehrkreis• tiefen Furchen in das Land gruben, jene Glet• ließen, war mir direkt peinlich. Ich hatte wäh• ren, um die Pferdebestände dieses Groß• kommandobereich man das tun wollte. Das scher, die in Ostpreußen aus Norden und in rend der Ausbildung gelernt, daß immer der verbandes zum Aufbau der Landwirtschaft war für mich selbstverständlich Ostpreußen. Bayern aus Süden von den Alpen kamen. Und Kommandierende, ganz gleich welchen Anteil in der US-Besatzungszone zur Verfügung Und warum? Die Böden im Umland des be• zu den Gletschern gehörte auch die Moränen• er an der Schlacht hatte, verantwortlich war. zu stellen. kannten Zweibrücker Gestüts meiner engeren landschaft, welche die masurische Seenplatte Dabei brauchte man den Anteil des General• Heimat, der Rheinpfalz, dienten schon seit Ur• und die oberbayerische Hochebene mit ihren stabs nicht zu vergessen. Er hatte aber nach s war Liebe aul den ersten Blick, die mich, zeiten der Pferdezucht. Auch heute noch ga• vielen Seen so charakteristisch macht. dem alten Spruch des Generalstabs „Mehr sein den bayerischen Kavallerieoftizier, bei loppieren dort ostpreußische Pferde, und zwar Noch drei Waffenkommandos hatte ich also als Scheinen" im Hintergrund zu bleiben, auch Emeiner ersten Übungsreise in das schöne Trakehner Füchse, die man rechtzeitig dorthin abzuleisten. Es waren die drei kurzen: Je einen wenn es sein Plan war, der durchgeführt ostproußisc he Land packte. Schon damals gebracht hatte. Aber mehr noch war es die Monat bei den Pionieren, bei der Kraftfahr• wurde. So war deutlich zu erkennen, daß Lu• nahm ich mir vor, es sollte nicht die letzte Reise Ähnlichkeit zwischen der oberbayerischen truppe und bei der Nachrichtentruppe. dendorff keine Minute länger anwesend war, als es unbedingt notwendig sein mußte. Die Einweihung selbst war großzügig und erhe• Das in Königsberg liegende Bataillon war zu einer Regatta auf dem Frischen Haff eingeladen worden bend. In dem weiten Sumpfgelände am Kurischen Ich beginne — so wie ich es erlebt habe — Schiff zu steuern. Das merkte ich, als er die Ha• damit unsere Pflicht getan, allein waren wir Haff arbeiteten damals Pioniere an Brücken, mit den Pionieren. Es war ein schöner Sonntag fenausfahrt verfehlte und mit voller Kraft vor• sehr schnell wieder fahrfähig, und wir machten welche die Gegend zugänglicher machen soll• des Jahres 1927. Das in Königsberg im Garni• aus auf die Ilskefalle zufuhr. Im letzten Mo• uns an die Heimfahrt, die den Kanal aufwärts ten. Als der Bataillonskommandeur hinfuhr, son liegende 1. preußische Bataillon war zu ment blieb mir nichts anderes übrig, als ihn nun mit einem vernehmungsfähigen Pionier- lud er mich zur Mitreise ein. Wir luhren zum einer Regatta aul dem Frischen Haff eingela• wegzuboxen, selber das Steuer zu überneh• Oberleutnant ohne weitere Schwierigkeiten Forstamt, um einige dienstliche Angelegen• den und ließ sich durch einen Oberleutnant verlief. men — ich hatte noch nie so etwas getan —und heiten zu besprechen. Und während dieser Es war spät nach Mitternacht, als wir in den vertreten, dem noch ein Pionier beigegeben aus dem Pillauer Hafen hinauszufahren. Gott Zeit wurde ich zu einer Fahrt in das Elchrevier Hafen der Pioniere einliefen. Ich hatte einen war. Ein schönes Kajütenmotorboot brachte sei Dank gab es noch einigermaßen Licht. Wir eingeladen. Ein eleganter Jagdwagen, mit ost• erlebnisreichen echt ostpreußischen Tag ver• uns in das Regatta-Gelände. So schlug mir der sahen aus der Ferne den Peisker Bullen, bei preußischen Füchsen bespannt, und von der bracht, den ich bis heute noch nicht vergessen Oberleutnant vor, lür sich und für mich das dem — wie man mir erzählt hatte — die Be• Frau Forstmeisterin gefahren — mehr Ehre habe. Angenehme mit dem Nützlichen zu verbin• feuerung des Königsberger Seekanals begin• konnnte mir ja kaum angetan werden —brach• den. Er wollte die Gelegenheit benutzen — da nen sollte. te mich in das Revier, das schon durch Orts• wir doch das schöne Motorboot hätten — auf Das Steuer wollte ich jetzt dem Pionier namen wie „Elchwerder" auf das seltene Wild das Half hinauszufahren bis zur Seeausfahrt übergeben, aber der erklärte mir, er verstünde 1927 wurde im Kreis Osterode das Tannen• hinwies. nach Pillau. Dort gäbe es ein in Deutschland nur etwas von Motoren, aber nichts von der berg-Nationaldenkmal eingeweiht. Es erin• wohl einzigartige Gasthaus, in dem man nach christlichen Seefahrt. Was blieb mir also ande• nerte an den Ersten Weltkrieg, zu dessen Be• Elche sind ja Einzelgänger, trotzdem gelang Belieben trinken könne. Die Zeche werde dort res übrig — ich steuerte selbst. Das war zu• ginn Hindenburg mit seinem Generalstabs• es der Oberförsterin, mir den Anblick von El• nicht berechnet, man müsse sie selbst ein• nächst keine Kunst, aber bald kam es soweit: chef Ludendorff die Russen unter Samsonow chen aus nächster Nähe zu verschaffen. Die schätzen und werfe das Geld in einen Teller, Fetzenweise zog der Nebel herüber. Es wurde besiegte und sie damit am weiteren Einmarsch Tiere sind an den Jagdwagen gewöhnt und dei auf der Mitte des Tisches stehe. Das Restau• dunkel und wir konnten, als wir den Peisker in Ostpreußen hinderte. Das Nationaldenkmal deswegen nicht scheu, wenn sie ihn stehen rant sei die Ilskefalle. Daß mich das alles inter• Bullen erreicht hatten, nur noch zeitweise die war eine um einen Innenhof gruppierte Anla• sehen. So hatten wir auch einen prächtigen essierte», war klar. Am wenigsten allerdings nächste Leuchtboje sehen, die uns auf den ge, mit acht Ecktürmen ein gelungenes Anblick. reizten mich die harten Getränke der Ilskefal• Kanal führen sollte. le, die zwar sehr gerühmt wurden, aber an die Zum Glück war es keine geschlossene Ne• ich in keiner Weise gewöhnt war. Wir melde• beldecke, sondern nur mehr oder minder Mit dem Kotflügel des Autos die Platte eines Marktstands erwischt ten uns also bei der Regatta-Leitung, fuhren große Nebelschwaden, die über das Wasser dann zur Regatta hinaus, begrüßten Bekannte trieben. Sahen wir einmal längere Zeit kein Mit einem herzlichen Dank verließen wir das Ziel unserer Ausbildung, die Reife für den meines Oberleutnants auf ihren Booten, an Leuchtfeuer, so stellten wir den Mctor ab und gegen Abend das gastliche Forsthaus. Die Generalstab zu erlangen. Die dreimaligen denen wir vorbeifuhren, stahlen uns danach warteten, bis wir wieder Sicht bekamen. Wir Forstmeister — wie ich glaube, seinerzeit in Garnisonsaufenthalte mit dem dreimaligen aber aus dem Regattagelände langsam hinweg waren dann mitunter bereits aus dem Fahr• Ostpreußen „Oberförster" genannt — standen Kommandogeld sollten eine Anerkennung und [Strebten auf dem Könisgberger Seekanal wasser herausgekommen, aber das Rezept damals wie die Landräte sozial fast eine Stufe dafür sein. Pillau und seiner Ilskefalle zu. bewährte sich. So krebsten wir von einer höher als bei uns. Bei uns hießen die Landräte Es war wirklich ein originelles Lokal, aber Leuchtboje zur anderen und erkannten damals noch Bezirksamtmänner, und der Ich dachte mir: „Dieses Kommando geht ja mir hätte ein kürzerer Aufenthall und weniger schließlich — nach einer Zeit, die uns recht Landkreis wurde vom Bezirksamt verwaltet. gutlos!" undnahmmirvor, einen Berichtandas Konsum genügt. Deswegen ging ich unter dem lange erschien — daß wir nun tatsächlich auf Die Forstleute in Ostpreußen nahmen mehr Ministerium zu schreiben. Dann ging es ab Vorwand, mir dem Pillauer Halen und Pillau dem Königsberger Seekanal fuhren. am gesellschaftlichen Leben teil als bei uns, nach Allenstein. Ich hatte Glück; der dortige ansehen zu wollen, hinaus und vertrat mir die Bald darauf, als wieder einmal kein Nebel Kompaniechef war selbst Generalstabsoffi• Beine. Als ich zur ausgemachten Zeit zur Ilske• um uns herum war, sahen wir auch, warum der zier, der zur Zeit eine Truppe führte, entspre• falle zurückkehrte, neigte sich der Tag schon letzte Teil unserer Fahrt aul dem Kanal — was Mein nächstes Wallenkommando sollte ich chend war der Empfang bei der Kompanie. dem Abend zu. Mein ()berleutnant zeigte aber wir seit einiger Zeit wahrgenommen hatten — in Allenstein bei der dort liegenden Kompanie Auch Allenstein selbst mit seinem Deutsch- noch gar keine Neigung, abzufahren. Er war lu• mit Musik begleitet wurde. Ein Vergnügungs• der Kraftfahrabteilung 1 ableisten, deren Stab Ordens-Schloß machte den besten Eindruck stig und guter Dinge, meinte, das Fahrwasser schiff mittlerer Größe — mit lustigen Ausflüg• selbst seine Garnison in Königsberg hatte. Ehe auf mich, und alles war gekrönt von der herrli• sei „beteuert", und es bestünde kein Anlaß zur lern beladen — so schien es uns, lag hell er• ich das Kommando antrat, meldete ich mich chen Umgebung mit ihren Seen und Wäldern. Sorge. leuchtet mitten im Kanal. Das stimmte aber deshalb beim Kommandeur in Königsberg. Ich ging also an den Hafen und wartete. Ich nicht, das Schiff war mitsamt seinen vergnüg• Der Empfang war wenig freundlich: Wiedas Meine Ausbildung begann gleich am näch• wartete und wartete, aber dann wurde es mir ten Passagieren im Schlick festgefahren. Der Ministerium dazu käme, mich ausgerechnet sten Tag damit, daß ich Fahrstunden bekam, zu dumm. Als ich zur Ilskefalle zurückkam, Kapitän rief uns heran und meinte, wir wären nach Allenstein zu kommandieren. Die Abtei• um meinen Militärführerschein zu machen. merkte ich, daß mein Oberleutnant in der Al• stark genug, ihn wieder flott zu machen. lung führe er, der Kommandeur, und er hätte Das sollte möglichst gründlich geschehen. Wir koholfalle saß, dit1 gewissermaßen auch für Jetzt war mein Oberleutnant, als ich ihn ob zu bestimmen, in welcher seiner Garnison ich fuhren sofort von der Kaserne in die Stadt, ich mich zuse hnappte, das heißt, ich war mit ihm dieses Auftrages weckte, zum Glück wieder mein Waflenkommando abzuleisten hätte. Es am Steuer, der ich nie zuvor ein Auto gesteuert auf (Jedelh und Verderb verbunden und konn• soweit vernehmungslähig, daß er sofort hoch• wäre nichts als Beutelschneiderei, um dreimal hedte — und gleic h über den Wochenmarkt! te ihn nur mit Brachialgewalt dazu bringen, die sprang und das Kommando übernahm. Ich at• in den Besitz von je 14 Tagen Kommandogeld Eine Zeitlang ging alles gut, als wir aber in eine Ilskefalle zu verlassen. Draußen begann sc hon mete erleichtert auf. Eine Trosse wurde zuge• zu kommen. Damit hatte er sogar Recht. Aber enge Straße einbogen, deren Einfahrt noc h durch einen Marktstand verengt war, nahm ich die Dämmerung, mein Oberleutnant konnte, worfen, mehrmals versuchten wir, mit viel der Gedanke war nicht auf meinen Mist ge- wenh man ihn stützte, gerade noch einigerma• „Hau ruck!" der Passagiere, das Boot wieder wac hsen, man hatte uns im Ministerium dazu die Kurve etwas zu kurz und lüpfte mit dem linken hinteren Kotflügel die Platte eines ßengehen. I< h bugsierte ihn also auf sein Schill llottzumachen. Es gelang nicht, im Gegenteil, geraten, denn mit unserem Oberleutnant-Ge• Marktstandes an, so daß mehrere Gewichte und sagte „Nun aber los!" Er wardurchaus wil• jetzt waren auch wir in den Schlick geraten. halt konnten wir keine großen Sprünge ma• herunterrollten. Wird fortgesetzt lens, aber leider nicht mehr in der Lage, das Dem Passagierschiff gegenüber hatten wii chen. Wir hatten drei Jahre hart gearbeitet, um Jahrgang 32 8. August 1981 — Folge 32 — Seite 18 ras oipmiBtnoian

zu denen die „Gemeinschaft der Olympiateil• Bestätigungen nehmer" und der „Förderkreis Sportmuseum" Wille und Wagnis kennzeichnen ihn zählen. Als Vorsitzender der „Gemeinschaft Wer kann bestätigen, daß Edeltraut Bla• der Olympiateilnehmer — Olympian Interna• ser, geborene Mentz, geboren am 11. No• Ehemaliger Olympiateilnehmer Hans Fritsch feiert 70. Geburtstag tional e. V.", die über 200 Schicksale von gefal• vember 1921 in Treuburg/Ostpreußen, als lenen und getöteten Olympiakameraden aus Angestellte im Geschäft ihres Vaters, Buch• rektion und im Jahr 1951 in Bremen eine eige• über 14 Nationen aufgeklärt hat, ist er darum druckerei und Papierhandlung, Inhaber Ewald ne Firma. In Hinblick auf seine Wehrübungen bemüht, in Zusammenarbeit mit dem „Volks• Mentz, Treuburg, Am Markt, gearbeitet hat? von 1963 bis 1970 bei der Bundesluftwaffe bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge" im Be• Wer kann bestätigen, daß Ella Lap- wurde er zum Oberstleutnant der Reserve be• reich des Olympiastadions in Berlin eine s c h i e s, geborene Krauskopf, geboren am 28. fördert und war als Regimentskommandeur schlichte, aber würdige „Olympiakämpfer- August 1920, in der Zeit von 1942 bis 1944 bei für Elektronische Aufklärung tätig. Gedenkstätte" zu schaffen. Möge Hans Fritsch der Feldpostsammelstelle in Königsberg/ Seine große Verbundenheit zum Sport ver- dieses Vorhaben als Dank für seinen beachtli• Preußen beschäftigt war und während dieser anlaßte ihn zur Gründung zahlreicher Vereine, chen Einsatz gelingen. S.D. Zeit Sozialabgaben geleistet hat? Wer kann bestätigen, daß Erwin M a 11 o n - n e k, geboren 1922, aus Sensburg, Otto-Rein- ke-Straße 13, von Januar 1938 bis Dezember Traditionswettkämpfe laden ein 1938 sein Pflichtjahr bei Bauer August S k u p s in Siebenhofen, Kreis Sensburg, und von Janu• Ostpreußische Leichtathleten erwartet Sport, Spiel, Spannung ar 1939 bis Dezember 1941 als Lehrling bei Celle — Die Traditionsgemeinschaft der 6A, um eine Übernachtungsmöglichkeit be• Bäckermeister Fritz S a z i o in Sensburg be• Leichtathleten aus den deutschen Ostgebie• mühen. schäftigt war ? August Skups soll mehrere Kin• ten, die 1953 von dem Königsberger Sportpio• Den erfaßten ostpreußischen Aktiven wird der (ein Sohn hieß Heinrich) und Fritz Sazio nier Dr. Herbert Schmidtke, ASCO-Königs- die Ausschreibung zu den Wettkämpfen zu• zwei Söhne gehabt haben. berg/Pr., gegründet wurde, führt auch in die• geschickt. Sonstige Interessenten melden sich Zuschriften erbittet die Bundesgeschäfts• sem Jahr ihre Wettkämpfe, verbunden mit bitte beim Verbandsvertreter für Ostpreußen, führung der Landsmannschaft Ostpreußen, einer Wiedersehensfeier, durch. Wie schon in Horst Makowka, Telefon (0 50 51) 80 51, Oster• Abteilung Suchdienst, Postfach 32 32 55,2000 den vergangenen zwei Jahren ist dazu die alte riete 5, 3103 Bergen 1 (Offen). H. M. Hamburg 13. Weltweite Verbindungen: Hans Fritsch mit Herzogstadt Celle ausersehen. Das Treffen Finnlands Staatspräsident Kekkonen findet am 12. und 13. September statt. Die Teilnehmerzahl der alten aktiven ost• Auf den Spuren der Rexkatze Bremen — Hans Fritsch, Vorsitzender der preußischen Sportler kann sich durchaus noch „Gemeinschaft der Olympiateilnehmer — sehen lassen. Es sind Aktive dabei wie Gustl Einzige deutsche Katzenrasse stellt ein Stück lebender Heimat dar Olympian International e. V.", vollendet am 9. Pauls vom Post SV Königsberg, Kurt Werner Herdorf — Der Tierfreund und Haustierhal• hauses. Bereits 1947 wurde das Tier wiederholt August sein 70. Lebensjahr. Der in Goldap als und Herbert Liedig von Prussia Samland Kö• ter verdankt Ostpreußen eine Reihe verschie• in den Trümmern gesehen. Wegen ihres gelock• Sohn eines Gendarmeriebeamten geborene nigsberg, Arno Doering vom TSV Preußisch dener Rassen, die zum Teil Weltgeltung er• ten Fells erhielt sie den Namen Lämmchen. Jubilar lebt in Bremen, Kurfürstenallee 79, ist Eylau, Hugo Schlegel vom SC Heilsberg, Her• langten. Es wird angenommen, daß es auch das Diese Katze hatte eine ganze Reihe von Nach• verheiratet und hat zwei Söhne. Seine Schulzeit bert Petschul von ASCO Königsberg, um nur Ursprungsland der ersten und bisher einzigen fahren und starb etwa 20jährig am 12. Dezem• verbrachte er von 1917 bis 1932 in Angerapp, einige zu nennen. Alle anderen ehemaligen deutschen Katzenrasse, der Rexkatze, ist. ber 1964 an Krebs. Gumbinnen und Angerburg, wo er sein Abitur ostpreußischen Leichtathleten werden gebe• Ihre Nachkommen wurden fast alle an die machte. Im Anschluß daran besuchte er für ten, ihre Kinder und Enkelkinder anzuregen, Im Jahre 1931 erblickten zwei Katzenkinder Besatzungssoldaten verkauft. Ein Kater, der vier Jahre die Polizeischule Brandenburg a. d. sich an den diesjährigen Traditionswettkämp• in Königsberg „auf den Hufen" das Licht der Christoph Columbus genannt wurde, wander• fen in Celle zu beteiligen. Welt. Ihr Vater war ein Russisch-Blau-Kater und die Mutter eine tabakfarbene Angorakat• te nach Amerika aus, ein weiterer, namens Für alle Altersklassen, für Damen gleicher• ze. Die beiden Katzenkinder aber sahen ab• Marco Polo, nach Paris. Es blieben noch drei Redaktionsschluß maßen wie für Herren, ist ein Dreikampf vor• sonderlich aus, denn sie hatten einen gelock• Rexkätzchen übrig, mit denen die Familie Ba- gesehen, bestehend aus einem Kurzstrecken• ten Pelz von blauer Farbe. Bekannt ist, daß rensfeld die deutsche Rexkatzenzucht aufzu• jeweils lauf, einem Weitsprung und einer Wurf Übung. eines der Tiere 14 Jahre alt wurde und Erna bauen begann. Diese Katzenart, die in ihrem Für die männlichen Teilnehmer ist noch ein Schneider, Düsseldorf, gehörte. Von dem Körperbau einer Hauskatze ähnelt, hat anstel• Mittwoch der Vorwoche 5000-Meter-Lauf und für die Schüler ein 800- zweiten Tier fehlen sämtliche Angaben. Für le des normalen Fells ein gewelltes oder ge• Meter-Lauf ausgeschrieben. Diese Wettkämp• die Rassekatzenzüchter ist es von größter locktes, dicht anliegendes kurzes Fell. Sie ist in fe finden am 12. September ab 14 Uhr auf den Wichtigkeit, trotz des großen dazwischenlie• ihrem Wesen anschmiegsam und zutraulich Städtischen Sportanlagen am Schulzentrum, genden Zeitabschnitts, Einzelheiten über die• und daher ein idealer Hausgenosse. Die deut• Havel, wurde Polizeibeamter und nach Absol• Burgstraße, statt. Außerdem wird am 13. Sep• ses Tier in Erfahrung zu bringen. Wichtig zu sche Rexkatze wird mittlerweile in den Farben vierung der Offiziersschule Potsdam Leutnant tember ein Waldlauf im Neustädter Holz, wissen wäre, wer 1930 oder 1931 in Königsberg schwarz, weiß, rot, blau, silbermoor und und später Oberleutnant der Luftwaffe. Celle, Nienburger Straße, veranstaltet. Start „auf den Hufen" gelebt hat und Auskunft über Schildpatt gezüchtet. Auf internationalen In den Kriegsjahren 1940 bis 1945 war er als hierzu ist um 10.15 Uhr. die noch unbekannten Katzenhalter geben Ausstellungen erregt sie überall Aufsehen. Hauptmann, zum Schluß als Major, im Einsatz kann. Zur Erhaltung dieser Rasse ist es jedoch erfor• in Frankreich, Afrika, auf dem Balkan, in Ruß• Eine gut ausgestattete Jugendherberge Erst im Jahr 1951 tauchte ein Kätzchen die• derlich, daß noch viele Mitzüchter gefunden land und Ostpreußen. Nach seiner Entlassung steht für die Übernachtung zur Verfügung. ser Art in den Trümmerfeldern von Berlin wie• werden. Jeder Ostpreuße sollte sich eigentlich aus kanadischer Gefangenschaft gründete er Wer dort nicht übernachten möchte, kann sich der auf. Die Ärztin, Dr. Scheuer-Karpin, ent• ein Stück lebender Heimat in sein Haus holen. in Oldenburg eine Theater- und Konzert-Di• beim Verkehrsverein Celle e. V., Schloßplatz deckte es im Garten des Hufelandkranken• Inge Wöllner

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Rolf Kramer — Freiherr von Reisswitz und Kaderzin und seine Gemahlin Viktoria Kramer Werner von Schichau — Freifrau von Reisswitz und Kaderzin, geb. gibt Nachricht von seiner bevorstehenden Kebbel, geben Nachricht von der bevorste• Vermahlung mit henden Vermählung ihrer Tochter Schule Böttchersdorf, Kreis Bartenstein, Sommer 1937, Jahrgänge 1923 bis 1928. Beatrix Kramer — Erste Reihe von links unten: Kurt Hein, Theodor Prützmann, Herbert Barz, Alfred Bro• Beatrix Freiin von Reisswitz und Kaderzin scheid, Erich Unruh, Erich May, Werner Mischke. Zweite Reihe von links: Renate mit Tochter des Rolf Kramer - Freiherr von Brunokowski, Grete Kunter, Ruth Raudzus, (Käthe? Ferienkind aus Beerlin), Gerda Werner von Schichau Reissw.tz und Kaderzin und seiner Gemahlin und Ursula Alexhoff, Käthe Teschner, Irmgard und Lilli Stamm, Erna Greck, Christel Sohn des Ernst-Albrecht von Schichau und Viktoria Kramer - Freifrau von Reisswitz seiner Gemahlin Viola von Schichau, geb. und Kaderzin, geb. Kebbel. Schreiber, Elisabeth und Elfriede Junker. Dritte Reihe: Waltraut und Ursula Edle von Pohl. Eschmann, Elsbeth Knop, (Hildegard Warendorf, Ferienkind aus Berlin), Maria Bor• kenhagen, Irmgard Hacker, Hildegard Hopp, Ilse Mahnke, Gerda Hein, Marta Zieh• mann. Vierte Reihe: Heinz Härder, Edmund Pauter, Franz Greck, Alfred Musolf, Kurt Vogt, Emil?, Hans Groneberg, Hildegard Hoffmann, Hildegard Junker, Frieda Leh• Kirchliche Trauung am Freitag, dem 14. Aueust 19R1 mann. Obere Reihe: Willi Alexhoff, Arnold Stamm, Fritz Groneberg, Robert Raudzus, um 15.00 Uhr in der Klosterkirche Andechs Max Heise, Kurt Krämer, Emil Pufahl, Raoul Nieswand, Erich Vogt, Gustav Lehmann, Fritz Hacker, Lehrer links Hans Zantop, Lehrer rechts Willi Malion. Dieses Bild stellte 8084 Inning am Ammersee Maria Sokoll, geborene Borkenhagen, In der Rehre 34, 3000 Hannover 91, Telefon Stegen, Landsberger Straße 65 5500 Trier 05 11/46 1647, zur Verfügung. Hermesstraße 2 Jahrgang 32 £«5 £fipuufimblail 8. August 1981 — Folge 32 — Seite 19 r

Nach langer, mit großer Geduld ertragener Krankheit verstarb am 29. Juli 1981 im Alter von 61 Jahren meine liebe Frau, unsere treu• Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwester, Unsere liebe Mutter, Schwieger• sorgende Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Schwägerin und Tante mutter und Großmutter Margarete Hübner Marie Jeger geb. Joswig Edeltraut Schilling geb. Diemke aus Prostken, Kreis Lyrk • 1. 11. 1898 t 19. 7. 1981 letzt Wilksheide 43 geb. Walsdori 3000 Hannover 91 aus Zinten, Kreis Heiligenbeil hat uns nach schwerem Leiden für immer verlast n. vollendet am 18. August 1981 In Trauer und Dankbarkeit Ihr Leben war erfüllt von Liebe und Sorge lür die Ihren. ihr 85. Lebensjahr. Elisabeth Roos und Familie Zu diesem Ehrentage gratulieren Helga Schroth und Familie In stiller Trauer herzlich ihre Kinder Margarete Fakundiny und Familie Angelika und Georg mit Familien. Gerhard Schilling J Dr. Bernd und Sonja Schilling mit Martin und Anja 6203 Horhheim am Main, den 19. Juli 1981, l'hlandstraße 19 Renate Hermann, geb. Schilling und Zweibrücken Unsere Eltern und Uliich Hermann ehemals Medenau/Samland Anton und Elisabeth Geißler, geb. Jegudzki begehen am 8. August 1981 das Fest der diamantenen Hochzeit. y Brahmsweg 11, 7230 Schramberg Es gratulieren die Kinder Fern ihrer geliebten Heimat verstarb am 22. Juli 1981 nach kurzer, Ilse, Bernhard, Gabriele, Die Trauerfeier hat am 31. Juli 1981 in Sulgen stattgefunden. Marianne und Martin schwerer Krankheit meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Oma, mit Familien Schwester, Schwägerin und Tante

Rud.-Srhäler-Str. 7, 3354 Dassel, im August 1981 früher Fr. Eylau/Ostpr,, Windmühlenweg 6 Meta Weber J Snhe, um Trost war mir sehr bange; geb. Jahnke du aber hast dich meiner Seeli Ihre herzlich angenommen. Jes. 38,17 im Alter von 66 Jahren.

Familienanzeige Heute entschlief nach langer in das Krankheit meine liebe Mutter, un• Im Namen der Hinterbliebenen sere Schwester, Schwägerin und Ostpreußenblatt Plötzlich und unerwartet ging am 25. Juli 1981 unsere liebe Mutter, Albert Weber Tante, Frau Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante Gertrud Lischewski Am 14. August 1981 leiert unsere geb. Gonschor aus Salpia, Kr. Sensburg Anna Anbau liebe Mutter, Großmutter und Müggenbrucher Weg 18, 5974 Herscheid Schwiegermutter, Frau geb. Ruschinski im Alter von 71 Jahren. Martha Schönfeld aus Ottcnberge, Kr. Johannisburg geb. Hirsch aus Liebenfelde, Kr. Labiau In stiller Trauer im Alter von 83 Jahren für immer von uns. ihren 8 7. Geburtstag. Lothar Lischewski Wir alle gratulieren recht herzlich und Anverwandte Wir gedenken ihrer in Liebe Hermann Stützing und wünschen weiterhin gute Königsberg (Pr) Spandienen und Dankbarkeit Gesundheit *23. Juli 1902 t 6. Juli 1981 IHRE KINDER UND ENKEL Großodersrheid 14 Christel Weber, geb. Anbau 5063 Overath, den 24. Juli 1981 Kronslorder Allee 95, 2400 Lübeck für die Angehörigen Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder und Onkel hat uns füt Immer verlassen.

Ahornweg 3, 5307 Wachtberg In stiller Trauer Seid fröhlich in Hoffnung, Charlotte Stützing geduldig in Trübsal, Kinder, Enkelkinder haltet an am Gebet. und alle Angehörigen Rom. 12, 12 •Naefi-GoMes+- heiligem - Willen-wurde unsexe hebe Schwester . . Diakonisse in memoriam 6800 Mannheim, F 5, 13 Die Trauedeier fand am Freitag, dem lO.Juli 1981 in der Frior'fhbf«*^-' Marie Wittkowski Nach schwerer Lebensreise entschlief sanft nun auch mein Muttehen, pelle Viernheim statt. geboren am 15. Januar 1893 vieler Kinder Pflegemutter bis zum letzten Tag zum Diakonissenamt eingesegnet am 23. Mai 1915 am 26. Juli aus diesem irdischen Leben abberufen. Antonie Hüge Fv.-Iuth. Diakonissen-Mutterhaus Wir wollen nicht trauern darüber, Bethanien (I.öt/en) Quakenbrück geb. Folger KWS Witwe daß wir ihn verloren haben, Diakonisse Hilda Srhirmanski, Oberin • sondern glik klu h sein, Fastor Arnold Sawitzki, Vorsteher • 10. 8. 1901, Königsberg (Pr)-Poriarth, Hubertussir. 27 daß wir ihn gehabt haben. f 2. 1. 1981, Am Weiher 9/Erlenbach 5, Bad Honnef (Hieronymus) Otiakenbruck, den 27. Juli 1981 Der Herr über Leben und Tod nahm heute unseren lieben Die Beerdigung war am Mittwoch, dem 29. Juli 1981, um 13 Uhr auf Vater, Schwiegervater und Opa dem evangelischen Friedhof in Quakenbrück. Pllichten, Opfer und tragende Liebe waren stets die Dominanten, Ernst Hamann schmerzende Leere blieb zurück. nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von fast 79 Jah• ren zu sich in sein ewiges Reic h. Nach einem erfüllten Leben verstarb am 19. Juli 1981 im Alter von In stiller Trauer und Dankbarkeit 85 Jahren Frau Legt in die Hand das Schicksal dir ein Glück, Manfred Hamann mußt du ein anderes wieder fallen lassen. Ingrid Hamann, geb. Krista Ottilie Bocksnick Schmerz und Gewinn erhältst du Stück um Stück, Doris Hamann geb. Jaeschke und Tiefersehntes wirst du bitter hassen; Ekkehard Hamann aus Drigelsdorf, Kreis Johannisburg do( h alles Drangen, alles Ringen Johanna Hamann, geb. Siewert und Enkelkinder Ls trauern um sie Kinder, Enkel, Urenkel, Verwandte und Freunde. ist ewige Ruh' in Gott dem Hctrn In stillem Gedenken Gottfried-Kinkel-Straße 4, 5205 St. Augustin 2 (Hangelar), Gerd Bocksnick und Familie den 27. Juli 1981 Kurt Bocksnick und Familie Die Trauerfeier und ans< hließende Beisetzung fanden statt am Frei• Hilbert Bocksnick und Familie Ilse Schimanski-Hüge, verw. tag, dem 31. Juli 1981, um 11.00 Uhr auf dem Friedhol in Hangehr. nebst Mutter Am Weiher 9, 5340 Bad Honnef Sollte jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten haben, bitten wir diese als solche zu betrachten.

Hauptstraße 90, 6H00 Mannheim 51 Deutliches Schreiben ver• Sudetenstraße 40, 6843 Biblis 2-Nordhenn hindert Satzfehler! Auf einem Seemannsgrab da blühen keine Rosen, ciuf einem Seemannsgrabda kann kein Blümlein blüh'n, der einz'ge Schmuck, das sind die weißen Wolken, Nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden nahm Gott der Herr die hoch und majestätisch stolz hinüberzieh'n. heute nachmittag meinen lieben Mann, unseren treusorgenden Vater, Großvater, Bruder, Onkel und Schwager Nach einem Leben voller Liebe und Güte entschlief mein lieber Mann Emil Mikoleit August Wolfi * 16. 10. 1902 f 24. 7. 1981 Neumalken, Kreis Lyck

zu hieb in sein Reich. im Alter von 67 Jahren.

In tiefer Trauer In stiller Trauer Regina Mikoleit, geb. Graser Frieda Wolff, geb. Czerwonka Alfred, Walter, Joachim Mikoleit und Anverwandte und Angehörige

Zum großen Holz 27, 4619 Bergkamen, den 12. Juli 1981 Markgrulmstraße 33, 4b00 Dortmund Die Trauerfeier zur Einasc herung hat aul Wunsch des Vorst orbenen in aller St ille Die Trauerfeier zur Einäscherung land am Donnerstag, dem 30, Juli 1981, um 11 Uhr auf dem Südwestfriedhof, Dortmund, Große Heimstraße, statt. stattgefunden. Anstelle zugedachter Blumenspenden wird um eine Zuwendung an die „Bruder• Im Sinne des Verstorbenen bitten wir um eine Zuwendung an die Deutsche hilfe Ostpreußen", Parkallee 84, 2000 Hamburg 13, Kto. Nr. 195982 bei der Gesellschalt zur Rettung Schilfbrüchiger, Postscheck Köln (BLZ 37010050) 1 092 89-508. Hamburgischen Landesbank (BLZ 200 50000) gebeten. 8. August 1981 - Folge 32 - Seite 20 Scheinwerfer ins tftprmfirnblQtt

Den deutsch-polnischen Schulbuchemp• fehlungen, die nach komplizierten Vorberei• tungen schließlich 1977 von einer deutsch• polnischen Kommission vorgelegt wurden, die unter dem Patronat der UNESCO arbeitete, ist es zu verdanken, daß in der Öffentlichkeit über die tausendjährige Nachbarschaft zwischen Polen und Deutschen lebhaft diskutiert wird. Es ist wichtig, daß in den Schulbüchern mehr als bisher über das Verhältnis des deutschen Volkes zu seinen östlichen Nachbarn einge• hend gesprochen wird. Die wissenschaftliche Debatte ist wesentlich belebt worden durch die Alternativ-Empfehlungen zur Behandlung der deutsch-polnischen Geschichte in den Schulbüchern, die 1978 von Professor Dr. Josef Joachim Menzel, Studiendirektor Eberhard Völker und dem Verfasser dieses Artikels her• ausgebracht wurden (sie sind über den Verlag v. Hase und Koehler, Mainz, zu beziehen). Neben anerkennenden und ernstzunehmen• den Stellungnahmen von deutscher und polni• scher Seite gab es Versuche, den kritischen

Untaugliche Kompromisse Text zu unterdrücken. (Erfolgreiches Ein• schreiten des polnischen Botschafters beim Auswärtigen Amt gegen den Abdruck in einer Publikation der Bundeszentrale für Politische Fotos Archiv Bildung, ihn als unwahrhaftig oder nationali• 'eugen deutscher Vergangenheit: Frauenburg, die Wirkungsstätte Copernicus stisch, gar als Fälschung zu diffamieren.) Die den beiden Weltkriegen — Polen nur ganz am Großen, stand und steht Polen unter russischer aussetzung dazu. Ein freies Europa mit dem Diskussion ist in schlimmer Weise politisiert. Rande des Geschichtsunterrichts auftaucht. Oberhoheit. Völlig legal halten und hielten Recht auf Freizügigkeit, das heißt auch mit Dazu hat die Warschauer Regierung wesent• Sinn der Alternativempfehlungen kann es ge• sich russische Truppen in Polen auf und griffen dem Recht, in die preußischen Ostprovinzen lich beigetragen, indem sie bei jeder mögli• genwärtig nur sein, die Debatte im freien Teil im 18. und 19. Jahrhundert in die polnische zu übersiedeln, und ein europäisches Volks• chen und unmöglichen Gelegenheit darauf Deutschlands zu beeinflussen. Über den Be• Entwicklung ein; sie drohten auch während gruppenrecht, das den Deutschen nicht vor• drängt, die Schulbuchempfehlungen in West• reich der Wissenschaft hinaus können sie sich der Unruhen 1956, 1970 und 1976 damit. Be• enthalten werden darf, sind die weiteren Vor• deutschland anzuwenden. Erfreulicherweise in Polen höchstens in späteren Jahren auswir• zeichnenderweise endeten die Volksaufstän• aussetzungen dafür. Die Überwindung der hat sich bei Landtagsdebatten in Mainz, Saar• ken (nämlich dann, wenn sich die weltpoliti• de in dem Augenblick, als die Russen den Ein• Oder-Neiße-Linie ist in einem freien Europa brücken, Kiel, Berlin und Hannover dagegen sche Lage von Grund auf wandelt). satz ihrer Panzer ankündigten. Sieht man von eine Selbstverständlichkeit. Deutsche und Polen haben tausend Jahre Nachbarschaft hinter sich. Davon verliefen über 900 Jahre friedlich, lediglich von 1848 an gab es genau hundert Jahre Feindschaft und Schrecken. Niemals vor 1848 haben sich Deutsche und Polen unter nationalen Vorzeichen gegen• Die Wahrheit fällt unter den Tisch übergestanden (schon gar nicht bei Tannen• berg 1410). Ein Miteinander von Polen und Polen versucht Kritik an deutsch-polnischen Schulbuchempfehlungen zu unterdrücken Deutschen in unserer ostdeutschen Heimat ist die einzige vernünftige Lösung in Frieden und Freiheit, die man sich vorstellen kann. Die Bedeutung des Christentums darf weder auch aus wissenschaftlichen Gründen Wider• Bemerkenswerterweise konnten sich die den Jahren 1921 bis 1939 ab, als die junge So• geschichtlich noch was die Zukunft betrifft, stand geregt. Besonders massiv kritisierte deutschen und polnischen Historiker über den wjetunion noch nicht stark genug war, gilt die unterschätzt werden. Zwei Worte polnis( her Bundeskanzler Schmidt beim Hamburger Deutschen Orden nicht einigen und geben Tatsache, daß seit 1704 alle wichtigen Ereig• Bischöfe weisen in die Zukunft: Zum 60. Ge-. Historikertag 1978 die UNESCO-Schulbuch- ihren Dissens in der These 6 offen zu. Es wäre nisse im unglücklichen Polen durch russisches denken an das Ende des Ersten Weltkrieges empfehlungen: „Die polnischen, staatlich be• gewiß gut gewesen, man hätte auch an anderer Eingreifen ausgelöst werden. Davon ist in den auftragten Wissenschaftler haben sich an der Stelle — anstatt nach kaum tauglichen Kom• deutsch-polnischen Schulbuchempfehlungen einen oder anderen Stelle gegenüber ihren un• promissen zu suchen — Meinungsverschie• viel zu wenig die Rede. gebundenen deutschen Verhandlungspart• denheiten offen eingestanden. Das trifft insbe• Der Anteil Preußens an den polnischen Tei• nern ein bißchen zu entschlossen durchge• sondere auf die Betrachtungen zur schlesi- lungen darf nicht überbewertet werden. Die setzt. Keine Seite darf sich überfahren lassen, schen Geschichte zu (in denen nicht einmal Teilung von 1772 wurde durch die russische darf andere überfahren, niemand darf sich der entscheidende juristische Verzicht Polens Machtpolitik in Polen und auf dem Balkan ver• überfahren fühlen." auf Schlesien im Vertrag von Trentschin 1335 ursacht und durch österreichische Annexio• Während die westdeutschen Schulbücher erwähnt wird). nen in der Zips und in Mittelgalizien ausgelöst. im allgemeinen den Stand der Forschung wie• Die wichtigste Ergänzung zu den UNESCO- Die Bedeutung nationaler Minderheiten wird dergeben, hinken die polnischen Schulbücher Empfehlungen findet sich in der These 8 der von polnischer Seite nicht selbstkritisch genug in der Anwendung der Empfehlungen ihrer mit Alternativempfehlungen: „Seit dem Nordi• gesehen. Gerade diese Frage muß aber im In• offizieller Billigung arbeitenden Kommission schen Krieg war Rußland in Polen militärisch teresse der europäischen Zukunft und Freiheit weit zurück. Auf unserer Seite wäre höchstens und politisch beinahe permanent zu Lasten angesichts der Tatsache, daß bis auf Island und zu bemängeln, daß — abgesehen von der 1. der Unabhängigkeit Polens präsent." Seit dem Portugal alle europäischen Länder nationale polnischen Teilung und den Regelungen nach Anfang des 18. Jahrhunderts, seit Peter dem Minderheiten in ihren Grenzen beherbergen, sorgfältig beachtet werden. Dabei ist darauf hinzuweisen, daß der polnische Staat, wie er zwischen den beiden Weltkriegen bestand (ein Drittel seiner Bewohner waren keine Polen), aufgrund der gravierenden Minderhei• tenprobleme im Inneren und der erheblichen Spannungen mit seinen Nachbarn ringsum ohne Änderung seiner Politik auf Dauer nur schwer gedeihlichen Bestand haben konnte. Das deutsch-polnische Verhältnis wird nicht nur, wie in den UNESCO-Empfehlungen richtig zu lesen ist, durch den Nationalsozia• lismus und seine Verbrechen belastet; auch die Vertreibung, die Annexionen, die man• gelnde Verfolgung der Vertreibungsverbre• chen, die Verweigerung der Volksgruppen• rechte für die unter polnischer Herrschaft ver• bliebenen Deutschen und die in Polen immer Uneinigkeit über den Deutschen Orden: noch traumatisch verdrängte innere Ausein• Hochmeister Hermann von Salza andersetzung mit der Vertreibung belasten das Verhältnis. erklärte Kardinal Wyszynski am 11. Novem• Weder Auschwitz noch die Vertreibung ber 1978: „Die Teilungen Polens waren eine (was auch noch niemand auf deutscher Seite Verletzung der moralischen Ordnung in Euro• versucht hat) dürfen zu politischer Erpressung pa, so wiejedeAneignungfremdon Eigentums an den nachgeborenen Generationen, die eine Verletzung der moralischen Ordnung keine persönliche Schuld trifft, benutzt wer• darstellt. Eine solche ist auch, in unvergleich• den. Hier ist auf die nachwachsende Politiker• bar größerem Umfang, die Annexion fremden generation zu hoffen, die 1945 noch zu jung Landes und das Streben nach Entnationalisie• war, um am Krieg beteiligt zu sein oder noch rung der unterjochten Bevölkerung." Was die gar nicht geboren war. Ein Aufrechnen der Polen erlitten haben, haben sie gerächt. Mit Schuld ist nicht möglich. Es geht nicht an, die der Kette von Rache und Vergeltung muß ein• deutsche Seite auf die Anklagebank zu setzen mal Schluß gemacht werden. Wer glaubt, daß und die polnische für unschuldig zu halten. sich die Katastrophen der ersten Hälfte des 20. Die Aufgabe der Zukunft besteht nicht Jahrhunderts nicht wiederholen dürfen, wird darin, Grenzen endgültig festzulegen, sondern dankbar sein für das Wort der polnischen Bi• Demarkationslinien und Grenzen zu überwin• schöfe von 1965 (in den Bänken des zu Ende den. Der bereits durch die Charta der Vertrie• benen 1950 ausgesprochene Verzicht auf gehenden 2. Vatikanischen Konzils): „Wir... Vertreibungsverbrechen werden verschwiegen Rache und Vergeltung ist eine wichtige Vor• gewahren Vergebung und bitten um Verge- bunS" Wolfgang Stribrny