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Ewald Ackermann

Alpinwandern / Gipfelziele Entlebuch / Emmental

Zwischen Pilatus, Napf und Sigriswiler Rothorn Die Angaben in diesem Buch wurden mit grösstmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen der Autoren zusammengestellt. Eine Gewähr für deren Richtigkeit wird jedoch nicht gegeben. Die Begehung der vorgestellten Routen erfolgt auf eigene Gefahr. Fehlermeldungen, Ergän- zungen oder Änderungswünsche sind zu richten an: SAC-Geschäftsstelle, Alpinwandern / Gipfelziele – Entlebuch / Emmental, Postfach, 3000 Bern 23.

© 2011 SAC-Verlag Bern Alle Rechte beim Schweizer Alpen-Club SAC

Grafik und Satz: Egger AG, Frutigen Karten: Atelier Guido Köhler & Co., Binningen Karte Umschlag: Martin Maier, Bern Lithos und Druck: Egger AG, Frutigen Bindung: Buchbinderei Schumacher AG, Schmitten Umschlaggestaltung: Buch & Grafik, Barbara Willi-Halter, Zürich Titelbild: Martin Müller, Bern

Printed in ISBN-Nr. 978-3-85902-324-6

Inhaltsverzeichnis

Zum Geleit ______8

Vorwort des Autors ______10

Übersichtskarte ______12

Zum Gebrauch des Führers ______14

Sicherer unterwegs im Sommer ______18

Informationen Sommer ______26

Erste Hilfe ______28

Die Wanderskala des SAC ______34

Gipfel nach Schwierigkeitsgraden ______36

Wir sind Gäste in der Natur! ______40

In der Brandungszone der Alpen (Jürg Meyer) ______46

Lebensraum, Erlebnisraum, geschützter Raum ______52

Der grosse Schweizerische Bauernkrieg ______56

Das Emmental als literarisches Modell der bäuerlichen Schweiz ______60

Goldwaschen ______66

Blasmusik im Entlebuch ______68

■ Gipfelziele ______70

1 Gibel – Güpfi ______70

2 Pilatus Höhenweg bis Gfelle ______74

3 Tomlishorn ______78

4 Fürstein ______82

5 Schafmatt – Äbnistetteflue ______86

5 Inhaltsverzeichnis

6 Grönflue ______90

7 Nünalpstock – Haglere ______94

8 Stock – Schafnase ______98

9 Schafnase (NW-Grat) – Rossflue ______102

10 Schibegütsch – Hengst ______106

11 Strick – Hächle ______110

12 Beichle ______114

13 Rämisgummehoger – Wachthubel ______118

14 Napf ______122

15 Ober Änzi – Änziloch ______126

16 Höch Gumme – Wilerhorn ______130

17 (Nord-Süd-Traverse) ______134

18 Augstmatthorn – Schnierenhireli (Riedergrat) ______138

19 Schöngütsch – Tannhorn (Brienzergrat) ______142

20 Furggegütsch ______146

21 Hohgant ______150

22 Trogehorn – Hohgant-West ______154

23 Sibe Hängste ______158

24 Burst – Sigriswiler Rothorn ______162

Nachweise ______166

Stichwortverzeichnis ______167

6 Östliche Ausläufer der Brienzer-Rothorn-Kette. 2 Pilatus Höhenweg bis Gfelle

Immer oben, immer stiller

Pilatus: mythische Wiege des Eigental l wissenschaftlich orientierten a t

Bergsteigens in der Schweiz, n e touristisch übererschlossen – g Hüener bel i PilatWs JW Rümlig und trotzdem ein sehr schöner Stafel E Tomlishorn Esel MittaggüpƂ Oberalp Gnepfstein Berg. Die Überschreitung von EntlebWch e Matthorn ƃW Rot Dossen Widderfeld sete Pilatus-Kulm über mindestens Rie Wängen Riesetestock vier Gipfel bis nach Gfelle hin- Gfelle unter ist eine Reise vom bro- Eibach delnden Citykomplex zu immer mehr Ursprünglichkeit und vom ersten Schritt an ein Kägiswil Garant für prächtige Rundsicht. T3 6¼ Std. 560 m 1650 m

Schwierigkeit T3 Alle ausgesetzten Stellen seilgesichert. Durchgehend markierter Pfad.

Zeit 6¼ Std. (Zeitangabe auf Wegweiser in Pilatus-Kulm ist für Mara- thon-Läufer gedacht) Pilatus-Kulm – Tomlishorn – Widderfeld – Mittaggüpfi: 3½ Std. Mittaggüpfi – Stäfeliflue – Blaue Tosse – Gfelle: 2¾ Std.

Ausgangspunkt Pilatus-Kulm (2106 m). Luftseilbahn von und Zahnradbahn von Alpnachstad.

Endpunkt Gfelle (1016 m). Rufbus nach Entlebuch, Tel. 041 480 23 30.

Karten 1170 , 1169 Schüpfheim; 245 T und 244 T

Einkehren und Übernachten Hotel Bellevue oder Pilatus Kulm auf Pila- tus-Kulm. Auskünfte über Pilatus-Bahnen, Tel. 041 329 12 12. Tripolihütte: kleine offene Unterstandshütte mit Getränkevorrat, keine Lager. Hotel Gfellen in Gfelle, Tel. 041 480 15 65, www.gfellen.ch.

74 Tomlishorn, vom Gämsmättli aus gesehen. Pilatus Höhenweg bis Gfelle

Route Vom «Bahnhof» westwärts auf dem asphaltierten Weg zum Tom- lishorn (2129 m). Einige Meter zurück (Wegweiser), westwärts absteigen in eine Grassenke und gratnah (Fixseil) auf das Gemsmättli. Nun umgeht der Höhenweg die Widderfeld-Abstürze auf der Nordseite absteigend. Mit Drahtseilhilfe wieder auf die Grathöhe zurück zu P. 1987 (Wegweiser, ab hier lassen sich leicht in kurzem Abstecher die zwei Gipfel des Widderfelds erreichen). Der nicht zu verfehlende Pfad führt nun nach Felli (1701 m) hinunter. [Nördlich darunter liegt die Oberalp, das ursprüngliche Pilatus- gebiet, das von den Gelehrten der frühen Neuzeit trotz Verbot der Luzer- ner Regierung erforscht wurde.] Unser Weg umgeht den Rot Dossen süd- wärts, quert die moorige Ebene von Nätsch und führt hinauf zum Mittaggüpfi (1916,6 m). Zuerst auf dem Grat westwärts, dann steiler mit Drahtseil- und Treppenhilfe die Südflanke hinunter zur Tripolihütte (1763 m). Der Pfad geht gratnah weiter, umgeht (Seilsicherungen) P. 1843 in der Südflanke und erreicht problemlos die Stäfeliflue (1922 m). Nun südwestwärts hinunter bis zu einem Wegweiser unterhalb des Blaue Tosse (1802 m, auf dem Wegweiser «Risetenstock» genannt). An einem schönen Legföhrenwald vorbei abwärts in die stellenweise malerische Eibach- schlucht und über Mittlisthütte (1230 m) nach Gfelle.

Variante Widderfeld via Stollen und Südflanke: Nach dem Abstieg vom Gemsmättli auf schmalem Pfad dem Fuss der wuchtigen Widderfeld- Ostwand entlang, zuletzt von dieser überdacht, bis zu einem Stollen. Die letzten Schritte sind exponiert und sandig. Problemlos den mit Schwellen versehenen Stollen hoch. Nun führt eine deutliche Wegspur die vor allem grasige Südflanke hoch. Zuletzt 10 m leichte Kraxelei (Fixseil) zum Ausstieg knapp westlich des Gipfels. T5-, fleissig blau markiert (nach halbem Weg in der Südflanke auch rote Striche eines anderen Zustiegs), 10 Min. länger als Hauptroute, abenteuerlich und wild.

76 Nördlich des Widderfelds mit Blick auf die zu traversierenden Gipfel.

Auf dem asphaltierten Höhenweg zwischen Pilatus Kulm und Tomlishorn. 4 Fürstein (2039,6 m)

Auf Märchenpfad durch Märchenwald

Alpinistische Draufgänger sind Gfelle h 'PVNGDWEJ hier falsch. Richtig ist, wer Schüpfheim c u b schauen will. Ab einer Höhe e l t Schimbrig von 1700 m wandern wir auf n E schmalem weichem Weglein durch Heidelbeergestrüpp, märchenhaften Föhrenwald, Schafmatt zirkeln um bemooste Felserhe- bungen herum. Dazu blitzt am Fürstein

Horizont der weite Bogen der 5EJYÀPFNKƃWG Hochalpen. Das fügt sich zur Flühli Sarnen Hüttlenen farbigen Symphonie, in der das Seeli von Sewen als besonders T2 7½ Std. 1080 m sanfter Akkord erklingt. 1190 m

Schwierigkeit T2 Leichte, aber nicht durchgehend markierte Route. Einige weglose und moosige Stellen.

Zeit 7½ Std. Gfelle – Alp Gufel – Fürstein: 4½ Std. Fürstein – Sewen – Stäldeli – Flühli-Hüttlenen: 3 Std.

Ausgangspunkt Gfelle (1016 m). Postrufbus (Tel. 041 480 23 30) ab Entlebuch, Station Bahnlinie Bern–Luzern.

Endpunkt Flühli-Hüttlenen (ca. 910 m), Haltestelle der Buslinie Schüpf- heim–Sörenberg.

Karten 1169 Schüpfheim, 1189 Sörenberg; 244 T

Einkehren und Übernachten Berggasthaus Gfellen: Tel. 041 480 15 65, www.gfellen.ch. Bergrestaurant Stäldeli (1373 m): Tel. 041 488 11 92, www.staeldeli.ch. Alp Guggene: Tel. 041 488 12 76. Unterkünfte in Flühli: www.fluehli.ch.

82 Auf dem Märchenpfad. Fürstein (2039,6 m)

Route Von der Haltestelle folgt man der geteerten Glaubenbergstrasse gut 2 km bis Wanegg (1074 m). Nun, am linken Ufer der Grossen Entlen bleibend, weiter auf Wanderweg und Strässchen bis zur Brücke (1158 m) kurz nach dem Zusammenfluss von Gross Entlen und Rotbach. Den Bach überqueren und in Ufernähe ca. 300 m westwärts weiter, dann weglos südwärts hochsteigen über Gürmschmoos (1232 m) und Gürmsch (1347 m) zum neuen Gebäude der Alp Gufel (1494 m). Nun südwestlich haltend zumeist pfadlos auf eine wenig ausgeprägte, locker bewaldete Senke im Grat vor P. 1730. Eine schmale, zuweilen rot markierte, zuweilen aber auch kurz unterbrochene Spur umgeht einen felsigen Absatz links und führt dann stets kammnah durch Heidelbeer- und Erikagesträuch, durch lichten Föhrenwald, dabei Gräben und Felswarzen umkurvend, bis auf die begraste Kuppe des Wissguber (1941 m). Zur Senke 1885 m hinunter und hinauf zum aussichtsreichen Fürstein-Gipfel. Von diesem kurz über den unschwie- rigen Südgrat absteigen und dann in die Mulde der Alp Sewen (schöne Föhrenwälder, hübsche Kapelle, malerischer See) hinunter. Nun führt ein breiter Alpweg bis zum Stäldeli (1373 m). Ab hier leitet ein Pfad durch den Holzhackwald nach Chrage. Auf dem Strässchen nach Flühli-Hüttlenen.

Varianten 1 Wer Teer meiden will, gehe die ersten 2 km ab Gfelle östlich über Brüdere (länger). 2 Ab dem Glaubenbergpass (1543 m, zeitweise Postauto ab Sarnen bis Langis, 1442 m) über Gerlisalp (1670 m) nach Oberschild (1766 m). Dann auf schwachen Wegspuren zum Sattel zwischen Rickhubel und Wissguber und in die Senke 1885 m. Weiter wie oben. T2. 3 Ab Glaubenbergpass über Rick (1694 m) zum Übergang 1742 m, dann den Rickhubel überschreiten und weiter wie oben. T2. Beide Varianten führen durch schöne Hochmoorlandschaften. 4 Direkte Routen über die Nordflanke des Fürstein von der Wasserfallenegg oder über die Westflanke von Änggelauene: T4. 5 Ab Stäldeli kann man ein Alpentaxi bestellen (im Restaurant nachfragen). Tipp: Der Abstecher zum Chessiloch kurz vor Chrage lohnt sich sehr.

84 Blick vom Wissguber auf den Fürstein. Rechts die Grönflue.

Fürstein von Norden. Zwischen Pilatus, Napf und Sigriswiler Rothorn Alpine Gipfelziele im Entlebuch und Emmental? Denkt man bei dieser Region nicht eher an beschauliche Napfwanderungen? Der neue SAC-Führer enthält zwar auch ein paar solche Routen. Es dominieren jedoch klar die «richtigen» Gipfel, darunter wenig bekannte Perlen wie etwa die Grön-, Äbnistette- und Rossflue. Manchmal folgt der Autor Ewald Ackermann markierten Pfaden, oft jedoch beschreibt er Überschreitungen langer Grate, die für Schwindelresistente und Felsvertraute äusserst spannende Touren bieten.

Alpinwandern / Gipfelziele

UMSCHLAGBILD: BLICK AUF SCHAFNASE UND ROSSFLUE