Ausgabe 3 | 2013 Einzelpreis € 6.50
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P.B.B. VERLAGSPOSTAMT 1010 WIEN PLUS.ZEITUNG 08Z037896 P AUSGABE 3 | 2013 EINZELPREIs € 6.50 ROSCH HASCHANA 5774 2 AUSGABE 3 | 2013 Bundespräsident Dr. Heinz Fischer Mag.a Barbara Prammer Präsidentin des Nationalrates Liebe Leserinnen und Leser! Als Bundespräsident der Republik Öster- reich hoffe ich, dass die diesbezüglichen Ich möchte zunächst der Chefredaktion Bemühungen letzten Endes Erfolg haben und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbei- werden, und wir trotz aller Umbrüche und FOTO: PERTRAMER FOTO: tern zur Gestaltung der Feiertagsausgabe der damit einhergehender Unsicherheiten mit WILKE FOTO: Zeitschrift IILLUSTRIERTE NEUE WELT berechtigtem Optimismus in die Zukunft Zum kommenden gratulieren. schauen können. hohen Feiertag Rosh Die Publikation ist ein willkommenes Die Sehnsucht der Menschen nach einer Hashana wünsche ich Tor in die Welt der internationalen Politik, Zukunft in Würde und Freiheit, ohne Angst der Chefredaktion bietet aber auch eine interessante Auswahl und ohne Bedrohungen ist groß, nicht nur von „Illustrierte Neue von Beiträgen zu Geschichte, Kunst und im Nahen Osten. Welt“, den Mitarbeite- Literatur. Damit ist sie eine wichtige Quelle Auch in Österreich bauen viele Menschen rinnen und Mitarbei- der Orientierung und des anspruchsvollen guten Willens mit Engagement an Brücken tern sowie allen Le- Informationsaustausches. für ein gutes und kooperatives Zusammenleben, über alle serinnen und Lesern Ich sage das mit Dank und Anerkennung und gratuliere weltanschaulichen oder religiösen Unterschiede hinweg. ein besinnliches und zur Lebendigkeit und sorgfältigen Themenauswahl anläss- Jenen gehört die Zukunft, die Fairness, Respekt und schönes Neujahrsfest. Möge das Jahr 5774 den jüdi- lich des Neujahrsfestes 5774. Toleranz auf ihre Fahnen heften, und dies mit ehrlichem schen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, ihren Fami- Österreichs Interesse an der Entwicklung des Judentums Interesse an der Überwindung von Gegensätzen. Das gilt für lien und Freunden alles erdenklich Gute im persönli- besteht auch weit über unsere Grenzen hinaus. politische Kräfte im internationalen Geschehen genauso wie chen wie im beruflichen Bereich bringen. So zeigen Beiträge über die Geschehnisse in Israel die für Österreich selbst. aktuelle zerrissene politische Landschaft im Nahen Osten. In diesem Sinn sende ich beste Wünsche für das neue Meine besten Wünsche für das neue Jahr gelten daher auch Jahr und verbinde das mit einem herzlichen „Shalom!“ in besonderer Weise jenen konstruktiven Kräften, die sich Ihre um Lösungen für einen dauerhaften Frieden, für Demokra- Mag.a Barbara Prammer tie und Stabilität in der Region bemühen. Präsidentin des Nationalrates Oberrabiner Bürgermeister und Landeshauptmann Prof. Paul Chaim Eisenberg von Wien Dr. Michael Häupl Die Zeitschrift „Illustrierte Neue Welt“ wurde von Vor dem Hintergrund ihrer historischen begründen. Denn es gibt keinen Grund Theodor Herzl 1897 zur Vorbereitung des ersten und moralischen Verantwortung fühlt sich diesen Tag trauernd zu begehen, wie dies Zionistischen Kongresses gegründet. die Stadt Wien dem großen kulturellen Erbe rechte Burschenschafter zu tun pflegten, Sie hieß damals noch des Judentums verpflichtet. Innerhalb der sondern zu feiern, dass Europa, und allen „Die Welt“ und wurde Weltstadt Wien zeigt sich heute ein lebendi- voran Österreich, von der Diktatur befreit in weiten Teilen der ges Bild der Israelitischen Kultusgemeinde, wurden. Es ist höchste Menschenpflicht, Monarchie verbreitet. das sich besonders in Initiativen wie Schul- unsere Pflicht, der Geschehnisse dieser Heute wird sie von bauten, Sozial- und Versorgungseinrich- dunklen Zeit zu gedenken. Damals haben Dr. Joanna Nitten- tungen bis hin zu diversen kulturellen und zu viele Menschen nichts gesehen, diese berg und Mag. Franz sportlichen Ereignissen manifestiert. DIMKO HUBERT FOTOGRAF WIEN/PID, © STADT Blindheit gegenüber Rassismus und In- C. Bauer geführt, die Den Anfängen von Vorurteilen und In- toleranz ist leider auch in unseren Tagen den Lesern ein weites toleranz in der Gesellschaft gilt es vor allem nicht ganz zu verleugnen. In Wien setzen Spektrum an jüdischer in den weiten Bereichen der Migration ent- wir uns täglich für ein respektvolles Mitei- und israelischer Kul- gegenzuwirken. Ganz im Vordergrund steht hier für mich nander ein – frei von Vorurteil und verbaler Gewalt. tur näher bringen. Da die Förderung umfassender Bildungseinrichtungen. Denn Für Wien als „smart City“, ist ein friedvolles Zusammen- ich diese Publikation Menschen, die wissen, kann man nicht so leicht negativ leben unabdingbar. Die Eckpfeiler dieses Zusammenlebens immer mit großem Interesse lese und schätze, freue polarisieren und manipulieren. sind Rücksichtnahme und Respekt, Eckpfeiler, mit deren ich mich auch heuer wie jedes Jahr den Mitarbeitern Am 8. Mai dieses Jahres hat erstmals das „Fest der Hilfe Brücken in die Zukunft geschlagen werden können. und allen Lesern der „Illustrierte Neue Welt“ die bes- Freude“ auf dem Wiener Heldenplatz stattgefunden, mit Ich wünsche Ihnen allen ein friedliches, glückliches ten Wünsche zum neuen Jahr zu übermitteln. dem der Befreiung Österreichs von der Nazi-Herrschaft, Neues Jahr 5774, erfüllt mit Liebe und Zufriedenheit. aber auch der hunderttausenden Opfer des Schreckens- Schana Tova, regimes gedacht wurde. Die Feierlichkeiten auf dem Wie- ner Heldenplatz sollen eine neue Tradition des Erinnerns Unser Titelbild stammt von dem renommierten israelischen Surrealisten Baruch Elron (1934-2006). Renouncing the Dream, 60x43,5 cm wis- nut- sen zen Die Europawebsite entde- der Bundesregierung cken zukunfteuropa.at ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG ENTGELTLICHE AUSGABE 3 | 2013 3 Liebe Leserinnen, Zum Neujahrsfest Rosch Haschana 5774 wünscht liebe Leser! das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten allen Leserinnen Die Hoffnung ist wieder da. Die Aufnahme Legen die Araber morgen in der Früh ihre der Friedensgespräche zwischen Israel und Waffen nieder, gibt es Frieden. Legt Israel seine und Lesern alles erdenklich Gute im persönlichen den Palästinensern hat die Erwartungen wie- Waffen nieder, gibt es kein Israel mehr. Es ist und beruflichen Bereich. der nach oben geschraubt und alle geben sich höchste Zeit, dass die Österreicher und die mit dem Erfolg der Amerikaner, die Kon- Europäer diese nackten Tatsachen erkennen. fliktparteien an den Verhandlungstisch zu- In Sachen EU, Österreich und Naher Os- Mögen wir alle dieses Jahr in Gesundheit rückgebracht zu haben, zufrieden. ten gibt es aber noch weitere Probleme. Die und Frieden verbringen können! Wir dürfen aber die Schwierigkeiten, die Entscheidung der Regierung in Wien, seine mit diesem Prozess verbunden waren und im- Soldaten von der UNO-Truppe auf den Go- mer noch sind, nicht außer Acht lassen. Die lanhöhen abzuziehen hat viel Kritik geerntet, Ein gutes Neues Jahr – Shana Tova u Metuka Palästinenser konnten wieder einmal nicht hauptsächlich wegen der Art, wie dieser Ab- über ihren Schatten springen und stellten – gang vorgenommen wurde und wegen des wie gewohnt – Vorbedingungen, in diesem falschen Zeichens, das mit diesem Schritt in Fall, die Freilassung von Häftlingen. Manche Bezug auf die friedenserhaltenden Einsätze Israelis sind der Meinung, dass die Palästinen- der UNO-Soldaten gesetzt wurde. Mittlerweile ser solche Forderungen stellen, weil sie wissen, wurden die Österreicher durch Einheiten aus diese würden die politische Diskussion in Irland und Fidschi ersetzt. Was uns aber in den Israel entfachen und sie hoffen, falls die letzten Wochen viel mehr Sorgen bereitet hat, Verhandlungen deshalb scheitern sollten, war der Versuch der EU-Kommission alles Is- dass sie auch die Schuld dafür Israel in die raelische, das irgendwelche Berührungspunkte Schuhe schieben könnten. Beide Seiten mit den Siedlungen in Judäa und Samaria hat, müssen momentan zu boykottieren. Das mit internen politi- ist praktisch die Hälfte schen Auseinanderset- Israels. Öl-Firmen, die zungen fertig werden. dort Tankstellen be- Aber nur in Israel sind treiben, Banken, Super- sie Teil einer legitimen, marktketten, die dort parlamentarischen De- TATIC HBF DRAGAN FOTO: Filialen haben, und die mokratie. Die Spaltung meisten Ministerien, zwischen Fatah und die den Menschen Hamas könnte eine dort ihre Dienstlei- vollständige Lösung tungen anbieten. Es ist © BMeiA des Konfliktes verhin- legitim, wenn die EU dern, da die Hamas ihre politische Haltung im Gazastreifen bis zu den Siedlungen und heute nicht bereit ist, zum Friedensprozess Israel anzuerkennen, zum Ausdruck bringt, und auch wenn ein es ist aber völlig inak- Über das Kultusamt im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Abkommen mit Mah- zeptabel, wenn die EU Kultur regelt und pflegt der Österreichische Staat seine Beziehungen mud Abbas erreicht versucht, ihre Haltung zu den Kirchen und Religionsgesellschaften sowie den religiösen wird, wissen wir nicht, ob er in der Lage ist, einer der Konfliktparteien aufzuzwingen. Ich Bekenntnisgemeinschaften. Hamas mit an Bord zu bringen. Die arabische fürchte, in dieser Angelegenheit wurde das Welt, die über die Arabische Liga bei Friedens- letzte Wort noch nicht gesprochen. Weitere Informationen zu den Aufgaben des Kultusamtes finden Sie gesprächen mit Israel immer mitgeredet hat, Aber die Hoffnung, mit der ich diesen unter www.bmukk.gv.at/kultusamt befindet sich im Umbruch. Niemand kann Beitrag begonnen habe, schöpfen wir nicht sicher sein, was die Zukunft bringt, nicht in nur von den wieder begonnenen Friedens- Libyen, nicht in Ägypten und sicherlich nicht verhandlungen,