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Staatsanzeiger für Rheinland-PfalzStaatsZeitung Herausgegeben von der Staatskanzlei im Auftrag der Landesregierung

Nr. 1 / 64. Jahrgang, Montag, 21. Januar 2013

Malu Dreyer ist die neue Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz

Mit 60 Ja-Stimmen wurde Malu Dreyer im Landtag als neue Ministerpräsidentin gewählt, nachdem zuvor von seinem Amt zurückgetreten war. Erster Gratulant war Ehemann Klaus Jensen. Fotos: Piel Pilkowski „Bürgerinnen und Bürger stehen im Mittelpunkt“ Ministerpräsidentin Dreyer bietet Zusammenarbeit an

Rheinland-Pfalz wird erstmals von ei- Idee ist entscheidend, sondern ihr Wert ner Frau regiert. Mit 60 zu 40 Stimmen und ihr Nutzen für unser Land.“ wählte der Landtag am Mittwoch die Schließlich gehe es um ein Ziel: „Das Sozialdemokratin Malu Dreyer zur Wohlergehen aller Bürger und Bürge- Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei Nachfolgerin von Kurt Beck, der aus rinnen unseres schönen Landes Rhein- ihrer Antrittsrede im Landtag. gesundheitlichen Gründen vom Amt land-Pfalz“, sagte die Ministerpräsi- des Ministerpräsidenten zurückgetre- dentin. ten war. Nachdem Malu Dreyer ihre erste In ihrer Antrittsrede im Landtag Kabinettssitzung geleitet hatte, er- sagte die neue Ministerpräsidentin nannte sie den 39-jährigen Alexander Malu Dreyer: „Die Bürgerinnen und Schweitzer aus Bad Bergzabern zum Bürger unseres Landes Rheinland- neuen Minister für Soziales, Arbeit, Ministerpräsident a.D. Kurt Beck übergab das Amtszimmer an seine Nachfol- Pfalz stehen im Mittelpunkt all meines Gesundheit und Demografie. „Alexan- gerin Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Handelns. Mein Streben, meine Kraft – der Schweitzer weiß, was soziale Ge- sie gelten ihnen. Das war in der Ver- rechtigkeit bedeutet. Er ist nicht nur gangenheit so und wird in meinem umfassend in der Landespolitik veror- neuen Amt als Ministerpräsidentin tet, sondern hat reichhaltige Erfah- ebenso sein. Unserem Land Rheinland- rung in der Kommunalpolitik gesam- Pfalz eine sichere und stabile Zukunft melt. Das sind beste Voraussetzungen zu geben – das kann nur in einer Ge- für einen guten Arbeits- und Sozial- meinschaftsleistung gelingen. Lassen minister“, sagte Ministerpräsidentin Sie uns auch weiterhin ein Rheinland- Dreyer. Malu Dreyer ernannte Alexander Pfalz gestalten, in dem das Gemein- Anschließend ernannte sie Staatsse- Schweitzer zum neuen Staatsminister. wohl groß geschrieben wird.“ kretärin Jacqueline Kraege zur neuen Dreyer dankte besonders ihrem Vor- Chefin der Staatskanzlei. „Ich freue gänger Kurt Beck, den sie in jeder Hin- mich, dass wir unsere vertrauensvolle sicht als „überragende Persönlichkeit Zusammenarbeit nun an der Spitze der kennen und schätzen gelernt“ habe. Landesregierung fortsetzen können“, Malu Dreyer: „Lieber Kurt Beck, Dir sagte die Ministerpräsidentin zu ihrer gebührt höchste Achtung und Aner- bisherigen Amtschefin im Sozialminis- kennung. Du bist ein ganz großer terium. Glücksfall für unser Land gewesen Weitere Ernennungsurkunden über- und wirst es auch weiterhin sein. Du reichte Malu Dreyer an den neuen hast Dich um Rheinland-Pfalz ver- Staatssekretär für Soziales, Arbeit, dient gemacht.“ Gesundheit und Demografie, David Die neue Ministerpräsidentin bot Langner, und an den künftigen Ständi- ausdrücklich allen Mitgliedern des gen Vertreter der Chefin der Staats- Parlamentes „offene und konstruktive kanzlei, Clemens Hoch. In einer Feierstunde in der Staatskanzlei wurde Ministerpräsident a.D. Kurt Zusammenarbeit“ an. Ministerpräsi- Mit einer Feierstunde und anschlie- Beck verabschiedet. Neben Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigte der dentin Dreyer: „Lassen Sie uns vor al- ßender Serenade wurde schließlich Mi- Präsident des Europäischen Parlaments, , den langjährigen lem miteinander sprechen, weniger nisterpäsident a.D. Kurt Beck verab- Mit einer feierlichen Serenade verab- rheinland-pfälzischen Regierungschef. übereinander. Nicht die Herkunft einer schiedet. schiedete die Bundeswehr Kurt Beck. Seite 2 StaatsZeitung Nr. 1 / Montag, 21. Januar 2013

Hendrik Hering, Vorsitzender der Julia Klöckner, Vorsitzende der CDU- SPD-Landtagsfraktion Landtagsfraktion Hering: Politik Klöckner: Das für die Menschen Land mitgestaltet

Viele wissen nicht, dass Kurt Beck ein Es ist nicht alltäglich, dass ein Politiker großer Naturkenner ist. Bei vielen über 18 Jahre hinweg an der Spitze ei- Wanderungen durch den Pfälzer Wald nes Bundeslandes steht. Herr Beck geht oder den Westerwald brachte er mich aber nicht nur als dienstältester Minis- Bundeskanzlerin , mit der der rheinland-pfälzische Ministerpräsident in seiner Amtszeit oft zusammen als ehemaligen Umweltstaatssekretär terpräsident Deutschlands in den Ruhe- getroffen ist, erklärte zum Abschied von Kurt Beck: „Ich danke Kurt Beck für eine gute Zusammenarbeit über Partei- durch sein umfangreiches Wissen re- stand. Zugleich endet damit eine über grenzen hinweg und wünsche ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit und persönliches Wohl- gelmäßig ins Schwitzen. Ähnlich 30-jährige Zugehörigkeit zum rhein- ergehen.“ Foto: Unger gewandt ist er, wenn es um Rhein- land-pfälzischen Landtag. Das sind land-Pfalz geht: Regionalgeschicht- Daten, die außergewöhnlich sind. Herr lich macht ihm keiner etwas vor. Er Beck hat nach den CDU-Ministerpräsi- kennt das Land und die Menschen – denten , , bei Kurt Beck ist das nicht nur ein , und Carl- schöner Satz, sondern wahr. Aus ein- Ludwig Wagner und als direkter Nach- Kurt Beck hat Rheinland-Pfalz geformt fachen Verhältnissen kommend, hat er folger seines Parteifreundes Rudolf es durch Fleiß und durch Gewissen- Scharping ein gutes Stück rheinland- Eine Ära ist zu Ende – Ein Politiker „nah’ bei den Menschen“: ehrlich und verlässlich haftigkeit an die Spitze des Landes pfälzischer Geschichte engagiert mitge- geschafft. Das hat ihn geprägt. Seine staltet. Er kann insgesamt auf eine Politik ist ausgerichtet an den Men- beachtliche Lebensleistung zurück- In Rheinland-Pfalz ging am 16. Januar für sich selbst verschafft. Kurt Becks ne Politik, die den Menschen hilft, ih- schen: An den kleinen Leuten, an de- blicken. Bei allen unterschiedlichen 2013 eine Epoche zu Ende. Nach mehr politisches Wirken galt und gilt den re eigenen Lebenspläne zu verfolgen, nen, die es nicht so leicht im Leben Auffassungen in politischen Sachfragen als 18 Jahren legte der Sozialdemokrat Menschen und den Regionen, in denen die ihre Leistungen anerkennt, die je- haben, an den Rentnern, den Familien bleibt, dass er sich nicht zuletzt im Kurt Beck sein Amt als Ministerpräsi- diese leben. dem Einzelnen gerecht zu werden ver- und den Kindern. Egal aus welchem Bundesrat im Wettbewerb mit anderen dent des Landes nieder. Der bekennen- Die Wirtschaftsdaten und die nied- sucht. Ich empfinde mich als einen Elternhaus sie kommen. An den Ar- Bundesländern für seine rheinland- de Pfälzer zollt seiner Gesundheit Re- rigen Arbeitslosenzahlen in Rhein- sehr traditionellen Sozialdemokraten, beitern, den Handwerkern und den pfälzische Heimat eingesetzt hat. Na- spekt – eine Erkrankung ist ernster als land-Pfalz sprechen Bände. Rhein- dem Leistung mehr bedeutet als Her- Winzern. Er hat unserem Land gut mens der CDU-Landtagsfraktion danke ursprünglich angenommen. Kürzer land-Pfalz steht bei diesen Eckdaten kunft, der Freiheit und Gerechtigkeit getan. Für mich ist Kurt Beck ein ich Herrn Beck für seine Arbeit und treten ist für ihn nicht drin. „Entwe- deutschlandweit an dritter Stelle hin- für Grundbedingungen menschenwür- Vorbild – nicht nur politisch, auch wünsche ihm für die Zukunft gute Ge- der mache ich meine Arbeit ganz oder ter Bayern und Baden-Württemberg. digen Lebens hält, der weiß, dass ohne menschlich. Bei unseren gemeinsamen sundheit und die Zeit für all das, was in gar nicht“, hat er den Schritt begrün- Die Rheinland-Pfälzerinnen und Solidarität, ohne gegenseitige Hilfe, Wanderungen gibt es für mich noch den Zeiten der politischen Betriebsam- det. Rheinland-Pfälzer leben gerne in un- ein soziales Netz die Gesellschaft immer viel zu lernen. keit zwangsläufig zu kurz kommt. Kurt Beck kann nach seiner langen serem Land. Von der kostenfreien Be- nicht zusammenhalten kann.“ Amtszeit als Ministerpräsident und treuung der Kleinkinder über vielfäl- Kurt Beck ist machtbewusst, aber nach fast 34 Jahren Mitgliedschaft im tige Leistungen für Schülerinnen und nicht machtbesessen. Ein Mann mit rheinland-pfälzischen Landtag eine Schüler sowie über das gebührenfreie Prinzipien. Er ist bodenständig, aus- sehr erfolgreiche politische Bilanz Erststudium bis zu einem guten und dauernd, ehrlich, verlässlich und im- Köbler: Das Land vorweisen. Kurt Beck hat maßgebli- vielfältigen Angebot auf dem rhein- mer „nah’ bei den Menschen“. Diesen chen Anteil an der guten Entwicklung land-pfälzischen Arbeitsmarkt finden Wahlspruch lebte und lebt er im verdankt ihm viel unseres Landes. Er hat durch seine die Menschen hier viele Standortvor- wahrsten Sinne des Wortes vor – und Politik dazu beigetragen, die Wirt- teile. Dies ist vor allem das Ergebnis ist damit nicht nur ein politisches Vor- schaftskraft zu stärken, eine hervorra- einer sozialdemokratischen Politik, bild. Rheinland-Pfalz ist untrennbar mit gende Arbeitsmarktsituation zu schaf- die eindeutig die Handschrift von Von dieser Stelle wünschen wir dem dem Namen von Ministerpräsident fen, die gewaltigen Anstrengungen der Kurt Beck trägt. scheidenden rheinland-pfälzischen Kurt Beck verbunden. Unser Bundes- Konversionsaufgaben zu bewältigen Das Politikverständnis von Kurt Regierungschef alles Gute und vor al- land hat Kurt Beck eine ganze Menge und hat vor allem Rheinland-Pfalz in Beck hat viel mit seinem Werdegang lem eine schnelle und vollständige zu verdanken. Er ist dabei immer der Bildungspolitik nach vorne ge- zu tun. In seiner Autobiographie Wiederherstellung seiner Gesundheit. Kümmerer und Anwalt der Bürgerin- bracht. Bildung, Ausbildung oder Stu- schreibt er selbst: „Mir geht es um ei- Glück auf, Kurt Beck! nen und Bürger gewesen und ge- dium hängen in unserem Land nicht blieben. Kurt Beck nimmt die Proble- mehr vom Geldbeutel der Eltern ab. me der Menschen ernst und sorgt sich Das alles sind die Verdienste von Kurt um Lösungen. Kurt Beck blickt auf Beck und der von ihm geführten Lan- eine große politische Lebensleistung desregierungen. zurück. Er hat mit dafür gesorgt, dass Was zeichnet Kurt Beck aus? Der ein Bundesland mit traditionell struk- SPD-Politiker und rheinland-pfälzi- turschwachen Regionen wirtschaftlich sche Ministerpräsident ist tausendfach auf Augenhöhe mit den erfolgreichsten portraitiert worden. Dabei fallen im- Bundesländern spielt. In Sachen kos- mer wieder die Begriffe bodenständig, tenfreier Bildung und Ausbau der Kin- Daniel Köbler, Vorsitzender der menschlich, sozial engagiert, bürger- derbetreuung ist Rheinland-Pfalz ein Landtagsfraktion von Bündnis 90/ nah und glaubwürdig. Ob freund- Spitzenreiter. Der Start ins Jahrhun- Die Grünen schaftliche Verbundenheit oder beruf- dertprojekt Energiewende bleibt auch liche Kontakte – in einem sind sich mit Kurt Beck verbunden. Beck-Beobachter schnell einig: Der Dabei ist Kurt Beck immer „nah bei Sein Wort gilt! Auf Kurt Beck kann rheinland-pfälzische Ministerpräsi- de Leut“ geblieben. Am meisten beein- man sich verlassen. Dafür und für all dent stand und steht für Verlässlich- druckt hat mich, dass er – gefühlt – je- das, was er als Politiker für unser Bun- keit und Ehrlichkeit – Werte, die das de Rheinland-Pfälzerin und jeden desland und weit darüber hinaus höchste Lob ausdrücken, das ein Poli- Rheinland-Pfälzer mit Namen an- geleistet hat, möchte ich mich herzlich tiker bekommen kann. Bei Kurt Beck spricht und auch noch das ein oder an- bedanken, auch im Namen meiner ist dieses Lob angebracht. Politische dere über die Person zu berichten weiß. Landtagsfraktion und der Partei Bünd- Gegner bescheinigen ihm durchaus Am meisten schätze ich an Kurt Beck, nis 90/Die Grünen. Wir wünschen alles Beharrlichkeit und Standvermögen in dass er eine in der Politik genauso Gute, vor allem Gesundheit und Got- Diskussionen. Immer wieder attestie- wichtige, wie seltene Eigenschaft hat: tes Segen für die Zukunft! ren sie ihm aber auch die Fähigkeit, Kompromisse zu finden und zu besie- geln. Dies hat er nicht zuletzt in zahl- losen Runden als Verhandlungsführer der A-Länder im Bundesrat oder als Ländervertreter in Gesprächen mit der Bundeskanzlerin oder der Bundesre- gierung bewiesen. Kurt Beck lässt sich nicht verbiegen und verbiegt sich nicht selbst. Das hat Am 26. Oktober 1994 wurde Kurt Beck zum Ministerpräsidenten des Landes er auch Anfang September 2008 be- Rheinland-Pfalz gewählt. Wenige Tage später stellte er sich zusammen mit sei- wiesen, als er vom Amt des SPD-Par- nem ersten sozial-liberalen Kabinett zum Gruppenfoto in der Staatskanzlei. teivorsitzenden zurücktrat, weil die Foto: Archiv Staatskanzlei Medien aus den eigenen Reihen mit gezielten Falschinformationen ver- sorgt worden waren, die ihn als Vorsit- zenden seines Handlungsspielraumes beraubten. Er machte seine Auffassung vom Umgang und Stil in der Politik später StaatsZeitung in dem oft zitierten Satz deutlich: „Ich erscheint einmal wöchentlich will mir nicht einreden lassen, dass es Herausgeber: Staatskanzlei, Peter-Altmeier- jeweils Staatskanzlei, Peter-Altmeier-Allee 1, ein Vorteil in der Politik sei, wenn man Allee 1, 55116 Mainz. 55116 Mainz, zu richten. StaatsZeitung: den Umgangsstil eines Wolfsrudels Druck und Verlag: Oppenheimer Druckhaus Tel.: 0 61 31 / 16 46 88, Fax 0 61 31 / 16 46 91 miteinander pflegt.“ Kurt Beck steht GmbH, 55286 Wörrstadt. Internet-Adresse: www.stz.stk.rlp.de; E-Mail: für Anstand und Fairness in der Poli- [email protected]. Staatsanzeiger: Tel. Redaktion für die StaatsZeitung: Monika Fuhr 06131/164753, Fax: 0 6131/164070. tik. Und für ein Maß an Bescheiden- (verantwortlich), Michael Maurer (Koordination), heit, das selten geworden ist im Poli- Rolf Becker. Bei Satzfehlern entsteht in keinem Fall tikbetrieb unserer Tage. Dies gilt ins- Redaktion für Staatsanzeiger: Brigitte Hatten- Anspruch auf Schadenersatz; es kann nur die Der in Mayen geborene Schauspieler Mario Adorf erklärte: Ich fürchte, dass besondere angesichts der Angriffe aus hauer, Gottfried Huba (verantwortlich)– (alle Aufnahme einer Ersatzanzeige verlangt werden. mit dem Abschied Kurt Becks als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz zu- den Reihen der politischen Gegner in Peter-Altmeier-Allee 1, 55116 Mainz). Der Bezugspreis jährlich 23,52 Euro zuzüglich 1,– Euro Einweisungsgebühr. Die Auslieferung Staatsanzeiger für Rheinland- Pfalz – Amtliche gleich auch die letzte wahre Landesvater-Figur unserer Bundesländer auf im- der jüngsten Vergangenheit. Kurt Beck von Einzelstücken erfolgt über das Landes- mer verschwinden wird. Für mich bedeutete Kurt Beck die einzige lebendige hat beim Umgang mit dem Projekt Bekannt machungen – ist ständige Beilage der hauptarchiv, Karmeliterstraße 1–3, 56013 Kob- Instanz, die mich ihres ganz persönlichen und warmen Beistands, der Aner- „Nürburgring 2009“ und dessen ge- StaatsZeitung lenz. kennung und der Ermutigung über lange Jahre meines Lebens teilhaftig wer- scheiterter Finanzierung Fehler einge- – Ausgabe A –. Redaktionelle Zuschriften sind an die Die Preise enthalten keine Mehrwertsteuer, da- den ließ. Dafür danke ich ihm zu seinem Abschied nochmals ausdrücklich, räumt und Verantwortung übernom- Redaktion der StaatsZeitung, Amtliche die Landesregierung hoheits rechtlich tätig ist. möchte ihm aber darüber hinaus, auch wenn er nicht mehr die Bürde seines men. Kurt Beck hat sich aber nie Vor- Bekanntmachungen oder Veröffentlichungen Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird Amtes trägt, für immer freundschaftlich verbunden bleiben. teile für seine Partei, geschweige denn sind an die Redaktion des Staatsanzeigers, keine Haftung übernommen. Nr. 1 / Montag, 21. Januar 2013 Seite 3 Aus dem Landtag

geredet, aber nur 2000 bis 3000 Wag- die Entscheidungen der Koalition auf gons seien umgerüstet worden, bei al- Bundesebene und von Bundesminister leine 180 000 Waggons der Deutschen Ramsauer. „Die Bekämpfung von Ver- Bahn. Verkehrsminister Ramsauer leh- kehrslärm ist die vordringliche Aufga- ne auch Geschwindigkeitsbeschrän- be einer modernen Mobilitätspolitik, kungen ab. „Der Bundesverkehrsminis- die die Koalitionsfraktionen verfol- ter und die Bundesregierung blockie- gen.“ Das rheinland-pfälzische Parla- ren einen Fortschritt“, folgerte der Ab- ment habe im März in Richtung des geordnete. Nur der Bund sei bei dem Bundes einen Maßnahmenkatalog zum Thema zuständig. Wir brauchen eine Schutz der Anwohnerinnen und An- Bundesregierung, die endlich handelt wohner im Mittelrheintal vor Lärm ver- und nicht nur Versprechungen abgibt. abschiedet. Das Parlament habe die zü- gige und ernsthafte Prüfung einer Al- Er habe sich über das Thema der Aktu- ternativtrasse gefordert. Eine komplett ellen Stunde gewundert, sagte Josef neue Trasse erfordere enorme Ingeni- Dötsch (CDU). „Ich habe mich ein we- eurleistungen und natürlich auch die nig dreieinhalb bis vier Jahre zurückge- nötige Akzeptanz bei den Betroffenen. setzt gefühlt, als noch Herr Tiefensee „Ein solches Unterfangen ist nicht mit von der SPD Verkehrsminister in dem Lineal zu zeichnen und vor allem war“, erläuterte er. Die Fraktionen hät- weder kurz- noch mittelfristig zu reali- ten alle zusammen „viele Punkte auf- sieren“, stellte die Abgeordnete klar. zählen können, die Herr Tiefensee ver- Perspektivisch gehörten Güter nicht säumt hat zu erledigen“. Gerade Minis- auf die Straße. „Güter gehören intelli- ter Ramsauer habe zunächst einige lie- gent in einem multimodalen System gen gebliebene Dinge aufzuarbeiten ge- transportiert. Die Schiene gehört an habt. Dötsch erinnerte an die beihilfe- erster Stelle dazu“, erläuterte sie. Die rechtliche Genehmigung der Flüster- CDU-Fraktionsmitglieder forderte sie bremsen seitens der EU, „die durch das auf, in diesem Sinne auf ihre Bundes- Verschulden von Herrn Tiefensee zwei partei einzuwirken. Jahre liegen geblieben ist“. Die SPD wolle nur noch parteipolitisch punkten. Die Trassenpreise, eine Alternativtras- „Dies mit den Nöten und Ängsten die se und die Umrüstung der alten Grau- Menschen, die unter dem Bahnlärm zu gussbremsen sind laut SPD-Fraktions- leiden haben“, sagte Dötsch. „Wie sonst chef Hendrik Hering die zentralen ist es zu erklären, dass seitens der Lan- Forderungen. Minister Tiefensee habe desregierung künstlich und völlig das Aktionsprogramm „Leiser Rhein“ unnötig Fronten aufgemacht werden, auf den Weg gebracht, in dem zu allen die die Gemeinsamkeit, die bisher in drei Punkten Vorarbeiten geleistet Malu Dreyer zur Nachfolgerin von Beck in Rheinland-Pfalz gewählt. Der Mainzer Landtag wählte am Mittwoch der ver- diesem Hause zu diesem Thema ge- worden seien. Nun sei Minister Ram- gangenen Woche die bisherige Sozialministerin Malu Dreyer zur Nachfolgerin von Kurt Beck. Die 51-Jährige erhielt herrscht hat, aufs Spiel setzen und ge- sauer mittlerweile über drei Jahre im 60 von 100 gültigen Stimmen. Das entspricht genau der Mehrheit von SPD und Grünen. Die CDU-Opposition war mit fährden?“, fragte er. Die CDU Rhein- Amt, „und trotz dieser geleisteten Vor- 40 ihrer 41 Parlamentarier vertreten. Beck geht nach mehr als 18 Amtsjahren. Landtagspräsident Joachim Mertes ver- land-Pfalz habe sich stets vehement für arbeiten ist in diesen drei zentralen eidigte die neue Ministerpräsidentin in der 40. Plenarsitzung des rheinland-pfälzischen Landtags auf der Urschrift der die Reduzierung des Bahnlärms in den Punkten nichts Entscheidendes auf Landesverfassung von 1947. Zuvor würdigte Mertes die mehr als 18-jährige Amtszeit von Kurt Beck als „große Kon- Flusstälern eingesetzt „und einiges er- den Weg gebracht worden“, kritisierte stante“ und sprach von einem Menschen, der „zu den prägenden Persönlichkeiten dieses Landes“ zählt und sich reicht“. Hering. Man dürfe doch wohl einmal „durch politische Kontinuität und persönliche Verlässlichkeit auszeichnet“. Mit Becks Abschied gehe eine Ära zu En- kritisieren, „dass in zentralen Punk- de, die von dem beliebten Landesvater geprägt war. Die frisch gewählte rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Ma- Als Schlag gegen die Gesundheit der ten, zu denen das Parlament Rhein- lu Dreyer will in ihre politische Arbeit auch die Opposition einbinden. „Es geht schließlich um ein Ziel: Das Wohler- Anwohnerinnen und Anwohner im Mit- land-Pfalz einen einstimmigen Be- gehen der Bürger“. Foto: Klaus Benz telrheintal bezeichnete Jutta Blatz- schluss gefasst hat, seitens der Bun- heim-Roegler (Bündnis 90/Die Grünen) desregierung nichts getan wurde“.

Ergebnisse und Konsequenzen der Klimakonferenz Situation bei Qualitätskontrollen (CDU). „Die Art und Weise, wie sich nicht ausschließt“, betonte Mohr. In dieser Ausgabe der Staatszei- Ministerin Lemke zur Weltklimakon- Deutschland habe seine Kyoto-Ziele Auf Antrag der Fraktion der CDU dis- sen, wie den Einrichtungen empfohlen tung beginnen wir aufgrund der ferenz geäußert hat, war unwürdig“, nicht nur erfüllt, sondern die Emissio- kutierte der Landtag im Rahmen einer wird, das Essen zu kochen.“ Die Ver- Weihnachtspause mit der Be- sagte sie. Es sei immer üblich gewesen, nen seit 1990 um 26 Prozent verringert. Aktuellen Stunde über die Qualitäts- antwortung, dass die Verpflegung ent- richterstattung über die 38. Ple- dass die rheinland-pfälzische Delega- Trotzdem gebe es ein beachtliches probleme mit der Essensqualität bei sprechend der Standards zur Verfü- narsitzung am Mittwoch, dem tion auch als Gesamtdelegation wahr- Wirtschaftswachstum, auch sei Gemeinschaftsverpflegungen. Anlass gung gestellt wird, liege bei den Trä- 12. Dezember und die 39. Plenar- genommen werde. „Welchen Eindruck Deutschland im Bereich der Klima- für die Opposition waren Vorgänge im gern. sitzung am Donnerstag, dem müssen jetzt unsere Verhandlungs- und Umwelttechnologien markt- Verbraucherministerium von vor eini- 13. Dezember 2012. partner haben, wenn wir uns gegensei- führend. Schuld am Scheitern in Doha gen Jahren. Auch Nicole Müller-Orth (Bündnis tig Vorwürfe machen und in der Art sei die der EU, „die ihre Vorreiterposi- 90/Die Grünen) findet, dass Schäfer und Weise die Bundesregierung und tion aufgab“ und viel zu viel mit der Als „starkes Stück“ bezeichnete es „Äpfel mit Birnen verwechselt“. Zur den Bundesumweltminister diffamie- Eurokrise zu tun habe. Dorothea Schäfer (CDU), dass Berich- Lebensmittelüberwachung gehöre un- Die Ergebnisse und Konsequenzen aus ren?“, fragte Schneider nach den Posi- te des Landesuntersuchungsamtes in ter anderem die Sicherstellung des dem Klimagipfel in Doha, Katar, dis- tionierungen Lemkes. „Minister Alt- Auch für Klimaschutzministerin Eveli- Sachen Verpflegung an Kindertages- Schutzes der Verbraucherinnen und kutierte der Landtag auf Antrag der maier hat die Vorreiterrolle nicht ver- ne Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) stätten und Schulen nach zu hohen Verbraucher vor Gefahren für die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen. loren. Peter Altmaier war auf der Kon- war die Konferenz von Doha „enttäu- Beanstandungen von der damaligen menschliche Gesundheit, die von Le- Dabei ging es auch um die Bewertung ferenz die treibende Kraft“, wider- schend“. Viele Delegierte und andere Verbraucherschutzministerin Conrad bensmitteln ausgehen können. Sorgen, des Beitrags der Bundesregierung zum sprach Schneider Vorredner Harten- Beteiligte wie Journalisten und NGOs untersagt worden seien. „Das bedeute- die Hygiene betreffend, seien in die- Gipfel. fels. Deutschland genieße klimapoli- hätten dies aber so erwartet. Minister te konkret, dass das Landesuntersu- sem Bereich „völlig unbegründet“. tisch ein hohes Ansehen, „weil es den Altmaier habe vor Doha den Eindruck chungsamt in seinem jährlichen Pro- Qualität gehe jedoch über gesetzlich Die Weltklimakonferenz in Doha sei Umbau der Energieversorgung an- erweckt, dass er für das 30-Prozent- benplan keine Untersuchung von Pro- vorgeschriebene Hygienekontrollen leider „mit niederschmetternden Er- geht“. Die Weltklimakonferenz in Do- Einsparziel auf europäischer Ebene ben von Schul- und Kindertagesstät- hinaus. Das Ernährungsministerium gebnissen für den weltweiten Klima- ha habe nach schwierigen Verhand- kämpfen möchte. Das habe auf der tenverpflegung mehr anordnen durfte biete über die Vernetzungsstelle schutz zu Ende gegangen“, bedauerte lungen eine zweite Verpflichtungsperi- Konferenz bei den Beteiligten Hoff- – gegen den Rat vom Landesuntersu- „Schulverpflegung“ seit 2011 für Andreas Hartenfels (Bündnis 90/Die ode unter dem Kyoto-Protokoll be- nungen geweckt, „die er dann nicht er- chungsamt und von Sachverständi- Schulen einen Speiseplan-Check mit Grünen). Es passiere bei dem Thema zu schlossen. „Das Ergebnis ist sicherlich füllt hat“, kritisierte Lemke. Altmaier gen.“ Dies habe offensichtlich schon anschließender Beratung an. Warum es wenig, „und das Wenige, das passiert, nicht der große Wurf“, gab Schneider habe die Vorreiterrolle auch nicht ver- um das Jahr 2005 mit der Veröffentli- in der Gemeinschaftsverpflegung passiert zu langsam“. Schon 1990 habe zu. Es sei aber schwierig, die Interes- loren. „Er hat sie nie innegehabt.“ Die chung der jeweiligen Jahresberichte überwiegend qualitativ schlechtes Es- die Weltgemeinschaft vereinbart, dass sen von 194 Staaten unter einen Hut Länder, die befürchten müssten, dass des Landesuntersuchungsamtes be- sen gebe, sei relativ einfach erklärt. die globale Klimaerwärmung maximal zu bringen. Hartenfels sollte nicht wie sie durch die Folgen des Klimawandels gonnen. Die Berichte sprechen von „Dieses Essen muss so billig wie mög- zwei Grad betragen dürfe, um den die Ministerin mit dem Finger nach großen Schaden nehmen, forderten „traurigen Ergebnissen insbesondere lich hergestellt werden.“ Verbraucher- Menschen eine Chance der Anpassung Berlin zeigen, „sondern sollten Ihre jetzt unter dem Fachbegriff „Loss and für die Menschen, die keine Alternati- schutzorganisationen wiesen darauf zu den Klimaveränderungen zu geben. Hausaufgaben hier in Rheinland-Pfalz Damage“ Schadenersatz. Jetzt stelle ve zur Gemeinschaftsverpflegung ha- hin, dass diese niedrigen Preise ein „Inzwischen jedoch befinden wir uns machen“. sich die Frage, „wie jener Green Cli- ben“. Mit dem Regierungswechsel Problem darstellten. „Es ist ein Un- im freien Fall“, sagte Hartenfels. Der mate Fund finanziell ausgestattet wird durfte man annehmen, dass diese An- ding, dass in der Gemeinschaftsver- Energiehunger der Gesellschaft wach- Die Klimakonferenz in Doha ist für und wie sich die internationale Staa- ordnung wieder zurückgenommen pflegung überhaupt Qualitätskontrol- se leider weiter an. Europa sollte und Margit Mohr (SPD) „ein weiterer Mei- tengemeinschaft verpflichtet, hier die wurde. „Das war nicht der Fall, im len durchgeführt werden müssen. Viel- könnte laut Hartenfels die Lokomotive lenstein beim Versagen der internatio- zunächst eigentlich erwarteten 30 Mil- Gegenteil“, betonte Schäfer. Der Ver- mehr sollte es selbstverständlich sein, eines neuen Verhaltens sein „und nicht nalen Klimapolitik“. Die Industrielän- liarden US-Dollar einzuzahlen“. Doch braucherschutz in Sachen Lebensmit- dass Mahlzeiten angeboten werden, der Bremsklotz“. Auf dem Gipfel habe der verfolgten nur ihre eigenen Interes- lediglich sechs Milliarden Euro kamen telsicherheit werde zwischen den Mi- die den Vorgaben der Deutschen Ge- die Bundesregierung jedoch „Blama- sen. Immerhin sei es zu einem soge- zusammen. Deutschland habe alleine nistern Hartloff und Höfken hin und sellschaft für Ernährung entspre- bles abgeliefert“, sei handwerklich nannten Minimalkonsens gekommen, 1,8 Milliarden Euro mitgebracht, her geschoben wird. Im Interesse einer chen“, sagte die Abgeordnete. schlecht vorbereitet und „völlig visi- zur Verlängerung des Kyoto-Protokolls Frankreich zwei Milliarden Euro. guten Lebensmittelsicherheit und der onslos“ gewesen. Umweltminister Alt- bis 2020. „Aber wir alle wissen, dass Gewährung der Lebensmittelsicher- Von „Aufdecken oder ähnlichen Auf- maier sei mit seinem Ziel, die CO2- nur wenige Staaten diesem Kyoto-Pro- Als „Novum“ sieht Dr. Bernhard heit sei eine unabhängige Kontrolle geregtheiten“ kann laut Verbraucher- Emissionen wenigstens in Europa auf tokoll beigetreten waren.“ Von einer Braun (Bündnis 90/Die Grünen) die unverzichtbar. schutzminister Jochen Hartloff (SPD) 30 Prozent zu reduzieren, „gnadenlos gemeinsamen Lösung für einen konse- Forderungen der CDU an. „Da versagt nicht die Rede sein. „Wir diskutieren gescheitert“. Rheinland-Pfalz habe quenten Klimaschutz sei die Weltge- ein Minis-ter auf ganzer Ebene bei ei- Ihre Vorrednerin vermische zwei völlig darüber, wie wir vernünftig beraten sich das Ziel gesteckt, 40 Prozent Re- meinschaft „nach wie vor weit ent- ner internationalen Konferenz, dann verschiedene Dinge, antwortete Anke und begleiten können, um zu errei- duktion der CO2-Emissionen bis zum fernt“. Die wirtschaftlich aktiven Län- will man das hier thematisieren, da Simon (SPD). Die Lebensmittelüber- chen, dass wir qualitativ gute Jahr 2020 zu erzielen. der befürchteten, die Wettbewerbs- heißt es, das wäre schlechter politi- wachung und die Qualitätskontrolle Ernährung in den Bereichen mit Ge- fähigkeit ihrer Wirtschaft durch die scher Stil“, sagte Braun. „Schlechter werfe Schäfer in einen Topf und wisse meinschaftsverpflegung erreichen.“ Sie empfinde es als „schlechten politi- ehrgeizigen Ziele bei der Verringerung politischer Stil ist es, wenn Kritik das auch. „Das ist dann ein Problem, Dort gebe es vielfach Träger, „die sich schen Stil“, was derzeit seitens der der Treibhausgase zu gefährden. „Das nicht zugelassen wird“, hielt er entge- wenn die Menschen in der Presse in der Regel viel Mühe machen, aber Landesregierung geschehe bei dem ist absolut zu kurz gedacht, denn die gen. Die CDU stelle sich gegen den durch entsprechende Schlagzeilen ver- manchmal nicht genug um dies zu Thema, sagte Christine Schneider BRD zeigt, dass das Eine das Andere Ausbau der Windkraft. unsichert werden, dass in den Gemein- schaffen“. Diese stünden unter einem schaftseinrichtungen keine gute Ver- Kostendruck. „Nichts anderes hat pflegung stattfinde“, sagte Simon. Die Frau Kollegin Conrad gemacht, als sie amtlichen Kontrollen von Lebensmit- damals ihre Rückschlüsse aus Bean- telbetrieben fänden auch weiterhin standungen gezogen hat, die bekannt statt. Beim Thema „Qualitätskontrol- geworden sind.“ Die CDU sollte die len“ werde vieles gemeinsam mit der Menschen nicht über die Qualität der Verzögerungen bei der Bekämpfung des Bahnlärms Lebensmittelkontrolle gleichgesetzt. in den Gemeinschaftseinrichtungen „Das betrifft ein anderes Ministeri- angebotenen Essen verunsichern. Der Mehrheitsbeschluss des Bundesta- Hüttner (SPD) den Wegfall des Schie- durch das Mittelrheintal, teilweise mit um“, erläuterte Simon. Wie Schäfer „Das wird selbstverständlich kontrol- ges zum Auslaufen der Neubau- nenbonus für Neubaustrecken ab dem Lärmwerten von über 100 db/A. „Die- richtig gesagt habe, sei 2005 nach eini- liert.“ Diese Prüfungen würden risiko- strecken-Förderung ab 2016 veran- Jahr 2016. „Was bedeutet das für die se Belastungen gehen weit über die für gen Feststellungen ein Systemwechsel orientiert durchgeführt. Er habe die lasste die SPD-Fraktion zu einer kriti- lärmgeplagten Menschen am Mittel- die Gesundheit festgestellten Lärm- vollzogen worden. „Es wurden Emp- Lebensmittelüberwachung der Kreise schen Betrachtung der Entscheidung rhein? – Nichts! Absolut nichts!“, kri- grenzwerte hinaus“, erläuterte der Ab- fehlungen und Qualitätsstandards gebeten zu berichten, wie viele Kon- in einer Aktuellen Stunde. Koalition tisierte Hüttner. Die betroffenen Bür- geordnete. Jetzt werde die EU heran- festgelegt.“ Die Deutsche Gesellschaft trollen durchgeführt wurden. Im Jahr und CDU warfen sich gegenseitig ger seien „regelrecht an der Nase her- gezogen, „weil man ein im Sommer für Ernährung habe ausführliche Qua- 2011 wurden in Kindertagesstätten, Untätigkeit der Bundesregierungen umgeführt worden“. Versprechungen 2011 abgegebenes Versprechen, zum litätsstandards für die Verpflegung in Schulen und Seniorenheimen dem- unter der jeweils anderen Regie vor. seien gemacht, aber nicht eingehalten jetzigen Fahrplanwechsel wirksame stationären Senioreneinrichtungen, in nach insgesamt 2325 Betriebskontrol- worden. „Diese Entscheidung ist eine Trassenpreise einzuführen, nicht ein- Tageseinrichtungen für Kinder und len durchgeführt, im Jahr 2012 bis De- Als „bahnbrechende Entscheidung“ absolut tiefe Enttäuschung“, sagte halten kann“. Über den Einbau von für die Schulverpflegung festgelegt. zember 2720 Kontrollen bei den Ge- des Bundestags bezeichnete Michael Hüttner. Tagtäglich ratterten 500 Züge Bremssohlen werde seit vielen Jahren „Man kann sehr ausführlich nachle- meinschaftsverpflegungen. Seite 4 Aus dem Landtag Nr. 1 / Montag, 21. Januar 2013

Ausweitung hinbekommen.“ Inhaltlich nicht befriedigende Inanspruchnahme oder ob man den Jugendlichen ganz spreche gegen den Änderungsantrag der Weiterbildung. Der Landesjugend- andere Formate ermöglicht, um sich Neue Ausführungsvorschriften der CDU, dass er das Maß der Gleich- ring betone, dass genau diese Auswei- komplexe Themen anzueignen“, erläu- behandlung der Auszubildenden nicht tung des Anspruchs ein Beitrag dazu terte die Ministerin. „Genau dies ist In zweiter Beratung behandelte der leitet werden sollen. „Da haben wir ei- erreiche, die die Koalition beabsich- sei, die Maßnahmen der gesellschafts- eben die Aufgabe dieser gesellschafts- Landtag den Gesetzentwurf der Lan- ne andere Auffassung, als sie bislang tige. politischen Bildung attraktiver zu ma- politischen Freistellung, und deswegen desregierung, die Ausführungsvor- diese Landesregierung vertritt.“ chen. „Insofern gehen wir heute einen brauchen wir sie aus meiner Sicht, um schriften zum Sozialgesetzbuch. Ein Bei aller Unterschiedlichkeit in der Schritt hin zu einer Attraktivitätsstei- jungen Menschen diese motivierenden Änderungsantrag der CDU-Fraktion Es sei „an der Zeit etwas zu erklären, Debatte spüre sie dennoch „eine gerung und damit hoffentlich auch hin Angebote machen zu können.“ Es gebe fand bei der Abstimmung keine Mehr- das wir eigentlich vorhaben, ein Aus- grundsätzliche Übereinstimmung, dass zu einer erhöhten Inanspruchnahme.“ durchaus auch Arbeitgebervertreter, heit. führungsgesetz zur Durchführung des wir mehr tun müssen, um bei jungen Jeder, der in seiner eigenen Biografie die zur Kenntnis nehmen, dass es auch Zwölften Sozialgesetzbuchs“, erläu- Menschen die Bereitschaft für gesell- irgendwann einmal eine gesellschafts- ein Beitrag zur Attraktivitätssteige- Das Landesgesetz regle eine Reihe terte Dr. Fred Konrad (Bündnis 90/Die schaftspolitische Weiterbildung zu politische Maßnahme wahrgenommen rung der dualen Ausbildung sein kön- notwendiger Ergänzungen und Ände- Grünen). Von den Grundsicherungs- stärken“, sagte Weiterbildungsminis- habe, „der weiß, dass man es nicht ver- ne, wenn entsprechende Freistellungs- rungen, „gerade mit Blick auf das Bil- leistungen werden 16 Prozent pro Jahr terin Doris Ahnen (SPD). Dr. Ganster gleichen kann, ob es in der Woche ein ansprüche in dem Gesetz verankert dungs- und Teilhabepaket“, betonte vom Land getragen, die anderen führe als Kritik an, es gebe eine noch oder zwei Stunden Sozialkunde gibt, werden. Kathrin Anklam-Trapp (SPD). Es klä- 84 Prozent von den Kommunen. Folge re den notwendigen Regelungsbedarf das Parlament dem Änderungsantrag, zwischen Bund, Land und Kommunen „kämen wir auf 118 Prozent Leistung, zu den Themen Wohngeld, Zuschüsse die wiederum an die Kommunen zu Heizkosten und Warmwasserkos- zurückgegeben wird, für 100 Prozent, ten. „Es geht darum, Menschen, die die sie für die Grundsicherung vertei- Adolf Bender – Der Moorsoldaten-Zyklus nachweislich Hilfen brauchen, diese len“. Niemand bezweifle, dass die Hilfen auch zukommen zu lassen“, Kommunen chronisch unterfinanziert sagt die Abgeordnete. Vor dem Hinter- seien. „Aber wir können doch nicht grund des demografischen Wandels diesen Fehler dadurch heilen, dass wir und der Schaffung besonderer Ange- in einem Bereich eine Fehlfinanzie- bote sei ein selbstbestimmtes Leben rung zugunsten der Kommunen besonders wichtig. Um mit den Res- durchführen“, hielt Konrad der Vor- sourcen gut umgehen zu können, liege rednerin entgegen. Um dies zu bespre- der Koalition das Prinzip „ambulant chen, gebe es eine Enquete-Kommissi- vor stationär“ besonders am Herzen. on, „und in der dürfen Sie auch Vor- Um hierfür mehr Möglichkeiten dafür schläge machen, die man anschließend zu schaffen, würden Modellkommunen berücksichtigen kann“, empfahl er der benötigt. „Dass die Modellprojekte Opposition. zwischenzeitlich entfristet wurden, um das wirklich beurteilen zu können, Das Land mache mit dem Gesetz im ist ein ganz wichtiger Prozess, denn Grunde genommen nichts anderes, diese Daten zur Eingliederungshilfe „als Verwaltungspraxis in ein Gesetz brauchen wir“, erläuterte Anklam zu gießen“, sagte Sozialministerin Trapp. Malu Dreyer (SPD). Der Bund stelle für diesen Bereich 1,6 Milliarden Euro Sie sei sehr dankbar dafür, dass im So- zur Verfügung, die genauso wie verab- zialpolitischen Ausschuss die Anre- redet nach einem vereinbarten Schlüs- gung und der Wunsch der kommuna- sel komplett an die Kommunen wei- len Spitzenverbände auf Zustimmung tergeleitet würden. Kommunen, aber gestoßen seien, sagte Hedi Thelen auch an die Landkreise, Städte und (CDU). Es sei für ihre Fraktion nicht die Jobcenter setzen dies sehr erfolg- verständlich, wenn das Land, das er- reich um. Da stehe ein sehr großes En- hebliche Leistungen im Bereich der gagement dahinter, „für das ich wirk- Eingliederungshilfe und der Hilfen zur lich sehr, sehr dankbar bin“. Sie sei Pflege erbringe und die Kommunen an froh, dass das Ministerium in der Zu- diesen Kosten zu 50 Prozent beteilige, kunft zur Eingliederungshilfe Daten nur sehr wenig wisse über Anzahl und erheben könne. Sie hoffe auf eine gute Art der Fälle, für die diese Mittel ver- Kooperation mit den kommunalen ausgabt werden. Diese einzige Stelle Spitzenverbänden, „sodass wir dann im Teilhaushalt des Landesamts für zügig zum Ziel kommen“. Der Argu- Soziales, Jugend und Versorgung um- mentation der CDU könne sie nicht fasse 900 Millionen Euro. „Das sind folgen. „Es gibt überhaupt keine keine Peanuts, das sind erhebliche Be- Zweifel daran, dass wir den Kommu- träge“, betonte Thelen. „Ich glaube, nalen Finanzausgleich neu ordnen wir sind gut beraten, besser zu erfah- wollen und dass die Kommunen einen ren, wofür genau diese Mittel ausgege- Finanzierungsbedarf haben“, sagte ben werden.“ Der ergänzende Ände- Dreyer. Das gelte vor allem für die rungsantrag ihrer Fraktion befasse Kommunen, die hohe Sozialausgaben Landtagspräsident Mertes und Ministerpräsident Kurt Beck im Kreise der Ausstellungsgäste. Foto: Klaus Benz sich mit der Frage, in welchem Um- haben. Beim Gesetzentwurf werde fang Bundesmittel an die Kreise und darauf geachtet, dass genau diese kreisfreien Städte im Land weiterge- Kommunen entlastet werden. Adolf Bender – Maler, Sozialdemokrat zentrationslagern Börgermoor und Ebling in seinem Grußwort. Zu die- und Pazifist. Der 1903 in Mainz gebo- Esterwegen im Emsland Zwangsarbeit sem Vermächtnis gehören neben den rene und aufgewachsene Künstler verrichten mussten. Sie wateten im im Landtag gezeigten Bildern vor al- Adolf Bender erlebte hier in Mainz den Morast, stachen Torf, schaufelten lem das nach ihm benannte Adolf- ersten Weltkrieg, die Besetzung durch Dreck und schleppten Grassoden – Bender-Zentrum in St. Wendel, dessen die Franzosen und die politischen Un- zerlumpt und durchnässt vom Moor- Tätigkeitsschwerpunkte demokrati- Änderung Bildungsfreistellungsgesetz ruhen der Weimarer Republik. Nach wasser, zehn Stunden am Tag. sche Bildung und interkulturelle Ver- der Machtergreifung Hitlers 1933 „Einer von ihnen war der Mainzer ständigung im Jugendbereich – gegen Mehr Freistellungstage für eine gesell- Die Ausweitung des Anspruchs auf stand Bender entschieden gegen den Maler Adolf Bender“, so Landtagsprä- Rassismus, Rechtsextremismus und schaftspolitische Weiterbildung sollen Bildungsfreistellung in der Ausbil- Nationalsozialismus, was ihn zu einem sident Joachim Mertes in seiner Rede Antisemitismus – sowie die kritische Auszubildende durch die Änderung dung von drei Tagen während der ge- der ersten Verfolgten des Dritten Rei- bei der Ausstellungseröffnung in der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit, des Bildungsfreistellungsgesetzes er- samten Ausbildungszeit auf fünf Tage ches machte. Noch im selben Jahr Lobby des Landtags. Nach seinem sind. Dort ist der „Moorsoldaten-Zy- halten. Ein Änderungsantrag der pro Ausbildungsjahr stärke die gesell- wurde er aufgrund seiner politischen Zwangseinzug zur Wehrmacht und klus“ als Dauerausstellung gezeigt. CDU-Fraktion zielte darauf ab, die im schaftspolitische Beteiligung von jun- Ansichten und Äußerungen verhaftet dem Ende des Krieges zog Adolf Ben- 80 Jahre nach Beginn der Verfolgung Entwurf des Bildungsfreistellungsge- gen Menschen, die Attraktivität der und für drei Jahre von den Nationalso- der nach St. Wendel ins , wo Adolf Benders kehrt der „Moorsolda- setzes vorgesehene starke Erhöhung dualen Berufsausbildung und die Be- zialisten inhaftiert. er bis zu seinem Tode im Jahr 1997 ten-Zyklus“ damit in Benders Heimat- der Freistellungen für gesellschaftspo- triebe. „Denn die Auszubildenden, die Die Zeit im KZ verarbeitete er im lebte und wirkte. „Er widmete sein stadt zurück, zu der er immer eine en- litische Weiterbildungen zu beschrän- sich weiterbilden, engagieren sich Moorsoldaten-Zyklus, welcher auf der Leben der Verpflichtung, die Erinne- ge Verbindung behielt, wie sein Sohn ken. Er fand aber keine Mehrheit im deutlich stärker in und für ihren Be- Grundlage von im Lager entstandenen rung wach zu halten und sie weiterzu- Hans Bender bei der Eröffnung sagte: Parlament, das Gesetz wurde mit der trieb und bringen dort ihre Kompeten- Skizzen beruht. „Moorsoldaten“ – so geben an kommende Generationen – „Im Herzen blieb er Mainzer“. Die Koalitionsmehrheit beschlossen. zen ein“, erläuterte Machalet. Recht nannten sich die politischen Gefange- für ihn eine Lebensaufgabe“, sagte der Ausstellung ist noch bis zum 1. Fe- kurzfristig habe die CDU ihren Ände- nen, die ab Sommer 1933 in den Kon- Mainzer Oberbürgermeister Michael bruar 2013 im Landtag zu sehen. Mit dem Änderungsantrag wolle die rungsantrag vorgelegt. „An der In- CDU einer gesellschaftspolitischen haltsschwere des Antrags kann es Weiterbildung auch in der Ausbildung nicht gelegen haben.“ Es sei schön, einen angemessenen Raum geben, sag- dass die CDU jetzt auch erkannt habe, te Dr. Susanne Ganster (CDU). „Des- dass eine Ausweitung erfolgen sollte. halb wollen wir den bisherigen An- „Wir aber bleiben dabei, wir wollen Betrieb eines gemeinsamen Vollstreckungsportals spruch von drei Tagen während der fünf Tage pro Ausbildungsjahr und gesamten Ausbildungszeit auf sechs nähern uns damit anderen Bundeslän- Einen von allen 16 Ländern angenom- Eine wirklich gute Neuerung und Ver- Diese Schwierigkeiten treffe Gläubiger Tage in den gesamten Ausbildungsjah- dern an“, sagte die Abgeordnete. In menen Staatsvertrag zum rechtlichen besserung ist es für wie Schuldner gleichermaßen. „Wenn ren verdoppeln.“ Damit nehme ihre , , , Hes- Rahmen von Zwangsvollstreckungen (CDU), dass man jetzt auch die Mög- Schuldner wissen wollten, welche Da- Fraktion die Rückmeldungen und sen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt setzte ein Gesetzentwurf der Landes- lichkeit habe, Informationen über po- ten über sie gespeichert sind, mussten Empfehlungen der Weiterbildungsträ- und Schleswig-Holstein gebe es den regierung in rheinland-pfälzisches tenzielle Schuldner schon im Vorfeld sie bisher bei allen Amtsgerichten an- ger sehr ernst. Eine Verdoppelung des Freistellungsanspruch von fünf Tagen Recht um. Zwischen den Fraktionen zu erhalten, „bevor es überhaupt zu ei- fragen, in deren Bezirk sie bislang Anspruchs auf sechs Tage „ist für uns pro Ausbildungsjahr. „Man kann nicht gab es keine Streitpunkte um diesen in nem Verfahren kommt“. Das könne er- wohnhaft waren“. Dies sei je nach eine Ausweitung mit Augenmaß“. Eine sagen, dass das alles sozialdemokra- zweiter Beratung behandelten und hebliche Kosten sparen und senke das Rechtslage in dem jeweiligen Bundes- Verfünffachung auf 15 Tage, wie es der tisch regierte Bundesländer sind.“ letztlich einstimmig angenommenen Risiko desjenigen, der sein Geld ein- land, kostenpflichtig gewesen. Die Gesetzentwurf vorsehe, sei dagegen Entwurf zur Schaffung eines „Voll- treiben möchte, dass er erst einen teu- Zentralisierung erleichtere die Aus- „nicht sachgerecht“, sondern stelle Von der Änderung des Bildungsfrei- streckungsportals“. ren Prozess führe „und hinterher dann kunftsrechte der Schuldnerinnen und eine unverhältnismäßige Ausweitung stellungsgesetzes erwartet Gunther doch nichts umsetzen kann“. Dass hier Schuldner und erspare diesen Kosten. dar. „Auszubildende haben durch den Heinisch (Bündnis 90/Die Grünen) Das Gesetz zur Reform der Sachauf- eine Fortentwicklung im elektroni- Berufsschulunterricht, durch Ur- mehrere positive Effekte. „Das Gesetz klärung in der Zwangsvollstreckung schen Rechtsverkehr erfolge, mache Wenn die Paragraphensammlung, auf laubs-ansprüche oder auch durch bringt eine Ausweitung des Anspruchs werde ab 2013 erhebliche Verbesse- Sinn und sei richtig. Auch die Ge- die sich das Gesetz beziehe, so kompli- eventuelle Krankheitstage bereits auf Weiterbildung für Auszubildende rungen für Gläubigerinnen und Gläu- bührenfreiheit bei der Selbstauskunft ziert sei, „dann freut es das Herz, wenn heute sehr viele Abwesenheitszeiten und damit eine Angleichung an den biger bringen, erläuterte Heiko Sippel teile die CDU. Dies sei insgesamt „eine alle Fraktionen des Landtages Zustim- in ihren Ausbildungsbetrieben“, er- Anspruch, den alle übrigen Beschäf- (SPD) den Zweck der Gesetzesinitiati- effiziente Fortentwicklung“, zumal mung signalisieren“, sagte Justiz- läuterte Ganster. Gerade die prakti- tigten schon seit 1993 durch das Bil- ve. Die Möglichkeit der Informations- man sich die Frage stellen müsse, ob es minister Jochen Hartloff (SPD). Die sche betriebliche Ausbildung bereite dungsfreistellungsgesetz bekommen“, beschaffung für Gläubiger könne be- wirklich noch angemessen und üblich Regelung sei gut, „weil sie Fortschritt die jungen Menschen auf ein erfolgrei- erläuterte er. Grundsätzlich habe sich reits vor dem ersten Pfändungsversuch ist, dass man diese Dinge bisher nur bringt“. Das Vollstreckungsportal ches Berufsleben vor. „Deshalb muss das Bildungsfreistellungsgesetz in den erfolgen. Schuldner- und Vermögens- auf Landesebene betrieben und nicht startete am 1. Januar und stehe unter unserer Meinung nach die praktische beinahe zehn Jahren seit dem Inkraft- verzeichnisse werden von zentralen schon viel früher über eine bundesein- der Federführung von Nordrhein- Ausbildung in den Betrieben weiter- treten bewährt. Gerade auch den Be- Vollstreckungsgerichten der Länder in heitliche Regelung nachgedacht hat. Westfalen. Es sei mit einem Zeitrah- hin im Vordergrund stehen.“ Auch die trieben nütze es, wenn sich Beschäf- elektronischer Form geführt und im men von drei bis fünf Jahren zu rech- vorgesehene Verkürzung der Wartezeit tigte weiterbilden, „wenn sie über den bundesweiten Vollstreckungsportal zu Schuldner, gegen die vollstreckbare nen, bis alles komplett auf dieses Por- für Auszubildende, bevor eine Bil- Tellerrand hinausschauen, wenn sie einer länderübergreifenden Aus- Geldforderungen bestehen, werden in tal umgestellt sei. Wollte man dies von dungsfreistellung beansprucht werden neue Qualifikationen erwerben und kunftsdatei zusammengeführt. „Es ist das Schuldnerverzeichnis aufgenom- heute auf morgen bewältigen, „wäre kann, halte die CDU für nicht sinn- auf dem Laufenden bleiben“, ist Hei- sehr erfreulich, dass sich alle 16 Bun- men, wenn sie diese Forderungen nicht das mit einem sehr großen Aufwand haft, weil sich beide Seiten in ausrei- nisch überzeugt. Es sei gerecht, wenn desländer diesem Staatsvertrag ange- begleichen können und eine eidesstatt- verbunden“, betonte Hartloff. Das sei chendem Maß erst einmal kennenler- auch Auszubildende die Möglichkeit schlossen haben“, sagte Sippel. Der liche Versicherung über ihre Vermö- nicht vertretbar. Er sei guter Hoff- nen und zusammenarbeiten können. erhalten, Bildungsfreistellung in An- Föderalismus funktioniere auch auf gensverhältnisse abgegeben haben, er- nung, dass die Expertinnen und Ex- „Frühe Abwesenheitszeiten behindern spruch zu nehmen, „denn damit haben diesem zwar bürokratischen, aber läuterte Katharina Raue (Bündnis perten, die noch an den Details und diesen Einfindungsprozess.“ sie größere Möglichkeiten auch darauf dennoch wirtschaftlich sehr wichtigen 90/Die Grünen) die bisherige Situati- Feinheiten der Computerprogramme Einfluss zu nehmen, was sie in ihrer Feld. Mit der Konzentration der Auf- on. Die Schuldnerverzeichnisse werden arbeiten, dies entsprechend bis zum Mit der Änderung des Bildungsfrei- Ausbildungszeit lernen“. Die erweiter- gaben in Rheinland-Pfalz auf das zen- beim zuständigen Amtsgericht am Start des Portals hinbekommen wer- stellungsgesetzes werde ein Punkt aus ten Möglichkeiten für die Bildungsf- trale Vollstreckungsgericht in Kaisers- Wohnort des Schuldners geführt, Aus- den. „Bei großen Umstellungen dieser der Koalitionsvereinbarung umge- reistellung seien auch eine Chance für lautern und der Zusammenführung künfte aus dem Schuldnerverzeichnis Art bitte ich um Verständnis, dass es setzt, der insbesondere den Jugendver- ehrenamtliches Engagement. „Nicht der Daten auf einem bundesweiten mussten bisher deshalb am Wohnort am Anfang an der einen oder andere bänden und dem Landesjugendring in zuletzt hat sich der Landesjugendring Portal würden die Verwaltungsdienst- des Schuldners erfragt werden. „Bei Stelle noch haken kann“, sagte der Mi- Rheinland-Pfalz ein großes Anliegen mit seinen Mitgliedsverbänden vehe- leistung und der Service der Justiz Schuldnern, die mehrfach umgezogen nister. Fortsetzung nächste Ausgabe sei, sagte Dr. Tanja Machalet (SPD). ment dafür eingesetzt, dass wir diese weiter verbessert. sind, wird das schwierig“, sagte Raue. LAD/STE/RR